BR-Magazin 19/2016

Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht. Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht.

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Wissen Prachtvoller Schmuck kennzeichnet die barocke Baukunst Ötzi beschäftigt die Forscher noch heute Seit 25 Jahren gibt es immer wieder neue spannende Erkenntnisse über die Mumie aus dem Eis Als ein deutsches Ehepaar bei einer Bergtour vor fast 25 Jahren auf dem Hauslabjoch eine Mumie fand, ahnte noch niemand, wie wertvoll diese Entdeckung war. Erst, als die Forscher die sterblichen Überreste des Mannes, den sie später „Ötzi“ nennen sollten, untersuchten, staunten sie: Bereits vor 5.300 Jahren hatte er gelebt und ist damit eine der ältesten Mumien weltweit. Ötzi ist eine sogenannte „Feuchtmumie“, das heißt, sein Körpergewebe ist elastisch genug, um bestimmte Untersuchungen möglich zu machen, die Einblicke in seine Lebensumstände geben. Seine Kleidung und seine Ausrüstung waren noch erhalten – zum ersten Mal konnten Forscher anhand der vielen Details das Leben der Kupferzeit genau erforschen. Ötzi war ein ranghohes Mitglied seiner Dorfgemeinschaft und litt bereits unter Beschwerden der Neuzeit: Borreliose durch einen Zeckenstich und Arterienverkalkung. Auch die Todesursache scheint festzustehen: Ötzi wurde ermordet – die Tatwaffe steckte noch in seiner Brust. Die Mumie kann heute im Südtiroler Archäologiemuseum von Bozen, in einem Kühlraum hinter Glas, bestaunt werden. In der TV-Doku „Ötzi – Der Mann aus dem Eis“ wird gezeigt, wie die Menschen damals gelebt haben. Außerdem kommen Wissenschaftler zu Wort, die dank Ötzi ein neues Spezialgebiet entdecken durften: die Gletscherarchäologie. Auch Bayern 2 widmet sich dieser archäologischen Sensation in „radioWissen“. Seit 25 Jahren liefern die Forscher verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen spannende Ergebnisse, und doch darf man noch immer mit einigen Neuigkeiten über den Alten aus dem Eis rechnen. –– ARD alpha Sonntag, 18.9.2016, 22.05 Uhr Alpen-Donau-Adria spezial: Ötzi – Der Mann aus dem Eis, D 2015, 30 Min. ard-alpha.de – Bayern 2 Montag, 19.9.2016, 9.05 Uhr radioWissen: Aus der Steinzeit, 55 Min. bayern2.de/radiowissen So soll Ötzi nach heutigen Erkenntnissen ausgesehen haben Prachtentfaltung Einblick in barocke Kunst Das Barock ist die Zeit des Absolutismus, in der die Konzentration von Macht und Geld zu einer unglaublichen Prachtentfaltung führte. Zeugnisse dieses Zeitalters können vielerorts bestaunt werden: in Schlössern, Kirchen, Klöstern und Gärten, aber auch in der Malerei und der Musik. Die Sendereihe „Das Barock-Experiment“ lässt das „Gesamtkunstwerk Barock“ lebendig werden. Der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. hatte es in Versailles mit einem prachtvollen neuen Schloss vorgemacht. Die barocken Herrscher östlich des Rheins bauten sich daraufhin auch Residenzen im neuen Stil. Die Sendung gibt Einblicke in barocke Stadtplanung und Ingenieurskunst und vermittelt in Rekonstruktionen und nachgespielten Szenen das Lebensgefühl an den Höfen. Ganz nach dem Ideal von der „dressierten“ Natur werden nicht nur Schlossgärten besucht. Ein Experiment geht dem Geheimnis des Stuckmarmors nach: Barockbaumeister wollten der Natur so nahe wie möglich kommen, aber Farbe und Form selbst bestimmen. –– ARD alpha Dienstag, 20.9.2016, 14.15 Uhr Das Barock-Experiment – Fürstenherrlichkeit, 15 Min. ard-alpha.de Fotos: colourbox, Südtiroler Archäologiemuseum_A. Ochsenreiter 18 – BR-Magazin

wissen Fotos: colourbox, jmcurto/Fotolia Sowjetnostalgie Zum Ende der UdSSR vor 25 Jahren Die Sowjetunion schien ewig – bis sie verschwand. Das Ende der UdSSR verlief denkbar unauffällig. Im August 1991 hatten ranghohe Regierungsmitglieder geputscht und Michail Gorbatschow für abgesetzt erklärt. Der Staatsstreich scheiterte, und Boris Jelzin übernahm die Regierungsgeschäfte. Er hatte auf dem Panzer vor dem russischen Parlament gestanden – ein Bild, das sich ins kollektive Gedächtnis einprägte, denn so hatte auch Lenin 1917 während der Oktoberrevolution auf dem Panzer gestanden. 25 Jahre später erlebt alles Sowjetische ein Comeback. Mal als Pop, mal als Sehnsucht nach alten, vermeintlich rosigen Zeiten oder als propagandistische Instrumentalisierung der Geschichte. Christine Hamel geht in ihrem Feature dem Thema von St. Petersburg bis in Russlands Fernen Osten nach und zeichnet ein Bild unerfüllter Hoffnungen und Erwartungen, die sich die Politik geschickt zunutze macht. –– Bayern 2 Donnerstag, 15.9.2016, 20.03 Uhr radioThema: 25 Jahre Kollaps der UdSSR, 57 Min. bayern2.de/radiothema Wenn alles Leben zur Ware wird Bioökonomie – Fluch oder Segen? Mit der Bioökonomie eröffnet sich ein neues Forschungsfeld, das Lösungen für globale Herausforderungen wie Energieversorgung, Klimawandel sowie die Abschaffung des Welthungers und vieler Krankheiten verspricht. Dazu werden Rohstoffe für Kunststoffe und Ressourcen für die industrielle Nahrungsmittelproduktion aus Pflanzen und lebendem Material wie Bakterien, Viren und Mikroorganismen gewonnen. Was ökologisch klingt und vielleicht auch sinnvoll bezüglich der Klimafrage ist, führt jedoch dazu, dass die Wie die Tierwelt altert Aus Untersuchungen, etwa an Affen, erhoffen sich Forscher Rückschlüsse auf das menschliche Altern gesamte Biosphäre mit allem, was lebendig ist, zur Ware erklärt wird. Dahinter steht ein radikal materialistischer Begriff von „Schöpfung“, der die christliche Schöpfungsgeschichte auf den Kopf stellen könnte und alles Lebendige dem wirtschaftlichen Nutzen unterordnet. –– Bayern 2 Sonntag, 11.9.2016, 8.30 Uhr Evangelische Perspektiven: Bioökonomie, 30 Min. bayern2.de/evangelische-perspektiven Die Sterbewahrscheinlichkeit ist bei Affen und Menschen sehr ähnlich Unsterblichkeit, ewige Jugend und anhaltende körperliche Kräfte – davon träumen die Menschen, seit sie sich ihrer Endlichkeit bewusst geworden sind. Das ist ein Grund, weshalb Wissenschaftler nicht nur menschliche, sondern auch tierische Alterungsprozesse untersuchen. Sie hoffen, dadurch besser zu verstehen, wie und warum Organismen altern. Warum sind zum Beispiel alte Affen weniger aufgeschlossen für Neues als junge Affen? Und wieso ist deren Sterbewahrscheinlichkeit der menschlichen so ähnlich? Während die Alterungsprozesse bei Insekten, die manchmal nur wenige Stunden alt werden, komplett anders ablaufen. Manchen Tieren scheint ein Altersgen sogar zu fehlen: So kann etwa der Süßwasserpolyp Hydra an die 1.000 Jahre alt werden. Warum altern Organismen, welche Bedingungen beschleunigen diesen Prozess und welche halten ihn auf? Erste verlässliche Antworten darauf kommen aus der Erforschung tierischer Alterungsprozesse. –– Bayern 2 Donnerstag, 22.9.2016, 18.05 Uhr IQ – Wissenschaft und Forschung: Ein Hauch von Unsterblichkeit, 25 Min. bayern2.de/iq BR-Magazin19

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Fotos: colourbox, jmcurto/Fotolia<br />

Sowjetnostalgie<br />

Zum Ende der UdSSR vor 25 Jahren<br />

Die Sowjetunion schien ewig – bis sie verschwand.<br />

Das Ende der UdSSR verlief denkbar<br />

unauffällig. Im August <strong>19</strong>91 hatten ranghohe<br />

Regierungsmitglieder geputscht und<br />

Michail Gorbatschow für abgesetzt erklärt.<br />

Der Staatsstreich scheiterte, und Boris<br />

Jelzin übernahm die Regierungsgeschäfte.<br />

Er hatte auf dem Panzer vor dem russischen<br />

Parlament gestanden – ein Bild, das<br />

sich ins kollektive Gedächtnis einprägte,<br />

denn so hatte auch Lenin <strong>19</strong>17 während der<br />

Oktoberrevolution auf dem Panzer gestanden.<br />

25 Jahre später erlebt alles Sowjetische<br />

ein Comeback. Mal als Pop, mal als<br />

Sehnsucht nach alten, vermeintlich rosigen<br />

Zeiten oder als propagandistische Instrumentalisierung<br />

der Geschichte. Christine<br />

Hamel geht in ihrem Feature dem Thema<br />

von St. Petersburg bis in Russlands Fernen<br />

Osten nach und zeichnet ein Bild unerfüllter<br />

Hoffnungen und Erwartungen, die sich<br />

die Politik geschickt zunutze macht.<br />

––<br />

Bayern 2<br />

Donnerstag, 15.9.<strong>2016</strong>, 20.03 Uhr<br />

radioThema: 25 Jahre Kollaps<br />

der UdSSR, 57 Min.<br />

bayern2.de/radiothema<br />

Wenn alles Leben zur Ware wird<br />

Bioökonomie – Fluch oder Segen?<br />

Mit der Bioökonomie eröffnet sich ein<br />

neues Forschungsfeld, das Lösungen für<br />

globale Herausforderungen wie Energieversorgung,<br />

Klimawandel sowie die Abschaffung<br />

des Welthungers und vieler<br />

Krankheiten verspricht. Dazu werden Rohstoffe<br />

für Kunststoffe und Ressourcen für<br />

die industrielle Nahrungsmittelproduktion<br />

aus Pflanzen und lebendem Material<br />

wie Bakterien, Viren und Mikroorganismen<br />

gewonnen. Was ökologisch klingt<br />

und vielleicht auch sinnvoll bezüglich der<br />

Klimafrage ist, führt jedoch dazu, dass die<br />

Wie die Tierwelt altert<br />

Aus Untersuchungen, etwa an Affen, erhoffen sich<br />

Forscher Rückschlüsse auf das menschliche Altern<br />

gesamte Biosphäre mit allem, was lebendig<br />

ist, zur Ware erklärt wird. Dahinter<br />

steht ein radikal materialistischer Begriff<br />

von „Schöpfung“, der die christliche<br />

Schöpfungsgeschichte auf den Kopf stellen<br />

könnte und alles Lebendige dem wirtschaftlichen<br />

Nutzen unterordnet.<br />

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Bayern 2<br />

Sonntag, 11.9.<strong>2016</strong>, 8.30 Uhr<br />

Evangelische Perspektiven:<br />

Bioökonomie, 30 Min.<br />

bayern2.de/evangelische-perspektiven<br />

Die Sterbewahrscheinlichkeit<br />

ist<br />

bei Affen und<br />

Menschen sehr<br />

ähnlich<br />

Unsterblichkeit, ewige Jugend und anhaltende<br />

körperliche Kräfte – davon träumen<br />

die Menschen, seit sie sich ihrer Endlichkeit<br />

bewusst geworden sind. Das ist ein<br />

Grund, weshalb Wissenschaftler nicht nur<br />

menschliche, sondern auch tierische Alterungsprozesse<br />

untersuchen. Sie hoffen,<br />

dadurch besser zu verstehen, wie und warum<br />

Organismen altern. Warum sind zum<br />

Beispiel alte Affen weniger aufgeschlossen<br />

für Neues als junge Affen? Und wieso<br />

ist deren Sterbewahrscheinlichkeit der<br />

menschlichen so ähnlich? Während die Alterungsprozesse<br />

bei Insekten, die manchmal<br />

nur wenige Stunden alt werden, komplett<br />

anders ablaufen. Manchen Tieren<br />

scheint ein Altersgen sogar zu fehlen: So<br />

kann etwa der Süßwasserpolyp Hydra an<br />

die 1.000 Jahre alt werden. Warum altern<br />

Organismen, welche Bedingungen beschleunigen<br />

diesen Prozess und welche<br />

halten ihn auf? Erste verlässliche Antworten<br />

darauf kommen aus der Erforschung<br />

tierischer Alterungsprozesse.<br />

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Bayern 2<br />

Donnerstag, 22.9.<strong>2016</strong>, 18.05 Uhr<br />

IQ – Wissenschaft und Forschung:<br />

Ein Hauch von Unsterblichkeit, 25 Min.<br />

bayern2.de/iq<br />

<strong>BR</strong>-<strong>Magazin</strong> – <strong>19</strong>

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