BR-Magazin 19/2016

Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht. Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht.

01.09.2016 Aufrufe

BR-Einblicke Zwei 14-Jährige brechen aus dem Alltag aus Ab durchs Maisfeld Zwei Jungs unterwegs: Regisseur Fatih Akin hat Wolfgang Herrndorfs Außenseitergeschichte „Tschick“ verfilmt Der Kinoherbst beginnt mit einem Knaller: Die Romanverfilmung „Tschick“ läuft am 15. September in den deutschen Kinos an. Das Buch „Tschick“ hat einen Nerv getroffen, nicht nur bei Jugendlichen, auch bei erwachsenen Lesern. Zu „Tschick“ gibt es Unterrichtsmaterialien für die Schule, Lektüreschlüssel, Interpretationshilfen, eine Ausgabe in einfacher Sprache; es ist der Schlüsselroman der deutschen Millenials geworden. Die Geschichte von zwei 14-jährigen Berliner Schülern, die nicht zu den Coolen in ihrer Klasse gehören, in den Sommerferien nicht in den Urlaub fahren werden und echt anstrengende Eltern zu Hause haben, wurde zum mehrfach preisgekrönten internationalen Bestseller. Der Berliner Autor Wolfgang Herrndorf (1965– 2013) zeigt die kriminellen Verlierertypen auf so anrührende Weise, dass man den beiden Freunden Maik und Andrej gar nicht böse sein kann. Was sollen die Außenseiter auch anderes tun, als aus ihrem trostlosen Alltag auszubrechen? Weg von der Alkoholiker-Mutter, dem desinteressierten Vater. Andrej, den alle „Tschick“ nennen (Anand Batbileg), klaut einen hellblauen Lada und lädt seinen Kumpel Maik (Tristan Göbel) auf eine Spritztour ein. In die „Walachei“ zu Tschicks Großvater soll es gehen, obwohl die Jungs gar nicht so recht wissen, wo die eigentlich liegt. Der Roman wird zum geschriebenen Roadmovie, wenn die Jungs mit der alten Kiste in Ostdeutschland herumkurven, die kleine große Freiheit erleben. Schon beim Erscheinen im Jahr 2010 war klar, dass hier ein großartiger Filmstoff vorliegt. Maik (Tristan Göbel) und Tschick (Anand Batbileg) Nun hat Regisseur Fatih Akin den Bestseller in einer BR-Koproduktion verfilmt. Zusammen mit Hark Bohm und Lars Hubrich hat er aus dem Roman das Drehbuch destilliert, das den Film außer zum Roadmovie auch zur Coming-Of-Age-Geschichte macht, zu einer Reise ins Erwachsenwerden. Die Jungs ziehen als milchbärtige Rotzlöffel los, lernen unterwegs ein Mädchen (Nicole Mercedes Müller) kennen, das Maik richtig gut findet, kommen zu wichtigen Erkenntnissen („Wir können nicht jedes Mal, wenn Sprit alle ist, ’n neues Auto klauen!“, „Du hast Konservendosen mitgenommen – aber keinen Öffner?“) und erleben, dass Unsinn zwar lustig ist, es aber noch cooler ist, für den eigenen Mist geradezustehen. Wie Männer eben. Fotos: Studiocanal GmbH/Reiner Bajo, Studiocanal GmbH/Mathias Bothor 24 – BR-Magazin

Br-Einblicke Impressum Fotos: Tom Figiel für das niedersächsische Sozialministerium Doppelt ausgezeichnet Mechthild Müsers Feature über Vergewaltigung im Krieg Mechthild Müser (links) und Laudatorin Julia Fritzsche beim Juliane-Bartels-Medienpreis In Bosnien wurden während des vier Jahre dauernden Krieges mindestens 25.000 muslimische Frauen systematisch vergewaltigt: alte wie junge. Ziel war unter anderem die Vertreibung der muslimischen Bosnier. In patriarchalen Gesellschaften gilt die sexualisierte Gewalt an Frauen auch als Demütigung der Männer. Die Botschaft: Ihr seid nicht mal in der Lage, eure Frauen zu schützen! Die Journalistin Mechthild Müser hat für ihr Feature über Vergewaltigung als Kriegsstrategie mit betroffenen Frauen gesprochen und analysiert, was Polizisten oder Soldaten dazu bringt, ihre Macht auf diese Weise zu de- Heiß auf Gigs Puls verlost Gästelistenplätze für Konzerte in ganz Bayern Es gibt kaum etwas Cooleres, als beim Einlass zu einem Konzert an der Schlange vorbeitzugrätschen und zu sagen „Ich steh’ auf der Gästeliste“. Bei Puls gibt es solche Gästelistenplätze zu gewinnen – für Konzerte in ganz Bayern. Etwa für Me + Maria am 13. September in Erlangen oder für Hein Cooper am 28. September in München. Manchmal ist das Leben eben doch ein Wunschkonzert, denn auf die monstrieren. Das Feature wurde mit dem Juliane-Bartels-Medienpreis 2015 des niedersächsischen Sozialministeriums ausgezeichnet. Jetzt hat Mechthild Müser zudem den „n-ost-Reportagepreis“ des Netzwerks für Osteuropa-Berichterstattung bekommen. Bayern 2 wiederholt die preisgekrönte Sendung. –– Bayern 2 Samstag, 10.9.2016, 13.05 Uhr radioFeature: „Jede Nacht haben sie eine andere geholt.“ Vergewaltigung als Kriegsstrategie, 55 Min. bayern2.de/radiofeature Gästeliste zu kommen geht so: Auf der Website deinpuls.de/gaesteliste das Lieblingskonzert auswählen, ins Gewinnformular eintragen und mit etwas Glück live aus dem Puls-Studio angerufen werden. Dass es cool ist, am Einlass den Spruch zu bringen, könnte ein guter Grund sein, warum man den Platz auf der Liste verdient hat – andere gehen aber auch. Es muss aber auf jeden Fall ein Grund ins Formular. BR-Magazin Rundfunkplatz 1, 80335 München Hörerservice BR-Radio Telefon: 08005900-999 E-Mail: radio@br.de Zuschauerservice BR Fernsehen Telefon: 0800 5900-123 E-Mail: fernsehen@br.de Studio Franken Wallensteinstr. 117, 90431 Nürnberg Telefon: 0911 6550-01 Herausgeber Bayerischer Rundfunk Ulrich Wilhelm (Intendant) Verantwortlich Regine Fenn (HA Intendanz) Telefon: 089 5900-10540 Management Elizabeth Clasen-Matschilles Telefon: 089 5900-42055 E-Mail: management.br-magazin@br.de Titelfoto BR/Günther Reisp Redaktion Anna Scholder (CvD) Michaela Bold Olga-Louise Dommel Dr. Felicia Englmann Daniela Wartelsteiner E-Mail: redaktion.br-magazin@br.de Redaktionelle Mitarbeit Veronika Körber Katharina Mutz Fotoredaktion Sylvia Bentele Marina Giglinger Grafische Umsetzung BR • Abteilung Design Annemarie Berna-Petzi In Zusammenarbeit mit Programmplanung und Datencontrolling Hörfunk Planung und Entwicklung BR Fernsehen ARD-alpha Marketing Konzeption und Gestaltung fpm factor product münchen Druck Aumüller Druck GmbH & Co. KG Kundenservice DataM-Services GmbH Franz-Horn-Str. 2 97082 Würzburg Telefon: 0931 4170-438 Ramona Maywald Telefax: 0931 4170-497 E-Mail: br-magazin@datam-services.de Programmänderungen sind vorbehalten. Aktualisierte Programminformationen finden Sie unter www.br.de und im Bayerntext Das Lösungswort des BR-Magazins Nr. 18: SENTA BERGER (Schauspielerin) K S G S O H R M A R K E O E T Z I L U E G E A D E L R U M B O T E R L I F R O M M R P L A K A T E M E V I B I L H A N G E L N T R E N D I G R I R I S U D U V E Z U G N O L M B I S O N E T O N A M G R I E S E R E N I D I E O O H I O X S E O B S T U A D A M S A R P O A P P T S I E A R A I B I E D E R M M I L L I O N I S O T O P P E L E R I T E H A S E E N E R G I E B A R B E R (1-11) Senta Berger (Schauspielerin) s1517-18 BR-Magazin – 25

<strong>BR</strong>-Einblicke<br />

Zwei 14-Jährige brechen aus dem Alltag aus<br />

Ab durchs Maisfeld<br />

Zwei Jungs unterwegs: Regisseur Fatih Akin hat Wolfgang<br />

Herrndorfs Außenseitergeschichte „Tschick“ verfilmt<br />

Der Kinoherbst beginnt mit einem Knaller:<br />

Die Romanverfilmung „Tschick“ läuft<br />

am 15. September in den deutschen Kinos<br />

an. Das Buch „Tschick“ hat einen Nerv getroffen,<br />

nicht nur bei Jugendlichen, auch<br />

bei erwachsenen Lesern. Zu „Tschick“ gibt<br />

es Unterrichtsmaterialien für die Schule,<br />

Lektüreschlüssel, Interpretationshilfen,<br />

eine Ausgabe in einfacher Sprache; es ist<br />

der Schlüsselroman der deutschen Millenials<br />

geworden. Die Geschichte von zwei<br />

14-jährigen Berliner Schülern, die nicht zu<br />

den Coolen in ihrer Klasse gehören, in den<br />

Sommerferien nicht in den Urlaub fahren<br />

werden und echt anstrengende Eltern zu<br />

Hause haben, wurde zum mehrfach preisgekrönten<br />

internationalen Bestseller. Der<br />

Berliner Autor Wolfgang Herrndorf (<strong>19</strong>65–<br />

2013) zeigt die kriminellen Verlierertypen<br />

auf so anrührende Weise, dass man den<br />

beiden Freunden Maik und Andrej gar<br />

nicht böse sein kann. Was sollen die Außenseiter<br />

auch anderes tun, als aus ihrem<br />

trostlosen Alltag auszubrechen? Weg von<br />

der Alkoholiker-Mutter, dem desinteressierten<br />

Vater. Andrej, den alle „Tschick“<br />

nennen (Anand Batbileg), klaut einen hellblauen<br />

Lada und lädt seinen Kumpel Maik<br />

(Tristan Göbel) auf eine Spritztour ein. In<br />

die „Walachei“ zu Tschicks Großvater soll<br />

es gehen, obwohl die Jungs gar nicht so<br />

recht wissen, wo die eigentlich liegt. Der<br />

Roman wird zum geschriebenen Roadmovie,<br />

wenn die Jungs mit der alten Kiste in<br />

Ostdeutschland herumkurven, die kleine<br />

große Freiheit erleben. Schon beim Erscheinen<br />

im Jahr 2010 war klar, dass hier<br />

ein großartiger Filmstoff vorliegt.<br />

Maik (Tristan Göbel) und Tschick (Anand Batbileg)<br />

Nun hat Regisseur Fatih Akin den Bestseller<br />

in einer <strong>BR</strong>-Koproduktion verfilmt. Zusammen<br />

mit Hark Bohm und Lars Hubrich<br />

hat er aus dem Roman das Drehbuch destilliert,<br />

das den Film außer zum Roadmovie<br />

auch zur Coming-Of-Age-Geschichte<br />

macht, zu einer Reise ins Erwachsenwerden.<br />

Die Jungs ziehen als milchbärtige<br />

Rotzlöffel los, lernen unterwegs ein Mädchen<br />

(Nicole Mercedes Müller) kennen,<br />

das Maik richtig gut findet, kommen zu<br />

wichtigen Erkenntnissen („Wir können<br />

nicht jedes Mal, wenn Sprit alle ist, ’n<br />

neues Auto klauen!“, „Du hast Konservendosen<br />

mitgenommen – aber keinen<br />

Öffner?“) und erleben, dass Unsinn<br />

zwar lustig ist, es aber noch cooler ist,<br />

für den eigenen Mist geradezustehen.<br />

Wie Männer eben.<br />

Fotos: Studiocanal GmbH/Reiner Bajo, Studiocanal GmbH/Mathias Bothor<br />

24 – <strong>BR</strong>-<strong>Magazin</strong>

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