Punkt 9 NEU RGB

der Kisten und für die Lebensmielausgabe gibt es jetzt genügend
Raum, ebenso wie für Verwaltung und Organisaon. Auch ein kleines
„Restaurant-Zimmer“ für einen zweimal in der Woche stafindenden
Miagssch befindet sich seit dem Hauskauf mit der
Tafel unter einem Dach. Der Miagssch richtet sich an Ältere und
Alleinstehende.
Ganz früh unterwegs sind morgens die Fahrer. Sie holen die Lebensmiel
von den Kooperaonspartnern aus der Region ab. Am
Morgen passe es den meisten besser, denn ab miags sei erfahrungsgemäß
viel los in den Läden, erklären sie. Die Lebensmiel
werden von den Fahrern nach Osterode gebracht. Dort wird jedes
» VON AUSSEN HEISST ES OFT, DASS WIR DIE
LEUTE UNTERSTÜTZEN, DIE ES EINFACH NUR
BEQUEM HABEN WOLLEN. «
Teil in die Hand genommen, geprü, sorert und in Regale und
große Kühlschränke gelegt oder eben aussorert. Für die Außenstellen
der Tafel werden die Kisten bereits in der Zentrale ferg
gepackt und mit Kühlfahrzeugen transporert. In Osterode können
sich die Kunden diese nach Bedarf zusammenstellen. Für die Kisten
muss jeder drei Euro zahlen, etwa ein Zehntel von dem, was
die Lebensmiel eigentlich wert sind. „Die Kunden sollen wissen,
dass das Essen seinen Wert hat. Und es entstehen ja auch Kosten
für Miete, Treibstoff und die Mitarbeiter“, erklärt Herrmann.
Dreimal in der Woche werden in der Zentrale Lebensmiel ausgegeben:
montags, miwochs und freitags. In den Außenstellen
variieren die Wochentage und die Anzahl der Ausgabetage. Für die
Osteroder Tafel im Einsatz sind etwa 90 ehrenamtliche Helfer und
15 geringfügig beschäigte Mitarbeiter.
Wer darf das Angebot der Tafel in Anspruch nehmen? „Alle, die
Hartz IV oder vergleichbare Leistungen vom Sozialamt oder als
Rente erhalten und uns dafür die Bescheinigung vorlegen“, sagt
Herrmann. Dabei dürfe eine besmmte Einkommensgrenze nicht
überschrien werden. Der Vorsitzende weiß um die Krik, mit der
die Tafel kämpfen muss. „Von außen heißt es o, dass wir die Leute
unterstützen, die es einfach nur bequem haben wollen.“ Zwar
seien zehn bis 20 Prozent dabei, auf die dieses Vorurteil zutreffe.
Dass aber gerade diese als Gesicht der Tafel gesehen werden, weil
sie am ehesten auffallen, sei sehr schade. „Uns geht es um die anderen
80 Prozent“, unterstreicht Herrmann. Als Präsident des Lions
Club Südharz hat er die Tafel vor zehn Jahren gegründet. Tradion
sei es, sich als Club-Präsident sozial zu engagieren. Ein Zeitungsbericht
brachte ihn auf die Tafel-Idee, denn so etwas habe es in
der Region bis dahin nicht gegeben. Nach Gesprächen mit dem
Sozialamt und benachbarten Tafeln wurde das Projekt in nur fünf
Wochen auf die Beine gestellt, und beim ersten Ausgabetermin
konnten 25 Kunden begrüßt werden.
Die Osteroder Tafel ist seit 2005 Mitglied im Bundesverband
Deutsche Tafel e.V.. Dieser sieht seine Aufgabe darin, günsge Arbeitsbedingungen
für die einzelnen Tafeln zu schaffen. Er berät in
speziellen Fragen und verhandelt mit dem Gesetzgeber, mit großen
Firmen und den Zentralen der bekannten Supermarktkeen.
Die meisten örtlichen Tafeln sind Mitglieder im Bundesverband,
was allerdings kein Muss ist. Zurzeit gibt es mehr als 900 Tafeln in
Deutschland. Bundesweit unterstützen sie 1,5 Millionen bedürige
Menschen mit Lebensmieln. Knapp ein Driel davon sind Kinder
und Jugendliche.
Einer, der die Ausgabestelle der Osteroder Tafel vor eineinhalb
Jahren in Gieboldehausen mit auf den Weg gebracht hat, ist Theodor
Sommer. „Wichg war es uns, eine Struktur zu schaffen, die
sich trägt, auch wenn jemand krank ist.“ Die Ausgabestelle in Gieboldehausen
sei aus purer Not entstanden, denn es habe ein, zwei
Leute gegeben, die nicht die Möglichkeit haen, zur Tafel nach Duderstadt
zu kommen, erzählt der 54-Jährige. Großer Unterstützer
des Tafel-Projekts sei der damalige Gieboldehäuser Bürgermeister
Otmar Pfeifenbring gewesen. Viele Gespräche wurden geführt und
milerweile sei die Tafel mit einem zuverlässigen Helferteam stabil.
200 Kunden, darunter 63 Kinder profieren vom Angebot im
Flecken.
Neben der Ausgabe der Lebensmiel gibt es dort milerweile
auch Akonen zum Wohle der Tafel. Tafelkunden engagieren sich
selbst, indem sie beispielsweise auf Märkten Waffeln und Kuchen
verkaufen. Bei einer Weihnachtsfeier und einem Sommerfest ist
man beisammen. Vernetzungen sind entstanden, zum Beispiel mit
dem Senioren-Helferkreis. Die Kinder des Familienzentrums in Gieboldehausen
haben neulich zu Weihnachten Spielsachen für die
Tafel gespendet. So viele, dass die Kinder der Tafel-Kunden auch zu
Ostern noch einmal beschenkt werden können. 4000 Euro Spenden
haben die Verantwortlichen in Gieboldehausen für ein neues
Fahrzeug der Osteroder Tafel beisteuern können. Von großer Wich-
gkeit für die Arbeit der Tafel, erklärt Herrmann, seien eben auch
Geldspenden, um gerade die technischen Anforderungen im Bereich
der Kühlung zu erfüllen.
Theodor Sommer wünscht sich, dass die Leute das Bewusstsein
dafür entwickeln, zu sagen: „Ich bin nicht stolz Hartz IV zu sein, aber
ich bin auch etwas wert.“ Auch würde der Eichsfelder sich wünschen,
dass Senioren viel häufiger ihr Anrecht wahrnehmen, das
Tafel-Angebot zu nutzen: „Die Älteren kommen o nicht, denn das
Schamgefühl ist bei ihnen leider zu groß. Das ist sehr schade. Nicht
zuletzt ist die Tafel schließlich auch ein Treffpunkt, wo die Leute ins
Gespräch kommen und ein Miteinander erleben.“
Wir machen uns stark –
und unterstützen die Tafeln der Region!
Seit zehn Jahren leistet die Osteroder Tafel wertvolle
Arbeit für die Menschen in unserer Region –
genauso lange unterstützen wir sie dabei und
wir halten ihr weiterhin die Treue. Ihr Heimvorteil:
Harz Energie!
Kundenservice
Telefon 05527/2939
www.harzenergie.de
Infos www.osteroder-tafel.de
PUNKT. 7