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Substitution von molekularen Klammern an den Naphthalin ...

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Einleitung<br />

Im Hinblick darauf, dass die natürlich vorkommen<strong>den</strong> Systeme in der Regel chiral<br />

sind, erhalten chirale Rezeptoren eine große Bedeutung. Diese Verbindungen<br />

könnten bei der <strong>molekularen</strong> Erkennung <strong>von</strong> En<strong>an</strong>tiomeren und bei der<br />

Entwicklung <strong>von</strong> neuen chiralen Katalysatoren eingesetzt wer<strong>den</strong>. Aus<br />

wirtschaftlicher Sicht könnte die selektive molekulare Erkennung <strong>von</strong><br />

En<strong>an</strong>tiomeren besonders bei der Racematspaltung <strong>von</strong> Interesse sein.<br />

Eine in der Natur vorkommende chirale Pinzette ist das Echinomycin 20 (siehe<br />

Abbildung 1.3-4a). Dieses gehört zu der Klasse der Chinoxalin-Antibiotika und<br />

besteht aus zwei Chromophoreinheiten, die durch Depsipeptidringe mitein<strong>an</strong>der<br />

verbun<strong>den</strong> sind. [74]<br />

Durch ihren starren und cyclischen Aufbau bindet diese Verbindung 20 die DNA<br />

durch Bisintercalationen [75, 76] der aromatischen Systeme und verhindert dadurch<br />

sowohl die DNA-Replikation als auch die Tr<strong>an</strong>skription. Die<br />

Röntgenstruktur<strong>an</strong>alyse des Komplexes zeigt, dass die Depsipetidlinker in einer<br />

rechtsdrehen<strong>den</strong> ß-Faltblattstruktur vorliegen, bei der die bei<strong>den</strong><br />

Chinoxalinchromophore parallel und mit einem für die Umsp<strong>an</strong>nung <strong>von</strong> zwei<br />

Basenpaaren optimalen Abst<strong>an</strong>d zuein<strong>an</strong>der ausgerichtet sind (siehe Abbildung<br />

1.3-4b). Bei der Bindung <strong>an</strong> die DNA wer<strong>den</strong> die intra<strong>molekularen</strong><br />

Wasserstoffbrückenbindungen der Basenpaare (CG) aufgebrochen und durch<br />

intermolekulare Bindungen zwischen <strong>den</strong> cyclischen Pepti<strong>den</strong> und der DNA<br />

ersetzt. Als Beispiel sei hier die Bindung der bei<strong>den</strong> Al<strong>an</strong>inreste des Rezeptors 20<br />

mit dem Gu<strong>an</strong>in der bei<strong>den</strong> CG-Basenpaare zu nennen.<br />

Somit erfüllen die Peptidringe bei dem Intercalationsprozess zwei wesentliche<br />

Aufgaben. Zum einen bil<strong>den</strong> sie eine ß-Faltblattstruktur aus, um eine optimale<br />

Präorg<strong>an</strong>isation des jeweiligen Antibiotikums mit der DNA zu erhalten, und zum<br />

<strong>an</strong>deren stabilisieren sie <strong>den</strong> entst<strong>an</strong><strong>den</strong>en DNA-Komplex durch intermolekulare<br />

Wasserstoffbrückenbindungen. In Abbildung 1.3.4-b ist schematisch das<br />

Bindungsmotiv <strong>von</strong> 20 mit der DNA dargestellt.<br />

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