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Gemeinde-Protokolle 1641-1846 Blaues Buch - Burgenverein ...

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- 49 -<br />

das Mehr worden dass Wan Einem nachBaur darfor Gott sein wolle Ein stuck<br />

sv 716 vich abgehen däte so solle Er schuldig sein solches abzunehmen auf dess<br />

nachbauren Bezahlung. Den Lohn anbetreffent so ist jhmme derselbe von Einer<br />

gantzen Gemeind Taxiert worden als namlich von Einem grossen hobt 717<br />

daheim 20 Xr 718 und an dem Berg Xr 30. Von einem Kalb daheim Xr 12 und<br />

an dem Berg 16 Xr Wan er aber dieses nicht tun wollte so solle Er die<br />

Gemeindrächte abträten. 719 Zum fünfften sind die Hindersässen angenohmen<br />

die man zufohr Ao. 44 und Ao. 45 gehabt hat welche da auff der Listen in dem<br />

Gemeindbuoch auffgezeichnet sindt sambt den Drösteren 720 - aber mit<br />

Condicion 721 dass sie nicht aufftreiben auf die allmein weder schmalvieh noch<br />

anders und nichts reütenen sollen. Wan aber deren wehren die diesem nicht<br />

nachCommen Däten die solen die Gemeind Rächta abTräten un weiters.<br />

S. 88: Seite leer<br />

S. 89: Ao. 1753 auf St. Mateistag ist von einer gemeind einhelig 722 das Mehr worden<br />

wie volgt. Erstlich dass vor St. bartollomestag 723 niemand Wildheüwen und<br />

Riet mäjen 724<br />

2. ist das Mehr worden wan man anfangt heüwen nit man dörfe an den<br />

gemeinen gassen streüwnen biss man die frucht ingesamlet hat verstet sich in<br />

der küegass 725<br />

3. ist das mehr worden das von dem birchenwuohr 726 hinwäg bis ausgang den<br />

giesen 727 solle aus den giesen geräumt werden die stauden und fischräuschen 728<br />

und ales was das Wasser verhinderet. Welche es nicht thäten solen ein Pfundt<br />

buoss gestraft werden.<br />

S. 90: Ao. 1754 auf Santtmatistag ist von einer Gantzen Gemeind das mer worden<br />

wie folget<br />

716<br />

s.v. (salve venia) oder s.h.(salve honore) = alte Kanzleiformel, bedeutet: mit Verlaub zu sagen<br />

717<br />

Haupt = Kopf, auch Tierkopf, hier Bezeichnung für das ganze Tier<br />

718<br />

xer = Kreuzer, der Gulden hatte = 15 Batzen = 60 Kreuzer (x) = 70 Bluzger = 1.70 Fr.<br />

wir dürfen für damals einen Gulden als normalen Taglohn annehmen<br />

719<br />

Die Pilat erscheinen noch in der Volkzählung von 1835 zwar als <strong>Gemeinde</strong>angehörige aber nicht<br />

als Vollbürger. Das volle Bürgerrecht erhielt die Familie erst bei der Zwangseinbürgerung von 1853<br />

720<br />

Tröster = Bürge für Gebühren oder Unkosten<br />

721<br />

Kondition = Bedingung<br />

722<br />

einhellig = einstimmig<br />

723<br />

St. Bartholomäustag = 24. August<br />

724<br />

das heutige Unteräuli war damals Sumpf und Rietland<br />

725<br />

"verstet sich in der küegass" ist etwas später beigefügt<br />

726<br />

Teil des Rheinwuhres östlich der Birchenwiesen (südl. Hirschland)<br />

727<br />

Giessen = Wasserlauf im Feld<br />

728<br />

Fischreusse = Fangvorrichtung (mhd riuse, rûse)

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