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Ausgabe 14

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sen, stadessen müssen sie meinen Beruf forühren und<br />

in eine andere Henkersfamilie einheiraten.“ Slbrüche<br />

gibt es bei der Movführung des Eichsfelders nicht. Als<br />

Scharfrichter Hans Zinke spricht er wie dieser, sieht wie<br />

er aus und führt seine Gäste natürlich auch im Jahr 1525<br />

durch Duderstadt.<br />

In der Innenstadt geht es mit dem Scharfrichter an<br />

besondere Punkte: Etwa an den Ort, wo früher einmal<br />

der Paradiesteich war. Anders als es der poesche Name<br />

vielleicht vermuten lässt, war der Teich nicht Treffpunkt für<br />

schöne Ereignisse. Nein, hier wurden Kindermörder hingerichtet.<br />

„Die Menschen haben Angst vor der Hölle und beeln deshalb<br />

um Folter. Sie wollen so ihre Seele reen. Auch die Hinrichtung lassen<br />

sie über sich ergehen“, sagt der Henker. Doch keine Angst, viele<br />

Hinrichtungen gab es in der Brehmestadt zu seiner Zeit nicht. Genau<br />

23 in 87 Jahren steht auf einer Hinweistafel in der Folterkammer im<br />

historischen Rathaus geschrieben. Natürlich ist dieser Raum einer der<br />

Höhepunkte auf der Zeitreise ins 16. Jahrhundert. Hier wird dann auch<br />

vorgeführt, wie gefoltert wurde. Beispielsweise durch Daumen- und<br />

Beinschrauben, auf der Streckbank oder durch Aufziehen. Bei Letzterem<br />

wird der Gefolterte an einem Seil hochgezogen, nachdem ihm<br />

Meister Hans die Hände hinter dem Rücken gefesselt hat. Dadurch<br />

werden dann Gelenke schmerzha ausgekugelt und nicht selten ist<br />

Ohnmacht die Folge. Weitere Schauplätze sind die Schindergasse, die<br />

von der Steintorstraße zum Schindanger führt, im Jahr 2015 trägt sie<br />

den Namen Rosengasse. Auf der Stadtmauer kann dann der Ausblick<br />

auf den Sulberg „genossen“ werden, dort führt Scharfrichter Hans<br />

nämlich Hinrichtungen durch.<br />

Eine Reise in<br />

das Jahr 1525<br />

Claus Ludwikowski führt als Scharfrichter<br />

Hans Zinke durch das mielalterliche<br />

Duderstadt. Als Henker ist er damals wenig<br />

angesehen, obwohl er zu den reichsten<br />

Stadtbewohnern zählt. Während<br />

der Movführung gibt es allerlei<br />

über die Stadtgeschichte<br />

zu erfahren.<br />

Claus Ludwikowski beschäigte<br />

sich bereits im Jugendalter mit der<br />

Frage, warum Menschen anderen<br />

Menschen Grausamkeiten antun.<br />

„Ein KZ-Besuch hat mich sehr mitgenommen<br />

und beschäigt“, erzählt<br />

er. Eine Antwort auf die Frage, habe<br />

er allerdings nie gefunden. „Eigentlich<br />

will ich auch gar nicht alles verstehen,<br />

aber ich hinterfrage eben gerne“, sagt der<br />

55-jährige Eichsfelder. In seinen Führungen<br />

verknüp er Ernsthaigkeit mit historischem<br />

Wissen, lässt aber auch viel Humor mit einfließen. Wer<br />

zum Beispiel wissen will, woher das Sprichwort „Den Löffel abgeben“<br />

kommt, erfährt dies vom Scharfrichter. Um seine Rolle authensch<br />

darstellen zu können, hat er sich nicht nur die richge Kleidung zugelegt,<br />

sondern auch viel Literatur verschlungen. Bei seinen 1,5-stündigen<br />

Führungen wurde er schon von mehr als 500 Einheimischen und<br />

Touristen auf eine Reise ins Mielalter begleitet. Und das, obwohl er<br />

nach seiner Ausbildung zum Gästeführer, erst seit fünf Monaten als<br />

Scharfrichter Hans Zinke in Duderstadt unterwegs ist.<br />

Neben den öffentlichen Führungen (Termine: 5. & 19. Dezember<br />

2015; 9. & 23. Januar, 6. & 20. Februar, 5. & 19. März 2016. Beginn<br />

jeweils um <strong>14</strong>.30 Uhr / Anmeldung in der Gästeinfo unter Telefon<br />

0 55 27 / 84 12 00) können auch private Führungen direkt bei Claus<br />

Ludwikowski unter Telefon 0 55 27 / 72 601 oder 01 71 / 28 42 987<br />

oder per E-Mail an scharfrichter-hans@web.de angefragt werden.<br />

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