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FLUG REVUE 10/2016

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<strong>10</strong> <strong>2016</strong><br />

Deutschland € 5,30 www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

Das Luft- und Raumfahrt-Magazin<br />

EXTRA<br />

TRIEB-<br />

WERKE<br />

RAUMFAHRT<br />

Chinas neue Offensive<br />

im All<br />

LUFTHANSA TECHNIK<br />

Luxuskabinen<br />

für VIP-Jets<br />

F-35A<br />

Endlich<br />

einsatzbereit<br />

TOP-FIGHTER<br />

MALAYSIA AIRLINES<br />

Radikalkur nach der Krise<br />

zeigt Wirkung<br />

SOLAR IMPULSE 2<br />

Weltflug mit Sonnenkraft<br />

Österreich € 6,00, Schweiz sfr <strong>10</strong>,<br />

Dänemark dkr 58, Benelux € 6,20,<br />

Slowakei € 8,40, Italien € 6,90<br />

JUMBO IN GEFAHR<br />

Wie lange wird die 747-8 noch gebaut?


digital<br />

Jetzt als<br />

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Kombiabo<br />

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Oktober<br />

Kurs<br />

Ob die A380 für Airbus<br />

je Gewinn abwirft, ist<br />

mehr als fraglich.<br />

Fluggeräte im Heft<br />

Problemfälle<br />

22 Boeing 747<br />

45 Boeing KC-46A Pegasus<br />

46 Dassault Super Étendard<br />

8 Hybrid Air Vehicles<br />

Airlander <strong>10</strong><br />

40 Lockheed Martin F-35<br />

88 Messerschmitt Bf <strong>10</strong>9 G-4<br />

82 Ryan X-13<br />

14 Solar Impulse 2<br />

Fotos: K. Schwarz, P. Holland-Moritz<br />

Wenn der Passagierverkehr<br />

in den nächsten zwei<br />

Jahrzehnten mit 4,5 bis<br />

4,8 Prozent pro Jahr wächst, werden 33 000 bis<br />

37 240 Flugzeuge mit mehr als <strong>10</strong>0 Sitzen benötigt.<br />

Die aktive Flotte wird sich auf über 40 000<br />

Passagierjets und Frachter verdoppeln. So jedenfalls<br />

sehen Airbus und Boeing in ihren jüngsten<br />

Prognosen die goldene Zukunft des Luftverkehrs,<br />

die Umsätze von 5,2 bis 5,9 Billionen US-Dollar<br />

verheißen.<br />

In der Gegenwart herrscht dagegen trotz der<br />

hochlaufenden Produktion für die beiden Industriegiganten<br />

keineswegs eitel Sonnenschein. Jeder<br />

der Erzrivalen hat nämlich mit diversen Problemen<br />

zu kämpfen. Boeing kündigte zuletzt zum<br />

Beispiel Abschreibungen von 1,65 Milliarden Dollar<br />

nach Steuern an, weil die 747-Produktion auch<br />

langfristig nur noch auf Sparflamme läuft und bei<br />

der 787 weitere Kosten aus der Entwicklung endlich<br />

bilanziell entsorgt werden müssen. Airbus<br />

kam derweil nicht um das Eingeständnis herum,<br />

die Rate der A380 auf nicht kostendeckende<br />

zwölf Flugzeuge pro Jahr reduzieren zu müssen.<br />

Zudem verschieben sich wegen der Probleme mit<br />

dem Getriebefan der A320neo und verzögerten<br />

Zulieferungen bei der A350 viele Auslieferungen<br />

um Monate. Nicht zu vergessen auch der Militärbereich,<br />

wo es mit dem KC-46-Tanker beziehungsweise<br />

dem A400M-Transporter jeweils zwei<br />

kostenträchtige Problemprogramme gibt.<br />

Es gibt also eine Menge zu tun, um verärgerte<br />

Abnehmer zu beruhigen und die Börse bei Laune<br />

zu halten. Da wäre es vielleicht gar nicht so<br />

schlecht, seine überehrgeizigen Planungen und<br />

die daraus resultierenden Versprechungen einmal<br />

auf eine wirklich realistische Basis zu stellen. Das<br />

erspart langfristig Kosten und die allfälligen peinlichen<br />

Entschuldigungen bei der Kundschaft.<br />

Karl Schwarz<br />

Stellvertretender Chefredakteur<br />

Zahl<br />

des<br />

Monats2750<br />

Zahl der täglichen Flüge aller Airlines der Lufthansa Group.<br />

Dabei werden 295 000 Passagiere und 51<strong>10</strong> Tonnen Fracht<br />

befördert.<br />

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www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> 3


58<br />

Das GE9X soll zehn Prozent<br />

weniger Treibstoff verbrauchen<br />

als sein Vorgänger GE90-115B.<br />

<strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

INHALT<br />

TAKE-OFF<br />

14 Solar Impulse 2<br />

Bertrand Piccard und André Borschberg<br />

schaffen die sensationelle Weltumrundung<br />

nur mit Solarenergie<br />

ZIVILLUFTFAHRT<br />

22 Kippt Boeing die 747-8?<br />

Eine unscheinbare Börsenmitteilung weckt<br />

Spekulationen über ein Programmende des<br />

legendären Jumbo Jets<br />

28 Lufthansa-Halbjahresbilanz<br />

Flaute am Langstreckenmarkt führt<br />

zu gesenkter Prognose<br />

30 Malaysia Airlines<br />

Nach zwei Schicksalsschlägen treten die<br />

Malaysier mit einem neuen Konzept an<br />

BUSINESS AVIATION<br />

36 Lufthansa Technik<br />

Am Standort Hamburg erhalten Flugzeuge<br />

von der Stange eine exklusive und<br />

individuelle VIP-Ausstattung<br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

40 Lockheed Martin F-35A<br />

Nach dem Marine Corps hat auch die<br />

US Air Force die vorläufige Einsatzbereitschaft<br />

des Stealth-Jagdbombers erklärt<br />

45 Boeing KC-46A Pegasus<br />

Die ersten Serienflugzeuge des neuen<br />

Tankers sind bestellt<br />

4 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

36<br />

Die VIP-A350 ermöglicht sehr<br />

entspanntes Reisen.<br />

40<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper fürs iPad.<br />

Mehr Infos: www.flugrevue.de<br />

Adieu, Super Étendard,<br />

hieß es in Frankreich.


Triebwerke-EXTRA<br />

58 Gigant im Prüfstand<br />

Mit dem GE9X erhält die Boeing<br />

777X das größte Triebwerk der<br />

Welt. Mit neuen Technologien<br />

will GE die ehrgeizigen Verbrauchsvorgaben<br />

erfüllen.<br />

64 Rolls-Royce: XL-Getriebefan<br />

Nachfolge für die Trent-Familie:<br />

Nach Querelen mit Pratt & Whitney<br />

arbeiten die Briten an eigenen<br />

Großtriebwerken mit Getriebe.<br />

70 Open Rotor vor dem Erstlauf<br />

Das Lärmproblem des Zukunftsantriebs<br />

mit den gegenläufig<br />

drehenden Propellern scheint gelöst.<br />

Doch viele Fragen sind noch<br />

unbeantwortet.<br />

www.flugrevue.de<br />

RUBRIKEN<br />

3 Kurs im Oktober<br />

6 Leserforum<br />

8 News<br />

35 AIRSpot<br />

57 Briefing: Funkfeuer<br />

72 Berufe: Lufthansa mit neuem Konzept<br />

für die Pilotenausbildung<br />

73 Jobbörse<br />

86 Service Modelle, Termine, Impressum<br />

88 Nachbrenner:<br />

Messerschmitt Bf <strong>10</strong>9 G-4 in den USA<br />

98 Vorschau<br />

EXKLUSIV<br />

Abonnenten der<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> finden<br />

im Mittelteil das neue<br />

HELIKOPTER<br />

SPECIAL<br />

Neueste Jets, hier die vierte A320neo,<br />

28 sollen bei Lufthansa Kosten senken.<br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

46 Dassault Super Étendard<br />

Der robuste Kämpfer ging bei der Aéronavale außer Dienst<br />

52 Freundeskreis Luftwaffe<br />

Sektion Berlin auf Inforeise in den Süden<br />

RAUMFAHRT<br />

74 Chinas Ambitionen im All<br />

Bemannte Missionen zum Mond als Ziel: Mit neuen Raketen und<br />

Raumschiffen treibt China sein Raumfahrtprogramm voran<br />

78 Zankapfel RD-180<br />

Das russische Triebwerk der amerikanischen Atlas V sorgt für Streit<br />

80 Raumfahrt-Nachrichten<br />

HISTORIE<br />

82 Ryan X-13<br />

Der Senkrechtstarter mit Avon-Triebwerk wurde von<br />

einem Anhänger aus in die Luft gebracht<br />

UNSERE TITELTHEMEN finden Sie hier<br />

58<br />

74<br />

36<br />

22<br />

74<br />

40<br />

30<br />

14<br />

Der Erstflug der Langer Marsch 7<br />

Ende Juni läutete eine neue Ära<br />

der chinesischen Raumfahrt ein.<br />

Fotos: CMSE, GE Aviation, Dirk Grothe, Lufthansa Technik, Alexandre Paringeaux ; Titelfotos: Boeing, Rolls-Royce, Solar<br />

Impulse/Revillard, USAF/John Nimmo<br />

www.flugrevue.de


Leserforum<br />

redaktion@flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 09/16<br />

60 Jahre Faszination Fliegen<br />

Ich bin 1949 von Frankfurt aus mit einer<br />

Vickers Viking über Hamburg nach Berlin<br />

geflogen, für 180 DM. Der Weiterflug nach<br />

Berlin-Gatow erfolgte am nächsten Tag. Die<br />

Übernachtung mit Abendessen und Frühstück<br />

übernahm die Fluggesellschaft. Ich war<br />

damals bei Bad Homburg auf einem Bauernhof<br />

beschäftigt, da war das Essen reichlicher!<br />

Könnten Sie nachforschen, ob es 1949 schon<br />

die BOA-Airline gab oder British Airways?<br />

Wilfried Rudolf,<br />

Hawangen<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 09/16<br />

60 Jahre Faszination Fliegen<br />

Foto: Carlo Büchner<br />

Anm. d. Red.: British Airways wurde 1935<br />

durch den Zusammenschluss von vier<br />

Fluglinien gegründet. Die staatliche British<br />

Overseas Airways Corporation (BOAC)<br />

entstand 1939 aus der Fusion von Imperial<br />

Airways und British Airways. Die heutige<br />

British Airways ging 1972 aus der BOAC und<br />

der 1946 gegründeten British European<br />

Airways hervor.<br />

•<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 02/16<br />

Das Echo des Urknalls<br />

Aus meiner Sicht gehört Einsteins Theorie<br />

in die Vergangenheit. Viel greifbarer sind<br />

Impulsvorgänge und Energieverschiebungen,<br />

die immer noch durch verschiedene aktive<br />

Quellen im All ausgelöst werden. Diese Verschiebungen<br />

breiten sich in alle denkbaren<br />

Richtungen aus und führen letztendlich zur<br />

spürbaren herrschenden Gravitationskraft.<br />

Teilchen und Welleneffekt sind dieselbe impulshafte<br />

Energieverschiebung aus verschiedenen<br />

Richtungen betrachtet. Wir befinden<br />

uns in einem Quellen- und Senken-Strömungsfeld<br />

beziehungsweise -Raum. Messbar<br />

wird dieser Effekt besonders, wenn es zu Störungen<br />

kommt, wie zum Beispiel durch einen<br />

Vor beiflug einer Materienansammlung oder<br />

eine Supernova.<br />

Dr.-Ing. Jan P. Wilbert,<br />

München<br />

Schreiben lohnt sich!<br />

Unter allen Leserbrief-Autoren des vergangenen<br />

Monats haben wir ein 1:200-Modell<br />

einer TAP Air Portugal Douglas DC-3<br />

von Herpa verlost. Das Sammlerstück im<br />

Wert von 58,95 Euro geht an Carlo Büchner.<br />

Die <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> ist nicht nur 60 Jahre alt<br />

geworden, sie begleitet auch mein Leben<br />

seit 60 Jahren. Als Student in Hamburg<br />

kaufte ich mir das erste Heft 1956. Sehr<br />

bald wurde ich Abonnent und bin es bis<br />

heute. Später wurde sie mir selbst während<br />

der 24 Jahre, in denen ich meine<br />

Forschungstätigkeit in Afrika ausübte,<br />

dorthin nachgeschickt. Sie begleitete<br />

mich als Pilot und bis heute als Hobby-<br />

Historiker für Luftfahrtgeschichte, zumal<br />

ich in meinem nun 84-jährigen Leben ja<br />

Luftfahrtgeschichte auch persönlich miterlebte.<br />

Mit der Convair CV-440 Metropolitan<br />

machte ich als Passagier 1957<br />

meinen ersten Flug. Ich flog sogar noch,<br />

und das im Linienflug, mit der Douglas<br />

DC-3 und der Vickers V.C.1 Viking. Am<br />

22. Januar 1959 flog ich als Passagier mit<br />

der Lufthansa LH421. Es war eine Lockheed<br />

L-1648 Super Star Constellation auf<br />

der Strecke New York – Hamburg. Als ich<br />

auf den Seiten 18/19 der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

09/16 das große Foto vom Empfang der<br />

ersten Boeing 707, der D-ABOB, sah, war<br />

ich nicht wenig überrascht, denn auch ich<br />

war am 2. März 1960 dort dabei. Als die<br />

Maschine etwa eine Stunde später in den<br />

Hangar der Lufthansawerft Hamburg rollte,<br />

habe ich sie dort noch einmal fotografiert<br />

(siehe Foto). Die aktive Fliegerei<br />

musste ich 2006 mit 74 Jahren aufgeben.<br />

Heute betreue ich eine luftfahrthistorische<br />

Sammlung mit über 2000 Exponaten<br />

und bin stets dankbar für die hervorragenden<br />

Artikel in der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>. Ihnen<br />

gratuliere ich zu Ihrem 60. Jubiläum<br />

dieser hervorragenden Fachzeitschrift.<br />

Carlo Büchner,<br />

Freudenberg<br />

WWW.<strong>FLUG</strong><strong>REVUE</strong>.DE<br />

Pilotenvereinigung warnt<br />

vor Drohnen<br />

Auch hier werden wieder einmal alle über<br />

einen Kamm geschert. Man sollte aber die<br />

richtigen RC-Piloten von den Hobby-Piloten<br />

trennen. Die Hobby-Piloten müssen richtig<br />

aufgeklärt werden. Denn RC-Fliegen ist kein<br />

Spiel, egal ob es eine „Drohne“, ein Helikopter,<br />

Segelflieger, Motorflieger oder was auch<br />

immer ist. Also heißt es für mich erst einmal<br />

Aufklärung, und dann aber richtig!<br />

Sascha Dornebusch,<br />

via Facebook<br />

Meinung<br />

gefragt<br />

Gerne veröffentlichen wir Ihre Meinung. Schicken Sie uns Ihren Leserbrief (für Rückfragen bitte unbedingt mit<br />

Adresse und Telefonnummer) an: E-Mail: redaktion@flugrevue.de, Fax: +49 711 182-1781<br />

Die in Leserbriefen geäußerte Meinung muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen. Wir behalten uns die Kürzung von Leserbriefen aus redaktionellen Gründen vor.<br />

6 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


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Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer:<br />

Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung<br />

und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH,<br />

Nils Oberschelp (Vorsitz), Christina Dohmann, Dr. Michael Rathje,<br />

Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, als leistender Unternehmer.<br />

AG Hamburg, HRB 95752.<br />

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gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft mit ihren<br />

Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses<br />

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20457 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen<br />

von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von<br />

der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die<br />

Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend<br />

mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit<br />

meinem Kredit institut vereinbarten Bedingungen.<br />

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Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur<br />

Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses,<br />

die Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a<br />

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News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

BRITISCHES HYBRID-LUFTSCHIFF<br />

Airlander <strong>10</strong> beginnt Flugtests<br />

Hybrid Air Vehicles hat am 17. August den Airlander<br />

<strong>10</strong> zum ersten Mal in die Luft gebracht. Der Flug mit<br />

Cheftestpilot David Burns und Simon Davies im<br />

Cockpit dauerte wegen der nahenden Dunkelheit nur 19<br />

Minuten. Es wurde eine Höchstgeschwindigkeit von 65<br />

km/h erreicht. Schon beim zweiten Flug wurde das Gefährt<br />

bei einem Landeunfall beschädigt. Im Endanflug kippte der<br />

Airlander <strong>10</strong> ganz langsam nach vorne und schlug dann<br />

quasi in Zeitlupe mit dem Bugbereich zuerst auf dem Grasplatz<br />

in Cardington auf. Dabei wurde der Frontbereich der<br />

Gondel abgerissen. Beim Airlander <strong>10</strong> handelt es sich um<br />

ein Prallluftschiff, das eine großen Teil seines Auftriebs über<br />

die aerodynamische Form erzielt. Angetrieben wird das 92<br />

Meter lange Luftfahrzeug von vier Turbodiesel-Motoren.<br />

Foto: Hybrid Air Vehicles<br />

Boeing testet die smarte Kabine<br />

Mit dem Smartphone auf die Bordunterhaltung zugreifen, Essen bestellen oder die Leselampe<br />

steuern: Boeing untersucht mit einem Demonstrator namens vCabin Konzepte für eine<br />

smarte Kabine. Dabei sorgen Chips in der Nähe der zu steuernden Elemente für die nötige,<br />

von flugkritischen Systemen getrennte Verbindung. Nicht nur für Passagiere, auch für die<br />

Crew könnte das Vorteile bringen: Flugbegleiter könnten die Kabine besser überwachen und<br />

sehen, ob alle Systeme funktionieren. Ob und wann die Technologie in Boeing-Flugzeugen<br />

eingeführt wird, ist noch unklar.<br />

Foto: Boeing<br />

Foto: USAF<br />

Alle drei US-Bomber fliegen in Guam<br />

Erstmals starteten die B-1B, B-2A und B-52H des Air Force Global Strike<br />

Command gleichzeitig von der Andersen Air Force Base aus zu Übungsmissionen<br />

über dem Südchinesischen Meer und Nordost-Asien. Auf dem amerikanischen<br />

Luftwaffenstützpunkt auf Guam ist normalerweise nur ein Typ<br />

der Langstreckenbomber für meist sechs Monate stationiert, bevor er durch<br />

ein anderes Muster ersetzt wird.<br />

8 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

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H225 Caracal<br />

für Kuwait<br />

Beim Besuch des französischen Verteidigungsministers<br />

in Kuwait wurde am<br />

9. August der Vertrag über die Beschaffung<br />

von 30 H225M unterschrieben. Die<br />

Hubschrauber sind sowohl für die Luftstreitkräfte<br />

des Emirats als auch für die<br />

Nationalgarde bestimmt. Sie sollen für<br />

Kampfrettungseinsätze, Krankentransporte,<br />

generelle Transportaufgaben und für Marineoperationen<br />

verwendet werden. Kuwait<br />

hat bereits Pumas, Super Pumas und<br />

Gazelles bei Airbus Helicopters oder deren<br />

Vorgängerfirmen gekauft. Es ist das siebte<br />

Land, das die Militärversion der H225<br />

ausgewählt hat. Zusammen mit den Drehflüglern<br />

für Frankreich, Brasilien, Mexiko,<br />

Malaysia, Indonesien und Thailand sind<br />

nun 138 der Hubschrauber verkauft.<br />

Foto: Airbus<br />

A330 MRTT für<br />

Europa-Tankerflotte<br />

Die Niederlande und Luxemburg kaufen<br />

zusammen zwei A330 MRTT. Die Tanker<br />

sollen den Grundstock für eine in Eindhoven<br />

stationierte multinationale Flotte<br />

bilden. Sollten Belgien, Deutschland, Norwegen<br />

und Polen sich dazu entschließen,<br />

der Vereinbarung über eine Multinational<br />

Multi-Role Tanker Transport Fleet (MMF)<br />

beizutreten, könnten bis zu sechs weitere<br />

A330 MRTT beschafft werden.<br />

Chinesen kaufen<br />

Broetje Automation<br />

Die Shanghai Electric Group Co. hat von<br />

der Deutschen Beteiligungs AG die Broetje<br />

Automation GmbH gekauft. Auch Dürr<br />

und andere Co-Investoren veräußerten ihre<br />

Broetje-Anteile. Broetje ist nach dem Roboterhersteller<br />

Kuka bereits der zweite deutsche<br />

Top-Anlagenbauer in chinesischem<br />

Mehrheitsbesitz. Das Unternehmen beliefert<br />

weltweit die ersten Adressen im Flugzeugbau,<br />

darunter Airbus und Boeing, mit<br />

Nietanlagen für metallische und CFK-Strukturen.<br />

Innerhalb der letzten vier Jahre verdoppelte<br />

sich der Umsatz. Mit einem vorhergesagten<br />

Markt von 30 000 neuen Verkehrsflugzeugen<br />

in den nächsten 20 Jahren<br />

will der Mischkonzern Shanghai Electric<br />

im Flugzeugbaugeschäft wachsen und mit<br />

Airbus und Boeing ins Geschäft kommen.<br />

„84 Prozent der Passagiere finden es<br />

wichtig, dass Internet an Bord dem<br />

entspricht, was sie von zu Hause oder<br />

der Arbeit kennen.“<br />

Carl Esposito, stellvertretender<br />

Direktor Marketing und Produktmanagement<br />

bei Honeywell Aerospace<br />

Londons City Airport wird ausgebaut<br />

Die britische Regierung hat den Ausbau des Londoner Stadtflughafens City Airport für<br />

umgerechnet 400 Millionen Euro genehmigt. Neben einer Terminalerweiterung und einem<br />

Parallelrollweg erhält der teilweise auf Pfählen in der Themse errichtete Flughafen auch<br />

zusätzliche Vorfeldflächen. Die Erweiterung soll 1600 feste Arbeitsplätze am Flughafen und<br />

500 Baustellenjobs schaffen. Bis zum Jahr 2025 werden in Großbritannien durch den Flughafenaus<br />

bau Mehreinnahmen in Höhe von 1,7 Milliarden Euro erwartet. Der Stadtflughafen<br />

nahe Londons Finanzviertel ist besonders stark vom EU-Austritt Großbritanniens betroffen.<br />

Einige Beobachter sagen nach dem „Brexit“ sogar eine Abwanderung der Finanzbranche auf<br />

den Kontinent voraus. Dabei gelten Paris und Frankfurt als wahrscheinlichste Ausweichorte.<br />

Foto: London City Airport<br />

Amazon gründet<br />

eigene Frachtairline<br />

Amazon One taufte Amazon in Seattle<br />

die erste Boeing 767-300F in den Unternehmensfarben<br />

ihrer neuen Expressfrachttochter<br />

Prime Air. Es ist das erste<br />

von 40 bei den Partnern Atlas Air und<br />

ATSG geleasten Flugzeugen. Elf Jets befinden<br />

sich bereits für Amazon im Einsatz.<br />

Die eigenen Frachter sollen die<br />

Auslieferungszeiten der Versandhandelsfirma<br />

bei Inanspruchnahme der Expressfracht-Option<br />

„Prime“ verkürzen.<br />

Zum Umschlag seiner Sendungen bei<br />

Prime Air will das für seine Automatisierungstechnik<br />

bekannte Unternehmen<br />

verstärkt die bereits in Verteil- und Sortierzentren<br />

genutzten Roboter nutzen.<br />

Im Netz<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>-Newsletter unter<br />

www.flugrevue.de/newsletter<br />

Foto: Amazon<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong> 9


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

<strong>FLUG</strong>ZEUGTRÄGERTESTS<br />

F-35C auf der „George Washington“<br />

Foto: US Navy<br />

Vor der US-Ostküste hat die US Navy die dritte Testphase<br />

der Lockheed Martin F-35C auf einem Flugzeugträger<br />

durchgeführt. Diesmal wurde die „George<br />

Washington“ (CVN 73) genutzt. Fünf Maschinen der VFA-<br />

<strong>10</strong>1 „Grim Reapers“ sowie zwei F-35C der Teststaffel VX-<br />

23 „Salty Dogs“ waren an den rund dreiwöchigen Tests beteiligt.<br />

Zum DT-III (Developmental Test) gehörten die Carrier-Qualifizierung<br />

von einem Dutzend Piloten bei Tag und<br />

Nacht sowie erstmals Starts und Landungen mit Außenlasten.<br />

Das Handling wurde auch mit asymmetrischer Beladung<br />

untersucht. Starts mit maximaler Masse waren vorgesehen.<br />

Darüber hinaus wurde das Joint Precision Approach<br />

and Landing System überprüft. Der neue Gen-III-Helm bedarf<br />

noch der Tests bei Nacht. Die vorherigen Tests wurden<br />

im November 2014 an Bord der USS „Nimitz“ und letzten<br />

Oktober an Bord der „Eisenhower“ durchgeführt.<br />

Foto: Fugro<br />

MH370: Suchschiff dreht ab<br />

Auf der Suche nach Malaysia-Flug MH370 hat Australien Mitte<br />

August eines von drei Suchschiffen abgezogen. Bei der Absuche<br />

von 1<strong>10</strong> 000 Quadratkilometern Meeresboden wurden bisher keine<br />

Spuren der verschollenen Boeing 777 geortet. Wenn auch die letzten<br />

verbliebenen <strong>10</strong> 000 Quadratkilometer keine Spuren liefern, soll<br />

die Suche beendet werden. Am 9. März 2014 war der Großraumjet<br />

mit 239 Insassen verschwunden. Wegen zahlreicher auffälliger Kursund<br />

Höhenwechsel und Übungen auf dem privaten PC-Flugsimulator<br />

des Kapitäns gilt auch ein absichtlicher Absturz als möglich.<br />

AW609 setzt Testprogramm fort<br />

Nach dem Absturz des Prototyps AC2 im Oktober 2015, bei dem<br />

beide Piloten ums Leben kamen, wird das Flugtestprogramm der Leonardo<br />

Helicopters AW609 mit dem AC1 fortgesetzt. Der im texanischen<br />

Arlington stationierte AC1 wurde im August nach Philadelphia<br />

überführt, wo das zivile Kipprotormuster in der Serie endmontiert werden<br />

soll. Geplant ist der Weitertransport nach Italien. Im Gegenzug<br />

wird der inzwischen fertiggestellte Prototyp AC3 nach Philadelphia gebracht.<br />

Er hat bereits Bodenversuche absolviert. Nach ersten Erkenntnissen<br />

der zuständigen Behörde war die AW609 bei einem Sturzflug<br />

an die Geschwindigkeitsgrenze von 542 km/h in eine unkontrollierbare<br />

Roll- und Gierbewegung geraten und im Flug auseinandergebrochen.<br />

Foto: Leonardo Helicopters<br />

<strong>10</strong> <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong>


❱❱❱ kurz notiert<br />

Bund bestellt 300 Körperscanner<br />

Für Passagierkontrollen auf Flughäfen hat das Bundesinnenministerium<br />

nach Tests beim Unternehmen Rohde & Schwarz 300<br />

Körperscanner bestellt. Die Durchleuchtungsgeräte des Typs QPS200<br />

arbeiten mit einem schwachen Radar, das mit dem Hundertstel bis<br />

Tausendstel der Strahlung eines Mobiltelefons Kleidung durchdringt<br />

und feste und flüssige, metallische und nichtmetallische Stoffe auf<br />

einer schematisierten Skizze als Verdachtsflächen anzeigt. Die offenen,<br />

rollstuhlgerechten Scanner bestehen aus nur noch zwei Seitenwänden<br />

und sollen wesentlich schneller als bisherige Geräte arbeiten.<br />

Foto: Rohde & Schwarz<br />

Die Fábrica Argentina de Aviones hat erstmals seit den<br />

1980er Jahren wieder ein komplettes Flugzeug neu entwickelt.<br />

Die IA-<strong>10</strong>0 soll es als militärisches und ziviles Schulflugzeug in<br />

verschiedenen Versionen geben. Nach nur 18 Monaten<br />

Entwicklungszeit führte Pablo Reynoso Anfang August von<br />

Cordoba in Argentinien aus den 58-minütigen Erstflug mit dem<br />

ersten ganz in Verbundwerkstoffen gebauten Entwurf durch.<br />

Saudia hat den ersten Airbus A330-343 der neuen Version<br />

Airbus A330 Regional übernommen. Mit einer leichteren<br />

Startmasse von 200 Tonnen schafft diese Mittelstreckenversion<br />

5550 Kilometer Reichweite und kann bis zu 400 Passagiere<br />

transportieren. Mehr Passagiere und niedrigere Wartungskosten<br />

senken die Kosten pro Sitz gegenüber der Langstreckenversion<br />

um bis zu 26 Prozent.<br />

RUAG Aviation hat in Oberpfaffenhofen einen neuen Show ­<br />

room für Cabin Interiors eingerichtet. Damit soll den Kunden<br />

ein übersichtlicher und durchgängiger Prozess zur Neugestaltung<br />

der Kabine von Geschäftsreisejets angeboten werden.<br />

7606585-11-1.QXD_Layout 1 25.07.16 15:40 Seite 1


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Airbus<br />

GRÖSSTES A350-FAMILIENMITGLIED<br />

Kleines Roll-out der langen A350-<strong>10</strong>00<br />

Noch ohne ihre beiden Trent-XWB-97-Triebwerke<br />

von Rolls-Royce, aber bereits in Airbus-Farben wurde<br />

Ende Juli in Toulouse der erste Airbus A350-<br />

<strong>10</strong>00, A350-Werknummer MSN059, aus dem Lackierhangar<br />

geschleppt. Die auf fast 74 Meter Rumpflänge gestreckte<br />

Version kann bei Dreiklassenbestuhlung bis zu 366 Passagiere<br />

befördern. Der Erstflug ist für Ende Oktober<br />

geplant. Airbus baut für die Erprobung und Zulassung insgesamt<br />

drei -<strong>10</strong>00er. Qatar Airways will das erste Kundenflugzeug<br />

noch vor Jahresende 2017 übernehmen. Bisher liegen<br />

Airbus 181 feste Aufträge für das längste Mitglied der<br />

A350-Familie vor. Zuletzt hatte Virgin Atlantic den Kauf<br />

von acht Flugzeugen und das Leasing von mindestens weiteren<br />

vier A350-<strong>10</strong>00 bekannt gegeben.<br />

Erste H135 mit Helionix-Avionik fliegt<br />

Airbus Helicopters hat in Donauwörth die Flugerprobung der ersten H135 für das britische<br />

Militär aufgenommen. Die Seriennummer 2001 ist die erste H135 mit der Helionix-Avionik.<br />

Der am 16. Mai unterzeichnete Vertrag für die Erneuerung der Hubschrauberflotte im UK<br />

Military Flying Training System erfordert erste Lieferungen bereits im vierten Quartal dieses<br />

Jahres. Dies kann Airbus Helicopters nur schaffen, weil man noch vor dem Gewinn der Ausschreibung<br />

Lieferpositionen für MFTS reserviert hatte. Alle 29 H135 und die drei zusätzlichen<br />

H145 müssen dann bis Ende März 2018 zur Verfügung stehen.<br />

Foto: Airbus Helicopters<br />

Foto: Facebook<br />

Facebook Aquila startet zum Erstflug<br />

Ein unbemanntes Fluggerät, das den Internetzugang in entlegene<br />

Gebiete bringen soll, ist das Ziel der Aquila-Entwicklung von Facebook. Am<br />

28. Juni flog über dem Testgelände in Yuma, Arizona, erstmals ein Prototyp in<br />

Originalgröße. Er hat mehr Spannweite als eine Boeing 737, wiegt aber weniger<br />

als 450 Kilogramm. Noch sind die Solarzellen nicht installiert, mit deren<br />

Hilfe Aquila monatelang in Höhen über 18 000 Metern auf Station bleiben soll.<br />

12 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Foto: Airtec<br />

Deutsche Airlines<br />

sparten Kerosin<br />

Mit nur noch 3,63 Litern Kerosin pro<br />

Passagier auf <strong>10</strong>0 Kilometer Flugstrecke<br />

stellten die deutschen Fluggesellschaften<br />

nach Angaben des Bundesverbandes der<br />

Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BdL) im<br />

Jahr 2015 einen neuen Niedrigverbrauchsrekord<br />

auf. Der durchschnittliche Verbrauch<br />

der deutschen Flotte pro Fluggast<br />

sei damit seit dem Jahr 1990 um 42 Prozent<br />

gesunken. Während sich der Luftverkehr<br />

in dieser Zeit verdreifacht habe (plus<br />

223 Prozent), sei der Kerosinverbrauch lediglich<br />

um 85 Prozent gestiegen. Auch die<br />

Flughäfen senkten ihren CO 2 -Ausstoß:<br />

Zwischen 20<strong>10</strong> und 2014 gingen die spezifischen<br />

CO 2 -Emissionen hier um 21 Prozent<br />

auf 2,45 Kilogramm pro Verkehrseinheit<br />

zurück. Schließlich meldet die Flugsicherung,<br />

dass in den vergangenen fünf Jahren<br />

31 Prozent weniger Flüge über Deutschland<br />

von der Ideallinie abweichen mussten.<br />

Damit wurden alleine 2015 rund 65 000<br />

Tonnen CO 2 weniger ausgestoßen.<br />

AIRTEC wird größer<br />

Die Zulieferermesse AIRTEC wird in<br />

ihrer zweiten Auflage auf dem Messegelände<br />

München auf eine zusätzliche Halle<br />

(A1 und A2) ausgedehnt. Dem Fachpublikum<br />

präsentieren sich vom 25. bis 27. Oktober<br />

rund 600 Zuliefererunternehmen der<br />

Luft- und Raumfahrtindustrie, aber auch<br />

Branchengrößen wie Airbus und MTU<br />

Aero Engines. Im Fokus der Messe stehen<br />

Zukunftsthemen wie unbemanntes Fliegen,<br />

der Wandel der Raumfahrt hin zu einer privaten<br />

Industrie sowie die additive Fertigung.<br />

Erstmals steht Besuchern die parallel<br />

stattfindende Euromold-Messe offen, die<br />

sich unter anderem dem 3D-Druck widmet.<br />

Mit mehr als 200 Vorträgen von internationalen<br />

Experten ist der Fachkongress ebenfalls<br />

fester Bestandteil der AIRTEC <strong>2016</strong>.<br />

Offizielles Gastland ist Indonesien.<br />

„Unser Veränderungsprogramm<br />

zahlt sich aus.“<br />

Qantas-Chef Alan Joyce zum Rekordgewinn<br />

der Fluggesellschaft in Höhe<br />

von 1,4 Milliarden Euro<br />

CHRONOGRAPH AIRFORCE<br />

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CMJ<br />

Tu-22M3 fliegen vom Iran aus<br />

Russische Tupolew Tu-22M3 und Suchoi Su-34 haben Mitte August zeitweilig die Basis<br />

Hamadan für Einsätze über Syrien genutzt. Moskau und Teheran hatten zuvor ein Militärabkommen<br />

unterzeichnet, das die Stationierung von russischen Kampfflugzeugen auf dem Platz<br />

im Westen des Irans erlaubt. Zuvor führten russische Langstreckenbomber ihre Angriffe von<br />

Mozdok aus durch, das 2000 Kilometer von Syrien entfernt liegt. Von Hamadan aus sind es<br />

nur 700 Kilometer, was schnellere Reaktionszeiten ermöglicht und die Kosten senkt. Beim Einsatz<br />

am 16. August griffen die Bomber Stellungen des „Islamischen Staates“ und anderer<br />

dschihadistischer Formationen an wie Dschabhat Fatih el-Scham, ehemals al-Nusra-Front, in<br />

den Provinzen Aleppo, Deir ez-Zor und Idlib.<br />

www.flugrevue.de<br />

N<br />

Foto: Web<br />

ENGINEER HYDROCARBON NEDU<br />

l<br />

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Take-Off<br />

Erdumrundung mit Solarkraft<br />

WELT<strong>FLUG</strong><br />

MIT STRAHLKRAFT<br />

14 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> www.flugrevue.de


Von OLIVER SCHENK Fotos: SOLAR IMPULSE<br />

Das Solarflugzeug Solar Impulse 2 will mit seiner treibstofflosen Erdumrundung<br />

als Aushängeschild für saubere und erneuerbare Energien gelten. Die abenteuerlichen<br />

Flüge zweier Schweizer brachte Mensch und Machine an ihre Grenzen.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> 15


Take-Off<br />

Erdumrundung mit Solarkraft<br />

Über dem Pazifik produzierte<br />

das Flugzeug mehr Strom, als<br />

ein deutscher Zwei-Personen-<br />

Haushalt im Jahr verbraucht.<br />

Die Berichterstattung war ein wichtiger Teil der<br />

Unternehmung. Ein großes Medienecho sollte<br />

die Vision einer sauberen Zukunft verbreiten.<br />

Im Cockpit herrschten aufgrund der großen<br />

Flughöhen Extrembedingungen. Der Pilot war<br />

Sauerstoffmangel und bis zu -20 °C ausgesetzt.<br />

Die Solarzellen<br />

bedecken fast die<br />

gesamte Oberseite<br />

des Flugzeugs auf<br />

einer Fläche von<br />

269,5 Quadratmetern.<br />

16 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong><br />

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HALBZEIT<br />

SAN FRANCISCO<br />

Vor der Landung in Kairo machte Borschberg eine Stippvisite bei den Pyramiden.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> 17


Take-Off<br />

Erdumrundung mit Solarkraft<br />

Start von Maskat im<br />

Oman nach Amehdabad<br />

in Indien zu<br />

Beginn der Reise.<br />

Von insgesamt 505<br />

Tagen für die<br />

gesamte Tour war<br />

das Flugzeug 23<br />

Tage in der Luft.<br />

Ankunft in New York. Von hier aus startete<br />

die Si2 über den Atlantik.<br />

Der portable Hangar wurde zum Schutz<br />

des Flugzeuges von der mobilen Bodenmannschaft<br />

mitgeführt.<br />

Trotz extremem Leichtbau<br />

brachte es das Flugzeug auf<br />

ein Gewicht von 2,3 Tonnen<br />

Solar Impulse 2 HB-SIB<br />

Allgemeine Angaben<br />

Besatzung<br />

1 Pilot<br />

Spannweite<br />

72 m<br />

Länge<br />

25 m<br />

Cockpitvolumen 3,8 m 3<br />

Leermasse<br />

2300 kg<br />

Anzahl der Solarzellen 17 248<br />

Insgesamt umgewandelte Energie<br />

von Abu Dhabi nach Abu Dhabi 11655 kWh<br />

Motorleistung 54 kW (4 x 13,5 kW--PS-Motoren)<br />

<br />

aus 4 Batterien<br />

Maximale Flughöhe<br />

28 000 ft/ 8534 m<br />

Mindestgeschwindigkeit 36 km/h auf Meereshöhe<br />

Höchstgeschwindigkeit140 km/h bei max. Flughöhe<br />

Durchschnittliche Geschwindigkeit 75 km/h<br />

Höchste Geschwindigkeit über Grund 216 km/h<br />

18 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong>


TAG<br />

UND NACHT<br />

Das Cockpit war für Tage Lebens- und Arbeitsplatz.<br />

Leichte Turnübungen, um sich fit zu halten.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> 19


Take-Off<br />

Erdumrundung mit Solarkraft<br />

Anflug zur letzten Landung in Abu Dhabi.<br />

Das Kontrollzentrum in Monaco mit Livedaten.<br />

Eine Gesamtdistanz von<br />

43041 Kilometern und<br />

eine Gesamtflugzeit<br />

von knapp 558 Stunden in 17 Etappen,<br />

auf denen mit Solarzellen 11655 kWh<br />

produziert wurden – die erste treibstofflose<br />

Weltumrundung im Flugzeug wartet<br />

mit beachtlichen Zahlen auf. Die Idee:<br />

Zwei Piloten wollen gemeinsam das Potenzial<br />

sauberer Technologien aufzeigen.<br />

Dass dafür eine riesige Mannschaft und<br />

ein unglaublicher logistischer Aufwand<br />

nötig ist, steht auf einem anderen Blatt.<br />

Die Leistung alleine nötigt Respekt ab.<br />

Der Vorlauf des Rekordfluges, inklusive<br />

Forschung und Entwicklung, sowie<br />

Bau und Test des Flugzeugs betrug zwölf<br />

Jahre. Die Köpfe des Projektes sind die<br />

Schweizer Piloten Bertrand Piccard und<br />

André Borschberg. Piccard, Doktor der<br />

Medizin im Spezialgebiet Psychiatrie,<br />

Entdecker und Luftfahrer, der 1999 die<br />

erste Nonstop-Weltumrundung im Ballon<br />

durchführte, ist der Initiator mit avantgardistischer<br />

Vision. Borschberg, Ingenieur<br />

und erfolgreicher Unternehmer,<br />

Kampfflugzeug- und Helikopterpilot,<br />

brachte seine Managementerfahrung ein.<br />

Borschberg leitete das Ingenieursteam,<br />

das die Solar Impulse 2 baute – ein<br />

Flugzeug der Extreme. Die Spannweite<br />

ist größer als die einer Boeing 747, um<br />

die nötigen Solarzellen unterzubringen.<br />

Aufgrund dessen und der langsamen<br />

Geschwindigkeit von im Schnitt nur<br />

75 km/h kann das Flugzeug bei einer<br />

Schräglage von mehr als zehn Grad ins<br />

Trudeln kommen. Turbulenzen und<br />

Schwingungen können die Solarpaneele<br />

beschädigen, weshalb genaue Wetteranalysen<br />

und Flugsimulationen nötig waren.<br />

Die Motoren arbeiten mit einem Wirkungsgrad<br />

von 97 Prozent, wobei der<br />

eines Verbrennungsmotors bei gerade<br />

einmal 30 Prozent liegt. Die gesamte<br />

Struktur des Flugzeugs ist im Vergleich<br />

zehnmal leichter als die des besten Segelflugzeugs.<br />

Um dennoch Gewicht zu sparen,<br />

musste auf Heizung und Druckkabine<br />

verzichtet werden, also auf jeden<br />

Komfort für den Piloten. Die Kabine ist<br />

trotzdem so konzipiert, dass der Pilot<br />

das Flugzeug mehrere Tage am Stück<br />

steuern kann. Der Sitz ist zugleich Bett,<br />

Toilette und Fitnessgerät des Piloten. Zudem<br />

enthält er Fallschirm, Rettungsfloß<br />

und Überlebensausrüstung. Bei einer<br />

Notwasserung wäre das Risiko von Elektroschocks<br />

zu hoch, weshalb der Pilot in<br />

einer Notsituation abspringen müsste.<br />

Die meisten Etappen folgten demselben<br />

Schema. Das Flugzeug startete frühmorgens<br />

bis sechs Uhr mit der Batterieladung<br />

vom Vortag. In den nächsten<br />

zwölf Stunden stieg es auf über 8000<br />

Meter und nutzte die Energie, die durch<br />

die Sonneneinstrahlung erzeugt wurde.<br />

Dabei wurden auch die Batterien vollgeladen.<br />

Danach wurde die Leistung gedrosselt,<br />

und das Flugzeug sank auf nur<br />

noch 1500 Meter Höhe, wofür es etwa<br />

vier Stunden brauchte. So konnte es die<br />

Nacht durchfliegen, bis die aufgehende<br />

Sonne wieder Energie für den Steigflug<br />

lieferte. Der Zyklus begann von vorne.<br />

DEN IKARUS-MYTHOS<br />

UMGEDREHT<br />

Höhepunkt der Reise war die Überquerung<br />

des Pazifiks. Die erste Etappe nach<br />

Hawaii dauerte fast 118 Stunden. Zum<br />

Vergleich: Lindberghs Nonstopflug über<br />

den Atlantik 1927 dauerte gerade einmal<br />

33,5 Stunden. Die enorme Leistung forderte<br />

allerdings ihren Tribut. Die Batterien<br />

überhitzten und wurden vorsorglich<br />

ausgetauscht. Das verzögerte die Weltumrundung<br />

um mehr als ein Dreivierteljahr<br />

und kostete über 20 Millionen Euro<br />

extra. Als Gesamtetwat nennt Solar Impulse<br />

170 Millionen Dollar seit 2003.<br />

Trotz des Einsatzes moderner Werkstoffe<br />

kam es im Cockpit zu Temperaturschwankungen<br />

von –20 °C bis +35 °C.<br />

Die Kleidung bestand daher aus mehreren<br />

Schichten, die möglichst flexibel zu<br />

20 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Gruppenbild nach der erfolgreichen Rückkehr.<br />

Das Handling-Team flog per Il-76 und ATR 72 vorweg.<br />

kombinieren waren. In Höhen über 3600<br />

Meter ermöglichte eine Sauerstoffanlage<br />

die Atmung. Mahlzeiten mussten leicht,<br />

aber auch nahrhaft sein und wurden speziell<br />

für jeden Piloten entwickelt. Schwieriger<br />

war es mit der Erholung. Über bewohntem<br />

Gebiet und bei Flügen bis zu<br />

46 Stunden Dauer gab es keinen Schlaf,<br />

nur Entspannungszeiten. Da das Flugzeug<br />

keinen vollwertigen Autopiloten,<br />

sondern nur eine Kurssteuerhilfe hat,<br />

waren auch auf den mehrtägigen Flügen<br />

nur Schlafphasen von 20 Minuten Dauer<br />

möglich. Bei einem Problem wurde der<br />

Pilot durch vibrierende Armbänder geweckt.<br />

Um konzentriert zu bleiben, hatte<br />

jeder der Piloten seine eigene Technik.<br />

Selbsthypnose half Bertrand Piccard,<br />

André Borschberg putschte sich mit Yoga<br />

und Meditation auf.<br />

Das Solar-Impulse-Team besteht aus<br />

etwa 90 Personen, darunter 30 Ingenieure,<br />

25 Techniker und 22 Missionsleiter,<br />

technisch und finanziell unterstützt von<br />

über <strong>10</strong>0 Unternehmen und Werbepartnern.<br />

Die Bodenstation in Monaco hatte<br />

durch Direktübertragung volle Übersicht<br />

über die Vorgänge an Bord, inklusive<br />

der Vitalfunktionen des Piloten. Das<br />

Flight-Mission-Team, bestehend aus Meteorologen,<br />

Mathematikern und Fluglotsen,<br />

bereitete die Flüge vor und stand in<br />

ständigem Funkkontakt mit dem Piloten.<br />

Ein Teil des Teams folgte dem Flugzeug,<br />

um sich um Wartung und Handling<br />

zu kümmern. Auf den Reisen hatte<br />

es einen speziellen portablen Hangar<br />

dabei, um das übergroße Flugzeug vor<br />

der Witterung zu schützen. Für den<br />

Transport wurden eine Iljuschin Il-76<br />

und eine ATR 72 gechartert.<br />

Von Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

kann bei diesem Rattenschwanz<br />

daher noch keine Rede sein. Das Unternehmen<br />

ist aber eine gelungene Machbarkeitsstudie<br />

und PR-Aktion. Auch die Industrie<br />

profitierte von den Erkenntnissen<br />

aus den Spezialentwicklungen für das<br />

Flugzeug, weniger aber die Luftfahrt selber.<br />

Auf massentaugliche Solarflugzeuge<br />

müssen wir noch lange warten.<br />

FR<br />

Die einzelnen Flüge der Solar Impulse<br />

Etappe Pilot Startdatum Flugdauer Strecke prod. Energie<br />

1 Abu Dhabi – Maskat (Oman) André Borschberg 09. März 2015 13 h 1 min 772 km 383 kWh<br />

2 Maskat – Ahmedabad (Indien) Bertrand Piccard <strong>10</strong>. März 2015 15 h 20 min 1593 km 304 kWh<br />

3 Ahmedabad - Varanasi (Indien) André Borschberg 18. März 2015 13 h 15 min 1170 km 428 kWh<br />

4 Varanasi –Mandalay (Myanmar) Bertrand Piccard 18. März 2015 13 h 29 min 1536 km 397 kWh<br />

5 Mandalay – Chongqing (China) Bertrand Piccard 29. März 2015 20 h 29 min 1450 km 440 kWh<br />

6 Chongqing – Nanjing (China) Bertrand Piccard 20. April 2015 17 h 22 min 1241 km 325 kWh<br />

7 Nanjing – Nagoya (Japan) André Borschberg 30. Mai 2015 44 h 9 min 2852 km 958 kWh<br />

8 Nagoya – Honolulu (Hawaii) André Borschberg 28. Juni 2015 117 h 52 min 7212 km 2409 kWh<br />

9 Hawaii – San Francisco (Kalifornien) Bertrand Piccard 21. April <strong>2016</strong> 62 h 29 min 4086 km 1121 kWh<br />

<strong>10</strong> San Francisco – Phoenix (Arizona) André Borschberg 02. Mai <strong>2016</strong> 15 h 52 min 1113 km 480 kWh<br />

11 Phoenix – Tulsa (Oklahoma) Bertrand Piccard 12. Mai <strong>2016</strong> 18 h <strong>10</strong> min 1570 km 445 kWh<br />

12 Tulsa – Dayton (Ohio) André Borschberg 21. Mai <strong>2016</strong> 16 h 34 min 1113 km 460 kWh<br />

13 Dayton – Lehigh Valley (Pennsylvania) Bertrand Piccard 25. Mai <strong>2016</strong> 16 h 49 min <strong>10</strong>44 km 391 kWh<br />

14 Lehigh Valley – New York André Borschberg 11. Juni <strong>2016</strong> 4 h 41 min 265 km 0 kWh<br />

15 New York – Sevilla (Spanien) Bertrand Piccard 20. Juni <strong>2016</strong> 71 h 8 min 6765 km 1388 kWh<br />

16 Sevilla – Kairo (Ägypten) André Borschberg 11. Juli <strong>2016</strong> 48 h 50 min 3745 km 808 kWh<br />

17 Kairo – Abu Dhabi Bertrand Piccard 24. Juli <strong>2016</strong> 48 h 37 min 2694 km 918 kWh<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> 21


Zivilluftfahrt<br />

Produktionsrate sinkt dauerhaft<br />

Steht der Jumbo<br />

auf der Kippe?<br />

Mit einer unauffälligen Börsenmitteilung könnte<br />

Boeing das Ende der 747 eingeläutet haben.<br />

Von SEBASTIAN STEINKE<br />

Fotos: Boeing (2), Steinke<br />

Der routinemäßig bei der<br />

US-Börsenaufsicht von<br />

Boeing zu veröffentlichende<br />

„Form <strong>10</strong>-Q“-Bericht für das zweite<br />

Quartal <strong>2016</strong> enthielt diesmal Sprengstoff<br />

zum Thema Boeing-747-Programm.<br />

Kurz nach den Feierlichkeiten zum<br />

<strong>10</strong>0-jährigen Bestehen, nicht lange nach<br />

der Luftfahrtmesse in Farnborough und<br />

in den Sommerferien „versteckt“, teilte<br />

Boeing sich verschlechternde Aussichten<br />

für den Jumbo mit:<br />

„Unerwartet niedrige Nachfrage nach<br />

großen Passagier- und Frachtflugzeugen<br />

und ein unerwartet geringes weltweites<br />

Luftfrachtwachstum verstärken die Unsicherheit<br />

am Markt“, gab der Flugzeug-<br />

Anders als bei der 747-400 ist die Passagierversion<br />

der 747-8 kein Verkaufserfolg geworden.<br />

22 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong>


Dank seines Bugtores kann der Frachtjumbo Lasten<br />

wie sonst nur noch Militärtransporter aufnehmen.<br />

hersteller darin trocken zu Protokoll.<br />

„Deswegen haben wir den Plan aufgegeben,<br />

ab 2019 wieder eine Produktionsrate<br />

von einem Flugzeug pro Monat zu erreichen.“<br />

Seit diesem September baut<br />

Boeing nur noch 0,5 Jumbos im Monat,<br />

alle zwei Monate einen Jet, ein neuer<br />

Tiefststand. In den besten Zeiten der<br />

747-400 waren bis zu sechs Jumbos pro<br />

Monat vom Band gelaufen. Damals war<br />

der Jumbo für Boeing ein Dukatenesel,<br />

der pro Flugzeug einen Reingewinn in<br />

Höhe des Kaufpreises einer 737 abgeworfen<br />

haben soll. Dagegen wird die jetzige,<br />

sehr wahrscheinlich nicht profitable<br />

Rate nun, anders als noch in Farnborough<br />

erhofft, zum Dauerzustand. Bei<br />

der früheren Boeing 717 hatte Boeing<br />

bis zur Einstellung stets mindestens ein<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> 23


Zivilluftfahrt<br />

Produktionsrate sinkt dauerhaft<br />

Die 747-8F ist für den Transpazifikverkehr<br />

maßgeschneidert. Hier passiert<br />

ein Cathay-Jumbo die US-Küste.<br />

Flugzeug pro Monat in Long Beach gebaut.<br />

Dies sei der absolute Mindestwert<br />

bei einem gut eingespielten Programm<br />

und mit einer eingespielten Mannschaft,<br />

um wenigstens die laufenden Kosten zu<br />

decken, hieß es damals bei Boeing.<br />

Mit der deutlichen Reduzierung der<br />

Fertigungsrate stellt sich für das 747-Programm<br />

die Existenzfrage. Auch dessen<br />

erwarteter Gesamtabsatz senkte der Hersteller<br />

von 1574 Jumbos auf nur noch<br />

1555. Damit musste Boeing eine Sonderbelastung<br />

von 1,2 Milliarden Dollar verbuchen.<br />

Bis zum Jahr 2019, dem Ende<br />

des jetzigen Planungshorizonts, will der<br />

Hersteller noch 32 Flugzeuge ausliefern.<br />

Im Flugzeugbau müssen die sogenannten<br />

„Long Lead Items“, also Teile mit langem<br />

Vorlauf, bis zu zwei Jahre vor einer geplanten<br />

Auslieferung bestellt werden.<br />

Ein spontaner Produktionshochlauf wäre<br />

damit nicht so einfach möglich.<br />

Schon im zweiten Halbjahr 2015 und<br />

im ersten Quartal <strong>2016</strong> hatte Boeing<br />

Sonderbelastungen für das 747-Programm<br />

in Höhe von 955 Millionen Dollar<br />

verbucht, nachdem wegen schwacher<br />

Nachfrage die nun dauerhaft gewordene<br />

Senkung der Produktionsrate ab September<br />

hatte beschlossen werden müssen.<br />

EINSTELLUNG NACH DEN<br />

PRÄSIDENTEN-JUMBOS?<br />

Boeing räumte außerdem ein, dass man<br />

noch „einige“ unverkaufte Neuflugzeuge<br />

auf Halde habe und nicht alle noch verfügbaren<br />

Produktionsslots schon vergeben<br />

seien. Man werde nach weiteren Abnehmern<br />

suchen und weitere Maßnahmen<br />

zur Kostenreduzierung vornehmen.<br />

Schon in der Vergangenheit hatte Boeing<br />

die Jumbo-Produktionsmannschaft deut-<br />

Fotos: AirTeamImages/Gottwald, Cathay Pacific, Boeing (3)<br />

Das Bugabteil der Passagierversion<br />

besticht durch seine Aussicht nach vorne.<br />

Panalpina nutzt die 747-8F weltweit<br />

im Frachtchartergeschäft.<br />

24 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong>


Langsame Gangart in der Endmontage:<br />

Nur noch alle zwei Monate wird in<br />

Everett eine neue 747-8 fertig.<br />

lich reduziert und dauerhaft zu anderen<br />

Programmen versetzt sowie durch den<br />

abwechselnden Bau von jeweils zusammenhängenden<br />

Losen der Passagierversion<br />

und der Frachtversion versucht, die<br />

Produktivität zu erhöhen und die Kosten<br />

zu senken. Eine neue Boeing 747-8 kostet<br />

derzeit 378,5 Millionen Dollar, die<br />

Frachtversion gibt es ab 379,1 Millionen<br />

Dollar. Zum Vergleich: Ein zweistrahliger<br />

777-Frachter ist schon für 318,7<br />

Millionen Dollar im Angebot.<br />

Der für die Programmzukunft entscheidende<br />

Satz steht aber am Ende der<br />

<strong>10</strong>-Q-Mitteilung: „Falls wir nicht genug<br />

neue Aufträge finden sollten und Nachfrage-,<br />

Absatz-, Produktions- und andere<br />

Risiken nicht entschärfen können, sind<br />

weitere erhebliche Verluste möglich, und<br />

es ist durchaus denkbar, dass wir entscheiden<br />

könnten, die Produktion der<br />

747 einzustellen.“<br />

In der neuesten, gerade erst für die<br />

Jahre <strong>2016</strong> bis 2035 vorgestellten Absatzprognose<br />

sagt Boeing einen Gesamtbedarf<br />

für 530 neue „große Großraumflugzeuge“<br />

im Wert von 220 Milliarden<br />

Dollar voraus. Allerdings werde sich die<br />

weltweite Flotte dieser Flugzeuggröße<br />

von heute 740 auf 700 Flugzeuge im<br />

Jahr 2035 verringern.<br />

Aktuell, Stand Ende Juli <strong>2016</strong>, zählt<br />

Boeing offiziell noch zehn feste Bestellungen<br />

für 747-8-Frachter und zehn feste<br />

Bestellungen für die Passagierversion.<br />

64 Frachter und 51 Passagierflugzeuge<br />

wurden insgesamt bereits ausgeliefert.<br />

Einen prestigeträchtigen Kunden hat<br />

die Boeing 747-8 noch sicher: den US-<br />

Präsidenten. Seit Januar bereitet man im<br />

Auftrag der US Air Force den Entwurf<br />

eines, formell noch nicht bestellten, neu-<br />

Auch BA World Cargo hatte drei geleaste 747-8F im Einsatz.<br />

Heute werden dort keine reinen Frachter mehr betrieben.


Zivilluftfahrt<br />

Produktionsrate sinkt dauerhaft<br />

Kunden und Betreiber der Boeing 747-8<br />

Als Großraumfrachter mit Bugtor ist die 747-8F konkurrenzlos.<br />

Doch die Flaute in Asien schwächte die Nachfrage.<br />

Kunde Version bestellt geliefert<br />

Air China 747-8 7 7<br />

AirBridgeCargo Airlines 747-8F 7 4<br />

Arik Air 747-8 2 –<br />

Atlas Air 747-8F <strong>10</strong> <strong>10</strong><br />

mehrere VIP-Kunden 747-8 9 8<br />

Cargolux Airlines 747-8F 14 13<br />

Cathay Pacific Airways 747-8F 14 13<br />

Korean Air 747-8<br />

747-8F<br />

<strong>10</strong><br />

7<br />

7<br />

6<br />

Lufthansa 747-8 19 19<br />

Nippon Cargo Airlines 747-8F <strong>10</strong> 8<br />

Silk Way Airlines 747-8F 5 3<br />

Transaero Airlines 747-8 4* –<br />

ungenannte Kunden 747-8F 2 2<br />

Volga-Dnepr UK 747-8F 5 5<br />

gesamt 125 <strong>10</strong>5<br />

Quelle: Boeing; *Kunde hat Insolvenz angemeldet<br />

Russische Kunden, wie AirBridgeCargo, erwiesen sich<br />

als Großabnehmer der neuen Jumbo-Generation.<br />

Fotos: AirTeamImages Gottwalds / NustyR / Hamalainen<br />

en Präsidentenflugzeugs für die USA auf<br />

Basis der 747-8 vor. Vermutlich zwei,<br />

möglicherweise auch drei Jumbo Jets<br />

werden für diese Aufgabe gebaut.<br />

Der Präsidenten-Jumbo weicht mit<br />

seiner speziellen Inneneinrichtung – einer<br />

Härtung gegen elektrische und elektronische<br />

Störungen, der Fähigkeit zur<br />

Luftbetankung und extremen Ultralangstreckenflügen,<br />

einer großen Kommunikationsanlage<br />

sowie Bug- und Hecktreppen<br />

– von der Standardversion deutlich<br />

ab. Deswegen erfolgt nach der Endmontage<br />

in Everett noch ein mehrjähriger,<br />

geheimer Umbau mit Erprobung und<br />

Zulassung bei einem noch zu bestimmenden<br />

Vertragspartner der Regierung.<br />

WANN ERHOLT SICH DIE<br />

FRACHTNACHFRAGE?<br />

Die Indienststellung der neuen Präsidenten-Jumbos<br />

ist deshalb erst für das Jahr<br />

2024 vorgesehen. Sie lösen dann zwei<br />

nach 1990 gelieferte Boeing 747-200B<br />

ab und werden vielleicht die letztgebauten<br />

Boeing 747-8 sein. Das Schicksal<br />

dieses Typs dürfte vor allem von der Entwicklung<br />

des Frachtmarktes und insbe-<br />

sondere der Luftfrachtnachfrage aus<br />

Asien abhängen. Wegen der seit 2008<br />

andauernden Flaute und schwächerer<br />

Nachfrage aus China werden die vorhandenen<br />

Flotten weniger intensiv genutzt<br />

und müssen erst später ersetzt oder erweitert<br />

werden. Gleichzeitig macht ein<br />

niedriger Ölpreis den Betrieb älterer<br />

Frachter rentabler als noch vor wenigen<br />

Jahren, während eine stark steigende<br />

Zahl moderner Großraum-Zweistrahler<br />

immer mehr zusätzliche Unterflur-<br />

Frachtkapazität auf den Markt wirft und<br />

die Preise unter Druck bringt.<br />

FR<br />

Die hochmodernen Triebwerke fördern<br />

den Verkauf bisher kaum.<br />

26 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong>


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Zivilluftfahrt<br />

Lufthansa zieht Halbjahresbilanz<br />

Wegen einer Flaute im<br />

Langstreckengeschäft<br />

rechnet Lufthansa in<br />

diesem Jahr mit einem<br />

geringeren Ergebnis.<br />

Gewinnziel gestrichen<br />

Unsere Branche muss sich auf ein<br />

schwieriges zweites Halbjahr<br />

einstellen“, sagte Lufthansa-Chef<br />

Carsten Spohr bei der Vorlage der Zahlen<br />

für das erste Halbjahr am 2. August.<br />

Die Terroranschläge in Europa und die<br />

zunehmende politische und wirtschaftliche<br />

Unsicherheit hinterließen im Passagierverkehr<br />

ihre Spuren. Für das Gesamtjahr<br />

erwartet Lufthansa nun, statt<br />

eines bisher angekündigten Ergebnisses<br />

„leicht über Vorjahr“, ein Ergebnis „unter<br />

Vorjahr“. 2015 hatte das Unternehmen<br />

bei hoher Nachfrage und besonders<br />

niedrigem Ölpreis 1,8 Mrd. Euro Gewinn<br />

ausgewiesen. Man werde Effizienzsteigerungen<br />

„noch konsequenter vorantreiben“,<br />

kündigte Spohr an. Bei der<br />

Verbesserung der Kostenstrukturen und<br />

beim Ausbau von Eurowings komme<br />

man gut voran.<br />

Die Umsätze der Lufthansa-Gruppe<br />

sanken im ersten Halbjahr <strong>2016</strong> um 2,1<br />

Prozent auf 15 Mrd. Euro. Trotz höherer<br />

Passagierzahlen sanken die Verkehrserlöse<br />

sogar um 4,5 Prozent. Besonders<br />

schwach zeigte sich das Aufkommen aus<br />

Lufthansa investiert<br />

derzeit Milliarden in<br />

die Flotte. Hier<br />

werden drei A380 für<br />

den nächsten Flug<br />

vorbereitet.<br />

Die Lufthansa-Konzernflotte<br />

(Lufthansa Passage,<br />

Regionalgesellschaften,<br />

Swiss, Austrian<br />

Airlines, Eurowings,<br />

Lufthansa Cargo,<br />

Stand: 30. Juni)<br />

Airbus A319: 85<br />

Airbus A320: 139<br />

Airbus A321: 79<br />

Airbus A330: 40<br />

Airbus A340: 55<br />

Airbus A380: 14<br />

Boeing 737: 7<br />

Boeing 747: 32<br />

Boeing 767: 6<br />

Boeing 777: 15<br />

Boeing MD-11F: 14<br />

Bombardier CRJ: 35<br />

Bombardier Q Series: 18<br />

Bombardier C Series: 1<br />

BAE Avro RJ: 16<br />

Embraer: 43<br />

Fokker F70: 5<br />

Fokker F<strong>10</strong>0: 11<br />

gesamt: 615


Asien und Südamerika nach Europa.<br />

Das Europageschäft selbst ist dagegen<br />

im zweiten Quartal leicht gestiegen, und<br />

der Nordamerikaverkehr blieb stabil.<br />

Das Konzernergebnis im ersten Halbjahr<br />

lag leicht unter dem bereinigten<br />

Halbjahresergebnis des Vorjahres.<br />

Die Konzernsparte Passage konnte<br />

ihre Marge um 3,8 Prozentpunkte auf<br />

5,2 Prozent verbessern. Spitzenreiter im<br />

Konzern bleibt aber Swiss mit einer<br />

Marge von 6,3 Prozent. Die Schweizer<br />

leiden allerdings unter ihrer starken<br />

Währung, die das Ergebnis um 47 Mio.<br />

Euro verschlechterte. Verbessern konnte<br />

dagegen Austrian ihr Ergebnis um 16<br />

Mio. Euro, während SunExpress und<br />

Brussels Airlines ihr Ergebnis um zusammen<br />

40 Mio. verschlechterten. Eine<br />

anhaltende Flaute meldet der Frachtbereich<br />

von Lufthansa Cargo mit einem<br />

Ergebnisrückgang um 95 Mio. Euro.<br />

Hier liegen die Durchschnittserlöse auf<br />

dem Niveau der Finanzkrise von 2009.<br />

Mit einem im Umfang verdoppelten<br />

Sparprogramm will LH Cargo in diesem<br />

Jahr deshalb 80 Mio. Euro einsparen.<br />

Auch Lufthansa Technik lag beim Halbjahresergebnis<br />

64 Mio. Euro, LSG Sky<br />

Chefs 2 Mio. Euro unter dem Vorjahr.<br />

ES BLEIBT BEI DER<br />

DREI-SÄULEN-STRATEGIE<br />

Carsten Spohr bekräftigte die „Drei-Säulen-Strategie“<br />

des Konzerns, nach der<br />

dieser neben den Premium Airlines mit<br />

Drehkreuzverkehr auch die Eurowings-<br />

Gruppe und den vergleichsweise margenstarken<br />

Bereich Aviation Services<br />

ausbauen will. Die Stückkosten bei Eurowings<br />

könnten bereits heute dem<br />

Wettbewerb standhalten.<br />

Bis 2020 werde man sie nochmals<br />

deutlich reduzieren. Allerdings sank das<br />

Ergebnis von Eurowings um 67 Mio. Euro<br />

auf einen Halbjahresverlust von 89<br />

Mio. Euro. Laut Lufthansa lag dies an<br />

einmaligen Projektkosten, Anlaufschwierigkeiten<br />

im Langstreckenverkehr<br />

und einem Rückgang der Durchschnitts-<br />

Tauziehen geht weiter<br />

Trotz einer angeblich deutlichen Annäherung<br />

in der langjährigen Tarifauseinandersetzung<br />

mit den Lufthansa-Piloten der<br />

Gewerkschaft Vereinigung Cockpit wurden<br />

die Gespräche im August ergebnis los<br />

beendet. Damit könnten auf Lufthansa-<br />

Chef Carsten<br />

Spohr bald schon<br />

neuerliche Pilotenstreiks<br />

zukommen.<br />

Dagegen hatte<br />

Lufthansa mit ihren<br />

Flugbegleitern der<br />

Gewerkschaft UFO<br />

eine tarifliche Einigung<br />

erzielt.<br />

erlöse bei hartem Wettbewerb. Der Lufthansa-Konzern<br />

insgesamt wolle Erlösqualität<br />

und Kostenstrukturen verbessern<br />

und zu nachhaltigem profitablen<br />

Wachstum zurückkehren.<br />

FR<br />

SEBASTIAN STEINKE<br />

Mit Eurowings schickt Lufthansa<br />

eine Niedrigpreistochter nun<br />

auch auf Langstrecken.<br />

Die Langstreckennachfrage aus Asien<br />

und Südamerika schwächelt derzeit.<br />

Als klassische Drehkreuz-Airline bündelt Lufthansa ihr Verkehrsaufkommen unter<br />

eigener Marke in München und Frankfurt (Foto).<br />

Fotos: Lufthansa<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> 29


Zivilluftfahrt<br />

Neue Ziele bei Malaysia Airlines<br />

Kehrtwende<br />

zur Normalität<br />

Nach Abstürzen und<br />

einer Radikalkur bestellt<br />

Malaysia Airlines neue<br />

Jets und will mit einem<br />

neuen Konzept wieder<br />

Höhe gewinnen.<br />

Foto: Spaeth<br />

Von ANDREAS SPAETH<br />

Malaysia Airlines bestellt<br />

25 Boeing 737 MAX<br />

und sichert sich die Option<br />

auf 25 weitere. Ein Auftrag, der<br />

nach Listenpreisen über fünf Milliarden<br />

US-Dollar wert ist. Diese Ende Juli bekanntgegebene<br />

Nachricht ist von größerer<br />

Bedeutung, als die Bestellmenge erahnen<br />

lässt. „Wir sind jetzt auf einem<br />

Wachstumskurs in Südostasien. Diese<br />

Bestellung setzt den Rahmen für unsere<br />

weitere Erholung und unseren Erfolg<br />

bis ins nächste Jahrzehnt“, sagte der<br />

neue Vorstandschef Peter Bellew bei<br />

der Vertragsunterzeichnung.<br />

„Malaysia Airlines hatte viel Pech gehabt,<br />

es sind viele halbherzige Sanierungsprojekte<br />

abgebrochen worden“,<br />

sagt Christoph Müller. Der deutsche<br />

Airline-Manager mit Karriere auf Chefsesseln<br />

von Sabena bis Aer Lingus war<br />

von März 2015 bis zu seinem überraschenden<br />

Abgang Ende Juni <strong>2016</strong> CEO<br />

von Malaysia Airlines. Er sprach kurz<br />

vor seinem Rückzug mit der <strong>FLUG</strong> RE-<br />

VUE in Kuala Lumpur. „Dann kamen<br />

die beiden Katastrophen 2014 hinzu, die<br />

die Gesellschaft in aller Welt viel prominenter<br />

gemacht haben, als es ihrer Größe<br />

nach angemessen gewesen wäre“, beklagt<br />

Müller. Die ohnehin finanziell angeschlagene<br />

Airline verlor damals innerhalb<br />

weniger Monate gleich zwei ihrer<br />

Boeing 777: Im März ging Flug MH370<br />

30 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong><br />

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Das viel versprechende Mittelstreckengeschäft<br />

in Asien wird künftig der Kern<br />

des Geschäftsmodells.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> 31


Zivilluftfahrt<br />

Neue Ziele bei Malaysia Airlines<br />

Das OneWorld-Mitglied Malaysia hat<br />

viele internationale Routen gestrichen.<br />

bis heute unauffindbar verloren, im Juli<br />

wurde die Boeing des Flugs MH17 über<br />

der Ostukraine abgeschossen. Dabei kamen<br />

insgesamt 537 Menschen ums Leben.<br />

2015 ist die Airline auf der<br />

Weltrangliste auch wirtschaftlich abgestürzt:<br />

von Platz 39 auf Rang 44 nach<br />

Umsatz und von 32 auf 35 nach Passagierbeförderungsleistung.<br />

Ein Alptraum für jedes Unternehmen,<br />

gerade für Fluggesellschaften, für<br />

die Werte wie Verlässlichkeit, Sicherheit<br />

und Vertrauen alles sind. Die Aufgabe<br />

von Müller und jetzt seinem irischen<br />

Nachfolger Peter Bellew, den Müller zunächst<br />

als Chief Operating Officer von<br />

Ryanair geholt hatte, ist: Malaysia Airlines<br />

zurück zu alter Stärke zu führen,<br />

Die frisch bestellte Boeing 737 MAX in<br />

den Farben der malaysischen Airline.<br />

„DIE A380<br />

IST ZU GROSS<br />

FÜR UNS.“<br />

Christoph Müller,<br />

früherer Vorstandschef<br />

von Malaysia Airlines<br />

den Imageschaden irgendwie zu überwinden.<br />

„Wir müssen diese Airline reparieren,<br />

ihre Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit<br />

verbessern. Dafür haben wir<br />

schon 200 Verbesserungsprojekte eingeführt“,<br />

sagt Peter Bellew. Die Kundschaft<br />

soll sich auf Malaysia Airlines<br />

wieder verlassen können.<br />

„Seit Herbst 2015 haben wir die Gepäckverluste<br />

um 60 Prozent gesenkt; wir<br />

haben ein Drittel unserer Flugzeuge einer<br />

Tiefenreinigung unterzogen und wollen<br />

die sauberste Flotte in ganz Südostasien<br />

haben“, sagt Bellew. „Außerdem<br />

müssen wir an unserer Pünktlichkeit arbeiten.“<br />

Um solche Dinge geht es, die<br />

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ei jeder Weltklasse-Airline eine Selbstverständlichkeit<br />

sein sollten, es aber in<br />

Malaysia seit Jahren nicht waren.<br />

JEDER DRITTE ARBEITSPLATZ<br />

WURDE GESTRICHEN<br />

Bellews Vorgänger Müller hatte bereits<br />

mit drastischen Maßnahmen den<br />

Grundstein für den Neustart gelegt:<br />

6000 von 20 000 Jobs wurden gestrichen.<br />

„Vermutlich der radikalste Aderlass<br />

jemals in der Branche“, sagt Müller.<br />

Sämtliche 13 Boeing 777-200 wurden<br />

im März <strong>2016</strong> nach 19 Jahren stillgelegt.<br />

Zwischen Mitte 2015 und Februar<br />

<strong>2016</strong> wurde die Kapazität um drei Prozent<br />

reduziert und die Langstrecken radikal<br />

zusammengestrichen, vor allem<br />

In Retrofarben erinnert diese moderne<br />

737 an die guten alten Zeiten.<br />

Malaysia Airlines<br />

IATA-Code: <br />

MH<br />

ICAO-Code:<br />

MAS<br />

Eigentümer: Khazanah Nasional Berhad<br />

Betriebsaufnahme: 1. Oktober 1972 (MAS),<br />

<br />

1. September 2015 (MAB)<br />

Mitarbeiter: 14 000<br />

beförderte Passagiere: 2015: 15 Mio.,<br />

<br />

2014: 17 Mio., 2013: 17,2 Mio.<br />

Flotte: 6 Airbus A380, 15 Airbus A330-300,<br />

56 Boeing 737-800<br />

bestellt: 6 A350-900, 25 Boeing 737 MAX 8/-9<br />

Streckennetz: 55 Ziele in Asien, dem Mittleren<br />

Osten und Australien, in Europa nur<br />

London-Heathrow<br />

Verlust: <br />

2014: 514 Mio. Dollar,<br />

2013: 286 Mio. Dollar, 2012: <strong>10</strong>5 Mio. Dollar<br />

Weil einzelne A380 umgebaut werden,<br />

fliegt diese Boeing 747-400 als Ersatz.<br />

Fotos: Boeing, Spaeth (3), AirTeamImages/Tek<br />

die nach Europa. „Wir haben über <strong>10</strong>0<br />

Millionen Euro pro Jahr allein auf den<br />

Europa-Strecken verloren, als wir neben<br />

London auch noch Frankfurt, Paris,<br />

Amsterdam und Istanbul bedient haben.<br />

Diese Ziele habe ich alle gestrichen, außer<br />

London, einer unserer wichtigsten<br />

Routen“, erklärt Christoph Müller. London<br />

wird seit 20 Jahren zweimal täglich<br />

angeflogen, derzeit mit Airbus A380.<br />

Vier der sechs vorhandenen Riesen werden<br />

dafür eingesetzt. „Die A380 ist zu<br />

groß für uns, sogar auf der London-<br />

Strecke,“ räumt Müller ein. „Wir wollten<br />

die Flugzeuge ursprünglich mal füllen<br />

mit Leuten, die via Kuala Lumpur<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> 33


Zivilluftfahrt<br />

Neue Ziele bei Malaysia Airlines<br />

Die Boeing-777-Flotte wird<br />

ausgemustert. Hier wartet ein<br />

abgestellter Jet auf den Verkauf.<br />

Traurige Erinnerungen im Chefbüro<br />

(oben). Motivationsslogans im Hauptquartier<br />

sollen neuen Schwung unter<br />

den Mitarbeitern verbreiten (unten).<br />

nach Australien fliegen.“ Dieser Markt<br />

sei aber an die Golf-Carrier gegangen.<br />

Als Malaysia Airlines im Dezember<br />

2001 ihre A380 bestellte, hatten alle<br />

Golf-Airlines zusammen zehn Millionen<br />

Passagiere. Heute haben sie 120 Millionen.<br />

„Die Welt hat sich in den letzten<br />

Jahren kolossal verändert, wir müssen<br />

uns auf andere Märkte konzentrieren“,<br />

sagt der deutsche Manager. „Bis Mitte<br />

2018 werden wir die A380 aber noch<br />

behalten, dann werden sie verkauft. Sie<br />

sollen durch sechs bereits georderte<br />

A350-900 ersetzt werden“, sagt Peter<br />

Bellew. „Die Bestellung der A350 ist ein<br />

Eingeständnis, dass wir uns verkleinern<br />

müssen“, bestätigt auch Chief Commercial<br />

Officer Paul Andrew Simmons, ein<br />

weiterer von Müller aus Europa geholter<br />

Manager.„Unsere Priorität ist jetzt mittelfristig<br />

die Expansion des regionalen<br />

Angebots in Asien, das ist weniger risikoreich“,<br />

so Simmons.<br />

LOKALE MÄRKTE UND<br />

KOOPERATION MIT EMIRATES<br />

Dabei spielen auch die neu bestellten<br />

Boeing 737 MAX eine Rolle. Malaysia<br />

Airlines wird einen Mix aus den Versionen<br />

-8 und -9 betreiben, zum Teil ersetzen<br />

sie die 737-800. Im Rahmen des Kapazitätsabbaus<br />

hat die Fluggesellschaft<br />

auch bisher mit A330 bediente Routen<br />

auf 737 umgestellt, etwa den Flug von<br />

Kuala Lumpur nach Darwin in Australien.<br />

Gleichzeitig ging man eine enge Kooperation<br />

mit Emirates Airlines ein, in<br />

deren Management Christoph Müller<br />

Presseberichten zufolge wechselt. Obwohl<br />

die Asiaten selbst Dubai gar nicht<br />

anfliegen, vereinbarten sie Codeshare-<br />

Verbindungen mit Emirates zu 90 Zielen,<br />

gespeist durch vier tägliche Flüge<br />

der Araber von Kuala Lumpur nach Dubai.<br />

„Emirates gibt uns eine Angebotsbreite,<br />

die wir sonst nicht hätten. Diese<br />

Synergien sind für beide Seiten günstig,<br />

und Emirates füllt für uns eine Lücke“,<br />

sagt Simmons. Das ist Teil einer größeren<br />

Strategie: „Wir müssen die Gesellschaft<br />

aggressiv neu zuschneiden, um sie<br />

zu stabilisieren und dann auch wieder zu<br />

wachsen“, verkündet der Chief Commercial<br />

Officer.<br />

SUCHE NACH NEUEN<br />

UMSATZBRINGERN BEGINNT<br />

Das ist dringend nötig, hat die Airline<br />

doch seit 20<strong>10</strong> keinen Gewinn mehr eingeflogen.<br />

Waren es 2014 noch über eine<br />

halbe Milliarde Dollar Verlust nach<br />

Steuern, so konnte Christoph Müller Anfang<br />

<strong>2016</strong> immerhin wieder die ersten<br />

profitabel endenden Monate verkünden.<br />

„Ich bin zuversichtlich, dass wir 2018 in<br />

der Gewinnzone sind“, bekräftigt Bellew<br />

das unter Christoph Müller gesteckte<br />

Ziel. „Die Kosten sind jetzt gut unter<br />

Kontrolle, aber wir müssen mehr Umsatz<br />

generieren“, sagt der neue Firmenchef.<br />

Die derzeit 78 Flugzeuge der Gesellschaft<br />

fliegen weiter in jener Bemalung,<br />

die vor zwei Jahren über Monate<br />

im Zusammenhang mit Schreckensnachrichten<br />

zu sehen war. Seit September<br />

2015 ist die wieder verstaatlichte Fluggesellschaft<br />

zwar juristisch eine neue<br />

Firma im Besitz der Staatsholding Khazanah,<br />

doch äußerlich deutet nichts darauf<br />

hin. Ein neuer Markenauftritt von<br />

Malaysia Airlines gilt in der Chefetage<br />

als unumgänglich. Zuerst geht es um<br />

Produktinnovationen. Hier hatte noch<br />

Christoph Müller eine Modernisierung<br />

verordnet: neue Flachbett-Sitze in der<br />

Business Class und verbesserte Bordmenüs<br />

in der Economy Class – jeder Kunde<br />

soll einen Neuanfang spüren.<br />

Der neue Vorstandschef Peter Bellews<br />

hat die große Aufgabe, den von<br />

Müller begonnenen Wandel fortzusetzen.<br />

Vermutlich setzt er zunächst auf eine<br />

Verstärkung der Nachfrage aus dem<br />

eigenen Land, denn es gibt einen Markt<br />

für eine starke einheimische Fluggesellschaft.<br />

Sollte ein überzeugender Neuanfang<br />

in der Heimat gelingen und Malaysia<br />

Airlines, oder wie immer die Firma<br />

dann heißt, wieder zu einem Vorzeigeunternehmen<br />

werden, dann wird es<br />

nicht schwer sein, die Fluglinie auch international<br />

wieder als starke Marke zu<br />

etablieren.<br />

Mit neuen Produkten, gutem Service,<br />

einer verbesserten Kommunikation und<br />

einem gelungenen Rebranding stünde einem<br />

Höhenflug nach dem Absturz nichts<br />

im Wege.<br />

FR<br />

Fotos: Spaeth (3)<br />

34 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


AirSpot<br />

In unseren AirSpot-Highlights des Monats finden Sie sehenswerte Fotos von<br />

besonderen Flugzeugen und fliegenden Raritäten aus aller Welt, die unseren Lesern<br />

beim Aircraft Spotting vor die Kameralinse gekommen sind.<br />

Eurospot,<br />

Toulouse, Frankreich<br />

Noch mit der französischen Übergangsregistrierung<br />

F-WZGR war der fabrikneue<br />

Airbus A350-941, MSN045 von<br />

LATAM am 5. August über Toulouse<br />

unterwegs. Das in neuen Farben und<br />

mit neuem Logo lackierte Flugzeug<br />

wird ab der Auslieferung als PR-XTD<br />

registriert sein.<br />

Dirk Grothe,<br />

Hamburg-Fuhlsbüttel<br />

Beim Erstflug ab Hamburg-Finkenwerder<br />

absolvierte der Airbus A321,<br />

D-AZAX von WOW Air am 2. August<br />

am benachbarten Flughafen Hamburg-<br />

Fuhlsbüttel testweise einen niedrigen<br />

Anflug mit Durchstarten. Das Flugzeug<br />

ist bereits die sechste A321 für WOW<br />

Air und erhält später die isländische<br />

Registrierung TF-GPA.<br />

Rainer Spoddig,<br />

Düsseldorf<br />

Aus Moskau-Wnukowo kommend,<br />

landete am 6. August in Düsseldorf<br />

zum ersten Mal eine Tupolew vom<br />

Typ Tu-204-300A. Das mit einer VIP-<br />

Kabine ausgestattete Flugzeug mit<br />

der Regis-trierung RA-640<strong>10</strong> der<br />

russischen Business Air brach nach<br />

einer kurzen Pause zum Weiterflug<br />

nach München auf.<br />

Maximilian Kaiser,<br />

Frankfurt/Main<br />

Mit einem Charterflug im Auftrag von<br />

WOW Air kam die Boeing 757-223,<br />

N567CA, Werk nummer 384, von National<br />

Airlines am 19. Juli nach Frankfurt<br />

am Main. Der 1991 in Renton gebaute<br />

Zweistrahler ist die ersten zwölf Jahre<br />

seiner Dienstzeit als N650AA für American<br />

Airlines geflogen.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong> 35


Business Aviation<br />

Airliner als Geschäftsreisejets<br />

Fotos: Lufthansa Technik<br />

Die Wunschliste reicht von der<br />

Dampfsauna über einen Whirlpool<br />

bis hin zur Statue des Lieblingspferdes:<br />

Wer mehrere hundert Millionen<br />

Euro für einen Privatjet von der<br />

Größe eines Airbus A319 oder gar einer<br />

Boeing 747-8 investiert, ist anspruchsvoll.<br />

Mit solchen Wünschen wird die<br />

VIP-Sparte der Lufthansa Technik häufig<br />

beauftragt. In Hamburg hat man sich<br />

auf den hochexklusiven Ausbau von<br />

Business Jets spezialisiert und sich damit<br />

einen guten Ruf in der Branche erarbeitet.<br />

Nicht zuletzt deshalb werden Kunden<br />

ermutigt, solche auf den ersten Blick<br />

absurden Ansinnen zu äußern. So viel<br />

vorab: Nur der Whirlpool ist an der Umsetzbarkeit<br />

gescheitert.<br />

Das Geschäft begann vor über 60<br />

Jahren. Damals führte die Hamburger<br />

Lufthansa-Tochter den Ausbau einer Super<br />

Constellation durch. Dieses aus dem<br />

Bestand der Airline stammende Flugzeug<br />

wurde den Bedürfnissen des damaligen<br />

Bundeskanzlers Konrad Adenauer<br />

angepasst. Daraus entwickelte sich nach<br />

und nach das Geschäftsfeld der VIP-<br />

Ausstattungen für Lufthansa Technik am<br />

Hamburger Standort.<br />

Heutzutage verlassen etwa drei hochgerüstete<br />

Flugzeuge pro Jahr die Hallen<br />

am Flughafen Finkenwerder. „Das Spektrum<br />

reicht dabei von der A318 bis ganz<br />

nach oben“, erklärt Wolfgang Reinert,<br />

Sprecher der Lufthansa Technik. 2011<br />

Der Kunde<br />

ist König<br />

Hier wird Individualität großgeschrieben: In Hamburg<br />

baut der VIP-Services-Bereich von Lufthansa Technik<br />

Verkehrsflugzeuge von der Stange in edle Unikate um.<br />

rüstete das Unternehmen beispielsweise<br />

die ersten beiden VIP-Flugzeuge der neuen<br />

Jumbo-Generation 747-8 mit einer edlen<br />

Kabine aus. Fast eineinhalb Jahre<br />

dauerte der maßgeschneiderte Umbau.<br />

Dabei hat der Kunde die Wahl: Er<br />

kann entweder ein Flugzeug beim Hersteller<br />

erwerben und es anschließend zu<br />

Lufthansa Technik zur Innenausstattung<br />

überführen oder bereits bei Lufthansa<br />

Technik das gesamte Paket kaufen. Des<br />

Weiteren werden manche Projekte nur<br />

über den Hersteller abgewickelt, der<br />

Lufthansa Technik dann mit der Innenausstattung<br />

beauftragt. So war es beispielsweise<br />

bei der Elite-Baureihe der<br />

Airbus-Standardrumpfflugzeuge. Diese<br />

Modellreihe wurde vom Kunden direkt<br />

bei Airbus bestellt. Der Hersteller brachte<br />

die Flugzeuge dann zum Innenausbau<br />

nach Hamburg. Mittlerweile wurde für<br />

diesen Auftrag eine eigene Firma in den<br />

USA gegründet, die den Umbau dort<br />

ausführt.<br />

Was das Layout und die Ausstattung<br />

angeht, sind die Hanseaten grundsätzlich<br />

offen für jeden Kundenwunsch. Innenarchitekt<br />

Michael Reichenecker sagt: „Wir<br />

versuchen die Wünsche unserer Kunden<br />

so gut wie möglich und im Rahmen von<br />

Vorschriften und Umsetzbarkeit zu verwirklichen.“<br />

Häufig ist dabei Kreativität<br />

gefragt, um dem Kunden einen alternativen<br />

Vorschlag anzubieten. „Denn wir lehnen<br />

einen Wunsch nur äußerst ungern<br />

von vornherein ab“, betont er.<br />

36 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong><br />

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Innenarchitekt Michael Reichenecker und sein Entwurf der VIP-Version der A350. Die<br />

Konzeption folgt der Philosophie von hoher Lebensqualität und entspanntem Reisen.<br />

Bei so viel Individualität gibt es keine<br />

Standardbauteile oder gar einen Baukasten.<br />

Egal ob Grundriss, Farbe der Polster,<br />

Zierelemente oder Furniere: Jedes<br />

Flugzeug, das aus der Halle rollt, ist ein<br />

Unikat. „Das einzige, was wir standardisieren,<br />

ist die Art und Weise, wie wir<br />

beispielsweise Verkleidungen befestigen“,<br />

erklärt Reinert. Doch aufgrund der<br />

verschiedenen Anbindungspunkte auf<br />

der Länge eines Flugzeugrumpfes sind<br />

auch hier häufig individuelle Lösungen<br />

gefragt.<br />

IM 3D-MODELL LAUFEN DIE<br />

DESIGNER DURCH DIE KABINE<br />

Anhand von begehbaren 3D-Modellen im<br />

sogenannten Cave können sich die Architekten<br />

und der Kunde ihrem Modell nähern.<br />

Mit einer getrackten 3D-Brille ist es<br />

möglich, sich in einem simulierten Modell<br />

des Flugzeugs zu bewegen. Zuvor<br />

wird die Struktur des tatsächlichen Flugzeugs<br />

gescannt und in das Programm<br />

übertragen. So ist jeder einzelne Träger,<br />

jede Bohrung und jedes Kabel sichtbar.<br />

Die einzelnen Elemente, wie Bäder und<br />

Sofas, können dann „eingebaut“ werden.<br />

Hier achten die Ingenieure und Innenarchitekten<br />

darauf, dass es zu keinen Kollisionen<br />

mit anderen Elementen kommt,<br />

und prüfen vor allem, ob sie die Maße<br />

und Radien richtig berechnet haben und<br />

Leitungen richtig verlegt werden können.<br />

Zwecks der Umsetzbarkeit stehen<br />

die Architekten in engem Kontakt mit<br />

den Ingenieuren. Nach etwa neun Monaten,<br />

je nach Aufwand, kommt es zum sogenannten<br />

Design Freeze. Anschließend<br />

widmen sich die Ingenieure der exakten<br />

Umsetzung der Vorgaben für die Kabine.<br />

Dabei sind viele Faktoren zu berücksichtigen:<br />

Der Brandschutz muss eingehalten,<br />

bestimmte Lastvielfache müssen<br />

ausgehalten werden, Fluchtwege müssen<br />

frei sein. Bis zu diesem Zeitpunkt haben<br />

zeitweise bereits jeweils 50 Architekten<br />

und Ingenieure am Projekt gearbeitet.<br />

Letztendlich trifft das Flugzeug in<br />

Hamburg ein. Dabei handelt es sich bei<br />

Airbus meist um die ACJ-Version der<br />

A320-Familie, bei Boeing um die BBJ-<br />

Version der 737. Diese Flugzeuge sind<br />

speziell für ihren Ausbau als VIP-Variante<br />

vorbereitet. Außer den Bodenplatten<br />

befindet sich nichts in der Kabine, und<br />

die Wände sind komplett freigelegt, was<br />

den Einbau der einzelnen Elemente erleichtert.<br />

Darüberhinaus werden zumeist<br />

sowieso andere Verkleidungen mit anderem<br />

Dekor verbaut. Die Versionen für<br />

den VIP-Ausbau verfügen außerdem<br />

über größere Wassertanks und sind<br />

meist noch nicht lackiert.<br />

In der hauseigenen Werkstatt findet<br />

nun die Herstellung der Inneneinrichtung<br />

statt. LHT verfügt dabei über eine<br />

eigene Sattlerei und Tischlerei. Bis zu<br />

<strong>10</strong>0 Facharbeiter arbeiten an den Maßanfertigungen,<br />

die nach und nach in die<br />

Maschine eingebaut werden. Bis zu 50<br />

verschiedene Berufsgattungen kommen<br />

zum Einsatz: vom Schreiner und Sattler<br />

über Oberflächenbeschichter und Kunstmaler<br />

bis hin zum obligatorischen Fluggerätmechaniker.<br />

Dass in den Flugzeugen kein massives<br />

Eichenholz verwendet wird, ist klar.<br />

Doch mit Spanholz arbeitet man in<br />

Hamburg auch nicht mehr. Unter den<br />

noblen Furnieren befindet sich meist eine<br />

leichte und brandbeständige Wabenstruktur,<br />

welche noch einmal deutlich<br />

stabiler ist und Gewicht spart.<br />

Anschließend muss nach der Fertigstellung<br />

des Innenausbaus das Flugzeug<br />

von der EASA abgenommen und zertifiziert<br />

werden. Durch den Einbau verändern<br />

sich nämlich beispielsweise die<br />

Schwerpunktlage und damit die Hand-<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> 37


Business Aviation<br />

Airliner als Geschäftsreisejets<br />

Gut erkennbar ist die gewichtsparende Wabenstruktur<br />

unter dem exklusiven Holzfurnier.<br />

Im 3D-Modell des „Cave“ können Architekten und Ingenieure<br />

lange vor dem Ausbau durch das Flugzeug laufen.<br />

Fotos: Lufthansa Technik<br />

Auf den beheizten Steinplatten gibt es während des Fluges Entspannung,<br />

die Erfrischung folgt in der Regenwalddusche dahinter.<br />

habung des Flugzeugs. Sind tiefere Eingriffe<br />

notwendig, müssen diese ebenfalls<br />

von den Behörden abgenickt werden.<br />

Das Geschäft ist dabei sehr diskret:<br />

Kundennamen oder deren Herkunft werden<br />

selten genannt. Ein bekannter Kunde<br />

ist die Flugbereitschaft der Bundeswehr,<br />

die ihre A340-Kanzlerjets bei Lufthansa<br />

Technik umrüsten ließ. Diese stammen<br />

aus der Interkontinentalflotte der Deutschen<br />

Lufthansa und wurden mit einer<br />

exklusiven Inneneinrichtung und über<br />

<strong>10</strong>0 Kilometern elektrischen Kabeln auf<br />

ihren neuen Einsatzzweck vorbereitet. Interessantes<br />

Detail: Zur Vermeidung von<br />

Protz wurde in diesen Flugzeugen nach<br />

Angaben von Lufthansa Technik komplett<br />

auf Edelhölzer verzichtet.<br />

Ab Ende des kommenden Jahres<br />

werden die ersten Flugzeuge der A320neo-<br />

und 737 MAX-Varianten der Standardrumpfjets<br />

von Boeing und Airbus<br />

erwartet. Doch viel ändern wird sich für<br />

die VIP-Versionen nicht, da der Rumpf<br />

der gleiche ist wie der der bisherigen<br />

Aus führung. Der Kunde profitiert lediglich<br />

auf der technischen Seite von einer<br />

höheren Reichweite und geringerem Kerosinverbrauch.<br />

Ab 2019 rechnet man in Hamburg<br />

mit einem weiteren Zuwachs: dem Airbus<br />

A350 ACJ. Ab dann gibt es theoretisch<br />

die ersten Lieferslots des neuesten<br />

Modells aus Toulouse, die nicht bereits an<br />

Airlines vergeben sind. Das Flugzeug mit<br />

einem breiten Kohlefaserrumpf ist für<br />

Langstrecken ausgelegt und damit eine<br />

ideale Basis für eine Demonstration, wie<br />

sich Lufthansa Technik exklusives Reisen<br />

auf moderne Art und Weise vorstellt.<br />

FRISCH GEKOCHTES ESSEN UND<br />

HEISSE STEINPLATTEN<br />

Seine Vision einer für die A350 maßgeschneiderten<br />

VIP-Kabine hat der Dienstleister<br />

jüngst vorgestellt. Dabei stehe die<br />

Wohnqualität im Vordergrund, und so<br />

gibt der federführende Innenarchitekt<br />

Michael Reichenecker die Maßgabe aus,<br />

„der Kunde soll erholter aussteigen, als<br />

er eingestiegen ist“. Dazu trägt ein loftartiges<br />

Schlafzimmer im geräuscharmen<br />

38 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong><br />

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Es gibt keinen Katalog für Stoff- und Holzfarben – Furniere<br />

werden schon mal direkt in Südamerika abgeholt.<br />

Die einzelnen Elemente werden vor dem<br />

Einbau in der Werkstatt komplettiert.<br />

Bug des Flugzeugs bei, das sich über<br />

Schiebetüren erweitern lässt und dann<br />

durch eine Art Wohnzimmer mit Sofa<br />

und Fernseher ergänzt wird. „Das soll an<br />

eine Hotelsuite erinnern“, erklärt Reichenecker.<br />

Ein separates Arbeitszimmer<br />

grenzt an diesen Bereich an. In der Küche<br />

steht ebenfalls der Aspekt Lebensqualität<br />

im Vordergrund: „An unserem<br />

Induktionsherd kann man sich frische<br />

Mahlzeiten zubereiten –<br />

das ist einzigartig über den<br />

Wolken“, fährt er fort. Verzehrt<br />

wird das frisch Gekochte<br />

in der „Dining<br />

Area“, einem quadratischen<br />

Tisch mit acht Sitzplätzen.<br />

Es schließen sich vier Gästezimmer<br />

für die Begleitung<br />

an, und im Heck des<br />

Flugzeugs findet sich<br />

schließlich Reicheneckers<br />

Highlight: ein Spa-Bereich.<br />

Hier kann man auf zwei<br />

heißen Steinplatten entspannen.<br />

Wobei freilich<br />

nur die Oberfläche aus<br />

Stein ist, darunter befindet<br />

sich eine gewichtsparende<br />

Konstruktion. Auch Sportgeräte<br />

wie ein Hometrainer<br />

finden hier ihren Platz. In einer Massagedusche<br />

gibt es anschließend die entsprechende<br />

Erfrischung für das Ende eines<br />

15-Stunden-Fluges.<br />

Und auch nach dem Kauf kümmert<br />

man sich in Hamburg um die wertvollen<br />

Flugzeuge: „Neben den reinen Ausbauten<br />

können Kunden ihre Flugzeuge auch<br />

bei uns umbauen oder Teile erneuern<br />

lassen“, sagt Reinert. Die Wartung steht<br />

ebenfalls auf dem Programm. Gerade bei<br />

C- und D-Checks sind die VIP-Flieger<br />

ein sensibles Gut. Hier müssen Teile der<br />

Innenverkleidung ausgebaut werden.<br />

„Darauf sollte man als Wartungsbetrieb<br />

schon spezialisiert sein“, weiß Reinert.<br />

Fußabdrücke von ölverschmierten Mechaniker-Schuhen<br />

machen sich auf den<br />

teuren Teppichen äußerst schlecht. FR<br />

MAX KÜHNL


Militärluftfahrt<br />

F-35A bei der US Air Force<br />

Von KARL SCHWARZ<br />

Fotos: Lockheed Martin<br />

Ende Juli hatte es die 34th<br />

Fighter Squadron geschafft:<br />

Alle notwendigen Nachweise<br />

für die anfängliche Einsatzbereitschaft<br />

waren erbracht, die Berichte für die formale<br />

Entscheidung durch General Herbert<br />

„Hawk“ Carlisle, Kommandeur des<br />

Air Combat Command, geschrieben.<br />

Seit die ersten beiden F-35A am 2. September<br />

2015 auf der Hill AFB in Utah<br />

eingetroffen waren, hatten die „Rude<br />

Rams“ ein volles Programm. Dazu gehörte<br />

vor allem die „Abschlussprüfung“<br />

vom 6. bis zum 17. Juni mit der Verlegung<br />

von sieben Flugzeugen auf die<br />

Mountain Home AFB in Idaho. „Wir flogen<br />

alle 88 geplanten Trainingseinsätze“,<br />

berichtete Colonel David Lyons, Kommandeur<br />

des 388th Fighter Wing, da-<br />

40 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong><br />

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Wetterleuchten<br />

Fast zehn Jahre nach dem Erstflug der Lightning II hat die USAF Anfang<br />

August offiziell die anfängliche Einsatzbereitschaft ihrer ersten F-35A-Staffel<br />

auf der Hill Air Force Base erklärt.<br />

Die US Air Force ist der größte<br />

Abnehmer für die Lightning II.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> 41


Militärluftfahrt<br />

F-35A bei der US Air Force<br />

Die Eglin AFB in Florida<br />

war das erste Ausbildungszentrum<br />

für Piloten und<br />

Wartungspersonal.<br />

Fotos: Lockheed Martin, USAF<br />

mals stolz – auch wenn man zweimal auf<br />

Ersatzflugzeuge zurückgreifen musste.<br />

39 der 40 abgeworfenen GBU-12- und<br />

GBU-31-Bomben trafen ihre Ziele, so<br />

Lyons weiter. Mit der anfänglich sehr<br />

problematischen Stabilität des Softwarestandards<br />

3I war er genauso zufrieden<br />

wie mit dem zuvor heftig kritisierten<br />

ALIS (Autonomic Logistics and Information<br />

System), einem voll-computerisierten<br />

Wartungssystem, ohne das die<br />

F-35A nicht betrieben werden kann.<br />

Nach der Rückkehr standen in Hill<br />

noch weitere Aufgaben an, zum Beispiel<br />

eine Mission mit acht F-35A und die<br />

Qualifizierung der inzwischen über 20<br />

Piloten der 34th Fighter Squadron. Derweil<br />

waren die Techniker des Ogden Air<br />

Logistic Center fieberhaft damit beschäftigt,<br />

zumindest ein Dutzend F-35A auf<br />

den neuesten Stand zu bringen. Dazu<br />

galt es unter anderem, Modifikationen<br />

am Tanksystem durchzuführen. Zuvor<br />

war nämlich in einem Überlauftank in<br />

In Nellis fliegt die F-35A derzeit bei<br />

der 16th Weapons Squadron.<br />

bestimmten Flugzuständen ein gefährlicher<br />

Überdruck festgestellt worden, der<br />

die F-35A mit viel Sprit auf ein Lastvielfaches<br />

von 3 g beschränkte. Generell<br />

sind mit der 3i-Software 7 g möglich.<br />

Nachdem alle formalen Kriterien für<br />

die Initial Operational Capability (IOC)<br />

erfüllt waren, gab General Carlisle am<br />

2. August grünes Licht. Laut Carlisle ist<br />

die F-35 derzeit in der Lage, in Gebieten<br />

mit Flugabwehr und gegnerischen Jägern<br />

einfache Nahunterstützungsmissionen<br />

zu fliegen, das Gefechtsfeld abzuriegeln<br />

oder die Flugabwehr zu bekämpfen.<br />

Als Bewaffnung stehen vorerst die<br />

Lenkbomben GBU-12 und GBU-31 sowie<br />

die Luft-Luft-Lenkwaffe AMRAAM<br />

zur Verfügung.<br />

General Carlisle geht davon aus, dass<br />

die F-35A in den nächsten eineinhalb<br />

Jahren erste Verlegungen nach Europa<br />

und in den Pazifik durchführt. Bei Bedarf<br />

könnten die Fighter aber auch zuvor<br />

für weltweite Kampfeinsätze angefordert<br />

werden. Ob ein Einsatz sinnvoll<br />

wäre, steht auf einem anderen Blatt,<br />

denn trotz der IOC-Erklärung sind die<br />

Fähigkeiten des Stealth-Fighters noch<br />

recht begrenzt. So fehlt die Möglichkeit,<br />

Ziele für Laserbomben zu markieren.<br />

Außerdem gibt es noch Mängel bei der<br />

Datenfusion und Anzeige für den Piloten.<br />

Der Gen-III-Helm hat ein Problem<br />

mit dem Nachtsichtsystem, und die<br />

Kommunikation mit Einheiten am Boden<br />

kann teils nur über Funk erfolgen.<br />

42 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong><br />

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Nicht zuletzt bei der Bewaffnung<br />

müssen noch viele Systeme integriert<br />

werden. In jüngster Zeit hat die Integrated<br />

Test Force in Edwards AFB deshalb<br />

verstärkt Anstrengungen unternommen<br />

und vier Wochen lang ohne Pause durchgearbeitet,<br />

um 25 Missionen zu schaffen.<br />

Das Crashprogramm umfasste ein<br />

Dutzend Versuche zur Überprüfung der<br />

Zielgenauigkeit verschiedener Bomben<br />

und Lenkwaffen sowie 13 Abwurftests.<br />

Insgesamt 30 Waffen wurden abgeworfen<br />

oder abgeschossen, darunter die<br />

AIM-120 AMRAAM, die AIM-9X Sidewinder,<br />

die JDAM, die Small Diameter<br />

Bomb und Laserbomben. Um das extrem<br />

hohe Testtempo zu ermöglichen,<br />

bekam die Testmannschaft die exklusiven<br />

Nutzungsrechte für die Sea Test<br />

Range bei Point Mugu. Auch die China<br />

Lake Weapons Range in Kalifornien und<br />

die White Sands Missile Range in New<br />

Mexico wurden genutzt.<br />

Trotz der erreichten Fortschritte<br />

bleibt der unabhängige Pentagon-Direktor<br />

für Test und Erprobung weiter skeptisch,<br />

ob alle Probleme bis zu dem für<br />

August 2017 angesetzten Start der formalen<br />

Truppenerprobung gelöst werden<br />

können. Angeführt werden unter anderem<br />

Erkenntnisse aus den Tests mit der<br />

25-mm-Gatling-Kanone der F-35A. Die<br />

Öffnung der Mündungsabdeckung produziert<br />

einen Sideslip-Effekt, der die<br />

Treffergenauigkeit beeinträchtigt. Möglicherweise<br />

sind hier Softwareänderungen<br />

nötig. Bei den Kanonenbehältern<br />

für die F-35B und F-35C liegt man hinter<br />

dem Zeitplan.<br />

SOFTWARESTABILITÄT<br />

NOCH PROBLEMATISCH<br />

Schwierigkeiten tauchten auch mit der<br />

Aufhängung der AIM-9X Sidewinder am<br />

Außenflügel der F-35C auf. Die Struktur<br />

wird unerwartet großen Belastungen<br />

ausgesetzt, was zu Modifikationen führen<br />

könnte. Eine Herausforderung bleibt<br />

der nächste Softwarestandard 3F, mit<br />

dem die F-35 ihre volle Einsatzbereitschaft<br />

erreichen soll. Nach wie vor ist<br />

etwa alle neun Flugstunden ein Neustart<br />

notwendig, während bei den finalen Versionen<br />

der bisher genutzten Software-<br />

F-35A-Staffeln der USAF<br />

Edwards AFB<br />

461st Flight Test Squadron<br />

(412th Test Wing)<br />

31st Test and Evaluation Squadron<br />

(53rd Test and Evaluation Group)<br />

Eglin AFB<br />

58th Fighter Squadron<br />

(33rd Fighter Wing)<br />

Hill AFB<br />

34th Fighter Squadron (388th Fighter<br />

Wing). Erste F-35 trafen im September<br />

2015 ein. Basis soll 72 Flugzeuge erhalten.<br />

Luke AFB<br />

61st Fighter Squadron (56th Fighter Wing).<br />

Aktiviert im Oktober 2013.<br />

62nd Fighter Squadron (56th Fighter Wing).<br />

Wechsel im Juni 2015. Ausbildungsstaffel<br />

für internationale Piloten.<br />

63rd Fighter Squadron (56th Fighter Wing).<br />

Wechsel am 1. August <strong>2016</strong>. Ausbildungsstaffel<br />

für türkische Piloten.<br />

Nellis AFB<br />

422nd Test and Evaluation Squadron (53rd<br />

Test and Evaluation Group)<br />

16th Weapons Squadron/Weapons School<br />

(57th Fighter Weapons Wing).<br />

Erste Flugzeuge seit Januar 2015.<br />

Bisher sind nur zwei<br />

Lenkbomben für die<br />

F-35 qualifiziert.<br />

Der Helm ist auch<br />

in der Gen-III-<br />

Ausführung noch<br />

nicht perfekt.<br />

Auf der Hill AFB sollen drei<br />

Einsatzstaffeln mit 78 Flugzeugen<br />

stationiert werden.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> 43


Militärluftfahrt<br />

F-35A bei der US Air Force<br />

Die Piloten geben der<br />

F-35 gute Noten.<br />

Fotos: Lockheed Martin<br />

F-35 – Die Kunden<br />

Die Lockheed Martin F-35 ist das größte<br />

Rüstungsprogramm aller Zeiten. Allerdings<br />

reduzierten einige Kunden ihre geplante<br />

Beschaffung deutlich, und Kanada<br />

denkt über einen Ausstieg nach.<br />

Kunde Version Anzahl<br />

US Air Force A 1763<br />

US Navy C 260<br />

US Marine<br />

Corps<br />

B<br />

C<br />

340<br />

80<br />

Australien A <strong>10</strong>0<br />

Dänemark A 27<br />

Großbritannien B 138<br />

Israel A 33<br />

(+17)<br />

Italien A 60<br />

B 30<br />

Japan A 42<br />

Kanada A 65<br />

Niederlande A 37<br />

Norwegen A 52<br />

Südkorea A 40<br />

Türkei A <strong>10</strong>0<br />

Geplante Stückzahlen, wobei meist längst nicht alle fix bestellt sind.<br />

Kanada untersucht derzeit Alternativen zur F-35.<br />

standards 2B und 3i immerhin 25 Stunden<br />

zwischen den Abstürzen liegen.<br />

Die Kritikpunkte seien alle bekannt<br />

und Lösungen in Arbeit, konterte wie<br />

gewohnt Generalleutnant Christopher<br />

Bogdan, Leiter des F-35-Programmbüros<br />

im Pentagon. Er ist davon überzeugt,<br />

dass man die Kinderkrankheiten in absehbarer<br />

Zeit ausmerzen kann und die<br />

Lightning II dann mit ihren Stealth-Eigenschaften<br />

und ihrer sehr guten Sensorik<br />

viele Jahrzehnte lang eine überragende<br />

Rolle im Arsenal der Nutzer spielen<br />

wird. Gerade die US Air Force setzt voll<br />

auf die F-35, sie will über 1700 Maschinen<br />

beschaffen. General Carlisle kann<br />

die Lieferung dabei nicht schnell genug<br />

gehen. Statt der aktuellen Lieferrate von<br />

etwa 45 Flugzeugen im Jahr wünscht er<br />

sich 60 Flugzeuge. Das würde den Preis<br />

senken und vor allem auch aufwendige<br />

Lebensdauer-Verlängerungsprogramme<br />

bei den arg strapazierten vorhandenen<br />

Mustern vermeiden.<br />

FR<br />

Die Niederlande brachte für<br />

Versuche in Leeuwarden<br />

zwei F-35A nach Europa.<br />

44 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Militärluftfahrt<br />

USAF-Auftrag<br />

Grünes Licht für KC-46A<br />

Mit einem Jahr Verzug hat das Pentagon die Fertigung des<br />

neuen Tankers für die USAF freigegeben. Diverse Probleme<br />

im Entwicklungsprogramm kommen Boeing teuer zu stehen.<br />

Einige „schwierige technische Herausforderungen“<br />

waren zu meistern,<br />

bevor Frank Kendall, Unterstaatssekretär<br />

des Bereichs Beschaffung,<br />

Technologie und Logistik, am 12. August<br />

die Genehmigung für die Vorserienproduktion<br />

der Boeing KC-46A erteilte.<br />

Der ursprünglich für August 2015 geplante<br />

sogenannte Milestone C hatte sich<br />

mehrfach verzögert. Zuletzt kämpfte<br />

Boeing mit technischen Problemen des<br />

neu entwickelten Tankauslegers. Auf ihn<br />

wirkten bei der Betankung von großen<br />

Flugzeugen wie der C-17 Globemaster II<br />

zu große Längskräfte ein. Der Versuch,<br />

die Angelegenheit mit Änderungen an<br />

der Software in den Griff zu bekommen,<br />

schlug fehl, sodass hydraulische Entlastungsventile<br />

konstruiert und installiert<br />

werden mussten.<br />

Für die Serienfreigabe notwendige<br />

Nachweise konnten daher erst mit Verspätung<br />

erbracht werden. Am 8. Juli<br />

wurde zum Beispiel ein Nachtest mit der<br />

F-16 durchgeführt, während die Betankung<br />

der C-17A am 12. Juli auf dem<br />

Plan stand. Der letzte noch ausstehende<br />

Test betraf die Betankung der A-<strong>10</strong>C<br />

Thunderbolt II, die am 15. Juli absolviert<br />

wurde. Bereits zuvor waren die Versuche<br />

mit den Schlauchsystemen im Rumpf<br />

und unter den Tragflächen durchgeführt<br />

worden. Die F/A-18 Hornet war am <strong>10</strong>.<br />

Februar an der Reihe und die AV-8B<br />

Harrier II am 1. März. Auch die Betankung<br />

der KC-46A selbst wurde überprüft.<br />

Hinzu kamen Beladungsversuche,<br />

denn der aus der 767 abgeleitete Tanker<br />

kann auch als Transporter und der Verlegung<br />

von Soldaten dienen.<br />

Über <strong>10</strong>00 Flugstunden haben die<br />

vier Prototypen und die erste bereits<br />

komplettierte Serienmaschine inzwischen<br />

absolviert. Auch nach dem Milestone<br />

C stehen noch weitere umfangreiche<br />

Flugversuche auf dem Plan, bis alle<br />

militärischen Freigaben und die komplette<br />

FAA-Zulassung erreicht sind.<br />

Schwierigkeiten gibt es dabei zum Beispiel<br />

noch mit den Unterflügelbehältern<br />

von Cobham, deren Entwicklung nicht<br />

korrekt dokumentiert wurde und bei denen<br />

auch ein Konstruktionsfehler behoben<br />

werden muss. Mit drei Jahren Verzug<br />

sollen nun im Juli 2017 Behälter in<br />

der endgültigen Konfiguration für die<br />

Tests bereitstehen.<br />

19 <strong>FLUG</strong>ZEUGE SIND BESTELLT,<br />

175 WERDEN BENÖTIGT<br />

Bei der Betankung der C-17A durch die<br />

KC-46A gab es zunächst Probleme.<br />

Die Lieferung der KC-46A selbst wird<br />

ab August 2017 erfolgen. Eigentlich hätten<br />

bis dahin schon 18 Flugzeuge bei der<br />

USAF sein sollen, doch dies wird nun<br />

erst bis Januar 2018 erreicht – so jedenfalls<br />

Boeing bei der Bekanntgabe der<br />

Verzögerung Ende Mai. Vorerst hat das<br />

US-Verteidigungsministerium 19 der Pegasus-Tanker<br />

bestellt. Der am 18. August<br />

erteilte Auftrag für die Vorserienlose<br />

1 und 2 (sieben beziehungsweise<br />

zwölf Flugzeuge) hat, wie bereits lange<br />

vereinbart, ein Volumen von 2,815 Milliarden<br />

Dollar (2,5 Mrd. Euro). Neben<br />

den Flugzeugen umfasst er vier Ersatztriebwerke<br />

und Unterflügel-Schlauchbehälter<br />

für zehn Maschinen. Die ersten<br />

Maschinen werden auf der McConnell<br />

AFB und der Altus AFB stationiert.<br />

Insgesamt 175 Serienflugzeuge sind<br />

geplant, zu geschätzten Produktionskosten<br />

von 38,76 Milliarden Dollar (34<br />

Mrd. Euro). In der Produktionsphase<br />

hofft Boeing auch die Verluste wieder<br />

hereinzuholen, die im Entwicklungsprogramm<br />

aufgelaufen sind. Der Entwicklungsvertrag<br />

begrenzt die Kosten für<br />

das Pentagon auf 4,824 Milliarden Dollar<br />

(4,25 Mrd. Euro). Hersteller Boeing,<br />

der den Auftrag unbedingt gegen Airbus<br />

gewinnen wollte, liegt angesichts der diversen<br />

Probleme und Verzögerungen inzwischen<br />

deutlich darüber. Zuletzt wurden<br />

in der Bilanz für das zweite Quartal<br />

393 Millionen Dollar verbucht, sodass<br />

sich die Belastungen inzwischen auf fast<br />

1,9 Milliarden Dollar (1,67 Mrd. Euro)<br />

summieren.<br />

FR<br />

KARL SCHWARZ<br />

Fotos: USAF<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong> 45


Militärluftfahrt<br />

Super Étendard geht außer Dienst<br />

Alter Krieger<br />

Nach fast 40 Jahren hat die französische Marine<br />

ihre letzten Dassault Super Étendard in den Ruhestand<br />

verabschiedet. Der kleine, aber effektive Jet war an<br />

vielen Kampfeinsätzen beteiligt, ohne dass je eine<br />

Maschine durch Feindeinwirkung verloren ging.<br />

Zum Abschied erhielt ein<br />

Flugzeug der Flotille 17F<br />

eine Sonderbemalung.<br />

46 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Von FRÉDÉRIC LERT / KS<br />

Ein paar hundert ehemalige<br />

Piloten und VIPs waren am<br />

12. Juli in die Bretagne gekommen,<br />

um auf der Basis Landivisiau<br />

ein letztes Mal die Super Étendard in<br />

Aktion zu sehen. Die drei noch flugfähigen<br />

kleinen Kämpfer der Staffel 17F<br />

präsentierten sich in einer Flugschau,<br />

bevor sie ihre Atar-Triebwerke endgültig<br />

abstellten. Sie waren wie fünf weitere<br />

Maschinen erst im März von ihrer letzten<br />

Einsatzfahrt an Bord des Trägers<br />

„Charles de Gaulle“ zurückgekehrt.<br />

Vier Monate lang trugen die SEM<br />

(Super Étendard Modernisés) einmal<br />

mehr vom Mittelmeer und vom Persi-<br />

Foto: Alexandre Paringeaux<br />

schen Golf aus auf langen Flügen zum<br />

Kampf gegen den sogenannten „Islamischen<br />

Staat“ im Irak und in Syrien bei.<br />

Ausgerüstet mit den Zielsuchbehältern<br />

ATLIS oder Damoclès, brachten sie ihre<br />

Lenkbomben GBU-58 und GBU-49<br />

(GPS-Steuerung) ins Ziel. Bereits zuvor<br />

waren Dassaults Jagdbomber von Mitte<br />

Januar bis Mitte April 2015 mit der<br />

„Charles de Gaulle“ im selben Einsatzgebiet<br />

unterwegs.<br />

Auch zum Ende ihrer langen Karriere<br />

hin standen die Super Étendards also<br />

in vorderster Front, so wie 1982 bei ihrem<br />

ersten Einsatz, der Operation „Olifant“,<br />

im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg<br />

im Libanon. Bis 1984 lösten<br />

sich die damaligen französischen Flugwww.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong> 47


Militärluftfahrt<br />

Super Étendard geht außer Dienst<br />

zeugträger „Foch“ und „Clemenceau“<br />

vor der Küste des Landes ab. Nachdem<br />

französische Friedenstruppen mit Artillerie<br />

beschossen wurden, griffen die Trägerflugzeuge<br />

am 22. September 1983<br />

syrische Positionen an. Ein Trainingslager<br />

für Terroristen wurde im November<br />

1983 bombardiert.<br />

1987 und 1988 folgte die Operation<br />

„Prométhée“ im Persischen Golf, um<br />

während des Kriegs zwischen dem Iran<br />

und dem Irak die Schifffahrtsrouten zu<br />

schützen. Ab 1993 forderten die Kriege<br />

im früheren Jugoslawien den Einsatz der<br />

Marine Nationale. Die Super Étendards<br />

trugen ihren Teil zu den Operationen<br />

„Balbuzard“, „Salamandre“ und schließlich<br />

zu „Allied Force“ bei. Dabei kamen<br />

lasergesteuerte Bomben und die Lenkwaffe<br />

AS30L zum Einsatz. Allein während<br />

„Allied Force“ wurden über 400<br />

Flüge durchgeführt, wobei man 127<br />

Ziele angriff. Die Trefferquote lag bei<br />

für damalige Verhältnisse sehr guten 73<br />

Prozent.<br />

Ab 2001 waren die Super Étendards<br />

vom neuen Flugzeugträger „Charles de<br />

Gaulle“ aus im Einsatz. Von November<br />

an flogen sie Missionen über Afghanistan<br />

(Operation „Héraclès“), was nur mit<br />

drei bis vier Luftbetankungen möglich<br />

war. Später waren die SEM der Staffeln<br />

11F und 17F dann zeitweise in Afghanistan<br />

selbst stationiert. Von Kandahar aus<br />

zu fliegen war nicht einfach. Im Sommer<br />

wurde wegen des vergleichsweise schwachen<br />

Triebwerks vorzugsweise in den<br />

frühen Morgenstunden gestartet. „Wir<br />

mussten schon die ganze Bahn nutzen.<br />

Um eine gute Beschleunigung zu gewährleisten,<br />

blieben die Klappen zunächst<br />

eingefahren. Außerdem trugen<br />

wir meist nur eine Bombe“, erinnert sich<br />

einer der Piloten.<br />

Von März bis August 2011 folgte die<br />

Operation „Harmattan“ als französischer<br />

Beitrag zu den Angriffen auf Rebellenstellungen<br />

in Libyen und – wie eingangs<br />

erwähnt – waren die Super<br />

Étendards zuletzt über Syrien und dem<br />

Irak aktiv. Die lange Einsatzdauer war<br />

nur möglich, weil die Maschine sich als<br />

gute Basis für die schrittweise Einführung<br />

neuer Systeme erwies. Vor allem<br />

das sehr einfache Handling machte die<br />

leer nur 6,5 Tonnen schwere Super<br />

Étendard bei den Piloten beliebt.<br />

DER PROTOTYP FLOG<br />

IM OKTOBER 1974<br />

Vom Konzept her hatte Dassault auf die<br />

Erfahrungen mit der bereits 1956 geflogenen<br />

Étendard IV aufgebaut, die nach<br />

weiteren Entwicklungsarbeiten als<br />

Étendard IVM ab Dezember 1961 an die<br />

Aéronautique Navale geliefert wurde.<br />

Die Entwicklung der neuen Version wurde<br />

im Januar 1973 von Verteidigungsminister<br />

Debré genehmigt. Ein Prototyp<br />

flog im Oktober 1974, und die Serienfertigung<br />

von 71 Maschinen wurde 1977<br />

48 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

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Landung: Die Super Étendard flog<br />

von den Trägern „Foch“, „Clemenceau“<br />

und „Charles de Gaulle“ aus.<br />

Waffenlast: Zuletzt waren die Flugzeuge mit Doppelträgern ausgerüstet.<br />

aufgenommen. Als Marinekampfflugzeug<br />

sollte die Super Étendard vor allem<br />

für die Schiffsbekämpfung mit der Lenkwaffe<br />

AM39 Exocet eingesetzt werden.<br />

Daneben konnte sie auch die taktische<br />

Atombombe AN52 tragen, die man zum<br />

Beispiel gegen eine sowjetische Flotte im<br />

Mittelmeer eingesetzt hätte. Später kam<br />

die überschallschnelle Lenkwaffe ASMP<br />

zum Arsenal hinzu.<br />

Das erste große Modernisierungsprogramm<br />

(SEM) wurde 1986 in Angriff<br />

genommen. Dabei ging es um den Einbau<br />

neuer Cockpitbildschirme inklusive<br />

Head-up Display. Das Anemone-Radar<br />

ersetzte das veraltete Agave, was je nach<br />

Situation die Reichweite, auf der Ziele<br />

entdeckt werden konnten, verdoppelte.<br />

Die SEM-Variante war ab 1995 voll im<br />

Einsatz.<br />

Fotos: Marine Nationale, Frédéric Lert (3)<br />

Abschiedsvorstellung: Nur noch drei flugfähige Super Étendards blieben übrig.<br />

Vielseitig: Die Super Étendard konnte auch als Tanker verwendet werden.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong> 49


Militärluftfahrt<br />

Super Étendard geht außer Dienst<br />

Schiffsbekämpfung: Mit der<br />

Exocet hatte die Super Étendard<br />

eine wirksame Lenkwaffe.<br />

Fotos: Frédéric Lert<br />

Bereits ab 1997 war dann der Standard<br />

3 verfügbar, mit dem die Fähigkeit<br />

zum Einsatz lasergelenkter Bomben erlangt<br />

wurde. Neben der AS30L-Lenkwaffe<br />

wählte die französische Marine die<br />

GBU-12 aus. Als Zielbehälter konnte<br />

der ATLIS II von Thomson-CSF getragen<br />

werden. Allerdings war die SEM nur<br />

in der Lage, entweder Bomben zu werfen<br />

oder als Zielzuweiser zu fungieren.<br />

Beim Standard 4 kümmerten sich die<br />

Ingenieure von Dassault um eine Verbes-<br />

Finale: Abschiedsfeier am 12. Juli auf<br />

der Basis Landivisiau in der Bretagne.<br />

Bewaffnung<br />

serung der Selbstschutzsysteme. Unter<br />

anderem wurde der Radarwarnempfänger<br />

Sherloc P eingebaut. Zusätzliche<br />

Täuschkörperwerfer kamen hinzu. Um<br />

auch Aufklärungsflüge durchführen zu<br />

können, gab es einen Kamerarüstsatz,<br />

der anstelle der Kanonen im Rumpf<br />

Platz fand. Insgesamt wurden 47 SEM<br />

auf diesen Standard gebracht.<br />

34 Maschinen wurden schließlich<br />

noch auf den finalen Standard 5 aufgerüstet.<br />

Dazu gehörte die Verwendung<br />

des Damoclès-Zielbehälters, der über einen<br />

stärkeren Laser-Zielbeleuchter verfügt.<br />

Durch geänderte Aufhängungen<br />

konnten nun zwei 250-kg-Bomben unter<br />

jeder Tragfläche mitgeführt werden. Ein<br />

sehr ausgefeilter Autopilot war in der<br />

Lage, Patrouillenrouten über dem Gefechtsfeld<br />

abzufliegen und so den Piloten<br />

auf langen Flügen zu entlasten. Für die<br />

Einsätze in Afghanistan kamen neue<br />

Funkgeräte und das Rover-Modem hinzu.<br />

Außerdem gab es für die Piloten ein<br />

elektronisches Kniebrett. So konnte die<br />

Super Étendard ihre Aufgaben bis zum<br />

Schluss recht effektiv erfüllen.<br />

FR<br />

Die Super Étendard verfügt über zwei eingebaute 30-mm-Kanonen DEFA 552 mit je 125 Schuss. An den<br />

fünf Außenlaststationen kann eine Vielzahl von Waffen mitgeführt werden. Dazu gehören 1 x ASMP<br />

(Nuklearlenkwaffe), 2 x AM39 Exocet (Anti-Schiffs-Lenkwaffe), AS30L (lasergesteuerte Lenkwaffe),<br />

Magic II (IR Luft-Luft-Lenkwaffe), BANG-Bomben (125 und 250 kg), GBU-12 (lasergelenkte Bombe), BAP<br />

<strong>10</strong>0, BAT 120, LR 150 oder LR F3 (Raketenwerfer, Kaliber 80 bzw. <strong>10</strong>0 mm), 30-mm-Kanonenbehälter,<br />

ATLIS oder Damoclès (Laser-Zielbeleuchter), CRM280 (Aufklärungsbehälter), Alcan LL5081 (Düppelwerfer),<br />

Luftbetankungsbehälter von Intertechnique, 600-l-Tank unter dem Rumpf, zwei 625-l- oder zwei<br />

1<strong>10</strong>0-l-Tanks unter den Tragflächen.<br />

Super Étendard Daten<br />

Allgemeine Angaben<br />

Muster trägergestütztes Kampfflugzeug<br />

Hersteller Dassault Aviation, Frankreich<br />

Besatzung1<br />

Antrieb<br />

Triebwerk 1 Snecma Atar 8K-50<br />

Schub<br />

49,03 kN<br />

Abmessungen<br />

Länge<br />

14,31 m<br />

Höhe<br />

3,86 m<br />

Spannweite<br />

9,60 m<br />

Flügel beigeklappt<br />

7,80 m<br />

Flügelfläche 28,4 m 2<br />

Massen<br />

Leermasse<br />

Kraftstoff intern<br />

Zusatztanks, max.<br />

max. Außenlast<br />

normale Startmasse <br />

max. Startmasse<br />

6250 bis 6500 kg<br />

3270 l<br />

2800 l<br />

2<strong>10</strong>0 kg<br />

9450 kg<br />

12 400 kg<br />

Flugleistungen<br />

max. Fluggeschwindigkeit<br />

1180 km/h/Mach 0.97<br />

Anfluggeschwindigkeit 255 km/h<br />

max. Steigrate<br />

1<strong>10</strong> m/s<br />

Dienstgipfelhöhe<br />

13 715 m<br />

Reichweite<br />

Bodenangriff mit vier<br />

250-kg-Bomben <br />

650 km<br />

mit einer Exocet und Zusatztanks 840 km<br />

max. Reichweite<br />

ca. 2700 km<br />

50 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

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der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die<br />

Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend<br />

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Freundeskreis Luftwaffe<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Leserinnen<br />

und Leser, verehrte Mitglieder!<br />

Der Alltag ist nach den Urlaubs- und<br />

Ferienwochen wieder eingekehrt; ich<br />

hoffe, Sie haben den Sommer <strong>2016</strong> in<br />

guter Erinnerung und erholsame und<br />

erlebnisreiche Wochen verbracht.<br />

Unsere Geschäftsstelle in Köln hat sich<br />

mit Unterbrechungen auch eine Auszeit<br />

genommen und steht Ihnen jetzt wieder<br />

wie gewohnt zur Verfügung. Ihre Urlaubsplanung<br />

hat möglicherweise dazu<br />

geführt, dass Sie den Anmeldeschluss<br />

für eine Veranstaltung, an der Sie gerne<br />

teilnehmen würden, verpasst haben.<br />

Scheuen Sie sich nicht, auch kurzfristig<br />

unsere Ansprechstelle zu kontaktieren,<br />

die Ihnen gerne behilflich sein wird. Wir<br />

freuen uns über Ihr aktives Interesse an<br />

unseren zentral und durch die Sektionen<br />

ausgeschriebenen Veranstaltungen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Botho Engelien, Präsident<br />

Zum Geburtstag<br />

Im Namen des Vorstands gratuliert Präsident<br />

Botho Engelien den folgenden Jubilaren, die<br />

im Monat Oktober Geburtstag haben, ganz<br />

herzlich: Helmut Schwarz (97), Hermann<br />

Söchting (89), Wilhelm Motsch (88),<br />

Heinz Mester (83), Hans Georg Schüssler<br />

(81), Dr. Jens Tiedemann (80), Detlef<br />

Wiebel (80), Helmuth F. Sontag (70),<br />

Reinhard Janke (50), Torsten Melzer (50),<br />

Dieter Korbel (50).<br />

Das Ausbildungszentrum<br />

Tragtierwesen in<br />

Bad Reichenhall<br />

hat 54 Maultiere<br />

und Haflinger.<br />

Die Besuchsgruppe<br />

erhielt<br />

interessante<br />

Einblicke.<br />

Berliner zu<br />

Besuch im Süden<br />

Der Hangar 7 von Red Bull, die WTD 52 und die<br />

Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ standen auf dem<br />

Programm der Informationsreise der Sektion Berlin.<br />

Die „Luftfahrtabteilung“ der Firma<br />

Red Bull, die Flying Bulls, im Hangar<br />

7 auf dem Flugplatz Salzburg waren<br />

der Höhepunkt des Besichtigungsprogramms,<br />

das Sektionsleiter Günther<br />

Hoffmann zusammengestellt hatte.<br />

Schon der Hangar selbst ist ein optischer<br />

Blickfang. Das halbkugelförmige<br />

Gebäude besteht völlig aus Glas, das<br />

nur durch eine filigrane Stahlrohrkonstruktion<br />

getragen wird, sodass es völlig<br />

lichtdurchflutet ist. Im Hangar 7 sind<br />

neben vielen Rennwagen all die Flugzeuge<br />

ausgestellt, die auch regelmäßig<br />

auf öffentlichen Veranstaltungen im<br />

Flug vorgeführt werden: die B-25 Mitchell,<br />

die P-38 Lightning, die T-28 Trojan<br />

und die F4U-4 Corsair. Dazu kommen<br />

eine Boeing PT-17 Stearman, eine<br />

Fairchild PT-19, vier Alpha Jets, eine<br />

Cessna 208, eine Pilatus PC-6 sowie die<br />

Hubschrauber Bell 47 und Bo <strong>10</strong>5.<br />

Die Freundeskreis-Mitglieder durften<br />

auch einen Blick in den Hangar 8 werfen,<br />

in dem das Flugzeug des ehemaligen<br />

jugoslawischen Staatspräsidenten Tito,<br />

eine Douglas DC-6B, geparkt ist. Auch<br />

sie ist flugfähig und war auch schon in<br />

Berlin auf der ILA dabei.<br />

Vor dem Abstecher nach Österreich<br />

hatte die Reisegruppe einen interessanten<br />

Tag in Bad Reichenhall verbracht.<br />

Die erste Station der Besichtigung war<br />

www.flugrevue.de


Die rassigen Oldtimer im<br />

Hangar 7 lassen das Fliegerherz<br />

höher schlagen.<br />

der Besuch der WTD 52. Deren technischer<br />

Leiter gab einen Überblick über<br />

die Organisation der Dienststelle, die<br />

Verteilung der einzelnen Liegenschaften<br />

im Gelände und die zu bearbeitenden<br />

Aufgabenfelder. Die WTD 52 ist für<br />

Schutz- und Sondertechnik zuständig.<br />

Sie hat 128 Mitarbeiter.<br />

Nach dem Mittagessen und der<br />

Rückkehr in die Kaserne gab Frau<br />

Hauptmann Houben einen Überblick<br />

über Organisation und Aufgabenfelder<br />

der Gebirgsjägerbrigade 23. Die Brigade<br />

verfügt über vier Standortübungsplätze,<br />

davon auf der Reiter Alpe einen Hochgebirgsübungsplatz.<br />

Sie hat 5300 Angehörige,<br />

davon 279 Frauen. Die Gebirgsjäger<br />

verfügen über ein besonderes Fähigkeitsprofil,<br />

das über die normale Grundfähigkeit<br />

von Infanteristen hinausgeht.<br />

Am Nachmittag besuchte die Gruppe<br />

dann innerhalb der Kaserne den Teil der<br />

Gebäude, in dem das Einsatz- und Ausbildungszentrum<br />

für Tragtierwesen 230<br />

untergebracht ist. Dort begrüßte Oberstabsfeldwebel<br />

Nötzel die Gruppe. Die<br />

Einheit besitzt 54 Maultiere und Haflinger.<br />

Maultiere können bis zu 70 Prozent<br />

ihres Gewichtes tragen. Tragetiere sind<br />

ein unverzichtbares Einsatzmittel, weil<br />

sie in Höhenlagen bis 6000 Meter und<br />

bei jedem Wetter einsetzbar sind. Fahrzeuge<br />

und Hubschrauber stoßen viel früher<br />

an ihre Grenzen.<br />

FR<br />

HARTMUT KÖHLER/KS<br />

Foto: Red Bull Content Pool, Köhler<br />

Geschäftsstelle<br />

Die Geschäftsstelle Freundeskreis<br />

Luftwaffe ist von Montag bis<br />

Donnerstag von 9 bis 12 Uhr besetzt.<br />

Tel. +49 2203 64815<br />

Fax +49 2203 800397<br />

Homepage<br />

www.freundeskreis-luftwaffe.de<br />

E-Mail<br />

office@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Anschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V.,<br />

Geschäftsstelle, Wahn 504 / <strong>10</strong>,<br />

Postfach 9061<strong>10</strong>, 51127 Köln<br />

Bankverbindung<br />

VR-Bank Rhein-Sieg eG<br />

BIC: GENODED1RST<br />

IBAN: DE 05 3706 9520 1114 5450 11<br />

Referent für Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

c/o Geschäftsstelle FKLw,<br />

E-Mail: presse@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Anmeldung<br />

Ich möchte an folgender(n) Veranstaltung(en) des Freundeskreises Luftwaffe e.V.<br />

teilnehmen (Zutreffendes bitte ankreuzen):<br />

am<br />

Anmeldeschluss<br />

Deutsches Zentrum 08.11.<strong>2016</strong> 11.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong><br />

für Luft- und Raumfahrt<br />

82234 Wessling<br />

Bitte vollständig ausfüllen, auch für Gäste. Coupon mit frankiertem Rückumschlag einsenden an:<br />

Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V., Wahn 504/<strong>10</strong> Postfach 90 61<strong>10</strong>, 51127 Köln<br />

Wichtiger Hinweis: Für Nichtmitglieder (Ausnahme Ehe-/Lebenspartner sowie Kinder/Enkelkinder)<br />

wird eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr von <strong>10</strong> Euro vor Ort erhoben.<br />

Name<br />

Vorname<br />

Straße PLZ Ort<br />

Geburtsdatum<br />

Mitglieds-Nr.<br />

Geburtsort<br />

Personalausweisnr.<br />

Einverständniserklärung: Ich bin damit einverstanden, dass meine persönlichen Daten an den Veranstalter<br />

und an den Vertreter des Freundeskreises Lw. e.V. für die o.a. Veranstaltungen weitergegeben werden.<br />

Mit der Veröffentlichung meines Bildes in der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>/Homepage bin ich ebenfalls einverstanden.<br />

Datum<br />

Sektion Dresden<br />

Leiter Rainer Appelt,<br />

Minna-Herzlieb-Str. 41, 02828 Görlitz<br />

Tel. 03581 / 765514<br />

E-Mail m.r.appelt@web.de<br />

Sektion München<br />

Leiter Heinz Gerrits,<br />

Gustav-Mahler-Weg 13, 85598 Baldham<br />

Tel./Fax 08<strong>10</strong>6 / 302728<br />

E-Mail c.h.gerrits@t-online.de<br />

Sektion Berlin<br />

Leiter Günther Hoffmann,<br />

Kladower Damm 276c, 14089 Berlin<br />

Tel. 030 / 36804392<br />

E-Mail guenther_hoffmann@alice-dsl.de<br />

Sektion Nörvenich<br />

Leiter Clemens Teuchert,<br />

Oerkhaushof 24, 40723 Hilden<br />

Tel. 0172 / 2524069<br />

E-Mail GAF.ass@t-online.de<br />

Unterschrift<br />

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Freundeskreis Luftwaffe: Aufnahmeantrag siehe Kleinanzeigenmarkt


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Mitglied werden im Freundeskreis Luftwaffe<br />

Das Büro des Freundeskreises Luftwaffe e.V. ist montags bis donnerstags von<br />

9.00 bis 12.00 Uhr besetzt. Rückfragen werden dort zu diesen Zeiten unter den Telefonnummern<br />

0 22 03 / 6 48 15 (mit Anrufbeantworter) und 0 22 03 / 9 08 26 53 beantwortet.<br />

Schriftliche Zusendungen können an folgende Adresse gerichtet werden:<br />

Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V. – Generalsekretär – Wahn 504/<strong>10</strong>,<br />

Postfach 90 61 <strong>10</strong>, 51127 Köln<br />

Aufnahme-Antrag (bitte Druckbuchstaben)<br />

Name, Vorname:<br />

Straße, Hausnr.:<br />

PLZ, Ort:<br />

Geburtsdatum, Nationalität:<br />

Beruf, Telefon, E-Mail:<br />

Unterschrift:<br />

Einverständnis des Erziehungsberechtigten:<br />

Ich habe ein neues Mitglied geworben:<br />

Mitglieds-Nr.:<br />

(Eintrag durch Geschäftsstelle)<br />

Ich möchte Mitglied im Freundeskreis Luftwaffe e.V. werden. Der Jahresbeitrag beträgt 62,00 € und<br />

schließt den monatlichen Bezug der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit ein. Schüler/Studenten (ausgenommen Bundeswehr, Polizei,<br />

duales Studium und Auszubildende) zahlen 31,00 €.<br />

Mitgliedsnummer Datum Name Unterschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V., Postfach 90 61 <strong>10</strong> Wahn 504 / <strong>10</strong>, 51127 Köln<br />

%JÈS@GECP'BCLRGjI?RGMLQLSKKCP"#888"GC+?LB?RQPCDCPCLX+GREJGCBQLSKKCPUGPBQCN?P?RKGRECRCGJR<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige den Freundeskreis Luftwaffe e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />

Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Freundeskreis Luftwaffe e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen.<br />

Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Kreditinstitut (SWIFT/BIC)<br />

Name des Kontoinhabers (falls abweichend):<br />

Datum, Ort, Unterschrift:<br />

IBAN<br />

✃<br />

Was will der Freundeskreis<br />

Luftwaffe ?<br />

Seit 1984 besteht der Freundeskreis<br />

Luftwaffe, der sich zum Ziel gesetzt<br />

hat, die Kommunikation und die<br />

Begegnung zwischen Luftfahrt, Luftwaffe<br />

und Allgemeinheit zu fördern.<br />

Er ist unabhängig und überparteilich<br />

und daher offen für alle, die sich mit<br />

der Bundeswehr und mit der Luftwaffe<br />

verbunden fühlen. Besonders bei der<br />

Jugend will der Freundeskreis nicht<br />

nur das Interesse an der Luftwaffe,<br />

sondern auch die Begeisterung für das<br />

Fliegen fördern.<br />

Mehrere Informationsveranstaltungen<br />

DÝP(SECLBJGAFCjLBCLHÈFPJGAFQR?RR<br />

bei denen nicht nur Verbände besichtigt<br />

werden können, sondern auch<br />

QCJ@QRECkMECLUGPB<br />

Darüber hinaus werden Informationsbesuche<br />

bei der Bundeswehr, den<br />

Aliierten und der Industrie angeboten.<br />

Rund 1400 Mitglieder zählt der Freundeskreis<br />

Luftwaffe im In- und Ausland.<br />

54 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> www.flugrevue.de


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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> 55


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56 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> www.flugrevue.de


Briefing<br />

Luft- und Raumfahrt von A bis Z<br />

FOLGE 018<br />

Funkfeuer<br />

Dank Satellitennavigation und autarker,<br />

moderner Navigationssysteme werden<br />

sie seltener gebraucht, sind aber für<br />

die sichere Flugdurchführung noch immer<br />

wichtig: Funkfeuer. Sie sind die<br />

klassischen Navigationshilfen und machten<br />

einen präzisen Instrumentenflug<br />

überhaupt erst möglich.<br />

Grundsätzlich gibt es zwei Arten<br />

von Funkfeuern: das NDB (Non-directional<br />

Beacon) und das VOR (Very<br />

High Frequency Omnidirectional Radio).<br />

Die einfachere Ausführung ist das<br />

NDB. Wie der Name bereits sagt, handelt<br />

es sich dabei um ein ungerichtetes<br />

Funkfeuer. Es sendet überwiegend im<br />

Mittelwellenbereich von 150 bis 1600<br />

Kilohertz und damit im selben Frequenzband<br />

wie manche Radiosender.<br />

Die Reichweite liegt bei maximal 380<br />

Kilometern. NDBs sind streng genommen<br />

eine einfache Senderantenne. Zu<br />

Navigationszwecken können sie vom<br />

Cockpit aus mit einem sogenannten<br />

ADF (Automatic Direction Finder) angepeilt<br />

werden. Dieses Instrument besteht<br />

aus einer Kompassrose und einer<br />

Nadel. Die Nadel zeigt immer in die<br />

Richtung auf das eingestellte Funkfeuer,<br />

sodass der Pilot lediglich die Richtung<br />

weiß, in der sich das Funkfeuer<br />

befindet. Mithilfe zweier solcher Funkfeuer<br />

kann zur Positionsbestimmung<br />

eine Kreuzpeilung vorgenommen werden:<br />

Wird der relative Kurs von zwei<br />

Funkfeuern in eine Karte übertragen,<br />

befindet sich das Flugzeug am Schnittpunkt<br />

der beiden Linien. Jedoch unterliegen<br />

NDBs, ähnlich wie der Hörfunk<br />

auf der Mittelwelle, diversen Störeinflüssen<br />

und Ungenauigkeiten, weswegen<br />

sie nicht besonders präzise sind.<br />

Ein VOR-Drehfunkfeuer bei Gedern, nördlich von Frankfurt. Für Piloten werden<br />

die Funkfeuer mit drei Buchstaben benannt, in diesem Fall heißt es GED.<br />

Genauer ist das VOR: Es sendet im<br />

Ultrakurzwellenbereich, was – analog<br />

zum Radio – präzisere Rohdaten ermöglicht.<br />

Die Reichweite liegt bei höchstens<br />

240 Kilometern. Zusätzlich zum reinen<br />

Anpeilen ermöglicht es durch ein umlaufendes<br />

Signal eine genauere Navigation:<br />

Vom VOR gehen (für jeden Kompasskurs)<br />

360 sogenannte Radiale aus.<br />

Damit kann das Empfängergerät HSI<br />

(Horizontal Situation Indicator) bestimmen,<br />

auf welchem dieser Pfade des<br />

Funkfeuers sich das Flugzeug befindet.<br />

Dieser Track kann sehr exakt an- oder<br />

abgeflogen und auch für Anflüge genutzt<br />

werden, wenn das VOR in der Nähe der<br />

Landebahn steht. Viele Luftstraßen basieren<br />

auf Radialen von VORs – bis in<br />

die 1980er Jahre hinein navigierten die<br />

meisten Flugzeuge, indem sie von Funkfeuer<br />

zu Funkfeuer flogen. Das brachte<br />

teils erhebliche Umwege mit sich.<br />

Häufig wird ein VOR auch mit einem<br />

DME (Distance Measuring Equipment)<br />

ausgerüstet, das eine Entfernungsangabe<br />

zum Funkfeuer ermöglicht. Durch die<br />

zeitliche Messung zweier Signale kann<br />

der Pilot im Cockpit seine Entfernung<br />

zum Funkfeuer ablesen und seine exakte<br />

Position mittels einer einzigen Navigationshilfe<br />

bestimmen.<br />

Im militärischen Bereich kommen<br />

noch TACANs (Tactical Air Navigation)<br />

zum Einsatz, die von der Funktionsweise<br />

her dem VOR ähneln. Sie senden ihre<br />

Signale jedoch auf weniger störanfälligen<br />

militärischen Frequenzkanälen, und eine<br />

Entfernungsbestimmung ist auch ohne<br />

DME möglich. Werden TACANs mit einem<br />

VOR kombiniert, handelt es sich<br />

um ein VORTAC, und zivile Flugzeuge<br />

können das Funkfeuer ebenfalls nutzen –<br />

bis auf die Entfernungsmessung.<br />

FR<br />

MAX KÜHNL<br />

Foto: Sebastian Thoma<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong> 57


Triebwerke-EXTRA<br />

Antrieb der Boeing 777X<br />

Groß, größer,<br />

GE9X<br />

Das Triebwerk für die 777X soll in zwei<br />

Jahren an dem neuen Twin fliegen. Davor<br />

wird der Riese bei GE Aviation auf<br />

Herz und Nieren getestet – eine Herausforderung<br />

für Mensch und Material.<br />

58 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Die Boeing 777X wird von zwei GE9X angetrieben. Sie sollen zehn<br />

Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als die Vorgänger.<br />

Fotos: Boeing, GE Aviation<br />

Von ULRIKE EBNER<br />

Eigens für das GE9X hat GE<br />

sein Testzentrum in Peebles,<br />

Ohio, umgerüstet.<br />

Das größte Triebwerk der<br />

Welt vor seiner Einführung<br />

zu testen ist sprichwörtlich<br />

eine Mammutaufgabe. Entsprechend<br />

gigantisch waren die Vorbereitungen<br />

auf den Erstlauf am 25. März bei GE<br />

Aviation in Peebles. Zehn Millionen US-<br />

Dollar (rund 9 Mio. Euro) investierte<br />

der US-amerikanische Triebwerkshersteller<br />

allein in sein Testzentrum in<br />

Ohio, um den Prüfstand für den Exklusivantrieb<br />

der Boeing 777X fit zu machen.<br />

„Das GE9X hat mit 3,40 Metern<br />

Durchmesser den größten jemals von GE<br />

entworfenen und gebauten Bläser, das<br />

sind 15 Zentimeter mehr als beim GE90-<br />

115B – dem aktuell weltgrößten Strahltriebwerk<br />

im Einsatz“, sagt Ted Ingling,<br />

General Manager des GE9X-Programms.<br />

Für den rund 8,3 Tonnen schweren<br />

Triebwerkskoloss wurden Transport- und<br />

Hebevorrichtungen sowie eine Wand im<br />

Vorbereitungsgebäude modifiziert, ein<br />

vierter Treibstofftank nachgerüstet, die<br />

Luftsysteme des Teststands für die hohen<br />

Temperaturen des Hochdruckverdichters<br />

(Druckverhältnis 27:1) ausgebaut,<br />

des Weiteren ein riesiger Lufteinlass<br />

entworfen und hergestellt.<br />

2011 begann die Entwicklung des<br />

GE9X, und nichts sollte bei der Bodenpremiere<br />

des ersten kompletten Testtriebwerks<br />

dem Zufall überlassen werden.<br />

„Wir haben die Technologien für<br />

das GE9X in den vergangenen fünf Jahren<br />

vervollkommnet und das erste Triebwerk<br />

viel früher zum Erstlauf gebracht<br />

als in anderen Programmen – gerade einmal<br />

sechs Monate, nachdem der Entwurf<br />

abgeschlossen wurde“, sagt Ingling.<br />

Über den Sommer werden verschiedene<br />

Tests mit dem ersten Triebwerk durchgeführt.<br />

Begleitet werden sie von Boroskopuntersuchungen,<br />

um den Zustand im<br />

Motorinneren zu überwachen. „Noch in<br />

diesem Jahr werden wir das Triebwerk<br />

vorbereitenden Eistests unterziehen“, erklärt<br />

Ingling den weiteren Ablauf. In der<br />

ersten Hälfte des nächsten Jahres kommt<br />

ein zweiter Testantrieb auf den Prüfstand.<br />

„So können wir die Erkenntnisse<br />

aus den Tests mit dem ersten Triebwerk<br />

für das Feintuning verwenden.“<br />

HERZSTÜCK IST DER ELFSTUFIGE<br />

HOCHDRUCKVERDICHTER<br />

So wie die Boeing 777X das neue Widebody-Flaggschiff<br />

des Flugzeugbauers<br />

werden soll, sieht auch GE den Nachfolger<br />

des GE90-115B als künftiges Vorzeigetriebwerk.<br />

Um Boeings ehrgeizigen<br />

Verbrauchsvorgaben gerecht zu werden,<br />

muss das GE9X ein Rekord-Gesamtdruckverhältnis<br />

von 60:1 erreichen,<br />

20 Prozent höher als beim GEnx der<br />

Boeing 787. Der Schlüssel dazu liegt in<br />

neuen Materialien, verbesserter Aerodynamik<br />

und hochentwickelten Simulationsprogrammen.<br />

„Dank der Modellierung<br />

können unsere Ingenieure vorhersagen,<br />

wie sich der Verdichter verhält,<br />

und auf dieser Basis Designverfeinerungen<br />

für eine höhere Effizienz vornehmen“,<br />

erklärt Ingling. Da höhere Drücke<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong> 59


Triebwerke-EXTRA<br />

Antrieb der Boeing 777X<br />

Die Flugerprobung beginnt 2017 an einer Boeing 747-400. Auf<br />

dem Bild fliegt das Testflugzeug mit einem LEAP-Triebwerk.<br />

gleichzeitig höhere Temperaturen bedeuten,<br />

entwickelten GE-Materialwissenschaftler<br />

neue, hitzebeständige Legierungen<br />

für die hinteren Verdichterstufen<br />

und die ersten Stufen der Hochdruckturbine.<br />

Das Pulvermetall hält Temperaturen<br />

bis zu 760 Grad Celsius stand, fast<br />

40 Grad mehr als die bisher verwendeten<br />

Werkstoffe. Hinzu kommen zahlreiche<br />

weitere Neuerungen vom Bläser bis zur<br />

Niederdruckturbine. Die Fanschaufeln<br />

bestehen aus Verbundwerkstoffen der<br />

vierten Generation mit einer rostfreien<br />

Stahlvorderkante. Durch das hochsteife<br />

Material können die Schaufeln dünner<br />

ausfallen, zudem kommt das GE9X mit<br />

16 Stück aus (zum Vergleich: beim GEnx<br />

sind es 18, beim GE90 22). Das Bläsergehäuse<br />

besteht – wie das des LEAP-<br />

Triebwerks von CFM International – aus<br />

Verbundwerkstoffen, die nach dem<br />

Harzinjektionsverfahren (Resin Transfer<br />

Moulding, RTM) hergestellt werden.<br />

„Dadurch wird das Flugzeuggewicht um<br />

mehr als 450 Kilogramm reduziert“, sagt<br />

Ingling. Auch die Bläser-Auslassleitschaufeln<br />

bestehen erstmals aus RTM-<br />

Verbundstoffen.<br />

Auf ein anderes leichtes und hitzebeständiges<br />

Material, nämlich keramische<br />

Faserverbundwerkstoffe (Ceramic Matrix<br />

Composite, CMC) setzt GE bei der<br />

inneren und äußeren Verkleidung der<br />

Brennkammer, den Leitschaufeln der<br />

ersten und zweiten Stufe sowie dem<br />

Deckband der ersten Stufe der Hochdruckturbine.<br />

„CMCs weisen nur ein<br />

Drittel der Dichte von Metalllegierungen<br />

auf und reduzieren das Gesamtgewicht<br />

des GE9X für eine verbesserte Treibstoffeffizienz.<br />

Zudem sind sie weitaus<br />

hitzebeständiger und erfordern weniger<br />

Kühlung in den heißen Bereichen des<br />

Triebwerks“, sagt Ingling. Das erhöht<br />

die Effizienz, da mehr Luft durch das<br />

Triebwerk geleitet werden kann.<br />

Das GE9X besteht zudem aus mehr<br />

additiv gefertigten Bauteilen als bisherige<br />

Triebwerke. Wie das LEAP, das GE<br />

Fotos: GE Aviation<br />

Bläserschaufeln<br />

aus Verbundwerkstoffen<br />

(Fandurchmesser 3,40 m)<br />

Hochdruckverdichter<br />

(elf Stufen,<br />

Druckver hältnis 27:1)<br />

Turbinenschaufeln<br />

aus Titanaluminid<br />

CMC-Komponenten in der<br />

Hochdruckturbine<br />

(Deck bänder, Leitschaufeln)<br />

Bläsergehäuse<br />

aus Verbundwerkstoffen<br />

Brennkammer mit<br />

CMC-Auskleidung und additiv<br />

gefertigten Einspritzdüsen<br />

60 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

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Triebwerke-EXTRA<br />

Antrieb der Boeing 777X<br />

Im Februar wurde das erste Testtriebwerk<br />

endmontiert.<br />

Der Lufteinlass für die Bodentests wurde extra für das GE9X entworfen und<br />

gefertigt. Er hat einen Durchmesser von 5,49 Metern und ist 3,66 Meter lang.<br />

Fotos: GE Aviation<br />

gemeinsam mit Safran Aircraft Engines<br />

(vormals Snecma) entwickelt hat, erhält<br />

der 777X-Antrieb gedruckte Einspritzdüsen.<br />

Erstmals additiv gefertigt werden<br />

die Schaufeln der Niederdruckturbine<br />

aus Titanaluminid, hergestellt in Italien<br />

von Avio Aero, seit 2012 ein GE-Tochterunternehmen.<br />

Mitte 2017 soll die Flugerprobung an<br />

der firmeneigenen Boeing 747-400 beginnen.<br />

Schon seit 2011, als das Flugzeug<br />

angeschafft wurde, bereitet sich<br />

das GE-Flugtestteam in Victorville, Kalifornien,<br />

auf die Flugtests mit dem GE9X<br />

vor. Denn ähnlich wie bei den Prüfständen<br />

am Boden sind diverse Veränderungen<br />

an dem Jumbo nötig. „Das GE9X<br />

wird die extra große Lastbank benötigen,<br />

die bereits bei den Flugtests mit<br />

dem GEnx verwendet wurde“, sagt Ingling.<br />

So wird gewährleistet, dass die<br />

Überschussenergie, die das Triebwerk<br />

für den Betrieb an der Boeing 777X generiert,<br />

auch absorbiert wird. Die Flügelstruktur<br />

wurde modifiziert, und neue<br />

Displays und Schalter im Cockpit sorgen<br />

für eine bessere Triebwerkskontrolle.<br />

Damit sollte das GE-Testflugzeug gut gerüstet<br />

sein für die Mammutaufgabe, das<br />

größte Triebwerk der Welt erstmals in<br />

die Luft zu bringen.<br />

FR<br />

Schweres Erbe: die 777-Antriebe von GE im Vergleich<br />

Das GE90-115B treibt exklusiv die Boeing 777-200LR und die 777-300ER an. Es ist das bislang<br />

größte und leistungsstärkste Triebwerk der Welt. Seine Zulassung erhielt es im Juli 2003.<br />

GE90-115B<br />

GE9X<br />

Schub 512 kN 454 kN<br />

Nebenstrom- 9:1 <strong>10</strong>:1<br />

verhältnis<br />

Gesamtdruck- 42:1 60:1<br />

verhältnis<br />

Bläser- 3,25 m 3,40 m<br />

durchmesser<br />

Zahl der 22 16<br />

Bläserschaufeln<br />

Treibstoff- Basis<br />

-<strong>10</strong> Prozent<br />

verbesserung<br />

Aufbau Bläser, vierstufiger Niederdruckverdichter,<br />

neunstufiger<br />

HDV, Brennkammer, zweistufige<br />

Hochdruckturbine, sechsstufige<br />

Niederdruckturbine<br />

Bläser, dreistufiger NDV, elfstufiger<br />

Hochdruckverdichter, Brennkammer,<br />

zweistufige Hochdruckturbine,<br />

sechsstufige Niederdruckturbine<br />

Partner<br />

Avio: Hilfsgeräteantrieb, Teile der<br />

Niederdruckturbine<br />

IHI Corporation: Komponenten<br />

der Niederdruckturbine und mittlere<br />

Bläserwelle<br />

Snecma: Niederdruckverdichter,<br />

Teile des Hochdruckverdichters,<br />

Bläserschaufeln (Gemeinschaftsunternehmen<br />

CFAN und GE)<br />

IHI Corporation: Komponenten<br />

der Niederdruckturbine und mittlere<br />

Bläserwelle<br />

MTU Aero Engines: Turbinenzwischengehäuse<br />

Safran Aircraft Engines: vorderes<br />

Bläser- und hinteres Turbinengehäuse,<br />

Bläserschaufeln (CFAN)<br />

Safran Aero Boosters: Niederdruckverdichter<br />

und Bläserscheibe<br />

62 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

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Triebwerke-EXTRA<br />

Rolls-Royce Advance und UltraFan<br />

Getriebe für die Großen<br />

Nach Pratt & Whitney setzt auch Rolls-Royce auf den Getriebefan. Für die<br />

nächste Generation ziviler Großtriebwerke verfolgen die Briten ein ambitioniertes<br />

Forschungsprogramm, in dem auch Deutschland eine wichtige Rolle spielt.<br />

Von ULRIKE EBNER<br />

Die Zukunft hat bei Rolls-<br />

Royce vor zwei Jahren begonnen.<br />

2014 kündigte<br />

der britische Triebwerkshersteller seine<br />

neue Strategie für die Antriebe der<br />

nächsten Generation an. Die Ingenieure<br />

arbeiten dafür an Technologien, die<br />

Triebwerke sparsamer, leichter und öko-<br />

logischer machen sollen. Und sie haben<br />

bereits einiges erreicht. „Wir haben uns<br />

von der Entwurfsphase in die konkrete<br />

Umsetzung bewegt. Wir bauen Hardware,<br />

Prüfstände und Testtriebwerke“,<br />

sagt Phil Curnock, Chefingenieur für Zukunftsprogramme<br />

bei Rolls-Royce, und<br />

man hört den Stolz in seiner Stimme.<br />

Denn die Nachfolge der erfolgreichen<br />

Trent-Familie bedeutet eine radikale Veränderung<br />

der bisherigen Drei-Wellen-<br />

Architektur. Am Ende der etwa zehn<br />

Jahre dauernden Entwicklung steht mit<br />

UltraFan ein Getriebefan mit nur noch<br />

zwei Wellen in der Schubklasse von<br />

rund 445 Kilonewton. Ein Planetengetriebe<br />

sorgt dafür, dass sich die Mitteldruckturbine,<br />

die faktisch zur Niederdruckturbine<br />

wird, schneller und der<br />

große Bläser langsamer drehen können,<br />

64 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

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Bläserschaufeln aus Verbundstoffen<br />

sind ein Kernelement<br />

künftiger Rolls-Royce-Triebwerke.<br />

was das Triebwerk effizienter macht.<br />

„Ein Blick in die Industrie zeigt, dass<br />

Getriebe in dieser Klasse riesig sind“,<br />

sagt Alan Newby, Direktor für Luftfahrt-<br />

Technologien und Zukunftsprogramme.<br />

ARBEITSTEILUNG DER WELLEN<br />

ÄNDERT SICH GRUNDLEGEND<br />

„Die Herausforderung ist, das Getriebe<br />

auf eine Größe zu reduzieren, die in einem<br />

Flugzeugmotor funktioniert“, so<br />

Newby. Für die Getriebeentwicklung<br />

und -produktion hat Rolls-Royce mit<br />

Liebherr-Aerospace das Gemeinschaftsunternehmen<br />

Aerospace Transmission<br />

Technologies gegründet. Derzeit wird<br />

das erste Getriebe mit einem Durchmesser<br />

von etwa 80 Zentimetern für Testzwecke<br />

bei Rolls-Royce Deutschland zusammengebaut.<br />

Es soll demnächst im<br />

neuen Prüfzentrum für Reduktionshauptgetriebe<br />

in Dahlewitz untersucht<br />

werden, sowohl bei voller Last als auch<br />

in verschiedenen Lagen, um Erkenntnisse<br />

über die Ölverteilung zu gewinnen.<br />

Das Getriebe ist zwar die wesentlichste<br />

Neuerung, aber nicht die einzige.<br />

Als Zwischenschritt auf dem Weg zum<br />

Rolls-Royce-Getriebefan dient deshalb<br />

das von der EU, Großbritannien und<br />

Fotos: Rolls-Royce<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong> 65


Triebwerke-EXTRA<br />

Rolls-Royce Advance und UltraFan<br />

Eine Boeing 747 flog 2014 bereits<br />

mit neuem Bläser. 2021 soll der<br />

UltraFan erstmals in die Luft gehen.<br />

Trent XWB-97 Advance UltraFan<br />

Flugzeug Airbus A350-<strong>10</strong>00<br />

Schub<br />

432 kN<br />

Nebenstromverhältnis 9,6:1<br />

Gesamtdruckverhältnis 50:1<br />

Bläserdurchmesser<br />

3,00 m<br />

Anzahl Bläserschaufeln 22<br />

Aufbau<br />

Bläser, Mitteldruckverdichter (8 Stufen),<br />

Hochdruckverdichter (6), Brennkammer,<br />

Hochdruckturbine (1), Mitteldruckturbine<br />

(2), Niederdruckturbine (6)<br />

Erstlauf 11. Juli 2014<br />

Indienststellung geplant für 2017<br />

Flugzeug k. A.<br />

Schub k. A.<br />

Nebenstrom verhältnis > 11:1<br />

Gesamtdruckverhältnis 60:1<br />

Bläserdurchmesser<br />

etwa 3,05 m<br />

Anzahl Bläserschaufeln 18<br />

Aufbau<br />

Bläser, Mitteldruckverdichter (4), Hochdruckverdichter<br />

(<strong>10</strong>), Brennkammer,<br />

Hochdruckturbine (2), Mitteldruckturbine<br />

(1), Niederdruckturbine (6)<br />

Treibstoffeinsparung 20 %<br />

(Vgl. zu Trent 700)<br />

Einsatzreife 2020+<br />

Flugzeug k. A.<br />

Schub<br />

etwa 445 kN<br />

Nebenstromverhältnis > 15:1<br />

Gesamtdruckverhältnis 70:1<br />

Bläserdurchmesser k. A.<br />

Anzahl Bläserschaufeln k. A.<br />

Aufbau (voraussichtlich)<br />

Bläser, Reduktionsgetriebe, Niederdruckverdichter<br />

(3), Hochdruckverdichter (<strong>10</strong>),<br />

Brennkammer, Hochdruckturbine (2),<br />

Niederdruckturbine (4)<br />

Treibstoffeinsparung 25 %<br />

(Vgl. zu Trent 700)<br />

Einsatzreife 2025+<br />

66 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

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Bis etwa 2021 sollen Technologien<br />

entwickelt und erprobt werden, die<br />

direkt in den UltraFan fließen. Zwar<br />

bleiben die für Rolls-Royce typischen<br />

drei Wellen – Niederdruck-, Mitteldruckund<br />

Hochdruckwelle – bei Advance zunächst<br />

erhalten, doch schon hier wird<br />

die Triebwerksarchitektur maßgeblich<br />

verändert: Die Arbeit wird von der Mittel-<br />

zur Hochdruckwelle umverteilt. Die<br />

Hochdruckturbine bekommt eine zweite<br />

Stufe, die Mitteldruckturbine wird um<br />

Fotos: Rolls-Royce<br />

Im Teststand<br />

für Großtriebwerke<br />

in<br />

Dahlewitz bei<br />

Berlin wird das<br />

Composite-<br />

Fansystem mit<br />

dem bisherigen<br />

Titanbläser<br />

verglichen.<br />

DAS GESAMTDRUCK-<br />

VERHÄLTNIS STEIGT<br />

eine Stufe reduziert, also genau umgekehrt<br />

wie im aktuellen Trent XWB für<br />

den Airbus A350 XWB. Der neue zehnstufige<br />

Hochdruck- und der vierstufige<br />

Mitteldruckverdichter wurden bereits in<br />

Dahlewitz getestet. Dieser überarbeitete<br />

Kern ist der Schlüssel für ein hohes Gesamtdruckverhältnis<br />

von 60:1.<br />

Aktuell wird in Bristol aus dem Bläsersystem<br />

eines Trent XWB-84 (A350-<br />

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sind vorbehalten. Falls ich nach dem Test keine weiteren Hefte wünsche, sage ich gleich nach Erhalt der<br />

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Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich damit einverstanden, dass<br />

mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft<br />

mit ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses Einverständnis<br />

kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer<br />

DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut<br />

an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir<br />

separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />

Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Ich bezahle per Rechnung.<br />

Widerrufsrecht: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem Tag, an<br />

dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1<br />

Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu<br />

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Triebwerke-EXTRA<br />

Rolls-Royce Advance und UltraFan<br />

Im Advance und im UltraFan<br />

kommt ein neuer zehnstufiger<br />

Hochdruckverdichter zum Einsatz.<br />

Fotos: Rolls-Royce<br />

900), der Niederdruckturbine eines<br />

Trent <strong>10</strong>00 (Boeing 787) mit hinteren<br />

Stufen aus leichtem Titanaluminid sowie<br />

den neuen Mittel- und Hochdruckkomponenten<br />

ein Demonstrator zusammengebaut.<br />

Er soll noch dieses Jahr in Derby<br />

getestet werden. In der Hochdruckturbine<br />

kommen Leitschaufeln zum Einsatz,<br />

die in einem neuen Verfahren hergestellt<br />

werden. Sie bestehen aus mehreren gegossenen<br />

Komponenten, die miteinander<br />

verbunden werden. Dadurch kann nach<br />

Angaben von Rolls-Royce die Kühlung<br />

im Inneren und damit die Effizienz verbessert<br />

werden. Eine weitere Neuerung<br />

ist ein Dichtungssegment aus keramischen<br />

Verbundwerkstoffen (CMC), das<br />

über den deckbandlosen Schaufeln der<br />

Hochdruckturbine verbaut wird. Dadurch<br />

hält das Triebwerk höheren Temperaturen<br />

stand. Mit einem eigenen<br />

Hochtemperatur-Demonstrator auf der<br />

Basis eines Trent XWB-97 für die A350-<br />

<strong>10</strong>00 will Rolls-Royce ab 2017 weitere<br />

Technologien in diesem Bereich untersuchen,<br />

die auch in die Serienproduktion<br />

einfließen sollen.<br />

Zudem arbeitet der Triebwerkshersteller<br />

an einer Magerbrennkammer mit<br />

großen Einspritzdüsen, die Luft und<br />

Treibstoff früher mischen und so den<br />

Stickoxidausstoß reduzieren sollen. Höhentests<br />

am Institut für Luftfahrtantriebe<br />

in Stuttgart wurden Ende 2015 erfolgreich<br />

abgeschlossen. „Momentan<br />

bauen wir zwei Triebwerke für Bodentests,<br />

um das Verhalten unter kalten Bedingungen<br />

und Vereisung zu untersuchen“,<br />

sagt Curnock. Nach weiteren<br />

NEUE MATERIALIEN UND VERBESSERTE<br />

KÜHLUNG FÜR HÖHERE TEMPERATUREN<br />

Akustiktests am Boden soll 2017 die<br />

Flugerprobung beginnen.<br />

Bereits 2014 an einem Trent <strong>10</strong>00<br />

geflogen sind neue Bläserschaufeln aus<br />

Verbundwerkstoffen mit einer Titanvorderkante.<br />

In der Zwischenzeit hat Rolls-<br />

Royce in Derby ausgiebig untersucht,<br />

wie sich das Material bei Vogelschlag<br />

verhält. „Wir haben bislang etwa 50<br />

Tests an einzelnen Schaufeln durchgeführt“,<br />

sagt Curnock. In Dahlewitz wurde<br />

eines der Bläsersysteme mit einem<br />

Durchmesser von mehr als drei Metern<br />

im neuen Teststand für Großtriebwerke<br />

mit dem herkömmlichen Titanbläser verglichen.<br />

„Schaufeln aus Verbundwerkstoffen<br />

sind ein Schlüssel von Advance<br />

und dem größeren, langsam drehenden<br />

Bläser des UltraFan, um Treibstoffeinsparungen<br />

zu erreichen, ohne deutlich<br />

an Gewicht zuzulegen“, erläutert Curnock.<br />

Anders als 2014 angekündigt, ist<br />

man beim Bläser des UltraFan vorerst<br />

von verstellbaren Schaufeln abgerückt,<br />

die als Ersatz für das Schubumkehrsystem<br />

dienen sollten. „Aber wir halten uns<br />

längerfristig die Option dafür offen“, so<br />

Curnock.<br />

Schon im nächsten<br />

Jahr sollen die konkreten<br />

Designarbeiten für<br />

einen UltraFan-Demonstrator<br />

beginnen.<br />

„Die Flugerprobung ist für 2021 geplant.<br />

Das soll sicherstellen, dass wir bis 2025<br />

ein Produkt ausliefern können“, sagt<br />

Curnock. Passende Flugzeuge gibt es für<br />

den UltraFan zwar noch nicht, doch<br />

wenn es so weit ist und Boeing beispielsweise<br />

einen 757-Nachfolger auf den<br />

Markt bringt oder Airbus sich doch für<br />

eine neo-Variante der A380 entscheidet,<br />

will der britische Hersteller die entsprechenden<br />

Lösungen parat haben. „Wir<br />

bereiten Technologien und Architekturen<br />

vor. Wenn sich die Möglichkeiten<br />

bieten, können wir sie zügig in die Produkte<br />

unserer Kunden integrieren.“ FR<br />

68 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

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Triebwerke-EXTRA<br />

Open Rotor<br />

Beim Open Rotor<br />

treibt ein konventionelles<br />

Kerntriebwerk<br />

zwei gegenläufige<br />

Rotoren an.<br />

Offene<br />

Die<br />

Zukunft<br />

europäische Forschung am Open Rotor<br />

macht Fortschritte. Bald beginnende Bodentests<br />

sollen bei der Klärung weiterer Fragen helfen.<br />

Konzept mit Geschichte<br />

Der US-Triebwerkshersteller GE präsentierte 1983 erstmals einen Unducted Fan (UDF). 1986<br />

folgten Flugtests des GE36 UDF an einer Boeing 727. Die Idee für den treibstoffsparenden<br />

Antrieb gilt als Antwort auf die Ölkrise der 1970er Jahre und den Ersten Golfkrieg. Unterstützt<br />

wurde GE von der NASA, die ebenfalls an einer Kombination aus Turbofan und Turboprop<br />

forschte. Auch Pratt & Whitney arbeitete in den 1980ern an einem Open-Rotor-Demonstrator.<br />

Als sich die Ölpreise normalisierten, wurde die Forschung weitgehend eingestellt. In<br />

der jüngeren Vergangenheit beschäftigten sich auch CFM und Rolls-Royce mit dem Konzept.<br />

Seit mehr als drei Jahrzehnten beflügelt<br />

der Open Rotor dies- und<br />

jenseits des Atlantiks die Fantasie<br />

der Luftfahrtforschung. Kein Wunder,<br />

denn die Technologie verspricht einen<br />

deutlich geringeren Treibstoffverbrauch<br />

als herkömmliche Mantelstromtriebwerke.<br />

Möglich machen das gegenläufig drehende<br />

Druckpropeller ohne Gehäuse.<br />

Sie sorgen für ein extrem hohes Nebenstromverhältnis<br />

von bis zu 40:1, was den<br />

Vortriebswirkungsgrad erhöht. „Der<br />

Open Rotor ist rund 30 Prozent treibstoffeffizienter<br />

als das aktuelle CFM56“,<br />

sagt Olivier Jung, Open-Rotor-Chefingenieur<br />

bei Safran Aircraft Engines (ehemals<br />

Snecma). Der französische Triebwerkshersteller<br />

sieht den Open Rotor,<br />

auch als Unducted Fan oder Propfan bezeichnet,<br />

als Antriebskonzept für die<br />

nächste Generation von Regional-, Kurzund<br />

Mittelstreckenflugzeugen. Doch bis<br />

zu einer möglichen Indienststellung nach<br />

2035 müssen Triebwerks- und Flugzeugbauer<br />

noch etliche offene Fragen klären.<br />

Immerhin, bei einem der wesentlichen<br />

Probleme hat Safran Fortschritte<br />

gemacht. Lange galt der Open Rotor wegen<br />

des hohen Lärmpegels der Luftschrauben<br />

als schwer realisierbar in der<br />

kommerziellen Luftfahrt. „Dank intensiver<br />

Nutzung numerischer Strömungssimulation<br />

und aeroakustischer Windkanaltests<br />

mit fortschrittlichen Schaufelblattkonzepten<br />

konnte Safran zeigen,<br />

dass diese Architektur nicht nur mit den<br />

70 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong><br />

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Das britische Unternehmen<br />

GKN Aerospace liefert die<br />

rotierenden Gehäuse.<br />

Fotos: GKN Aerospace, Safran Aircraft Engines (3)<br />

neuen Lärmstandards nach Kapitel 14<br />

konform ist, sondern auch das erwartete<br />

Leistungslevel liefert“, sagt Jung. Kapitel<br />

14 des Chicagoer Abkommens betrifft<br />

Flugzeuge, die ab Ende 2017 zugelassen<br />

werden. Für sie gilt ein Lärmgrenzwert,<br />

der um sieben EPNdB (Effective Perceived<br />

Noise in Decibel / effektiv wahrgenommener<br />

Lärm in Dezibel) niedriger ist<br />

als bei aktuellen Flugzeugtypen.<br />

WANN DIE ERSTEN <strong>FLUG</strong>TESTS<br />

STATTFINDEN, IST UNKLAR<br />

Der Lärm wird wesentlich vom Schaufelblattdesign<br />

beeinflusst. Im Rahmen<br />

des HERA-Programms (Hélice rapide/<br />

Hochgeschwindigkeitspropeller) untersuchte<br />

Safran in den vergangenen Jahren<br />

verschiedene Entwürfe im Onera-Windkanal<br />

in Modane. Darunter befand sich<br />

auch der Prototyp aus 3D-gewebten<br />

Verbundwerkstoffen, der im weiteren<br />

Demonstratorprogramm zum Einsatz<br />

kommt. „Hier nutzen wir dieselben Herstellungskonzepte<br />

und -methoden wie<br />

beim LEAP-Bläser“, erklärt Jung.<br />

Nach wie vor offen ist aber die Frage<br />

der mechanischen Integration des Triebwerks<br />

mit dem enormen Schaufelblattdurchmesser<br />

von fast vier Metern ins<br />

Flugzeug. Die Installation muss genügend<br />

Bodenabstand gewährleisten, darf<br />

den Flugzeugschwerpunkt beispielsweise<br />

bei einer Montage am Heck aber nicht<br />

ungünstig beeinflussen. „Wir arbeiten in<br />

dieser Frage seit mehr als einem Jahrzehnt<br />

eng mit Flugzeugherstellern zusammen<br />

und prüfen immer noch<br />

verschiedene Konfigurationen. Die Bodenerprobung<br />

wird uns dabei helfen, die<br />

interessantesten Anordnungen zu definieren“,<br />

erklärt Jung. Für Ende <strong>2016</strong><br />

oder Anfang 2017 ist der Erstlauf eines<br />

kompletten Demonstrators auf Basis eines<br />

M88-Triebwerks der Dassault Rafale<br />

geplant. „Mehr als 80 Prozent der Komponenten<br />

sind fertig. Instrumentierung<br />

und Endmontage finden gerade in unserem<br />

Werk in Vernon statt“, sagt Jung.<br />

Bei Safran in<br />

Istres entstand<br />

für 15 Millionen<br />

Euro ein neuer<br />

Freiluftprüfstand<br />

für die Erprobung<br />

des Open<br />

Rotor.<br />

Für den Open Rotor, aber auch für die<br />

LEAP-Triebwerke von CFM (Gemeinschaftsunternehmen<br />

mit GE), wurde in<br />

Istres ein neuer Freiluftprüfstand gebaut,<br />

der demnächst in Betrieb geht.<br />

Völlig unklar ist dagegen der Zeitplan<br />

für Flugtests. Ursprünglich sollte<br />

das Triebwerk 2019 an einem Airbus<br />

A340 erstmals abheben, was aufgrund<br />

von Verzögerungen jedoch zunehmend<br />

unrealistisch ist. „Flugtests sind derzeit<br />

innerhalb des Clean-Sky-2-Programms<br />

geplant“, sagt Jung vage. Clean Sky 2 ist<br />

der Nachfolger des europäischen Forschungsprogramms<br />

Clean Sky und läuft<br />

seit 2014 bis 2024. „Mit unserem Partner<br />

Airbus prüfen wir den Wert eines<br />

solchen Tests in diesem Zeitraum.“ FR<br />

ULRIKE EBNER<br />

Im Zentrum steht ein 18 Meter<br />

hoher Turm, der Triebwerke<br />

unterschiedlicher Bauweisen<br />

aufnehmen kann.<br />

www.flugrevue.de


Berufe in der Luftfahrt<br />

Galten lange Zeit als eine<br />

gut bezahlte Elite:<br />

Langstreckenpiloten bei<br />

der Lufthansa.<br />

Alles neu bei Lufthansa<br />

Lufthansa ändert nach Jahrzehnten die Modalitäten<br />

ihrer Pilotenausbildung. Ein höherer Eigenanteil und eine<br />

ungewisse Zukunft nach der Ausbildung sind die Folgen.<br />

Jahrzehntelang war der Weg für angehende<br />

Piloten bei der Lufthansa vorgezeichnet.<br />

Hatten sie die anspruchsvollen<br />

psychologischen und medizinischen<br />

Auswahltests erst einmal bestanden,<br />

winkten ein<br />

In dieser Ausgabe<br />

Ausbildung zum<br />

Verkehrspiloten<br />

bei der Deutschen<br />

Lufthansa<br />

Ausbildungsvertrag<br />

an der firmeneigenen<br />

Flugschule und<br />

die spätere Übernahme.<br />

In Bremen<br />

wurde die Theorie<br />

vermittelt, in Arizona<br />

lernten die<br />

Aspiranten das<br />

praktische Fliegen. Nach zwei bis drei<br />

Jahren Ausbildung ging es an die Typenberechtigung<br />

auf der Boeing 737 oder<br />

dem Airbus A320. Damit gab es eine<br />

während der ersten<br />

Monate an die<br />

ausbildende Fluggesellschaft<br />

gebundene<br />

Multi-Crew<br />

DIE RÜCKZAHLUNG DER<br />

AUSBILDUNGSKOSTEN<br />

WURDE ERST NACH DER<br />

ÜBERNAHME FÄLLIG<br />

Pilot Licence, die<br />

es den Inhabern<br />

verbietet, bei einem<br />

anderen Unternehmen zu fliegen.<br />

Dafür ist die Ausbildung exakt auf den<br />

späteren Einsatz zugeschnitten. Mit einem<br />

Einstiegsgehalt von 60 000 Euro<br />

Jahresbrutto ließ sich der zinslose Kredit<br />

des Eigenanteils über 60 000 Euro bequem<br />

abstottern. Die Ausbildung bei der<br />

Tochtergesellschaft Swiss lief nach einem<br />

ähnlichen Muster ab.<br />

Parallel dazu bot die Dachfirma Lufthansa<br />

Flight Training in Frankfurt unter<br />

dem Namen Pilot Training Network<br />

(PTN) eine nicht bindende allgemeine<br />

ATPL-Pilotenausbildung<br />

auf eigene<br />

Kosten an, welche<br />

sich auf knapp<br />

70000 Euro belief.<br />

Bewerber mussten<br />

keine firmenspezifischen<br />

Auswahltests<br />

bestehen, sich nach Abschluss der<br />

Ausbildung allerdings auf eigene Faust<br />

einen Arbeitsplatz im Cockpit suchen.<br />

72 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Auf der Suche nach einer neuen<br />

Stelle im Luftfahrtbereich?<br />

Auf flugrevue.de finden Sie<br />

weitere aktuelle Angebote.<br />

Im Airline Training Center Arizona lernten die angehenden Lufthansa-Piloten<br />

erstmals ihr Schulungsfluggerät unter realen Bedingungen kennen.<br />

Im Mai gab Lufthansa bekannt, sämtliche<br />

Ausbildungsaktivitäten unter dem<br />

Titel „European Flight Academy“ zu bündeln.<br />

Zunächst sollen Lehrgänge an der<br />

ehemaligen PTN beginnen, deren Kadetten<br />

nun aber dieselben Zugangsvoraussetzungen<br />

wie bsiher an der Bremer Flugschule<br />

erfüllen müssen. Ob die praktische<br />

Ausbildung dabei weiterhin am Lufthansa-Standort<br />

Arizona stattfindet oder dem<br />

bisherigen PTN-Standard folgt, bei dem<br />

die Ausbildung bei Flight Safety in Florida<br />

und danach in Rostock-Laage stattfindet,<br />

ist noch fraglich.<br />

Erworben wird eine ATPL-Lizenz,<br />

die an keine Airline gebunden ist. Das<br />

entbindet den Ausbildungsbetrieb auf<br />

der anderen Seite von Übernahmeverpflichtungen<br />

gegenüber den Flugschülern.<br />

Damit ist die Lufthansa flexibler<br />

bei der Deckung ihres Pilotenbedarfs.<br />

Sie spricht dabei von einem „Pool hochqualifizierter<br />

Flugzeugführer“, aus dem<br />

Fluggesellschaften ihren Bedarf decken<br />

können. So werden die fertig ausgebildeten<br />

Piloten wohl konzernweit vermittelt<br />

werden, beispielsweise auch zur Niedrigpreisgesellschaft<br />

Eurowings, deren Gehälter<br />

deutlich unter denen der Kollegen<br />

der Muttergesellschaft liegen.<br />

Nach unbestätigten Angaben soll<br />

sich der Eigenanteil künftig auf knapp<br />

<strong>10</strong>0 000 Euro belaufen. Finanziert wird<br />

er wohl nur noch über externe Finanzdienstleister,<br />

die auch im Falle einer<br />

Nichtübernahme die Raten von den Absolventen<br />

zurückfordern werden, anders<br />

als beim bisherigen Modell. FR<br />

MAX KÜHNL<br />

Den fliegerischen Feinschliff<br />

gibt es in Bremen mit dem<br />

kleinen Jet Citation CJ1+.<br />

Fotos: Lufthansa (2), Jens Wiemann<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong> 73


Raumfahrt<br />

Chinas Weltraumprogramm<br />

Im Osten viel<br />

Ein neues Startgelände, neue Raketen,<br />

neue Raumschiffe und ein neues Labor<br />

im All: Mit einem ehrgeizigen Fahrplan<br />

im Sommer und Herbst schlägt China<br />

ein neues Kapitel in der Raumfahrt auf.<br />

Auch den Mond hat das Land im Visier.<br />

74 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong>


Das neue Arbeitspferd unter Chinas<br />

Raketen: die Langer Marsch 7 (links).<br />

Das Raumlabor Tiangong (oben) wird<br />

durch eine größere Station abgelöst.<br />

Neues<br />

Fotos: CASC, Reuters<br />

D<br />

Von RUDOLF HOFSTÄTTER<br />

ie ersten überlieferten<br />

Raketenstarts fanden in<br />

China statt – bereits im<br />

13. Jahrhundert in der Schlacht von Kai-<br />

Keng. Das Arsenal der Chang Zheng<br />

(Langer Marsch) CZ-2, -3 und -4 wurde<br />

freilich erst viel später aus einer Interkontinentalrakete<br />

der 1970er Jahre abgeleitet.<br />

Bislang wurden 230 CZ-Raketen<br />

mit Satelliten an Bord gestartet.<br />

Auch in der bemannten Raumfahrt<br />

nimmt das chinesische Shenzhou-Programm<br />

(Göttliches Schiff) zunehmend<br />

Fahrt auf. Bislang erfolgten fünf unbemannte<br />

und fünf bemannte Flüge mit<br />

dem aus der russischen Sojus abgeleiteten<br />

Raumschiff Shenzhou. 2011 brachte<br />

China das erste kleine Raumlabor Tiangong<br />

1 (Himmelspalast) in die Erdumlaufbahn.<br />

Dort waren im Juni 2013 zwei<br />

Männer und eine Frau beim längsten<br />

chinesischen bemannten Raumflug fast<br />

15 Tage im All.<br />

Nun hat ein neues Kapitel begonnen.<br />

Am 25. Juni <strong>2016</strong> wurde vom neuen Gelände<br />

Wenchang auf der Insel Hainan im<br />

Südchinesischen Meer (siehe Grafik S.<br />

76) erstmals die Langer Marsch 7 gestartet.<br />

Rakete und Booster verwenden<br />

Kerosin und flüssigen Sauerstoff – für<br />

China eine neue Treibstoffkombination.<br />

Mit 13,5 Tonnen Transportkapazität in<br />

den niederen Orbit ist die Langer<br />

Marsch 7 Chinas vorerst stärkste Rake-<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> 75


Raumfahrt<br />

Chinas Weltraumprogramm<br />

Chinas neue Raketen<br />

Die Triebwerke YF-<strong>10</strong>0 (Erststufe) und YF-115 (Zweitstufe) der Langer Marsch 7 wurden<br />

aus dem russischen RD-120 der zweiten Stufe der ukrainischen Zenit entwickelt.<br />

Im Juni hob die Langer<br />

Marsch 7 erstmals von<br />

Wenchang ab.<br />

max. Nutzlast<br />

Langer Marsch 5 Langer Marsch 6 Langer Marsch 7 Langer Marsch 11<br />

niederer Erdorbit 25 t k. A. 13,5 t 0,7 t<br />

Sonnensynchron k. A. 1 Tonne 5,5 t 0,35 t<br />

Treibstoff<br />

GTO 14 t k. A. k. A. k. A.<br />

Wasserstoff,<br />

Kerosin, Sauerstoff<br />

Kerosin, Sauerstoff Kerosin, Sauerstoff Feststoff<br />

Startmasse 869 t <strong>10</strong>3 t 597 t 58 t<br />

Länge 57 m 29 m 53 m 20 m<br />

Durchmesser 5 m 3,35 m 3,35 m 2 m<br />

erster Flug Herbst <strong>2016</strong><br />

(geplant)<br />

September 2015 Juni <strong>2016</strong> September 2015<br />

Die ältere CZ-2F<br />

soll das Raumlabor<br />

Tiangong 2 starten,<br />

hier mit Shenzhou-8.<br />

Das Raumschiff<br />

Shenzhou ist ein<br />

Nachbau der<br />

russischen Sojus.<br />

76 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong><br />

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te. Sie soll Satelliten, das neue unbemannte<br />

Frachtraumschiff Tianzhou und<br />

das bemannte Raumschiff der neuen Generation<br />

starten. Beim Erstflug transportierte<br />

die von der China Academy of<br />

Launch Vehicle Technology (CALT) hergestellte<br />

Rakete zwölf Tonnen Nutzlast,<br />

ein chinesischer Rekord. Dazu gehörten<br />

die neue manövrierfähige Oberstufe Yuan<br />

Zheng, kleine Satelliten, ein Versuch<br />

zum Auftanken im Orbit und der Satellit<br />

ADRV (Active Debris Removal Vehicle)<br />

zum Entfernen von Weltraummüll.<br />

Größte Nutzlast war mit fast<br />

2,8 Tonnen das 1:2-Modell einer neuen<br />

Raumkapsel für bis zu sechs Astronauten.<br />

Das Raumschiff der neuen Generation<br />

soll es in zwei Versionen geben: für<br />

den Erdorbit sowie für Flüge zum Mond,<br />

zu erdnahen Asteroiden und zum Mars.<br />

Nach zwanzig Flugstunden gab die<br />

kleine Satelliten, vergleichbar mit der<br />

europäischen Rakete Vega und der russischen<br />

Angara 1. Die CZ-6A, auch CZ-8<br />

genannt, könnte mit Hilfe einer Oberstufe<br />

sogar geostationäre Satelliten und<br />

Raumsonden starten.<br />

BEMANNTER <strong>FLUG</strong> ZUM<br />

RAUMLABOR IM OKTOBER<br />

Marsch 7 als Test den ersten Frachter<br />

zum neuen Raumlabor starten.<br />

Die Erdumlaufbahn ist den Chinesen<br />

allerdings nicht genug. Chinas erstes unbemanntes<br />

Mondauto Yutu (Jadehase)<br />

ist seit Dezember 2013 auf dem Erdtrabanten<br />

im Mare Imbrium. Weit gefahren<br />

ist der 1,5 Meter lange und 1,8 Meter<br />

hohe Rover jedoch aufgrund technischer<br />

Probleme nicht. Dennoch funkte Yutu<br />

noch bis Mitte <strong>2016</strong> Signale zur Erde.<br />

Auch seine Landestufe Chang‘e-3 hatte<br />

einige technische Schwierigkeiten.<br />

Erfolgreich beendet wurde hingegen<br />

im Herbst 2014 die erste chinesische<br />

Mission zum Mond und wieder zurück.<br />

Der Testorbiter T1 überquerte während<br />

des achttägigen Fluges die Mondrückseite<br />

und schickte Bilder. Die kleine Kapsel<br />

landete in der Inneren Mongolei und<br />

konnte Technologien testen, die Ende<br />

Chinas Mondrover<br />

Yutu legte nur<br />

etwas mehr als<br />

<strong>10</strong>0 Meter zurück.<br />

Zhai Zhigang beim<br />

ersten chinesischen<br />

Weltraumausstieg im<br />

September 2008.<br />

Oberstufe die Kapsel in 170 Kilometern<br />

Höhe frei, um den Wiedereintritt zu testen.<br />

Sie landete am Fallschirm nahe dem<br />

Startgelände Jiuquan in der Wüste Gobi<br />

in China. Doch am Boden trennte sich<br />

der Fallschirm nicht ab, sondern wurde<br />

vom Wind wieder aufgeblasen. Er<br />

schleifte die Kapsel einen Kilometer weit<br />

über das Gelände. An der Landung müssen<br />

die Chinesen also noch arbeiten.<br />

Neu in der chinesischen Raketenfamilie<br />

ist nicht nur die Langer Marsch 7.<br />

Bereits am 20. September 2015 absolvierte<br />

die Langer Marsch 6 ihren Erstflug.<br />

Sie kann bis zu eine Tonne Masse in<br />

den polaren Orbit bringen, vorwiegend<br />

Chinas stärkste Rakete, Langer Marsch<br />

5, entwickelt vom CALT und der China<br />

Aerospace Science and Technology Corporation<br />

(CASC), wird frühestens im<br />

Herbst <strong>2016</strong> ebenfalls erstmals von<br />

Wenchang aus starten. Die Langer<br />

Marsch 5 ist von der Nutzlastkapazität<br />

her vergleichbar mit den Schwerlast-Raketen<br />

Atlas 5, Proton oder Ariane 5 und<br />

soll Satelliten, Sonden und große Modullabore<br />

transportieren. Um 2020 will<br />

China drei solcher Module zu einer mittelgroßen<br />

60-Tonnen-Station koppeln.<br />

Zunächst soll im September <strong>2016</strong> das<br />

Raumlabor Tiangong 2 vom Gelände Jiuquan<br />

mit einer Langer Marsch 2F gestartet<br />

werden. Im Oktober <strong>2016</strong> will China<br />

ebenfalls mit einer Langer Marsch 2F<br />

von Jiuquan aus zwei Männer ins All<br />

bringen, die 30 Tage lang in dem neuen<br />

Labor arbeiten sollen. Tiangong ist nicht<br />

größer als ein Kleinbus und hat Fitnessund<br />

Forschungsgeräte an Bord. Tiangong<br />

1 funkte bis März <strong>2016</strong> vier Jahre<br />

lang Telemetrie- und Erdbeobachtungsdaten,<br />

doppelt so lang wie geplant, und<br />

flog zuletzt noch 350 Kilometer über der<br />

Erde. Im Frühling 2017 soll die Langer<br />

2017 bei der Chang‘e-5-Mission genutzt<br />

werden. Vorgesehen ist, eine unbemannte<br />

Sonde auf dem Mond zu landen und<br />

eine Bodenprobe zur Erde zu bringen.<br />

Ende 2018 soll Chang‘e-4 auf der erdabgewandten<br />

Mondseite einen Rover landen<br />

und über Relaissatellit Kontakt halten.<br />

Auf dem Lander soll ein Instrument<br />

der Universität Kiel die Strahlung und<br />

den Wassergehalt des Bodens messen.<br />

China plant auch bemannte Reisen<br />

zum Mond und noch weiter. Dafür bedarf<br />

es einer Superschwerlast-Rakete.<br />

Die Langer Marsch 9, deren Entwicklung<br />

bereits begonnen hat, könnte um<br />

2030 erstmals abheben.<br />

FR<br />

Fotos: CASC, CNSA, DLR, Hofstätter, Reuters<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> 77


Raumfahrt<br />

Russisches RD-180<br />

Ein russisches Triebwerk in<br />

amerikanischen Diensten<br />

ist ein Problem. Vor allem<br />

dann, wenn es fortschrittlicher<br />

ist als derzeitige<br />

US-Technologie.<br />

Raketenmotor<br />

als Politikum<br />

78 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong><br />

Es gibt Streit um die Atlas V, die<br />

zuverlässigste Rakete der USA.<br />

Für den Start von Militärsatelliten<br />

ist sie unentbehrlich geworden. Aber sie<br />

hat eine Schwäche: Ihr Haupttriebwerk,<br />

das RD-180, kommt aus dem falschen<br />

Land. Was als gutes Geschäft zwischen<br />

Russland und den USA begann, ist seit<br />

der Ukraine-Krise ein ernsthaftes Problem.<br />

2015 wurde nicht nur der Import<br />

verboten, sondern auch die Benutzung<br />

für den Start von Militärsatelliten. Das<br />

Verbot wurde im Dezember 2015 per<br />

Ausnahmegenehmigung zwar wieder<br />

aufgehoben, doch die USA wollen sich<br />

so schnell wie möglich vom RD-180 unabhängig<br />

machen. Noch fehlt es aber an<br />

gleichwertigen Alternativen.<br />

Das RD-180 entstand aus dem RD-<br />

170, dem stärksten Triebwerk der ehemaligen<br />

Sowjetunion. Als es nach dem<br />

Fall des Eisernen Vorhangs zu Verhandlungen<br />

zwischen amerikanischen und<br />

russischen Firmen kam, musste zunächst<br />

eine kleinere Variante entwickelt werden,<br />

denn mit 7,26 Meganewton Schub<br />

– 7,5 Prozent mehr als ein F-1-Triebwerk<br />

der Saturn V – war das RD-170 für die<br />

damaligen US-Raketen überdimensiowww.flugrevue.de


niert. So entstand das RD-180, das mit<br />

zwei Brennkammern und einer verkleinerten<br />

Turbopumpe noch 3,83 Meganewton<br />

Schub beim Start liefert. Anfangs<br />

kostete es zehn Millionen US-Dollar<br />

pro Stück, inzwischen sind es 30 Millionen.<br />

Trotzdem macht es weniger als<br />

20 Prozent der Kosten einer Atlas V aus.<br />

Das RD-180, das als Treibstoff Kerosin<br />

und flüssigen Sauerstoff verwendet,<br />

flog erstmals im Jahr 2000 als Haupttriebwerk<br />

einer Atlas III. Mit dieser nur<br />

214 Tonnen schweren Rakete war das<br />

Triebwerk aber unterfordert. Um die Fähigkeiten<br />

des RD-180 auszunutzen,<br />

musste eine neue Rakete entwickelt werden,<br />

die Atlas V. In der einfachsten Variante<br />

wiegt sie beim Start 334 Tonnen.<br />

Gebaut und vermarktet wird die Atlas V<br />

heute von United Launch Alliance<br />

(ULA), einem Gemeinschaftsunternehmen<br />

von Lockheed Martin und Boeing.<br />

ZUKUNFT DER WICHTIGSTEN<br />

US-RAKETE IST UNGEWISS<br />

Damit ein Raketenmotor möglichst effizient<br />

ist, braucht es einen hohen Brennkammerdruck.<br />

Dafür steigt aber auch<br />

die nötige Pumpleistung. Die Turbopumpen<br />

des RD-180 müssen jede Sekunde<br />

über eine Tonne Treibstoff in die<br />

Brennkammern pumpen und kämpfen<br />

dabei gegen einen Druck von 267 bar<br />

an. Sie haben eine Leistung von rund<br />

<strong>10</strong>0 Megawatt. Damit das Triebwerk<br />

trotzdem noch effizient ist, müssen die<br />

Abgase der Turbinen mit in die Brennkammern<br />

eingespeist werden. Ein solche<br />

gestufte Verbrennung mit Kerosin galt<br />

in den USA lange als technisch unmöglich.<br />

Denn dafür ist ein heißes, sauerstoffreiches<br />

Abgas nötig, damit die Einspritzdüsen<br />

nicht durch Ruß aus unverbranntem<br />

Kerosin verstopfen. Heißer<br />

Sauerstoff ist jedoch sehr korrosiv. In<br />

der Sowjetunion entwickelte man schon<br />

in den 1960er Jahren Komponenten, die<br />

dem Sauerstoff mit keramischen Beschichtungen<br />

standhalten. Mit dieser<br />

Technik wurde zuerst das NK-15-Triebwerk<br />

der sowjetischen Mondrakete N-1<br />

entwickelt und in den 1980er Jahren<br />

das RD-170 von NPO Energomasch.<br />

Wegen des günstigen Importtriebwerks<br />

und des leicht handhabbaren Kerosins<br />

wurde die Atlas V zur wichtigsten<br />

Rakete der USA, auch für militärische<br />

Satelliten. Trotz des gestiegenen Preises<br />

für das RD-180 ist die von Boeing entwickelte<br />

Delta IV deutlich teurer. Sie<br />

dient nur noch als gesetzlich vorgeschriebene<br />

Ausweichmöglichkeit, falls es<br />

mit der Atlas V Probleme gibt. Mit der<br />

Zertifizierung der Falcon 9 von SpaceX<br />

im Mai 2015 für Militärsatelliten ist das<br />

Ende der Delta IV jedoch besiegelt.<br />

Damit ULA gegenüber SpaceX wettbewerbsfähig<br />

bleiben kann, stimmte der<br />

US-Senat im Juni dem Kauf von 18 RD-<br />

180 zu, die für Starts bis 2022 reichen<br />

sollen. Doch die US Air Force soll bis<br />

2019 einen amerikanischen Ersatz beschaffen,<br />

der aber erst noch entwickelt<br />

werden muss (siehe Kasten). Nicht zu<br />

Unrecht bezeichnete General John Hyten,<br />

Kommandant des Air Force Space<br />

Command, den Zeitplan als „aggressiv“<br />

und „herausfordernd“.<br />

FR<br />

FRANK WUNDERLICH-PFEIFFER / UE<br />

ULA darf trotz der<br />

Sanktionen gegen<br />

Russland 18 RD-180<br />

kaufen, um Starts bis<br />

2022 zu garantieren.<br />

Beim RD-180 wird ein Teil des Treibstoffs<br />

in einem Vorbrenner gezündet,<br />

um die Turbopumpen anzutreiben.<br />

Neue US-Antriebe<br />

Vier US-Unternehmen buhlen um die Nachfolge der<br />

Atlas V für militärische Nutzlasten. ULA kündigte mit<br />

der Vulcan eine neue Raketenfamilie an, die die Atlas<br />

V und die Delta IV ersetzen soll. Dafür entwickelt<br />

Blue Origin das BE-4-Triebwerk mit Flüssigsauerstoff<br />

und Methan. Um den Einsatz an der Vulcan bewirbt<br />

sich auch Aerojet Rocketdyne mit dem AR-1 (Foto),<br />

einer verbesserten Version des RD-180. Orbital ATK<br />

schlägt eine Hybridrakete mit einer Erststufe mit zwei<br />

Feststoffboostern und einer Oberstufe mit einer neuen<br />

Version von Blue Origins BE-3 vor. Auch SpaceX<br />

entwickelt mit Raptor ein neues, wiederverwendbares<br />

Staged-Combustion-Triebwerk für eine Mars-Rakete.<br />

Fotos: Aerojet Rocketdyne, NPO Energomasch (2), ULA<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Oktober <strong>2016</strong> 79


News RAUMFAHRT<br />

Foto: NASA<br />

NASA-SONDE OSIRIS-REX<br />

Einmal zum Asteroiden und zurück<br />

OSIRIS-REx (Origins, Spectral, Interpretation, Resource<br />

Identification, Security-Regolith Explorer)<br />

sollte am 8. September zum erdnahen Asteroiden<br />

Bennu starten. Mithilfe eines Roboterarms wird die NASA-<br />

Sonde bis zu zwei Kilogramm Proben auf der Asteroiden-<br />

Oberfläche sammeln, die mit einer abtrennbaren Kapsel zurück<br />

zur Erde gebracht werden sollen. Im August 2018 beginnt<br />

die Annäherung an Bennu, von Oktober 2018 soll<br />

OSIRIS-REx den Asteroiden mehr als ein Jahr lang umrunden<br />

und potenzielle Orte für Probeentnahmen kartografieren.<br />

Dann soll die Sonde für kurze Zeit die Oberfläche berühren.<br />

Der Kontakt des Roboterarms mit dem Asteroiden<br />

wird nur etwa fünf Sekunden dauern, dabei werden durch<br />

eine Stickstoffexplosion Gestein und Boden aufgewirbelt<br />

und im Kopf des Probenehmers aufgefangen. Im September<br />

2023 wird die Kapsel mit den Proben auf der Erde erwartet.<br />

Foto: NASA<br />

SpaceShipTwo nähert sich Flugtests<br />

Virgin Galactic hat die Betriebslizenz der US-Luftfahrtbehörde FAA für das SpaceShipTwo<br />

erhalten. Der Raumgleiter kommt damit seinen geplanten kommerziellen Passagierflügen<br />

administrativ einen großen Schritt näher.<br />

Kürzlich begannen zudem Rolltests mit<br />

der VSS Unity. Im Oktober 2014 war die<br />

Vorgängerfähre VSS Enterprise bei einem<br />

Testflug abgestürzt. Virgin Galactic will<br />

in Zukunft Suborbitalflüge anbieten.<br />

Foto: Virgin Galactic<br />

Habitate für Mars-Reisen<br />

Für die ab den 2030er Jahren geplanten bemannten<br />

Mars-Missionen lässt die NASA Weltraumhabi tate<br />

entwickeln. In den kommenden zwei Jahren entwerfen<br />

Bigelow Aerospace, Boeing, Lockheed Martin,<br />

Orbital ATK, Sierra Nevada Corporation und Nano-<br />

Racks Konzeptstudien und Prototypen.<br />

Finanzspritze<br />

der ESA für SABRE-<br />

Hybridtriebwerk<br />

Reaction Engines hält die Entwicklung<br />

eines Bodendemonstrators des SABRE<br />

(Synergetic Air-breathtaking Rocket Engine)<br />

bis 2020 für möglich. Das britische<br />

Unternehmen, an dem BAE Systems zu<br />

20 Prozent beteiligt ist, erhielt kürzlich<br />

von der europäischen Raumfahrtagentur<br />

ESA zehn Millionen Euro. SABRE ist ein<br />

Hybrid aus Jet- und Raketentriebwerk.<br />

Foto: Reaction Engines<br />

80 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


RAUMFAHRT-<br />

EXTRA<br />

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Raumfahrt-Extra für Ihre<br />

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Das Raumfahrt-Extra<br />

erscheint als<br />

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Dezember-Ausgabe<br />

der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>.<br />

Der Countdown läuft!<br />

Erscheinungstermin: 7. November <strong>2016</strong><br />

Anzeigenschluss: 28. September <strong>2016</strong><br />

Weitere Informationen<br />

gern per Telefon oder E-Mail<br />

Reinhard Wittstamm: +49 711 182-2814<br />

rwittstamm@motorpresse.de


Historie<br />

Ryan X-13<br />

Jet<br />

am<br />

Kurzinfo<br />

Baujahr: 1955/56<br />

Stückzahl: 2<br />

Herstellungsland: USA<br />

Die X-13 im Schwebeflug neben der Landewand<br />

mit dem Seil für den Haken im Bug.<br />

82 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

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In den 1950er Jahren testeten<br />

die US-Streitkräfte alle möglichen<br />

und unmöglichen Senk rechtstarter.<br />

Die X-13 verzichtete dabei<br />

auf ein Fahrwerk und hakte<br />

sich nach dem Schwebeflug in<br />

ein Startgestell ein.<br />

Haken<br />

Schon 1946 zeigte sich<br />

Claude T. Ryan an der<br />

Entwicklung eines Senkrechtstarters<br />

mit Jetantrieb interessiert,<br />

wie er zu jener Zeit von der US Navy<br />

untersucht wurde. Ben Salmon, einer<br />

der führenden Ingenieure des Unternehmens,<br />

machte sich mit einem kleinen<br />

Team an Konzeptstudien, wobei als<br />

Triebwerk rasch das Rolls-Royce Nene<br />

8C ausgewählt wurde. Ein formaler<br />

Auftrag der amerikanischen Marine im<br />

April 1947 ermöglichte die Überprüfung<br />

diverser Antriebskonfigurationen,<br />

unter anderem mit Hilfsraketen und geteilten<br />

Schubdüsen.<br />

Generell bevorzugte Ryan eine Auslegung<br />

mit einer schwenkbaren Schubdüse<br />

und kleinen, drehbaren Düsen an<br />

den Flügelenden, die mit Triebwerkszapfluft<br />

betrieben wurden. Diese Ausführung<br />

wurde ab 1948 mit neuen Geldern<br />

der Navy auf einem eigens errichteten<br />

Teststand in San Diego erprobt –<br />

diesmal unter Verwendung eines<br />

General-Electric-J33-Triebwerks. Das<br />

kardanisch aufgehängte Stahlrohrgestell<br />

mit dem Triebwerk und den Leitungen<br />

wurde monatelang erprobt, bis am 20.<br />

Oktober 1951 der erste um alle Achsen<br />

voll kontrollierte, aber noch gefesselte<br />

„Flug“ gelang. Der erste Freiflug, bei<br />

dem das Gestell nur noch durch Seile<br />

gesichert war, folgte am 31. Mai 1951.<br />

Fotos: Ryan, San Diego Air and Space Museum<br />

Von KARL SCHWARZ<br />

Ausgehend von diesen Erfolgen<br />

schlug Ryan im September 1951 der<br />

Navy den Bau eines Versuchsträgers<br />

vor. Dort zeigte man sich sehr zurückhaltend,<br />

vielleicht, weil im Frühjahr bereits<br />

Aufträge für die Convair XFY-1<br />

und Lockheed XFV-1 vergeben worden<br />

waren. Diese „Tailsitter“ hatten Turboproptriebwerke<br />

mit großen, gegenläufigen<br />

Propellern. Immerhin gab es<br />

schließlich etwas Geld für Windkanalversuche<br />

und Designstudien. Im Sommer<br />

1953 war dann aber klar, dass die<br />

Navy kein Geld mehr für derartige Projekte<br />

hatte.<br />

AUFTRAG VON<br />

DER US AIR FORCE<br />

Zum Glück hatte sich Ryan Aeronautical<br />

zwischenzeitlich auch an die US Air<br />

Force gewandt und ihr den Bau eines<br />

Versuchsträgers mit dem leistungsstarken<br />

Rolls-Royce Avon vorgeschlagen.<br />

Aus den Gesprächen resultierte im August<br />

1953 zunächst ein Studienvertrag<br />

und im Juli 1954 schließlich ein Auftrag<br />

für den Bau und die Erprobung von<br />

zwei Ryan Model 69. Sie erhielten die<br />

offizielle Bezeichnung X-13.<br />

Mit dieser Perspektive wurden die<br />

Versuche mit dem nun verkleideten und<br />

mit einem Pilotensitz versehenen Triebwerksgestell<br />

wieder aufgenommen. Es<br />

bekam eine neue bewegliche Schubdüse,<br />

die drehbaren Düsen wurden modifiziert<br />

und das Steuer- und Stabilisierungssystem<br />

optimiert. Testpilot Peter<br />

Girard gelang daraufhin am 24. November<br />

1953 der erste voll kontrollierte<br />

freie Schwebeflug.<br />

Bereits im Januar 1954 wurden in<br />

San Diego dann die ersten Teile für die<br />

Versuchsflugzeuge gebaut. Die finale<br />

Abnahme des Entwurfs erfolgte im Juni,<br />

und kurz darauf traf auch das erste<br />

Avon ein. Die X-13 präsentierte sich als<br />

sehr kleiner, kompakter Entwurf, gerade<br />

groß genug, um das Triebwerk aufzunehmen.<br />

Der Deltaflügel mit einer<br />

Vorderkantenpfeilung von 60 Grad entstand<br />

in einem Stück. Oben thronte ein<br />

recht voluminöses Seitenleitwerk. Auf<br />

ein Fahrwerk verzichtete man, denn die<br />

X-13 sollte sich wie eine Fledermaus an<br />

einer auf einem Anhänger montierten,<br />

aufstellbaren Wand einhaken. So war<br />

ein Einsatz überall von kleinen freien<br />

Flächen aus möglich. Nach der Fertigstellung<br />

fuhr man die X-13 im August<br />

„Pete“ Girard war der führende<br />

Testpilot im X-13-Programm.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong> 83


Historie<br />

Technische Daten<br />

Ryan X-13<br />

Hersteller: Ryan Aeronautical Company<br />

San Diego, USA<br />

Besatzung: 1<br />

Antrieb: 1 x Rolls-Royce Avon RA.28-49<br />

maximaler Schub: 44,44 kN für <strong>10</strong> min<br />

Dauerleistung: 38,44 kN<br />

Länge: 7,43 m<br />

Höhe: 4,74 m mit normalem Fahrwerk<br />

Spannweite: 6,40 m<br />

Flügelfläche: 17,74 m 2<br />

Leermasse: 2420 kg<br />

Kraftstoff: <strong>10</strong>25 l<br />

max. Startmasse: 3320 kg<br />

max. Fluggeschwindigkeit: 777 km/h<br />

Reichweite: ca. 3<strong>10</strong> km<br />

Dienstgipfelhöhe: 9150 m<br />

84 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Jahrelange Vorarbeiten mit Schwebegestellen<br />

zahlten sich aus.<br />

Fotos: USAF, San Diego Air and Space Museum<br />

So stellte man sich den Einsatz mit dem<br />

Übergang in den Horizontalflug vor.<br />

Die X-13<br />

wurde am<br />

30. Juli 1957<br />

direkt vor dem<br />

Pentagon in<br />

Washington<br />

vorgeführt.<br />

1955 von San Diego zur Edwards Air<br />

Force Base. Dort wurde ein Hilfsfahrwerk<br />

montiert, und „Pete“ Girard konnte<br />

am <strong>10</strong>. Dezember 1955 den Erstflug<br />

in konventioneller Weise durchführen.<br />

Dabei traten bedenkliche Schwingungen<br />

auf, die man mit Roll- und Gierdämpfern<br />

aber in den Griff bekam.<br />

Anschließend erhielt die X-13 am<br />

Heck ein Metallgestell mit kleinen Rädern,<br />

sodass Girard Senkrechtstart und<br />

Schwebeflüge üben konnte. Der erste<br />

Versuch am 28. Mai 1956 war mit einer<br />

Höhe von 15 Metern und einer Horizontalgeschwindigkeit<br />

von 50 km/h<br />

noch recht vorsichtig. Am selben Tag<br />

hob auch die zweite Maschine zu ihrem<br />

konventionellen Jungfernflug ab. Sie<br />

wurde im Laufe der Monate ebenfalls in<br />

die Schwebeflugtests eingebunden, bei<br />

denen sich die Flugzeuge versuchsweise<br />

in in etwa 15 Metern Höhe gespannte<br />

Seile einhakten.<br />

ERFOLGREICHE TRANSITIONEN<br />

IN EDWARDS AFB<br />

Der erste Übergang vom Horizontal- in<br />

den Vertikalflug und zurück gelang am<br />

28. November 1956. In 1830 Metern<br />

Höhe verringerte Girard die Geschwindigkeit<br />

und stellte die Nase langsam<br />

nach oben, bis die X-13 viele Sekunden<br />

lang nur noch auf ihrem Abgasstrahl<br />

stand. Dann kippte die Nase wieder<br />

Das Cockpit war nur sehr rudimentär instrumentiert.<br />

Der Pilot hatte einen beweglichen Sitz.<br />

nach unten, und das Flugzeug landete<br />

konventionell. Dies war die erste Transition<br />

dieser Art mit einem jetgetriebenen<br />

Fluggerät.<br />

Eine volle Einsatzsequenz demonstrierte<br />

Ryan schließlich am 11. April<br />

1957. Die X-13 hakte sich von ihrem<br />

Seil an der Anhängerwand aus, schwebte<br />

etwas zurück und stieg dann senkrecht<br />

hoch, um in den waagrechten Flug<br />

überzugehen. Nach einigen Manövern<br />

kehrte sie zur South Base in Edwards<br />

zurück und hakte sich wieder ein. Das<br />

Flugverhalten war dabei sehr stabil und<br />

die Maschine einfach zu steuern.<br />

Den Erfolg wollte die Air Force<br />

möglichst spektakulär inszenieren, und<br />

so schaffte man die erste X-13 per<br />

Schiff nach Washington. Dort wurden<br />

im Juli 1957 während eines Flugtags auf<br />

der Andrews Air Force Base einige Vorführungen<br />

geflogen. Spektakulärer Höhepunkt<br />

war am Tag danach die Präsentation<br />

vor dem Osteingang des Pentagon.<br />

Danach geriet die X-13 aber wie<br />

die anderen Senkrechtstarter-Programme<br />

jener Zeit schnell wieder in Vergessenheit.<br />

Immerhin überlebten beide<br />

Versuchsmuster. Sie sind heute im Museum<br />

der US Air Force in Dayton und<br />

im Gillespie Field Annex des San Diego<br />

Air and Space Museum zu sehen. FR<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong> 85


Service MODELLE, BÜCHER UND TERMINE<br />

[ 2 ] [ 1 ]<br />

Herpa<br />

Neu in der WINGS Collection ist<br />

die McDonnell Douglas F-15C<br />

Eagle der 122nd Fighter Squadron/159th<br />

Fighter Wing mit<br />

Namen „Bayou Militia“ [ 1 ]. Obwohl<br />

sie „nur“ eine Einheit der<br />

Nationalgarde des Bundesstaates<br />

Louisiana im Süden der USA ist,<br />

nimmt die 122. Staffel regelmäßig<br />

an internationalen Einsätzen<br />

der US-Luftwaffe teil. Das 1:72-<br />

Modell ist sehr detailliert gearbeitet,<br />

die Ruder am Leitwerk,<br />

die Fahrwerksabdeckungen, Cock ­<br />

pithaube und Luftbremse sind<br />

beweglich (Art.-Nr. 580038,<br />

119,95 Euro).<br />

Revell<br />

Eines der coolsten Tourgefährte<br />

aller Zeiten, die „Ed Force One“<br />

[ 2 ] getaufte Boeing 747-400,<br />

beförderte die Heavy-Metal-Urgesteine<br />

von Iron Maiden auf der<br />

„The Book of Souls World Tour<br />

<strong>2016</strong>“ um den Globus. Der einzigartige<br />

Jumbo wurde vom Frontmann<br />

der Band, Bruce Dickinson,<br />

selbst geflogen. Neben einem besonders<br />

detaillierten Fahrwerk ist<br />

der Abziehbilderbogen mit authentischen<br />

Dekorelementen ein<br />

Highlight des 1:144-Modells<br />

(Art.-Nr. 04950, 29,99 Euro).<br />

Das „Geschenkset 60 Jahre Luftwaffe“<br />

[ 3 ] von Revell enthält<br />

Flugzeuge in diesem Heft<br />

Messerschmitt Bf <strong>10</strong>9<br />

Lockheed Martin F-35<br />

Boeing 737 MAX<br />

1:72 Airfix, 1:32 Revell<br />

1:200 Herpa, 1:72 Hasegawa, 1:72 Italeri,<br />

1:48 Revell, 1:32 Italeri<br />

1:500 Herpa<br />

Bausätze der wichtigsten Jets im<br />

Maßstab 1:72, darunter Eurofighter<br />

Typhoon, Tornado IDS,<br />

F-4F Phantom II und F-<strong>10</strong>4G<br />

Starfighter, sowie die sechs<br />

Grundfarben, Klebstoff und<br />

Pinsel. Die Modelle bestehen insgesamt<br />

aus 484 Einzelteilen<br />

(Art.-Nr. 05797, 49,99 Euro).<br />

[ 3 ]<br />

Armstrong<br />

Kindgerechte Luftfahrtgeschichten<br />

müssen für Erwachsene<br />

nicht langweilig<br />

sein. Das in Text<br />

und Bild von Torben<br />

Kuhlmann verfasste<br />

Buch über die<br />

erste bemannte, nein,<br />

be“mauste“ Mondlandung<br />

wird mit<br />

Sicherheit viele<br />

ausgewachsene Fans finden. Reizvoll sind die technisch<br />

genauen Zeichnungen. Die Panels sind teilweise im Stile eines<br />

Reisealbums angeordnet und vermischen Luft- und Raumfahrtgeschichte,<br />

Astronomie, Maschinenbau, Spionagethriller<br />

und Fabel. Für Kinder uneingeschränkt empfehlenswert und eine<br />

tolle Ergänzung zum ersten Teil mit dem Titel „Lindbergh“.<br />

Darin hebt eine kleine Maus mit einem Flugapparat ab.<br />

Armstrong. Die abenteuerliche Reise einer Maus<br />

zum Mond. 128 Seiten, NordSüd Verlag,<br />

ISBN: 978-3314<strong>10</strong>3483, 19,99 Euro<br />

Wertung • • • • • •<br />

Flugbetriebsstoffe<br />

Dieses Buch von Spezialisten für Spezialisten beschreibt<br />

die Entwicklung der Betriebsstoffe (Flugkraftstoffe,<br />

Flugschmierstoffe, Hydraulikflüssigkeiten) in Deutschland<br />

in den ersten 125 Jahren der Luftfahrt. Dabei wird auf die<br />

politischen, wirtschaftlichen und militärischen Umfelder<br />

eingegangen, die Entwicklung und Einsatz prägten. Es<br />

handelt sich um eine Bestandsaufnahme von Experten in<br />

Forschung und Praxis. Das absehbare Ende der von fossilen<br />

Grundstoffen dominierten Zeit wird mitbedacht. Schwerpunkt<br />

sind daher die Darstellung der möglichen alternativen<br />

Betriebsstoffe der Zukunft und ihre Bewertung. Sehr<br />

ausufernd, eher für Fachleute als für Laien interessant.<br />

Eilhard Jantzen und<br />

Knut Maier:<br />

Flugbetriebsstoffe.<br />

Reihe: Die deutsche<br />

Luftfahrt, Band 35,<br />

468 Seiten,<br />

ISBN 978-3763761319,<br />

Bernard & Graefe Verlag,<br />

49 Euro<br />

Wertung • • • <br />

Im Aufwind des Ith<br />

Die Ithwiesen sind<br />

einer der bekanntesten<br />

Segelflugplätze<br />

Deutschlands.<br />

Der kommentierte<br />

Bildband beleuchtet<br />

die fast 90-jährige<br />

facettenreiche<br />

Geschichte des<br />

dortigen Flugbetriebs in Ergänzung<br />

zur derzeit laufenden Ausstellung im<br />

Schloss Beveren. Er gibt dabei einen<br />

guten Einblick ins Vereinsleben und<br />

den Platzalltag im Wandel der Zeiten.<br />

Großformatige Stimmungsbilder tragen<br />

dazu bei, vergangene Zeiten lebendig<br />

werden zu lassen. Einleitende Absätze<br />

strukturieren die Phasen der Nutzung.<br />

Im Aufwind des Ith. 160 Seiten,<br />

277 Abbildungen (150 farbig),<br />

ISBN: 978-3959540117.<br />

Verlag Jörg Mitzkat, 19,80 Euro<br />

Wertung • • • • <br />

86 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Foto: AIRTEC<br />

Zum zweiten Mal findet die AIRTEC in München statt. Zulieferer aus aller<br />

Welt präsentieren vom 25. – 27. Oktober hier ihre neuesten Entwicklungen.<br />

Infos unter Tel.: +49 69 2740 0315, E-Mail: info@airtec.aero oder im<br />

Web unter http://airtec.aero/<br />

• 16. – 18.9.<strong>2016</strong><br />

NATO Days & Czech Air Force<br />

Days, Ostrava, Tschechien<br />

Jagello 2000 Association,<br />

Tel.: +420 597 479208,<br />

E-Mail: jagello@jagello.org,<br />

www.natodays.cz/about-the-event<br />

• 16. – 18.9.<strong>2016</strong><br />

Africa Aerospace & Defence,<br />

Waterkloof AFB, Südafrika<br />

www.aadexpo.co.za<br />

• 17. – 18.9.<strong>2016</strong><br />

Athens Flying Week,<br />

Tanagra AFB, Griechenland<br />

E-Mail: afw@athensflyingweek.gr,<br />

www.athensflyingweek.gr/<br />

• 17. – 18.9.<strong>2016</strong><br />

Großes Fly-in zum <strong>10</strong>. Jubiläum<br />

der Quax-Flieger, Flughafen<br />

Paderborn<br />

Quax – Verein zur Förderung von historischem<br />

Fluggerät e.V., Heessener<br />

Dorfstr. 46, 59073 Hamm,<br />

Tel.: +49 2381 488842, E-Mail: info@<br />

quax-flieger.de, www.quax-flieger.de<br />

• 24. – 25.9.<strong>2016</strong><br />

MCAS Miramar Air Show,<br />

Kalifornien, USA<br />

http://miramarairshow.com/<br />

• 24. – 25.9.<strong>2016</strong><br />

Meeting Aérien des Etoiles et<br />

des Ailes, Toulouse-Francazal<br />

www.meeting.desetoilesetdesailes.com/<br />

• 24. – 25.9.<strong>2016</strong><br />

Sivrihisar Hava Gösterileri<br />

Airshow, Eskişehir, Türkei<br />

www.sivrihisarhavagosterileri.com/<br />

• 24. – 26.9.<strong>2016</strong><br />

Wonsan Air Festival,<br />

Kalma International Airport,<br />

Wonsan, Nordkorea<br />

www.wonsanairfestival.com<br />

• 1. – 2.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong><br />

Thunder over Georgia,<br />

Robins AFB<br />

www.robins.af.mil/airshow<br />

• 6. – 9.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong><br />

AIREX – Istanbul Airshow,<br />

Atatürk Airport, Türkei<br />

www.airexistanbul.com/<br />

• 8. – 9.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong><br />

San Francisco Fleet Week,<br />

Kalifornien, USA<br />

http://fleetweeksf.org/<br />

• <strong>10</strong>. – 14.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong><br />

African Air Expo, Accra, Ghana<br />

www.africanairexpo.com<br />

• 11. – 13.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong><br />

Helitech International <strong>2016</strong>,<br />

RAI Amsterdam, Niederlande<br />

Andrew Menniss,<br />

Tel.: +44 2089<strong>10</strong> 7188, E-Mail:<br />

Andrew.menniss@reedexpo.co.uk,<br />

www.helitechevents.com/<br />

• 12. – 15.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong><br />

Japan International Aerospace<br />

Exhibition, Tokio, Japan<br />

www.japanaerospace.jp/eng<br />

• 15.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong><br />

MTU Aero Engines Werksmuseum,<br />

Lange Nacht der<br />

Museen, München<br />

Dachauer Straße 665, 80995<br />

München, Tel.: +49 89 1489-0,<br />

E-Mail: info@mtu.de,<br />

www.mtu-museum.de<br />

• 15. – 16.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong><br />

Airshow, Fort Worth Alliance<br />

Airport, Texas, USA<br />

www.allianceairshow.com/<br />

• 22. – 23.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong><br />

Wings over Houston Airshow,<br />

Texas, USA<br />

Tel.: +1 713266 4492,<br />

www.wingsoverhouston.com/<br />

• 29. – 30.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong><br />

Air Expo <strong>2016</strong>, NAS Patuxent<br />

River, Maryland, USA<br />

www.paxairexpo.org/<br />

• 1. – 6.11.<strong>2016</strong><br />

Airshow China, Zhuhai, China<br />

Tel.: +86 756 3369235,<br />

E-Mail: zhuhai@airshow.com.cn,<br />

www.airshow.com.cn/en/<br />

• 1. – 3.11.<strong>2016</strong><br />

NBAA, Orlando, Florida, USA<br />

National Business Aviation Association<br />

(NBAA), 1200 G Street NW, Suite<br />

1<strong>10</strong>0, Washington D.C. 20005, USA,<br />

Tel.: +1 202 783 9000, E-Mail:<br />

info@nbaa.org, www.nbaa.org<br />

• 9. – <strong>10</strong>.11.<strong>2016</strong><br />

Electric & Hybrid Aerospace<br />

Technology Symposium, Köln<br />

UKIP Media & Events, Dorkin,<br />

Surrey, GB, Tel.: +44 1306 743744,<br />

E-Mail: andrew.boakes@ukipme.com,<br />

www.electricandhybridaerospacetechnology.com/<br />

• 11.11.<strong>2016</strong><br />

Blue Angels Homecoming<br />

Airshow, NAS Pensacola,<br />

Florida, USA<br />

www.naspensacolaairshow.com/<br />

• 12. – 13.11.<strong>2016</strong><br />

Air Show and Open House,<br />

Nellis AFB, Nevada, USA<br />

www.nellis.af.mil/AirShow.aspx<br />

Impressum<br />

Vereinigt mit <strong>FLUG</strong>WELT INTERNATIONAL, WELTLUFTFAHRT<br />

AIR WORLD, <strong>FLUG</strong>SPORT und LUFTWAFFEN-FORUM<br />

(Hrsg: FREUNDESKREIS LUFTWAFFE e.V.) ISSN 0015-4547<br />

Redaktion <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart, E-Mail:<br />

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Paul Pietsch †, Michael Pfeiffer Stellv. Chefredakteur (verant. i. S. d.<br />

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sfr <strong>10</strong>,00), Jahresabopreis Inland: € 63,60, Jahresabo preis Ausland: A:<br />

€ 69,90, CH: sfr 115,00; Kombiabo: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und Klassiker der<br />

Luftfahrt zum Kombipreis mit rund 15 % Preisvorteil. Jahrespreis für<br />

Inland 12 Ausgaben <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und 8 Ausgaben Klassiker der Luftfahrt<br />

€ 94,20 (A: € <strong>10</strong>5,40, CH: sfr 172,<strong>10</strong>, übrige Auslandspreise<br />

auf Anfrage).<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer Immatrikulationsbescheinigung<br />

das Abo mit einem Preisvorteil von 40 % gegenüber dem Kioskkauf<br />

zum Preis von € 38,16 (A: € 43,20; CH: sfr 72,00; weitere Auslandspreise<br />

auf Anfrage).<br />

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Nachbrenner<br />

Messerschmitt Bf <strong>10</strong>9 G-4<br />

Gustav<br />

in Amerika<br />

Neuestes Highlight der Warbird-Sammlung<br />

von Jerry Yagen ist eine Bf <strong>10</strong>9,<br />

die bei MeierMotors aus Teilen eines Wracks<br />

und Flügeln einer Buchón entstand.<br />

Von KARL SCHWARZ; Foto: UWE GLASER<br />

offiziell trägt die „schwarze Eins“ der Fighter<br />

Factory die Werknummer 19257 einer Bf <strong>10</strong>9<br />

G-4, die im Mai 1943 bei einer Bruchlandung<br />

des Jagdfliegers Viktor Petermann auf russischem<br />

Territorium verloren ging. Die Reste wurden irgendwann<br />

geborgen, und zusammen mit Arbeiten an seiner Jak-3<br />

gab Yagen den Wiederaufbau in die Hände der Meier-Brüder<br />

in Bremgarten bei Freiburg. Die erhielten als Teilespender<br />

auch eine Hispano HA.1112-M1L Buchón, von der man die<br />

88 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> OKTOBER <strong>2016</strong><br />

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Tragflächen übernahm. Der Rest der Zelle wurde mit zahlreichen<br />

neu gefertigten Strukturteilen und Beplankungen in bester<br />

Qualität wieder aufgebaut. Nach einer längeren Arbeitspause<br />

wurde der Jäger schließlich zwischen 2015 fertiggestellt.<br />

Lackiert ist die G-4 in den Farben des Flugzeugs von Hauptmann<br />

Klaus Quaet-Faslem, der Mitte 1943 als Gruppenkommandeur<br />

die I./JG 3 „Udet“ führte.<br />

Den Erstflug machte der bekannte Bf-<strong>10</strong>9-Spezialist Charlie<br />

Brown im vergangenen August. Nach einigen Tests ging die<br />

Gustav zur Fighter Factory in Virginia,<br />

wo sie als erstes G-Modell in<br />

den USA überhaupt seit dem Frühjahr<br />

Klassiker<br />

der Luftfahrt<br />

Eine große Fotoreportage<br />

über die Bf <strong>10</strong>9 G-4 von Jerry Yagen<br />

gibt es im neuen Klassiker.<br />

Ausgabe 7<br />

jetzt am Kiosk<br />

erhältlich<br />

auf Flugshows im Einsatz ist. Pilotiert wird die mit einem DB-<br />

605-Motor bestückte Maschine von Rick Volker; er hatte schon<br />

zuvor Erfahrungen mit der Bf <strong>10</strong>9 E sammeln können. Gegenüber<br />

der Emil hat die G-Version „viel mehr Leistung, eine viel<br />

bessere Beschleunigung“, so Volker. Vom Handling her sei sie<br />

ähnlich, benötige aber mehr Kraftaufwand im Querruder. FR<br />

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Vorschau<br />

11/16<br />

Die neue <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint am <strong>10</strong>. Oktober <strong>2016</strong><br />

LUFTHANSA BEREITET SICH AUF DIE A350 VOR<br />

Neu für die Langstrecke<br />

Statt ihrer spritfressenden Vierstrahler A340 will die Lufthansa auf Langstrecken<br />

künftig mit den neuen Airbus A350 glänzen. Sie sollen ab Ende <strong>2016</strong> geliefert<br />

werden und das Drehkreuz München stärken.<br />

Wir bitten um Verständnis, wenn angekündigte Beiträge aus aktuellen Gründen in eine andere Ausgabe verschoben werden.<br />

F-35C DER US NAVY<br />

Trägerjet<br />

Während die F-35A und F-35B bereits<br />

im Dienst sind, hat die US Navy den<br />

Testmarathon für die F-35C noch nicht<br />

abgeschlossen. Wir berichten ausführlich<br />

von den aktuellen Trägerversuchen<br />

auf der „George Washington“.<br />

A3<strong>10</strong> FÜR NOVESPACE<br />

Parabelflieger<br />

Schwerelos im Flugzeug zu schweben<br />

ist für wissenschaftliche Experimente<br />

interessant. In Europa kommt nun eine<br />

A3<strong>10</strong> zum Einsatz, die bei Lufthansa<br />

Technik aufwendig umgebaut wurde.<br />

Probensammler<br />

Der Asteroid Bennu ist das Ziel von<br />

OSIRSI-REx. Wie die NASA-Raumsonde<br />

bis 2023 Material zur Erde<br />

zurück bringen soll, erklären wir in<br />

der nächsten Ausgabe im Detail.<br />

Fotos: Airbus, LH Technik/Jan Brandes, NASA, US Navy<br />

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