Substitution von molekularen Klammern an den Naphthalin ...

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08.12.2012 Aufrufe

Einleitung Durch Variation der Zahl der Methylenbrücken wird eine Änderung der Rezeptortopologie erreicht, von der fast geschlossenen Reifstruktur der tetramethylen-überbrückten Pinzetten [64-67] vom Typ 9 und 10 über die offeneren trimethylen-überbrückten Klammern [68, 69] vom Typ 11 und 12 zu den stark geöffneten dimethylen-überbrückten Klammern [70, 71] vom Typ 13 bis 15. Der Abstand der Aren-Seitenarme zu den offenen Enden beträgt bei der Benzol- Naphthalin-Klammer 13 rund 10 Å und bei der Benzol-Anthracen-Klammer 14 rund 14 Å. Durch Variation der Aren-„Spacer“-Einheiten lässt sich die Größe der Kavität ändern. Die Untersuchung der supramolekularen Eigenschaften der Pinzetten und Klammern (siehe Übersicht in Abbildung1.3-2) sind zum großen Teil schon publiziert worden. [63, 68] Alle Pinzetten und Klammern 9-15 binden selektiv elektronenarme aromatische Substrate. [63] Diese Selektivität wurde mit den mit quantenchemischen Methoden berechneten elektrostatischen Potentialoberflächen (EPS-Electrostatic Potential Surface) erklärt. Danach besitzen die Klammern und Pinzetten im Inneren ihrer Kavität eine ausgeprägt negative elektrostatische Potentialoberfläche, die komplementär zu der positiven elektrostatischen Potentialoberfläche der gebundenen Substrate ist, die mit den Pinzetten und Klammern stabile Wirt-Gast-Komplexe bilden. [66, 72] Dies lässt darauf schließen, dass für die Ausbildung von Komplexen die elektrostatischen Wechselwirkungen zwischen Rezeptor und Substrat eine große Rolle spielen. Weiterhin zeigt sich eine Selektivität der verschiedenen Rezeptoren im Hinblick auf die Substratgröße und -gestalt. 14

Einleitung AcO OAc 9b 13b 16 17 18 19 Abbildung 1.3-3: Elektrostatische Potentialoberflächen (EPS) der molekularen Pinzette mit Naphthalin-Spacer 9b und Klammer mit Benzol-Spacer 13b sowie der elektronenarme Gäste: p-Dicyanobenzol 16, 1,2,4,5-Tetracyanobenzol 17, 7,7,8,8-Tetracyanochinodimethan 18 und p-Dinitrobenzol 19. Die Farbskalierung erstreckt sich von -25 bis +25 kcal mol -1 . Die Naphthalinpinzetten bilden stabilere Komplexe mit aromatischen Gästen als die entsprechenden Benzolpinzetten. Gegenüber aliphatischen Substraten zeigt lediglich die Benzolpinzette 10 Rezeptoreigenschaften. Im Vergleich zu den Pinzetten 9 und 10 erwies sich die Klammer 13 wegen ihrer offenen Topologie gegenüber der Substratgröße weniger selektiv und komplexiert auch sterisch anspruchsvollere Substrate wie z. B. 1,2,4-trisubstituierte Benzolderivate. Sterisch ungehinderte Aromaten werden von der Klammer 13 schwächer gebunden. Dies hängt zum einen mit der geringen Anzahl an Arenkontaktstellen zusammen und zum anderen muss im Zuge der Komplexierung der Abstand zwischen den beiden Naphthalin-Seitenwänden von rund 10 auf 8 Å komprimiert werden, damit das Substrat im Komplex attraktive Wechselwirkungen mit dem Wirt eingehen kann. [70, AcO OAc 15

Einleitung<br />

Durch Variation der Zahl der Methylenbrücken wird eine Änderung der<br />

Rezeptortopologie erreicht, <strong>von</strong> der fast geschlossenen Reifstruktur der<br />

tetramethylen-überbrückten Pinzetten [64-67] vom Typ 9 und 10 über die offeneren<br />

trimethylen-überbrückten <strong>Klammern</strong> [68, 69] vom Typ 11 und 12 zu <strong>den</strong> stark<br />

geöffneten dimethylen-überbrückten <strong>Klammern</strong> [70, 71] vom Typ 13 bis 15. Der<br />

Abst<strong>an</strong>d der Aren-Seitenarme zu <strong>den</strong> offenen En<strong>den</strong> beträgt bei der Benzol-<br />

<strong>Naphthalin</strong>-Klammer 13 rund 10 Å und bei der Benzol-Anthracen-Klammer 14<br />

rund 14 Å. Durch Variation der Aren-„Spacer“-Einheiten lässt sich die Größe der<br />

Kavität ändern.<br />

Die Untersuchung der supra<strong>molekularen</strong> Eigenschaften der Pinzetten und<br />

<strong>Klammern</strong> (siehe Übersicht in Abbildung1.3-2) sind zum großen Teil schon<br />

publiziert wor<strong>den</strong>. [63, 68] Alle Pinzetten und <strong>Klammern</strong> 9-15 bin<strong>den</strong> selektiv<br />

elektronenarme aromatische Substrate. [63] Diese Selektivität wurde mit <strong>den</strong> mit<br />

qu<strong>an</strong>tenchemischen Metho<strong>den</strong> berechneten elektrostatischen Potentialoberflächen<br />

(EPS-Electrostatic Potential Surface) erklärt. D<strong>an</strong>ach besitzen die<br />

<strong>Klammern</strong> und Pinzetten im Inneren ihrer Kavität eine ausgeprägt negative<br />

elektrostatische Potentialoberfläche, die komplementär zu der positiven<br />

elektrostatischen Potentialoberfläche der gebun<strong>den</strong>en Substrate ist, die mit <strong>den</strong><br />

Pinzetten und <strong>Klammern</strong> stabile Wirt-Gast-Komplexe bil<strong>den</strong>. [66, 72] Dies lässt darauf<br />

schließen, dass für die Ausbildung <strong>von</strong> Komplexen die elektrostatischen<br />

Wechselwirkungen zwischen Rezeptor und Substrat eine große Rolle spielen.<br />

Weiterhin zeigt sich eine Selektivität der verschie<strong>den</strong>en Rezeptoren im Hinblick<br />

auf die Substratgröße und -gestalt.<br />

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