Programmheft_Navigare_Druckdatei
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Graf Goetzen<br />
– ein Schiff in Kisten –<br />
W<br />
N<br />
navigare...<br />
S<br />
O<br />
Theater Papenburg e.V.
Grußwort<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
wer hätte gedacht, dass ein im Ersten Weltkrieg<br />
gebautes Schiff, das seinerzeit sogar mit Waffen<br />
ausgerüstet, deutsches Kolonialgebiet verteidigen<br />
sollte, heute als Symbol für Integration und das<br />
Zusammenrücken in einer globalisierten Welt<br />
gelten kann. Es ist eine sonder- und wunderbare<br />
Wendung, die die „Graf Götzen / Liemba“ im Laufe<br />
der Jahrzehnte vollzogen hat,<br />
und die uns bei der Aufführung<br />
der Theatergruppe „navigare“<br />
eindrucksvoll vor Augen<br />
geführt werden wird.<br />
Gerade vor dem Hintergrund<br />
der aktuellen Herausforderungen,<br />
vor die uns die politische<br />
Lage stellt, ist das Ansinnen<br />
der 30-köpfigen Mannschaft<br />
von „navigare“ goldrichtig, die Geschichte dieses<br />
besonderen Papenburger Schiffes als ein Fanal für<br />
Toleranz, Integration und Respekt zu inszenieren.<br />
Die Schauspieler bringen sich in besonderer Weise<br />
in diese Produktion ein und illustrieren an der<br />
wendungsvollen Geschichte der „Graf Götzen“,<br />
dass uns am Ende immer mehr eint, als uns trennt.<br />
Diese Botschaft kann gar nicht oft und laut genug<br />
wiederholt werden.<br />
Darum gilt mein Dank allen Beteiligten an dieser<br />
aufwendigen Produktion, allen Unterstützern und<br />
zuletzt auch Ihnen, die Sie dieses <strong>Programmheft</strong> in<br />
der Hand halten und durch Ihr Interesse an „Graf<br />
Götzen – ein Schiff in Kisten“ zeigen, dass diese<br />
Themen auch für Sie wichtig sind.<br />
Graf Goetzen 2015<br />
Catharina von Papenburg<br />
Jan Peter Bechtluft<br />
(Bürgermeister von Papenburg)<br />
Friederike von Papenburg
Graf Goetzen 1915<br />
Grußwort<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
kulturelle Vielfalt und breites Engagement von<br />
musisch kultureller Bildung bis hin zur Auseinandersetzung<br />
mit sehr unterschiedlichen Facetten unserer<br />
emsländischen Geschichte werden getragen<br />
von einer großen Schar emsländischer Bürger, die<br />
fast alle ehrenamtlich unterwegs sind.<br />
Papenburgs<br />
Schiffe<br />
Anna von Papenburg<br />
„navigare“ leistet hier mit seinen Mitgliedern einen<br />
wichtigen Beitrag, dem ich ausdrücklich Respekt<br />
zolle. Die Graf Götzen beschäftigt die Papenburger<br />
seit Langem aus unterschiedlichen Blickrichtungen.<br />
„navigare“ nimmt das Thema<br />
als Theaterstück auf, ein<br />
ambitioniertes Vorhaben,<br />
dem ich viel Glück wünsche.<br />
Die Emsländische Landschaft<br />
unterstützt das Vorhaben<br />
gerne im Rahmen ihrer<br />
Möglichkeiten. Es gehört zu<br />
den Anliegen der Landschaft,<br />
auf der einen Seite<br />
Breitenkultur im ländlichen Raum durch Unterstützung<br />
von freiwilligem Engagement auszubauen<br />
und auf der anderen Seite durch die Beschäftigung<br />
mit regionalen Themen auch regionale Identität zu<br />
stärken.<br />
Hier geht „navigare“ einen guten Weg. Viel Erfolg.<br />
Hermann Bröring<br />
(Präsident der Emsländischen Landschaft,<br />
Vorstand Wisniewsky Stiftung)<br />
Margaretha von Papenburg
Die Historie des Schiffes<br />
Die einzigartige und ungewöhnliche Geschichte der<br />
Graf Goetzen (benannt nach dem Ostafrikaforscher und<br />
Gouverneur von Deutsch-Ostafrika Gustav Adolf Graf<br />
von Goetzen – im Alltag wird das Schiff die „Götzen“ genannt,<br />
mit Ö-Pünktchen) hat den Theaterverein „navigare“<br />
veranlasst, diese auf die Bühne zu bringen. Zumal sie<br />
ihren Ursprung in Papenburg, der Schiffbauerstadt, hat.<br />
Das Schiff wurde von Kaiser Wilhelm II. bei der Meyer<br />
Werft in Auftrag gegeben und zunächst nur verschraubt,<br />
denn es war für den Einsatz in der deutschen Kolonie<br />
„Ostafrika“ auf dem Tanganjikasee vorgesehen. Für den<br />
Transport dorthin wurde es wieder demontiert, in 5000<br />
Holzkisten (!) verpackt und per Bahn und Schiff nach<br />
Kigoma transportiert. Dort wurde es von drei Mitarbeitern<br />
der Meyer Werft (Anton Rüter, Rudolf Tellmann und<br />
Hermann Wendt) und mit der Hilfe von 20 Indern und<br />
250 einheimischen, afrikanischen Helfern in zirka einem<br />
Jahr wieder zusammengebaut und am 5. Februar 1915<br />
am See vom Stapel gelassen.<br />
Es geriet in die Wirren des Ersten Weltkrieges und<br />
die Papenburger Schiffbauer wurden auf der Goetzen<br />
zwangsrekrutiert. Das Schiff wurde beschossen. Um es<br />
nicht in die Hände der Belgier fallen zu lassen, wurde<br />
es von den Deutschen versenkt. Noch 1916 wurde es<br />
von den Belgiern wieder gehoben und sank abermals<br />
1920 bei einem Sturm. Es lag insgesamt neun Jahre<br />
auf Grund. Am 16. Mai 1927 wurde es auf den Namen<br />
„Liemba“ umgetauft.<br />
Technische Daten<br />
Typ: Motorschiff (zu Anfang mit einer<br />
Dampfmaschine ausgestattet),<br />
Fracht und Passagierverkehr.<br />
Eigner: Marine Services Company Ltd.<br />
Gesamtlänge: 67 Meter.<br />
Gesamtbreite: 10 Meter.<br />
Tiefgang: 2,25 Meter.<br />
Bauweise: zusammengehalten<br />
von 160.000 Nieten.<br />
Wasserverdrängung: 800 Tonnen.<br />
Wasserverdrängung bei maximaler<br />
Ladung: 1200 Tonnen.<br />
Kosten: 750.000 Reichsmark.<br />
Motorleistung/Geschwindigkeit: 500 PS<br />
bei maximal 8 Knoten (14 km/h).<br />
Kapazität: 600 Passagierplätze.<br />
Die<br />
Graf Goetzen<br />
lag insgesamt neun Jahre<br />
auf Grund.<br />
Als Filmkulisse diente es 1951 in dem amerikanischen<br />
Film „African Queen“ mit Humphrey Bogart und<br />
Katharine Hepburn als „Luisa“. Bis heute transportiert<br />
das Schiff Frachten und Passagiere zuverlässig<br />
über den mit 670 km längsten See der Welt.
Darsteller<br />
Jan Fokken<br />
als Anton Rüter<br />
Schiffsbaumeister<br />
und Erbauer der<br />
Graf Goetzen,<br />
Vertrauter von<br />
Joseph Meyer, sowie<br />
Verantwortlicher des<br />
Projekts.<br />
Thomas Großmann<br />
als Rudolf<br />
Tellmann<br />
Nieter und erster<br />
Mitarbeiter von<br />
Anton Rüter.<br />
Jonas Fokken<br />
als Hermann<br />
Wendt<br />
Geselle und jüngs-<br />
ter Auserwählter<br />
für die Reise nach<br />
Kigoma.<br />
Gerhard Connemann<br />
als Joseph Meyer<br />
Schiffbauer.<br />
Anna Bohlen<br />
als Frau Rüter<br />
Ehefrau von<br />
Anton Rüter.<br />
Maria Leffers<br />
als Frau<br />
Tellmann<br />
Ehefrau von<br />
Rudolf Tellmann.
Darsteller<br />
Erika<br />
Görtemaker<br />
als Frau Wendt<br />
Mutter von<br />
Hermann<br />
Wendt.<br />
Hermann Schulte<br />
als Kapitänleutnant<br />
Gustav von Zimmer<br />
Verantwortlich für die<br />
gesamte Kompanie.<br />
Anna Bohlen<br />
als Schwester<br />
Maria Sommer<br />
Missionarin der<br />
Krankenstation.<br />
Maria Leffers<br />
als Frau<br />
Dr. Hornbach<br />
Ärztin in der<br />
Krankenstation.<br />
Kerstin Benedix<br />
als Frau<br />
Goldmann<br />
Sekretärin der<br />
Kompanieadmi-<br />
nistration. Enge<br />
Vertraute von<br />
Zimmer.<br />
Olga Renz als<br />
Dora Weber<br />
Zahnärztin und<br />
Deutschrussin.
Szenen
Das nach dem Ersten Weltkrieg<br />
in Liemba umbenannte<br />
Dampfschiff Graf Goetzen befährt<br />
unermüdlich die riesige<br />
Wasserstraße des Tanganjika-Sees<br />
in Tansania auf 670 Kilometern<br />
Länge. Gegenwärtig<br />
verkehrt das Schiff zwischen<br />
Kigoma im Norden und Mpulungu<br />
(Sambia) am südlichen<br />
Ende des Gewässers.
Darsteller<br />
Erika Görtemaker<br />
als Frau Zimmer<br />
Ehefrau des Kapitänleutnants<br />
Gustav von<br />
Zimmer.<br />
Yacouba „Ben“<br />
Konate als Madu<br />
Hausdiener und<br />
Arbeiter.<br />
Amadou Konate<br />
als Tabadi<br />
Hausdiener und<br />
Arbeiter.<br />
Gloria Asante<br />
Schwesternhelferin<br />
und Übersetzerin in<br />
der Krankenstation.<br />
Marian Donkor<br />
Schwesternhelferin<br />
und<br />
Übersetzerin in<br />
der Kranken-<br />
station.<br />
Adamou Cisse<br />
Häuptling und<br />
Trommler.
Das Ensemble
www.navigare-papenburg.eu
Der Regisseur<br />
Seit dem Bau des Schiffes Graf Götzen sind nun 100<br />
Jahre vergangen. Anhand von historisch belegten<br />
Daten lässt sich ja bekanntlich einiges rekonstruieren.<br />
Was sich schwerlich in Erfahrung bringen ließ,<br />
sind die sozialen Bedingungen der Menschen, die in<br />
den Kolonialgebieten Deutsch-Ostafrikas (heute Tanganjika)<br />
lebten. Das betrifft die rekrutierten Ausländer,<br />
also Soldaten, Familien usw. und die Ostafrikaner, die<br />
eine große Leidenszeit über viele Jahrzehnte durch die<br />
„Kolonialherren“ durchleben mussten.<br />
Als ich begann, das Stück zu schreiben, wurde mir<br />
schnell klar, dass die sozialen Lebensumstände auf beiden<br />
Seiten wesentliche Mittler sind, um die Geschichte<br />
des Schiffes transportieren zu können. Ein Drama<br />
erhandelt sich über den Weg des Sozialen. Ich musste<br />
also die Denkräume der Menschen erkunden, um aus<br />
der heutigen Perspektive einen dramatischen und<br />
somit bildreichen Bühnendiskurs<br />
inszenieren zu können.<br />
Ich beschränkte mich dabei im<br />
Wesentlichen auf die Protagonisten<br />
Rüter, Tellmann und Wendt.<br />
Aus deren Perspektive heraus gestaltete<br />
sich für mich das soziale<br />
Leben in Kigoma. Alle anderen Figuren<br />
sind austauschbar: Offiziere,<br />
Soldaten und andere, die dort<br />
lebten. Sie sind so dramatisiert,<br />
dass sie uns sichtbar machen und dokumentieren, was<br />
sich dort abgespielt haben könnte. Ich habe bewusst,<br />
und in Gedanken an unsere afrikanischen Mitspieler,<br />
auf die Inszenierung der brutalen alltäglichen Bestrafungsaktionen<br />
verzichtet. Nach Berichten aus der<br />
Kolonialzeit waren diese in den militärisch besetzten<br />
Kolonialgebieten an der Tagesordnung.<br />
Ich verneige mich respektvoll und bedanke mich bei<br />
allen Akteuren dieser Theaterproduktion sowie auch<br />
beim Vorstand des Vereins „navigare“ für das uneingeschränkte<br />
Vertrauen, das ich als Autor und Regisseur<br />
genießen konnte.<br />
Dr. Norbert Knitsch<br />
(Regisseur)
Graf Götzen, das ist wie Titanic, nur kleiner<br />
– emsländisch halt. Es ist wie ein Virus. Als<br />
Hermann-Josef Averdung als Vorsitzender des<br />
Heimatvereins Papenburg die Idee hatte, das Schiff<br />
nach Papenburg zurückzuholen, gründete er den<br />
Verein „Graf Götzen Rückholung“ und löste eine Welle<br />
großen nationalen Interesses aus. Er hat das Schiff<br />
zweimal im Jahr 2010 in Kigoma besucht und viele Fotos<br />
mitgebracht. Sein Antrieb war, dass sein Großvater<br />
an dem Schiff mitgearbeitet hatte<br />
und gerne nach Afrika mitgefahren<br />
wäre. Wir sagten uns damals,<br />
unabhängig davon, ob das Schiff<br />
zurückkommt oder nicht: Wir<br />
bringen die Geschichte auf die<br />
Bühne. Genau dort, wo das Schiff<br />
gebaut wurde – im Forum Alte<br />
Werft. Es hat 100-jähriges Jubiläum.<br />
Und weil ein Großteil der<br />
Geschichte in Afrika spielt, äußerte<br />
sich der Regisseur, „er male keine Weißen schwarz<br />
an“. Also machten wir uns auf den Weg, authentische<br />
DarstellerInnen zu finden. Es war nicht ganz so einfach,<br />
aber es gelang. Bei diesem Bemühen wurden wir von<br />
vielen Stellen unterstützt. Dabei leisteten wir unplanmäßig<br />
(oder sagen wir „in Nebenrollen“) ein großes<br />
Stück Integrationsarbeit.<br />
Auf der Suche nach finanzieller Unterstützung fanden<br />
wir mit der „Emsländischen Landschaft“ und der<br />
„Wisniewsky Stiftung“ zwei großzügige Partner, ohne<br />
deren Hilfe wir es nicht bis hierher geschafft hätten.<br />
Auch unsere Mitglieder und Sponsoren haben einen<br />
nicht unerheblichen Anteil daran. Der Regisseur, Dr.<br />
Norbert Knitsch, entwickelte die Ideen und erarbeitete<br />
das Regiebuch. Schritt für Schritt wurden DarstellerInnen<br />
„angeheuert“. Dass die Ideen sich manchmal<br />
selbst überholten, ist der Kreativität des Regisseurs<br />
zu verdanken. Auch die DarstellerInnen trugen ihren<br />
Teil dazu bei. So schwärmte man anfangs noch davon,<br />
das Schiff zu besuchen. Aber daraus wurde nichts – zu<br />
weit, zu teuer. Wir mussten uns mit dem Lesen der<br />
Lektüre von Alex Capus, Sarah Paulus/Rolf G. Wackenberg<br />
und dem Anschauen der im Internet verfügbaren<br />
Filme begnügen. Umso mehr freuen wir uns auf die<br />
Aufführungen auf der Bühne.<br />
Werner Kleimann<br />
(1. Vorsitzender navigare Theater Papenburg)<br />
Der Verein
Darsteller<br />
Ibrahim Kone<br />
als Trommler<br />
Abdelnassir Ishak Aadam<br />
als Trommler<br />
Abdoul Wahab Bakayoko<br />
als Trommler<br />
Heinz-Hermann Hackling als<br />
Soldat und 1. Mann im Hafen<br />
Heinz Thieke als Soldat und<br />
2. Mann im Hafen<br />
Jan Assies als<br />
Unteroffizier Fröhlich<br />
Bernd Kuper<br />
als Soldat<br />
Klaus-Dieter Liesen<br />
als Soldat<br />
Gerd Sichler<br />
als Soldat<br />
Hermann Timmen<br />
als Soldat
Mittwoch |<br />
Donnerstag |<br />
Freitag |<br />
Montag |<br />
Dienstag |<br />
Donnerstag |<br />
Freitag |<br />
Infos und Termine<br />
Die besondere Kulisse<br />
Die Besonderheit der Geschichte der Graf Goetzen<br />
– dem „Schiff in Kisten“ – spiegelt sich<br />
auch im Bühnenbild wieder. Als Kulisse für<br />
das Theaterstück dient ein maßstabgetreues<br />
(1:10) auf Kisten gemaltes Bild der Graf Goetzen.<br />
Editha Janson fertigte den Entwurf an und<br />
setzte ihn gemeinsam mit Meike Abheiden um.<br />
Die 50 Kisten (1% der nach Afrika transportieren<br />
5000 Stück) stellte die Tischlerei Klaßen<br />
aus Aschendorf her. Für die ungewöhnliche<br />
Bauweise des Schiffes wurden die Deutschen<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts in Europa bewundert: Ende 1913 begann die Zerlegung des Schiffes in Papenburg<br />
für den Transport in den Hamburger Hafen, von wo aus Frachter der Deutschen Ostafrika Linie<br />
nach Dar es Salaam ablegten. Von dort aus sollte die 14 Tage zuvor fertiggestellte Mittellandbahn die<br />
Kisten nach Kigoma am Tanganjika-See befördern. Werkmeister Anton Rüter berichtete seiner Heimatwerft<br />
Papenburg in einem Schreiben: „Bis auf die fehlende Backdeckplatte ist nach der Ausschiffung und<br />
Verladung jetzt alles in Kigoma greifbar, abgesehen von zwei Kisten Deckschrauben, die sich im Hafen von<br />
Dar es Salaam verirrt haben könnten. (...) Mit Ausnahme eines unfähigen Tischlers und eines tüchtigen<br />
Elektrikers habe ich keine europäische Unterstützung am Ort finden können. Ich beschäftige zur Zeit 20<br />
fleißige Inder und 150 Schwarze. Wenn das Nieten beginnt, sind weitere 100 Schwarze erforderlich.“ Am<br />
5. Februar 1915 schließlich rutschte die Goetzen zum ersten Mal in die Fluten des Tanganjika-Sees.<br />
25.<br />
26.<br />
27.<br />
09.<br />
24.<br />
09.<br />
10.<br />
Februar<br />
Februar<br />
Februar<br />
Aufführungen<br />
Premiere: Mittwoch | 25. Februar 2015 | 19.30 Uhr<br />
FORUM ALTE WERFT<br />
März<br />
März<br />
April<br />
April<br />
2015<br />
2015<br />
2015<br />
2015<br />
2015<br />
2015<br />
2015<br />
Die Briefmarke<br />
Um das große Theaterprojekt „Graf Goetzen – ein Schiff in Kisten“<br />
Wirklichkeit werden zu lassen, bedurfte es einigen Schriftverkehres.<br />
Zum 100. Jubiläum des Stapellaufs des berühmten<br />
Schiffes frankierte der Verein viele Briefe standesgemäß mit<br />
eigens hierfür gedruckten Briefmarken. Als Vorlage diente eine<br />
Postkarte, deren Motiv von der Meyer Werft zur Verfügung gestellt<br />
wurde.<br />
| 19.30 Uhr<br />
| 19.30 Uhr<br />
| 19.30 Uhr<br />
| 19.30 Uhr<br />
| 19.30 Uhr<br />
| 19.30 Uhr<br />
| 19.30 Uhr<br />
Vorverkauf: Kulturkreis Papenburg<br />
Hauptkanal rechts 73<br />
Telefon: 0 49 61 / 82 30 7<br />
www.kulturkreis-papenburg.de<br />
Abendkasse: ab 18.45 Uhr
Die Graf Goetzen während<br />
der Erstmontage zur Probe<br />
in Papenburg mit zahlreichen<br />
Markierungen für die<br />
Verschraubung.<br />
Nach der Wende zum 20. Jahrhundert wird die Lage in Europa immer<br />
angespannter: Ein möglicher Krieg droht sich auf die Kolonien auszudehnen.<br />
Kaiser Wilhelm II. fasst 1913 einen Beschluss: Er will auf<br />
dem Tanganjika-See ein Dampfschiff stationieren, einen Beweis für<br />
deutsche Kraft und Überlegenheit. (Bild: Graf Goetzen in Kigoma)
Eine abenteuerliche Reise<br />
Drei Handwerker aus Papenburg führen bei der Umsetzung des kaiserlichen Auftrags Regie:<br />
Meister Anton Rüter, Nieter Rudolf Tellmann und Geselle Hermann Wendt (v.l.). Dass sie am<br />
Beginn eines lebensgefährlichen Abenteuers stehen, ist den Emsländern vermutlich nicht<br />
bewusst. Sie freuen sich auf den ihnen in Aussicht gestellten Lohn – 300 Reichsmark verdient<br />
Anton Rüter im November 1913, hinzu kommt die Afrika-Zulage. Ein möglicher Grundstock für<br />
einen späteren Hausbau in der Heimat. Das Trio reist mit der Graf Goetzen durch den Busch nach<br />
Kigoma. Dort muss der wuchtige Dampfer je nach Uferseite und Navigation stets mit drei Gegnern<br />
rechnen: Diese kommen aus den Nachbarkolonien British East Africa, Belgisch-Kongo und Mocambique<br />
(Portugiesisch-Ostafrika). Im Mai 1915, drei Monate nach dem Stapellauf der Graf Goetzen,<br />
erreicht der Erste Weltkrieg auch Kigoma. Es gibt erste Gefechte mit den Belgiern. Der deutsche<br />
Oberbefehlshaber Paul von Lettow-Vorbeck will das Schiff nicht in Feindeshand fallen lassen: Gut<br />
eingefettet und konserviert für eine spätere Bergung wird die Goetzen am 16. Juli 1916 an einer<br />
seichten Stelle vor der Mündung des Malagarasi-Flusses in Kigoma versenkt. Die Männer, die das<br />
Schiff einst mühevoll zusammenschraubten, müssen es nun aus dem Verkehr ziehen. Es folgt die<br />
Flucht vor den Belgiern. Die Deutschen geraten in britische Gefangenschaft und müssen nach<br />
Ägypten marschieren, wagen einen erfolglosen Fluchtversuch, gelangen aber schließlich unversehrt<br />
in die Heimat zurück.<br />
Viktoria-<br />
See<br />
Demokratische<br />
Republik<br />
Kongo<br />
Kigoma<br />
Tanganjika-<br />
See<br />
Mittellandbahn<br />
Tanzania<br />
Dar es Salaam<br />
Indischer<br />
Ozean<br />
©OpenStreetMap
Meistens befördert das Schiff<br />
Kaffee und Kupfer, vor allem<br />
aber viele Säcke mit Trockenfisch.<br />
Für ein paar Schillinge macht ein<br />
Kongolese Erinnerungsfotos der Fahrgäste.<br />
Oft sind dies Bürgerkriegsflüchtlinge<br />
vom Kongo oder sie stammen<br />
aus Ruanda und Burundi.<br />
© Clemens Höges / Der Spiegel (2)<br />
Mitten auf dem See muss die „Liemba“ Passagiere und Ladung aufnehmen und absetzen. Die meisten<br />
ihrer Stationen bedient sie mit Barkassen, denn kaum eines der Lehmhüttendörfer am Ufer des<br />
Tanganjika-Sees hat einen Hafen. Christopher Shalula, 1. Offizier, erzählt in der Dokumentation „Die<br />
lange Fahrt der Graf Goetzen“: „Bei schlechtem und stürmischem Wetter haben wir große Probleme.<br />
Viele Leute haben Todesangst, von ihren Nuss-Schalen aus an Bord zu klettern.“
Hinter den Kulissen<br />
Es war eine lange „Seereise“ bis hierher, und niemand von der Crew ist über Bord gegangen oder<br />
ausgestiegen. Es wäre auf See auch nicht gegangen. Ebenso hieß es nicht „Mann über Bord“. Wir<br />
sind manchen Hafen angelaufen, d.h. uns haben viele Menschen geholfen.<br />
Wir möchten uns herzlich bedanken für…<br />
...das Regiebuch und das Einstudieren bei Norbert<br />
Knitsch.<br />
...die Regieassistenz, Requisite und Kostüme bei<br />
Gerd Connemann.<br />
...Licht- und Bühnentechnik bei Lars Bünger.<br />
...das Engagement der Schützen vom „Schießverein<br />
Aschendorferweg von 1960“ e.V..<br />
...die Maske bei Anita Maiwald-Szadurski.<br />
...Entwurf und Bemalung der Kulisse bei Editha<br />
Janson und Meike Abheiden.<br />
...die Akkordeonbegleitung bei Hannes Ostholthoff<br />
und Willi Brand.<br />
...die Textaufnahme bei Eugen Renz.<br />
...die Hilfe beim Integrationslotsen Hermann Funke<br />
mit der Trommelgruppe „Djembe“.<br />
...Film- und Fotoaufnahmen bei der Familie Terhalle<br />
und dem JUZ.<br />
...die Unterstützung beim Afrikanischen Frauen<br />
Verein, Lingen.<br />
...die Zusammenarbeit bei der VHS, dem DRK, der<br />
Caritas und der Johannesburg.<br />
...die Integrationsarbeit mit der Ausländerbehörde<br />
des Landkreises in Meppen (Markus).<br />
...die behördliche Betreuung bei der Stadt Papenburg<br />
(Rüther, Jansen) und der Gemeinde Dörpen<br />
(Klaas, Zeppenfeld).<br />
...die Nutzung der Aula bei der Heinrich-Middendorf-Oberschule<br />
in Aschendorf.<br />
...die Unterstützung beim Arkadenhaus.<br />
...die große Unterstützung beim Heimatverein<br />
Papenburg.<br />
...die Herstellung der 50 Kisten bei der Tischlerei<br />
Klaßen.<br />
...die Nutzung der Galerie bei der Kunstschule<br />
Zinnober.<br />
...die Unterstützung bei der Landesgartenschau.<br />
...die technische Hilfe bei Albert Bohse.<br />
...die Gestaltung und Herausgabe der Briefmarke<br />
bei der CitiPost.<br />
...die Überlassung von Fotos bei Hermann-Josef<br />
Averdung, Clemens Höges (Der Spiegel) und der<br />
Meyer Werft.<br />
...die liebevolle Gestaltung von Plakat, Flyern und<br />
diesem <strong>Programmheft</strong> bei der Punkt.Medienagentur<br />
aus Duderstadt.<br />
Schiff ahoi !<br />
Graf Götzen ahoi !<br />
Schiff ahoi !<br />
Design <strong>Programmheft</strong>: www.punkt-medienagentur.de<br />
navigare Theater Papenburg e.V. | Stettiner Str. 31 | 26871 Papenburg<br />
Telefon 04961-665561 | info@navigare-papenburg.eu |www.navigare-papenburg.eu
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H+H Technik GmbH | 26871 Papenburg | Graderweg 40 | h-h-technik@t-online.de