Gemeinde-Protokolle 1641-1846 Blaues Buch - Burgenverein ...
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S. 133: 1795 am Sonttag auf die St. Matisgemeind ist wiederum bey Ehr und Eyd zur<br />
Gmeind geboten worden wegen austheilung etwass gmeindgüter so ist fast<br />
einhelig, gemehret worden, dass mann wolle zu einem Jedtwederen<br />
gemeindgut 100 Klftr. 899 wolle geben in denen alten quarten 900 zu<br />
Heürütenen. 901 Es ist aber gemacht worden, dass wan einer Thungen 902 well<br />
dass er es möge zu mitenen altem 903 Majen 904 thungen. Jedoch solle das Viech<br />
mögen darauf gehen bis man an oberen Berg fahrt dan sollen sie gezünt<br />
werden. Zu eingehendem Herbst neüer Zeit sollen wiederum alle gemeith 905<br />
sein. Darnach sol keiner mehr befügt sein mehr zu meien bei buss wie die<br />
gmeind darauf leith. 906<br />
1796 auf St. Matisstag ist von einer gantzenen Gmeind gemehret worden.<br />
Erstlich wegen denen Lerchen under Samunt, dass fürohin keiner sich<br />
understehen solle lerchen zu hauen ohne zuvor bej dem Regierenden Ammann<br />
oder bei den Forst Meister darum anzuhalten und die selbenen sollen ihnen ein<br />
stamm mögen erlauben zu ihrem eigenen gebrauch doch sollen sie darvor<br />
bezahlen wie vorhero fl. 6. Wan aber Jemand sich erfrechen solte ohne<br />
wrlaubnus zu hauen die sollen vor ein Jeden stamm Buss bezahlen ohne gnad<br />
fl. 10.<br />
2./ Solle der alte bahnwald under dem Adler 907 und bejm Brüglj 908 bis in<br />
Spünboden 909 neüerdingen auf Jeden stamm Buoss gelegt sein fl. 3.<br />
S. 134: 3./ Jst auch gemehret worden dass man in der ober Auw auf ein Jedes<br />
Gemeindgut ein Loss aushteillen wolle namlich Klftr. 60.<br />
4./ Jst auch gemehret worden dass fürohin keiner mehr sich understehen solle<br />
Holtz aus der auw zu nehmen weder Birchen noch Ehrlen weder zum Zünen<br />
noch zu erbsstiegel under keinerlei Titel, zugleich auch dass grass oder riet<br />
oder streue vor ein burdj Holz oder thuchet 910 rieth<br />
899<br />
Klafter = altes Flächenmass = 7 Fuss im Quadrat = 4.41 m2<br />
900<br />
Quarten = Hanfland = zugeteiltes <strong>Gemeinde</strong>land in den sog. Quarten, südl. Hirschland im Vazer Fel<br />
901<br />
Rüti = kleine Rodung auf Allmendboden (Ackerland)<br />
902<br />
düngen<br />
903<br />
1582 wurden bei der Kalenderreform von Papst Gregor XII. 10 Tage gestrichen. Es dauerte aber<br />
einige Zeit bis zur weltweiten Umsetzung. In Untervaz wurden von 1645 bis 1789 die Urkunden<br />
doppelt datiert. Dies deutet darauf hin, dass in unserem Dorf in dieser Zeit (während beinahe 150<br />
Jahren) die Katholiken den neuen Kalender brauchten und die Protestanten am alten festhielten.<br />
904<br />
Mai<br />
905<br />
gemäht<br />
906<br />
auferlegt<br />
907<br />
Adler = Felskopf östl. Pramanengel (Wald herunter bis Schlosshalde)<br />
908<br />
Flurname am untern Köpfeweg<br />
909<br />
Flurname am untern Köpfeweg<br />
910<br />
Tuachat, Blaha = Quadratförmiges grobes Heutuch mit 4 langen Hanf-Zipfeln