Text Anna Kleimann| Fotos Iris Blank Immer der Nase nach Am nördlichen Rand von Nesselröden, in einer kleinen Abzweigung von der Nathestraße riecht es verdächtig gut. Was hinter den unscheinbaren Wänden dieser Halle geschieht, wissen wohl die wenigsten Eichsfelder... 6 PUNKT.
Die Produkon Alle Kerzen der „Candle Factory“ aus Nesselröden sind handgemacht: Die Mitarbeiter mischen in großen Kesseln verschiedene Farben und Dustoffe mit Stearin und gießen die Flüssigkeit zum Aushärten in Gläser. Kaum einer verirrt sich aus Versehen hierher. Kein Hämmern, Raern oder Walzen ist zu hören, der Betrieb von Dennis Gödeke arbeitet beinahe geräuschlos. Kein Holz und auch kein Metall werden hier gelagert, kein Stoff wartet auf seine Verarbeitung. Nur ein kleines Schild verrät, was hier produziert wird. „Candle Factory“ steht darauf. Und Kerzen sind auch drin. An mehreren langen Tischen stehen die Mitarbeiter von Dennis Gödeke und befüllen die über hundert aufgereihten Kerzengläser mit buntem Wachs. Es wird in drei Schichten gegossen. Zunächst eine Grundschicht, die das kleine Metallplächen mit dem Docht am Boden des Glases durch Antrocknen fixiert. Es folgt die zweite Schicht, mit der das Glas fast ganz gefüllt wird. Der drie Aufguss dient lediglich dazu, eine glae Abschlussschicht zu erzielen. Hier riecht es süßlich, dort schokoladig, manchmal auch fruchg oder herb. Trüffeltraum, Edelweiß, Zimtzauber, Bratapfel, Kaminfeuer, Lebkuchen oder White Christmas heißen die Dukreaonen der Candle Factory beispielsweise. Für Kunden, die es lieber geruchsneutral mögen, werden auch Kerzen ohne Aromen produziert. Eine Mitarbeiterin knotet ein Bastband mit einem Infokärtchen um den Deckel und klebt ein Eke auf das Glas. Die Arbeitsschrie gehen den Angestellten leicht und schnell von der Hand. Acht feste Mitarbeiter und drei Teilzeitkräe aus dem Ober- und Untereichsfeld arbeiten insgesamt in verschiedenen Bereichen der Kerzenfabrik, teilweise schon seit Gründung der Firma im Jahr 2006. Man kennt sich, man versteht sich, Spaß bei der Arbeit ist hier erlaubt und sogar ausdrücklich erwünscht. Die Smmung ist locker und gelöst, obwohl der vorweihnachtliche Produkonsstress schon in vollem Gange ist. O kommen Bestellungen noch auf den letzten Drücker rein. Das kennt das Nesselröder Team bereits. Aber auch eilige Kundenauräge werden stets so schnell wie möglich bearbeitet. Weihnachtszeit ist Kerzenzeit, so ist das eben. Dennis Gödeke sieht es posiv und freut sich über ein volles Auragsbuch. Der Jahresumsatz liege milerweile bei rund einer Million Euro, dieses Jahr habe es einen Zuwachs von 26 Prozent gegeben, so der 38-jährige Nesselröder. Als Gödeke mit seinem Vater Klaus (66) die Firma gründete, sei daran nicht zu denken gewesen. Damals habe der Jahresumsatz noch bei zirka 100.000 Euro gelegen. Manchmal könne man es immer noch Klaus Gödeke, Senior-Chef nicht so recht glauben, wie gut sich alles entwickelt habe. Die Produkon habe sich seit der Übernahme mehr als verdoppelt. Gödekes Vater war viele Jahre im Außendienst für verschiedene Firmen täg, das Verkaufen liegt ihm im Blut. Sohn Dennis mache seine Sache heute mindestens ebenso gut, lobt Vater Klaus. Gemeinsam übernahmen die beiden vor bereits über 15 Jahren für den niederländischen Kerzenhersteller „Maria Hoop“ den Vertrieb von Vo- vkerzen (Kerzen ohne Glas), Party Lights (Kerzen im Glas) und Melts (Wachsplächen, die in einem Du-Stövchen erwärmt werden). Parallel dazu führte Gödeke Junior die „Handelsagentur Gödeke e.K.“ ein, über die er Kerzenzubehör und Deko-Arkel vertrieb. „2006 haben wir dann die komplee Produkonsausrüstung gekau WIRTSCHAFT. Dennis Gödeke, Inhaber und hier wieder aufgebaut“, berichtet Klaus Gödeke, dessen Frau ebenfalls im Betrieb mit anpackt. „Vom Grundsorment von damals ist heute nicht mehr viel übrig.“ Einer der wichgsten Erfolgsfaktoren ist das Label „Handmade in Germany“. Die Qualität der Kerzen sei es, die die Käufer langfrisg überzeuge. Und „Handgemacht in Deutschland“ – das ist im Ausland ein begehrtes Siegel. Nach Österreich, in die Schweiz und die Niederlande sowie nach Schweden gehen die Dauerbrenner der Candle Factory milerweile. „Vor ein paar Wochen war eine Delegaon aus Holland bei uns. Die konnten es gar PUNKT. 7