Ausgabe 14
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Die<br />
Produkon<br />
Alle Kerzen der „Candle Factory“ aus<br />
Nesselröden sind handgemacht:<br />
Die Mitarbeiter mischen in großen<br />
Kesseln verschiedene Farben und<br />
Dustoffe mit Stearin und<br />
gießen die Flüssigkeit zum<br />
Aushärten in Gläser.<br />
Kaum einer verirrt sich aus Versehen hierher. Kein Hämmern, Raern oder<br />
Walzen ist zu hören, der Betrieb von Dennis Gödeke arbeitet beinahe<br />
geräuschlos. Kein Holz und auch kein Metall werden hier gelagert, kein<br />
Stoff wartet auf seine Verarbeitung. Nur ein kleines Schild verrät, was<br />
hier produziert wird. „Candle Factory“ steht darauf. Und Kerzen sind auch drin.<br />
An mehreren langen Tischen stehen die Mitarbeiter von Dennis Gödeke und<br />
befüllen die über hundert aufgereihten Kerzengläser mit buntem Wachs. Es wird<br />
in drei Schichten gegossen. Zunächst eine Grundschicht, die das kleine Metallplächen<br />
mit dem Docht am Boden des Glases durch Antrocknen fixiert. Es folgt<br />
die zweite Schicht, mit der das Glas fast ganz gefüllt wird. Der drie Aufguss dient<br />
lediglich dazu, eine glae Abschlussschicht zu erzielen. Hier riecht es süßlich,<br />
dort schokoladig, manchmal auch fruchg oder herb. Trüffeltraum, Edelweiß,<br />
Zimtzauber, Bratapfel, Kaminfeuer, Lebkuchen oder White Christmas heißen<br />
die Dukreaonen der Candle Factory beispielsweise. Für Kunden, die es lieber<br />
geruchsneutral mögen, werden auch Kerzen ohne Aromen produziert. Eine<br />
Mitarbeiterin knotet ein Bastband mit einem Infokärtchen um den Deckel und<br />
klebt ein Eke auf das Glas. Die Arbeitsschrie gehen den Angestellten leicht<br />
und schnell von der Hand. Acht feste Mitarbeiter und drei Teilzeitkräe aus dem<br />
Ober- und Untereichsfeld arbeiten insgesamt in verschiedenen Bereichen der<br />
Kerzenfabrik, teilweise schon seit Gründung der Firma im Jahr 2006. Man kennt<br />
sich, man versteht sich, Spaß bei der Arbeit ist hier erlaubt und sogar ausdrücklich<br />
erwünscht. Die<br />
Smmung ist locker<br />
und gelöst, obwohl<br />
der vorweihnachtliche<br />
Produkonsstress<br />
schon in vollem Gange<br />
ist. O kommen Bestellungen<br />
noch auf den letzten<br />
Drücker rein. Das kennt<br />
das Nesselröder Team bereits.<br />
Aber auch eilige Kundenauräge werden<br />
stets so schnell wie möglich bearbeitet. Weihnachtszeit<br />
ist Kerzenzeit, so ist das eben. Dennis Gödeke sieht es<br />
posiv und freut sich über ein volles Auragsbuch. Der<br />
Jahresumsatz liege milerweile bei rund einer Million<br />
Euro, dieses Jahr habe es einen<br />
Zuwachs von 26 Prozent gegeben,<br />
so der 38-jährige Nesselröder.<br />
Als Gödeke mit seinem Vater<br />
Klaus (66) die Firma gründete,<br />
sei daran nicht zu denken<br />
gewesen. Damals habe der<br />
Jahresumsatz noch bei zirka<br />
100.000 Euro gelegen. Manchmal<br />
könne man es immer noch<br />
Klaus Gödeke,<br />
Senior-Chef<br />
nicht so recht glauben, wie gut<br />
sich alles entwickelt habe. Die<br />
Produkon habe sich seit der<br />
Übernahme mehr als verdoppelt.<br />
Gödekes Vater war viele Jahre im Außendienst für<br />
verschiedene Firmen täg, das Verkaufen liegt ihm im<br />
Blut. Sohn Dennis mache seine Sache heute mindestens<br />
ebenso gut, lobt Vater Klaus. Gemeinsam übernahmen<br />
die beiden vor bereits über 15<br />
Jahren für den niederländischen<br />
Kerzenhersteller „Maria<br />
Hoop“ den Vertrieb von Vo-<br />
vkerzen (Kerzen ohne Glas),<br />
Party Lights (Kerzen im Glas)<br />
und Melts (Wachsplächen,<br />
die in einem Du-Stövchen erwärmt<br />
werden). Parallel dazu<br />
führte Gödeke Junior die „Handelsagentur<br />
Gödeke e.K.“ ein,<br />
über die er Kerzenzubehör und<br />
Deko-Arkel vertrieb. „2006<br />
haben wir dann die komplee<br />
Produkonsausrüstung gekau<br />
WIRTSCHAFT.<br />
Dennis Gödeke,<br />
Inhaber<br />
und hier wieder aufgebaut“, berichtet Klaus Gödeke, dessen<br />
Frau ebenfalls im Betrieb mit anpackt. „Vom Grundsorment<br />
von damals ist heute nicht mehr viel übrig.“<br />
Einer der wichgsten Erfolgsfaktoren ist das Label<br />
„Handmade in Germany“. Die Qualität der Kerzen sei es,<br />
die die Käufer langfrisg überzeuge. Und „Handgemacht<br />
in Deutschland“ – das ist im Ausland ein begehrtes Siegel.<br />
Nach Österreich, in die Schweiz und die Niederlande<br />
sowie nach Schweden gehen die Dauerbrenner der<br />
Candle Factory milerweile. „Vor ein paar Wochen war<br />
eine Delegaon aus Holland bei uns. Die konnten es gar<br />
PUNKT. 7