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WJA - <strong>WIN</strong> <strong>02</strong>.16 13<br />

Flüchtlinge lernen unser „Peterle“ kennen<br />

Der Weg von der Geburt bis zum Schulabschluss<br />

Am 24.05.<strong>2016</strong> startete unsere dreiteilige Veranstaltungsreihe im Rahmen<br />

unseres Jahresthemas „Geflüchtet“. Bei diesen Vortragsveranstaltungen<br />

sollen den in Augsburg wohnenden Asylsuchenden zahlreiche Informationen<br />

nahe gebracht werden, um ihnen das Einleben in Augsburg zu erleichtern.<br />

Ziel soll es insbesondere sein, dass die Schutzsuchenden einen<br />

Überblick über die verschiedenen Behörden bekommen, an welche sie<br />

sich mit ihren Fragestellungen wenden können. Damit wollen wir Hilfe zur<br />

Selbsthilfe leisten.<br />

Der erste Teil der Veranstaltungsreihe wurde durch das Ressort Schule/<br />

Wirtschaft bei den Stadtwerken Augsburg durchgeführt – die auch kurzfristig<br />

als Mitsponsor gewonnen werden konnten. Hierbei wurde die Geschichte<br />

eines in Augsburg geboren Jungen „Peterle“ von dessen Geburt<br />

bis zu seinem Berufseintritt erzählt. Im Rahmen einer abwechslungsreich<br />

gestalteten und vor allem sehr informativen Präsentation wurde den anwesenden<br />

Schutzsuchenden aufgezeigt, welche Behörden dem kleinen<br />

Augsburger in seinen Lebensjahren bis zur Volljährigkeit mit Rat und Tat<br />

zur Seite stehen.<br />

Für die Infoveranstaltung konnten auch einige Vertreter der Stadt Augsburg,<br />

wie z.B. der 3. Bürgermeister Dr. Stefan Kiefer und Vertreter des Sozialsowie<br />

des Bildungsreferats gewonnen werden. Weiter standen Mitarbeiter<br />

der Agentur für Arbeit, der Kindertagesbetreuung der Stadt Augsburg, der<br />

DEKRA Akademie Augsburg, der Fahrschule Dallhammer Gersthofen sowie<br />

des Vereins Tür an Tür für Fragen der Flüchtlinge zur Verfügung.<br />

Husain Mahmoud begrüßte die Asylsuchenden auf Deutsch und Arabisch<br />

und gab sodann zunächst das Wort an Herrn Dr. Stefan Kiefer weiter. Im<br />

Rahmen einer kurzen Einführung erklärte Herr Dr. Kiefer im groben Umriss<br />

das Verwaltungssystem der Bundesrepublik Deutschland und machte<br />

insbesondere auf die verschiedenen Zuständigkeitsbereiche der Behörden<br />

aufmerksam.<br />

Anschließend begann der eigentliche Vortrag des Ressorts Schule/Wirtschaft<br />

mit der Zeitreise durch die ersten Lebensjahre des „Peterle“. Es<br />

wurden hier die wichtigsten Lebensstationen eines Kindes bzw. Jugendlichen<br />

von der Geburt über die verschiedenen Möglichkeiten der Kinderbetreuung<br />

und dem Schulbesuch bis hin zur Eröffnung des ersten Bankkontos<br />

sowie dem Erwerb des Personalausweises vorgestellt und zugleich die für<br />

jede Station zuständige Behörde bzw. Institution genannt.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags bezog sich auf das soziale Zusammenleben<br />

in Deutschland. So wurde den Flüchtlingen z.B. erläutert, dass<br />

es erlaubt ist, Alkohol zu trinken, oder dass sich Paare – auch gleichgeschlechtliche<br />

– in der Öffentlichkeit ihre Zuneigung zeigen dürfen. Auch<br />

wurde die Gleichstellung von Männern und Frauen thematisiert.<br />

Abgerundet wurden diese Informationen durch kurze rechtliche Hinweise,<br />

z.B. ab welchem Alter Rechtsgeschäfte wirksam abgeschlossen werden<br />

können oder bis zu welcher Uhrzeit Jugendliche abends ohne Erziehungsberechtigten<br />

unterwegs sein dürfen.<br />

Während des Vortrags gab es immer wieder kurze Pausen, in welchen die<br />

anwesenden Dolmetscher den Asylsuchenden die gegebenen Informationen<br />

in arabische, persische, afghanische und englische Sprache übersetzten.<br />

Nach dem eigentlichen Vortrag hatten die Teilnehmer dann ausreichend<br />

Zeit, Fragen an die anwesenden Vertreter der einzelnen Institutionen zu<br />

stellen. Hierbei waren den Schutzsuchenden die Themen der Anerkennung<br />

als Asylsuchender bzw. als Flüchtling durch das Bundesamt für Migration<br />

und Flüchtlinge, das Finden einer Wohnung und einer Arbeitsstelle sowie<br />

Fragen zum Familiennachzug besonders wichtig.<br />

Claudia Mindermann

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