Infothek Waldkinder - Waldstart bei PuraVida Natur in Knonau
Start nach den Sommerferien in Knonau - Karin-Maria Kränzlin erzählt, wie sie ihren Start bei Pura Vida Natur erleben - Bedeutung der Kinderhände beim Be-greifen der Welt Die Arbeit in der Natur geht dort weiter wo die Kindheitserinnerungen von Karin-Maria aufhören - Für unsere Abonnenten singt sie: „Ime Wald spaziere“
Start nach den Sommerferien in Knonau
- Karin-Maria Kränzlin erzählt, wie sie ihren Start bei Pura Vida Natur erleben
- Bedeutung der Kinderhände beim Be-greifen der Welt
Die Arbeit in der Natur geht dort weiter wo die Kindheitserinnerungen von Karin-Maria aufhören
- Für unsere Abonnenten singt sie: „Ime Wald spaziere“
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<strong>Natur</strong>-Pur-Impuls Waldbrief September 2016<br />
Waldbrief – <strong>Waldstart</strong> <strong>bei</strong> <strong>PuraVida</strong> <strong>Natur</strong><br />
Start nach den Sommerferien <strong>in</strong> <strong>Knonau</strong><br />
‣ Kar<strong>in</strong>-Maria Kränzl<strong>in</strong> erzählt, wie sie ihren Start <strong>bei</strong> Pura Vida <strong>Natur</strong> erleben<br />
‣ Bedeutung der K<strong>in</strong>derhände <strong>bei</strong>m Be-greifen der Welt<br />
‣ Die Ar<strong>bei</strong>t <strong>in</strong> der <strong>Natur</strong> geht dort weiter wo die K<strong>in</strong>dheitser<strong>in</strong>nerungen von<br />
Kar<strong>in</strong>-Maria aufhören<br />
‣ Für unsere Abonnenten s<strong>in</strong>gt sie: „Ime Wald<br />
spaziere“<br />
<strong>Infothek</strong> <strong>Waldk<strong>in</strong>der</strong>: Jetzt gaht’s los! S’isch Zyt! E<strong>in</strong> neues<br />
Waldjahr startet auch <strong>bei</strong> Pura Vida <strong>Natur</strong> <strong>in</strong> <strong>Knonau</strong>, <strong>Natur</strong>erläbnis<br />
für Chli und Gross. Liebe Kar<strong>in</strong>-Maria, s’isch Wägeli bi eu parat gsi?<br />
Seid ihr gut gestartet? Ausprobieren, entdecken, erf<strong>in</strong>den, feuern,<br />
fühlen und sammeln damit begrüsst ihr eure Besucher auf eurer<br />
Startseite<br />
www.puravidanatur.ch.<br />
Mich haben die Verben<br />
sofort angesprochen. Ich<br />
verb<strong>in</strong>de sie alle mit der<br />
Bedeutung von K<strong>in</strong>derhänden. Me<strong>in</strong>e Hände s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>e<br />
Augen! Die K<strong>in</strong>derhände dürfen Stöcke aufheben, Ste<strong>in</strong>e<br />
sammeln und Blumen pflücken. Am Anfang vom Waldjahr,<br />
wie erleben eure K<strong>in</strong>der den Kontakt zur lebendigen <strong>Natur</strong>?<br />
Kar<strong>in</strong>-Maria: Sie erleben e<strong>in</strong>e Überraschung nach der<br />
Andern. In den ersten Stunden im Wald oder der <strong>Natur</strong><br />
bemerken sie erst was es ihnen Alles im direkten Umfeld<br />
bieten kann. Dazu gehört über e<strong>in</strong>e Wurzel zu stolpern<br />
genau so dazu, wie das Bestaunen der<br />
vielen Beeren die gerade wachsen.<br />
Anfangs achten die K<strong>in</strong>der vermehrt auf<br />
den Weg den sie gehen. Der Weitblick<br />
kommt erst nach den ersten<br />
<strong>Natur</strong>erlebnisstunden.<br />
<strong>Infothek</strong> <strong>Waldk<strong>in</strong>der</strong>: Ablöseprobleme<br />
s<strong>in</strong>d am Anfang vom Waldjahr immer<br />
wieder e<strong>in</strong> Thema. Wie geht ihr damit als<br />
Leiter<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Euren Gruppen um? Habt<br />
ihr besondere Tipps?<br />
<strong>Natur</strong>-Pur-Impuls September 2016/Jahrgang 7<br />
In Zusammenar<strong>bei</strong>t mit: www.dusse-verusse.ch & Partner<br />
www.<strong>in</strong>fothek-waldk<strong>in</strong>der.org
Kar<strong>in</strong>-Maria: Wir haben am ersten Morgen e<strong>in</strong>en grossen und<br />
kle<strong>in</strong>en Hasen da<strong>bei</strong>. Der kle<strong>in</strong>e Hase mochte noch nicht ohne<br />
se<strong>in</strong>e Mami mitkommen. Die Geschichte dah<strong>in</strong>ter ist, dass der<br />
kle<strong>in</strong>e Hase sehr gerne alle<strong>in</strong>e im Wald Abenteuer erleben<br />
möchte, aber noch Begleitung braucht. Das Hasenmami ist den<br />
ganzen ersten Waldmorgen mit da<strong>bei</strong>. Am Ende des ersten<br />
Morgen erzählt, dass Hasenmami, dass der kle<strong>in</strong>e Hase gerne<br />
alle<strong>in</strong>e mit uns den Leiter<strong>in</strong>nen und dem anderen K<strong>in</strong>dern<br />
unterwegs se<strong>in</strong> kann. Die Umgebung gefällt dem Hasenk<strong>in</strong>d wie<br />
auch dem Hasenmami sehr. Danach ist der kle<strong>in</strong>e Hase anfangs<br />
immer <strong>bei</strong> dem Waldmorgen da<strong>bei</strong>. Bei den e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dergruppen<br />
bleibt er noch e<strong>in</strong>e ganze Weile e<strong>in</strong> Thema, <strong>bei</strong> den anderen ist<br />
er nicht mehr oft auf Besuch und als Unterstützung nötig.<br />
Die Methodik für die K<strong>in</strong>der ist damit e<strong>in</strong>fach zu erklären. Sie<br />
können sich im kle<strong>in</strong>en Hasen wiederf<strong>in</strong>den <strong>in</strong> ihrer Neugierde,<br />
aber auch <strong>in</strong> ihrer Unsicherheit dem Unbekannten gegenüber.<br />
Sie selber stehen aber nicht voll im Mittelpunkt mit ihren<br />
Tränen und der Trauer. Mit dem kle<strong>in</strong>en Hasen werden viele<br />
Empf<strong>in</strong>dungen widerspiegelt und die Mamis sehen auch, dass<br />
wir die Gefühle ihrer K<strong>in</strong>der sehr gut verstehen können. Wir<br />
haben <strong>in</strong> den letzten Jahren sehr gute Erfahrung mit der<br />
Tierunterstützung gemacht.<br />
<strong>Infothek</strong> <strong>Waldk<strong>in</strong>der</strong>: K<strong>in</strong>derhände s<strong>in</strong>d wie die Fühler von Insekten.<br />
Damit nehmen sie e<strong>in</strong>e enge Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>Natur</strong>gegenständen auf.<br />
Ihr könnt die magischen Momente als Leiter<strong>in</strong> beobachten.<br />
Was empf<strong>in</strong>dest du da<strong>bei</strong>, wenn du siehst, wie die K<strong>in</strong>der ihre<br />
s<strong>in</strong>nlichen Berührungen machen?<br />
Kar<strong>in</strong>-Maria: Ich freue mich, dass die K<strong>in</strong>der selber entdecken was<br />
für Gefühlsebenen die <strong>Natur</strong> für sie bereithält. Oft gibt es noch viel<br />
Unbekanntes für sie zu entdecken. Toll, f<strong>in</strong>de ich, dass sie sich auf<br />
das Neue e<strong>in</strong>lassen können und wir die Zeit zur Verfügung haben<br />
dafür.<br />
<strong>Infothek</strong> <strong>Waldk<strong>in</strong>der</strong>: Über das Herz und die Hand geht es<br />
<strong>bei</strong>m K<strong>in</strong>d zum Gehirn – zum Be-greifen. Ke<strong>in</strong> Be-greifen,<br />
ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>nere Kommunikation. Was me<strong>in</strong>st du, wie wichtig ist<br />
die Berührung <strong>in</strong> der <strong>Natur</strong> für die k<strong>in</strong>dliche Entwicklung?<br />
Kar<strong>in</strong>-Maria: Die Entwicklung ist auch abhängig von den<br />
Erfahrungen die wir machen dürfen. Die <strong>Natur</strong> bietet e<strong>in</strong>e<br />
Vielzahl von Möglichkeiten e<strong>in</strong> Be-greifen zu erlernen. Es ist<br />
wichtig dem <strong>in</strong>dividuellen Tempo des Empf<strong>in</strong>dens Raum und<br />
Zeit zu lassen. Schon e<strong>in</strong> Nieselregen kann die Stunden<br />
draussen bee<strong>in</strong>flussen und verändert das Wahrnehmen des<br />
Umfeldes enorm. Mit der eigenen Erfahrung über das<br />
Erlebte kann entschieden werden was man selber dafür<br />
empf<strong>in</strong>det. Schön ist es, dass viel Geme<strong>in</strong>sames entstehen<br />
kann, aber ebenso viel nur von e<strong>in</strong>em selber empfunden<br />
werden kann.<br />
<strong>Natur</strong>-Profi Waldbrief September 2016 /Jahrgang 7<br />
In Zusammenar<strong>bei</strong>t mit: www.dusse-verusse.ch & Partner<br />
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<strong>Infothek</strong> <strong>Waldk<strong>in</strong>der</strong>: Welche Gefühle verb<strong>in</strong>dest du mit de<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dheitser<strong>in</strong>nerungen <strong>in</strong> der <strong>Natur</strong>?<br />
Kar<strong>in</strong>-Maria: Ich hatte das Glück am Waldrand aufzuwachsen. Gut er<strong>in</strong>nere ich mich an die unzähligen<br />
„Räuber und Poli“ - Spiele im Wald. Auch hatten wir e<strong>in</strong>e tolle Höhle. In den Ferien durften wir<br />
manchmal dort übernachten und mit Hilfe der Eltern entstanden e<strong>in</strong>fache Stühle und Tische aus Holz.<br />
Das erste schmerzvolle Erlebnis war e<strong>in</strong> Sturz <strong>in</strong> die Brennnesseln. Gerne verbrachte ich Stunden<br />
damit, auf die Igel zu warten, die h<strong>in</strong>ter unserem Komposthaufen lebten. Me<strong>in</strong>e Ar<strong>bei</strong>t <strong>in</strong> der <strong>Natur</strong><br />
geht dort weiter wo me<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dheitser<strong>in</strong>nerungen aufhören.<br />
<strong>Infothek</strong> <strong>Waldk<strong>in</strong>der</strong>: Ihr seid das ganze Jahr mit<br />
<strong>Natur</strong>spielgruppen, Erlebnistage und Nachmittage von<br />
2,5 Jahre bis Ende Primarschule unterwegs. Was hat<br />
dich und de<strong>in</strong> Team dazu bewegt den Wald so <strong>in</strong>tensiv<br />
zum Ar<strong>bei</strong>tsfeld zu machen?<br />
Kar<strong>in</strong>-Maria: Die Feststellung, dass die K<strong>in</strong>der die<br />
Möglichkeit geniessen im Wald genau das Tun zu dürfen,<br />
was Zuhause nicht möglich ist. Dies den Eltern zu<br />
kommunizieren braucht sehr viel Fe<strong>in</strong>gefühl. Denn wir<br />
unterstützen die K<strong>in</strong>der genau auf das Gegenteil was sie<br />
im Elternhaus hören. Es darf e<strong>in</strong> Stock herumgeworfen<br />
werden, die Kleider dürfen schmutzig se<strong>in</strong>, das Essen<br />
wird von Hand gegessen, etc. Toll ist auch, dass sie meist<br />
<strong>in</strong> Bewegung s<strong>in</strong>d. Das Klettern und Balancieren ist e<strong>in</strong><br />
wichtiger Bestandteil der k<strong>in</strong>dlichen Entwicklung. Auch<br />
unterstützen wir sie stets <strong>in</strong> den kommenden kreativen<br />
Ideen. Oft fehlt es im Alltag Zuhause genau dies alles<br />
ausleben zu können und dürfen. Es gibt genügend Platz,<br />
um herumzurennen. Wir bieten Raum laut<br />
herumzuschreien, das ist <strong>in</strong> der <strong>Natur</strong> möglich. Auch uns Erwachsenen tut es gut, dies immer wieder<br />
miterleben zu dürfen und erfüllt uns mit grosser Freude.<br />
<strong>Infothek</strong> <strong>Waldk<strong>in</strong>der</strong>: Was gibt dir persönlich<br />
die Ar<strong>bei</strong>t mit den K<strong>in</strong>dern im Wald und was<br />
glaubst du kannst den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong><br />
dieser wertvollen Zeit mitgeben?<br />
Kar<strong>in</strong>-Maria: Die <strong>Natur</strong>ar<strong>bei</strong>t<br />
erfüllt mich sehr, weil ich me<strong>in</strong>e<br />
Liebe zur <strong>Natur</strong> weitergeben<br />
kann. Die Achtsamkeit und<br />
Möglichkeiten den K<strong>in</strong>dern<br />
mitzugeben ist e<strong>in</strong>e wertvolle<br />
Sache und e<strong>in</strong>e Investition <strong>in</strong><br />
unsere Zukunft der <strong>Natur</strong> und<br />
Umwelt. Toll f<strong>in</strong>de ich, dass der<br />
wichtiger Punkt für me<strong>in</strong>e Zufriedenheit <strong>bei</strong>m<br />
„Schaffen“.<br />
<strong>Infothek</strong> <strong>Waldk<strong>in</strong>der</strong>: Ihr habt<br />
e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>gwaldplatz. Was kann ich<br />
mir darunter vorstellen?<br />
Kar<strong>in</strong>-Maria: Dieser Waldplatz<br />
unterscheidet sich nicht merklich<br />
von e<strong>in</strong>em Waldspielgruppenplatz.<br />
E<strong>in</strong>zig wurde <strong>bei</strong> der Auswahl<br />
darauf geachtet, dass der Weg<br />
bis zum Treffpunkt gut zu Fuss<br />
mit dem K<strong>in</strong>derwagen erreichbar<br />
Weg dazu über die K<strong>in</strong>der an<br />
die Eltern und Geschwister<br />
weitergegeben werden kann.<br />
Auch die frische Luft an me<strong>in</strong>em Ar<strong>bei</strong>tsplatz<br />
und das Draussen ar<strong>bei</strong>ten zu dürfen ist e<strong>in</strong><br />
Fragen: Nadja Hillgruber / Fotos: Pura Vida<br />
ist. Auch der Weg vom<br />
Waldrand bis zum Waldplatz<br />
ist breit und gut begehbar und<br />
hat kaum e<strong>in</strong>e Steigung die bewältigt werden<br />
muss. (das Lied dazu gibt es <strong>in</strong> der Aboausgabe)<br />
<strong>Natur</strong>-Profi Waldbrief September 2016 /Jahrgang 7<br />
In Zusammenar<strong>bei</strong>t mit: www.dusse-verusse.ch & Partner<br />
www.<strong>in</strong>fothek-waldk<strong>in</strong>der.org