BR-Magazin 19/2016

Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht. Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht.

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Bayern Zwölfuhrläuten Aus … – Waldeck – Die Marktgemeinde Waldeck in der Oberpfalz liegt zwischen Bayreuth und Weiden und schaut von oben betrachtet wie ein großes, kerzengerades L aus. Wobei der Untere Markt den längeren und der Obere Markt den kürzeren Teil bildet. Am L entlang reihen sich auf beiden Seiten die meist einstöckigen Häuser mit den roten Ziegeldächern. Dahinter befanden sich früher die Gärten, Scheunen und Stallungen. Die ungewöhnliche Häuseranordnung ist Folge des verheerenden Brandes von 1794. Dabei wurde nicht nur die Burg auf dem Schlossberg, sondern auch der Ort völlig zerstört und an anderer Stelle, gut durchdacht, neu aufgebaut. In den vergangenen Jahren hat sich einiges in Waldeck verändert – Wohnhäuser wurden modernisiert, landwirtschaftliche Gebäude ausgebaut. Seinen Charme hat Waldeck nicht verloren. Am oberen Ende des L-för- migen Marktes steht die ehemalige Wallfahrtskirche St. Johannes Nepomuk, die dem neuentstandenen Markt Waldeck nach dem Brand als Pfarrkirche übergeben wurde. Damals allerdings noch ohne den gedrungenen, vierstöckigen und unver- putzten Turm von 1822. Im Inneren präsentiert sich St. Nepomuk im schönsten Rokoko-Gewand. Eleganter Stuck all überall, üppige, vergoldete Ranken umrahmen den Hochaltar mit der lebensgroßen Statue des Kirchenpatrons. Das Deckengemälde aus der Asam-Schule zeigt Szenen aus der Legende um den böhmischen Märtyrer. Wenn die vier Glocken von St. Nepomuk läuten, dann tun sie das in fein abgestimmter Harmonie mit der Glocke der St. Ägidius-Kapelle auf dem Schlossberg. Sie wurde im vorigen Jahr vor aller Augen gegossen. Ein unvergessliches Ereignis für viele Waldecker! – Bayern 1 und BR Heimat Sonntag, 11.9.2016, 12.00 Uhr Zwölfuhrläuten aus Waldeck bayern1.de/zwoelfuhrlaeuten br-heimat.de – Gaubüttelbrunn – Nicht weit von der Grenze zu Baden-Württemberg liegt das unterfränkische Dorf Gaubüttelbrunn. Ausgrabungen lassen darauf schließen, dass die Gegend im fruchtbaren Ochsenfurter Gau schon vor vier- bis fünftausend Jahren besiedelt war. Noch einmal viele Millionen Jahre zurück, im Trias-Zeitalter, wogte hier ein gigantisches Binnenmeer, von dem der Nachwelt etwas sehr Wertvolles blieb: der Muschelkalkstein. Er prägt das fränkische Landschaftsbild – verwendet in Mauern, Steinbildwerken und historischen Bauwerken. Nach 1900 entdeckten Berliner Steinmetzbetriebe rund um Kirchheim und den heutigen Ortsteil Gaubüttelbrunn den Quaderkalk als idealen Stein für die Großbauten des Kaiserreiches. Innerhalb weniger Jahre verwandelten sich die Bauerndörfer zu Arbeitersiedlungen. Noch heute ist die Gemeinde ein Zentrum der deutschen Natur- steinindustrie. Im Vergleich zum Muschelkalk ist die Dorfkirche St. Stephanus mit ihren 250 Jahren noch recht jung. Das spätbarocke Gotteshaus mit dem fränkischen Spitzhelmturm beherbergt über den Altären vergoldete Heiligenfiguren: Helene, Barbara, Joseph, Joachim, Bonifaz und natürlich den Frankenheiligen Kilian. Auch Kreuz, Herz und Anker, die Symbole für Glaube, Liebe und Hoffnung, sind in Gold gefasst und werden an der Kanzel von Putti triumphierend in die Höhe gehalten. So viel Glanz bekommt in Gaubüttelbrunn ein Doppel-Patronat: Dem heiligen Stephanus steht Anna zur Seite. Seit einiger Zeit wird auch Jesu Großmutter mit einem Fest am 26. Juli wieder mehr Ehre zuteil. Und auch eine der fünf Glocken ist nach ihr benannt und trägt die Inschrift: „St. Anna, halte die Segenshand über Haus, Hof, Flur und Land!“ – Bayern 1 und BR Heimat Sonntag, 18.9.2016, 12.00 Uhr Zwölfuhrläuten aus Gaubüttelbrunn bayern1.de/zwoelfuhrlaeuten br-heimat.de Fotos: Pfarrer Heribert Stretz, Frank Gangl 10 – BR-Magazin

Musik Hubert von Goisern und sein Instrument, die Steirische Harmonika Iawaramoi Eine Nacht lang auf Tournee mit Hubert von Goisern: eine Doku von Marcus H. Rosenmüller, ein Konzert und eine musikalische Reise in die USA Fotos: Konrad Fersterer Hubert von Goisern ist sein eigener roter Faden, menschlich und musikalisch – der Weltmusiker, der stets die Musik seiner Heimat im Zentrum seines Schaffens behält. Seine Hits haben Kultstatus – in seiner Heimat Österreich sowie im gesamten deutschsprachigen Raum. In der Dokumentation „Brenna tuat’s scho lang“ von 2015 nähert sich Regisseur Marcus H. Rosenmüller den Stationen der Entwicklung des Künstlers, der eigentlich Hubert Achleitner heißt und sich nach seinem Heimatort benannt hat. Lebendiges, teils bis dato unveröffentlichtes Archivmaterial ist in dem Film mit stimmungsvollen Interviewsequenzen ergänzt. Goiserns tiefsinnige und kritische Texte wirken in die Mitte der Gesellschaft hinein. Wer sonst hätte einen Wiesnhit mit hochpolitischem Text hervorbringen können? Seine persönliche und künstlerische Entwicklung zwischen den Höhepunkten seiner seit 25 Jahren andauernden Karriere ist weitgehend unbekannt. Was hat er eigentlich zwischen seinen Hits „Koa Hiatamadl“ Klangskulpturen und „Brenna tuats gut“ gemacht? Gespräche mit Goisern und seinen Wegbegleitern bilden die Klammer für die Gesamtschau auf sein aufregendes und singuläres Künstlerleben. Im Anschluss ist Hubert von Goiserns Auftritt beim Heimatsound-Festival 2015 zu sehen sowie die Tour-Dokumentation „Heast as scho’ – Goisern goes Country“. Sie hat ihn und seine Band im Herbst 2014 in die Südstaaten der USA begleitet, wo er sich gemeinsam mit örtlichen Musikern neue Sounds erarbeitet hat – Jodler trifft Steel-Guitar. Mit Goisern als rotem Faden. –– BR Fernsehen Dienstag, 20.9.2016 22.30 Uhr Hubert von Goisern – Brenna tuat’s scho lang, D/A 2015, 90 Min. 0.10 Uhr Heimatsound Concerts – Hubert von Goisern, D 2015, 60 Min. 1.10 Uhr Heast as scho’ – Goisern goes Country, D/A 2015, 60 Min. br-fernsehen.de Das Gewinnerkonzert des Kammerer OrKöster in Burghausen Das Kammerer OrKöster hat dieses Frühjahr den Nachwuchs-Jazzpreis beim Internationalen Jazzfestival Burghausen gewonnen. Wer den Mitschnitt des Konzerts sieht und den ausgefuchsten Bandsound hört, versteht sofort, warum: Die vierköpfige, posaunenlastige Bläsergruppe verwandelt ihre Töne in orchestrale Klangskulpturen, die auf dem von ihnen gezimmerten schmalen rhythmischen Bass ’n’ Drums-Gerüst gemächlich dahinschreiten. Dazwischen gibt’s Improvisationen, die an den coolen Sound von Charlie Mingus erinnern. – – ARD-alpha Sonntag, 11.9.2016, 20.15 Uhr alpha-Jazz: Das Kammerer OrKöster D 2016, 90 Min. ard-alpha.de Der Blues der Griechen Rembetika, die Lieder der Verlierer „Hier im Gefängnis, wo ich sitze, hier geht es mir gut“, tönt es in einem Rembetiko von Michalis Jenitsaris aus den 1940er- Jahren. Der Sänger und Bouzouki-Spieler wusste, wovon er da sang. War er doch als junger Mann häufig in Schlägereien verwickelt und verbrachte einige Zeit hinter Gittern. Die Biographie des Musikers ist typisch für die Rembeten von damals: Als eines von sieben Kindern eines Hafenarbeiters aus armen Verhältnissen stammend, verließ er die Schule früh und verfiel dem Klang der Bouzouki sowie dem Haschischrauchen. So entstand ein Liedgenre, das in vornehmeren Kreisen als kriminell geächtet war. In ihrer Sendung beschäftigt sich Michaela Fridrich mit der Entstehung des Rembetiko, stellt seine wichtigsten Interpreten vor und erklärt, warum diese musikalische Tradition in der Nachkriegszeit allmählich verschwand. –– BR-Klassik Sonntag, 18.9.2016, 23.05 Uhr Musik der Welt: Outcast-Gesänge – Griechische Rembetika, 55 Min. br-klassik.de/musik-der-welt BR-Magazin – 11

Musik<br />

Hubert von Goisern und<br />

sein Instrument, die<br />

Steirische Harmonika<br />

Iawaramoi<br />

Eine Nacht lang auf Tournee mit Hubert von Goisern:<br />

eine Doku von Marcus H. Rosenmüller, ein Konzert<br />

und eine musikalische Reise in die USA<br />

Fotos: Konrad Fersterer<br />

Hubert von Goisern ist sein eigener roter<br />

Faden, menschlich und musikalisch – der<br />

Weltmusiker, der stets die Musik seiner<br />

Heimat im Zentrum seines Schaffens behält.<br />

Seine Hits haben Kultstatus – in seiner<br />

Heimat Österreich sowie im gesamten<br />

deutschsprachigen Raum. In der Dokumentation<br />

„Brenna tuat’s scho lang“ von<br />

2015 nähert sich Regisseur Marcus H.<br />

Rosenmüller den Stationen der Entwicklung<br />

des Künstlers, der eigentlich Hubert<br />

Achleitner heißt und sich nach seinem<br />

Heimatort benannt hat. Lebendiges, teils<br />

bis dato unveröffentlichtes Archivmaterial<br />

ist in dem Film mit stimmungsvollen Interviewsequenzen<br />

ergänzt. Goiserns tiefsinnige<br />

und kritische Texte wirken in die<br />

Mitte der Gesellschaft hinein. Wer sonst<br />

hätte einen Wiesnhit mit hochpolitischem<br />

Text hervorbringen können? Seine persönliche<br />

und künstlerische Entwicklung zwischen<br />

den Höhepunkten seiner seit 25<br />

Jahren andauernden Karriere ist weitgehend<br />

unbekannt. Was hat er eigentlich<br />

zwischen seinen Hits „Koa Hiatamadl“<br />

Klangskulpturen<br />

und „Brenna tuats gut“ gemacht? Gespräche<br />

mit Goisern und seinen Wegbegleitern<br />

bilden die Klammer für die Gesamtschau<br />

auf sein aufregendes und<br />

singuläres Künstlerleben.<br />

Im Anschluss ist Hubert von Goiserns Auftritt<br />

beim Heimatsound-Festival 2015 zu<br />

sehen sowie die Tour-Dokumentation<br />

„Heast as scho’ – Goisern goes Country“.<br />

Sie hat ihn und seine Band im Herbst 2014<br />

in die Südstaaten der USA begleitet, wo er<br />

sich gemeinsam mit örtlichen Musikern<br />

neue Sounds erarbeitet hat – Jodler trifft<br />

Steel-Guitar. Mit Goisern als rotem Faden.<br />

––<br />

<strong>BR</strong> Fernsehen<br />

Dienstag, 20.9.<strong>2016</strong><br />

22.30 Uhr Hubert von Goisern – Brenna<br />

tuat’s scho lang, D/A 2015, 90 Min.<br />

0.10 Uhr Heimatsound Concerts –<br />

Hubert von Goisern, D 2015, 60 Min.<br />

1.10 Uhr Heast as scho’ – Goisern goes<br />

Country, D/A 2015, 60 Min.<br />

br-fernsehen.de<br />

Das Gewinnerkonzert des Kammerer OrKöster in Burghausen<br />

Das Kammerer OrKöster hat dieses Frühjahr<br />

den Nachwuchs-Jazzpreis beim Internationalen<br />

Jazzfestival Burghausen gewonnen.<br />

Wer den Mitschnitt des Konzerts<br />

sieht und den ausgefuchsten Bandsound<br />

hört, versteht sofort, warum: Die vierköpfige,<br />

posaunenlastige Bläsergruppe<br />

verwandelt ihre Töne in orchestrale Klangskulpturen,<br />

die auf dem von ihnen gezimmerten<br />

schmalen rhythmischen<br />

Bass ’n’ Drums-Gerüst gemächlich dahinschreiten.<br />

Dazwischen gibt’s Improvisationen,<br />

die an den coolen Sound<br />

von Charlie Mingus erinnern.<br />

– – ARD-alpha<br />

Sonntag, 11.9.<strong>2016</strong>, 20.15 Uhr<br />

alpha-Jazz: Das Kammerer OrKöster<br />

D <strong>2016</strong>, 90 Min.<br />

ard-alpha.de<br />

Der Blues der Griechen<br />

Rembetika, die Lieder der Verlierer<br />

„Hier im Gefängnis, wo ich sitze, hier geht<br />

es mir gut“, tönt es in einem Rembetiko<br />

von Michalis Jenitsaris aus den <strong>19</strong>40er-<br />

Jahren. Der Sänger und Bouzouki-Spieler<br />

wusste, wovon er da sang. War er doch als<br />

junger Mann häufig in Schlägereien verwickelt<br />

und verbrachte einige Zeit hinter<br />

Gittern. Die Biographie des Musikers ist<br />

typisch für die Rembeten von damals: Als<br />

eines von sieben Kindern eines Hafenarbeiters<br />

aus armen Verhältnissen stammend,<br />

verließ er die Schule früh und verfiel<br />

dem Klang der Bouzouki sowie dem<br />

Haschischrauchen. So entstand ein<br />

Liedgenre, das in vornehmeren Kreisen als<br />

kriminell geächtet war. In ihrer Sendung<br />

beschäftigt sich Michaela Fridrich mit der<br />

Entstehung des Rembetiko, stellt seine<br />

wichtigsten Interpreten vor und erklärt,<br />

warum diese musikalische Tradition in der<br />

Nachkriegszeit allmählich verschwand.<br />

––<br />

<strong>BR</strong>-Klassik<br />

Sonntag, 18.9.<strong>2016</strong>, 23.05 Uhr<br />

Musik der Welt: Outcast-Gesänge –<br />

Griechische Rembetika, 55 Min.<br />

br-klassik.de/musik-der-welt<br />

<strong>BR</strong>-<strong>Magazin</strong> – 11

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