12.09.2016 Aufrufe

Motocross Enduro Ausgabe 10/2016

Hierzulande leider immer noch ein Thema, das oft nur eine Randnotiz erhält. Die Rede ist von Ken Roczen und seiner sensationellen Karriere in den USA. Der Thüringer sicherte sich vor wenigen Wochen mit einem souveränen Doppelsieg beim vorletzten Aufeinandertreffen der US-Motocross-Elite in Mechanicsville vorzeitig den Titel der US-Amerikanischen Motocross-Meisterschaft...

Hierzulande leider immer noch ein Thema, das oft nur eine Randnotiz erhält. Die Rede ist von Ken Roczen und seiner sensationellen Karriere in den USA. Der Thüringer sicherte sich vor wenigen Wochen mit einem souveränen Doppelsieg beim vorletzten Aufeinandertreffen der US-Motocross-Elite in Mechanicsville vorzeitig den Titel der US-Amerikanischen Motocross-Meisterschaft...

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Das Jahr <strong>2016</strong> ist in Sachen Internationale<br />

Deutsche <strong>Enduro</strong>meisterschaft<br />

ein ganz besonderes geworden.<br />

Die Spannung in der DEM<br />

kurz vor der zweiten Saisonhälfte<br />

war enorm hoch und das hatte<br />

gleich mehrere Gründe. Zwischen<br />

Saisonauftakt in Dahlen und der<br />

zweiten DM-Station, der Zweitagesveranstaltung<br />

in Burg, lagen<br />

immerhin fünf lange Monate, in<br />

denen sich die Akteure anderweitig<br />

fit halten mussten.<br />

Dennis Schröter konnte am Samstag<br />

den Gesamtsieg einfahren<br />

Hier schwebte ein großes Fragezeichen über dem Fahrerlager:<br />

Wer würde wohl am besten aus der langen Sommerpause<br />

zurückkehren? Immerhin hatte sich im Fahrerlager<br />

einiges getan. So wechselte beispielsweise Edward Hübner<br />

völlig überraschend Mitte der Saison die Motorradmarke<br />

und schob in der DM eine 450er Yamaha auf die<br />

Startrampe. Auftaktsieger Davide von Zitzewitz laborierte<br />

erneut mit einer Schlüsselbeinverletzung und hatte demzufolge<br />

einen gehörigen Trainingsrückstand zu verzeichnen.<br />

Auch Marco Neubert, der sich in Dahlen hervorragend<br />

präsentierte, ging mit einer Verletzung an den Start.<br />

Und mit welcher Taktik würde wohl <strong>Enduro</strong>-Haudegen<br />

Dennis Schröter in Burg antreten? Bekanntlich liegen dem<br />

Husqvarnafahrer sandige Böden. Diese und viele weitere<br />

Fragen standen im Raum und konnten nur auf der Strecke<br />

beantwortet werden.<br />

Diese präsentierte der MSC Burg im Übrigen mit einigen<br />

Neuerungen. So wurde die schon länger geplante dritte<br />

Sonderprüfung <strong>2016</strong> in das bestehende Streckenprofil integriert<br />

und sorgte für zusätzliche Würze. Die bereits bekannten<br />

Sonderprüfungen wurden in modifizierten Varianten<br />

abgeändert und sollten somit ebenfalls für<br />

Abwechslung sorgen. Alles in allem faktisch mit dem Blick<br />

auf das Jahr 2017, in dem der MSC Burg den Zuschlag für<br />

einen Lauf zur <strong>Enduro</strong>-Europameisterschaft erhielt und<br />

der Lauf heuer quasi als Generalprobe dienen sollte.<br />

Internationale Deutsche Meisterschaft: Der erste Fahrtag<br />

im sonnigen Burg startete sogleich mit einem Aufreger,<br />

der wohl so gar nicht in das geplante Konzept passte.<br />

Beim Blick auf die Zeittabelle fiel auf, dass alle Fahrer bis<br />

auf Davide von Zitzewitz und Marco Neubert an der ersten<br />

Sonderprüfung des Tages bereits mit einer Strafzeit belegt<br />

worden waren. Fahrtleiter Wilfried Meine war um eine<br />

schnelle Lösung des Problems bemüht und annullierte<br />

diese Strafzeit später schließlich. Die Begründung: Ein<br />

Stau war schuld an der erheblichen Verspätung, sodass<br />

die Teilnehmer keine Chance hatten, die Etappe in der vorgegebenen<br />

Zeit zu absolvieren. Dies sorgte zunächst natürlich<br />

für Verwirrung bei allen Beteiligten, doch im Chaos<br />

galt es besonders für die Piloten, sich auf die Sonderprüfungen<br />

zu konzentrieren, schließlich sollte ein Rennen<br />

hier entschieden werden.<br />

Davide von Zitzewitz und Marco Neubert führten die Internationale<br />

Deutsche Meisterschaft auf dem Papier also<br />

erst einmal an. Bis die Strafzeiten im weiteren Rennverlauf<br />

gestrichen wurden und die Ergebnisse kräftig durcheinandergewirbelt<br />

wurden. Nun war plötzlich nicht mehr<br />

von Zitzewitz Schnellster des gesamten Fahrerfeldes,<br />

sondern Dennis Schröter. Mit fünf Prüfungsbestzeiten war<br />

der Crinitzer mit einer Gesamtprüfungszeit von 1:01:28:27<br />

Stunde etwas mehr als 18 Sekunden schneller als der nun<br />

Zweitplatzierte von Zitzewitz. Neubert, der anfangs auf<br />

der 2. Position rangierte, rutschte im Klassement gleich<br />

um zwei Platzierungen nach hinten und wurde undankbarer<br />

Vierter hinter einem auftrumpfenden Andi Beier. Letzterer<br />

hatte den Sprung aufs Podium mit der kleinen 250er<br />

geschafft und damit unter Beweis gestellt, dass dieses<br />

Kunststück auch mit einem vermeintlich hubraumschwächeren<br />

Arbeitsgerät möglich ist. Eher enttäuschend endete<br />

der Tag von Edward Hübner. Der Yamaha-Neuzugang<br />

haderte in der Sonderprüfung mit der Kupplung seiner<br />

450er und musste diese später auch noch reparieren. Zu<br />

allem Überfluss ging ihm auf der Etappe auch noch der<br />

Sprit aus, trotz Hilfe von Fahrerkollegen, die ihm mit etwas<br />

Sprit aushalfen, erreichte Hübner die ZK zu spät und<br />

kassierte Strafminuten. Für den WM-Dauerstarter reichte<br />

es in der Summe nur zu Platz 29.<br />

Am Sonntag, dem zweiten Fahrtag, drehte von Zitzewitz<br />

den Spieß um und hatte wohl noch mächtig Wut im Bauch<br />

wegen des nur knapp verpassten Tagessiegs am Samstag.<br />

Trotz seiner vorangegangenen Operation am Schlüsselbein<br />

und einer langen Trainingspause war kein Kraut gegen<br />

den KTM-Piloten gewachsen. Wie sehr sich Schröter<br />

auch streckte, von Zitzewitz blieb außer Reichweite für<br />

den Husqvarnafahrer. Im Ziel fehlten Schröter über 32 Sekunden<br />

auf von Zitzewitz, der damit als klarer Tagessieger<br />

hervorging. Den verbleibenden Podestplatz konnte sich<br />

erneut Andi Beier sichern. Ihm gelang es, sich hauchdünn<br />

Marco Neubert zeigte eine starke<br />

Leistung, musste den Sonntag aufgrund<br />

starker Schmerzen als<br />

Streichergebnis werten lassen<br />

65<br />

MCE<br />

Oktober '16

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