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Umweltbericht 2015

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<strong>Umweltbericht</strong><br />

<strong>2015</strong>


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 3 <br />

Inhalt<br />

Vorwort ................................................................................................................ 5<br />

Umweltleitlinien ......................................................................................... 7<br />

Fluglärm .............................................................................................................. 11<br />

Basisinformationen .................................................................................................... 11<br />

Lärmbezogene Verkehrsstatistik ............................................................................. 15<br />

Fluglärmmessung ...................................................................................................... 31<br />

Fluglärmberechnung ................................................................................................ 37<br />

Verkehrslärm am Wohnort ...................................................................................... 37<br />

Fluglärmkommunikation ......................................................................................... 40<br />

Schallschutz ............................................................................................................... 43<br />

Flugspuren ................................................................................................................. 46<br />

Luftgüteüberwachung ....................................................................... 51<br />

Luftgütemessstelle ................................................................................................... 52<br />

Biomonitoring ............................................................................................................ 58<br />

Bienenmonitoring ..................................................................................................... 60<br />

Energie, Wasser und Abfall .......................................................... 63<br />

Klima und Energie ..................................................................................................... 63<br />

Klimaschutz ................................................................................................................ 66<br />

Wasser ......................................................................................................................... 70<br />

Abfall ........................................................................................................................... 77<br />

Flughafen-Landschaftspark ........................................................ 81<br />

Ansprechpartner ...................................................................................... 85<br />

Umweltdaten ............................................................................................................. 86<br />

Berichtsprofil ............................................................................................................. 88<br />

Impressum ................................................................................................................. 88


4 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 5<br />

←<br />

Vorwort<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die Flughafen Berlin Brandenburg<br />

GmbH ist sich als Betreiberin der Flughäfen<br />

Schönefeld und Tegel sowie des<br />

künftigen Flughafens BER ihrer Verantwortung<br />

für die Umwelt bewusst.<br />

So leisten wir durch die Einsparung<br />

von Energie und den Austausch alter<br />

durch neue Technik einen Beitrag<br />

zum Klimaschutz. Zudem erzeugen<br />

wir mittlerweile rund die Hälfte der<br />

für die Flughäfen benötigten Energie<br />

in effizienten Erdgas-Blockheizkraftwerken<br />

vor Ort. Der darüber hinaus<br />

benötigte Strom stammt ausschließlich<br />

aus regenerativen Energiequellen.<br />

Um die Energiebilanz weiter zu verbessern,<br />

haben wir mit dem Austausch<br />

alter, energetisch ineffizienter<br />

Pumpen begonnen. Außerdem sanieren<br />

wir die Terminals des Flughafens<br />

Schönefeld energetisch in diesem Jahr,<br />

da sie über die Eröffnung des BER in<br />

Betrieb bleiben müssen, um die Passagierzahlen<br />

zu bewältigen.<br />

Damit auch unsere Mitarbeiter auf<br />

ihrem täglichen Weg von und zur<br />

Arbeit einen Beitrag zum Klimaschutz<br />

leisten können, bieten wir ihnen in<br />

Kooperation mit der BVG ein Firmenticket<br />

für den öffentlichen Nahverkehr<br />

an. Zudem versuchen wir die Kolleginnen<br />

und Kollegen im Rahmen von<br />

Aktionen dafür zu motivieren, auf das<br />

Rad umzusteigen. So treten unsere<br />

Mitarbeiter im Rahmen der „Mehrwert<br />

Berlin“ Initiative in diesem Sommer<br />

gegen Mitarbeiter aus sechs anderen<br />

öffentlichen Berliner Unternehmen<br />

bei der Aktion „Wer radelt am meisten?“<br />

gegeneinander an.<br />

Im letzten Jahr haben wir die Sanierung<br />

der Start- und Landebahn des<br />

Flughafens Schönefeld, der künftigen<br />

BER-Nordbahn, erfolgreich abgeschlossen.<br />

Der Flugbetrieb wurde in dieser<br />

Zeit über die zukünftige Südbahn des<br />

BER abgefertigt. Abgesehen von Starts<br />

bei Ostbetrieb wurden dazu bereits die<br />

zukünftigen An- und Abflugrouten genutzt.<br />

Wir haben die gesamte Zeit die<br />

Lärmbelastung entlang der Flugrouten<br />

ermittelt. Die gemessenen Maximalpegel<br />

lagen teilweise deutlich unter den<br />

vorausberechneten Werten, so dass<br />

wir unseren Nachbarn im Umfeld des<br />

zukünftigen Flughafens Berlin Brandenburg<br />

innerhalb der festgesetzten<br />

Schutzgebiete einen guten und ausreichend<br />

dimensionierten baulichen<br />

Schallschutz bieten. In Kindergärten,<br />

Altenheimen und Krankenhäusern<br />

in der Flughafenregion wurden viele<br />

Maßnahmen bereits umgesetzt.<br />

Mithilfe unseres Biomonitorings und<br />

einer stationären Messstelle zur Luftgüte-Messung<br />

konnten wir nachweisen,<br />

dass die Umwelt rund um den jetzigen<br />

Flughafen Schönefeld nicht stärker<br />

belastet ist als anderswo am Berliner<br />

Stadtrand. Die Ergebnisse kann die<br />

Öffentlichkeit tagesaktuell auf unserer<br />

Webseite abrufen. In diesem Jahr<br />

ergänzen wir unsere stationäre durch<br />

eine mobile Luftgüte-Messstelle. So<br />

können wir noch besser mögliche<br />

Schadstoffquellen auf dem Flughafengelände<br />

und in der Umgebung identifizieren,<br />

analysieren und beseitigen.<br />

Den Weg, den BER in Betrieb zu nehmen,<br />

werden wir weiterhin nachhaltig<br />

und im Dialog mit unseren Nachbar<br />

gestalten.<br />

Ihr<br />

Karsten Mühlenfeld<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


6 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 7<br />

←<br />

Die Umweltleitlinien der<br />

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Das dynamische Wachstum des Luftverkehrs<br />

in der deutschen Hauptstadtregion<br />

wollen wir im Hinblick auf den<br />

Schutz von Anwohnern und Mitarbeitern,<br />

Umwelt und Klima verantwortlich<br />

gestalten.<br />

Die Flughafen Berlin Brandenburg<br />

GmbH (FBB) stellt durch die klare<br />

Regelung von Verantwortlichkeiten<br />

und Prozessen einen hohen Umweltstandard<br />

im Unternehmen sicher. Die<br />

FBB betreibt ein Umwelt- und Energiemanagementsystem,<br />

das zum Ziel hat,<br />

negative Wirkungen der betrieblichen<br />

Tätigkeit auf Umwelt und Klima kontinuierlich<br />

zu mindern und ihre Energieeffizienz<br />

fortlaufend zu verbessern.<br />

Umwelt- und Klimaschutz als Unternehmensziele<br />

Wir verstehen Umwelt- und Klimaschutz<br />

als Querschnittsaufgaben, zu<br />

denen jeder Mitarbeiter in seinem<br />

Handlungs- und Verantwortungsbereich<br />

beiträgt. Die Geschäftsführung<br />

und die Führungskräfte nehmen darüber<br />

hinaus das Engagement für Umwelt-<br />

und Klimaschutz als strategische<br />

Führungsaufgabe wahr. Potenziell<br />

negative Auswirkungen unternehmerischer<br />

Entscheidungen auf Umwelt<br />

und Klima werden bereits in der<br />

Grundlagenermittlung bzw. Vorplanung<br />

berücksichtigt und vermieden.<br />

Die umweltbezogene Rechtsetzung<br />

und behördliche Auflagen sind einzuhalten<br />

und sollen, soweit sinnvoll und<br />

möglich, übertroffen werden.<br />

Kontinuierliche Verbesserung unserer<br />

Umweltleistung und Energieeffizienz<br />

Durch den Einsatz moderner Technik,<br />

eine optimierte Betriebsführung und<br />

ein umweltbewusstes Nutzerverhalten<br />

verringern wir kontinuierlich den<br />

Verbrauch von Energie und Ressourcen.<br />

Wir setzen uns konkrete Ziele<br />

im Hinblick auf die Reduzierung des<br />

Energie- und Ressourcenverbrauchs<br />

sowie negativer Wirkungen auf die<br />

Umwelt. Wir überwachen, bewerten<br />

und dokumentieren kontinuierlich<br />

die sich aus der unternehmerischen<br />

Tätigkeit ergebenden negativen<br />

Umweltwirkungen sowie den Ressourcen-<br />

und Energieverbrauch. Wir<br />

ergreifen rechtzeitig weitere Schritte,<br />

falls das Erreichen der umwelt- und<br />

energiebezogenen Ziele gefährdet ist.<br />

Förderung des Umweltbewusstseins<br />

und Einbeziehung unserer Geschäftspartner<br />

Wir schulen und qualifizieren alle<br />

Mitarbeiter, damit jeder an seinem<br />

Arbeitsplatz einen Beitrag zum Schutz<br />

von Klima und Umwelt leisten kann.<br />

Airlines, Dienstleister und andere Geschäftspartner<br />

beziehen wir in unser<br />

Umwelt- und Energiemanagement ein.<br />

Information und Dialog<br />

Wir suchen einen offenen und sachlichen<br />

Dialog mit den verschiedenen<br />

Anspruchsgruppen der Flughafengesellschaft.<br />

Wir informieren die<br />

Öffentlichkeit regelmäßig über die<br />

Umweltauswirkungen und über unsere<br />

Anstrengungen zum Schutz von<br />

Umwelt und Klima.


8 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 9<br />

←<br />

Ein wirkungsvolles Lärmmanagement<br />

ist eine der zentralen Herausforderungen<br />

der Flughafengesellschaft.


10 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 11<br />

←<br />

Fluglärm<br />

Basisinformationen<br />

Wie kann man Lärm messen und berechnen?<br />

Bei der Empfindung von Geräuschen<br />

spielt es eine Rolle, ob der Hörende<br />

beispielsweise konzentriert arbeiten<br />

will, ein Konzert besucht oder sich<br />

ausruhen möchte. Ob ein Geräusch<br />

als Lärm empfunden wird, ist von der<br />

Situation, der Tätigkeit und persönlichen<br />

Vorlieben abhängig. Unangenehme,<br />

störende oder gar gesundheitsgefährdende<br />

Schallereignisse<br />

werden als Lärm bezeichnet.<br />

Der Mensch nimmt Geräusche durch<br />

vom Schall verursachte Luftdruckschwankungen<br />

am Ohr wahr. Ein<br />

direkter Rückschluss des gemessenen<br />

Schalldruckpegels auf die Geräuschempfindung<br />

ist dennoch nur eingeschränkt<br />

möglich. Grundsätzlich lässt<br />

sich sagen, dass ein Anstieg des Schalldruckpegels<br />

um 10 dB als doppelt so<br />

laut wahrgenommen wird. Das Ohr<br />

kann eine große Spanne von Schalldrücken<br />

verarbeiten. Das menschliche<br />

Hörfeld liegt etwa zwischen 0 und 120<br />

Dezibel.<br />

Die Hörempfindung ist aber nicht nur<br />

vom Schalldruck, sondern auch von<br />

der Frequenz des Schalls abhängig,<br />

weil das Geräusch je nach Frequenz<br />

unterschiedlich stark an das Innenohr<br />

weitergeleitet wird. Um Aussagen über<br />

die Wahrnehmung eines Schallereignisses<br />

treffen zu können, müssen<br />

daher die Frequenzzusammensetzung<br />

sowie weitere Faktoren des Schalls<br />

betrachtet werden. In Abhängigkeit<br />

von der Wahrnehmung bestimmter<br />

Frequenzen werden diese unterschiedlich<br />

gewichtet („bewertet“).<br />

Um den bewerteten Gesamtpegel<br />

zu kennzeichnen, wird der jeweils<br />

verwendete Frequenzfilter hinter der<br />

dB-Angabe in Klammern ergänzt, z. B.<br />

35 dB(A) bei Anwendung des A-Filters.<br />

Je nach Pegel des Gesamtgeräuschs<br />

kommen dabei unterschiedliche Filter<br />

zum Einsatz.<br />

Flugzeuge verursachen im näheren<br />

Umfeld von Flughäfen unregelmäßig<br />

Schallereignisse verschiedener<br />

Intensität. Deshalb sind bei der<br />

Erfassung der Lärmbelastung neben<br />

dem maximalen Pegel als wichtigster<br />

Einflussgröße auch die Dauer der<br />

Schallereignisse und deren Häufigkeit<br />

zu berücksichtigen. Im so genannten<br />

äquivalenten Dauerschallpegel (Leq)<br />

werden diese Faktoren zusammengefasst.<br />

Dabei werden die in einem<br />

bestimmten Zeitraum an einem Ort<br />

gemessenen Lärmereignisse in ein<br />

fiktives Dauergeräusch gleichen Energieinhalts<br />

umgerechnet. Nach dem<br />

Fluglärmgesetz in der Fassung vom<br />

31.10.2007 wird die Jahresbelastung<br />

durch die äquivalenten Dauerschallpegel<br />

(Leq) getrennt nach Tag- und<br />

Nachtzeitraum (6 – 22 Uhr/22 – 6 Uhr)<br />

ausgedrückt. Als Bezugszeit werden<br />

dazu die sechs verkehrsreichsten Monate<br />

des Jahres herangezogen.


→<br />

12 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Lautstärke<br />

Geräusche im Vergleich<br />

100 dB(A)<br />

100 dB(A)<br />

90 dB(A)<br />

90 dB(A)<br />

90 dB(A)<br />

90 dB(A)<br />

90 dB(A)<br />

80 dB(A)<br />

80 dB(A)<br />

80 dB(A)<br />

80 dB(A)<br />

70 dB(A)<br />

70 dB(A)<br />

70 dB(A)<br />

60 dB(A)<br />

60 dB(A)<br />

60 dB(A)<br />

50 dB(A)<br />

30 dB(A)<br />

20 dB(A)<br />

Presslufthammer (in 7 m Entfernung)<br />

Diskothek<br />

Güterzug 100 km/h (in 25 m Entfernung)<br />

schwerer Lkw 75 km/h (in 7,5 m Entfernung)<br />

Flugzeug bei Landung in 50 m Höhe in TXL: Kurt-Schumacher Platz*<br />

Benzinrasenmäher (in 2 m Entfernung)<br />

Motorrad (in 5 m Entfernung)<br />

ICE 250 km/h (in 25 m Entfernung)<br />

Bus 60 km/h (in 25 m Entfernung)<br />

Flugzeug bei Landung in 200 m Höhe<br />

in TXL: Spandauer Neustadt, Schäfersee / in SXF: Mahlow-Waldsiedlung, Bohnsdorf*<br />

Flugzeug bei Start in 400 m Höhe<br />

in TXL: HOKA-Siedlung, Reinickendorf Englisches Viertel / in SXF: Siedlung Hubertus*<br />

Pkw 60 km/h (in 25 m Entfernung)<br />

Flugzeug bei Landung in 700 m Höhe<br />

in TXL: Dallgow-Döberitz, Wartenberg / in SXF: Genshagen, Hessenwinkel*<br />

Flugzeug bei Start in 1.100 m Höhe<br />

in TXL: Falkenhagener Feld, Pankow-Heinersdorf / in SXF: Müggelheim, Diedersdorf*<br />

normales Gespräch (in 1 m Entfernung)<br />

Flugzeug bei Landung in 1.000 m Höhe<br />

in TXL: Wustermark, Altlandsberg / in SXF: Gröben, Grünheide*<br />

Flugzeug bei Start in 3.000 m Höhe<br />

in TXL: Ketzin / in SXF: Gröben, Grünheide*<br />

leises Radio (in 1 m Entfernung)<br />

tickender Wecker (in 1 m Entfernung)<br />

tropfender Wasserhahn (in 1 m Entfernung)<br />

Eine Steigerung des Schallpegels um 10 dB wird<br />

als Verdoppelung der Lautstärke wahrgenommen.<br />

*Ausgewertet wurden die hauptsächlich an den<br />

Flughäfen Tegel und Schönefeld verkehrenden<br />

Flugzeuge (A320-Familie und Boeing 737).<br />

Quelle: BDL, Stand: 2014<br />

(Flugzeuge eigene Auswertung)


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 13<br />

←<br />

Fluglärmmanagement<br />

Wie die FBB misst und berechnet<br />

FBB-Lärmmessstellen<br />

Windmessung<br />

Radar<br />

Verkehrsdaten<br />

FBB-Fluglärm-Server<br />

Prüfung der Messdaten<br />

und -ergebnisse<br />

Fluglärmmessdaten und<br />

Flugbewegungen online<br />

http://travisber.topsonic.aero<br />

Fluglärmberichte (Monats- und Jahresberichte,<br />

Berichte zu mobilen Messungen)<br />

Berechnung von Lärmkonturen<br />

Berechnungen für die Festsetzung<br />

lärmbezogener Start- und Landeentgelte<br />

http://travistxl.topsonic.aero<br />

Bearbeitung von<br />

Fluglärmbeschwerden<br />

http://nachbarn.berlin<br />

-airport.de


14 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 15<br />

←<br />

Lärmbezogene Verkehrsstatistik<br />

Flugbewegungen<br />

Mit 260.612 Starts und Landungen im<br />

Jahr <strong>2015</strong> ist die Zahl der Flugbewegungen<br />

an den Berliner Flughäfen<br />

Schönefeld und Tegel im Vergleich<br />

zum Vorjahr (252.522) um 3,2 Prozent<br />

gestiegen. Während sich die Zahl der<br />

Flugbewegungen am Flughafen Schönefeld<br />

gegenüber dem Vorjahr um<br />

8,3 Prozent steigerte, wurden am Flughafen<br />

Tegel 1,2 Prozent mehr Luftfahrzeuge<br />

abgefertigt.<br />

Betriebsrichtung<br />

Die vorherrschende Windrichtung<br />

<strong>2015</strong> war in Tegel wie in Schönefeld<br />

Westwind. An beiden Flughäfen<br />

starteten und landeten 72 Prozent<br />

der Flüge Richtung Westen und<br />

28 Prozent Richtung Osten. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr ergab sich damit<br />

ein um 11 Prozent höherer Westwindanteil.<br />

Von den Starts und Landungen entfielen<br />

71 Prozent (184.457) auf Tegel und<br />

29 Prozent (76.153) auf Schönefeld. Das<br />

Verhältnis Tegel/Schönefeld ist damit<br />

im Vergleich zum Vorjahr etwa gleich<br />

geblieben.<br />

Flugbewegungen <strong>2015</strong><br />

SXF: 29 % (76.153)<br />

TXL: 71 % (184.457)


→<br />

16 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Flugbewegungen<br />

nach Lärmklassen<br />

Die Zahl eingesetzter Flugzeuge, die<br />

besonders hohe Lärmimmissionen<br />

verursachen, ist in den vergangenen<br />

fünf Jahren an den Flughäfen Tegel<br />

und Schönefeld deutlich zurückgegangen.<br />

So hat sich die Zahl der<br />

Flugbewegungen der Lärmklasse 4<br />

seit 2011 am Flughafen Schönefeld<br />

halbiert. Am Flughafen Tegel ist sie in<br />

den Lärmklassen 4 und 5 auf ca. ein<br />

Drittel des Ausgangswertes gesunken.<br />

hören, am Flughafen Tegel deutlich<br />

zu. Am Flughafen Schönefeld blieb<br />

sie in etwa auf gleichem Niveau. Die<br />

Entwicklung am Flughafen Tegel geht<br />

wohl zur Hälfte darauf zurück, dass<br />

lauteres Fluggerät (Lärmklasse 4)<br />

durch modernere Maschinen (Lärmklasse<br />

3) ersetzt wurde. Die andere<br />

Hälfte des Anstiegs in Lärmklasse 3<br />

ist auf den allgemeinen Anstieg der<br />

Verkehrszahlen zurückzuführen.<br />

Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl<br />

der Flugbewegungen von Maschinen,<br />

die der leiseren Lärmklasse 3 ange-<br />

Am Flughafen Schönefeld ergab sich<br />

hingegen eine leichte Steigerung der<br />

Flugbewegungen der Lärmklasse 5, die<br />

Flugbewegungen nach Lärmklassen – Flughafen Schönefeld<br />

Lärmklasse 2011 2012 2013 **2014 **<strong>2015</strong> <strong>2015</strong><br />

1 (bis 70,9 dB(A)) 9.351 9.485 9.273 10.316 9.531 6.565<br />

2 (71 bis 73,9 dB(A)) 4.446 5.275 5.006 5.224 5.155 7.521<br />

3 (74 bis 76,9 dB(A)) 57.889 55.245 49.468 52.713 60.316 43.908<br />

4 (77 bis 79,9 dB(A)) 1.677 1.580 1.356 1.066 931 17.832<br />

5 (80 bis 84,9 dB(A)) 193 190 185 153 228 335<br />

6 (85 bis 89,9 dB(A)) 8 0 10 8 4 4<br />

7 (ab 90 dB(A)) 14 0 4 6 4 4<br />

Summe Flugbewegungen* 73.578 71.775 65.302 69.486 76.169 76.169<br />

* Aus technischen Gründen können geringfügige Abweichungen von der Verkehrsstatistik auftreten.<br />

** Nach Lärmklasseneinteilung 2011 – 2013


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 17<br />

←<br />

Flugbewegungen nach Lärmklassen<br />

Zahl der lauten Flieger nimmt ab<br />

Lärmklasse<br />

Lärmklasse 1<br />

bis 70,9 dB(A)<br />

Lärmklasse 2<br />

71 bis 73,9 dB(A)<br />

Lärmklasse 3<br />

74 bis 76,9 dB(A)<br />

Flugbewegungen<br />

2011 <strong>2015</strong>*<br />

13.143 14.964<br />

16.774 26.791<br />

188.403 210.857<br />

Lärmklasse 4<br />

77 bis 79,9 dB(A)<br />

22.931 Flugbewegungen 2011<br />

7.294 Flugbewegungen <strong>2015</strong>*<br />

Lärmklasse 5<br />

80 bis 84,9 dB(A)<br />

1.693 Flugbewegungen 2011<br />

716 Flugbewegungen <strong>2015</strong>*<br />

Lärmklasse 6<br />

85 bis 89,9 dB(A)<br />

8 Flugbewegungen 2011<br />

6 Flugbewegungen <strong>2015</strong>*<br />

Lärmklasse 7<br />

ab 90 dB(A)<br />

18 Flugbewegungen 2011<br />

6 Flugbewegungen <strong>2015</strong>*<br />

* Im Jahr 2014 wurden die Lärmklassen neu festgesetzt. Zu Vergleichszwecken<br />

wurde die Anzahl der Flugbewegungen der Lärmklassen im Jahr <strong>2015</strong> anhand<br />

der Lärmklasseneinteilung 2011 – 2013 ermittelt.


→<br />

18 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

fast ausschließlich durch den Einsatz<br />

des Flugzeugmusters McDonnell Douglas<br />

MD-82 bei Charterflügen der Airline<br />

Bulgarian Air Charter bedingt ist.<br />

Die am Flughafen Schönefeld im Jahr<br />

<strong>2015</strong> durchgeführten Hilfsflüge, die zu<br />

vier Flugbewegungen der Lärmklassen<br />

6 und 7 führten, stellen unvermeidliche<br />

Ausnahmen dar.<br />

Mit Blick auf die Entwicklung des<br />

Dauerschallpegels über die Jahre 2011<br />

bis <strong>2015</strong> am Flughafen Tegel lässt sich<br />

feststellen, dass die Verbesserungen<br />

durch den Einsatz leiseren Fluggeräts<br />

durch den Anstieg der Flugbewegungen<br />

wieder aufgezehrt wurden,<br />

sodass die Dauerschallpegel in den<br />

vergangenen Jahren in etwa konstant<br />

geblieben sind.<br />

Im Jahr <strong>2015</strong> wurden die Entgelte für<br />

die Lärmklassen 6 und 7 deutlich erhöht.<br />

Außerdem erfolgte eine Anpassung<br />

der Entgelte der Flughäfen Tegel<br />

und Schönefeld. Bereits im Jahr 2014<br />

erfolgten Neugruppierungen für verschiedene<br />

Flugzeugtypen in höhere<br />

Lärmklassen. Dadurch erhöht sich der<br />

Druck auf die Airlines, speziell in den<br />

Nachtzeiträumen leisere Flugzeuge<br />

einzusetzen. Aus den Anpassungen<br />

resultieren starke Änderungen der<br />

Lärmklassenstatistik, die für die<br />

Jahre 2014 und <strong>2015</strong> zu Vergleichszwecken<br />

auf die Lärmklassen 2011 – 2013<br />

zurück gerechnet wurden. In der<br />

letzten Spalte der voran stehenden Tabellen<br />

"Flugbewegungen nach Lärmklassen"<br />

ist die aktuelle Einteilung der<br />

Lärmklassen angegeben.<br />

Flugbewegungen nach Lärmklassen – Flughafen Tegel<br />

Lärmklasse 2011 2012 2013 **2014 **<strong>2015</strong> <strong>2015</strong><br />

1 (bis 70,9 dB(A)) 3.792 2.696 2.104 1.877 5.433 7.154<br />

2 (71 bis 73,9 dB(A)) 12.328 11.770 11.612 14.966 21.636 22.385<br />

3 (74 bis 76,9 dB(A)) 130.514 141.735 154.467 158.499 150.541 116.181<br />

4 (77 bis 79,9 dB(A)) 21.254 13.947 6.152 6.425 6.363 33.246<br />

5 (80 bis 84,9 dB(A)) 1.500 963 432 416 488 5.491<br />

6 (85 bis 89,9 dB(A)) 0 0 2 2 2 6<br />

7 (ab 90 dB(A)) 4 2 0 0 2 2<br />

Summe Flugbewegungen* 169.392 171.113 174.769 182.185 184.465 184.465<br />

* Aus technischen Gründen können geringfügige Abweichungen von der Verkehrsstatistik auftreten.<br />

** Nach Lärmklasseneinteilung 2011 – 2013


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 19<br />

←<br />

Lärmbezogene<br />

Start- und Landeentgelte <strong>2015</strong><br />

Startentgelt<br />

Lärmklassen<br />

Landeentgelt<br />

bis 70,9 dB(A)<br />

50 € 50 €<br />

71 bis 73,9 dB(A)<br />

62 € 62 €<br />

74 bis 76,9 dB(A)<br />

80 € 80 €<br />

77 bis 79,9 dB(A)<br />

125 € 125 €<br />

515 € 80 bis 84,9 dB(A) 515 €<br />

3.000 € 85 bis 89,9 dB(A)<br />

3.000 €<br />

7.500 € ab 90 dB(A)<br />

7.500 €<br />

Die Lärmentgelte werden in Tegel und Schönefeld in gleicher Höhe fällig.


→<br />

20 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Effizienz im Luftverkehr<br />

an den Flughäfen Schönefeld und Tegel<br />

durchschnittliche Auslastung der in<br />

Tegel abgefertigten Luftfahrzeuge blieb<br />

gegenüber dem Vorjahr konstant (114).<br />

Die Luftfracht spielt in Berlin eine<br />

vergleichsweise untergeordnete<br />

Rolle. So wurden im Jahr <strong>2015</strong> an den<br />

Berliner Flughäfen Schönefeld und<br />

Tegel etwa 43.000 Tonnen Luftfracht<br />

umgeschlagen. Die Zahl bewegt sich<br />

damit auf Vorjahresniveau.<br />

Die Flugzeuge von und nach Berlin sind immer besser ausgelastet<br />

Im Jahr <strong>2015</strong> wurden insgesamt<br />

29.531.464 Passagiere an den Berliner<br />

Flughäfen Schönefeld und Tegel abgefertigt.<br />

Die Auslastung der Luftfahrzeuge<br />

in Schönefeld stieg im Jahr <strong>2015</strong><br />

von 104 auf 112 Passagiere pro Luftfahrzeug<br />

gegenüber dem Vorjahr. Die<br />

Insgesamt hat sich die Effizienz des<br />

Berliner Luftverkehrs in den vergangenen<br />

Jahren deutlich erhöht. Während<br />

das Passagieraufkommen seit 2006 um<br />

60 Prozent zunahm, stieg die Zahl der<br />

Flugbewegungen nur um vier Prozent.<br />

Die Flugzeuge wurden in diesem Zeitraum<br />

größer und leiser, die Auslastung<br />

der einzelnen Flugzeuge stieg.


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 21<br />

←<br />

Immer effizienter:<br />

Berlins Luftverkehr<br />

Passagiere<br />

2006<br />

100 %<br />

<strong>2015</strong><br />

160 %<br />

Flugbewegungen<br />

2006<br />

100 %<br />

<strong>2015</strong><br />

104 %


22 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 23<br />

←<br />

Kienitzberg: Eine der 25 stationären Messstellen.<br />

Links: Das FBB Messmobil in Erkner.<br />

Fluglärmmessung<br />

Stationäre Messstellen<br />

Flughäfen sind vom Gesetzgeber dazu<br />

verpflichtet, auf dem Flughafen und<br />

in dessen Umgebung Messstellen<br />

zur Dokumentation des Fluglärms<br />

zu betreiben. Die Flughafen Berlin<br />

Brandenburg GmbH (FBB) hat zu<br />

diesem Zweck in der Umgebung<br />

der Flughäfen Schönefeld und Tegel<br />

insgesamt 25 stationäre Messstellen<br />

installiert (Stand 31.12.<strong>2015</strong>). Anlässlich<br />

der vorübergehenden Inbetriebnahme<br />

der Südbahn des BER wurden <strong>2015</strong> die<br />

Messstellen Waltersdorf, Kiekebusch<br />

und Dahlewitz in Betrieb genommen.<br />

Die Messergebnisse werden monatlich<br />

an die zuständigen Behörden und<br />

die Fluglärmkommission übermittelt<br />

sowie im Internet veröffentlicht.<br />

http://www.berlin-airport.de/de/<br />

nachbarn/fluglaerm-undflugrouten/fluglaerm/index.php<br />

Standorte<br />

Die Standorte der stationären Messstationen<br />

werden in Absprache mit<br />

der Fluglärmkommission festgelegt, in<br />

der die Anrainergemeinden vertreten<br />

sind. Grundsätzlich werden Messstellen<br />

entlang der An- und Abflugrouten<br />

und in Wohngebieten platziert, die<br />

von Fluglärm betroffen sind. Bei der<br />

Auswahl der Standorte werden andere<br />

Lärmquellen wie Hauptverkehrsstraßen<br />

oder Bahnlinien gemieden, die<br />

zu einer Verfälschung der Ergebnisse<br />

führten. Die Messdaten werden einmal<br />

täglich von den Messstellen abgerufen<br />

und den Flugbewegungen auf Basis<br />

der Radardaten der Deutschen Flugsicherung<br />

zugeordnet. Die Zuordnung<br />

der Lärmereignisse zu den Flugbewegungen<br />

erfolgt zunächst automatisch.<br />

Nicht vom Flugverkehr verursachte<br />

Lärmereignisse werden manuell aus<br />

der Statistik entfernt. Hinzugezogen<br />

werden Wetterdaten, um eine Verfälschung<br />

der Messergebnisse, beispielsweise<br />

durch starken Wind, zu vermeiden.<br />

Schließlich werden die Verteilung<br />

der Einzel- und Dauerschallpegel sowie<br />

weitere akustische Kenndaten berechnet.<br />

Durch diese Form der Fluglärmüberwachung<br />

ist die FBB in der Lage,<br />

Auskunft über die Lärmimmissionen<br />

jeder Flugbewegung zu geben und die<br />

Entwicklung der Fluglärmsitua tion<br />

verlässlich und kontinuierlich zu<br />

dokumentieren. Die Daten werden<br />

insbesondere für die Berechnung der<br />

lärmbezogenen Start- und Landeentgelte<br />

sowie für die Bearbeitung von<br />

Beschwerden herangezogen.


→<br />

24 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Messstellen Schönefeld<br />

Tempelhof-Schöneberg<br />

02<br />

Bohnsdorf, Waldstraße<br />

mittlerer Maximalpegel Nordbahn<br />

Starts: 76 dB(A), Landungen: 78 dB(A)<br />

mittlerer Maximalpegel Südbahn<br />

Starts: 68 dB(A)<br />

Überflughöhen Nordbahn<br />

Starts: ca. 600 m, Landungen: ca. 200 m<br />

Überflughöhen Südbahn<br />

Starts: ca. 700 m<br />

09 Bohnsdorf, Fließstraße<br />

mittlerer Maximalpegel Nordbahn<br />

Starts: 74 dB(A), Landungen: 70 dB(A)<br />

mittlerer Maximalpegel Südbahn<br />

Starts: 68 dB(A)<br />

Überflughöhen Nordbahn<br />

Starts: ca. 700 m, Landungen: ca. 300 m<br />

Überflughöhen Südbahn<br />

Starts: ca. 800 m<br />

03<br />

04<br />

05<br />

06<br />

07<br />

08<br />

Waßmannsdorf, Dorfstraße<br />

mittlerer Maximalpegel Nordbahn<br />

Starts: 78 dB(A), Landungen: 68 dB(A)<br />

mittlerer Maximalpegel Südbahn<br />

Überflughöhen Nordbahn<br />

Starts: ca. 200 m, Landungen: ca. 10 m<br />

Selchow, Glasower Straße<br />

mittlerer Maximalpegel Nordbahn<br />

Starts: 73 dB(A), Landungen: 66 dB(A)<br />

mittlerer Maximalpegel Südbahn<br />

Starts: 67 dB(A), Landungen: 63 dB(A)<br />

Überflughöhen Nordbahn<br />

Starts: ca. 400 m, Landungen: ca. 60 m<br />

Überflughöhen Südbahn<br />

Starts: ca. 100 m, Landungen: ca. 20 m<br />

Siedlung Hubertus<br />

mittlerer Maximalpegel Nordbahn<br />

Starts: 78 dB(A), Landungen: 84 dB(A)<br />

mittlerer Maximalpegel Südbahn<br />

Starts: 67 dB(A)<br />

Überflughöhen Nordbahn<br />

Starts: ca. 500 m, Landungen: ca. 100 m<br />

Überflughöhen Südbahn<br />

Starts: ca. 600 m<br />

Waltersdorf, Siedlung<br />

mittlerer Maximalpegel Nordbahn<br />

Starts: 71 dB(A), Landungen: 63 dB(A)<br />

mittlerer Maximalpegel Südbahn<br />

Starts: 75 dB(A), Landungen: 63 dB(A)<br />

Überflughöhen Nordbahn<br />

Starts: ca. 600 m, Landungen: ca. 200 m<br />

Überflughöhen Südbahn<br />

Starts: ca. 750 m, Landungen: ca. 300 m<br />

Blankenfelde, Glasower Damm<br />

mittlerer Maximalpegel Nordbahn<br />

Starts: 74 dB(A), Landungen: 71 dB(A)<br />

mittlerer Maximalpegel Südbahn<br />

Starts: 64 dB(A)<br />

Überflughöhen Nordbahn<br />

Starts: ca. 700 m, Landungen: ca. 300 m<br />

Überflughöhen Südbahn<br />

Starts: ca. 500 m<br />

Mahlow, Waldsiedlung<br />

mittlerer Maximalpegel Nordbahn<br />

Starts: 76 dB(A), Landungen: 81 dB(A)<br />

mittlerer Maximalpegel Südbahn<br />

Starts: 63 dB(A)<br />

Überflughöhen Nordbahn<br />

Starts: ca. 600 m, Landungen: ca. 200 m<br />

Überflughöhen Südbahn<br />

Starts: ca. 300 m<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

Karolinenhof, Schappachstraße<br />

mittlerer Maximalpegel Nordbahn<br />

Starts: 73 dB(A), Landungen: 68 dB(A)<br />

mittlerer Maximalpegel Südbahn<br />

Starts: 71 dB(A), Landungen: 60 dB(A)<br />

Überflughöhen Nordbahn<br />

Starts: ca. 900 m, Landungen: ca. 400 m<br />

Überflughöhen Südbahn<br />

Starts: ca. 1.100 m, Landungen: ca. 500 m<br />

Karolinenhof, Pretschener Weg<br />

mittlerer Maximalpegel Nordbahn<br />

Starts: 67 dB(A), Landungen: 59 dB(A)<br />

mittlerer Maximalpegel Südbahn<br />

Starts: 65 dB(A), Landungen: 72 dB(A)<br />

Überflughöhen Nordbahn<br />

Starts: ca. 1.000 m, Landungen: ca. 400 m<br />

Überflughöhen Südbahn<br />

Starts: ca. 1.100 m, Landungen: ca. 400 m<br />

Schulzendorf, Waldstraße<br />

mittlerer Maximalpegel Nordbahn<br />

Starts: 67 dB(A), Landungen: 57 dB(A)<br />

mittlerer Maximalpegel Südbahn<br />

Starts: 70 dB(A), Landungen: 77 dB(A)<br />

Überflughöhen Nordbahn<br />

Starts: ca. 600 m, Landungen: ca. 200 m<br />

Überflughöhen Südbahn<br />

Starts: ca. 700 m, Landungen: ca. 300 m<br />

Waltersdorf, Berliner Straße<br />

mittlerer Maximalpegel Südbahn<br />

Starts: 76 dB(A), Landungen: 80 dB(A)<br />

Überflughöhen Südbahn<br />

Starts: ca. 500 m, Landungen: ca. 100 m<br />

Blankenfelde, Am Kienitzberg<br />

mittlerer Maximalpegel Nordbahn<br />

Starts: 63 dB(A)<br />

mittlerer Maximalpegel Südbahn<br />

Starts: 81 dB(A), Landungen: 84 dB(A)<br />

Überflughöhen Nordbahn<br />

Starts: ca. 600 m<br />

Überflughöhen Südbahn<br />

Starts: ca. 350 m, Landungen: ca. 60 m<br />

Dahlewitz, Schule<br />

mittlerer Maximalpegel Südbahn<br />

Starts: 77 dB(A), Landungen: 64 dB(A)<br />

Überflughöhen Südbahn<br />

Starts: ca. 600 m, Landungen: ca. 200 m<br />

17<br />

18<br />

Blankenfelde, Am Bruch<br />

mittlerer Maximalpegel Nordbahn<br />

Starts: 64 dB(A)<br />

mittlerer Maximalpegel Südbahn<br />

Starts: 70 dB(A), Landungen: 79 dB(A)<br />

Überflughöhen Nordbahn<br />

Starts: ca. 900 m<br />

Überflughöhen Südbahn<br />

Starts: ca. 700 m, Landungen: ca. 200 m<br />

18<br />

Diedersdorf, Dorfstraße<br />

mittlerer Maximalpegel Nordbahn<br />

Starts: 68 dB(A), Landungen: 69 dB(A)<br />

Überflughöhen Nordbahn<br />

Starts: ca. 1.200 m, Landungen: ca. 500 m<br />

Lichtenra<br />

Bl<br />

M


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 25<br />

←<br />

Neukölln<br />

Köpenick<br />

Rudow<br />

Wendenschloss<br />

Müggelheim<br />

19<br />

Bohnsdorf<br />

de<br />

09<br />

11<br />

ahlow<br />

07<br />

08 04<br />

03<br />

Schönefeld<br />

SXF<br />

BER<br />

21<br />

02<br />

05 06<br />

13<br />

14<br />

Schulzendorf<br />

Karolinenhof<br />

Eichwalde<br />

Zeuthen<br />

12<br />

15<br />

ankenfelde<br />

17<br />

16<br />

Wildau<br />

19<br />

21<br />

Müggelheim, Eppenbrunner Weg<br />

mittlerer Maximalpegel Nordbahn<br />

Starts: 70 dB(A), Landungen: 72 dB(A)<br />

mittlerer Maximalpegel Südbahn<br />

Starts: 69 dB(A), Landungen: 57 dB(A)<br />

Überflughöhen Nordbahn<br />

Starts: ca. 1.100 m, Landungen: ca. 500 m<br />

Überflughöhen Südbahn<br />

Starts: ca. 1.200 m, Landungen: ca. 500 m<br />

Kiekebusch<br />

mittlerer Maximalpegel Südbahn<br />

Starts: 66 dB(A), Landungen: 63 dB(A)<br />

Überflughöhen Südbahn<br />

Starts: ca. 300 m, Landungen: ca. 50 m<br />

Karte 1


26 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Messstellen Tegel<br />

42<br />

TXL<br />

45 48<br />

49<br />

47<br />

41<br />

43


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 27<br />

←<br />

41<br />

42<br />

43<br />

Recklinghauser Weg<br />

Mittlerer Maximalpegel<br />

Starts: ca. 72 dB(A), Landungen: ca. 74 dB(A)<br />

Dauerschallpegel<br />

Tag: 60,0 dB(A), Nacht: 51,2 dB(A)<br />

Überflughöhen<br />

Starts: ca. 900 m, Landungen: ca. 300 m<br />

Wasserwerk, Am Jagen<br />

Mittlerer Maximalpegel<br />

Starts: ca. 80 dB(A), Landungen: ca. 86 dB(A)<br />

Dauerschallpegel<br />

Tag: 66,4 dB(A), Nacht: 58,0 dB(A)<br />

Überflughöhen<br />

Starts: ca. 400 m, Landungen: ca. 80 m<br />

Lynarstraße<br />

Mittlerer Maximalpegel<br />

Starts: ca. 76 dB(A), Landungen: ca. 77 dB(A)<br />

Dauerschallpegel<br />

Tag: 62,2 dB(A), Nacht: 53,4 dB(A)<br />

Überflughöhen<br />

Starts: ca. 700 m, Landungen: ca. 200 m<br />

45<br />

47<br />

48<br />

49<br />

Seidelstraße<br />

Mittlerer Maximalpegel<br />

Starts: ca. 64 dB(A), Landungen: ca. 62 dB(A)<br />

Dauerschallpegel<br />

Tag: 51,5 dB(A), Nacht: 44,1 dB(A)<br />

Oxforder Straße<br />

Mittlerer Maximalpegel<br />

Starts: ca. 78 dB(A), Landungen: ca. 66 dB(A)<br />

Dauerschallpegel<br />

Tag: 60,6 dB(A), Nacht: 50,1 dB(A)<br />

Überflughöhen<br />

Starts: ca. 500 m, Landungen: ca. 100 m<br />

Schwartzstraße<br />

Mittlerer Maximalpegel<br />

Starts: ca. 76 dB(A), Landungen: ca. 77 dB(A)<br />

Dauerschallpegel<br />

Tag: 62,7 dB(A), Nacht: 54,1 dB(A)<br />

Überflughöhen<br />

Starts: ca. 700 m, Landungen: ca. 200 m<br />

Meteorstraße<br />

Mittlerer Maximalpegel<br />

Starts: ca. 83 dB(A), Landungen: ca. 91 dB(A)<br />

Dauerschallpegel<br />

Tag: 71,1 dB(A), Nacht: 63,0 dB(A)<br />

Überflughöhen<br />

Starts: ca. 300 m, Landungen: ca. 40 m<br />

Karte 2


→<br />

28 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Mobile Messungen<br />

An Standorten, die keine dauerhafte<br />

Installation einer Messstelle rechtfertigen,<br />

führt die FBB mobile Messungen<br />

durch, bei denen in der Regel über<br />

einen Monat die Fluglärmereignisse<br />

aufgezeichnet werden. Im Hinblick auf<br />

die Lärmmesstechnik entspricht die<br />

Anlage den Anforderungen stationärer<br />

Messstellen. Das Messmobil wird auf<br />

Bitten der Fluglärmkommission oder<br />

der Gemeinden bzw. der Anregung<br />

Betroffener folgend eingesetzt. Durch<br />

wiederholte Messungen an gleichen<br />

Standorten dokumentiert das Unternehmen<br />

die Veränderung der Fluglärmbelastung<br />

über einen längeren<br />

Zeitraum. Auch bei der Festlegung<br />

von Flugrouten dienen Mehrfachmessungen<br />

mit der mobilen Messstelle der<br />

Dokumentation von Veränderungen.<br />

Aufgrund der Sanierung der Nordbahn<br />

wurde <strong>2015</strong> rund sechs Monate<br />

lang die Südbahn des BER in Betrieb<br />

genommen. Neben stationären Messungen<br />

in Verlängerung der Südbahn<br />

wurde auch an 12 Standorten entlang<br />

den Flugstrecken der Südbahn mobil<br />

gemessen. In der Karte sind die BER-<br />

Flugrouten eingezeichnet.<br />

Im Zusammenhang mit der diskutierten<br />

„Nordumfliegung“ von Mahlow<br />

in den Nachtstunden erfolgte eine so<br />

genannte Nullmessung in Mahlow-<br />

Nord (Roter Dudel), um die Vorbelastung<br />

des Gebiets ohne Fluglärm zu<br />

dokumentieren. Im Anflugbereich des<br />

Flughafens Tegel wurde <strong>2015</strong> das Fluglärmmobil<br />

in Pankow eingesetzt.<br />

Die detaillierten Berichte der mobilen<br />

Messungen sind online veröffentlicht.


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 29<br />

←<br />

Karte 3<br />

01<br />

Roter Dudel<br />

06<br />

Pankow<br />

11<br />

Grünheide<br />

2010<br />

02<br />

Eichwalde<br />

07<br />

Wietstock<br />

12<br />

Groß Kienitz<br />

2011<br />

03<br />

Jühnsdorf<br />

08<br />

Ludwigsfelde-Süd<br />

13<br />

Rotberg<br />

2012<br />

04<br />

Erkner-Süd<br />

09<br />

Gosen<br />

14<br />

Rangsdorf<br />

2013<br />

05<br />

Groß Schulzendorf<br />

10<br />

Selchow-Süd<br />

Flugrouten BER<br />

2014<br />

<strong>2015</strong>


30 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 31<br />

←<br />

Fluglärmmessung<br />

Schönefeld<br />

In Schönefeld wurden im Jahr <strong>2015</strong><br />

5.828 Luftfahrzeuge mehr abgefertigt<br />

als im Vorjahr. Damit näherten sich<br />

die Verkehrszahlen dem Wert des<br />

Jahres 2010. Die Zunahme der Flugbewegungen<br />

erfolgte ausschließlich im<br />

Tagzeitraum.<br />

Eine Entwicklung des Jahres-Dauerschallpegels<br />

kann für das Jahr<br />

<strong>2015</strong> nicht ausgewiesen werden, da<br />

aufgrund der Sanierung der Nordbahn<br />

der Verkehr im Zeitraum vom<br />

2. Mai bis 23.Oktober auf der Südbahn<br />

abgewickelt wurde. Die für den Jahres-<br />

Dauerschallpegel heranzuziehenden<br />

verkehrsreichsten sechs Monate verteilen<br />

sich im Jahr <strong>2015</strong> auf beide Bahnen.<br />

Diese von der Lärmbelastung her<br />

gemischten Pegel sind nicht mit den<br />

Vorjahren vergleichbar. Aus diesem<br />

Grund sind in den Tabellen im Datenteil<br />

des Fluglärmberichtes neben dem<br />

Ganzjahres-Dauerschallpegel auch die<br />

Dauerschallpegel für den Zeitraum<br />

der Nordbahnnutzung und Südbahnnutzung<br />

separat ausgewiesen.<br />

Entwicklung der Verkehrszahlen Schönefeld 2011 – <strong>2015</strong><br />

70.000<br />

68.000<br />

Verkehr Tagzeitraum Verkehr Nachtzeitraum<br />

66.000<br />

64.000<br />

62.000<br />

60.000<br />

58.000<br />

56.000<br />

54.000<br />

52.000<br />

50.000<br />

…<br />

9.000<br />

8.800<br />

8.600<br />

8.400<br />

8.200<br />

8.000<br />

7.800<br />

7.600<br />

7.400<br />

7.200<br />

7.000<br />

2011 2012<br />

2013 2014<br />

<strong>2015</strong><br />

Nächtliche Flugbewegungen Schönefeld<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov<br />

<strong>2015</strong> 2014 2013 2012 2011<br />

Dez


→<br />

32 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Nordbahnsanierung verändert Fluglärmkonturen<br />

Südbahnbetrieb: Veränderte Fluglärmbelastung bei<br />

Flugrichtung Ost. Dargestellt ist die Differenz der<br />

berechneten Tages-Dauerschallpegel.<br />

Karte 4<br />

5 dB<br />

Südbahnbetrieb: Veränderte Fluglärmbelastung bei<br />

Flugrichtung West. Dargestellt ist die Differenz der<br />

berechneten Tages-Dauerschallpegel.<br />

Karte 5<br />

5 dB<br />

Südbahnbetrieb<br />

Schönefeld<br />

Aufgrund der Sanierung und der daraus<br />

folgenden Schließung der Nordbahn<br />

wurde vom 2. Mai bis zum<br />

23. Oktober am Flughafen Schönefeld<br />

die Südbahn des BER genutzt. Da die<br />

Südbahn in einem Abstand von<br />

1900 Metern zur Nordbahn liegt, ergaben<br />

sich im Nahbereich des Flughafens<br />

Schönefeld im Hinblick auf den<br />

Fluglärm Veränderungen der Be- und<br />

Entlastung verschiedener Bereiche. Im<br />

Zeitraum der Südbahnnutzung wurden<br />

mit Ausnahme der Starts in Richtung<br />

Osten bereits die Flugstrecken<br />

des BER genutzt. Die Flugstrecken in<br />

Richtung Osten wurden durch einen<br />

Linksschwenk direkt nach dem Start<br />

auf die bestehenden Flugstrecken der<br />

Nordbahn geführt, so dass ab Karolinenhof<br />

wie bislang geflogen wurde.<br />

Die Flugstrecken beider Bahnen und<br />

die berechnete Differenz der Fluglärmbelastung<br />

(Dauerschallpegel) sind für<br />

beide Betriebsrichtungen getrennt<br />

in den Karten 4 und 5 dargestellt. Die<br />

Isophonen sind hierbei in Differenzen<br />

von 5dB dargestellt, wobei der Bereich<br />

von -5 bis 5 dB keine Färbung hat.<br />

Durch die bei Westbetrieb erfolgte Abkurvung<br />

in Richtung Süden ergeben<br />

sich hier die größeren Differenzen.<br />

Im Nahbereich der Start- und Landebahnen<br />

ergeben sich Differenzen bis<br />

zu 20 dB. Bei Ostbetrieb ergibt sich für<br />

den Bereich westlich von Schulzendorf<br />

und Bohnsdorf ein ähnliches Bild.<br />

Östlich dieser Linie ist die Fluglärmbelastung<br />

von der Bahnnutzung unabhängig.<br />

In den Karten 4 und 5 sind zusätzlich<br />

die festen Messstellen der Fluglärmüberwachungsanlage<br />

des Flugha-


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 33<br />

←<br />

Tages-Dauerschallpegel<br />

65<br />

<strong>2015</strong> Nordbahn 2014 <strong>2015</strong> Südbahn<br />

Leq [dB(A)]<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

Waßmannsdorf<br />

Diedersdorf<br />

Bohnsdorf/<br />

Waldstraße<br />

Bohnsdorf/<br />

Fließstraße<br />

Siedlung<br />

Hubertus<br />

Blankenfelde/<br />

Glasower Damm<br />

Mahlow/<br />

Waldsiedlung<br />

Müggelheim<br />

Selchow<br />

Siedlung<br />

Waltersdorf<br />

Karolinenhof Süd<br />

Schulzendorf<br />

Waltersdorf<br />

Kienitzberg<br />

Dahlewitz<br />

Blankenfelde Süd<br />

Kiekebusch<br />

Nacht-Dauerschallpegel<br />

65<br />

<strong>2015</strong> Nordbahn 2014 <strong>2015</strong> Südbahn<br />

Leq [dB(A)]<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

Waßmannsdorf<br />

Diedersdorf<br />

Bohnsdorf/<br />

Waldstraße<br />

Bohnsdorf/<br />

Fließstraße<br />

Siedlung<br />

Hubertus<br />

Blankenfelde/<br />

Glasower Damm<br />

Mahlow/<br />

Waldsiedlung<br />

Müggelheim<br />

Selchow<br />

Siedlung<br />

Waltersdorf<br />

Karolinenhof Süd<br />

Schulzendorf<br />

Waltersdorf<br />

Kienitzberg<br />

Dahlewitz<br />

Blankenfelde Süd<br />

Kiekebusch<br />

Karolinenhof Nord<br />

Messstellen Hauptbelastung bei Nordbahnbetrieb<br />

Messstellen Hauptbelastung bei Südbahnbetrieb<br />

Karolinenhof Nord<br />

Messstellen Hauptbelastung bei Nordbahnbetrieb<br />

Messstellen Hauptbelastung bei Südbahnbetrieb<br />

fens Schönefeld eingezeichnet. Mit<br />

Ausnahme der Messstellen 4, 6 und 11<br />

lassen sich sie Fluglärmereignisse aller<br />

Messstellen eindeutig einer Start-/<br />

Landebahn zuordnen. Die Messstellen<br />

Waßmannsdorf und Diedersdorf<br />

erfassen keinen Fluglärm der Südbahn<br />

und wurden während des Südbahnbetriebs<br />

abgeschaltet. Die Messstellen<br />

Waltersdorf, Kiekebusch und Dahlewitz<br />

im An-/Abflug der Südbahn<br />

wurden nur während des Südbahnbetriebs<br />

betrieben.<br />

Die Dauerschallpegel der Zeiträume<br />

Nordbahnbetrieb und Südbahnbetrieb<br />

sind in den oben dargestellten Diagrammen<br />

mit den Jahres-Dauerschallpegeln<br />

aus dem Jahr 2014 verglichen.<br />

Hierbei sind die Messstellen nach<br />

Bahnbezug sortiert. Die Messungen<br />

stimmen mit den berechneten Differenzen<br />

überein. So liegt der Dauerschallpegel<br />

von 62,6 dB(A) an der<br />

Messstelle Kienitzberg bei Nutzung<br />

der Südbahn um 16,4 dB höher als bei<br />

Nordbahnbetrieb. Umgekehrt liegt an<br />

der Messstelle Mahlow/Waldsiedlung<br />

mit 17,5 dB die höchste Differenz der<br />

Messstellen bei Nordbahnnutzung vor.<br />

Bei den nächtlichen Dauerschallpegeln<br />

ergibt sich ein ähnliches Bild.


→<br />

34 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

An den Messstellen der Nordbahn<br />

ergibt sich bei Nordbahnbetrieb eine<br />

leichte Steigerung der Dauerschallpegel<br />

im Vergleich zum Jahr 2014. Die<br />

Steigerung ist hauptsächlich auf das<br />

starke Verkehrswachstum in den Monaten<br />

November und Dezember zurückzuführen.<br />

Für den Nachtzeitraum<br />

gilt das Gegenteil, da die nächtlichen<br />

Flugbewegungen im Jahr <strong>2015</strong> gleich<br />

geblieben sind, hier jedoch nicht die<br />

sechs verkehrsreichsten Monate betrachtet<br />

werden.<br />

Tages-Dauerschallpegel Karolinenhof Nord<br />

Leq [dB(A)]<br />

55<br />

54<br />

53<br />

52<br />

51<br />

50<br />

49<br />

48<br />

47<br />

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov<br />

Dez<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Flugbewegungen<br />

Die Messstelle 11 in Karolinenhof ist<br />

durch den Flugbetrieb auf beiden Bahnen<br />

betroffen. Unterschiede ergeben<br />

sich jedoch nur bei Westbetrieb, da<br />

die in östlicher Richtung startenden<br />

Flugzeuge in Karolinenhof bereits<br />

die gleiche Route nutzen. Dies kann<br />

relativ gut an den im Diagramm rechts<br />

oben dargestellten Monats-Dauerschallpegeln<br />

nachvollzogen werden.<br />

Für das Jahr 2014 (grau) schwanken<br />

die Dauerschallpegel zwischen 50,4<br />

und 52,9 dB(A), je nachdem, welche<br />

Betriebsrichtung überwiegt. In den<br />

Monaten Mai bis Oktober (Südbahnbetrieb)<br />

ist diese Schwankung deutlich<br />

größer (47,5-52,8 dB(A)). Der Verkehrszuwachs<br />

zum Jahresende ist am<br />

erhöhten Dauerschallpegel abzulesen,<br />

der im Dezember 53,4 dB(A) erreicht.<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Südbahnbetrieb


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 35<br />

←<br />

Dauerschall pegel Tegel<br />

Der mittlere äquivalente Dauerschallpegel<br />

an den Messstellen in der Umgebung<br />

des Flughafens Tegel ist in den<br />

vergangenen fünf Jahren im Mittel<br />

annähernd gleich geblieben (Dauerschallpegel<br />

-0,2 dB(A)). Während der<br />

verkehrsreichsten sechs Monate war<br />

am Flughafen Tegel eine Verkehrssteigerung<br />

in Höhe von ca. einem Prozent<br />

gegenüber 2014 zu verzeichnen.<br />

Nachtflüge Tegel<br />

Dauerschallpegel tagsüber Tegel*<br />

L eq, tag/dB(A)<br />

68,0<br />

Tages-Flugbewegungen/Jahr<br />

67,0<br />

66,0<br />

65,4<br />

65,3<br />

65,4<br />

65,1<br />

65,2<br />

65,0<br />

64,0<br />

63,0<br />

62,0<br />

61,0<br />

60,0<br />

59,0<br />

58,0<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

<strong>2015</strong><br />

175.000<br />

160.000<br />

145.000<br />

130.000<br />

Flugbewegungen<br />

In Tegel gilt von 23 bis 6 Uhr ein Nachtflugverbot.<br />

Für unvermeidbar verspätete<br />

Landungen wird eine Toleranz von<br />

einer Stunde berücksichtigt. Ausgenommen<br />

von dieser Regelung sind<br />

Nachtpostflüge, Rettungsflüge und genehmigungspflichtige<br />

Sonderflüge. Die<br />

nächtlichen Flugbewegungen stiegen<br />

im Jahr <strong>2015</strong> um ca. 12 Prozent an und<br />

damit in deutlich höherem Umfang als<br />

die Gesamtflugbewegungen. Die Steigerung<br />

erfolgte fast ausschließlich in der<br />

ersten Nachtstunde bis 23 Uhr durch<br />

auf spätere Zeitpunkte verschobene<br />

geplante Landezeiten und neu koordinierte<br />

Flüge. In den für die Berechnung<br />

des Dauerschallpegels zugrunde liegenden<br />

sechs verkehrsreichsten Monaten<br />

(Mai – Oktober) ergab sich ein Anstieg<br />

der nächtlichen Flugbewegungen um<br />

8,8 Prozent. Trotz der gestiegenen<br />

Verkehrszahlen blieb der nächtliche<br />

Dauerschallpegel annähernd gleich.<br />

Dauerschallpegel nachts Tegel*<br />

L eq, nacht/dB(A)<br />

59,0<br />

58,0<br />

57,0<br />

56,0<br />

55,0<br />

54,0<br />

53,0<br />

52,0<br />

51,0<br />

50,0<br />

49,0<br />

Nächtliche Flugbewegungen Tegel<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

55,3<br />

2011<br />

56,4<br />

2012<br />

56,0<br />

2013<br />

nächtl. Flugbewegungen/Jahr<br />

* Aus Gründen der Vergleichbarkeit erfolgte die Berechnung des mittleren äquivalenten Dauerschallpegels<br />

für die Jahre 2011 bis <strong>2015</strong> ohne die Messstellen 44 und 46 (Außerbetriebnahme in 2012/2013).<br />

56,6<br />

2014<br />

56,8<br />

<strong>2015</strong><br />

9.000<br />

8.500<br />

8.000<br />

7.500<br />

7.000<br />

6.500<br />

6.000<br />

5.500<br />

5.000<br />

Flugbewegungen<br />

Die Zahl der nächtlichen Flugbewe-<br />

400<br />

gungen stieg in Tegel von 2011 mit<br />

6.817 auf 8.863 Flugbewegungen im<br />

Jahr <strong>2015</strong> an. Der Dauerschallpegel für<br />

den Nachtzeitraum stieg im gleichen<br />

Zeitraum von 55,3 auf 56,8 dB(A).<br />

200<br />

0<br />

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov<br />

<strong>2015</strong><br />

2014 2013 2012 2011<br />

Dez


36 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 37<br />

←<br />

Fluglärmberechnung<br />

Verkehrslärm am Wohnort<br />

Im Gegensatz zu Fluglärmmessungen, die immer auf einen Messort bezogen sind, lassen sich<br />

durch Fluglärmberechnungen größere Gebiete beurteilen. Solche mittels Fluglärmberechnung<br />

ermittelten Fluglärmkonturen werden zum Beispiel im Rahmen der Festlegung von<br />

Lärmschutzbereichen des Schallschutzprogramms oder bei der Lärmaktionsplanung erstellt.<br />

Belastung durch Lärm<br />

nach Verkehrsträgern<br />

Je nach Wohnort tragen Straßen-,<br />

Schienen- und Luftverkehr in unterschiedlichem<br />

Maße zur Gesamtlärmbelastung<br />

bei. Für den Großraum<br />

Berlin-Potsdam und die angrenzenden<br />

Städte und Gemeinden* lässt<br />

sich feststellen, dass der Straßenverkehr<br />

die mit weitem Abstand dominierende<br />

Lärmquelle ist. Während<br />

die Belastung für den 24 Stunden<br />

umfassenden Bezugszeitraum (L DEN )<br />

bei Schiene und Luftverkehr in etwa<br />

gleich ist (oberes Diagramm), ist die<br />

nächtliche Lärmbelastung durch<br />

den Schienenverkehr für wesentlich<br />

mehr Einwohner gravierend (unteres<br />

Diagramm).<br />

Verkehrslärm am Wohnort über 24 Stunden<br />

Berlin/Potsdam und Umland*<br />

Zahl belasteter Einwohner 1<br />

800.000<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

> 55 dB(A)<br />

> 60 dB(A)<br />

L DEN<br />

2<br />

> 65 dB(A)<br />

Straßenverkehr Schienenverkehr Luftverkehr<br />

Verkehrslärm am Wohnort nachts<br />

Berlin/Potsdam und Umland*<br />

600.000<br />

> 70 dB(A)<br />

1<br />

Anzahl der durch Umgebungslärm belasteten Einwohner<br />

aufgeteilt nach Verkehrsträgern und Intensität der Belastung.<br />

Es wurden jeweils die aktuellsten verfügbaren Zahlen<br />

verwendet. (Straßenverkehr und Schienenverkehr 2012,<br />

Luftverkehr <strong>2015</strong>)<br />

2<br />

Beurteilungsgröße ist der über 24 Stunden ermittelte<br />

Dauerschallpegel LDEN (Day-Evening-Night). Dies ist ein<br />

Beurteilungspegel, bei dem die Abendstunden und die<br />

Nachtzeit mit Zuschlägen von 5 bzw. 10 dB in die Berechnung<br />

eingehen.<br />

3<br />

Beurteilungsgröße ist der nächtliche Dauerschallpegel LN.<br />

Zahl belasteter Einwohner 1<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

> 55 dB(A)<br />

> 60 dB(A)<br />

> 65 dB(A)<br />

> 70 dB(A)<br />

* Nach der Definition der Gemeinsamen Landesplanung<br />

Berlin-Brandenburg der Bereich Stadt-Umland-Zusammenhang<br />

von Berlin und Potsdam.<br />

Straßenverkehr Schienenverkehr Luftverkehr<br />

L N<br />

3


→<br />

38 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Lärmkonturen für Straße, Bahn und Luftverkehr Tag-Abend-Nacht<br />

Karte 6 Äquivalenter Dauerschallpegel L DEN<br />

75 dB(A) 70 dB(A) 65 dB(A) 60 dB(A) 55 dB(A)<br />

Lärmkonturen für Straße, Bahn und Luftverkehr nachts<br />

Karte 7 Äquivalenter Dauerschallpegel L N<br />

65 dB(A) 60 dB(A) 55 dB(A) 50 dB(A) 45 dB(A)<br />

Die Berechnung der dargestellten Konturen erfolgte nach der vorläufigen Berechnungsmethode<br />

für den Umgebungslärm an Flugplätzen. Des Weiteren sind in der<br />

Karte die Ergebnisse der Lärmkartierung des Jahres 2012 für Straßen und Schienenwege<br />

abgebildet.<br />

Für Straßen, U- und Straßenbahn liegen nachts in Berlin nur Schallpegel ab 50 dB(A)<br />

vor. Datengrundlage Karten 6 und 7: Schienenverkehr: Eisenbahn-Bundesamt über<br />

WFS-Service (http://www.eba.bund.de); Brandenburg (Straßen- und Schienenverkehr):<br />

Landesamt für Umwelt Brandenburg; Berlin (U-Bahn, Straßenbahn und<br />

Straßenverkehr): Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz.<br />

Der Tag-Abend-Nacht-Pegel LDEN (day/evening/night) ist ein in der EU-Richtlinie<br />

vom 25.6.2002 über die „Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm“<br />

verwendeter Lärmindex. Dabei werden die Abendstunden (18 – 22 Uhr) mit einem<br />

Zuschlag von 5 dB und die Nachtstunden (22 – 6 Uhr) mit einem Zuschlag von 10 dB<br />

gewichtet.


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 39<br />

←<br />

Verkehrslärm<br />

am Wohnort<br />

Anzahl der belasteten Einwohner in Berlin, Potsdam und Umland* nachts<br />

bei einer Belastung größer 55 dB(A) durch Straßen- (2012), Schienen- (2012) und Luftverkehr (<strong>2015</strong>).<br />

Straßenverkehr<br />

ca. 552.000 belastete Einwohner<br />

Schienenverkehr<br />

ca. 85.000 belastete Einwohner<br />

ca. 13.000 belastete Einwohner<br />

Luftverkehr


→<br />

40 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

TRAVIS Flughafen Tegel. Anzeige von Flugspuren und Lärmmesswerten im Internet.<br />

Fluglärmkommunikation<br />

Gut informiert<br />

Die Flughafengesellschaft bietet online<br />

zahlreiche Angebote, mit denen sich<br />

Anwohner über den aktuellen Flugbetrieb<br />

und den zu erwartenden Fluglärm<br />

informieren können. Auch eine<br />

Prognose des Fluglärms im Umfeld des<br />

BER nach dessen Eröffnung kann bei<br />

der FBB online abgerufen werden.<br />

Flugbewegungen live<br />

Mit dem Informationstool Travis sind<br />

für Schönefeld und Tegel die aktuellen<br />

Flugbewegungen mit wenigen Minuten<br />

Verzögerung über die Website der<br />

FBB abrufbar. Interessierte erfahren<br />

mit wenigen Klicks, um welchen<br />

Flugzeugtyp und welche Airline es<br />

sich gehandelt hat, Start bzw. Ziel, die<br />

Flughöhe, die Geschwindigkeit sowie<br />

Anflug- bzw. Steigwinkel. Der Nutzer<br />

kann an beliebiger Stelle ein Häuschen<br />

auf der Karte platzieren und sich<br />

anzeigen lassen, in welcher Höhe ein<br />

Flugzeug das Haus überfliegt oder welchen<br />

seitlichen Abstand das Haus zur<br />

An- bzw. Abfluggrundlinie hat. Auch<br />

die Daten der Fluglärmmessstellen<br />

werden angezeigt. Mit einem Klick auf<br />

die Messstelle können weitere Daten<br />

abgerufen werden.<br />

TXL: http://travistxl.topsonic.aero/<br />

SXF: http://travisber.topsonic.aero/<br />

Betriebsrichtungsprognose<br />

Die FBB bietet online auch eine<br />

Vorhersage an, in welche Richtung<br />

die Flugzeuge voraussichtlich starten<br />

werden. Mit einem Schieberegler kann<br />

der Zeitraum der Prognose verändert<br />

werden. Für die kommenden zwei<br />

Tage besitzt die Prognose, ähnlich wie<br />

ein Wetterbericht, eine hohe Verlässlichkeit.<br />

Hilfreich ist diese Information<br />

für Anwohner, die nicht direkt unter<br />

den An- und Abflugstrecken wohnen,<br />

sondern nördlich und südlich<br />

versetzt. In diesen Gegenden werden<br />

Landungen in der Regel deutlich leiser<br />

wahrgenommen als Starts.<br />

http://nachbarn.berlin-airport.de


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 41<br />

←<br />

BER Fluglärmprognose: Zu erwartende Fluglärmbelastung mit Inbetriebnahme des<br />

Flughafens Berlin Brandenburg.<br />

Fluglärmprognose BER<br />

Mit der „Fluglärmprognose BER“<br />

informiert die Flughafengesellschaft<br />

online über die prognostizierte Fluglärmbelastung<br />

nach Inbetriebnahme<br />

des neuen Flughafens. Bei der Fluglärmprognose<br />

können Anwohner des<br />

Flughafens ihre Adresse eingeben, um<br />

sich zu informieren, in welcher Höhe<br />

das Haus überflogen wird und welche<br />

Maximalpegel auftreten werden. Auch<br />

der errechnete Dauerschallpegel wird<br />

für jede eingegebene Adresse für<br />

den Tag- und Nachtzeitraum separat<br />

ermittelt. Bei dieser Methode wird<br />

aus den einzelnen Schallereignissen<br />

und den Lärmpausen ein Dauergeräusch<br />

errechnet. Mit einem Klick auf<br />

„Ostabflüge“ oder „Westabflüge“ kann<br />

die Lärmbelastung für die jeweilige<br />

Richtung ermittelt werden, in die<br />

die Flugzeuge starten bzw. landen.<br />

Innerhalb des Onlineangebots können<br />

auch die FBB-Fluglärmmessstellen<br />

angeklickt werden, um aktuelle sowie<br />

längerfristige Messdaten zum Fluglärm<br />

einzusehen. Im näheren Flughafenumfeld<br />

sind in der Onlineanwendung<br />

auch die vom Bundesaufsichtsamt für<br />

Flugsicherung festgesetzten An- und Abflugrouten<br />

für den BER eingezeichnet.<br />

www.berlin-airport.de/de/nachbarn/<br />

fluglaermprognose-ber/index.php


42 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 43<br />

←<br />

Schallschutz<br />

Im Dialog mit unseren Nachbarn<br />

Schallschutzprogramm BER<br />

Im Flughafenumfeld haben rund<br />

25.500 Haushalte auf einer Fläche<br />

von insgesamt 137 km² Anspruch auf<br />

Schallschutzmaßnahmen. Dabei liegen<br />

14.000 Haushalte im Tagschutzgebiet,<br />

in welchem die Flughafengesellschaft<br />

den Anwohnern umfangreiche Schallschutzmaßnahmen<br />

bietet. 11.500 Haushalte<br />

liegen im Nachtschutzgebiet, in<br />

dem der Schutz von Schlafräumen<br />

im Mittelpunkt steht. Innerhalb eines<br />

festgesetzten Entschädigungsgebiets<br />

erhalten Eigentümer eine pauschale<br />

Entschädigung, deren Terrassen,<br />

Balkone und dauerhaft genutzte<br />

Kleingärten aufgrund des Fluglärms<br />

für die Erholung nur noch eingeschränkt<br />

nutzbar sind. Neben den<br />

Privathaushalten erhalten außerdem<br />

insgesamt rund 50 Einrichtungen wie<br />

Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser<br />

und Altenheime im Flughafenumfeld<br />

baulichen Schallschutz.<br />

Vom Antrag zur<br />

Kostenerstattung<br />

Der erste Schritt auf dem Weg zum<br />

Schallschutz ist die Antragstellung<br />

→<br />

Anwohnertelefon<br />

Schallschutz<br />

Tel. + 49 30 | 6091-73500<br />

Fax + 49 30 | 6091-73499<br />

schallschutz@berlin-airport.de<br />

dienstags bis donnerstags 9.00 bis 16.00 Uhr<br />

durch den Eigentümer. Die FBB prüft<br />

diesen Antrag und stellt fest, ob ein<br />

Anspruch auf die Erstattung von<br />

Schallschutzmaßnahmen besteht. Ist<br />

dies der Fall, ermittelt ein von der FBB<br />

beauftragtes Ingenieurbüro für jedes<br />

Objekt individuell, welche baulichen<br />

Maßnahmen erforderlich sind, um das<br />

so genannte Schutzziel zu erreichen.<br />

Maßgeblich sind Lage und Zustand des<br />

Hauses und die Berechnung der am<br />

Standort zu erwartenden Maximalschallpegel.<br />

Die Schutzziele unterscheiden<br />

sich für das Tag- und Nachtschutzgebiet<br />

und geben vor, welche<br />

maximalen Pegel in den jeweiligen<br />

Räumen einzuhalten sind. Innerhalb<br />

des Nachtschutzgebietes darf in bei<br />

Nacht genutzten Räumen (z.B. Schlafund<br />

Kinderzimmer) ein Geräuschpegel


→<br />

44 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

von 55 Dezibel bei geschlossenem<br />

Fenster maximal sechs Mal überschritten<br />

werden. In tagsüber genutzten<br />

Räumen innerhalb des Tagschutzgebietes<br />

dürfen 55 Dezibel weniger als<br />

ein Mal in den 180 verkehrsreichsten<br />

Tagen überschritten werden. Durch<br />

dieses sehr ambitionierte Schutzziel<br />

im Tagschutzgebiet sind zum Teil sehr<br />

umfangreiche Schallschutzmaßnahmen<br />

erforderlich, die zu hohen Kosten<br />

führen. Dies hat zur Folge, dass viele<br />

Eigentümer keine baulichen Schallschutzmaßnahmen,<br />

sondern eine<br />

reine Entschädigung erhalten. Eine<br />

reine Entschädigung wird ausgezahlt,<br />

sobald die Kosten für die Schallschutzmaßnahmen<br />

mehr als 30 Prozent<br />

des Verkehrswertes von Grundstück<br />

und Gebäuden mit zu schützenden<br />

Räumen betragen. Gemäß aktuellem<br />

Bearbeitungsstand ist dies bei knapp<br />

50 Prozent der Anträge im Tagschutzgebiet<br />

der Fall. Um festzustellen, ob<br />

die Kosten mehr als 30 Prozent des<br />

schallschutzbezogenen Verkehrswertes<br />

betragen, ist für zahlreiche<br />

Objekte eine schallschutzbezogene<br />

Verkehrswertermittlung notwendig.<br />

Das Ergebnis der schalltechnischen<br />

Berechnungen des Ingenieurbüros<br />

und ggf. einer Verkehrswertermittlung<br />

wird dem Eigentümer in einer<br />

individuellen Anspruchsermittlung<br />

Schutzgebiete Flughafen Berlin Brandenburg<br />

Tagschutzgebiet Nachtschutzgebiet Flugrouten BER


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 45<br />

←<br />

mitgeteilt. Daraus geht hervor, ob<br />

Schallschutzmaßnahmen baulich<br />

umgesetzt werden können oder die<br />

FBB eine Entschädigung auszahlt.<br />

Können die baulichen Maßnahmen<br />

umgesetzt werden, entscheidet der<br />

Eigentümer, ob, wann und durch wen<br />

er die Maßnahmen umsetzen lässt.<br />

Nachdem die Umsetzung der in der<br />

Anspruchsermittlung (ASE) beschriebenen<br />

Maßnahmen abgenommen und<br />

die Verwendung der Mittel geprüft<br />

wurde, werden die Kosten erstattet.<br />

Die FBB empfiehlt auch all jenen<br />

Anwohnern, die eine Entschädigungszahlung<br />

erhalten, das Geld für den<br />

baulichen Schallschutz einzusetzen.<br />

Zu den Möglichkeiten können sich die<br />

Eigentümer von einem unabhängigen<br />

Ingenieurbüro beraten lassen, das die<br />

FBB kostenfrei zur Verfügung stellt.<br />

In Bearbeitung<br />

Im Zuge der Bearbeitung von Anträgen<br />

kommt es recht häufig vor, dass<br />

eingegangene Anträge von der FBB<br />

nicht weiter bearbeitet werden können.<br />

Dies ist z.B. dann der Fall, wenn<br />

Eigentümer nicht erreichbar sind,<br />

Der Ablauf<br />

Von der Antragstellung bis zur Bezahlung der Rechnung<br />

01 Antragstellung<br />

02 Bestandsaufnahme und Berechnung<br />

02.1 ggf. Verkehrswertgutachten<br />

03 Anspruchsermittlung<br />

04 Beauftragung der Fachfirma<br />

05 Umsetzung der Baumaßnahmen<br />

06 Abnahme der Baumaßnahmen und Prüfung der Mittelverwendung<br />

07 Rechnungsabwicklung<br />

08 Bezahlung der Rechnung<br />

Anträge zurückgestellt haben oder<br />

keine Termine zur Verkehrswertermittlung<br />

vereinbart werden konnten.<br />

Die Eigentümer verlieren ihren Anspruch<br />

auf Schallschutzmaßnahmen<br />

dadurch aber nicht. Vielmehr werden<br />

die Anträge abgearbeitet, sobald eine<br />

Bearbeitung wieder möglich ist.<br />

Im Praxistest<br />

Die temporäre Nutzung der Südbahn<br />

hat <strong>2015</strong> gezeigt, dass die gemessenen<br />

Maximalschallpegel deutlich geringer<br />

ausgefallen sind, als bei der Berech-<br />

nung der Schallschutzmaßnahmen<br />

angenommen. Die Maximalpegel lagen<br />

je nach Messstelle sechs bis elf Dezibel<br />

unter den für die Berechnung der<br />

Schallschutzmaßnahmen angenommenen<br />

Werten. Dabei ausgenommen<br />

ist Sonderverkehr (z.B. Hilfsflüge des<br />

DRK), der gemäß Planfeststellungsbeschluss<br />

keine Berücksichtigung findet.<br />

Die FBB sieht sich daher bestätigt, dass<br />

die Schallschutzmaßnahmen ausreichend<br />

dimensioniert sind.<br />

Projektstand Schallschutzprogramm zum 31. Dezember <strong>2015</strong><br />

Bearbeitungsstand Tagschutz gebiet Nachtschutzgebiet Schulen, Kitas,<br />

Altenheime etc.<br />

Außenwohnbereich<br />

(Terrassen, Gärten etc.)<br />

Anspruchsberechtigte ca. 14.000 WE Ca. 11.500 WE ca. 50 Objekte ca. 10.000 Objekte<br />

Eingegangene Anträge 12.117 WE 7.681 WE 44 Objekte 5.013 Objekte<br />

Abgearbeitete Anträge 8.160 WE 7.317 WE 29 Objekte 3.576 Objekte<br />

Maßnahmen umgesetzt 2.750 WE 1.612 WE 29 Objekte 3.576 Objekte<br />

Angabe der Wohneinheiten (WE)


→<br />

46 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Flugspuren<br />

Region Berlin-Brandenburg<br />

An- und Abflüge TXL und SXF am 09.10.<strong>2015</strong><br />

Windrichtung Ost<br />

Flughöhe (ft)<br />

0 (ft) 2.000 (ft) 4.000 (ft) 6.000 (ft) 8.000 (ft)<br />

10.000 (ft) 12.000 (ft) 14.000 (ft) 16.000 (ft) 18.000 (ft)


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 47<br />

←<br />

Dargestellt sind die Flugspuren am<br />

09.10.<strong>2015</strong>. Dies war <strong>2015</strong> der verkehrsreichste<br />

Tag am Flughafen Tegel<br />

bei Ostwind. Flugzeuge starten und<br />

landen stets gegen den Wind. Mit<br />

Ausnahme von Charlottenburg, Mitte<br />

und Teilen Pankows wird das gesamte<br />

Berliner Stadtgebiet überflogen. Von<br />

zahlreichen Überflügen sind auch<br />

Potsdam, Kleinmachnow, Teltow,<br />

Stahnsdorf, die Region Havelseen,<br />

Erkner, Gosen und Königs Wusterhausen<br />

betroffen. Der in Schönefeld<br />

vorliegende Südbahnbetrieb führt<br />

nur im Westbereich des Flughafens<br />

zu einer deutlichen Änderung der<br />

Lage der Flugspuren im Vergleich zu<br />

den Vorjahren.


→<br />

48 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Flugspuren<br />

Region Berlin-Brandenburg<br />

An- und Abflüge TXL und SXF am 23.10.<strong>2015</strong><br />

Windrichtung West<br />

Flughöhe (ft)<br />

0 (ft) 2.000 (ft) 4.000 (ft) 6.000 (ft) 8.000 (ft)<br />

10.000 (ft) 12.000 (ft) 14.000 (ft) 16.000 (ft) 18.000 (ft)


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 49<br />

←<br />

Dargestellt sind die Flugspuren der<br />

Flughäfen Schönefeld und Tegel<br />

am 23.10.<strong>2015</strong>. Dies war ohne Berücksichtigung<br />

der Verkehre zum<br />

Champions-League-Finale am 7.6.<strong>2015</strong><br />

der verkehrsreichste Tag des Jahres<br />

<strong>2015</strong> mit Westwind. Überflüge in<br />

relativ niedriger Höhe ergeben sich für<br />

den Ostteil Berlins und den Bereich<br />

Königs Wusterhausen, Gosen, Erkner<br />

und die Müggelseeregion. Die in<br />

Zeiten hohen Verkehrsaufkommens<br />

geflogenen Radarführungs strecken<br />

(Transitions) des Flughafens Tegel mit<br />

der Einkurvung auf den Gegenanflug<br />

kurz vor Kreuzberg/Friedrichshain<br />

sind gut erkennbar. Steglitz-Zehlendorf<br />

und Tempelhof sind hauptsächlich<br />

durch Abflüge am Flughafen Tegel<br />

betroffen. Der Betrieb der Südbahn in<br />

Schönefeld am 23.10. führt speziell in<br />

Blankenfelde-Mahlow, Ludwigsfelde,<br />

Bohnsdorf, Schulzendorf, Waltersdorf,<br />

Eichwalde sowie Erkner zu einer deutlichen<br />

Verlagerung der Flug spuren im<br />

Vergleich zu den Vorjahren.


50 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Mit dem Umwelt-Untersuchungsprogramm werden die Emissionen aus<br />

dem Luftverkehr überwacht. Alle Ergebnisse werden veröffentlicht.


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 51<br />

←<br />

Luftgüteüberwachung<br />

Messen, bewerten, handeln<br />

Mit über 29,5 Millionen Fluggästen<br />

sind die Flughäfen Schönefeld und<br />

Tegel ein zentraler Baustein der Verkehrsinfrastruktur<br />

der Hauptstadtregion<br />

Berlin-Brandenburg. Da sowohl bei<br />

der An- und Abreise, zur Versorgung<br />

des Flughafens als auch im eigentlichen<br />

Flugbetrieb überwiegend fossile<br />

Brennstoffe zum Einsatz kommen,<br />

werden beim Betrieb eines Flughafens<br />

auch Schadstoffe freigesetzt. Hauptquelle<br />

sind neben den Flugzeugturbinen<br />

die Kraftwerke der Flughäfen und<br />

die Stromgeneratoren, die parkende<br />

Flugzeuge mit Strom versorgen. Auch<br />

die An- und Abfahrt von Passagieren<br />

und Mitarbeitern mit dem PKW sind<br />

eine wichtige Schadstoffquelle im<br />

Flughafenumfeld.<br />

Die Luftqualität im Umfeld eines<br />

Flughafens wird jedoch auch durch<br />

den sonstigen Kraftfahrzeugverkehr,<br />

private Heizungsanlagen,<br />

Industrieanlagen, Kraftwerke und<br />

die Landwirtschaft beeinflusst. All<br />

diese Emissionen überlagern sich.<br />

Die meteorologischen Bedingungen<br />

haben zudem starken Einfluss auf<br />

die Konzentration und die chemische<br />

Umwandlung von Luftschadstoffen.<br />

Umwelt-Untersuchungsprogramm<br />

Um die Luftqualität und die Auswirkungen<br />

des Luftverkehrs langfristig zu<br />

untersuchen, hat die FBB im Jahr 2011<br />

mit Blick auf den BER ein Luftgüteund<br />

Umwelt-Untersuchungsprogramm<br />

gestartet. Das Unternehmen betreibt<br />

an der Start- und Landebahn des<br />

Flughafens Schönefeld eine Luftgütemessstelle,<br />

die kontinuierlich die<br />

Konzentration von Schadstoffen in der<br />

Luft misst. In einem Biomonitoring<br />

untersucht die FBB zudem freiwillig<br />

Luftschadstoffanreicherungen mit<br />

Bioindikatorpflanzen als Stellvertreter<br />

für Vegetation und Nahrungsmittel.<br />

So wird die Verbreitung von Luftschadstoffen<br />

und deren Wirkung auf<br />

die Umwelt erfasst. Einen weiteren<br />

freiwilligen Baustein bildet ein Bienenmonitoring,<br />

bei dem Honig, Wabenwachs<br />

und Pollen auf Luftschadstoffrückstände<br />

analysiert werden.<br />

→ Online<br />

Luftgüteüberwachung<br />

http://www.berlin-airport.de/<br />

de/unternehmen/umwelt/luft/<br />

luftguete-messstelle/index.php


→<br />

52 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Luftgütemessstelle<br />

Benzol, Benzo[a]pyren (als Leitsubstanz<br />

der polyzyklischen aromatischen<br />

Kohlenwasserstoffe (PAK), Kohlenwasserstoffe<br />

und Ruß werden über<br />

längere Zeiträume gesammelt und<br />

vom Landeslabor Berlin-Brandenburg<br />

untersucht. Wegen des hohen analytischen<br />

Aufwands werden die Ergebnisse<br />

dieser Proben als Jahresmittelwerte<br />

veröffentlicht.<br />

An der Luftgütemessstelle Schönefeld misst die FBB seit Anfang<br />

2013 freiwillig auch den Ozongehalt.<br />

An der Luftgütemessstelle „Schönefeld<br />

Flughafen“ werden die verkehrstypischen<br />

Luftschadstoffkomponenten<br />

Kohlenmonoxid, Stickstoffoxide sowie<br />

Feinstaub aus dem Flugbetrieb, dem<br />

Kraftfahrzeugverkehr und der Hintergrundbelastung<br />

kontinuierlich erfasst.<br />

Die Ergebnisse der Immissionsmessungen<br />

werden durch das Landesamt<br />

für Umwelt Brandenburg (LfU) bewertet.<br />

Die Messwerte werden täglich auf<br />

der Internetseite des Landesumweltamts<br />

veröffentlicht: Link zur Website:<br />

https://luftdaten.brandenburg.de/<br />

home/-/bereich/messstationen/BBI-<br />

001<br />

Als Standort der Messstelle wurde in<br />

Abstimmung mit dem LfU der östliche<br />

Kopf der zukünftigen Nordbahn<br />

des BER festgelegt. <strong>2015</strong> wurde der<br />

reguläre Flugbetrieb des Flughafens<br />

Berlin-Schönefeld über die Nordbahn<br />

und im Zeitraum Mai bis Oktober über<br />

die Südbahn abgewickelt.<br />

Zusammengefasste<br />

Ergebnisse<br />

Die Kohlenmonoxid, Stickstoffdioxid-<br />

und Feinstaubkonzentrationen<br />

am Flughafen Schönefeld waren<br />

mit den vorstädtischen Monatsmittelwerten<br />

der Luftgütemessstellen<br />

des LfU in Blankenfelde-Mahlow im<br />

Zeitraum 2012 bis <strong>2015</strong> bzw. Königs<br />

Wusterhausen im Zeitraum 2012 bis<br />

2013 vergleichbar. <strong>2015</strong> kam es beim<br />

Feinstaub am Flughafen Schönefeld<br />

zu drei und in Blankenfelde-Mahlow<br />

zu acht, und im ländlichen Hasenholz<br />

zu sieben von 35 nach dem Bundes-


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 53<br />

←<br />

Immissionsschutzgesetz tolerablen<br />

Überschreitungen, die in einem gesamten<br />

Kalenderjahr auftreten dürfen.<br />

Zum Vergleich: An der stark durch den<br />

Kraftfahrzeugverkehr beeinflussten<br />

Messstelle Potsdam Zeppelinstraße<br />

wurden im gleichen Zeitraum 16 Überschreitungen<br />

gemessen.<br />

Neben der Luftgütemessstelle auf dem<br />

Flughafengelände sind in den nebenstehenden<br />

Diagrammen auch andere<br />

Messstellen des Landes Brandenburg<br />

zu Vergleichszwecken aufgeführt. Der<br />

Standort Potsdam Zeppelinstraße steht<br />

dabei beispielhaft für eine Messstelle<br />

im städtischen Umfeld mit hoher<br />

Belastung durch den Straßenverkehr,<br />

die Messstelle Buckow (OT Hasenholz)<br />

repräsentiert die Hintergrundbelastung<br />

im ländlichen Bereich. Die<br />

Messstellen Blankenfelde-Mahlow<br />

und Königs Wusterhausen geben die<br />

Luftbelastung in vorstädtischen Gebieten<br />

wieder. Letztere wurde Anfang<br />

2014 vom Netz genommen und durch<br />

das LfU an einen neuen Messstandort<br />

verbracht.<br />

Ergebnisse im Detail<br />

Kohlenmonoxid<br />

Gasförmige Kohlenmonoxid (CO)-Immissionen<br />

werden an den Messstellen<br />

Schönefeld Flughafen, Blankenfelde-<br />

Mahlow und Potsdam Zeppelinstraße<br />

erfasst. Die CO-Konzentrationen auf<br />

dem Flughafengelände Schönefeld<br />

und innerorts in Blankenfelde-<br />

Mahlow waren dabei nur etwa halb so<br />

→<br />

Kohlenmonoxid CO (µg/m 3 )<br />

CO-Konzentrationen in µg/m³ als Jahresmittelwerte<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Flughafen<br />

Schönefeld<br />

Blankenfelde-<br />

Mahlow<br />

Potsdam,<br />

Zeppelinstraße<br />

2012 2013 2014 <strong>2015</strong> Quelle: FBB/LUGV


→<br />

54 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

→ Tagesaktuelle<br />

Luftgütedaten<br />

vom Flughafen<br />

Schönefeld<br />

unter<br />

http://www.berlin-airport.de/<br />

de/unternehmen/umwelt/luft/<br />

luftguete-messstelle/index.php<br />

hoch wie der durch den Autoverkehr<br />

belastete Messpunkt Potsdam Zeppelinstraße.<br />

An keiner der Messstellen<br />

wurde der Grenzwert für Kohlenmonoxid<br />

erreicht, der zum Schutz von<br />

Mensch und Umwelt auf zehn mg/<br />

m3 (entspricht 10.000 µg/m 3 ) als<br />

Acht-Stunden-Mittelwert eines Tages<br />

festgelegt ist (39. BImSchV).<br />

Stickstoffoxide<br />

Die Immissionen von Stickstoffoxiden<br />

(NO X<br />

) werden üblicherweise als NO 2<br />

berechnet und angegeben, da Stickstoffoxide<br />

überwiegend als Stickstoffmonoxid<br />

(NO) emittiert werden, in der<br />

Atmosphäre aber zu Stickstoffdioxid<br />

(NO 2<br />

) oxidieren. Die gasförmigen<br />

Immissionen von Stickstoffdioxid<br />

(NO 2<br />

) der fünf ausgewählten Luftgütemessstellen<br />

lassen sich miteinander<br />

in Relation setzen. Ebenso wie beim<br />

Kohlenmonoxid lagen die Jahresmittelwerte<br />

der NO 2<br />

-Konzentrationen an<br />

der Messstelle Flughafen Schönefeld,<br />

innerorts in Blankenfelde-Mahlow<br />

und in Königs Wusterhausen gleichauf<br />

– sie waren knapp doppelt so hoch<br />

wie im ländlich geprägten Hasenholz/<br />

Buckow, aber weniger als halb so hoch<br />

wie in der verkehrsexponierten<br />

Zeppelinstraße in Potsdam. Für NO 2<br />

gilt zum Schutz der menschlichen<br />

Gesundheit europaweit ein einheitlicher<br />

Ein-Stunden-Grenzwert von<br />

200 µg/m 3 , der nicht öfter als 18-mal<br />

im Jahr überschritten werden darf<br />

(39. BImSchV). Dieser Grenzwert<br />

wurde <strong>2015</strong> an keiner der Messstellen<br />

überschritten.<br />

Stickstoffdioxid NO 2 (µg/m 3 )<br />

NO 2 -Konzentrationen in µg/m³ als Jahresmittelwerte<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Flughafen<br />

Schönefeld<br />

Blankenfelde-<br />

Mahlow<br />

Königs-<br />

Wusterhausen<br />

Potsdam,<br />

Zeppelinstraße<br />

Hasenholz<br />

(Buckow)<br />

2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />

Quelle: FBB/LUGV


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 55<br />

←<br />

Feinstaub<br />

Die auf dem Schönefelder Flughafengelände<br />

registrierten Konzentrationen<br />

von Partikeln, deren aero-dynamischer<br />

Durchmesser weniger als zehn<br />

Mikrometer beträgt (PM 10<br />

), waren<br />

vergleichbar mit denen anderer Messstellen<br />

mit vorstadttypischer Belastung<br />

(Blankenfelde-Mahlow und<br />

Königs Wusterhausen). Wie im Vorjahr<br />

wurden an der durch Straßenverkehr<br />

belasteten Luftgütemessstelle<br />

in Potsdam deutlich höhere Werte<br />

aufgezeichnet. Die auf dem Flughafengelände,<br />

in Blankenfelde-Mahlow und<br />

in Königs Wusterhausen gemessenen<br />

PM 10<br />

-Jahresmittelwerte lagen nur geringfügig<br />

über oder in vergleichbarer<br />

Größenordnung mit dem ländlichen<br />

Hintergrundbereich (Hasenholz).<br />

Die Partikel stammen hier vermutlich<br />

primär aus dem Ferneintrag und<br />

landwirtschaftlichen Aktivitäten.<br />

Der zulässige PM 10<br />

-Jahres-grenzwert<br />

beträgt 40 µg/m 3 . Der PM 10<br />

-Tagesgrenzwert<br />

zum Schutz der menschlichen<br />

Gesundheit von 50 µg/m 3 darf gemäß<br />

39. Bundes-Immissionsschutzverordnung<br />

nicht öfter als 35-mal im Jahr<br />

überschritten werden. Am Flughafen<br />

Schönefeld wurde <strong>2015</strong> an drei Tagen<br />

ein Tagesmittelwert > 50 µg/m 3 ermittelt.<br />

Seit 2012 wurden auch Konzentrationen<br />

von Partikeln kleiner 2,5 Mikrometer<br />

erfasst (PM 2,5<br />

). Diese weisen<br />

einen ähnlichen Verlauf auf, wobei<br />

die Messwerte <strong>2015</strong> an allen Messstellen<br />

niedriger ausfallen als im Vorjahr.<br />

Feinstaub PM 2,5<br />

(µg/m 3 )<br />

PM 2,5 -Konzentrationen in µg/m³ als Jahresmittelwerte<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Flughafen<br />

Schönefeld<br />

Blankenfelde-<br />

Mahlow<br />

Königs-<br />

Wusterhausen<br />

Potsdam,<br />

Zeppelinstraße<br />

Hasenholz<br />

(Buckow)<br />

2012 2013 2014 <strong>2015</strong> Quelle: FBB/LUGV<br />

Feinstaub PM 10<br />

(µg/m 3 )<br />

PM 10 -Konzentrationen in µg/m³ als Jahresmittelwerte<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Flughafen<br />

Schönefeld<br />

Blankenfelde-<br />

Mahlow<br />

Königs-<br />

Wusterhausen<br />

Potsdam,<br />

Zeppelinstraße<br />

Hasenholz<br />

(Buckow)<br />

2012 2013 2014 <strong>2015</strong> Quelle: FBB/LUGV


→<br />

56 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Auch Bienen wirken beim Schadstoffmonitoring<br />

in der Flughafenregion mit.


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 57


→<br />

58 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

01<br />

Biomonitoring<br />

Die Untersuchung<br />

Beim Biomonitoring steht die tatsächliche<br />

Einwirkung von Immissionen auf<br />

die belebte Umwelt im Flughafenumfeld<br />

im Mittelpunkt. Das Biomonitoring<br />

ermöglicht Aussagen, in welchem<br />

Maße Schadstoffe auf Gras als Futtermittel<br />

und Grünkohl als Lebensmittel<br />

einwirken und welchen Anteil daran<br />

der Luftverkehr hat. Zu diesem Zweck<br />

wurden genormte Grünkohlkulturen<br />

im Herbst 2011 und 2012 bzw. genormte<br />

Graskulturen im Sommer 2012,<br />

2013 und <strong>2015</strong> als Bioindikatoren im<br />

Untersuchungsgebiet aufgestellt. Die<br />

Bioindikatoren wurden unmittelbar<br />

am Flughafen Schönefeld, an der<br />

Autobahn, in und an Siedlungen und<br />

im landwirtschaftlichen Raum platziert.<br />

Zwei Messpunkte wurden in ausreichendem<br />

Abstand zum Flughafen,<br />

zu Siedlungen und Straßen aufgestellt,<br />

um die allgemeine Schadstoffbelastung<br />

in der Region zu messen (Hintergrundbelastung).<br />

Die Grünkohlkulturen<br />

wurden nach acht Wochen geerntet<br />

und im Labor analysiert, bei Graskulturen<br />

erfolgte dies mehrfach nach<br />

jeweils vier Wochen über einen Zeitraum<br />

von drei aufeinander folgenden<br />

Monaten. Durch den Vergleich mit<br />

weiteren aktuellen nationalen Untersuchungen<br />

sowie mittels Beurteilungsund<br />

Prüfwerten für Nahrungsmittel<br />

können die Ergebnisse der Analysen<br />

bewertet werden. Mit Hilfe des Biomonitorings<br />

können auch gesund-<br />

heitliche Risiken für den Menschen<br />

abgeleitet werden.<br />

Begonnen wurde das freiwillige<br />

Programm im Herbst 2011 mit der<br />

Untersuchung von Grünkohl. Die<br />

Region um Schönefeld wurde für die<br />

Untersuchung gewählt, um mögliche<br />

Veränderungen der Umweltwirkungen<br />

nach Inbetriebnahme des BER dokumentieren<br />

zu können. Die Untersuchungen<br />

von 2011 bis <strong>2015</strong> bilden die<br />

Datengrundlage für die Ausgangssituation,<br />

vor Inbetriebnahme des BER. Das<br />

Untersuchungsprogramm wird auch<br />

in den kommenden Jahren fortgesetzt.<br />

Alle Ergebnisse werden jährlich veröffentlicht.


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 59<br />

←<br />

Untersuchungsergebnis<br />

Das Biomonitoring seit 2011 zeigt,<br />

dass der Flughafen Schönefeld keinen<br />

relevanten Einfluss (Immissionswirkungen)<br />

auf die Anreicherung der Luft<br />

mit Schadstoffen in der Region besitzt.<br />

Selbst an den flughafennahen Messpunkten<br />

konnten Immissionen aus<br />

Verbrennungsprozessen in keinem<br />

signifikant höheren Maße festgestellt<br />

werden, als an (luft)verkehrs- und<br />

siedlungsfernen Messpunkten.<br />

Die bisherigen Untersuchungen<br />

zeigen: Die Nickel- und Cadmiumergebnisse<br />

waren sehr einheitlich und<br />

unauffällig. Ihr Ursprung lässt sich<br />

keiner Quelle zuordnen. Hinsichtlich<br />

Arsen und Blei zeigten sich mitunter<br />

Abstufungen, allerdings trat kein<br />

Messpunkt signifikant hervor. Antimon-<br />

und Chromimmissionswirkungen<br />

waren unmittelbar an der<br />

Autobahn A113 deutlich über den<br />

Hintergrundbereich erhöht und,<br />

bedingt durch den Kfz-Verkehr, auch<br />

östlich der nicht im Betrieb befindlichen<br />

Start-/Landebahn Süd des BER.<br />

Die untersuchten Metallgehalte der<br />

Graskulturen lagen <strong>2015</strong> gänzlich auf<br />

ländlichem Hintergrundniveau und<br />

unterschritten die herangezogenen<br />

Prüfwerte um ein Vielfaches. Polyzyklische<br />

aromatische Kohlenwasserstoffe<br />

(PAK) entstehen bei der unvollständigen<br />

Verbrennung von organischem<br />

Material, also Kohle, Kraftstoffen, Holz<br />

oder Tabak. Neben Kfz-Verkehr als<br />

potenzieller Quelle kommt der Einfluss<br />

häuslicher Kleinfeuerungsanlagen als<br />

vornehmliche PAK-Ursache in Frage.<br />

Im Jahr 2012 lagen die PAK-Ergebnisse<br />

in Grünkohl im Hintergrundbereich.<br />

Lediglich an der Autobahn A113 und<br />

östlich der nicht im Betrieb befindlichen<br />

Süd-Start-/Landebahn waren sie<br />

darüber erhöht. In 2013 zeigten sich<br />

im Mai vereinzelt höhere PAK-Gehalte<br />

in Graskulturen als in den Folgemonaten<br />

Juni und Juli. Dieser Umstand<br />

konnte der ungewöhnlich kalten<br />

Witterung und dem damit verbundenen<br />

Betrieb von häuslichen Kleinfeuerungsanlagen<br />

(Hausbrand) zugeordnet<br />

werden. Im Juni bis August <strong>2015</strong> lagen<br />

die untersuchten PAK-Gehalte der<br />

Graskulturen gänzlich auf ländlichem<br />

Hintergrundniveau.<br />

02<br />

03<br />

01 Schüler der Grundschule<br />

Schulzendorf ernten das Gras unter<br />

Anleitung von Dr. Monica Wäber<br />

(UMW Umweltmonitoring).<br />

02 Messpunkt an der A 113.<br />

03 Seit 2012 werden auch Graskulturen<br />

untersucht. Gras ist als Futtermittel<br />

Teil der menschlichen Nahrungskette.


→<br />

60 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Bienenmonitoring<br />

Das Bienenmonitoring beantwortet<br />

die Frage, ob der Betrieb eines Flughafens<br />

die Qualität des regional erzeugten<br />

Honigs und die Bienengesundheit<br />

beeinträchtigt. Beim Bienenmonitoring<br />

werden seit 2011 im Umfeld<br />

des zukünftigen Flughafens Berlin<br />

Brandenburg Pollen, Wachs und<br />

Honig auf Rückstände von Schadstoffen<br />

analysiert, die über die Luft und<br />

die Umwelt in die Nahrung gelangen<br />

können. Dazu wurden die Produkte<br />

von Bienenvölkern an drei Standorten<br />

untersucht. Ein Standort auf<br />

dem Betriebsgelände des Flughafens<br />

Schönefeld (seit 2012), ein Standort in<br />

unmittelbarer Flughafennähe, etwa<br />

fünf Kilometer südsüdöstlich (seit<br />

2013). Als Referenzstandort wurde<br />

2012 ein Bienenvolk in der Schorfheide<br />

hinzu genommen, das in einer<br />

von Straßen- und Luftverkehr sowie<br />

Siedlungen weitgehend unbeeinflussten<br />

Landschaft den Nektar sammelt.<br />

Mit dem Monitoring wurde bereits<br />

2011 begonnen, um mögliche Veränderungen<br />

der Rückstandsgehalte nach<br />

Inbetriebnahme des BER dokumentieren<br />

zu können. Es wird folglich über<br />

die Inbetriebnahme des BER hinaus<br />

fortgesetzt.<br />

Das Ergebnis des Bienenmonitorings<br />

<strong>2015</strong> bestätigt die jährlichen Untersuchungen<br />

seit 2011: Der Flughafenbetrieb<br />

hat auf die Qualität des Lebensmittels<br />

Honig aus der Flughafenregion<br />

keinen Einfluss. Die Gehalte der<br />

untersuchten Stoffe in Honig, Pollen<br />

und Wachs sind unbedenklich niedrig.<br />

Die Bienenvölker, flughafennah und<br />

fern, zeigten auch im Jahr <strong>2015</strong> eine<br />

gleichermaßen gute Entwicklung und<br />

Honigproduktion.<br />

Die Pollen, Wachs- und Honigproben<br />

wurden spurenanalytisch auf eine<br />

Auswahl an Schwermetallen und auf<br />

polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe<br />

(PAK) analysiert. Die<br />

Metalle sind zum Teil als Spurenmetalle<br />

lebensnotwendig wie Zink, können<br />

aber in höheren Konzentrationen<br />

gesundheitsschädlich wirken, wie<br />

beispielsweise Cadmium. Die Metalluntersuchung<br />

ergab keine systematischen<br />

Unterschiede zwischen Proben<br />

aus dem Nahbereich des aktuellen<br />

Flughafenbetriebs und denen vom<br />

Referenzstandort fernab des Flughafens.<br />

Die Rückstandsanalysen von<br />

akkreditierten Laboren wurden mit<br />

dem höchstmöglichen Empfindlichkeitsgrad<br />

durchgeführt. Die Metalle<br />

konnten aber nur in einem Teil aller<br />

Pollen, Wachs- und Honigproben<br />

gefunden werden, weit unter den<br />

Grenzwerten bestehender Richtlinien<br />

und Verordnungen. In den Honigproben<br />

aus dem Umfeld des Flughafens<br />

wie auch aus dem Biosphärenreservat<br />

Schorfheide wurden lediglich die Spurenelemente<br />

Zink und Kupfer in für<br />

Nahrungsmittel typischen niedrigen<br />

Mengen, nahe ihrer Bestimmungs-<br />

01 02 03


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 61<br />

←<br />

04<br />

grenze nachgewiesen. Auch konnten<br />

nur einzelne PAK in für Nahrungsmittel<br />

üblichen, unbedenklichen<br />

Mengen in den Honigproben gefunden<br />

werden. Die PAK sind Stoffe, die<br />

in Verbrennungsprozessen entstehen,<br />

z.B. als Rückstände aus dem Kerosin,<br />

und teilweise krebserregend sind.<br />

Benzo[a]pyren gilt hierbei als Leitsubstanz.<br />

Die im Honig ermittelten<br />

Benzo[a]pyren-Rückstände lagen unterhalb<br />

der Bestimmungsgrenze und<br />

lagen für Pollen und Wachs, sehr niedrig<br />

und weit unterhalb bestehender<br />

Richtwerte. Das gesamte Programm<br />

und die Untersuchungen werden von<br />

unabhängigen Gutachtern und Laboren<br />

durchgeführt.<br />

Ein Bienenvolk besteht aus etwa<br />

40.000 Bienen. Bei ihren Sammelflügen<br />

überfliegen sie ein Gebiet von<br />

bis zu drei Kilometer Radius und<br />

sammeln Nektar und Blütenpollen.<br />

Mit Pollen und Honig ernähren sie<br />

ihre Brut. Junge Honigbienen sondern<br />

aus Drüsen Bienenwachs ab und<br />

verwenden es zum Bau der Waben im<br />

Bienenstock. Honig gilt als naturrein<br />

und gesund. Die Bienen produzieren<br />

den Honig jedoch heute in einer Umwelt,<br />

die Schadstoffen aus Industrie,<br />

Luftverkehr, Kraftfahrzeugverkehr<br />

und Hausfeuerungsanlagen ausgesetzt<br />

ist. Über den Luftpfad werden die<br />

Stoffe transportiert, teilweise umgewandelt<br />

und in die Umwelt und die<br />

Nahrungskette eingetragen. Auch der<br />

Flughafen Schönefeld stellt regional<br />

eine potenzielle Quelle bestimmter<br />

Luftschadstoffe dar.<br />

01 Der Flughafenhonig.<br />

02 Imker Dirk Trepke betreut den<br />

FBB-Bienenstand.<br />

03 Honig aus der Flughafenregion kann<br />

man bedenkenlos genießen.<br />

04 Die Analyse von Honig, Pollen<br />

und Wachs wird mit dem höchst<br />

möglichen Empfindlichkeitsgrad<br />

durchgeführt.


→<br />

62 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Energiezentrale des Flughafens Berlin Brandenburg.


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 63<br />

←<br />

Energie, Wasser und Abfall<br />

Sicher, effizient, umweltfreundlich<br />

Klima und Energie<br />

Die Berliner Flughäfen verbrauchen<br />

zusammen jedes Jahr annähernd<br />

so viel Strom wie 35.000 Haushalte<br />

und in etwa die gleiche Menge an<br />

Heizwärme. Ausschlaggebend hierfür<br />

ist in erster Linie eine Vielzahl von<br />

Gebäuden von denen die meisten<br />

aufgrund ihrer Dimensionen und<br />

Funktionen besonders energieintensiv<br />

sind. Bedeutende Verbraucher sind<br />

neben den Terminals die Deutsche<br />

Flugsicherung, Rechenzentren, der<br />

Werftbetrieb sowie weitere betriebliche<br />

Einrichtungen des Unternehmens<br />

und seiner Mieter. Hinzu kommt die<br />

Außenbeleuchtung großer Flächen<br />

einschließlich der Vorfelder, der<br />

Roll- und Taxiwege sowie der Befeuerung<br />

der Start- und Landebahnen.<br />

Da die Airlines in den Nachtstunden<br />

außerdem Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen<br />

an den Flugzeugen<br />

durchführen, ergibt sich auch nachts<br />

ein hoher Energiebedarf.<br />

Seit 2011 wird ein Großteil des Strombedarfs<br />

des BER in vier gasbetriebenen<br />

Blockheizkraftwerken vor<br />

Ort erzeugt. Durch den Einsatz von<br />

hocheffizienter Kraft-Wärme-Kälte-<br />

Kopplung liefern die BHKW neben<br />

Strom gleichzeitig Fernwärme und<br />

Kälte. Der restliche Strombedarf der<br />

Berliner Flughäfen wird vollständig<br />

aus erneuerbaren Energien gedeckt.<br />

Energieverbrauch Flughäfen Schönefeld/BER 1<br />

1<br />

Aufgrund der Bautätigkeit am BER-Terminal ist eine<br />

Abgrenzung zwischen Eigen- und Fremdverbrauch für die<br />

Jahre 2013 und 2014 nicht möglich. Eine Darstellung der<br />

Verbräuche je Verkehrseinheit für die Jahre ab 2012 wäre<br />

aufgrund der intensiven Bautätigkeit irreführend.<br />

Wärme und Kälte 2011 2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />

Wärmeverbrauch MWh 54.020 59.228 62.304 53.686 57.742<br />

davon Eigenverbrauch MWh 23.727 43.966 62.304 40.029 37.705<br />

davon Verbrauch Externe MWh 30.293 15.262 0 13.657 20.037<br />

Fernkälteverbrauch (BER) MWh 304 7.350 10.740 11.015 k. A.<br />

Eigenverbrauch pro Verkehrseinheit kWh/VE 3,3 6,1 9,2 5,4 4,4<br />

Elektroenergie 2011 2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />

Elektroenergiebezug MWh 34.905 78.350 78.643 72.100 70.672<br />

Anteil BHKW (BER) MWh 37.319 42.418 34.269 33.527<br />

Anteil Ökostrom MWh 0 41.031 36.225 37.831 37.145<br />

Eigenverbrauch MWh 16.717 61.144 60.830 72.100 70.672<br />

Verbrauch durch Externe MWh 18.188 17.206 17.813 0 0<br />

Eigenverbrauch pro Verkehrseinheit kWh/VE 2,3 8,5 8,9 9,8 8,5


→<br />

64 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Flughafen Schönefeld/<br />

BER<br />

Herzstück der Energieversorgung<br />

der Flughäfen Schönefeld und BER<br />

ist die durch das Unternehmen E.ON<br />

edis Contracting GmbH errichtete und<br />

betriebene Energiezentrale in der Airport<br />

City. Mit hochmodernen Erzeugungsanlagen<br />

liefert sie Wärme, Kälte,<br />

Strom und Notstrom für den neuen<br />

Hauptstadtflughafen und versorgt den<br />

Flughafen Schönefeld mit Fernwärme.<br />

Neben der effizienten Energieversorgung<br />

ist die kontinuierliche Steigerung<br />

der Energieeffizienz im Betrieb<br />

ein Kernelement für die „Green-Airport-Strategie“<br />

der FBB.<br />

Im Jahr <strong>2015</strong> wurde am Flughafen<br />

Schönefeld aufgrund des Weiterbetriebs<br />

mit dem Einbau neuer, drehzahlgeregelter<br />

Hocheffizienzpumpen<br />

begonnen. Die Motoren der neuen<br />

Pumpen regeln die Leistung stufenlos<br />

elektronisch und können die Leistung<br />

an den tatsächlichen Bedarf anpassen.<br />

So werden durch die im Jahr <strong>2015</strong><br />

ausgetauschten Pumpen jährlich rund<br />

80.000 kWh Strom eingespart. Der<br />

Pumpenaustausch wird 2016 fortgesetzt.<br />

Flughafen Tegel<br />

Die Wärmeversorgung am Standort Tegel<br />

wird durch ein Erdgas betriebenes,<br />

betriebseigenes Heizwerk sichergestellt.<br />

Die Flughafen Energie und<br />

Wasser GmbH versorgt die flughafeneigenen<br />

Gebäude, alle Mieter auf dem<br />

Flughafengelände sowie ein Gebäude<br />

der Bundeswehr. Die Bundes wehr<br />

versorgt flughafeneigene Gebäude in<br />

Tegel-Nord mit Fernwärme aus einem<br />

ebenfalls mit Erdgas betriebenen<br />

Heizwerk.<br />

Energieverbrauch Flughafen Tegel<br />

Wärme 2011 2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />

Erdgas- und Heizölverbrauch zur<br />

Wärmeerzeugung<br />

MWh 44.360 48.916 49.092 41.572 41.572<br />

erzeugte Wärme MWh 40.074 43.768 44.625 38.382 38.382<br />

Fernwärmebezug MWh 1.000 1.109 1.103 917 917<br />

davon Eigenverbrauch MWh 33.236 35.135 35.712 32.946 32.946<br />

davon Verbrauch Externe MWh 7.838 9.742 10.016 6.353 6.353<br />

Eigenverbrauch pro Verkehrseinheit kWh/VE 1,9 1,9 1,8 1,6 1,6<br />

Elektroenergie 2011 2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />

Elektroenergiebezug MWh 41.916 50.839 41.341 41.649 41.590<br />

davon Eigenverbrauch<br />

(inkl. Kälte erzeugung)<br />

MWh 30.901 39.514 30.196 30.504 31.443<br />

davon Verbrauch Externe MWh 11.015 11.325 11.145 11.145 10.147<br />

Eigenverbrauch pro Verkehrseinheit kWh/VE 1,8 2,1 1,5 1,4 1,5


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 65<br />

←<br />

Effizienz im Luftverkehr<br />

Kerosinverbrauch sinkt<br />

Verbrauch in Liter pro Passagier auf 100 km<br />

6,30 l 3,96 l 3,80 l 3,64 l<br />

1990 2010 2012 2014<br />

* Berücksichtigt werden bei der Berechnung alle im Bundesverband der Luftverkehrswirtschaft (BDL)<br />

organisierten Passagier-Fluggesellschaften inklusive der entsprechenden Tochterunternehmen.<br />

Quelle: BDL auf Grundlage von Unternehmensangaben<br />

Berechnungsgrundlage: www.die-vier-liter-flieger.de/de/die-berechnung


→<br />

66 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Klimaschutz<br />

Im Dezember <strong>2015</strong> haben 195 Staaten<br />

auf der UN-Klimakonferenz in Paris<br />

ein Abkommen zum Schutz des Klimas<br />

unterzeichnet, mit dem das Ziel<br />

verfolgt wird, die Erderwärmung im<br />

Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter<br />

auf weit unter zwei Grad Celsius zu<br />

beschränken. Um dies zu erreichen,<br />

muss sich die Menge der vom Menschen<br />

emittierten Treibhausgase bis<br />

2050 im Vergleich zu 1990 halbieren.<br />

Für die Industrieländer bedeutet das<br />

sogar eine Reduzierung um 80 bis 90<br />

Prozent.<br />

Die drei Gesellschafter der FBB, die<br />

Länder Berlin und Brandenburg und<br />

die Bundesrepublik Deutschland hatten<br />

schon zuvor vergleichbare Reduktionsziele<br />

definiert, um die Treibhausgasemissionen<br />

bis 2050 um 80 bis 95<br />

Prozent zu senken. Als Unternehmen<br />

der öffentlichen Hand sieht sich die<br />

FBB in der Pflicht, ebenfalls einen Beitrag<br />

zum Klimaschutz zu leisten.<br />

Beitrag der Airlines<br />

Seit 1990 haben die deutschen Fluggesellschaften<br />

ihren Treibstoffverbrauch<br />

pro Passagier auf 100 Kilometer um<br />

42 Prozent verringern können. Durch<br />

den starken Zuwachs im Luftverkehr<br />

wurden diese Erfolge jedoch in den<br />

vergangenen Jahren in der Gesamt-<br />

bilanz wieder aufgezehrt. Im Jahr<br />

2009 haben sich Fluggesellschaften,<br />

Flugzeughersteller und Flughäfen<br />

weltweit auf konkrete Klimaschutzziele<br />

geeinigt: Die Treibstoffeffizienz<br />

soll pro Jahr um rund 1,5 Prozent<br />

gesteigert werden, ab 2020 soll das<br />

Wachstum des Luftverkehrs kohlendioxidneutral<br />

erfolgen und bis 2050<br />

sollen gegenüber dem Jahr 2005 die<br />

Netto-CO 2<br />

-Emissionen der Luftfahrt<br />

um 50 Prozent sinken.<br />

Der Weg zur Reduktion der CO 2<br />

-<br />

Emissionen führt über detaillierte<br />

Scope<br />

Emissionsquellen<br />

Scope 01<br />

Scope 02<br />

Scope 03<br />

Kenntnisse der Emissionen sowohl<br />

qualitativ (Emissionsquellen) als<br />

auch quantitativ (Menge). Auf der<br />

Basis eines systematischen Ansatzes<br />

können dann Maßnahmen entwickelt<br />

und umgesetzt werden. Daher stellt<br />

die FBB seit 2007 jährlich die CO 2<br />

-<br />

Emissionen, die durch den Flughafenbetrieb<br />

direkt und indirekt entstehen,<br />

in einem Emissionsinventar dar. Die<br />

Erstellung des Inventars richtet sich<br />

nach dem Greenhouse Gas Protocol<br />

der Vereinten Nationen. Dem Protokoll<br />

folgend werden drei Geltungsbereiche<br />

(Scopes) unterschieden:<br />

Treibhausgase entstehen im Zuge der Geschäftstätigkeit<br />

des Unternehmens aus Quellen, die das Unternehmen<br />

selbst besitzt und/oder betreibt (Bsp. Fahrzeuge,<br />

Feuerungsanlagen etc.)<br />

Treibhausgase entstehen im Rahmen der Erzeugung der<br />

vom Unternehmen konsumierten Energie durch Dritte<br />

(Strom, ggf. aber auch Fernkälte, Fernwärme)<br />

Treibhausgase entstehen in der Lieferkette bzw. im Zuge der<br />

Nutzung der vom Unternehmen verkauften Produkte oder<br />

Dienstleistungen (Bsp. An- u. Abreise von Passagieren und<br />

Mitarbeitern, Transport von Gütern, Nutzung des Flughafens<br />

durch Luftverkehrsgesellschaften)


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 67<br />

←<br />

CO 2 -Emissionsinventar der Flughäfen Schönefeld und Tegel 2011 bis <strong>2015</strong><br />

2011 2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />

Emissionsquelle Scope CO 2 [t] Anteil CO 2 [t] Anteil CO 2 [t] Anteil CO 2 [t] Anteil CO 2 [t] Anteil<br />

Flugzeug<br />

Starts und Landungen<br />

(LTO-Zyklus)<br />

3 220.426 56,2% 226.061 59,9% 227.297 58,8% 239.787 63,1% 253.771 63,9%<br />

Hilfstriebwerke 3 18.797 4,7% 20.450 5,4% 21.567 5,6% 19.632 5,2% 21.553 5,4%<br />

Summe Flugzeug 239.223 59,9% 246.510 64,9% 248.863 64,4% 259.419 68,2% 275.324 69,4%<br />

Abfertigung<br />

400-Hz-Bodenstromanlagen 3 1.254 0,3% 338 0,1% 524 0,1% 80 0,0% 7 0,0%<br />

Fahrzeugverkehr, luftseitig/GPU<br />

Eigenverbrauch – Super 1 202 0,1% 224 0,1% 198 0,1% 173 0,0% 190 0,0%<br />

Eigenverbrauch – Diesel 1 881 0,2% 1.146 0,3% 1.250 0,3% 1.093 0,3% 1.087 0,3%<br />

Fremdverbrauch – Super 3 207 0,1% 213 0,1% 236 0,1% 226 0,1% 260 0,1%<br />

Fremdverbrauch – Diesel 3 4.088 1,0% 4.467 1,2% 4.451 1,2% 4.180 1,1% 4.557 1,1%<br />

Summe Abfertigung 6.632 1,7% 6.388 1,7% 6.659 1,7% 5.751 1,5% 6.102 1,5%<br />

Infrastruktur<br />

Energieverbrauch<br />

Energieverbrauch – Erdgas 1 8.636 2,2% 9.551 2,5% 9.471 2,4% 8.181 2,2% 9.042 2,3%<br />

Energieverbrauch – Heizöl 1 1.358 0,3% 2.074 0,5% 1.949 0,5% 819 0,2% 592 0,1%<br />

Energieverbrauch – Strom 2 25.317 6,3% 10.877 2,9% 11.779 3,0% 6.488 1,7% 5.465 1,4%<br />

Energieverbrauch – Fernwärme 2 12.021 3,0% 13.205 3,5% 13.819 3,6% 11.901 3,1% 12.790 3,2%<br />

Energieverbrauch – Fernkälte 2 1.456 0,4% 1.392 0,4% 2.035 0,5% 1.838 0,5% 1.795 0,5%<br />

Fremdverbrauch – Strom 3 16.295 4,1% 3.186 0,8% 4.102 1,1% 1.735 0,5% 1.376 0,3%<br />

Fremdverbrauch – Wärme 3 10.044 2,5% 7.619 2,0% 7.303 1,9% 5.564 1,5% 4.453 1,1%<br />

Fremdverbrauch – Fernkälte 3 743 0,2% 105 0,0% 150 0,0% 20 0,0% 0 0,0%<br />

Notstromanlagen<br />

Heizöl (TXL) 1 44 0,0% 45 0,0% 43 0,0% 46 0,0% 44 0,0%<br />

Propangas für Feuerwehrübungen<br />

1 190,6 0,0% 155,9 0,0% 156,6 0,0% 229,5 0,1% 190,6 0,0%<br />

Summe Infrastruktur 76.105 19,1% 48.210 12,7% 50.808 13,1% 36.822 9,7% 35.748 9,0%<br />

Fortsetzung auf Seite 68


→<br />

68 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

CO 2 -Emissionsinventar der Flughäfen Schönefeld und Tegel 2011 bis <strong>2015</strong> Fortsetzung von Seite 67<br />

2011 2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />

Emissionsquelle Scope CO 2 [t] Anteil CO 2 [t] Anteil CO 2 [t] Anteil CO 2 [t] Anteil CO 2 [t] Anteil<br />

Verkehr<br />

Fahrzeugverkehr, landseitig*<br />

Öffentliche Verkehrsmittel 3 10.976 2,8% 11.547 3,0% 12.106 3,1% 13.353 3,5% 15.755 4,0%<br />

Pkw 3 56.997 14,3% 57.999 15,3% 58.469 15,1% 54.530 14,3% 53.269 13,4%<br />

Lkw 3 6.052 1,5% 6.178 1,6% 6.441 1,7% 6.860 1,8% 7.232 1,8%<br />

Tanklastfahrzeuge 3 3.141 0,8% 3.252 0,9% 3.330 0,9% 3.446 0,9% 3.440 0,9%<br />

Summe Verkehr 77.167 19,3% 78.976 20,8% 80.346 20,8% 78.190 20,6% 79.696 20,1%<br />

Summe Scope 1 11.312 2,8% 13.197 3,5% 13.068 3,4% 10.542 2,8% 11.146 2,8%<br />

Summe Scope 2 38.794 9,7% 25.474 6,7% 27.633 7,1% 20.227 5,3% 20.050 5,1%<br />

Summe Scope 3 349.021 87,4% 341.414 89,8% 345.975 89,5% 349.412 91,9% 365.674 92,1%<br />

Summe gesamtes E.-Inventar 399.127 100,0% 380.084 100,0% 386.676 100,0% 380.182 100,0% 396.870 100,0%


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 69<br />

←<br />

C0 2 -Emissionen der Flughäfen<br />

Schönefeld und Tegel <strong>2015</strong><br />

0,3 % Eigenverbrauch – Diesel<br />

0,1 % Eigenverbrauch – Heizöl<br />

2,3 % Energieverbrauch – Erdgas<br />

2,8 %<br />

Scope 1*<br />

3,2 % Energieverbrauch – Fernwärme<br />

0,5 % Energieverbrauch – Fernkälte<br />

1,4 % Energieverbrauch – Strom<br />

10,8 5,1 %<br />

Scope 2*<br />

0,9 % Tanklastfahrzeuge<br />

1,8 % Lkw<br />

13,4 % PkW<br />

92,1 %<br />

Scope 3*<br />

4,0% Öffentliche Verkehrsmittel<br />

1,1 % Fremdverbrauch – Wärme<br />

0,3 % Fremdverbrauch – Strom<br />

1,1 % Fremdverbrauch – Diesel<br />

0,1 % Fremdverbrauch – Super<br />

5,4 % Hilfstriebwerke<br />

63,9 % Starts und Landungen (LTO-Zyklus)<br />

* Erläuterung zu den Scopes siehe Infokasten Seite 70.


→<br />

70 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Die Wurzelraumkläranlage des Flughafens Schönefeld.<br />

Wasser<br />

Die FBB betreibt an den Standorten<br />

Tegel und Schönefeld sowie am BER<br />

technische Anlagen, in denen wassergefährdende<br />

Stoffe gelagert bzw.<br />

verwendet werden. Dazu zählen zum<br />

Beispiel Tankstellen, Lager für Heizöl<br />

und Betriebsmittel oder Aufzugsanlagen.<br />

Zum Schutz von Boden und<br />

Grundwasser werden diese regelmäßig<br />

kontrolliert und von Sachverständigen<br />

geprüft. Grundlage der<br />

Prüfungen bilden dabei die Vorgaben<br />

des Wasserhaushaltsgesetzes und der<br />

Verordnungen über Anlagen zum<br />

Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen und über Fachbetriebe.<br />

Teile der Ver- und Entsorgungsinfrastruktur<br />

des zukünftigen Flughafens<br />

Berlin Brandenburg werden bereits


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 71<br />

←<br />

seit 2010 für den Bestandsflughafen<br />

Schönefeld genutzt und erhöhen<br />

so den Standard zum Schutz der<br />

Gewässer. Das Schmutzwasser wird<br />

der Kläranlage Waßmannsdorf der<br />

Berliner Wasserbetriebe zugeführt.<br />

Das Regenwasser wird differenziert<br />

behandelt. In der frostfreien Zeit wird<br />

dieses Wasser von Dächern, Straßen<br />

und Rollbahnen, wenn es sauber ist,<br />

entweder direkt vor Ort versickert<br />

oder in modernen Rückhaltebodenfiltern<br />

auf dem Flughafen behandelt.<br />

Ziel des Bodenfilters ist es, die belasteten<br />

Regenwassermengen soweit zu<br />

behandeln, dass sie entweder versickert<br />

oder in den Glasowbach bzw.<br />

den Selchower Flutgraben abgeleitet<br />

werden können. In den Wintermonaten<br />

dienen die Rückhaltebodenfilter<br />

ebenfalls der Behandlung des mit<br />

Enteisungsmitteln belasteten Regenwassers.<br />

Automatische Messstationen<br />

überwachen die Reinigungswirkung<br />

des Bodenfilters. Werden die vorgegebenen<br />

Einleitgrenzwerte für die oben<br />

beschriebene Ableitung nach der<br />

Behandlung in den Retentionsbodenfiltern<br />

überschritten, so besteht die<br />

Möglichkeit, das Niederschlagswasser<br />

zum Klärwerk nach Waßmannsdorf<br />

zu pumpen.<br />

Auslaufbauwerk des Bodenfilters.


→<br />

72 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Entwässerungskonzept<br />

Flughafen Berlin Brandenburg<br />

Unbelastete<br />

Niederschlagswasser<br />

Belastete<br />

Niederschlagswasser<br />

Schmutzwasser<br />

Passage Behandlungsanlage<br />

(Bodenfilter)<br />

Passage der Messstation<br />

Versickerung oder Ableitung<br />

in Vorfluter<br />

Ableitung ins Klärwerk


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 73<br />

←<br />

Trinkwasser<br />

und Abwasser<br />

Der Trinkwasserverbrauch und das<br />

Abwasseraufkommen hängen von<br />

verschiedenen technischen Prozessen<br />

ab. Einer der signifikanten, nicht beeinflussbaren<br />

Punkte für das Abwasseraufkommen<br />

ist das Wetter. So wird<br />

zum Beispiel während des Winterbetriebes<br />

das mit Enteisungsmitteln<br />

belastete Regenwasser in Schönefeld<br />

über eine Wurzelraumkläranlage<br />

geführt bzw. bei zu hoher Schmutzfracht<br />

oder Menge der Kläranlage<br />

zugeleitet. In Tegel werden die mit<br />

Enteisungsmittel belasteten Wässer<br />

bei Einhaltung der Grenzwerte dem<br />

Vorfluter zugeführt, bei Überschreitung<br />

erfolgt die Ableitung zur Kläranlage.<br />

Dies erklärt, warum in manchen<br />

Jahren mehr Abwasser anfällt, als<br />

dem öffentlichen Netz an Trinkwasser<br />

entnommen wird.<br />

Die Verbräuche der Standorte SXF<br />

und BER werden ab 2012 zusammengefasst<br />

ausgewiesen. Die beachtlich<br />

gestiegenen Trinkwasser- und Abwassermengen<br />

des Standortes SXF/BER in<br />

2012 resultieren daraus, dass Gebäude<br />

und Anlagen des BER in Betrieb<br />

gegangen sind. Um Verkeimungen<br />

des BER-Trinkwassernetzes durch<br />

den ruhenden Betrieb vorzubeugen,<br />

müssen in großem Umfang Leitungen<br />

gespült werden.<br />

Wasserverbrauch Flughafen Schönefeld und BER<br />

Wasserverbrauch 2011 2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />

Trinkwasserverbrauch m³ 181.849 272.730 218.070 230.385 228.598<br />

je Verkehrseinheit l/VE 25,2 38,1 32,1 31,3 26,6<br />

Abwasseraufkommen m³ 126.213 177.015 198.851 190.939 204.645<br />

je Verkehrseinheit l/VE 17,5 24,7 29,2 25,9 23,8<br />

Wasserverbrauch Flughafen Tegel<br />

Wasserverbrauch 2011 2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />

Trinkwasserverbrauch m³ 220.252 257.860 246.613 216.966 273.213<br />

je Verkehrseinheit l/VE 12,8 14,0 12,4 10,3 12,8<br />

Abwasseraufkommen m³ 280.683 270.405 319.677 259.286 1 257.581<br />

je Verkehrseinheit l/VE 16,3 14,6 16,0 12,3 12,0<br />

1<br />

Korrektur Abwasseraufkommen für das Jahr 2014


→<br />

74 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Bei der Flugzeugenteisung müssen Sicherheitsaspekte ganz oben stehen – ohne die Umwelt mehr als notwendig zu belasten.<br />

Enteisung<br />

Der Winter stellt im Hinblick auf die<br />

Sicherheit hohe Anforderungen an die<br />

Flughafenbetreiber. Zum einen müssen<br />

innerhalb kurzer Zeit alle Flächen,<br />

auf denen sich Flugzeuge und Servicefahrzeuge<br />

bewegen, von Schnee und<br />

Eis befreit werden. Zum anderen sind<br />

die Flugzeuge zu enteisen und vor erneutem<br />

Wiedervereisen zu schützen.<br />

Ziel des Winterdienstes ist es, sichere<br />

Starts und Landungen zu gewährleisten<br />

und dabei das von den Flächen<br />

abfließende Wasser in möglichst geringem<br />

Umfang mit Enteisungsmitteln<br />

zu belasten. Umweltrelevante Aspekte<br />

sind deshalb auch fester Bestandteil<br />

des Flugplatzhandbuches, das u. a. die<br />

Praxis des betrieblichen Winterdienstes<br />

verbindlich regelt.<br />

Zur Enteisung der Start- und Landebahnen,<br />

der Taxiways und des<br />

Vorfeldes kommen Natrium- und<br />

Kaliumformiate zum Einsatz. Dabei<br />

handelt es sich um Salze der Ameisensäure,<br />

die gut biologisch abbaubar sind<br />

und nach deutschem Wasserrecht als<br />

schwach wassergefährdend (Wassergefährdungsklasse<br />

1) gelten. Der<br />

Zustand der Start- und Landebahnen<br />

wird permanent überwacht und mit<br />

speziellen Messfahrzeugen kontrolliert.


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 75<br />

←<br />

Ist der Einsatz von Enteisungsmitteln<br />

erforderlich, werden diese mit modernen<br />

Streufahrzeugen gezielt und<br />

sparsam nach tatsächlichem Bedarf<br />

ausgebracht. Grundsätzlich wird die<br />

mechanische Schneeräumung der<br />

chemischen Behandlung der Flächen<br />

vorgezogen. Das Aufbringen von<br />

Enteisungsmitteln auf nicht zuvor<br />

mechanisch geräumten Flächen wird<br />

vermieden. Jeder Enteisungsmitteleinsatz<br />

wird genau dokumentiert.<br />

Im Winter <strong>2015</strong>/2016 wurde am<br />

Standort Schönefeld ein GPS-basiertes<br />

System zur Einsatzdatenerfassung<br />

getestet. Es handelt sich dabei um<br />

eine Pilotlösung in einem Großflächenstreufahrzeug<br />

mit webbasierter<br />

Auswertemöglichkeit am PC. Der Einsatz<br />

unter Praxisbedingungen verlief<br />

erfolgreich und lässt u.a. eine weitere<br />

Optimierung des Enteisungsmitteleinsatzes<br />

erwarten. Für die kommenden<br />

Jahre ist die Ausrüstung weiterer Winterdienstfahrzeuge<br />

mit dieser neuen<br />

Technik geplant.<br />

Im Vergleich zur strengen Winterperiode<br />

2012/2013, die bezüglich der Menge<br />

an eingesetzten Flächenenteisungsmitteln<br />

die absoluten Maximalwerte in<br />

der Langzeitstatistik beider Flughäfen<br />

markiert, handelte es sich bei der<br />

vergangenen Winterperiode um einen wasser. Die biologisch abbaubaren<br />

Durchschnittswinter. Demzufolge war Enteisungsmittel-Wasser-Gemische<br />

es möglich, mit deutlich reduziertem werden Kläranlagen der Berliner Wasserbetriebe<br />

und der betriebseigenen<br />

Enteisungsmitteleinsatz den sicheren<br />

Flugbetrieb zu gewährleisten.<br />

Wurzelraumkläranlage in Schönefeld<br />

zugeführt.<br />

Als Luftfahrzeugenteisungsmittel<br />

kommen Propylenglykole zum Einsatz, Auch in der Langzeitstatistik der<br />

die der Wassergefährdungsklasse 1 Luftfahrzeugenteisung steht die<br />

(schwach wassergefährdend) zugeordnet<br />

sind. Diese werden mit Hilfe von strengen Winter. Im Vergleich mussten<br />

Winterperiode 2012/2013 für einen<br />

Spezialfahrzeugen in genau definierten in den drei anderen Winterperioden<br />

Mischungsverhältnissen heiß auf das deutlich weniger Luftfahrzeuge mit<br />

Flugzeug gesprüht. Die Einsatzmenge Enteisungsmitteln behandelt werden.<br />

hängt dabei wesentlich von den vorherrschenden<br />

Witterungsbedingungen pro Enteisungsvorgang erforderliche<br />

Zudem war auch die durchschnittlich<br />

sowie der Größe des zu enteisenden Einsatzmenge geringer als in der<br />

Flugzeugs ab. Überschüssiges Enteisungsmittel<br />

tropft ab und mischt sich zu den insgesamt niedrigeren Verbräu-<br />

Winterperiode 2012/2013, was letztlich<br />

mit dem abfließenden Niederschlagschen<br />

führt.<br />

Enteisung Flugbetriebsflächen<br />

2012 / 2013 2013 / 2014 2014 / <strong>2015</strong> <strong>2015</strong> / 2016<br />

SXF<br />

Flüssigenteiser t 819 295 355 394<br />

Feststoffenteiser t 517 166 200 208<br />

TXL<br />

Flüssigenteiser t 1.202 425 397 578<br />

Feststoffenteiser t 695 210 222 271<br />

Enteisung Luftfahrzeuge<br />

2012 / 2013 2013 / 2014 2014 / <strong>2015</strong> <strong>2015</strong> / 2016<br />

SXF<br />

Flüssigenteiser Typ I l 510.284 156.415 171.541 194.691<br />

Flüssigenteiser Typ II l 514.305 107.276 70.477 85.125<br />

TXL<br />

Flüssigenteiser Typ I l 1.153.613 326.567 328.972 315.397<br />

Flüssigenteiser Typ II l 1.029.291 253.714 163.216 196.225


→<br />

76 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Entwicklung des Abfallaufkommens<br />

in Schönefeld und Tegel<br />

Schönefeld<br />

4.076 Tonnen<br />

3.621 Tonnen<br />

1.671 Tonnen<br />

137.273 Tonnen<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

<strong>2015</strong><br />

Tegel<br />

17.453 Tonnen<br />

3.245 Tonnen<br />

3.039 Tonnen<br />

3.066 Tonnen<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

<strong>2015</strong>


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 77<br />

←<br />

Abfall<br />

Der Bilanz der Flughafengesellschaft<br />

zuzurechnende Abfälle entstehen im<br />

Fluggastbereich, bei der Instandhaltung<br />

und Reparatur von Flugbetriebsflächen,<br />

Gebäuden und technischen<br />

Anlagen sowie in vom Unternehmen<br />

genutzten Büros und Werkstätten. Bei<br />

der Entsorgung wird gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

zwischen gefährlichen<br />

Abfällen (z.B. Schlämme aus Öl-/<br />

Wasserabscheidern, Leuchtstofflampen<br />

oder Bauabfälle mit gefährlichen<br />

Inhaltsstoffen) und nicht gefährlichen<br />

Abfällen (z.B. Siedlungsabfall, Straßenkehricht<br />

oder unbelasteter Beton) unterschieden.<br />

Zum Teil unterliegen die<br />

Abfallmengen im Vergleich mehrerer<br />

Berichtsjahre starken Schwankungen.<br />

Diese ergeben sich beispielsweise aus<br />

Rückbauarbeiten- und Sanierungsmaßnahmen<br />

oder aus der bedarfsgerechten<br />

Entsorgung von Abfällen aus<br />

Öl-/Wasserabscheidern.<br />

Am Flughafen Berlin-Schönefeld stehen<br />

die Jahre 2011 bis 2014 bezüglich<br />

der Gesamtabfallmenge für Durchschnittsjahre<br />

ohne relevante Rückbau-<br />

und Sanierungsmaßnahmen.<br />

Die Mengenschwankungen bei den<br />

gefährlichen Abfällen resultieren im<br />

Wesentlichen aus dem Zyklus der Abscheiderentsorgung<br />

und zusätzlichen<br />

Reinigungsmaßnahmen im Kanalnetz. oder wurden verwertet. Beispiele<br />

Für diese Abfallstoffe besteht derzeit dafür sind der Einsatz als Zuschlagstoff<br />

keine Verwertungsmöglichkeit. in der Asphaltproduktion, die Verwendung<br />

im Straßen- und Wegebau<br />

Im Jahr <strong>2015</strong> erfolgte die Sanierung der<br />

3.600 m langen Start- und Landebahn oder die Nutzung als Baumaterial zur<br />

Nord. Bei dieser Baumaßnahme fielen Deponieprofilierung. Lässt man diese<br />

insgesamt 134.018 t Abfälle an. Lediglich<br />

37 t gefährlicher Abfall musste sich das Gesamtabfallaufkommen mit<br />

Sondermaßnahme außer Acht, bewegt<br />

der Beseitigung zugeführt werden. Es 3.255 t im Rahmen der Schwankungsbreite<br />

der Vorjahre.<br />

handelt sich dabei um Gummiabrieb,<br />

der beim Aufsetzvorgang der Flugzeuge<br />

zum Teil auf dem rauen Antiskidbelag<br />

verbleibt. Die mit gefährlichen TXL bewegte sich im Jahr <strong>2015</strong> auf dem<br />

Das Abfallaufkommen am Flughafen<br />

Stoffen belasteten Rückstände wurden Niveau der Vergleichsjahre 2012 und<br />

durch Spezialfahrzeuge mittels Hochdruckreinigung<br />

gelöst, aufgesaugt, im Jahr 2013 - resultierte überwiegend<br />

2014. Das erhöhte Abfallaufkommen<br />

entwässert und der entstandene aus dem Rückbau versiegelter Flächen<br />

bzw. der Bauvorbereitung von<br />

Schlamm entsorgt. Die verbleibenden<br />

Abfälle, im Wesentlichen die drei Flächen. Die bei diesen Maßnahmen<br />

großen Fraktionen Boden und Steine, angefallenen Abfälle konnten zu großen<br />

Teilen der Verwertung zugeführt<br />

Bitumengemische und Beton konnten<br />

zum Teil wiederverwendet werden werden.<br />

Abfallaufkommen<br />

2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />

SXF*<br />

Abfallaufkommen, gesamt t 4.076 3.621 1.671 137.273<br />

gefährliche Abfalle t 2.734 1.495 192 1.637<br />

nicht gefährliche Abfälle t 1.342 2.126 1.479 135.636<br />

TXL<br />

Abfallaufkommen, gesamt t 3.245 17.453 3.039 3.066<br />

gefährliche Abfalle t 848 2.154 456 723<br />

nicht gefährliche Abfälle t 2.397 15.299 2.583 2.343<br />

* Angaben SXF ohne Baustelle BER


→<br />

78 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

EXXXXX XXXXX


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 79<br />

←<br />

Auf den vielfach mageren Flughafenböden<br />

hat sich eine reiche Pflanzenwelt angesiedelt.


80 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Das Mähboot schont die empfindliche Tierund<br />

Pflanzenwelt an den Gewässerrändern


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 81<br />

←<br />

Der Flughafen-Landschaftspark<br />

Das grüne Band um den BER<br />

Erholung und<br />

Naturschutz<br />

Die Flughafen Berlin Brandenburg<br />

GmbH sorgt mit zahlreichen Projekten<br />

dafür, dass die unvermeidbaren<br />

Veränderungen der Landschaft<br />

durch den Ausbau des Flughafens<br />

ökologisch ausgeglichen werden. Die<br />

Erfüllung dieser Auflagen aus der<br />

Planfeststellung ist dem Unternehmen<br />

nicht Pflicht, sondern Herzensangelegenheit.<br />

Wo Lebensräume für Tiere<br />

und Pflanzen verloren gingen, wurde<br />

daher an anderer Stelle hochwertiger<br />

Ersatz geschaffen. Ein „grünes Band“<br />

rund um den BER mit attraktiven<br />

Erholungsorten für Anwohner und<br />

Besucher wertet die Landschaft auf.<br />

Tiere und Pflanzen finden in diesem<br />

vernetzten Landschaftspark einen<br />

Lebensraum.<br />

Zülowniederung<br />

Das größte Einzelprojekt der Ausgleichs-<br />

und Ersatzmaßnahmen ist<br />

die ökologische Aufwertung der<br />

Zülowniederung. Dieser 2.600 Hektar<br />

umfassende Landschaftsraum liegt<br />

rund neun Kilometer südlich vom BER<br />

zwischen Groß Machnow und Mittenwalde.<br />

Die landwirtschaftlich geprägte,<br />

offene Niederungslandschaft wird aus<br />

Mitteln des Flughafens in den kommenden<br />

Jahren gemeinsam mit den<br />

örtlichen Agrarbetrieben gestaltet.<br />

Im Rahmen detaillierter Planungen<br />

wurden die Maßnahmen mit den<br />

Landwirten abgestimmt und für die<br />

Umsetzung vorbereitet. Die Landwirte<br />

werden für Ertragsausfälle entschädigt<br />

bzw. für die Pflege von Flächen<br />

entlohnt.<br />

So entstanden bisher ca. 43 km artenreiche<br />

Blühstreifen entlang der Äcker,<br />

auf denen sich selten gewordene<br />

Insektenarten ansiedeln. Die Streifen<br />

verbinden zudem verschiedene<br />

Lebensräume, so dass ein vernetzter<br />

Lebensraum entsteht. Bis Ende 2014<br />

wurden rund 11 Kilometer Baumreihen,<br />

200 Einzelbäume und Baumgruppen<br />

sowie 40.000 Quadratmeter<br />

Hecken gepflanzt, die das Netz verschiedener<br />

Lebensräume noch weiter<br />

ergänzen. Auf insgesamt 64.000 qm<br />

Fläche mit ökologischem Waldumbau<br />

wurden eher artenarme Kiefernforste<br />

aufgelichtet und mit Laubbäumen<br />

unterpflanzt. Aus artenarmen Forsten,<br />

die primär der Holzproduktion<br />

dienten, entwickeln sich nun Mischwälder,<br />

in denen regional typische<br />

Tier- und Pflanzenarten wieder eine<br />

Heimat finden.<br />

Am Zülowkanal und zahlreichen<br />

Nebengräben, die das Gebiet durchfließen,<br />

werden auf 42 Kilometern<br />

Länge nun die Böschungen mit<br />

Rücksicht auf die Tier- und Pflanzenwelt<br />

gemäht. An einem Stauwehr des<br />

Zülowkanals wurde eine Fischtreppe<br />

angelegt, die Fischen und Wasserorganismen<br />

wie Krebsen ermöglicht, das<br />

Wehr zu passieren. Vormals isolierte<br />

Lebensräume werden so wieder<br />

verbunden, so dass die Gewässer<br />

wieder Anschluss an den Rangsdorfer<br />

See erhalten. In den Niederungsbereichen<br />

wurden Kleingewässer für<br />

Frösche, Kröten und Molche angelegt<br />

und in einem Teil die Staubauwerke<br />

in den Entwässerungsgräben wiederhergestellt.<br />

Die Feuchtwiesen in den<br />

Niederungsgebieten werden nun wieder<br />

vernässt. Durch eine ökologische<br />

Bewirtschaftung und Beweidung mit<br />

wenigen Tieren der feuchten Wiesen<br />

erhält die Tier- und Pflanzenwelt einen<br />

wertvollen Lebensraum zurück.<br />

Der ökologische Erfolg in der Zülowniederung<br />

wird durch ein 25-jähriges<br />

Monitoring der Tier- und Pflanzenwelt<br />

dokumentiert. Die Auswirkungen<br />

der ökologischen Aufwertung auf die<br />

Landwirtschaft werden kontinuierlich<br />

ausgewertet, um die Wechselwirkungen<br />

zwischen Ökonomie und<br />

Ökologie im Landschaftsraum Zülowniederung<br />

verträglich aussteuern zu<br />

können.<br />

In Zukunft werden so nicht nur die<br />

Lebensbedingungen für Flora und


→<br />

82 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Rund um den Flughafen Berlin<br />

Brandenburg entsteht ein Landschaftspark<br />

mit wertvollen Lebensräumen für Tiere<br />

und Pflanzen.<br />

Eine von der FBB in der Zülowniederung<br />

geschaffene Fischtreppe verhilft wandernden<br />

Fischarten zu ihrem Recht. Ihre<br />

Reise endete bislang an einem unüberwindlichen<br />

Wehr.<br />

Abschlusspräsentation des Internationalen<br />

Workcamps.<br />

Diese Aufweitung des Zülowkanals durch<br />

die FBB lässt die Fließgeschwindigkeit<br />

sinken. So entstehen Lebensräume für<br />

andere Arten.<br />

Fauna verbessert, auch für die Nachbarn<br />

im Umfeld des BER entwickelt<br />

sich der Naturraum Zülowniederung<br />

zu einem attraktiven Erholungsraum.<br />

Umwelt-Workcamp<br />

Mit Unterstützung der FBB findet in<br />

<strong>2015</strong> bereits seit 11 Jahren jährlich ein<br />

internationales Workcamp junger<br />

Menschen statt, die sich rund um die<br />

Gemeinde Rangsdorf für die Naturund<br />

Tierwelt engagieren. Im Sommer<br />

<strong>2015</strong> legten 18 Jugendliche aus 13 Nationen<br />

einen historischen Parkweg an<br />

und wnahmen den Bestand von rund<br />

250 Bäumen mit Hilfe eines Katasters<br />

auf, um sie dann mit Plaketten zu<br />

markieren.<br />

Wertvolle Grünflächen<br />

Darüber hinaus hat die FBB in den<br />

Nach bargemeinden historische Parks<br />

und Grünanlagen instand gesetzt oder<br />

weiter entwickelt. Dabei handelt es sich<br />

um die historischen Gutsparks in Dahlewitz<br />

und Großziethen sowie die neu<br />

angelegten Parkanlagen In den Gehren,<br />

Am Dörferblick und Am Vogelwäldchen<br />

in Schönefeld. Die FBB wird in<br />

den kommenden 25 Jahren sicherstellen,<br />

dass sich diese als Kompensation<br />

für den Flughafenausbau geschaffenen<br />

Grünflächen optimal entwickeln.<br />

Lebensraum für Tiere<br />

und Pflanzen<br />

Für jeden Baum, der auf dem Baufeld<br />

weichen musste, wurden im Umfeld<br />

des Flughafens neue Bäume gepflanzt.<br />

Wertvolle Bäume konnten mit aufwändigen<br />

Verfahren geschützt und<br />

erhalten werden.<br />

Beim Bau des Flughafens Berlin Brandenburg<br />

hat das Unternehmen mit<br />

großem Aufwand besonders geschützte<br />

Tierarten wie Amphibien und Fledermäuse<br />

kartiert, in der Bauplanung<br />

berücksichtigt oder in Ersatzlebensräume<br />

umgesiedelt. Mehrere Tausend<br />

Exemplare besonders gefährdeter und<br />

geschützter Arten wie Knoblauchkröte<br />

und Moorfrosch wurden vor Baubeginn<br />

in ihren angestammten Lebensräumen<br />

eingesammelt und in neu<br />

angelegte Ersatzgewässer umgesiedelt.<br />

Die Entwicklung der Amphibien in<br />

den neuen Gewässern wurde kontinuierlich<br />

von Biologen überwacht. Mittlerweile<br />

ist die dauerhafte Ansiedlung<br />

der Tiere in den neu geschaffenen<br />

Teichen erfolgreich abgeschlossen.<br />

In einigen ungenutzten Gebäuden des<br />

alten Flughafens Schönefeld und in<br />

zahlreichen, im Zuge des Ausbaus zur<br />

Fällung vorgesehenen alten Bäumen<br />

hatten Fledermausarten wie Zwerg-


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 83<br />

←<br />

Mit artenreichen Blühstreifen vernetzt die FBB in der Zülowniederung Lebensräume.<br />

fledermaus und Großer Abendsegler<br />

ihr Sommerquartier. Bevor Gebäude<br />

abgerissen und Bäume gefällt wurden,<br />

ließ das Unternehmen das Baufeld<br />

zum Schutz der seltenen Kleinsäuger<br />

um fassend untersuchen. Bäume, in<br />

denen Fledermäuse saßen, wurden<br />

gekennzeichnet und erst gefällt, nachdem<br />

die Fledermäuse in ihre Winterquartiere<br />

gezogen waren. Der Flughafen<br />

Berlin Brandenburg hat das Rotberger<br />

Becken, ein Regenrück haltebecken<br />

östlich des Flughafen ge län des,<br />

erweitert und ökologisch auf gewertet,<br />

und damit einen neuen Lebens raum<br />

für Fledermäuse geschaffen.<br />

Landschaft<br />

Mehrere landschaftlich reizvolle Gutsparks<br />

im Umfeld des Flughafens wurden<br />

in den vergangenen Jahrzehnten<br />

vernachlässigt oder gärtnerisch verändert.<br />

Im Rahmen der Ausgleichsmaßnahmen<br />

hat die Flughafengesellschaft<br />

diese kulturlandschaftlichen Kleinode<br />

nach historischem Vorbild wiederhergestellt<br />

und ökologisch aufgewertet.<br />

Heute können sich dort die Bürger in<br />

attraktiv gestalteten Grünanlagen erholen.<br />

Zugleich bieten die Parks vielen<br />

Tieren und Pflanzen eine Heimat.<br />

Die Erneuerung des rund 25.000<br />

Quadratmeter großen Gutsparks<br />

Großziethen berücksichtigte die<br />

kultur historische Bedeutung des Geländes<br />

ebenso wie dessen ungenutzte<br />

ökologische Potenziale. In dem Areal<br />

mit einem wertvollen Altbaumbestand<br />

und Relikten der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

angelegten Parkanlage wurden<br />

das ursprüngliche Wegesystem<br />

und die alten Sichtachsen wiederhergestellt.<br />

Darüber hinaus wurde der<br />

Schweinepfuhl entschlammt sowie<br />

Spiel- und Obstwiesen neu angelegt.<br />

Der in den Gutspark integrierte<br />

Kinderbauernhof bietet Kindern<br />

und ihren Eltern eine wohnortnahe<br />

Erholung und Kontakt mit Tieren. So<br />

bildet der von der FBB neu gestaltete<br />

Gutspark heute das attraktive Zentrum<br />

am Dorfanger von Schönefeld-Großziethen.<br />

Auch der jahrzehntelang brachliegende,<br />

gut 73.000 Quadratmeter<br />

große denkmalgeschützte Gutspark<br />

Dahlewitz in der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow<br />

wurde im Zuge der<br />

Kompensationsmaßnahmen nach<br />

historischem Vorbild rekonstruiert.<br />

Dabei wurden die historischen Wegbeziehungen<br />

wiederhergestellt, knapp<br />

zwei Kilometer neue Wege angelegt,<br />

das Teich- und Grabensystem wiederbelebt,<br />

vier Brücken gebaut und<br />

Wiesenflächen von über 10.000 Quadratmetern<br />

geschaffen. Die vielfältigen<br />

Lebensräume für Tiere und Pflanzen,<br />

die durch die Verwilderung des Gelän-


→<br />

84 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Rund um den Flughafen Berlin<br />

Brandenburg entsteht ein Landschaftspark<br />

mit wertvollen Lebensräumen für Tiere<br />

und Pflanzen.<br />

Gutspark Großziethen.<br />

Wildpferde beweiden die Ausgleichsflächen<br />

der FBB.<br />

des entstanden waren, blieben weitgehend<br />

erhalten und werden behutsam<br />

weiterentwickelt.<br />

Von einer Anhöhe aus lassen sich in<br />

dem 280.000 Quadratmeter großen<br />

Landschaftspark „In den Gehren“ seit<br />

März <strong>2015</strong> Wildpferde beobachten,<br />

deren Weideflächen von Gehölzen<br />

umgeben sind. Im Landschaftspark<br />

„Am Dörferblick“ können Kinder und<br />

Erwachsene auf 150.000 Quadratmetern<br />

mithilfe unterschiedlicher<br />

Aktionsfelder die Natur entdecken.<br />

Der Park grenzt an den aus Kriegstrümmern<br />

angeschütteten, 86 Meter<br />

hohen Berg „Dörferblick“ auf dem<br />

ein wertvolles Biotop entstand, das<br />

heute zahlreichen seltenen Vogelarten<br />

Lebensraum bietet.<br />

Grünflächen am BER<br />

Auch bei der Gestaltung der neuen<br />

Grünanlagen auf dem Gelände des<br />

Flughafens spielen Landschaftsästhetik<br />

und ökologische Wertigkeit<br />

eine zentrale Rolle. So entstand im<br />

Bereich der Midfield Gardens östlich<br />

des Terminals eine typisch märkische<br />

Landschaft mit Sanddünen und<br />

Kiefern. Die Verbindungsachsen im<br />

repräsentativen Bereich der Airport<br />

City werden durch die für den städtischen<br />

Raum typischen Lindenalleen<br />

gesäumt. Die Lindenalleen umfassen<br />

auch den zentral gelegenen Willy-<br />

Brandt-Platz, der am südlichen Rand<br />

von einem über 100 Meter langen<br />

Wassertisch gefasst wird. Insgesamt<br />

wurden auf dem Gelände des Flughafens<br />

über 1.300 Bäume gepflanzt, die<br />

die Struktur des Areals prägen und<br />

einen wichtigen Beitrag für das Mikroklima<br />

am Flughafen leisten.<br />

Versiegelungsabgabe<br />

Die mit dem Neubau des Flughafens<br />

verbundenen Flächenversiegelungen<br />

gleicht die Flughafen Berlin Brandenburg<br />

GmbH durch Zahlungen von<br />

35 Millionen Euro an den Naturschutzfonds<br />

des Landes Brandenburg aus.<br />

Mit diesen Mitteln werden Naturschutzprojekte<br />

in den Nachbargemeinden<br />

des Flughafens und anderen<br />

Regionen Brandenburgs finanziert.


<strong>Umweltbericht</strong> Ansprechpartner <strong>2015</strong> | 85 <br />

Ansprechpartner<br />

Bei Fragen rund um das Thema Umwelt<br />

bei der Flughafen Berlin Brandenburg<br />

GmbH helfen die Mitarbeiter<br />

der FBB gern weiter.<br />

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Flughafen Schönefeld<br />

12521 Berlin<br />

Umwelt: 030 6091 73010<br />

umwelt@berlin-airport.de<br />

Schallschutz: 030 6091 73500<br />

schallschutz@berlin-airport.de<br />

Jochen Heimberg<br />

Abteilungsleiter Umwelt<br />

Umweltmanagement, Umweltkommunikation,<br />

Nachhaltigkeit<br />

Dr. Kai Johannsen<br />

Teamleiter Immissionsschutz<br />

Beauftragter für Lärmschutz<br />

und Luftreinhaltung<br />

Karsten Holtmann<br />

Teamleiter Umweltplanung<br />

Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen,<br />

Grünplanung<br />

Jörg Weyden<br />

Energieeffizienz und Klimaschutz<br />

Umweltabteilung<br />

Richard Klauß<br />

Vogelschlag- und Wildtiermanagement<br />

Operations<br />

Stephanie Stenzel<br />

Betriebliches Abfallmanagement<br />

Property Management<br />

Guido Jost<br />

Gewässerschutzbeauftragter<br />

Entwässerungsplanung und -Ausbau<br />

Facility Management<br />

Peter Lehmann<br />

Schallschutzbeauftragter<br />

Abteilung Schallschutz


→<br />

86 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Umweltdaten<br />

Flughafen Schönefeld (ab 2012 inkl. BER)<br />

Flugbetrieb<br />

2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />

Flugbewegungen Anzahl 71.758 65.267 70.325 76.153<br />

Passagiere Anzahl 7.097.274 6.727.306 7.292.517 8.526.268<br />

Luftfracht t 5.206 7.369 7.827 8.128<br />

Luftpost t 1.126 7 7 6<br />

Verkehrseinheiten VE 7.160.592 6.801.062 7.370.863 8.607.612<br />

Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter Anzahl 996 1.117 1.251 1.271<br />

Energie<br />

Energieverbrauch, gesamt (Erdgas,<br />

Heizöl, Fernwärme, Elektroenergie)<br />

MWh 145.673 151.687 136.801 128.414<br />

Erdgas MWh 687 0 0 0<br />

Heizöl 1 MWh 58 0 0 0<br />

Fernwärmebezug MWh 59.228 62.304 53.686 57.742<br />

Fernkältebezug MWh 7.350 10.740 11.015<br />

Elektroenergiebezug MWh 78.350 78.643 72.100 70.672<br />

Anteil an Grünstrom MWh 41.031 36.225 37.831 37.145<br />

Energieverbrauch, gesamt pro<br />

Verkehrseinheit<br />

Wasser<br />

kWh/VE 20,3 22,3 18,6 14,9<br />

Trinkwasserverbrauch m³ 272.730 218.070 230.385 228.598<br />

Abwasseraufkommen m³ 177.015 198.851 190.939 204.645<br />

Abfall*<br />

Abfallaufkommen, gesamt t 4.076 3.621 1.671 137.273<br />

gefährliche Abfälle t 2.734 1.495 192 1.637<br />

nicht gefährliche Abfälle t 1.342 2.126 1.479 135.636<br />

Luftfahrzeugenteisung 2012/2013 2013/2014 2014/<strong>2015</strong> <strong>2015</strong>/2016<br />

Flüssigenteiser (Typ I) l 510.284 156.415 171.541 194.691<br />

Flüssigenteiser (Typ II) l 514.305 107.276 70.477 85.125<br />

Flugbetriebsflächenenteisung<br />

Flüssigenteiser (Kaliumformiat) t 819 295 355 394<br />

Feststoffenteiser (Natriumformiat) t 517 166 200 208<br />

* Angaben Abfall ohne Baustelle BER<br />

1<br />

Bis Sept. 2010 erzeugte die FBB Fernwärme in einem eigenen Kraftwerk. Danach erfolgte die Versorgung durch die Blockheizkraftwerke der Eon.edis, deren Verbrauch unter Fernwärme,<br />

Fernkälte und Elektroenergiebezug ausgewiesen wird. Der Erdgasbezug 2012 weist den Verbrauch für die Beheizung der Zentralen Baustelleneinrichtung aus. Die provisorischen Check-in-<br />

Schalter wurden während des Probebetriebs mit Heizöl beheizt.


<strong>Umweltbericht</strong> <strong>2015</strong> | 87<br />

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Umweltdaten<br />

Flughafen Tegel<br />

2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />

Flugbetrieb<br />

Flugbewegungen Anzahl 171.114 174.763 182.197 184.457<br />

Passagiere Anzahl 18.164.203 19.591.849 20.688.016 21.005.196<br />

Luftfracht t 26.933 27.870 35.560 35.108<br />

Luftpost t 4.226 5.454 5.348 4.522<br />

Verkehrseinheiten VE 18.475.800 19.925.074 21.097.101 21.401.499<br />

Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter Anzahl 359 476 489 526<br />

Energie<br />

Energieverbrauch, gesamt (Erdgas,<br />

Heizöl, Fernwärme, Elektroenergie)<br />

MWh 100.864 91.536 84.138 88.128<br />

Erdgas MWh 46.689 46.981 40.580 44.851<br />

Heizöl MWh 2.227 2.111 992 757<br />

Fernwärmebezug MWh 1.109 1.103 917 930<br />

Elektroenergiebezug MWh 50.839 41.341 41.649 41.590<br />

Energieverbrauch, gesamt pro Verkehrseinheit<br />

Wasser<br />

kWh 5,5 4,6 4,0 4,1<br />

Trinkwasserverbrauch m³ 257.860 246.613 216.966 273.213<br />

Abwasseraufkommen m³ 270.405 319.677 259.286 257.581<br />

Abfall<br />

Abfallaufkommen, gesamt t 3.245 17.453 3.039 3.066<br />

gefährliche Abfälle t 848 2.154 456 723<br />

nicht gefährliche Abfälle t 2.397 15.299 2.583 2.343<br />

Luftfahrzeugenteisung 2012/2013 2013/2014 2014/<strong>2015</strong> <strong>2015</strong>/2016<br />

Flüssigenteiser (Typ I) l 1.153.613 326.567 328.972 315.397<br />

Flüssigenteiser (Typ II) l 1.029.291 253.714 163.216 196.225<br />

Flugbetriebsflächenenteisung<br />

Flüssigenteiser (Kaliumformiat) t 1.202 425 397 578<br />

Feststoffenteiser (Natriumformiat) t 695 210 222 271


→<br />

88 | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

Berichtsprofil<br />

Impressum<br />

Der vorliegende Bericht richtet sich<br />

an die Anwohner im Flughafenumfeld,<br />

Verbände und Initiativen,<br />

kommunale Mandatsträger und<br />

Behörden sowie unsere Gesellschafter<br />

und die Mitarbeiter des Unternehmens.<br />

Wir wollen einen Überblick<br />

über die wesentlichen Umweltaspekte<br />

und Aktivitäten geben, die in Zusammenhang<br />

mit unseren Tätigkeiten<br />

stehen. Der Bericht erscheint jährlich.<br />

Der letzte Bericht erschien für das<br />

Berichtsjahr 2014. Die Berichtsperiode<br />

des vorliegenden Berichts umfasst<br />

den Zeitraum vom 1. Januar 2013 bis<br />

31. Dezember <strong>2015</strong>.<br />

Die Daten umfassen die drei Standorte<br />

der Flughafen Berlin Brandenburg<br />

GmbH, die Flughäfen Schönefeld,<br />

Tegel sowie den Flughafen Berlin<br />

Brandenburg.<br />

Herausgeber:<br />

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

12521 Berlin<br />

www.berlin-airport.de<br />

www.facebook.com/berlinairport<br />

www.twitter.com/berlinairport<br />

www.direktzumber.de<br />

Tel. +49 (0)30 | 6091-1150<br />

V.i.S.d.P.: Lars Wagner<br />

Tel. +49 (0)30 | 6091-70100<br />

Fax: +49 (0)30 | 6091-70070<br />

E-Mail: pressestelle@berlin-airport.de<br />

Konzept/Redaktion: Jochen Heimberg<br />

Grundlayout: Scholz & Friends<br />

Gestaltung, Realisation:<br />

andesee Werbeagentur GmbH & Co. KG<br />

Fotos, Abbildungen:<br />

andesee Werbeagentur GmbH & Co. KG: S. 12, 13, 17, 19, 21, 39,<br />

65, 69, 72, 76 und sämtliche Tabellen und Diagramme<br />

Manfred Delpho: Titel<br />

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH: S. 22, 23, 24/25, 26/27,<br />

28/29, 32, 38, 40, 41, 44, 46/47, 48/49, 52, 58, 80, 82/83, 84<br />

Holger Hackenberg/HHDigital: S. 56/57<br />

jala/photocase: S. 78/79<br />

Kierok: S. 42<br />

Matt Kunz/istockphoto: S.<br />

naka/fotolia: S. 10<br />

Alexander Obst/Marion Schmieding: S. 3, 20<br />

shutterstock: S. 61<br />

UMW Umweltmonitoring: S. 59<br />

Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg: S. 4, 6, 8, 14,<br />

30, 36, 60, 62, 70, 71, 74, 84, 85<br />

Stand: August 2016


www.berlin-airport.de

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