Ausgabe 14
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Retter in der Not<br />
Dr. Patrick Jung<br />
(vorne) vom St.<br />
Marni Krankenhaus<br />
und Reungsassistent<br />
Chrisan Gremmler<br />
vom Deutschen Roten<br />
Kreuz bilden beim<br />
Einsatz ein Team.<br />
Das Krankenhaus St. Martini in Duderstadt garantiert in Zusammenarbeit mit dem<br />
Deutschen Roten Kreuz eine wohnortnahe medizinische Notfallversorgung.<br />
Den dankbaren Blick in den Augen der Menschen,<br />
denen wir in höchster Not helfen, möchte ich nicht<br />
mehr missen“, sagt Dr. Patrick Jung, der einst als Rettungssanitäter<br />
angefangen hat und heute Chefarzt<br />
der Anästhesie & Intensivtherapie im Krankenhaus St. Marni<br />
Duderstadt ist. Selbstverständlich war für ihn nach dem Medizinstudium<br />
und einer Facharztausbildung die Zusatzqualifikaon<br />
zum Notarzt. Ist er als solcher im Dienst, dann muss<br />
er tagsüber bei einem Notruf innerhalb von einer Minute<br />
ausrücken, nachts sind es zwei Minuten. Das St. Marni Krankenhaus<br />
hat derzeit acht Notärzte und vier weitere in Ausbildung.<br />
Gerade die direkte Anbindung an das Krankenhaus mit<br />
erfahrenen Fachärzten unterschiedlicher Disziplinen erweist<br />
sich dabei als Stärke. Beim Großbrand in Duderstadt im vergangenen<br />
Jahr konnten daher gleich mehrere Fachärzte des<br />
Krankenhauses gleichzeig an der Unglücksstelle helfen.<br />
Der Weg der Notärzte, wenn sie alarmiert werden, führt<br />
auf die Rückseite des Krankenhauses, wo die Mitarbeiter des<br />
Deutschen Roten Kreuzes ihre Reungswache haben und die<br />
Reungsfahrzeuge posioniert sind. Mit dem Reungswagen<br />
rücken zunächst die DRK-Reungsassistenten aus. Das<br />
kleinere Notarzteinsatzfahrzeug (NEF), das von einem Rettungsassistent<br />
gelenkt wird und auf dessen Beifahrersitz der<br />
diensthabende Notarzt Platz nimmt, fährt gleich mit oder auf<br />
Zuruf später los. Daneben gibt es noch ein Mehrzweckfahrzeug,<br />
das zur Noallreung und für Krankentransporte eingesetzt<br />
wird. Die Reungswache ist 24 Stunden am Tag mit<br />
30 PUNKT.<br />
einem Notarzt und DRK-Mitarbeitern besetzt. Wird die Nummer 112 gewählt,<br />
geht der Notruf zunächst in der Reungsleitstelle in Göngen ein. Dort sucht<br />
der Computer die nächstgelegene Reungswache heraus. Der Mitarbeiter der<br />
Leitstelle setzt dorthin die Meldung über den Notruf ab.<br />
Noallmedizin erfordert schnelles Handeln. Je früher die Therapie begonnen<br />
werden kann, desto besser die Chancen für den Betroffenen – sei es bei<br />
einem Verkehrsunfall, bei einem Herzinfarkt oder bei einer Lungenembolie.<br />
Dafür sind die Reungsmitarbeiter opmal ausgestaet. Der Reungswagen<br />
kann quasi als rollende Intensivstaon bezeichnet werden. Das Fahrzeug in<br />
Duderstadt zählt zu den modernsten in Deutschland. Die Ausstaung im kleineren<br />
NEF steht dem in Nichts nach. Ein Defibrillator mit EKG-Funkon macht<br />
es beispielsweise möglich, die Vitalparameter eines Unfallopfers aus der Entfernung<br />
zu beobachten, während die Feuerwehr ihre Arbeit am Unfallort erledigt.<br />
Ausbildung und Fortbildung im Bereich der Reungsmedizin werden im<br />
St. Marni Krankenhaus ganz groß geschrieben. Während Notärzte und Einsatzkräe<br />
des Reungsdienstes über jahrelange Berufserfahrung verfügen<br />
und jährliche Schulungen durchlaufen, sind Ärzte und Assistenzpersonal in<br />
medizinischen Einrichtungen weit weniger mit krischen Noallpaenten<br />
konfronert. Da es gerade hier auf eine schnelle und kompetente Versorgung<br />
des Paenten bis zum Eintreffen der Noallteams ankommt, hat das St. Mar-<br />
ni Krankenhaus in Kooperaon mit Löffler Noallmedizin das Noall-Trainings-Konzept<br />
„Marni Life Support“ ins Leben gerufen. Miels hochwerger<br />
Übungsmaterialien werden Noallsituaonen simuliert und die Anwendung<br />
einer qualifizierten Therapie leitliniengerecht trainiert. „Seit Anfang des Jahres<br />
konnten wir bereits 80 Prozent des Krankenhaus-Personals und die Mitarbeiter<br />
von zwölf Arztpraxen schulen“, sagt Dr. Jung.