01.09.2016 Aufrufe

BR-Magazin 19/2016

Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht.

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Kultur & Unterhaltung<br />

Autor Helmut<br />

Heißenbüttel<br />

Hörspiel-Experiment<br />

Zwei Versionen desselben Versuchs<br />

Keine Rollen, keine Handlung, stattdessen<br />

unbestimmte Aussagen, Widersprüche<br />

und Wiederholungen – daraus besteht<br />

Helmut Heißenbüttels erstes Hörspiel<br />

„Zwei oder drei Porträts“ aus dem Jahr<br />

<strong>19</strong>70. Die Redefetzen scheinen zuerst einen<br />

Kunstkritiker zu umkreisen, dann eine<br />

zweite Person, einen jungen Maler, und<br />

schließlich, schemenhaft, eine dritte Figur.<br />

20 Jahre nach dem Tod des Büchnerpreisträgers<br />

Heißenbüttel stellt die Sendung<br />

das Hörspiel „Zwei oder drei Porträts“<br />

noch einmal zur Diskussion: in der Originalversion<br />

– und in einer neuen, aktuellen<br />

Fassung. Wie sieht ein Hörspiel mit<br />

Helmut Heißenbüttels Versuchsanordnung<br />

im Jahr <strong>2016</strong> aus?<br />

Schuld und Schein<br />

Das Erste zeigt mit „Bergfried“ einen hochkarätig<br />

besetzten Film über ein ungesühntes Massaker<br />

––<br />

Bayern 2<br />

Samstag, 17.9.<strong>2016</strong>, 15.05 Uhr<br />

Hörspiel: Zwei oder drei Porträts<br />

<strong>BR</strong> <strong>19</strong>70 und <strong>BR</strong> <strong>2016</strong>, 115 Min.<br />

bayern2.de/hoerspiel<br />

Fotos: picture-alliance / dpa, <strong>BR</strong>/Ziegler Film/Epo Film/Petro Domenigg<br />

Masse statt Klasse<br />

Deutsche Bühnen in der Krise<br />

Für seine Theaterdichte ist Deutschland in<br />

der ganzen Welt berühmt. Doch Masse ist<br />

nicht alles. Denn die Schauspielhäuser der<br />

Republik zeigen die immer gleichen Stücke,<br />

ausgearbeitet von Regisseuren und<br />

Schauspielern mit identischer Ausbildung.<br />

Das eine oder andere Flüchtlingsprojekt<br />

lenkt davon ab, dass im Kern alles gleich<br />

bleibt. Tobi Müller geht in seinem Essay<br />

„Die neue Stadt und ihr altes Theater“ der<br />

Frage nach, wieso es so schwierig ist, die<br />

Bühnen ins neue Jahrtausend zu führen.<br />

––<br />

Bayern 2<br />

Dienstag, 13.9.<strong>2016</strong>, 20.03 Uhr<br />

Nachtstudio: Bretter, die die Stadt<br />

bedeuten, 57 Min.<br />

bayern2.de/nachtstudio<br />

Enkel (Kieran Lux) und Opa (Peter Simonischek) verstehen sich – doch der Großvater hat etwas zu verbergen<br />

Bergfried – der Titel klingt nach Abgeschiedenheit,<br />

unberührter Natur, Alpenidylle.<br />

Und zunächst beginnt der Film<br />

auch entsprechend: In einem einsamen<br />

Bergdorf kreist der Alltag der Bewohner<br />

um Familie, Stallarbeit und Stammtisch.<br />

Mitten in den 80er-Jahren geht das Leben<br />

hier seinen gewohnten Gang – mit Ausnahme<br />

der Rockmusik, die aus den Autos<br />

der Dorfjugend dröhnt, hat sich nicht viel<br />

verändert. Doch dann kommt plötzlich ein<br />

Fremder in den Ort: Salvatore, ein Italiener<br />

Anfang 40, schleicht im Dorf umher, fotografiert,<br />

macht sich Notizen. Die Alteingesessenen<br />

reagieren misstrauisch: Was<br />

führt der Italiener im Schilde? Salvatore<br />

ist auf der Suche nach dem Mörder seiner<br />

Familie, der im Zweiten Weltkrieg sein<br />

toskanisches Dorf überfallen und dort jeden<br />

niedergemetzelt hat. Nur er, damals<br />

ein kleiner Junge, ist verschont geblieben.<br />

Bei seinen Nachforschungen kristallisiert<br />

sich für Salvatore immer stärker ein Täter<br />

heraus: der alte Stockinger (Peter Simonischek),<br />

ein Grantler, der nur für seinen<br />

Enkel (Kieran Lux) so etwas wie Gefühle<br />

hegt. „Bergfried“ ist eine Geschichte über<br />

Schuld und Schein – darüber, wie Menschen<br />

sich trotz ungeheuerlicher Taten<br />

problemlos in eine Gemeinschaft einfügen<br />

und weiterleben, als sei nichts geschehen.<br />

Der Spielfilm von Jo Baier beruht<br />

auf Tatsachen. Am 12. August <strong>19</strong>44 metzelten<br />

SS-Schergen im toskanischen Dorf<br />

Sant’Anna di Stazzema alle Bewohner<br />

nieder, darunter allein 140 Kinder – das<br />

Massaker blieb bis heute ungesühnt.<br />

––<br />

Das Erste<br />

Mittwoch, 21.9.<strong>2016</strong>, 20.15 Uhr<br />

Bergfried, Regie: Jo Baier, D 2015, 90 Min.<br />

daserste.de/film<br />

<strong>BR</strong>-<strong>Magazin</strong> – 15

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