VEDES Magazin Herbst/Winter 2016 | VM26

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WISSEN & ENTDECKEN Um Ihrem Kind die Trennungsangst zu nehmen und die Eingewöhnung in Krippe oder Kita zu erleichtern, braucht es vor allem Geduld und Zeit. Besonders bewährt hat sich bisher das Berliner Eingewöhnungsmodell. 52 spielen mit <strong>VEDES</strong>
Fotos: pederk/istockphoto Gerade noch war Alexander gut gelaunt. Der Zweijährige hatte sich auf seinen Besuch in der neuen Krippe gefreut: Da werde gebastelt und gesungen, und es gebe viele nette Kinder, hatten seine Eltern erzählt. Aber jetzt, wo sein Vater ihn zum Abschied auf beide Wangen küsst und sich umdreht, bricht der Kleine in Tränen aus und klammert sich ans Hosenbein. Eine ganz alltägliche Szene. Mittlerweile weiß man, dass eine abrupte Trennung beim Kind starken Stress auslöst. „Un tersuchungen haben gezeigt, dass Kinder dann häufiger krank werden und die Bindung an die Eltern langfristig leiden kann“, sagt der Soziologe Hans-Joachim Laewen vom Institut für angewandte Sozialisationsforschung und frühe Kindheit (Infans). Die Lösung: eine sanfte, schrittweise Eingewöhnung. Das ist die Basis des sogenannten Berliner Modells, das viele Betreuungseinrichtungen seit Jahren erfolgreich anwenden. Die Grund überlegung: Kinder sind erst dann bereit, sich von den Eltern zu lösen, wenn sie eine neue emotionale Bindung eingegangen sind. Nämlich zur Erzieherin oder zum Erzieher. R DAS BERLINER MODELL SCHRITT FÜR SCHRITT ZUR UNABHÄNGIGKEIT: 1 Die erste Phase dauert circa drei Tage. Mama oder Papa begleiten das Kind in die Einrichtung und bleiben ein bis zwei Stunden mit ihm dort. Dabei benehmen sich die Eltern eher passiv und spielen nicht mit dem Kind, sind aber aufmerksam. Eine Erzieherin nimmt ersten Kontakt mit dem Kind auf. 2 DIE GRUNDPHASE: STABILISIERUNGS- UND TRENNUNGSPHASE Jetzt können Mama oder Papa sich schon mal aus dem Kita- oder Krippenzimmer wagen. Mindestens für zwei bis drei, höchstens aber für 30 Minuten. Wenn das Kleine dabei heftig weint, dann sollte die Abwesenheit wirklich nur ein paar Minuten dauern, jedoch sukzessive verlängert werden. Diese zweite Phase ist die längste: Sie variiert zwischen ein bis drei Wochen. Dabei übernehmen die Erzieher alle Aufgaben: Sie sind Spielpartner, Versorger, wickeln das Kind. Jetzt können auch schon erste Schlafversuche unternommen werden. Beim Einschlafen und Aufwachen sollten aber anfangs immer Papi oder Mami anwesend sein. 3 SCHLUSSPHASE Jetzt dürfen die Eltern ihren Sprössling für einige Stunden am Stück allein in der Einrichtung lassen. Am besten aber nur halbtags. Das untrügliche Zeichen, dass die Eingewöhnung abgeschlossen ist: Das Kleinkind lässt sich auch von jemand anderem trösten. Lecker! Mamis Brote schmecken am besten! Das weiß jedes Kind. Damit sie auch schön verpackt sind und frisch bleiben, gibt’s die Brotbox Sistema von Jähn in zwei Versionen: „Sandwich To Go“, für den kleinen Snack zwischendurch, und „Snack To Go“, mit Einsatz zur Speisentrennung! Spülmaschinenfest. spielen mit <strong>VEDES</strong> 53
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