Ausgabe 14
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AUSFLUG.<br />
Text Anna Kleimann | Fotos Iris Blank<br />
Eiszeit in Braunlage<br />
Am Fuß des Wurmberges in Braunlage sind die<br />
Falken auf Kufen unterwegs. Der Eishockey-Sport<br />
hat im Harz schon lange Tradition.<br />
24 PUNKT.<br />
Wollt ihr die Falken siegen sehen?“ Die Fans der Braunlager Eishockeymannscha<br />
haben sich bereits eine halbe Stunde vor dem<br />
Spiel ihre Plätze im Wurmbergstadion gesichert und machen ordentlich<br />
Smmung mit Gesängen und Trommeln. Waschechte<br />
Eishockeyliebhaber erkennt man an ihrer Ausrüstung: dicke Mützen und Schals,<br />
Decken und ein warmer Glühwein oder eine heiße Schokolade in der Hand lassen<br />
die Kälte in der offenen Halle schnell vergessen. Auf der gegenüberliegenden<br />
Tribüne haben sich allmählich die Anhänger des Herner EV eingefunden<br />
und machen dem heimischen Publikum beim Anfeuern Konkurrenz. Die beiden<br />
Fanblöcke beobachten mit Argusaugen das Geschehen auf dem Spielfeld. Kaum<br />
ist der Anpfiff ertönt, wird jeder Spielzug, jedes vermeintliche Foul und jeder<br />
Torschuss lautstark kommenert. Mehr als 750 Zuschauer verfolgen das heu-<br />
ge Duell.<br />
„Eishockey in Braunlage, das ist eine jahrzehntelange Tradion“, erzählt Devid<br />
Wilde (40). Der Goslaraner ist bereits seit über 20 Jahren begeisterter Anhänger<br />
des Schlischuhsports und arbeitet seit 2013 als ehrenamtlicher Teammanager<br />
der Harzer Falken. „Viele viele Freundschaen“ häen sich schon über das Eishockey<br />
entwickelt, erzählt Wilde. Seinem Sohn hat er den Namen „Moe“ gegeben,<br />
nach dem kanadischen Profi-Eishockeyspieler Maurice „Moe“ Lemay, der Anfang<br />
der 90er Jahre für die Iserlohner Roosters im Einsatz war und die Fans sofort<br />
beim ersten Saisonspiel in Essen begeisterte, als er alle vier Treffer zum 4:3-Erfolg<br />
erzielte. Außerdem war Lemay Kapitän des EHC Braunlage in der zweiten<br />
Bundesliga. Schon o ist Wilde zu Eishockey-Weltmeisterschaen gereist und<br />
hat dort – natürlich – auch Harzer getroffen. „Die Fans“, philosophiert Wilde,<br />
„das ist so ein Völkchen für sich.“ Es sei immer eine ganz besondere Atmosphäre,<br />
wenn sie sich im Stadion versammelten, um gemeinsam die heimischen Sportler<br />
zu unterstützen. Ungefähr 20 Prozent der Besucher kämen aus Braunlage, der<br />
Rest fahre bis zu 40 Kilometer, um die Begegnungen im Wurmbergstadion verfolgen<br />
zu können. Familien mit Kindern sind genauso dabei wie eingefleischte<br />
Falkenfans, die in den Pausen miteinander fachsimpeln.<br />
Spektakuläre Duelle werden sich die Harzer in der nächsten Zeit beispielsweise<br />
gegen die Halle Saale Bulls (26. Dezember), die Tilburg Trappers (30. Dezember)<br />
oder die Füchse Duisburg (22. Januar) liefern. „Wir sind ein kleiner Verein mit