Punkt 9 NEU RGB
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Januar | Februar 2015<br />
9. Ausgabe | team@punkt-medienagentur.de<br />
PUNKT.<br />
EICHSFELD MAGAZIN<br />
Schicke Schlitten.<br />
PS.Speicher.<br />
Tafel in Gieboldehausen. Der Wert des Essens. | Rezept. Eichsfelder<br />
Schlachtesuppe und Rippenbraten. | Löwenquartier. Ein Rundgang durch<br />
das Duderstädter Design Hotel. | Porträt. Mit 16 Jahren in den Krieg.
EDITORIAL. | INHALT.<br />
Liebe Leser,<br />
wir wünschen Ihnen erst einmal ein frohes und gesundes<br />
neues Jahr! Wir hoffen, Sie haben Feiertage und Fesvitäten<br />
gut überstanden. Das ganze Gewese um Weihnachtsgans<br />
oder nicht Weihnachtsgans hat uns auf eine Idee gebracht,<br />
die vielleicht auch als Einsmmung auf die am 18. Februar<br />
beginnende Fastenzeit dienen könnte: Wir haben die Osteroder<br />
Tafel und deren Außenstelle in Gieboldehausen besucht.<br />
Die Nahrungsmiel, die hierher geliefert werden, haben für<br />
Supermarktkeen und Händler keinen ökonomischen Wert<br />
mehr. Umso wertvoller sind sie jedoch für die Kunden der<br />
Tafel, die jede Kiste voller Äpfel, Bananen, Brot und Gemüse<br />
dankbar annehmen. Dass ein genussvolles Mahl nicht viel<br />
kosten muss, haben uns die Eichsfelderinnen Regina Gehrt,<br />
Angelika Wachtel und Hildegard Pflüger bewiesen. Wer<br />
wissen möchte, wie er im Anschluss den Magen wieder etwas<br />
beruhigen kann, dem seien die Möglichkeiten pflanzlicher<br />
Heilmiel empfohlen. Etwas Besonderes haben wir uns bei<br />
einem Rundgang durch das „Hotel zum Löwen“ gegönnt. Bei<br />
einem Mewurstbrot mit Bier oder einem Wein kann man<br />
hier jede Menge Kunstvolles entdecken.<br />
Ein paar Weihnachtsgaben haben wir Dank vieler Eichsfelder<br />
Sponsoren aber auch verschenken können: Wer bei<br />
unserem Facebook-Adventskalender-Gewinnspiel Glück gehabt<br />
hat, zeigt eine Collage. Und falls Sie das Titelbild schon<br />
neugierig gemacht haben sollte... allen Technikbegeisterten<br />
schenken wir in diesem He nicht nur einen Einblick in die<br />
spannende Mobilitätsausstellung des PS.Speichers in Einbeck,<br />
sondern auch die Chance, Eintriskarten dafür zu gewinnen!<br />
Außerdem möchten wir Danke sagen für das posive Feedback<br />
unserer Leser, die tolle Zusammenarbeit mit unseren<br />
Anzeigenkunden, die dafür gesorgt haben, dass es das <strong>Punkt</strong>.<br />
Eichsfeld Magazin seit nunmehr eineinhalb Jahren gibt, und<br />
die spannenden Kooperaonen wie zum Beispiel mit dem<br />
Team von Duderstadt 2020! Wir freuen uns auf das neue<br />
Jahr und haben noch viel vor! Wir möchten Sie weiterhin<br />
mit Geschichten über die Region und die Menschen, die hier<br />
leben, versorgen. Unser Geschriebenes und Fotografiertes<br />
sollen Ihren Alltag ein wenig entschleunigen und das Besondere<br />
hervorheben. Hier im Eichsfeld ist jeder auf seine Weise<br />
einzigarg...<br />
Anna Kleimann, Iris Blank & Krisn Kunze<br />
Ihr Redakonsteam des <strong>Punkt</strong>. Eichsfeld Magazins<br />
INHALT 01/02 | 2015<br />
04 Tafel.<br />
In Gieboldehausen werden einmal in<br />
der Woche Lebensmiel ausgegeben.<br />
Die Menschen, die sich das Essen<br />
holen, sind Kunden der Tafel.<br />
08 Eichsfelder Kost.<br />
Drei Freundinnen kochen leckere<br />
Schlachtesuppe und bereiten<br />
herzhaen Rippenbraten zu.<br />
10 Löwe.<br />
Seit 300 Jahren ein besonderes<br />
und trotzdem bodenständiges<br />
Tradionshotel.<br />
16 Porträt.<br />
Oo Hublitz aus Duderstadt erhielt<br />
1945 im Alter von 16 Jahren den Einberufungsbefehl.<br />
Seine Erlebnisse hat<br />
er in einem Tagebuch festgehalten.<br />
20 Facebook-Gewinnspiel.<br />
Das <strong>Punkt</strong>. Eichsfeld Magazin hat<br />
in Kooperaon mit regionalen<br />
Unternehmen vieles verlost.<br />
22 PS.Speicher.<br />
In Einbeck ist eine Ausstellungs- und<br />
Erlebniswelt mit Fahrrädern, Motorrädern<br />
und Automobilen entstanden.<br />
26 Termine.<br />
Das ist los im Eichsfeld und in<br />
der Region. Theater, Konzerte<br />
und andere Veranstaltungen.<br />
30 Servicepp.<br />
Anschauliche Einblicke in die Welt<br />
der Naturheilkunde bietet die<br />
Phytothek in der Turm-Apotheke.<br />
31 Forum.<br />
Das Suchbild, ein Heimat-Blog<br />
und das Impressum.<br />
PUNKT. 3
Der Inhalt der Lebensmielkisten wird von den Tafel-Kunden in eigene Beutel gepackt.<br />
Der Wert<br />
des Essens<br />
In Gieboldehausen werden immer<br />
montags im Regenbogenhaus Kisten<br />
mit Lebensmitteln ausgegeben. Die<br />
Menschen, die hierherkommen, sind<br />
Kunden der Osteroder Tafel.<br />
4 PUNKT.<br />
Ulrich Wüstefeld aus Fuhrbach holt<br />
sich regelmäßig Lebensmiel bei<br />
der Ausgabestelle der Osteroder<br />
Tafel in Gieboldehausen ab.
ENGAGEMENT.<br />
Die Mitarbeiter des Vereins<br />
Osteroder Tafel e.V. beliefern<br />
täglich die einzelnen<br />
Ausgabe-Standorte in der<br />
Region. Im Eichsfeld gibt es<br />
zwei davon – in Gieboldehausen<br />
und in Duderstadt.<br />
Brigie Rose (links) und<br />
Heike Hupe gehören zu den<br />
ehrenamtlichen Helfern in<br />
Gieboldehausen und sind<br />
regelmäßig bei der Kistenausgabe<br />
im Regenbogenhaus<br />
vor Ort.<br />
Text Krisn Kunze | Fotos Iris Blank<br />
Wir haben tolle, dankbare Kunden. Es haben<br />
sich auch schon Freundschaen<br />
entwickelt“, sagt Heike Hupe. Die Bilshäuserin<br />
ist ehrenamtlich bei der Gieboldehäuser<br />
Ausgabestelle der Osteroder Tafel täg und<br />
nimmt am Montag gegen 12 Uhr die Kisten entgegen,<br />
die Fahrer der Tafel aus dem Harz anliefern. 21 gelbe<br />
Kisten (für Haushalte mit bis zu drei Personen) und fünf<br />
rote (für größere Familien) werden in das Regenbogenhaus<br />
der evangelischen Kirchengemeinde gebracht,<br />
in dem die Ausgabestelle eine Heimat gefunden hat. Dass eine besmmte<br />
Anzahl geliefert wird, liegt daran, dass die Tafel-Kunden vorbestellt haben.<br />
Drei Euro zahlen sie im Vorfeld, wenn sie in der darauffolgenden Woche eine<br />
Kiste abholen wollen. Gefüllt sind diese mit Grundnahrungsmieln.<br />
Erster Kunde heute ist Ulrich Wüstefeld aus Fuhrbach. Er ist Frührentner.<br />
Die Rente sei mau, obwohl er sein Leben lang „geknüppelt“ habe. „Ich habe<br />
ewig Überstunden gemacht, und jetzt ist die Rente so klein“, sagt der 57-Jährige.<br />
„Ich muss unter Leute und freue mich jeden Montag darauf, hierherzukommen“,<br />
meint er. Ob er bei der von der Tafel organisierten Weihnachtsfeier<br />
am morgigen Tag dabei sein kann, weiß er noch nicht, denn daheim pflegt<br />
PUNKT. 5
Dr. Hartmut Herrmann (links) ist Vorsitzender des Vereins<br />
Osteroder Tafel. Theodor Sommer koordiniert das<br />
Geschehen in der Außenstelle in Gieboldehausen.<br />
er seine Muer. Wenn er niemanden findet, der sich kümmert,<br />
dann kommt er erst nächsten Montag wieder. Dafür legt er sogleich<br />
auch die drei Euro auf den Tisch. Heike Hupe füllt einen<br />
Zeel aus, stempelt ab und reicht die Kiste herüber. „Heute gibt<br />
es mal wieder etwas extra. Dort drüben stehen Mandarinen und<br />
Bananen“, sagt sie und zeigt auf zwei große, grüne Kisten. „Es sind<br />
o Lebensmiel dabei, die könnte ich mir niemals leisten“, sagt<br />
Ulrich Wüstefeld. Nach und nach füllt sich der Raum. Jeder packt den<br />
Inhalt seiner Kiste in mitgebrachte Beutel oder Tüten um. Manches<br />
Mal bleibt ein Salatkopf oder etwas anderes liegen. Das wird zusammengepackt<br />
und jemand, der davon noch etwas gebrauchen kann,<br />
darf sich bedienen. Angelika Rohland aus Gieboldehausen kommt<br />
um die Ecke, sie ist die Verstärkung für Heike Hupe. Conny Rebe und<br />
Brigie Rose kompleeren kurze Zeit später das heuge Helferteam.<br />
Vieles, was aus den Regalen wandert (wegen eines sich nähernden<br />
Mindesthaltbarkeitsdatums, beschädigter Verpackungen oder Schönheitsfehlern),<br />
geben große Supermärkte, kleinere Lebensmiel-Läden,<br />
Fleischer, Bäcker oder Tankstellen an den Verein Osteroder Tafel<br />
e.V. ab, ansta es zu entsorgen. 80 Prozent davon werden dann an<br />
die Kunden weitergegeben, 20 Prozent können nicht mehr verwertet<br />
werden. „Das ist ein guter Schni“, sagt Dr. Hartmut Herrmann,<br />
Vorsitzender der Osteroder Tafel. Genau geprü und sorert werden<br />
die Lebensmiel im Vereinssitz in Osterode. Die Kunden werden aber<br />
auch dazu angehalten, nochmals eine Kontrolle durchzuführen und<br />
die Lebensmiel zeitnah zu verzehren.<br />
Viereinhalb bis fünf Tonnen Lebensmiel werden wöchentlich<br />
in die Tafel-Zentrale geholt. Das Haus in der Abgunst 9 in Osterode<br />
wurde vor sechs Jahren von der eigens dafür gegründeten Sung<br />
Osteroder Tafel (ist eigenständig und rechtlich losgelöst vom Verein)<br />
erworben. Seither ist dort ein sichtgeschütztes Warten im Haus möglich,<br />
es gibt kein Gedränge mehr, und für die Kommunikaon der Kunden<br />
untereinander ist ein Raum eingerichtet worden. Der Betriebshof<br />
hinter dem Haus, wo sich zwei Kühlzellen befinden, erleichtert<br />
die Anlieferung der Waren und das Ausliefern der Kisten. Zum Packen<br />
In der Tafel-Zentrale in Osterode werden die abgeholten Lebensmiel geprü, sorert, teilweise in Kisten gepackt oder ausgegeben. Räumlich<br />
hat sich der Verein 2008 durch den Kauf eines Hauses erweitert, so dass für diese Arbeiten und die Verwaltung ausreichend Platz vorhanden ist.<br />
6 PUNKT.
der Kisten und für die Lebensmielausgabe gibt es jetzt genügend<br />
Raum, ebenso wie für Verwaltung und Organisaon. Auch ein kleines<br />
„Restaurant-Zimmer“ für einen zweimal in der Woche stafindenden<br />
Miagssch befindet sich seit dem Hauskauf mit der<br />
Tafel unter einem Dach. Der Miagssch richtet sich an Ältere und<br />
Alleinstehende.<br />
Ganz früh unterwegs sind morgens die Fahrer. Sie holen die Lebensmiel<br />
von den Kooperaonspartnern aus der Region ab. Am<br />
Morgen passe es den meisten besser, denn ab miags sei erfahrungsgemäß<br />
viel los in den Läden, erklären sie. Die Lebensmiel<br />
werden von den Fahrern nach Osterode gebracht. Dort wird jedes<br />
» VON AUSSEN HEISST ES OFT, DASS WIR DIE<br />
LEUTE UNTERSTÜTZEN, DIE ES EINFACH NUR<br />
BEQUEM HABEN WOLLEN. «<br />
Teil in die Hand genommen, geprü, sorert und in Regale und<br />
große Kühlschränke gelegt oder eben aussorert. Für die Außenstellen<br />
der Tafel werden die Kisten bereits in der Zentrale ferg<br />
gepackt und mit Kühlfahrzeugen transporert. In Osterode können<br />
sich die Kunden diese nach Bedarf zusammenstellen. Für die Kisten<br />
muss jeder drei Euro zahlen, etwa ein Zehntel von dem, was<br />
die Lebensmiel eigentlich wert sind. „Die Kunden sollen wissen,<br />
dass das Essen seinen Wert hat. Und es entstehen ja auch Kosten<br />
für Miete, Treibstoff und die Mitarbeiter“, erklärt Herrmann.<br />
Dreimal in der Woche werden in der Zentrale Lebensmiel ausgegeben:<br />
montags, miwochs und freitags. In den Außenstellen<br />
variieren die Wochentage und die Anzahl der Ausgabetage. Für die<br />
Osteroder Tafel im Einsatz sind etwa 90 ehrenamtliche Helfer und<br />
15 geringfügig beschäigte Mitarbeiter.<br />
Wer darf das Angebot der Tafel in Anspruch nehmen? „Alle, die<br />
Hartz IV oder vergleichbare Leistungen vom Sozialamt oder als<br />
Rente erhalten und uns dafür die Bescheinigung vorlegen“, sagt<br />
Herrmann. Dabei dürfe eine besmmte Einkommensgrenze nicht<br />
überschrien werden. Der Vorsitzende weiß um die Krik, mit der<br />
die Tafel kämpfen muss. „Von außen heißt es o, dass wir die Leute<br />
unterstützen, die es einfach nur bequem haben wollen.“ Zwar<br />
seien zehn bis 20 Prozent dabei, auf die dieses Vorurteil zutreffe.<br />
Dass aber gerade diese als Gesicht der Tafel gesehen werden, weil<br />
sie am ehesten auffallen, sei sehr schade. „Uns geht es um die anderen<br />
80 Prozent“, unterstreicht Herrmann. Als Präsident des Lions<br />
Club Südharz hat er die Tafel vor zehn Jahren gegründet. Tradion<br />
sei es, sich als Club-Präsident sozial zu engagieren. Ein Zeitungsbericht<br />
brachte ihn auf die Tafel-Idee, denn so etwas habe es in<br />
der Region bis dahin nicht gegeben. Nach Gesprächen mit dem<br />
Sozialamt und benachbarten Tafeln wurde das Projekt in nur fünf<br />
Wochen auf die Beine gestellt, und beim ersten Ausgabetermin<br />
konnten 25 Kunden begrüßt werden.<br />
Die Osteroder Tafel ist seit 2005 Mitglied im Bundesverband<br />
Deutsche Tafel e.V.. Dieser sieht seine Aufgabe darin, günsge Arbeitsbedingungen<br />
für die einzelnen Tafeln zu schaffen. Er berät in<br />
speziellen Fragen und verhandelt mit dem Gesetzgeber, mit großen<br />
Firmen und den Zentralen der bekannten Supermarktkeen.<br />
Die meisten örtlichen Tafeln sind Mitglieder im Bundesverband,<br />
was allerdings kein Muss ist. Zurzeit gibt es mehr als 900 Tafeln in<br />
Deutschland. Bundesweit unterstützen sie 1,5 Millionen bedürige<br />
Menschen mit Lebensmieln. Knapp ein Driel davon sind Kinder<br />
und Jugendliche.<br />
Einer, der die Ausgabestelle der Osteroder Tafel vor eineinhalb<br />
Jahren in Gieboldehausen mit auf den Weg gebracht hat, ist Theodor<br />
Sommer. „Wichg war es uns, eine Struktur zu schaffen, die<br />
sich trägt, auch wenn jemand krank ist.“ Die Ausgabestelle in Gieboldehausen<br />
sei aus purer Not entstanden, denn es habe ein, zwei<br />
Leute gegeben, die nicht die Möglichkeit haen, zur Tafel nach Duderstadt<br />
zu kommen, erzählt der 54-Jährige. Großer Unterstützer<br />
des Tafel-Projekts sei der damalige Gieboldehäuser Bürgermeister<br />
Otmar Pfeifenbring gewesen. Viele Gespräche wurden geführt und<br />
milerweile sei die Tafel mit einem zuverlässigen Helferteam stabil.<br />
200 Kunden, darunter 63 Kinder profieren vom Angebot im<br />
Flecken.<br />
Neben der Ausgabe der Lebensmiel gibt es dort milerweile<br />
auch Akonen zum Wohle der Tafel. Tafelkunden engagieren sich<br />
selbst, indem sie beispielsweise auf Märkten Waffeln und Kuchen<br />
verkaufen. Bei einer Weihnachtsfeier und einem Sommerfest ist<br />
man beisammen. Vernetzungen sind entstanden, zum Beispiel mit<br />
dem Senioren-Helferkreis. Die Kinder des Familienzentrums in Gieboldehausen<br />
haben neulich zu Weihnachten Spielsachen für die<br />
Tafel gespendet. So viele, dass die Kinder der Tafel-Kunden auch zu<br />
Ostern noch einmal beschenkt werden können. 4000 Euro Spenden<br />
haben die Verantwortlichen in Gieboldehausen für ein neues<br />
Fahrzeug der Osteroder Tafel beisteuern können. Von großer Wich-<br />
gkeit für die Arbeit der Tafel, erklärt Herrmann, seien eben auch<br />
Geldspenden, um gerade die technischen Anforderungen im Bereich<br />
der Kühlung zu erfüllen.<br />
Theodor Sommer wünscht sich, dass die Leute das Bewusstsein<br />
dafür entwickeln, zu sagen: „Ich bin nicht stolz Hartz IV zu sein, aber<br />
ich bin auch etwas wert.“ Auch würde der Eichsfelder sich wünschen,<br />
dass Senioren viel häufiger ihr Anrecht wahrnehmen, das<br />
Tafel-Angebot zu nutzen: „Die Älteren kommen o nicht, denn das<br />
Schamgefühl ist bei ihnen leider zu groß. Das ist sehr schade. Nicht<br />
zuletzt ist die Tafel schließlich auch ein Treffpunkt, wo die Leute ins<br />
Gespräch kommen und ein Miteinander erleben.“<br />
Wir machen uns stark –<br />
und unterstützen die Tafeln der Region!<br />
Seit zehn Jahren leistet die Osteroder Tafel wertvolle<br />
Arbeit für die Menschen in unserer Region –<br />
genauso lange unterstützen wir sie dabei und<br />
wir halten ihr weiterhin die Treue. Ihr Heimvorteil:<br />
Harz Energie!<br />
Kundenservice<br />
Telefon 05527/2939<br />
www.harzenergie.de<br />
Infos www.osteroder-tafel.de<br />
PUNKT. 7
REZEPT.<br />
Schlachtesuppe<br />
und Rippenbraten<br />
Dass Spaß an kreativem<br />
Kochen und ein ökonomischer<br />
Wareneinsatz sich nicht widersprechen<br />
müssen, zeigen die<br />
drei Eichsfelder Küchenfeen<br />
Regina Gehrt, Angelika Wachtel<br />
und Hildegard Pfl üger.<br />
Text Anna Kleimann | Fotos Iris Blank<br />
Wir machen heute eine typische Eichsfelder Schlachtesuppe,<br />
so richg, wie man sie von früher noch kennt“,<br />
sagt Regina Gehrt (65) lächelnd. Mit flinken Bewegungen<br />
koordiniert sie Herd und Töpfe und zaubert im Handumdrehen<br />
aus den vorbereiteten Zutaten eine ordentliche Menge<br />
der tradionellen Speise. In ihrer Küche werden Klöße und Gemüse in<br />
Fleischbrühe gekocht und anschließend mit selbstgemachten Nudeln<br />
vermengt. Die Tilingeröderin verkösgt öers ihre Familie und lässt<br />
sich auch beim Haneren mit größeren Raonen niemals aus der Ruhe<br />
bringen. Trotzdem hat sie sich heute Unterstützung von ihren besten<br />
Freundinnen geholt, die sie beide noch aus der Schulzeit kennt, denn<br />
gemeinsam macht Kochen einfach mehr Spaß: Angelika Wachtel (65)<br />
aus Gerblingerode und Hildegard Pflüger (66) aus Duderstadt packen<br />
fleißig mit an.<br />
Mit der Schlachtesuppe haben sich die drei Frauen ein Rezept ausgesucht,<br />
das seinen Ursprung im wichgsten Ereignis des Eichsfelder<br />
Küchenjahres hat: der Schlachtezeit, die tradionell in den kühlen<br />
Herbst- und Wintermonaten liegt und von deren Erzeugnissen früher<br />
das ganze Jahr bis zum Kartoffelausmacherfest im Spätsommer gezehrt<br />
wurde. Da beim Wurstmachen viele helfende Hände von Nöten waren,<br />
gab es als Dank für die Nachbarn ein großes Essen mit der Schlachtesuppe<br />
und den ersten Kochwürsten. An diese Bräuche kann sich auch<br />
Hildegard noch genau erinnern: „O wurde von der Schlachtesuppe<br />
auch etwas in Kannen gefüllt und an die Nachbarn weitergereicht. Die<br />
Kinder wollten das immer besonders gerne machen, denn es gab dafür<br />
auch mal etwas Süßes.“ Regina findet an diesem Essen den ökonomischen<br />
Wareneinsatz besonders lobenswert: „Für diejenigen, die nicht<br />
so viel Geld fürs Essen ausgeben wollen oder können, sind solche Gerichte<br />
perfekt“, meint die 65-Jährige. Mehr als acht Euro habe sie für die<br />
Suppenzutaten nicht bezahlt und außerdem sei alles bewusst regional<br />
und saisonal eingekau. Sogar für an chronischer Zeitnot Leidende sei<br />
die Zubereitung dieses Rezeptes im Endeffekt ideal, da an zwei Tagen<br />
davon gegessen werden könne. Aus Freude am gemeinsamen Kochen<br />
und mit der Movaon, immer wieder Neues zu lernen, treffen sich die<br />
drei Freundinnen alle 14 Tage dienstags im gemischten Kochkurs von<br />
Theo Kaib in den Berufsbildenden Schulen am Rierplan in Göngen.<br />
„Der Kaib ist schon eine besondere Persönlichkeit in der Kochszene“,<br />
schwärmt Angelika. „Er weiß viel, sieht viel und zeigt uns, wie wir hochqualitav,<br />
sauber und nicht verschwenderisch kochen können. Mit der<br />
Zeit entwickelt man auch eine ganz andere Toleranz gegenüber fremden<br />
Gerichten.“ Regina ergänzt: „Es wird dort sehr kreav gearbeitet“.<br />
Nach der Eichsfelder Schlachtesuppe gibt es einen Zwischengang mit<br />
Rote-Bete-Carpaccio. Hierzu wird die Rote Bete kurz vorgekocht, mit<br />
der Küchen-Mandoline in Scheiben geschnien, mit Wallnuss-Essig,<br />
rotem Pfeffer, Sonnenblumen- und Pinienkernen sowie Feldsalat oder<br />
Rucola verfeinert und dann kalt genossen. Den Hauptgang des Menüs<br />
bildet der staliche Rippenbraten. Dieser wird mit Rosmarin, Möhren,<br />
Sellerie und Gewürzen im Bräter zubereitet. Dazu gibt es Kartoffeln und<br />
Grünkohl aus Reginas eigenem Garten. Geheimpp hierbei ist, ihn sta<br />
mit Kasseler mit Bauchspeck zu versetzen, rohe Kartoffeln für die Bindung<br />
mit hineinzureiben und ein wenig Brühe dazuzugeben. Die drei<br />
Frauen sind zufrieden und genießen das Mahl. Doch lange währt die<br />
Ruhe nach getaner Arbeit nicht, schließlich warten dringende Erledigungen<br />
– zum Glück gibt es für das benutzte Geschirr ganz im Kontrast<br />
zu alten Tradionen heute eine Spülmaschine.<br />
Zu Tisch: Hildegard Pflüger, Angelika Wachtel und Regina Gehrt (v.l.).<br />
8 PUNKT.
Schlachtesuppe<br />
ZUTATEN<br />
1½ l Kesselbrühe (beim<br />
Schlachter vorbestellen),<br />
1 Bund Suppengrün, 150 g<br />
Rosenkohl, 1 Zwiebel, 150 g<br />
Schweineme, 2 Eier, 1 EL<br />
Semmelkrumen, 2 Prisen Salz,<br />
1 Kaffeetasse Mehl, ½ TL frisch<br />
gemahlener weißer Pfeffer, 1<br />
Bund Petersilie.<br />
ZUBEREITUNG<br />
Mit der Herstellung des Nudelteiges<br />
beginnen: Aus einer<br />
Tasse Mehl, einem Ei, einer<br />
Eierschale Wasser und etwas<br />
Salz einen festen Teig bereiten.<br />
Diesen zu einem Quadrat<br />
ausrollen, auf ein mit Mehl<br />
bestäubtes Tuch legen und<br />
zirka 30 Minuten antrocknen<br />
lassen. In der Zwischenzeit<br />
wird die Suppe zubereitet.<br />
Mit eigener Rote-Bete-Carpaccio-Kreaon:<br />
Angelika Wachtel.<br />
Das Suppengrün waschen,<br />
putzen und wie die Zwiebel in<br />
kleine Würfel schneiden. Den<br />
Rosenkohl putzen. Das Schweineme mit einem Ei, den Semmelkrumen,<br />
einer Prise Salz und ½ TL frisch gemahlenem weißen Pfeffer<br />
zu einem Teig vermengen und etwas stehen lassen. Das Suppengrün<br />
in die Kesselbrühe geben und bei ganz kleiner Flamme 30 Minuten<br />
mit geschlossenem Deckel köcheln. Anschließend den Rosenkohl und<br />
das zu teelöffelgroßen Klößchen gerollte Schweineme dazugeben.<br />
Weitere 10-15 Minuten durchziehen lassen. Währenddessen den<br />
Nudelteig zu einer lockeren Rolle zusammenrollen, in ganz dünne<br />
Streifen schneiden und in zirka 1 l gut gesalzenem Wasser weichkochen<br />
(dauert bei hausgemachten Nudeln zirka 1-1½ Minuten). Die<br />
fergen Nudeln abgießen und in die Brühe geben. Die Suppe wird<br />
mit der frisch gehackten Petersilie serviert.<br />
Schlachtesuppe (oben links) setzt sich aus separat gekochten Zutaten<br />
zusammen: Regina Gehrt fügt sie zusammen (rechts oben).<br />
Ich berate Sie umfassend in<br />
allen steuerrechtlichen<br />
und betriebswirtschaftlichen<br />
Fragen.<br />
Dipl.-Kffr. (FH) Michaela Röhse | Steuerberaterin | Warteblick 17 | 37115 Duderstadt<br />
Telefon: 05527/9999250 | Fax: 05527/9999253 | E-Mail: m.roehse@stb-roehse.de<br />
Rippenbraten<br />
ZUTATEN<br />
1½ kg Rippenbraten mit Schwarte, 1 Apfel, 1 Möhre, 1 Zwiebel, 1<br />
Stück Sellerie, 2 Zweige Rosmarin, 2 Zweige Thymian, 1 Lorbeerbla,<br />
Salz, Pfeffer, 1 Knoblauchzehe, Mehl oder Stärke zum Abbinden.<br />
ZUBEREITUNG<br />
Backofen auf 250 Grad vorheizen. Rippenbraten im Bräter scharf anbraten.<br />
Apfel, Möhre, Zwiebel, Sellerie, Knoblauch, Gewürze und die<br />
Kräuter gehackt dazugeben, anbraten und mit etwas Wasser auffüllen.<br />
Das Ganze zirka 30 Minuten bei 250 Grad im Backofen brutzeln<br />
lassen. Danach den Backofen auf 180 Grad runter schalten und noch<br />
zirka 1 Stunde weiter brutzeln lassen. Den Backofen abschalten und<br />
den Braten ruhen lassen. Den Sud abgießen und eneen. Äpfel,<br />
Möhren, Sellerie und Zwiebel pürieren und wieder dazu geben. Die<br />
Soße mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu passen zum Beispiel:<br />
Kartoffeln und Grünkohl.<br />
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PUNKT. 9
WIRTSCHAFT.<br />
10 PUNKT.<br />
Kunst auf Metaebene: Aufnahme einer Fotografie von Arnold Newman, die den großen Maler Pablo Picasso zeigt. Zusammen mit<br />
Aufnahmen von Marilyn Monroe und weiteren Berühmtheiten schmückt sie die Wände des Restaurants „Chez Oo“ im Löwen.
Farbenfrohes Design im Löwen: eine Tapete aus dem Elternhaus von Hans Georg Näder, Oobock-Chef und Besitzer des Hotels.<br />
Im Löwenquartier<br />
Sein Alter sieht man ihm gar nicht an: Schon seit 300 Jahren gibt es „den<br />
Löwen“, wie das Hotel an der Duderstädter Marktstraße landläufig genannt<br />
wird. Ein Rundgang durch das 2012 komple renovierte Haus zeigt, wie<br />
besonders und trotzdem bodenständig das Tradionshotel ist.<br />
Text Anna Kleimann | Fotos Iris Blank<br />
Die Welt bereisen und einzigarge Geschichten sammeln,<br />
das haben sich die Gründer der Firma „Design Hotels“<br />
vorgenommen. Ein vierköpfiges Team mit Sitz in Berlin<br />
hat sich auf die Suche gemacht nach „kreaven Köpfen,<br />
die ihre Gäste auf inme Weise mit dem Land, den Leuten<br />
und den Einstellungen um sie herum in Verbindung bringen“.<br />
Das Unternehmen unterhält heute ein Porolio von über<br />
260 unabhängigen Hotels in 50 Ländern über den<br />
ganzen Globus verstreut. Jedes Haus reflekere<br />
dabei die Ideen eines visionären Hoteliers, eines<br />
„Originals“ mit einer Leidenscha für Gastfreundscha,<br />
kulturelle Authenzität, herausragendes<br />
Design und Architektur. Ein Mitglied<br />
dieses erlesenen Zirkels moderner Gasthäuser<br />
steht in Duderstadt: das Hotel zum Löwen in<br />
der Duderstädter Marktstraße, das vom Fuhrbacher<br />
Franz-Josef Oo und seiner Frau Kersn<br />
betrieben wird, und als dessen Eigentümer Prof.<br />
Hans Georg Näder (Chef des Prothekunternehmens<br />
Oobock) verantwortlich zeichnet. Als Kurzbeschreibung<br />
für die Lage des Hotels, welches mien<br />
zwischen Großstädten wie Frankfurt, Berlin, Hamburg und<br />
München aufgeführt wird, ist auf der Internetseite der jungen<br />
Firma zu lesen: „Duderstadt is a city in southern Lower Saxony, Germany,<br />
known for it‘s medieval townscape.“ (Duderstadt ist eine Stadt<br />
im südlichen Niedersachsen, Deutschland, bekannt für sein mielalterliches<br />
Stadtbild.)<br />
Oo ist ohne Frage stolz auf die mehrere hundert Jahre andauernde<br />
Tradion des Gasthauses. Bereits im ausgehenden 17. Jahrhundert<br />
zählt das Hotel zu den ersten Adressen Duderstadts. 1850<br />
mit einer klassizisschen Fassade ausgestaet, in der Nachkriegszeit<br />
zum Flüchtlingsheim umfunkoniert, 1987 modernisiert und 2012<br />
komple renoviert – dies macht die Geschichte des Hotels aus. Viele<br />
Worte macht Oo aber nicht um die Anlage. Das Haus sei ein „Träumchen“,<br />
sagt sein Betreiber, und dass er seinen Gästen Komfort<br />
auf hohem Niveau bieten möchte, ohne dass etwas<br />
von der lockeren und entspannten Atmosphäre des<br />
Etablissements verloren geht. Internaonal wird<br />
diese Umschreibung wahrscheinlich am ehesten<br />
als „German Gemütlichkeit“ geläufig sein. Seine<br />
raren freien Minuten genießt der Hausherr<br />
am liebsten im Kaminzimmer. In der lässigen<br />
Clubatmosphäre kann in Exemplaren der Bücherwand<br />
geschmökert, in Ruhe eine Zigarre<br />
aus dem Humidor-Kabineschrank geraucht<br />
oder einfach ein erlesener Wein aus den reich<br />
gefüllten Weinregalen des Gewölbekellers probiert<br />
werden. Die Liebe des Hotelbetreibers zu<br />
edlem Rebensa spiegelt sich auch im Umfang der<br />
Weinkarte des Á-la-carte-Restaurants „Chez Oo“ wider:<br />
Auf 31 Seiten sind die Schätze des hoteleigenen Lagers<br />
aufgelistet. Als Dauerbrenner hat sich milerweile auch die<br />
„Heimatliebe“ etabliert, welche von Braumeister Gabriel Ballüer in<br />
der eigenen Mikrobrauerei des Löwenquarers gebraut wird. Frisch<br />
gezap schmeckt Helles, Dunkles, Weizen oder auch die saisonalen<br />
Sonderedionen wie WM-Bier oder der Weihnachtsbock am besten.<br />
Immer mit dabei – ob beim Essen, beim Rundgang durchs Hotel, auf<br />
dem Zimmer oder draußen im Hof – sind die Kunstwerke, welche<br />
PUNKT. 11
Der Spa-Bereich des Hotels: Ein großes Aquarium, in dem sich unter anderem Clownfische tummeln, sowie beleuchtete und sichtbar gemachte<br />
archäologische Tiefenfunde bereichern die Etage opsch. Fitnessgeräte, Sauna und Pool können für Sport und Entspannung genutzt werden.<br />
den weltläufigen Charme des Hotels ausmachen und größtenteils aus<br />
dem Fundus Hans Georg Näders stammen. Den Wintergarten überwacht<br />
eine überlebensgroße, bronzene Jägerin von Neo Rauch mit<br />
einer Eule auf dem Arm, großformage, knallige Werke von Pop-Art-<br />
Ikone Andy Warhol hängen an den Wänden ebenso wie Star-Porträtaufnahmen<br />
des Fotografen Arnold Newman, der auf bahnbrechende<br />
Weise historische Persönlichkeiten wie Marilyn Monroe und Pablo Picasso<br />
für die Ewigkeit festhielt. Heute leisten die Schauspielerin und<br />
der Maler beim Verspeisen von Eichsfelder Spezialitäten wie Mewurst<br />
auf Bauernbrot, Eichsfelder Fesagssuppe, hausgemachter Sülze<br />
mit grünen Bohnen oder Spanferkelkeule mit „Heimatliebe“-Dunkelbier-Soße<br />
Gesellscha.<br />
„Wir haben 98 Prozent gute Bewertungen im Internet“, sagt Jana<br />
Ahlborn, die Oo seit kurzem als Geschäsleiterin unterstützt, nachdem<br />
sie fünf Jahre als Crewmitglied bei Kreuzfahrten täg war. Das<br />
sei keine Selbstverständlichkeit, zumal Online-Plaormen auch dazu<br />
einlüden, sich ohne den Bezug zu ernsthaer Krik abzureagieren.<br />
Ziel des Personals sei es jedoch, dass keiner das Hotel unzufrieden<br />
verließe, und dies gelinge bisher sehr gut, das posive Feedback sei<br />
hierfür eine gute Bestägung. Die von den Gästen am häufigsten<br />
12 PUNKT.
Spa<br />
open: Mo – So · 6 – 22 Uhr<br />
geäußerten Impressionen vom Löwen seien, dass der erste<br />
Eindruck von außen anders sei als der, den man nach dem<br />
Betreten des Hauses gewinne. „Es gibt dann o so eine Art<br />
Wow-Effekt“, beschreibt Ahlborn, „und es wird hier eine gewisse<br />
Liebe zum Detail wahrgenommen“. Die Fülle an internaonalen<br />
Kunstwerken und die Ansätze von „urban farming“<br />
mit dem Dach, auf dem eine Gruppe Hühner mit zwei Hähnen<br />
ihr Zuhause gefunden hat und von einigen Hotelzimmern<br />
auch eingesehen werden kann, inklusive morgendlichem Kikeriki,<br />
würden der Anlage eine originelle Note geben. Die Leute<br />
lobten meistens die Mitarbeiter, die Küche, das Spa und das<br />
Bier. Belegt werden können im Haus die Kategorien Standard<br />
oder Comfort Zimmer sowie Juniorsuite. Insgesamt gibt es 59<br />
Zimmer und sechs Appartements. Kultsänger Peter Maffay bevorzuge<br />
bei seinen Aufenthalten in der Brehmestadt stets die<br />
Grande Suite 305. Allgemein beliebt seien Zimmer mit Blick<br />
zur Marktstraße, am meisten jedoch die Nummer 103 mit Balkon<br />
über dem Haupteingang. Eine besondere Ausstaung hat<br />
Zimmer Nummer 201, hier schmückt eine bunte Papageientapete<br />
aus dem Elternhaus von Hans Georg Näder eine der<br />
Wände. „Die Auslastung der Been liegt bei 70 Prozent“, sagt<br />
Ahlborn stolz, „das ist richg viel“.<br />
Der Löwe lockt seine Gäste aus den unterschiedlichsten<br />
Ländern, im Hotel wird mehr Englisch gesprochen als Deutsch,<br />
berichtet Ahlborn. Die meisten Gäste kommen aus der Orthopädie-Branche<br />
und sind Kunden von Oobock. Auch Mitarbeiter<br />
von anderen Standorten aus aller Welt kommen nach<br />
Duderstadt, um hier mit der Zentrale in Kontakt zu kommen.<br />
Aber auch Paenten, die Prothesen angepasst bekommen,<br />
• Spa-Mitgliedschaft<br />
• Day Spa<br />
• Massagen<br />
• Körperbehandlungen<br />
• Gesichtsbehandlungen<br />
• Pediküre<br />
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PUNKT. 13
Geschäsführer: Franz-Josef Oo und seine Frau Kersn hinter einer sinnbildlichen Figur ihres<br />
„Hotel zum Löwen“, die den Gewölbekeller bewacht (links). Bei einem Rundgang durch die<br />
Hotelanlage wird schnell deutlich, dass hier viel Wert auf das Besondere gelegt wird. Tradion<br />
harmoniert mit Innovaon, wie eine abstrakte Aufnahme des Treppenhauses zeigt (rechts).<br />
belegen das Hotel meist für drei bis vier Wochen. Im Hotel stellt man<br />
sich auf die Bedürfnisse aller Gäste ein, es werde so viel Rücksicht<br />
wie möglich genommen, so Ahlborn. So würden beispielsweise die<br />
Köche bei der Zubereitung der Speisen auf den gesundheitlichen Zustand<br />
der Gäste achten, wenn gewünscht. Auch die Ausstaung der<br />
Zimmer könne zum Teil angepasst werden. Grundsätzlich sei das Hotel<br />
aber auch schon so ausgelegt, dass<br />
Rollstuhlfahrer ohne Probleme Flure<br />
und Türe passieren könnten.<br />
Zwar werde der Löwe „nie ein<br />
Wellnesshotel“, sagt Franz-Josef Oo,<br />
allerdings biete man mit dem jüngst<br />
ausgebauten Untergeschoss einen<br />
exklusiven Spa-Bereich an. Das Bains<br />
Douches sei „ein Rundumpaket“, so<br />
Oo, das nicht nur Gästen zur Verfügung<br />
stehe, sondern auch sehr gut<br />
unabhängig von einem Aufenthalt im<br />
Hotel genutzt werden könne. Kra<br />
und Ausdauer kann dort in entspannter<br />
Atmosphäre mit Blick auf ein großes<br />
Aquarium und sichtbar gemachte<br />
archäologische Ausgrabungen, wie<br />
beispielsweise freigelegte und illuminierte<br />
Funde im Boden, im Gerätezirkel<br />
trainiert werden. Eine finnische Sauna<br />
und ein aromasiertes Dampad locken<br />
mit duenden Aufgüssen. Im Königssalz-Salarium,<br />
einer Art Salzgroe<br />
beziehungsweise besser Salzoase, wird<br />
durch ein Solevernebelungsgerät ein<br />
salzhalger Nebel erzeugt, der durch<br />
das Einatmen eine heilsame Wirkung<br />
für Atemwege und Schleimhäute erzeugen<br />
soll. In der Haut bindet das<br />
vernebelte Salz Feuchgkeit und sorgt<br />
für Regeneraon. Zum Entspannen der<br />
Sinne hat der Raum eine warme Temperatur<br />
und wird durch ein wechselndes<br />
Farbenspiel erleuchtet. Wer sich<br />
gerne erfrischen möchte, der kann einen<br />
Sprung in den Eisbrunnen wagen<br />
oder ein paar Bahnen im Pool ziehen.<br />
Das sogenannte „Spa-Menü“ umfasst<br />
eine Reihe von Treatments, die von einem<br />
vierköpfigen Team geleistet werden: von Gesichtsbehandlung<br />
über Pediküre, Ganzkörperpeeling, Aroma-, Hot Stone, Chocolate-,<br />
oder Lomi Lomi Massagen bis zur Craniosacralen Therapie kann<br />
dort ein vielfälges Angebot in Anspruch genommen werden.<br />
Nicht nur heute gibt es auf der Ebene des Spas viel zu entdecken,<br />
bei der Restauraon und Erweiterung des Löwen-Komplexes<br />
14 PUNKT.<br />
Doppelter Hahn: Das linke Exemplar ist in der „Berlin Bar“ des Hotels zu finden, das rechte auf einem Dach im Innenhof des Löwen.
um ein Nachbarhaus im Jahr 2012 haben<br />
erste Prospekonen auf dem Gelände<br />
der Marktstraße 30, 32 und 34 gezeigt,<br />
dass eine archäologische Baubegleitung<br />
notwendig sein würde. In ständiger<br />
Kommunikaon miteinander und mit<br />
einem gesunden Nervenkostüm ausgestaet<br />
nahmen Bauleitung, Tieauunternehmen<br />
und Archäologen die Aufgabe<br />
in Angriff, ihre unterschiedlichen<br />
Ziele innerhalb dieses engen Zeiensters<br />
zu erreichen. Hotelbetreiber Franz-Josef<br />
Oo schmunzelt, wenn er an diese Zeit<br />
zurückdenkt: „Eine organisatorische<br />
Meisterleistung“ nennt er den Umbau.<br />
Die spätmielalterlichen Baubefunde<br />
zeigen, dass im 13. Jahrhundert bereits<br />
eine Bebauung der Marktstraße vorhanden<br />
gewesen sein muss. Durch Analysen<br />
des biologischen Fundmaterials, zu dem<br />
beispielsweise auch Kirschkerne gehören,<br />
wurde deutlich, dass hier ein gehobener<br />
Haushalt ansässig gewesen sein<br />
IM GEWÖLBEKELLER AUS<br />
DEM 17. JAHRHUNDERT<br />
SIND ARCHÄOLOGISCHE<br />
SCHÄTZE ZU FINDEN<br />
muss. Das wird auch durch keramisches<br />
Fundmaterial bestägt, welches in einer<br />
der freigelegten Kloaken geborgen werden<br />
konnte. Die Stücke müssen teilweise<br />
imporert worden sein. Des Weiteren<br />
wurden lederne „Luxuswaren“ wie etwa<br />
ein Halbschuh und das Fragment eines<br />
Knöpfsefels gefunden.<br />
Der unbestriene Star der Ausgrabungen<br />
ist eine kleine, grüne Reiterfigur,<br />
die zu damaliger Zeit als Kinderspielzeug<br />
gedient haben düre. Das farbig glasierte<br />
helle Keramik stellt einen Rier mit<br />
Topelm auf einem Pferd dar. Der fast<br />
800 Jahre alte „grüne Rier“ begrüßt<br />
heute die Gäste des Hotels im Foyer und<br />
hat gegenüber der Rezepon einen besonderen<br />
Platz gefunden.<br />
Im einzigargen Gewölbekeller des<br />
Hotels aus dem 17. Jahrhundert sind<br />
weitere Schätze zu finden: Dazu zählt<br />
auf jeden Fall eine kleine goldfarbene<br />
Feinwaage oder Reisewaage mit Klappmechanismus,<br />
die komple erhalten ist.<br />
Der Bau eines solch präzisen Messgeräts<br />
bedarf versierter Handwerker, die im<br />
Mielalter rar gesät waren. Durch die<br />
Waage gibt es jetzt erstmals einen eindeugen<br />
Nachweis dafür, dass bereits<br />
im hochmielalterlichen Duderstadt<br />
Handel mit wertvollen Gütern wie Gewürzen,<br />
Edelsteinen oder Gold stagefunden<br />
haben muss. Eine Blütezeit,<br />
der der Löwe noch heute in seinem Anspruch<br />
gerecht wird.<br />
Archäologische Schätze des Löwen: Die Bilder zeigen eine goldfarbene Feinwaage<br />
(links oben), eine grüne Reiterfigur (rechts oben), einen freigelegten Brunnen (links<br />
unten) und Olaf Oliea vom Ausgrabungsteam bei der Arbeit im Jahr 2012.<br />
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PUNKT. 15
MENSCHEN.<br />
Mein<br />
Kriegstagebuch<br />
Otto Hublitz (86) aus Duderstadt war 16 Jahre alt, als er im Frühjahr 1945 den<br />
Einberufungsbefehl bekam. Nach seiner Heimkehr aus dem Zweiten Weltkrieg schrieb er<br />
seine Erinnerungen in einem kleinen Tagebuch auf. 70 Jahre danach hat er es nun zum<br />
ersten Mal wieder aus der Schublade geholt. Dabei ist eine ausführliche Tagebuch-Version<br />
entstanden, die zusammen mit seinen Erzählungen die Sicht eines Soldaten<br />
wiedergeben, der kaum jünger hätte sein können.<br />
Text Krisn Kunze | Fotos Iris Blank<br />
16 PUNKT.<br />
Oo Hublitz aus Duderstadt war 16 Jahre alt. Die Sonne<br />
schien in diesen Tagen so herrlich, und der Frühling<br />
hielt Einzug. Duderstadt wurde trotz Munionswerk<br />
vom Krieg verschont, auch wenn, so erinnert sich der<br />
86-Jährige, die Kondensstreifen der Bomber am Himmel<br />
in Richtung Berlin schon zu denken gaben. Alle Männer der Familie<br />
und Verwandtscha waren seit Jahren an der Front und berichteten<br />
im Heimaturlaub darüber, wie es „draußen“ aussah. „Wir<br />
wussten, wie es an den Fronten zuging, auch wenn die Zeitung vieles<br />
verschwieg und nur die Berichte über Erfolge hochjubelte“, sagt der<br />
Eichsfelder.<br />
Als er zur Miagspause nach Hause ging – er machte gerade eine<br />
Lehre zum Industriekaufmann – war mit der Post der Einberufungsbefehl<br />
für den Jugendlichen gekommen. „Anzutreten am 15. März<br />
1945 im RAD-Standort Rodewald“, stand darin geschrieben. RAD<br />
war die Abkürzung für Reichsarbeitsdienst. Rodewald lag zwischen<br />
Hannover und Nienburg. Die freie Bahnkarte war auch dabei.<br />
Alle waren in Aufruhr. Oo und sein Großvater waren die einzigen<br />
Männer im Haus und schließlich mussten die Arbeiten auf dem Feld<br />
und im Garten verrichtet werden und auch um das Vieh, fast jede Familie<br />
habe wenigstens ein Schwein zur Selbstversorgung besessen,<br />
musste sich gekümmert werden. Seine Muer backte für den Sohn<br />
einen Topuchen, und das Nögste wurde in einen Pappkarton gepackt,<br />
da ja kein Koffer mehr vorhanden war. Der gute Anzug wurde<br />
angezogen. Man habe Männer und Jugendliche wie Oo Hublitz<br />
„Deutschlands letzte Hoffnung“ genannt. Alle Waffenfähigen im Alter<br />
von 16 bis 60 Jahren bildeten den „Volkssturm“, um den „Heimatboden“<br />
des Deutschen Reiches am Ende des Krieges zu verteidigen.<br />
Mit einer lobenden Rede am Bahnhof wurden alle Duderstädter<br />
und die Eingezogenen aus den umliegenden Dörfern verabschiedet.<br />
Für die Zugfahrt, die heute mit dem ICE eine halbe Stunde dauert,<br />
benögten sie damals einen ganzen Tag, da wegen des Fliegeralarms<br />
gleich mehrere Male gestoppt werden musste. Es war dunkel, als<br />
die Männer in Rodewald ankamen, und es regnete. Der Weg zu den<br />
Baracken des Lagers war weit. Durchnässt und erschöp wurden sie<br />
den Unterkünen zugeteilt.<br />
Am nächsten Morgen um 6 Uhr ertönte die Trillerpfeife und ein<br />
ungewohnt rauer Ton wurde angeschlagen: „Aufstehen und antreten<br />
in zehn Minuten.“ Oo Hublitz erzählt, dass er in der Hitlerjugend<br />
eine vormilitärische Ausbildung erhalten hae. Das Prozedere<br />
der Kommandos und das Fahnehissen waren für ihn deshalb auch<br />
nichts Neues. Er und die anderen tauschten ihre Kleidung nicht gegen<br />
die graue Uniform des Militärs, sondern gegen die erdbraune<br />
RAD-Uniform. Zu Hause hae man Zeit beim Essen, hier im großen,<br />
vollen Speisesaal musste man schnell sein. Denn wenn der Topf mit<br />
Pellkartoffeln und das gebratene Me leer waren, gab es keinen<br />
Nachschub. „Schnell sein, sonst bist du immer hinten dran. Diese<br />
Lehre half uns bis zum Schluss“, sagt Oo Hublitz.<br />
Die Tage seien mehr oder weniger angenehm vergangen. Zur Ausrüstung<br />
gehörten Stahlhelm und Gewehr, und was man zum Einsatz<br />
sonst noch so brauchte. Täglich ging es zur Ausbildung ins Gelände<br />
– immer an anderen Waffen. „Von wegen Reichsarbeitsdienst mit<br />
Spaten. Davon war gar nichts dabei“, erzählt der 86-Jährige.<br />
Seinen ersten Bombenangriff erlebte der junge Soldat in Hannover,<br />
als er mit anderen Verpflegung holte. Grauenha sei es gewesen,<br />
denn zu Hause sei das ja nicht vorgekommen. Nach acht Tagen<br />
gab es eine Ansprache auf dem Appellplatz und die Männer wurden<br />
vereidigt und waren dann dem Kriegsrecht unterstellt. Eine Ausbildung,<br />
die eigentlich zwei Jahre dauerte, war für Oo Hublitz nur einige<br />
Wochen lang.<br />
Am 4. April wurden die Versorgungsfahrzeuge beladen, und es<br />
hieß Abmarsch von Rodewald. Es ging unter anderem nach Bergen,<br />
» WIR HABEN UNS AM NÄCHSTEN MORGEN NUR<br />
GEWUNDERT, DASS WIR DURCH EIN BARACKEN-<br />
LAGER DER SS MARSCHIERT SIND. «<br />
wo sie unwissend im KZ übernachteten. „Wir haben uns am nächsten<br />
Morgen nur gewundert, dass wir durch ein Baracken-Lager der<br />
SS marschiert sind. Vom KZ haben wir gar nichts mitbekommen.“ Die<br />
Kilometer wurden ebenso wie die Blasen an den Füßen mehr. Der<br />
Weg führte durch das Gelände, denn die Straßen waren zu gefährlich.<br />
Die Gruppen waren zehn bis 15 Mann groß, um kein Ziel für die<br />
Jäger in der Lu zu bilden. Der Sand der Heide war unangenehm in<br />
den Schuhen. In Hitzacker bekam der Duderstädter das Angebot bei<br />
einer Familie zu bleiben, er sollte die Uniform gegen zivile Kleidung<br />
des Sohnes tauschen. Oo entschied sich gegen die Fahnenflucht,
Oo Hublitz (86) aus Duderstadt erhielt als 16-Jähriger im Frühjahr 1945 den Einberufungsbefehl.<br />
PUNKT. 17
Direkt nach dem Krieg hielt Oo Hublitz in einem kleinen Büchlein die Erlebnisse fest (Foto).<br />
Ausführlich beschrieben hat er sie erst jetzt – 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.<br />
Oo Hublitz bei<br />
seiner Konfirmaon<br />
im Jahr 1943.<br />
schließlich häe dafür der Tod auf ihn warten können. „Wir haben<br />
Tage später gesehen, wie Fahnenflüchge aufgehängt waren“,<br />
erzählt er.<br />
Drei Bombenjäger, die auf Höhe der Apfelbaumwipfel flogen,<br />
begegneten ihnen auf dem weiteren Weg. Sie bombardierten<br />
Wald und Straße. Zwei Kameraden der letzten Gruppe bekamen<br />
etwas ab. Ende April dann der Befehl: „Rückzug“. Der Russe war<br />
sechs Kilometer hinter ihnen. Sie wurden von allen Seiten beschossen.<br />
In einem Waldstück erklärten die Offiziere die Einheit<br />
für aufgelöst. Versucht, euch zur Heimat durchzuschlagen auf eigene<br />
Gefahr, hieß es. „Doch das war gar nicht so einfach in Uniform.<br />
Wir häen als Deserteure gelten können, wenn wir von der<br />
Feldpolizei aufgegriffen worden wären“, erläutert Oo Hublitz.<br />
Die Waffen wurden gesammelt und vernichtet, und jeder versuchte,<br />
vom Versorgungswagen das zu holen, was möglich war.<br />
Duderstädter, Gönger und Osteröder, die die gleiche Richtung<br />
haen, schlossen sich zusammen. Eine Straße in Richtung<br />
Schwerin war voll mit Flüchtlingen, Pferden und Wagen. Sie<br />
machten Halt in einer großen Scheune, die besetzt war mit Frauen,<br />
Kindern und Wehrmachtsangehörigen. Ihnen wurde geraten,<br />
schnell weiterzuziehen, das wollten sie auch am nächsten Morgen,<br />
doch dann hörten sie von draußen ein lautes „Dawei Dawei“.<br />
Einige versuchten, zu flüchten, doch Oo Hublitz hae die Pistole<br />
der Russen schnell im Nacken und musste mit einem Kameraden<br />
den Weg entgegengesetzt der Heimat einschlagen. Die Russen<br />
haen alle gefangen genommen, die nach Soldaten aussahen.<br />
„Zwei Offiziere der Luwaffe gingen vor uns her. Ich hörte, dass<br />
sie flüchten wollten, sobald sich ihnen die Möglichkeit bieten<br />
würde. Ich dachte, da müssen wir mit, da wir sonst in Sibirien<br />
landen würden.“ Einer der Offiziere schoss einen russischen Soldaten<br />
vom Pferd und alle rannten ins Kartoffelfeld und in einen<br />
Wald. Sie sahen den Schweriner See im Sonnenschein glitzern.<br />
Um sie herum überall Russen. Die Idee, den kürzesten Weg über<br />
den See zu nehmen, scheiterte, da das Boot, in das einige von<br />
ihnen segen, nach nur 50 Metern sank. Aus einer Fischerhütte<br />
drang Gesang von Russen. Die Gruppe ging durch den See im<br />
18 PUNKT.
Schaen des Schilfes. „Die Russen waren wahrscheinlich betrunken,<br />
sonst häen sie uns entdeckt“, sagt Oo Hublitz. An einem Damm<br />
angekommen, sahen sie endlich die ersten Amerikaner. Dies sei ein<br />
befreiendes Gefühl gewesen.<br />
Am 4. Mai begann der lange Marsch durch das zerstörte Schwerin<br />
zum Kriegsgefangenenlager am Flugplatz. Als Verpflegung für den<br />
Tag gab es drei Kekse, ein Kaugummi und zwei Zigareen. Bereits vor<br />
ihnen im Lager angekommen waren die Offiziere, die sie bei der Entlassung<br />
gelobt haen. Sie übernahmen erneut das Kommando. Oo<br />
Hublitz suchte nach übrigen Kameraden, doch wie sich später herausstellte,<br />
waren acht Mann von den Russen gefangen genommen<br />
worden und nach Sibirien ins Lager gekommen. Einer von ihnen kam<br />
nach Jahren zurück und berichtete vom Tod der anderen sieben.<br />
„Unten am Flugplatz standen noch startbereite Maschinen mit Geschossen<br />
vom Polte-Werk in Duderstadt“, erinnert er sich. Ringsherum<br />
am Berg habe es ausgesehen, als häen Maulwürfe den Boden<br />
durchwühlt. Loch an Loch, mit Holzbalken abgedeckt. Soldaten und<br />
Wehrmachtshelferinnen waren dabei, eine Unterkun zu bauen. Der<br />
Hunger quälte, die Gerüchte von einer Entlassung nahmen zu, ebenso<br />
wie das Gerücht, dass das Lager den Russen übergeben werden<br />
sollte. Dadurch, dass es kaum Möglichkeiten zur Körperpflege gab,<br />
plagten nun auch die Läuse, und das wurde immer schlimmer. Die<br />
Offiziere, die das Kommando übernahmen, verteilten Aufgaben. Das<br />
Munionsdepot wurde in diesen Tagen gesprengt. „Es war ein tolles<br />
Feuerwerk“, sagt der Eichsfelder. Mie des Monats hieß es: Fergmachen<br />
zum Abmarsch. Es sollte nach Schleswig-Holstein zu den Engländern<br />
gehen. Erleichterung machte sich breit.<br />
In Fieergen im Kreis Plön angekommen, wurden sie von den Engländern<br />
in kleinen Gruppen auf die Bauernhöfe eingeteilt. Während<br />
die tonangebenden deutschen Offiziere in Feldbeen in den Garagen<br />
übernachteten, mussten alle übrigen im Stroh über den Ställen schlafen.<br />
Einmal am Tag gab es in einer Feldküche Essen: Rübenschnitzelsuppe<br />
mit etwas Fleisch. Nachts wurden die Rübenschnitzelsäcke<br />
bewacht, damit sie nicht von anderen Gruppen geklaut wurden. Sie<br />
gingen zu Müllern und beelten um Mehl, das sie beim Bäcker wiederum<br />
gegen Brot eintauschten. Nachts auf der Weide molken sie<br />
heimlich die Kühe.<br />
Die Nachricht, dass Duderstadt nach hartem Kampf im Harz gefallen<br />
sein sollte, schockierte. Aber es gab auch gute Nachrichten. Die<br />
Entlassungen rückten näher. Zunächst wurden Landwirte gesucht.<br />
Auch jene, die keine waren, meldeten sich. Ein Fehler, denn sie wurden<br />
als Erntehelfer nach England geschickt und kamen erst ein Jahr<br />
später zurück. Für Oo Hublitz ging es in das Entlassungslager nach<br />
» DIE KAMERADEN, DIE NICHT HEIMKEHREN<br />
KONNTEN, HABEN WIR NICHT VERGESSEN. «<br />
Krummsee bei Malente. Es erwartete ihn eine Entlausungsdusche,<br />
40 Reichsmark Wehrsold, noch einmal in kleinen Zelten schlafen wie<br />
die Heringe und Marschverpflegung. Eine letzte Durchsuchung der<br />
englischen Offiziere stand an, alle wurden auf Lkw verladen und der<br />
junge Eichsfelder gelangte über Lübeck, Hamburg, Lüneburg und Hildesheim<br />
nach Duderstadt. Frauen und Familien empfingen die Soldaten<br />
am 19. Juni 1945 um 13 Uhr. Es herrschte große Freude bei<br />
jenen, die Heimkehrer begrüßen konnten und Traurigkeit bei jenen,<br />
die umsonst geho haen.<br />
„Ich war froh, dass es so für mich ausgegangen ist. Aber die Kameraden,<br />
die nicht heimkehren konnten, haben wir nicht vergessen.“<br />
Dies ist der letzte Satz in Oo Hublitz̕ Kriegstagebuch, das er nach 70<br />
Jahren mit Hilfe seiner Aufzeichnungen, die er nach dem Krieg anfer-<br />
gte, in ausführlicher Form aufgeschrieben hat. Eine junge Portugiesin,<br />
die vor Kurzem zusammen mit ihrer Tante in der Ferienwohnung<br />
des Eichsfelders wohnte, hae nach der Zeit im Krieg gefragt. Darauin<br />
entschloss er sich, die Erinnerungen hervorzuholen. Dabei sei<br />
alles noch einmal wie ein Film vor seinen Augen abgelaufen.<br />
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PUNKT. 19
Strahlende<br />
Gesichter<br />
<strong>Punkt</strong>. Eichsfeld Magazin und<br />
regionale Unternehmen<br />
versüßen die Weihnachtszeit<br />
Text Krisn Kunze | Fotos Iris Blank<br />
Wie viele Bonbons sind im Glas,<br />
welcher Promi hebt auf diesem<br />
Foto im Helikopter aus dem<br />
Eichsfeld ab, oder welches Geräusch<br />
ist zu hören? Welche Kekse backt Ihr<br />
am liebsten, was macht Ihr am Tag vor Heiligabend<br />
und auf welchen Weihnachtsmärkten<br />
treibt Ihr Euch so herum? Heute teilt Ihr den<br />
Gewinn mit einem guten Freund oder verschenkt<br />
ihn an jemanden! Wir haen viele<br />
Fragen, Aufgaben und Rätsel für die Teilnehmer<br />
unseres Adventskalender-Gewinnspiels<br />
auf Facebook parat.<br />
Spontan entschlossen wir uns dazu, den<br />
Gewinner des ersten Türchens zu uns in die<br />
Redakon einzuladen und im Studio unserer<br />
Fotografin Iris Blank abzulichten. Schließlich<br />
wollten wir zeigen, dass die Preise auch<br />
wirklich verlost werden, und wir sie uns nicht<br />
selbst unter den Weihnachtsbaum legen. Das<br />
kam bei unseren Facebook-Fans und beim<br />
<strong>Punkt</strong>.-Team so gut an, dass fortan alle Gewinner<br />
eingeladen wurden. Fast jeden Tag<br />
haen wir so Besuch und ordentlich Leben in<br />
der Redakon: Sehen Sie selbst! Wir ween,<br />
auch Sie haben gleich ein Lächeln im Gesicht.<br />
20 PUNKT.
PUNKT. AUF FACEBOOK<br />
Das <strong>Punkt</strong>. Eichsfeld Magazin hat milerweile<br />
rund 2500 Fans auf Facebook.<br />
Neben Gewinnspielen gibt es im Internet<br />
immer wieder Neuigkeiten aus der Region<br />
und über die Menschen, die hier leben.<br />
www.facebook.com/punkteichsfeldmagazin<br />
DANKE AN DIE SPONSOREN<br />
Wohnart, Lokhalle Göngen, Musikwerksta, Golfclub Riergut<br />
Rothenberger Haus, Vitamar, Eiscafe Finamore, Turm-Apotheke,<br />
Schluckspecht & Co., Harzer Roller – Segway Touren in<br />
Niedersachsen & Harz, Salztal Paradies, Forsthaus Rote Warte,<br />
Schuhhaus Frölich, Elmar Nienstedt – Florales & Dekoraon,<br />
Autohaus Abicht, Iberger Tropfsteinhöhle, Gräflicher Landsitz<br />
Hardenberg, Draeger + Heerhorst, Hotel zum Löwen, Brauerei<br />
Neunspringe, PS.Speicher, Lederwaren Rode, Juwelier Oppermann,<br />
Zisterziensermuseum Kloster Walkenried, Duderstädter<br />
Braumanufaktur!<br />
PUNKT. 21
Links flimmern Szenen des Fußball-WM-Finales von 1954 und eines Tanzwebewerbs über die Bildschirme. Rechts steht eine Musikbox,<br />
bei Knopfdruck spielt sie Klassiker wie Only The Lonely von Roy Orbison oder Great Balls Of Fire von Jerry Lee Lewis. In der Mie<br />
dreht sich wie ein Karussell eine Metallplae, auf der das bunte Blech steht, welches in den 1950er-Jahren Deutschland eroberte.<br />
Vespa, Piaggio und Lambrea sind damals Vorbilder des weltweiten, farbenfrohen Motorrollerbaus. NSU baut in Deutschland die<br />
Lambrea nach, die Firma Hoffmann die Vespa. Reiseroller wie die Goggo 200 bieten Ausflugskomfort für Paare mit Reisegepäck.<br />
Alles ist eingetaucht in die Atmosphäre einer Milchbar. Im Sommer werden hier sogar Milchshakes ausgegeben.<br />
Chromjuwelen<br />
im Kornspeicher<br />
Der PS.Speicher Einbeck ist eine Erlebnisausstellung, die auf sechs Etagen<br />
in einem ehemaligen Kornspeicher rund 300 historische Fahrräder, Motorräder<br />
und Automobile zeigt. Dazu gibt es politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />
Geschichte und jede Menge Interaktives zu erleben.<br />
22 PUNKT.
AUSFLUG.<br />
Text Krisn Kunze | Fotos Iris Blank<br />
Es hupt! Kommen die Besucher im PS.Speicher den Ausstellungsobjekten<br />
zu nah, dann hupt es. Klar, ist das auf Anhieb<br />
nicht unbedingt etwas Besonderes, aber wenn man weiß, dass<br />
es sich bei diesem Geräusch um die Hupe eines Autos handelt,<br />
das gerade vor einem steht, dann zeigt es die Liebe zum Detail, die<br />
wir heute überall erleben werden. Nebenbei: Wussten Sie eigentlich,<br />
dass in Duderstadt in den 1970er-Jahren ein Motorrad entwickelt<br />
und produziert wurde? Nicht? Macht nichts, wir nämlich auch nicht.<br />
Doch dazu später mehr.<br />
Los geht es in der sechsten Etage des ehemaligen Kornspeichers, in<br />
die man mit dem Fahrstuhl gelangt. Bereits dieser ist besonders: Sessel<br />
laden dazu ein, gemütlich einen kurzen Film zu schauen, der einen<br />
Vorgeschmack auf die Zeitreise zu den Anfängen der Fortbewegung<br />
auf Rädern gibt. Natürlich fährt der Fahrstuhl deshalb etwas langsamer.<br />
Gestartet wird im Jahr 1812. Wer Lust hat, kann gleich einmal<br />
testen, wie viel Energie es benögt, eine Pferdestärke zu erzeugen<br />
oder sich auf einem Hochrad fotografieren lassen. Das Foto kann mit<br />
einem Code auf der Eintriskarte später am heimischen Computer<br />
unkompliziert heruntergeladen werden.<br />
Das Team vom PS.Speicher ist ein Jahr lang durch Museen und Ausstellungen<br />
im ganzen Land gengelt, und hat das Beste mitgebracht<br />
und noch einmal verbessert, erzählt Alexander Kloss, der für das<br />
Markeng zuständig ist. Dass es diese Ausstellung in Einbeck gibt, ist<br />
dem Unternehmer Karl-Heinz Rehkopf (Gründer der Teppich Domäne<br />
Harste) zu verdanken. Er gründete im Jahr 2009 die gemeinnützige<br />
Kultursung Kornhaus und stellte eine Summe von 25 Millionen<br />
Euro zur Verfügung. Seitdem wurde das Kornhaus denkmalgerecht<br />
restauriert und eine Ausstellungsfläche von rund 6.500m 2 geschaffen.<br />
Nebenan wird gerade ein Hotel mit mehr als 60 Doppelzimmern<br />
gebaut. Die Gastronomie namens Genusswerksta, betrieben vom<br />
Gräflichen Landsitz Hardenberg, rundet das ganze Drumherum ab.<br />
Die Tagesempfehlung wird dort slecht auf einem Benzinkanister<br />
präsenert. Karl-Heinz Rehkopf besitzt die größte Sammlung deutscher<br />
Motorräder weltweit, mehr als 1000 historische Zwei-, Dreiund<br />
Vierräder hat er im Laufe der Jahre erworben. Ein Viertel davon<br />
ist nun im PS.Speicher zu sehen. Hinzu kommt die Störy-Sammlung,<br />
die weltgrößte Klein- und Kleinstwagensammlung, aus der die Sftung<br />
seit 2012 schöpfen kann. Zum Teil winzige und skurrile Automobile<br />
werden in einer Sonderausstellung in einem Nebengebäude<br />
gezeigt und sollen demnächst einen festen Platz bekommen.<br />
Eben ist das Glas noch milchig und ein Film wird darauf projiziert,<br />
im nächsten Moment wird es durchsichg, und ein Fahrzeug taucht<br />
dahinter auf. „Spezialglas“, erläutert Alexander Kloss. Hinter solch<br />
einer Glaswand steht auch die Benz Victoria im Sle vornehmer Kutschen.<br />
Das erste Benz-Fahrzeug mit vier Rädern, gebaut im ausgehenden<br />
19. Jahrhundert (siehe Foto unten). Solche Schmuckstücke<br />
finden sich im PS.Speicher an fast jeder Ecke. So auch das erste Motorrad<br />
der Welt. Darauf haen Hildebrand & Wolfmüller 1894 ein<br />
Patent angemeldet. Später verhinderten die Unzuverlässigkeit und<br />
die große Brandgefahr einen Markterfolg.<br />
Am Herzen liegt der Sung die Vernetzung mit anderen Einbecker<br />
Einrichtungen. Das RadHaus, ein Fahrradmuseum in der Stadt,<br />
Ein richger Hingucker ist der Horch 350 (Foto links). Um das Auto der Zwickauer Nobelmarke problemlos zwischen den Etagen<br />
hin- und her zu manövrieren, hat der Fahrstuhl, mit dem es in die Ausstellung geht, Platz für 54 Personen und eben auch<br />
für das Luxusgefährt aus den 1920er-Jahren. Damit der Horch an seinem Standort wegen der efen Decken nicht zu gedrungen<br />
wirkt, wurde der Raum als eine damalige Berliner Eisenbahnunterführung gestaltet. Carl Benz erkannte zum Ende des<br />
19. Jahrhunderts, dass sich die bürgerliche Kundscha pferdelose Mobilität wünschte. So entstand die Benz Victoria (Foto<br />
Mie) im Sl vornehmer Kutschen. Sie war das erste Fahrzeug von Benz & Cie mit Achsschenkellenkung und vier Rädern.<br />
Das Exponat im PS.Speicher befindet sich in einem unrestaurierten Originalzustand – dies ist weltweit einmalig. Welche<br />
Kra man aufwenden muss, um eine Pferdestärke (PS) zu erzeugen, kann im Rahmen der Ausstellung getestet werden (Foto<br />
rechts). Im PS.Speicher gibt es über 80 solcher Staonen, an denen große und kleine Besucher akv werden dürfen.<br />
PUNKT. 23
Ein Zeiunnel gibt einen<br />
Einblick in Visionen für<br />
zukünige Motorisierung.<br />
Deutschland als Land der Motorradhersteller und -exporteure:<br />
Einst gab es 600 Hersteller, heute ist BMW der einzige Großserienhersteller<br />
hubraumstarker Motorräder in Deutschland.<br />
Zwischen 1956 und 1972 sank der Motorradbestand in der<br />
Bundesrepublik von 2,5 Millionen auf unter 200.000 Stück. Im<br />
PS.Speicher wird die große Motorrad-Zeit mit Export-Kisten<br />
veranschaulicht. Für Kinder sind sie zugleich eine Erlebniswelt,<br />
in der es viel zu entdecken gibt. Die Eltern können sich währenddessen<br />
in Ruhe umschauen.<br />
kann beispielsweise mit der Eintriskarte für den PS.Speicher<br />
ebenfalls besichgt werden. Im Shop, in den man am Ende der<br />
Ausstellungsbesichgung gelangt, werden bewusst auch viele regionale<br />
Produkte angeboten.<br />
Unsere Reise führt durch Etagen und Räume, in die Motorräder<br />
und Automobile zeitgeschichtlich eingebeet sind. Zu sehen<br />
ist ein Motorrad, das zu Kriegszeiten von seinem Besitzer eingemauert<br />
wurde, um es vor dem naonalsozialisschen Staat zu<br />
schützen. Die ganze Geschichte dazu wird durch den Hörer eines<br />
Feldtelefons erzählt. Es geht durch eine Milchbar der 1950er-Jahre,<br />
hinunter in die Disko der 1970er-Jahre, wo Ilja Richter mit<br />
„Motorrädern tanzt“. Extra für den PS.Speicher wurde mit dem<br />
berühmten „Disco“-Moderator gedreht. Wer eine Pause einlegen<br />
24 PUNKT.<br />
Dieses Motorrad<br />
wurde in den<br />
1970er-Jahren in<br />
Duderstadt gebaut.<br />
Alles weitere dazu<br />
findet sich auf der<br />
Infotafel (rechts)<br />
wieder.
In den 1960er-Jahren erfasste die Menschen die Reiselust. 40 Hersteller boten zu dieser<br />
Zeit in der Bundesrepublik 3200 verschiedene Wohnwagenmodelle an. In der DDR<br />
waren es rund ein Dutzend Firmen. Der damalige Camping-Urlaub am Ostsee-Strand<br />
oder Plaensee wird im PS.Speicher mit großer Liebe zum Detail dargestellt.<br />
will, kann sich Filmausschnie anschauen, beispielsweise aus<br />
Easy Rider. Das fahrerische Können kann hinter dem Steuer eines<br />
originalen Hanomag-Komissbrots getestet werden. Die Kulisse<br />
für den Simulator bildet das Hannover der 1920er-Jahre.<br />
Ganz modern geht es in einem Pavillon außerhalb des großen<br />
Ausstellungsgebäudes zu. In einem Porsche 911 Carrera 4 Cabrio<br />
fährt man dort im Full-Moon-Simulator zum Beispiel auf<br />
dem Nürburgring oder in Silverstone. Die Fahrt ist so rasant, dass<br />
kürzlich ein Stuhl und Wasser bereitgestellt wurden, für jene,<br />
denen nach diesem Erlebnis flau im Magen ist. Beim Verlassen<br />
des Simulator-Gebäudes fällt auf, dass die Außenterrasse des Restaurants<br />
auf Schienen bewegt werden kann. Wichg ist es der<br />
Sung, das Dagewesene so gut es geht mit einzubeziehen. Deshalb<br />
gibt es im PS.Speicher auch eine kleine Ausstellung, in der<br />
die Architektur, Geschichte und Funkonsweise des historischen<br />
Kornhauses im Mielpunkt stehen.<br />
Dann geht es in einen Zeiunnel. Wer denkt, ein Segway wäre<br />
die neueste Art der Fortbewegung, liegt falsch. In Einbeck erfährt<br />
man von einem Fahrrad aus Papier- und Pappe-Abfällen,<br />
von Fahrzeug-Intelligenz und vernetzten Fahrzeugen.<br />
Gewinnspiel PS.Speicher<br />
Vier Leser des <strong>Punkt</strong>. Eichsfeld Magazins haben die Chance, jeweils<br />
zwei Eintriskarten für den PS.Speicher in Einbeck zu gewinnen. Um an<br />
der Verlosung teilzunehmen, muss folgende Frage bis Montag, 26. Januar<br />
2015, richg beantwortet werden: Welcher Niederländer produzierte<br />
in den 1970er-Jahren ein Motorrad in Duderstadt? Die Antwort<br />
schicken Sie zusammen mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse per E-Mail<br />
an team@punkt-medienagentur.de oder per Post an die <strong>Punkt</strong>. Medienagentur,<br />
Gewerbepark Euzenberg 1, Gebäude 4, 37115 Duderstadt.<br />
Ein ehemaliger Kornspeicher ist das Herzstück des 25.000 m 2 großen<br />
Areals. Das sechsgeschossige Gebäude aus dem Jahr 1898<br />
wurde in dreijähriger Bauzeit denkmalgerecht restauriert. Der<br />
Name des PS.Speichers leitet sich aus der damaligen Nutzung<br />
des Gebäudes ab: Dort wo früher das Fuer für starke Pferde<br />
lagerte, stehen heute historische Pferdestärken.<br />
PUNKT. 25
TERMINE.<br />
24./25. Januar<br />
Fernwehfestival<br />
Göttingen<br />
© Markus Mauthe / Greenpeace<br />
Bis Januar 25<br />
Fr-So / 11-16 Uhr<br />
Heimatmuseum<br />
Duderstadt<br />
200 Jahre Märchen der<br />
Brüder Grimm<br />
Wanderausstellung zu den<br />
Grimmschen Kinder- und<br />
Hausmärchen.<br />
Januar 11<br />
So / 19 Uhr<br />
Stadthalle<br />
Göttingen<br />
Die große Verdi Nacht<br />
Die schönsten Chöre und<br />
Melodien aus Nabucco,<br />
Der Troubadour, Rigoletto,<br />
La Traviata, Aida u.a.<br />
Januar 16<br />
Fr / 20 Uhr<br />
St. Kiliani Kirche<br />
Mühlhausen<br />
Männer und andere<br />
Irrtümer<br />
Solo-Komödie über das<br />
Leben, Lieben und Leiden<br />
der Verlassenen.<br />
Bis Februar 08<br />
Mo-So / versch.<br />
Lokhalle<br />
Göttingen<br />
Januar 06<br />
Di / 19.45 Uhr<br />
Deutsches Theater<br />
Göttingen<br />
Januar 08-11<br />
Do-So / ganztägig<br />
Lokhalle<br />
Göttingen<br />
Eiszeit unter freiem<br />
Himmel<br />
Auf Schlittschuhen über<br />
das Eis, getreu dem Motto:<br />
„Auf die Kufen, fertig, los.“<br />
Shakespeare – Ein<br />
Sommernachtstraum<br />
Was begegnet uns des<br />
Nachts, wenn der Traum<br />
die Kontrolle übernimmt?<br />
Internationaler Sparkasse<br />
& VGH-Cup<br />
U19-Hallenfußballturnier<br />
u.a. mit Kopenhagen, Hannover<br />
und Wolfsburg.<br />
Januar 11<br />
So / 15 Uhr<br />
Deutsches Theater<br />
Göttingen<br />
© Isabel Winarsch<br />
Mio, mein Mio<br />
Der Geist der Fantasie<br />
entführt Bosse aus<br />
seinem tristen Leben<br />
in Stockholm – Familienstück<br />
von Astrid<br />
Lindgren.<br />
Januar 16<br />
Fr / 20 Uhr<br />
Burg Bodenstein<br />
Bodenstein<br />
TERMINE<br />
Schlosskonzert<br />
D. Stromberg, K. Borggrefe<br />
und A. Hartmann präsentieren<br />
Werke von Duvernoy,<br />
Czerny und Brahms.<br />
10. Januar (SA) Stufenfete 12<br />
17. Januar (SA) Ü30 Party<br />
07. Februar (SA) Apré Ski Party<br />
16. Februar (MO) Rosenmontagsparty<br />
(bereits ab 20 Uhr)<br />
27. Februar (FR) Stufenfete 11<br />
Januar 09<br />
Fr / 20 Uhr<br />
Obereichsfeldhalle<br />
Leinefelde<br />
Die Nacht der Musicals<br />
Ein Medley aus Sister Act,<br />
Tarzan, König der Löwen,<br />
Mamma Mia, Cats und<br />
anderen Musical-Erfolgen.<br />
Januar 12<br />
Mo / 20 Uhr<br />
Literarisches<br />
Zentrum<br />
Göttingen<br />
Summe, etwas Letztes,<br />
Äußerstes<br />
Frauke Meyer-Gosau und<br />
Kai Sina über das Alter in<br />
der Literatur.<br />
Januar 10<br />
Sa / 19.30 Uhr<br />
Kulturhaus<br />
Heiligenstadt<br />
Musical Starnights<br />
Zeitreise durch über 50<br />
Jahre Musical-Geschichte:<br />
von Cats und König der<br />
Löwen bis Dirty Dancing.<br />
Januar 16<br />
Fr / 20 Uhr<br />
Lokhalle<br />
Göttingen<br />
Paul Panzer<br />
Der Komiker nimmt die<br />
Zuschauer auf der Suche<br />
nach dem Sinn des Lebens<br />
mit in die Steinzeit.<br />
Januar 11<br />
So / 19 Uhr<br />
Stadthalle<br />
Northeim<br />
Amazing Shadows<br />
Ein amerikanisches Ensemble<br />
präsentiert eine faszinierende<br />
Reise in das Reich<br />
der lebenden Schatten.<br />
Januar 16<br />
Fr / 17 Uhr<br />
Walkenried<br />
Kloster<br />
Führung im Kerzenschein<br />
Führung durch das Zisterziensermuseum<br />
mit Harzer<br />
Kniesteressen. Anmeldung<br />
erforderlich.<br />
GEÖFFNET FREITAGS UND SAMSTAGS AB 22 UHR<br />
26 PUNKT.
Salztal Paradies<br />
ERLEBNISBAD UND FERIENWELT IN BAD SACHSA<br />
16. Januar<br />
Paul Panzer<br />
Göttingen<br />
Täglich geöffnet<br />
von 9 bis 22 Uhr<br />
Talstraße 28 | 37441 Bad Sachsa<br />
Tel. 0 55 23 / 95 09 02 | www.salztal-paradies.de<br />
mit<br />
Erlebnisgastronomie<br />
Massagen<br />
30 Min. Rückenmassage<br />
21,60 €<br />
40 Min. Schokotraum Ganzkörper<br />
32,00 €<br />
70 Min. Ganzkörper Aroma Relax<br />
49,00 €<br />
<br />
<br />
© Tim Wegener<br />
Januar 17<br />
Sa / 20 Uhr<br />
Junges Theater<br />
Göttingen<br />
Der Hals der Giraffe<br />
Der Roman von Judith<br />
Schalansky wird mit der<br />
Lebenswirklichkeit Göttingens<br />
konfrontiert.<br />
Januar 20-22<br />
Di bis Do / 20 Uhr<br />
Lokhalle<br />
Göttingen<br />
Feuerwerk der Turnkunst<br />
Der Niedersächsische<br />
Turner-Bund präsentiert<br />
ein Potpourri aus Artisten,<br />
Akrobaten und Turnern.<br />
Januar 24<br />
Sa / 19.45 Uhr<br />
Deutsches Theater<br />
Göttingen<br />
Parzival<br />
Mit seiner Bearbeitung hat<br />
Lukas Bärfuss ein tragisches<br />
und komisches Stationendrama<br />
geschrieben.<br />
Januar 17<br />
Sa / 20 Uhr<br />
Jugendfreizeitheim<br />
Duderstadt<br />
© Metalwinter<br />
Metalwinter XI<br />
Konzert mit dem<br />
Opener Dark Rage<br />
aus Bad Hersfeld,<br />
Gastgeber Infailtration,<br />
einem<br />
Death-Metal-Potpourri<br />
des jüngst in<br />
Metal Hammer und<br />
RockHard-Magazin<br />
gelobten Hauptacts<br />
Deserted Fear, sowie<br />
zum zweiten Mal den<br />
Doom Death Metallern<br />
Atomwinter.<br />
Januar 22 Erzählcafé<br />
Offenes Erzählcafé zum<br />
Do / 17 Uhr<br />
Thema „Die Kofferdemo<br />
Grenzlandmuseum<br />
im Eichsfeld – Symbol der<br />
Teistungen Freiheit“.<br />
Januar 23<br />
Fr / 19.30 Uhr<br />
Kulturhaus<br />
Heiligenstadt<br />
Januar 23+24<br />
Fr+Sa / 20.15 Uhr<br />
Apex<br />
Göttingen<br />
Moonwalker<br />
Tribute-Show zu Ehren<br />
Michael Jacksons zelebriert<br />
die Hits des „King of Pop“<br />
mit Live-Musik und Tanz.<br />
Secondhand-Mann<br />
„Gebrauchte Männer<br />
lieben besser“: Intelligente<br />
Comedy über der Gürtellinie<br />
mit Carsten Höfer.<br />
Januar 25<br />
So / 17 Uhr<br />
Cyriakus-Kirche<br />
Duderstadt<br />
Januar 25<br />
So / 18 Uhr<br />
Stadthalle<br />
Göttingen<br />
Januar 27<br />
Di / 20 Uhr<br />
Literarisches<br />
Zentrum<br />
Göttingen<br />
Musik von Hildegard<br />
von Bingen<br />
Gregorianik, Obertöne und<br />
Gesänge mit dem „Duo<br />
Auma“ aus Bremen.<br />
Kunst Gala 2015<br />
Musik, Theater, Akrobatik:<br />
Der Erlös der Gage der<br />
Künstler geht an die Göttinger<br />
Kulturförderung.<br />
Der König und Kaiser<br />
über Pop<br />
Gerhard Kaiser und Diedrich<br />
Diederichsen über das<br />
Phänomen „Pop-Musik“.<br />
Januar 18<br />
So / 16 Uhr<br />
Theater der Nacht<br />
Northeim<br />
Der Winterkönig<br />
Dieses Wintermärchen<br />
wird mit großen Wankelfiguren,<br />
Maskengestalten<br />
und Tischfiguren gespielt.<br />
Januar 24+25<br />
Sa+So / ganztägig<br />
Universität, ZHG<br />
Göttingen<br />
12. Göttinger<br />
Fernweh-Festival<br />
Das größte Reisevortragsfestival<br />
Norddeutschlands.<br />
Infos: fernwehfestival.de<br />
Januar 28<br />
Mi / 19.30 Uhr<br />
Storm-Museum<br />
Heiligenstadt<br />
Grimms Märchen<br />
und kein Ende<br />
Ausstellungseröffnung:<br />
romantische bis realitätsverbundene<br />
Märchen.<br />
Januar 23<br />
Do / 20.15 Uhr<br />
Staatstheater<br />
Kassel<br />
Anne Frank<br />
»Liebe Kitty …«, so beginnen<br />
die Einträge in dem<br />
Tagebuch, das inzwischen<br />
Weltdokumentenerbe ist.<br />
PUNKT. 27
DIE ERLEBNIS-<br />
MESSE FÜR<br />
FAMILIE, BABY<br />
UND KIND<br />
05. Februar<br />
Horst Lichter<br />
Göttingen<br />
07. + 08. Februar<br />
10–18 Uhr<br />
www.lokhalle.de<br />
© Pressefoto<br />
Januar 30<br />
Fr / 19.45 Uhr<br />
Stadthalle<br />
Göttingen<br />
Reaktion und Revolution<br />
Das Göttinger Symphonie<br />
Orchester spielt Werke<br />
von Beethoven, Reger<br />
und Brahms.<br />
Februar 01<br />
So / 18 Uhr<br />
Stadthalle<br />
Göttingen<br />
The 12 Tenors<br />
Vielfältiger musikalischer<br />
Abend mit einem Arrangement<br />
von Arien bis hin zu<br />
Michael-Jackson-Medleys.<br />
Februar 05<br />
Do / 20 Uhr<br />
Stadthalle<br />
Göttingen<br />
Horst Lichter<br />
Kochen und die Bühne<br />
sind für den gebürtigen<br />
Rheinländer Horst Lichter<br />
„Herzenssache“.<br />
Januar 31<br />
Sa / 19.30 Uhr<br />
Forsthaus<br />
Rote Warte<br />
Duderstadt<br />
Cabaret Buffet<br />
French Dressing – Chansons<br />
& Poesie für Gourmets.<br />
Kartenvorbestellung<br />
unter 05527/943707.<br />
Februar 01<br />
So / 18 Uhr<br />
Kulturhaus<br />
Heiligenstadt<br />
Damals – Konzerttournee<br />
Mit den Equals, Herman<br />
Hermits und Racey kommen<br />
die Stars der 60er und<br />
70er Jahre zurück.<br />
Februar 06<br />
Fr / 20 Uhr<br />
Eichsfeldhalle<br />
Duderstadt<br />
Alle sieben Wellen<br />
Emmi Rothner (Ann-Cathrin<br />
Sudhoff) und Leo Leike<br />
(Ralf Bauer) schreiben sich<br />
wieder!<br />
Januar 31<br />
Sa / 20 Uhr<br />
Junges Theater<br />
Göttingen<br />
Forever 27 Club<br />
(Premiere)<br />
Live-Musikspektakel mit<br />
dem Ensemble des Jungen<br />
Theaters als Band.<br />
Februar 01<br />
So / 16 Uhr<br />
Theater der Nacht<br />
Northeim<br />
Die Katzenkönigin<br />
Figurentheater eines<br />
traditionellen japanischen<br />
Märchens für Kinder ab<br />
acht Jahren.<br />
Februar 06<br />
Fr / 19.45 Uhr<br />
Stadthalle<br />
Göttingen<br />
Alte Freundschaften<br />
Das Göttinger Symphonie<br />
Orchester spielt Werke<br />
von Gabrieli, Brahms<br />
und Dvorák.<br />
06. Februar<br />
Alle sieben<br />
Wellen<br />
Duderstadt<br />
Februar 06<br />
Fr / 20 Uhr<br />
Burg Bodenstein<br />
Bodenstein<br />
Februar 07-08<br />
Sa+So / 10-18 Uhr<br />
Lokhalle<br />
Göttingen<br />
Die Noten Dealer<br />
Fünf junge Männer haben<br />
a-capella Rock- und Popelemente<br />
sowie Comedypassagen<br />
im Programm.<br />
Lokolino Messe<br />
Die Lokolino-Messe bietet<br />
eine Info-Plattform rund<br />
um die Themen Familie,<br />
Baby und Kind.<br />
© Oliver Betke<br />
Februar 08<br />
So / 17 Uhr<br />
Rathaus<br />
Duderstadt<br />
Klavierquintett<br />
Ein renommiertes Quintett<br />
spielt u.a. Werke von<br />
Robert Schumann und Karl<br />
Klingler.<br />
28 PUNKT.
26. Februar<br />
Femme Schmidt<br />
Göttingen<br />
© Kate Bellm<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Februar 10<br />
Di / 19 Uhr<br />
Cyriakus-Kirche<br />
Duderstadt<br />
Orgelkonzert in der<br />
St.-Cyriakus-Kirche<br />
Paul Heggemann spielt<br />
auf der Johannes-Creutzburg-Orgel<br />
von 1735.<br />
Februar 18<br />
Mi / 15.30 Uhr<br />
Junges Theater<br />
Göttingen<br />
Von einem, der auszog<br />
das Fürchten zu lernen<br />
Figurentheater nach den<br />
Brüdern Grimm für Menschen<br />
ab zehn Jahren.<br />
März 01<br />
So / 15 Uhr<br />
Stadthalle<br />
Göttingen<br />
Februar 13<br />
Fr / 19.30 Uhr<br />
Kulturhaus<br />
Heiligenstadt<br />
Februar 13<br />
Fr / 20 Uhr<br />
Burg Bodenstein<br />
Bodenstein<br />
Phantom der Oper<br />
Musikalische Inszenierung<br />
des von Gaston Leroux<br />
geschriebenen Romans<br />
„Le Fantôme de l‘Opéra“.<br />
Wenn Männer zu sehr<br />
40 werden<br />
Kabarett-Abend mit Peter<br />
Vollmer über Männer in<br />
der Midlife-Crisis.<br />
Februar 21<br />
Sa / 20 Uhr<br />
BBS-Forum<br />
Einbeck<br />
Februar 22<br />
So / 14 Uhr<br />
Inneres Frauentor<br />
/ kleiner Blobach<br />
Mühlhausen<br />
Sascha Korf<br />
Der Improvisationskünstler<br />
präsentiert sein Programm<br />
„Wer zuletzt lacht, denkt zu<br />
langsam“ in der Bierstadt.<br />
Winterführung entlang<br />
der Stadtmauer<br />
Wissenswertes über die<br />
ehemals sieben Tore. Anmeldung<br />
erforderlich.<br />
Conni –<br />
Das Musical<br />
Wer kennt sie<br />
nicht: Conni, die<br />
beste Freundin aller<br />
Kinder? Seit über<br />
20 Jahren begeistern<br />
die Abenteuer<br />
und Erlebnisse des<br />
kleinen Mädchens.<br />
Februar 16<br />
Mo / ganztägig<br />
Auf den Straßen<br />
Eichsfeld<br />
Karnevalsumzüge<br />
Der traditionell größte<br />
Rosenmontagsumzug<br />
im Untereichsfeld startet<br />
um 14 Uhr in Mingerode.<br />
Bereits am Rosensonntag<br />
herrscht in Heiligenstadt<br />
ab 14 Uhr buntes Treiben.<br />
© Pressebild<br />
Februar 26<br />
Do / 20 Uhr<br />
Musa<br />
Göttingen<br />
Femme Schmidt<br />
Die Sängerin ist mit Songjuwelen<br />
aus dem magischen<br />
Dreieck von Pop,<br />
Rock und Jazz unterwegs.<br />
März 04<br />
Mi / 19.30 Uhr<br />
Storm-Museum<br />
Heiligenstadt<br />
Küsse, Grütze,<br />
Nachtigallen<br />
Papiertheater mit<br />
Märchen von Hans<br />
Christian Andersen.<br />
© Blank<br />
Februar 17<br />
Di / 19.45 Uhr<br />
Deutsches Theater<br />
Göttingen<br />
Ein idealer Gatte<br />
Mit geschliffenen Dialogen<br />
skizziert Oscar Wilde eine<br />
Gesellschaft, in der Fassade<br />
alles bedeutet.<br />
PUNKT. 29
SERVICETIPP.<br />
Kardamom und Koriander<br />
gegen Kopf- und Magenschmerzen<br />
Mit Infos und Kennenlern-Aktionen will die Turm-Apotheke Duderstadt<br />
Eichsfelder für pfl anzliche Heilmittel begeistern.<br />
Text Anna Kleimann | Fotos Iris Blank<br />
Anschauliche Einblicke in die Welt der Naturheilkunde werden seit<br />
ein paar Wochen in der Turm-Apotheke auf der Duderstädter<br />
Marktstraße geboten. Jeden Monat wird dort ein kleiner Stehsch<br />
neu themasch bestückt und zur Illustraon homöopathischer Medizin<br />
genutzt. Zu Beginn der dauerhaen Akon der Apotheke, die einen<br />
großen Anteil naturheilkundlicher Medikamente führt, konnten Interessierte<br />
sich selbst eine Mischung aus Meersalz, Rosmarin und Thymian in kleine Gläser<br />
abfüllen. Genauso wie die Lesezeichen, die nach Kräutern rochen, konnten<br />
diese kostenlos mit nach Hause genommen werden. Der Akonssch soll<br />
für das Thema Naturheilkunde sensibilisieren und zum Ausprobieren und<br />
Kennenlernen pflanzlicher Präparate einladen, so Apothekeninhaber Adrian<br />
Knoch. „Die Nachfrage nach pflanzlichen Alternavmedikamenten nimmt<br />
zu“, sagt der Eichsfelder.<br />
Das neuarge Konzept namens „Phytothek“, welches das schulmedizinische<br />
Repertoire der Turm-Apotheke ergänzen soll, ist eine Erfindung<br />
der Firma Bionorica, unter anderem bekannt für das Präparat „Sinupret“.<br />
„Phytothek“ heißt auch das kostenfreie Magazin, welches in der Apotheke<br />
ausliegt und beispielsweise über Themen wie Reizdarm, juckende Haut<br />
im Winter, Husten und die heilende Wirkung von Spitzwegerich, Kümmel,<br />
Schleifenpflanze sowie vieler weiterer Pflanzen berichtet. Beispiele für die<br />
Wirksamkeit alternaver Miel sind unter anderem Kardamom, der in der<br />
Winterzeit vor allem zum Verfeinern von Lebkuchen genutzt wird, aber auch<br />
beruhigend auf Magen und Darm wirken und den Kreislauf anregen kann;<br />
die getrockneten Samen des Korianders, die nicht nur nach Zimt und Orangen<br />
duen, sondern auch Kopf- und speziell Migräneschmerzen<br />
lindern können oder Zimt, der<br />
ätherische Öle enthält, die anbakteriell, pilzhemmend<br />
und anentzündlich wirken und sogar<br />
den Blutzuckerspiegel senken können.<br />
Pflanzliche Wirkstoffe können vor allem bei<br />
Erkältungen, Schnupfen oder Heiserkeit viel<br />
effekver sein, meint Knoch, und seien dabei<br />
meist noch verträglicher für den Organismus.<br />
Viele seiner Kunden häen die Vorteile der Homöopathie<br />
milerweile selbst schon erkannt<br />
und würden gezielt nach besmmten alternaven<br />
Mieln fragen.<br />
30 PUNKT.
Mit Unterstützung von WerkRaum 21 (Bahnhofstraße 38 in Duderstadt) ist dieses Mal<br />
unser Suchbild entstanden. Zu sehen sind Florisk und Kunsthandwerk. Wie immer<br />
haben sich acht Fehler in Bild 2 eingeschlichen. Viel Spaß beim Suchen.<br />
1<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
Anna Kleimann, Iris Blank, Krisn Kunze GbR<br />
(v.i.S.d.P.)<br />
Verlag<br />
<strong>Punkt</strong>. Medienagentur<br />
Gewerbepark Euzenberg 1<br />
Gebäude 4<br />
37115 Duderstadt<br />
Telefon: 0 55 27 / 999 31 41<br />
E-Mail: team@punkt-medienagentur.de<br />
FORUM.<br />
Internet<br />
punkt-medienagentur.de<br />
Redakon<br />
Anna Kleimann, Iris Blank, Krisn Kunze<br />
Fotos<br />
Iris Blank<br />
Layout, Konzepon & Anzeigen<br />
Anna Kleimann, Iris Blank, Krisn Kunze<br />
Druckerei<br />
Bonifaus GmbH, Paderborn<br />
Auflage<br />
20.000 Exemplare<br />
2<br />
Erscheinungsweise<br />
zweimonatlich<br />
Verteilung in Bernshausen, Berlingerode, Bilshausen,<br />
Bodensee, Breitenberg, Brochthausen, Desingerode,<br />
Duderstadt, Ecklingerode, Esplingerode,<br />
Fuhrbach, Gerblingerode, Germershausen, Gieboldehausen,<br />
Hilkerode, Immingerode, Krebeck,<br />
Langenhagen, Lütgenhausen, Mingerode, Nesselröden,<br />
Obernfeld, Renshausen, Rhumspringe,<br />
Rollshausen, Rüdershausen, Seeburg, Seulingen,<br />
Teistungen, Tilingerode, Werxhausen, Westerode,<br />
Wollbrandshausen, Wollershausen.<br />
Auslage im Obereichsfeld, Südharz, Raum Göngen<br />
und Northeim.<br />
Erscheinungstermin der nächsten Ausgabe des<br />
<strong>Punkt</strong>. Eichsfeld Magazins ist im Zeitraum vom 3.<br />
bis 6. März. Anzeigen- und Redakonsschluss ist<br />
der 25. Februar. Für die Anzeigen gilt die Preisliste<br />
September/2013.<br />
Forum für<br />
die Region<br />
Der Blog „Willkommen Duderstadt und das Eichsfeld“<br />
stellt im Internet lokale „Originale“ vor und porträert<br />
örtliche Highlights in und um Duderstadt. Das Redakonsteam<br />
der Gesellscha Duderstadt 2020 ist stets auf<br />
der Suche nach neuen Geschichten, die dazu animieren,<br />
sich auf Spurensuche vor Ort zu begeben. Die interakve<br />
Plaorm soll Einheimischen und Duderstadt-Besuchern<br />
als Kommunikaonsplaorm dienen. Auch die Redak-<br />
on des <strong>Punkt</strong>. Eichsfeld Magazins steuert regelmäßig<br />
Blog-Beiträge bei. Einige Texte und Fotos sind eine<br />
Ergänzung zum He. Interessante Aspekte, die wir im<br />
Print-Magazin nicht veröffentlicht haben, sind künig im<br />
Blog zu lesen. Über weitere Gastautoren würde sich das<br />
Team um Duderstadt 2020-Geschäsführer Sebasan<br />
Tränkner freuen. Kontakt: 0 5527 / 84 92 390.<br />
willkommen-in-duderstadt.de<br />
© Blank<br />
Das <strong>Punkt</strong>. Eichsfeld Magazin kann außerhalb des<br />
Verteilungsgebiets auch als Abo bezogen werden. 6<br />
Ausgaben im Jahr kosten inklusive Bearbeitungsgebühr<br />
und Porto 24 Euro.<br />
Wir übernehmen für unverlangt eingesandte Texte,<br />
Fotos, etc. keine Haung. Eine anderweige Verwendung<br />
ist nur mit schrilicher Genehmigung des<br />
Herausgebers möglich. Keine Haung für Satz- und<br />
Druckfehler oder den Inhalt der Anzeigen. Eigentums-<br />
und Nachdruckrechte für Anzeigen, Texte,<br />
Fotos, Layout, Gestaltungselemente etc. liegen bei<br />
der <strong>Punkt</strong>.Medienagentur. Weiterverwendung ist<br />
nur mit Genehmigung erlaubt. Öffentliche Veranstaltungstermine<br />
erscheinen ohne Gewähr. Es<br />
gelten die Allgemeinen Geschäsbedingungen.<br />
Im Internet auf www.climatepartner.com können Sie eine uns<br />
zugewiesene ID (siehe ClimateParter-Logo unten) eingeben<br />
und erfahren so, für welches Klimaschutz-Projekt wir unseren<br />
Beitrag mit der klimaneutralen Produkon dieser Ausgabe<br />
geleistet haben.<br />
PUNKT. 31
CJ Möbel Jaeger:<br />
Ihr Familienunternehmen<br />
in der Region<br />
SOFAS<br />
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Lutteranger 10 · 37077 Göttingen-Weende · Telefon 0551/38360-0<br />
Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 10:00 - 19:00 Uhr · Sa. 9:30 - 18:00 Uhr<br />
Eisenacher Landstr. 9 · 99986 Oberdorla · Telefon 03601/7511-0<br />
Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 9:30 - 19:00 Uhr · Sa. 9:30 - 18:00 Uhr<br />
Mündener Str. 19e · 37213 Witzenhausen · Telefon 05542/603-25<br />
Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 9:30 - 19:00 Uhr · Sa. 9:30 - 18:00 Uhr<br />
CJ Möbel Jaeger ist ein Haus der CJ Möbel Jaeger GmbH & Co KG, Mündener Str. 19e, 37213 Witzenhausen<br />
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unter www.moebel-jaeger.de