WIRTSCHAFT. 10 PUNKT. Kunst auf Metaebene: Aufnahme einer Fotografie von Arnold Newman, die den großen Maler Pablo Picasso zeigt. Zusammen mit Aufnahmen von Marilyn Monroe und weiteren Berühmtheiten schmückt sie die Wände des Restaurants „Chez Oo“ im Löwen.
Farbenfrohes Design im Löwen: eine Tapete aus dem Elternhaus von Hans Georg Näder, Oobock-Chef und Besitzer des Hotels. Im Löwenquartier Sein Alter sieht man ihm gar nicht an: Schon seit 300 Jahren gibt es „den Löwen“, wie das Hotel an der Duderstädter Marktstraße landläufig genannt wird. Ein Rundgang durch das 2012 komple renovierte Haus zeigt, wie besonders und trotzdem bodenständig das Tradionshotel ist. Text Anna Kleimann | Fotos Iris Blank Die Welt bereisen und einzigarge Geschichten sammeln, das haben sich die Gründer der Firma „Design Hotels“ vorgenommen. Ein vierköpfiges Team mit Sitz in Berlin hat sich auf die Suche gemacht nach „kreaven Köpfen, die ihre Gäste auf inme Weise mit dem Land, den Leuten und den Einstellungen um sie herum in Verbindung bringen“. Das Unternehmen unterhält heute ein Porolio von über 260 unabhängigen Hotels in 50 Ländern über den ganzen Globus verstreut. Jedes Haus reflekere dabei die Ideen eines visionären Hoteliers, eines „Originals“ mit einer Leidenscha für Gastfreundscha, kulturelle Authenzität, herausragendes Design und Architektur. Ein Mitglied dieses erlesenen Zirkels moderner Gasthäuser steht in Duderstadt: das Hotel zum Löwen in der Duderstädter Marktstraße, das vom Fuhrbacher Franz-Josef Oo und seiner Frau Kersn betrieben wird, und als dessen Eigentümer Prof. Hans Georg Näder (Chef des Prothekunternehmens Oobock) verantwortlich zeichnet. Als Kurzbeschreibung für die Lage des Hotels, welches mien zwischen Großstädten wie Frankfurt, Berlin, Hamburg und München aufgeführt wird, ist auf der Internetseite der jungen Firma zu lesen: „Duderstadt is a city in southern Lower Saxony, Germany, known for it‘s medieval townscape.“ (Duderstadt ist eine Stadt im südlichen Niedersachsen, Deutschland, bekannt für sein mielalterliches Stadtbild.) Oo ist ohne Frage stolz auf die mehrere hundert Jahre andauernde Tradion des Gasthauses. Bereits im ausgehenden 17. Jahrhundert zählt das Hotel zu den ersten Adressen Duderstadts. 1850 mit einer klassizisschen Fassade ausgestaet, in der Nachkriegszeit zum Flüchtlingsheim umfunkoniert, 1987 modernisiert und 2012 komple renoviert – dies macht die Geschichte des Hotels aus. Viele Worte macht Oo aber nicht um die Anlage. Das Haus sei ein „Träumchen“, sagt sein Betreiber, und dass er seinen Gästen Komfort auf hohem Niveau bieten möchte, ohne dass etwas von der lockeren und entspannten Atmosphäre des Etablissements verloren geht. Internaonal wird diese Umschreibung wahrscheinlich am ehesten als „German Gemütlichkeit“ geläufig sein. Seine raren freien Minuten genießt der Hausherr am liebsten im Kaminzimmer. In der lässigen Clubatmosphäre kann in Exemplaren der Bücherwand geschmökert, in Ruhe eine Zigarre aus dem Humidor-Kabineschrank geraucht oder einfach ein erlesener Wein aus den reich gefüllten Weinregalen des Gewölbekellers probiert werden. Die Liebe des Hotelbetreibers zu edlem Rebensa spiegelt sich auch im Umfang der Weinkarte des Á-la-carte-Restaurants „Chez Oo“ wider: Auf 31 Seiten sind die Schätze des hoteleigenen Lagers aufgelistet. Als Dauerbrenner hat sich milerweile auch die „Heimatliebe“ etabliert, welche von Braumeister Gabriel Ballüer in der eigenen Mikrobrauerei des Löwenquarers gebraut wird. Frisch gezap schmeckt Helles, Dunkles, Weizen oder auch die saisonalen Sonderedionen wie WM-Bier oder der Weihnachtsbock am besten. Immer mit dabei – ob beim Essen, beim Rundgang durchs Hotel, auf dem Zimmer oder draußen im Hof – sind die Kunstwerke, welche PUNKT. 11