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EFFI am Abend - 50 Jahre FCE

Jubiläumszeitung und Nachschlagewerk für Fussball- und FCE-Interessierte

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27. August 2016 19<br />

Und dann k<strong>am</strong> der Wolf<br />

zu seinen elf Geisslein<br />

MÄRCHEN 1976/77 gabs in Effretikon viel zu feiern. 10 <strong>Jahre</strong><br />

FC Effretikon, erstmals über 300 Mitglieder, die Verpflichtung eines<br />

neuen Trainers und Ende Saison das <strong>FCE</strong>-Sommermärchen mit dem<br />

erstmaligen Aufstieg in die 2. Liga.<br />

1976 – 1985 Zeitzeuge<br />

Von Heinz Minder<br />

N<br />

ein, es war nicht das Märchen<br />

der Brüder Grimm.<br />

Doch im Effretiker Eselriet<br />

gastierte ein Wolf. Sein N<strong>am</strong>e.<br />

Walter. Walter Wolf. Sein<br />

Markenzeichen: Lackschuhe,<br />

mit denen er jeweils auf dem<br />

sumpfigen und schmutzigen<br />

Platz umhertigerte und sich<br />

nach einem aufwühlenden<br />

Match fast masslos über sein<br />

dreckiges Schuhwerk aufregte.<br />

„Meier – putz mir mal die<br />

Schuhe“.<br />

Als Nachfolger von Hans Albiez,<br />

der nach zwei <strong>Jahre</strong>n<br />

als Trainer der ersten Mannschaft<br />

sein Amt abgab, gelang<br />

es den Effretikern in der<br />

Person von Walter Wolf eine<br />

echte Trainerpersönlichkeit<br />

zu verpflichten. Der Winterthurer<br />

hatte zuvor Oberwinterthur<br />

und Bülach trainiert<br />

und k<strong>am</strong> mit sportlichen<br />

Trainer Walter Wolf<br />

Ambitionen, einer mächtigen<br />

Portion Selbstvertrauen, viel<br />

Charisma und Persönlichkeit<br />

aufs Eselriet.<br />

Unter Walter Wolf lieferte<br />

die erste <strong>FCE</strong>-Mannschaft<br />

mit Miguel, Jose und Alberto<br />

Terradillos, Ruedi Landolt,<br />

Heinz Grimm, Luis Oncinc,<br />

Corrado Santacroce, ex-Spielertrainer<br />

Richi Dubacher,<br />

Rolf Kuhn, M. Forgione, Rolf<br />

Meyer, Roland Tanner, Hans<br />

Albiez, Alwin K<strong>am</strong>inski und<br />

Werner Jucker eine makellose<br />

erste Saisonhälfte ab. Zehn<br />

Spiele – ungeschlagen – 6<br />

Siege über Wülflingen (3:1),<br />

Rikon (5:1), Elgg (1:0), Räterschen<br />

(4:1), Weisslingen (2:1)<br />

und das Prestigederby gegen<br />

Kempttal (1:0), sowie viere<br />

Remis gegen Veltheim (3:3),<br />

Phönix (1:1), Volketswil (1:1)<br />

und Oberwinterthur 2 (1:1).<br />

Zur Halbzeit deutete alles auf<br />

eine grossartige Saison hin.<br />

Wolf und seine elf Geisslein<br />

– das zweite Kapitel wurde<br />

dann nach einem unvergesslichen<br />

Trainingslager auf Mallorca<br />

geschrieben. Effretikon<br />

schaffte im Sommer 1977 den<br />

erstmaligen Aufstieg in die<br />

Zweitliga. Nach dem sportlichen<br />

Höhepunkt, realisiert<br />

auf dem Sportplatz Bühl in<br />

Schaffhausen – folgte die<br />

nimmer endende Aufstiegsparty<br />

– auf der „Ranch“ von<br />

Kudi Luginbühl in Kempttal.<br />

Hans Albiez, Effretikon, 72, ex Präsident<br />

„Während ich in den ersten <strong>Jahre</strong>n als Spieler und Trainer<br />

im <strong>FCE</strong> anzutreffen war, übernahm ich in dieser Dekade<br />

vermehrt Funktionärs-Aufgaben. Der Bau und die<br />

Pflege des zweiten Spielfeldes (dem heutigen Platz 3) war<br />

für mich als Platzwart die grösste Herausforderung und<br />

ein bleibendes Ereignis. In unzähligen Stunden haben<br />

wir diesen Platz gehegt und gepflegt. Ebenfalls in diese<br />

Periode fiel die Gründung des Hallenfussballturnieres,<br />

welches nur dank der ausgezeichneten Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

mit den d<strong>am</strong>aligen Eselriet Schulhausabwarten Max<br />

Haueter und Karl Küttel zustande k<strong>am</strong>. Wenn es darum<br />

ging etwas auf die Beine zu stellen, dann waren es neben<br />

vielen anderen vor allem Leute wie Guido Meyer, Richi<br />

Dubacher, Röbi Wenger und Heinz Minder, auf welche<br />

ich mich als Mitstreiter verlassen konnte. Wenn ich einen<br />

Vergleich zur heutigen Zeit machen müsste, dann<br />

scheinen die F<strong>am</strong>ilienaktivitäten nicht mehr so ausgeprägt<br />

stattzufinden, was aber wohl der allgemeinen gesellschaftlichen<br />

Entwicklung entspricht. Am meisten<br />

Mühe gemacht hat mir <strong>am</strong> Ende des zweiten Jahrzehnts,<br />

dass das Geld mit vollen Händen ausgegeben worden ist.<br />

Geld schien teilweise keine Rolle mehr zu spielen. Der<br />

Höhepunkt und Ende dieser Entwicklung war dann die<br />

Feier zum 20. Jubiläum, welche als finanzielles Debakel<br />

bezeichnet werden darf.“<br />

Anmerkung der Redaktion: Hans Albiez haben die finanziellen<br />

Kapriolen derart geprägt, dass während seiner<br />

Präsidentschaft in den 90ern ausgeglichene Finanzen<br />

stets ein Muss waren. Diesen Kurs hat der <strong>FCE</strong> seither<br />

strikte beibehalten und ist finanziell topfit unterwegs.<br />

Neues Informationszeitalter – Erste Clubrevue<br />

1978 entsteht das Cluborgan<br />

des FC Effretikon. Das<br />

Werk erscheint in der Regel<br />

zwei Mal im Jahr und ist<br />

die Informationsquelle für<br />

alle Mitglieder. Während<br />

Thomas Henke und Heinz<br />

Minder diese ins Leben<br />

ruften, übernahmen schon<br />

bald Peter und Christine<br />

Karsch die Verantwortung<br />

und waren für mehr als<br />

die Hälfte aller Ausgaben<br />

verantwortlich. Die beiden<br />

prägten die Clubrevue mit<br />

ihrem Witz und Sinn für das<br />

Wesentliche und gaben nach<br />

einem ersten Rücktrittsversuch<br />

sogar nochmal ein Comeback.<br />

Das Internetzeitalter<br />

besiegelte schliesslich den<br />

Untergang der Clubrevue. Zu<br />

erwähnen gilt auch, dass die<br />

Clubrevue ohne all die vielen<br />

Schreibenden nicht zu dem<br />

geworden wäre, was sie war.

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