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Gemeinde-Protokolle 1641-1846 Blaues Buch - Burgenverein ...

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- 64 -<br />

S. 133: 1795 am Sonttag auf die St. Matisgemeind ist wiederum bey Ehr und Eyd zur<br />

Gmeind geboten worden wegen austheilung etwass gmeindgüter so ist fast<br />

einhelig, gemehret worden, dass mann wolle zu einem Jedtwederen<br />

gemeindgut 100 Klftr. 899 wolle geben in denen alten quarten 900 zu<br />

Heürütenen. 901 Es ist aber gemacht worden, dass wan einer Thungen 902 well<br />

dass er es möge zu mitenen altem 903 Majen 904 thungen. Jedoch solle das Viech<br />

mögen darauf gehen bis man an oberen Berg fahrt dan sollen sie gezünt<br />

werden. Zu eingehendem Herbst neüer Zeit sollen wiederum alle gemeith 905<br />

sein. Darnach sol keiner mehr befügt sein mehr zu meien bei buss wie die<br />

gmeind darauf leith. 906<br />

1796 auf St. Matisstag ist von einer gantzenen Gmeind gemehret worden.<br />

Erstlich wegen denen Lerchen under Samunt, dass fürohin keiner sich<br />

understehen solle lerchen zu hauen ohne zuvor bej dem Regierenden Ammann<br />

oder bei den Forst Meister darum anzuhalten und die selbenen sollen ihnen ein<br />

stamm mögen erlauben zu ihrem eigenen gebrauch doch sollen sie darvor<br />

bezahlen wie vorhero fl. 6. Wan aber Jemand sich erfrechen solte ohne<br />

wrlaubnus zu hauen die sollen vor ein Jeden stamm Buss bezahlen ohne gnad<br />

fl. 10.<br />

2./ Solle der alte bahnwald under dem Adler 907 und bejm Brüglj 908 bis in<br />

Spünboden 909 neüerdingen auf Jeden stamm Buoss gelegt sein fl. 3.<br />

S. 134: 3./ Jst auch gemehret worden dass man in der ober Auw auf ein Jedes<br />

Gemeindgut ein Loss aushteillen wolle namlich Klftr. 60.<br />

4./ Jst auch gemehret worden dass fürohin keiner mehr sich understehen solle<br />

Holtz aus der auw zu nehmen weder Birchen noch Ehrlen weder zum Zünen<br />

noch zu erbsstiegel under keinerlei Titel, zugleich auch dass grass oder riet<br />

oder streue vor ein burdj Holz oder thuchet 910 rieth<br />

899<br />

Klafter = altes Flächenmass = 7 Fuss im Quadrat = 4.41 m2<br />

900<br />

Quarten = Hanfland = zugeteiltes <strong>Gemeinde</strong>land in den sog. Quarten, südl. Hirschland im Vazer Fel<br />

901<br />

Rüti = kleine Rodung auf Allmendboden (Ackerland)<br />

902<br />

düngen<br />

903<br />

1582 wurden bei der Kalenderreform von Papst Gregor XII. 10 Tage gestrichen. Es dauerte aber<br />

einige Zeit bis zur weltweiten Umsetzung. In Untervaz wurden von 1645 bis 1789 die Urkunden<br />

doppelt datiert. Dies deutet darauf hin, dass in unserem Dorf in dieser Zeit (während beinahe 150<br />

Jahren) die Katholiken den neuen Kalender brauchten und die Protestanten am alten festhielten.<br />

904<br />

Mai<br />

905<br />

gemäht<br />

906<br />

auferlegt<br />

907<br />

Adler = Felskopf östl. Pramanengel (Wald herunter bis Schlosshalde)<br />

908<br />

Flurname am untern Köpfeweg<br />

909<br />

Flurname am untern Köpfeweg<br />

910<br />

Tuachat, Blaha = Quadratförmiges grobes Heutuch mit 4 langen Hanf-Zipfeln

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