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MOTORRAD Classic 10/2016

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<strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de<br />

Youngtimer Oldtimer Szene Markt<br />

Kawasaki<br />

GPZ 1<strong>10</strong>0<br />

Honda<br />

CB 1<strong>10</strong>0 F<br />

Service<br />

Speichenräder<br />

reparieren<br />

Teil 1: Aus- und<br />

Einspeichen<br />

DIE<br />

STÄRKSTEN<br />

Boxer-Legende<br />

ZÜNDAPP<br />

K 800<br />

500er-GP 1976<br />

BARRYS<br />

ERSTER<br />

WM-TITEL<br />

Seltener Single<br />

SUZUKI<br />

GOOSE 350<br />

Offroad-Spektakel<br />

CLASSIC-<br />

ENDURO<br />

ZSCHOPAU<br />

Nachgedruckt: Erster Test der<br />

BMW R <strong>10</strong>0-Modelle von 1977<br />

Deutschland 5,70 €<br />

Österreich 6,40 € . Schweiz <strong>10</strong>,80 SFr . BeNeLux 6,60 €<br />

Dänemark 62,00 DRK . Finnland 8,50 €<br />

Griechenland 8,20 € . Italien 7,50 €


INHALT I<br />

<strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

Luxus im Art déco-Stil: Die ab 1933 in geringer Stückzahl gebaute Zündapp K 800<br />

war mit ihrem geschmeidigen Vierzylinder-Boxer ein sehr exklusives Vergnügen<br />

70<br />

Klein, aber oho: Die<br />

sehr seltene Suzuki<br />

Goose 350 sportelt<br />

in der Tradition von<br />

Aermacchi & Co.<br />

MOTORRÄDER IN<br />

DIESER AUSGABE:<br />

BMW R <strong>10</strong>0/7 96<br />

BMW R <strong>10</strong>0 S 96<br />

BMW R <strong>10</strong>0 RS 96<br />

Honda XL 500 R 80<br />

Honda CB 1<strong>10</strong>0 F Super Bol d‘Or 4<br />

Jawa 361 Eigenbau 92<br />

Kawasaki GPZ 1<strong>10</strong>0 B2 4<br />

Suzuki Goose 350 34<br />

Yamaha AS-3 16<br />

Zündapp K 800 70<br />

Beim <strong>Classic</strong>-Enduro<br />

in Zschopau sind<br />

traditionell die Gelände<br />

sportler von<br />

MZ und Simson<br />

stark vertreten<br />

24 34<br />

16<br />

Mit der AS-3<br />

leitete Yamaha<br />

1971 einen stilistischen<br />

Umbruch<br />

ein und<br />

verbaute in der<br />

125er bereits<br />

Komponenten<br />

der späteren<br />

RD-Modelle<br />

Titelfotos: Archiv, Jacek Bilski, Alan Cathcart, fact, Bernd Loistl;<br />

Fotos Inhalt: Francois Beau, Jacek Bilski (2), fact, Markus Jahn, Bernd Loistl, Stephan Matthes, mps-Fotostudio, Kyoichi Nakamura, Marcel Schoch, Fred Siemer<br />

2 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


4<br />

AUF ACHSE<br />

4 Big Bikes der frühen 1980er-Jahre<br />

Ausfahrt mit einer Honda CB 1<strong>10</strong>0 F und<br />

der Kawasaki GPZ 1<strong>10</strong>0 B2<br />

34 Suzuki Goose 350<br />

Sportlicher Single mit Gitterohrrahmen<br />

IM STUDIO<br />

16 Yamaha AS-3<br />

Die Zweitakt-Yamaha gehörte 1971 mit<br />

ihrem 125er-Zweizylinder zu den Flotten<br />

40<br />

84<br />

80<br />

92<br />

ZURÜCKGEBLÄTTERT<br />

32 Interessantes aus <strong>MOTORRAD</strong> 22/1967<br />

Puch M 125<br />

SZENE<br />

24 <strong>Classic</strong>-Enduro „Rund um Zschopau“<br />

Wir waren bei der 16. Ausgabe dabei<br />

40 Werner werkelt<br />

Die Xpresso V4 muss sich beweisen<br />

46 Baiersbronn <strong>Classic</strong><br />

Vorschau auf den 4. Ruhestein-Bergpreis<br />

48 Nachrichten, Termine, Tipps<br />

70 Zündapp K 800<br />

Hubraumstark und tourentauglich<br />

78 Porträt Motorrad Meister Milz<br />

Er hat sie: neue Teile für Ost-Kräder<br />

80 Restaurierung Honda XL 500 R<br />

Neuaufbau aus einer Bierlaune heraus<br />

90 Vergessene Motorradhersteller<br />

Lloyd aus Nürnberg<br />

92 Leser bauen selbst<br />

Eigenbau auf Basis einer Jawa 361<br />

SERVICE<br />

84 Speichenräder reparieren – Teil 1<br />

So funktioniert das Aus- und Einspeichen<br />

NACHGEDRUCKT<br />

96 BMW R <strong>10</strong>0/7, R <strong>10</strong>0 S und R <strong>10</strong>0 RS<br />

Vergleichstest der /7-Modellgeneration<br />

MARKT<br />

62 Der aktuelle Preisspiegel<br />

Über 500 Klassiker unter der Lupe<br />

SPORT<br />

<strong>10</strong>4 DHM-News<br />

<strong>10</strong>6 Die Königsklasse in der Saison 1976<br />

Erster Titel für Sheene, letzter MV-Sieg<br />

RUBRIKEN<br />

52 Kleinanzeigen-Markt<br />

68 Leserbriefe<br />

114 Vorschau/Impressum<br />

EDIT0RIAL<br />

Ihrer Zeit<br />

weit voraus<br />

Wohl kaum jemand hätte sich<br />

Anfang der 1980er-Jahre vorstellen<br />

können, dass unsere beiden Titelhelden<br />

dieser Ausgabe irgendwann wieder<br />

einmal voll angesagt sein würden.<br />

Doch heute bemüht sich jeder Hersteller,<br />

etwas in Sachen Retro zu bringen. Und<br />

was böte sich für einen japanischen<br />

Motorradbauer Bes se res an als ein dicker<br />

Reihenvierzylinder? Mit der CB 1<strong>10</strong>0 EX<br />

hat Honda schon seit Längerem solch eine<br />

Maschine im Programm. Und stellt vermutlich<br />

noch eine weitere auf den kommenden<br />

Herbstmessen vor.<br />

Unsere beiden Urviecher aus den<br />

frühen 80ern standen dagegen am Ende<br />

ihrer Entwicklung. Kawasaki hatte dem<br />

aus der Z1 abgeleiteten Vierer noch eine<br />

Einspritzung verpasst. Aber mit altertümlich<br />

rollengelagerter Kurbelwelle war<br />

kein Staat mehr zu machen. Honda setzte<br />

alsbald auf V4-Motoren und musterte die<br />

luftgekühlten Reihenmotoren zunächst<br />

aus. Optisch sind unsere beiden Titelmodelle<br />

– einmal mehr wurden uns hervorragend<br />

gepflegte Exemplare zur Verfügung<br />

gestellt – eine Wucht, auch heute<br />

noch schön anzusehen. Das müssen Heritage-Designer<br />

erst mal besser machen.<br />

Was man aus einer V4-Honda machen<br />

kann, zeigt der Umbau von Mini Koch. Ich<br />

weiß nicht, wie viele Arbeitsstunden er in<br />

dieses Projekt gesteckt hat, aber eines ist<br />

klar: Es wird die am besten fahrende VF<br />

<strong>10</strong>00 F sein. Zu bewundern ab Seite 40.<br />

Viel Spaß beim Lesen<br />

wünscht Ihnen<br />

<strong>10</strong>6<br />

Michael Pfeiffer<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper fürs iPad.<br />

Mehr Infos: www.motorrad-classic.de/mcl-epaper<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 3


AUF ACHSE I<br />

Honda CB 1<strong>10</strong>0 F I Kawasaki GPZ 1<strong>10</strong>0 B2<br />

Heute ein<br />

König Text:<br />

4 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

Welch erhabenes Gefühl, bei<br />

Kaiserwetter mit den Traum-<br />

Bikes der Jugend auf Tour gehen<br />

zu dürfen – einer Honda<br />

CB 1<strong>10</strong>0 F Super Bol d’Or und<br />

der Kawasaki GPZ 1<strong>10</strong>0, dem<br />

„King of Supersport“!<br />

Uli Holzwarth; Fotos: fact<br />

www.motorrad-classic.de


www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 5


AUF ACHSE I<br />

Honda CB 1<strong>10</strong>0 F I Kawasaki GPZ 1<strong>10</strong>0 B2<br />

Honda<br />

CB 1<strong>10</strong>0 F<br />

Top-Motor mit labilem Fahrwerk bei<br />

hohem Tempo – so das Fazit des Tests<br />

der CB 1<strong>10</strong>0 F in <strong>MOTORRAD</strong> 1/1983<br />

Krönung der Baureihe: Selbst nach<br />

über 30 Jahren hat Hondas Super Bol<br />

d‘Or nichts von ihrer majestätischen<br />

Ausstrahlung eingebüßt<br />

Vier 33er-Keihin-Vergaser versorgen die Brennräume mit Gemisch<br />

Prima ablesbare Instrumente, Gabel mit verstellbarer Dämpfung<br />

6 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


AUF ACHSE I<br />

Honda CB 1<strong>10</strong>0 F I Kawasaki GPZ 1<strong>10</strong>0 B2<br />

Federbeine mit justierbarer Dämpfung von Zug- und Druckstufe<br />

Wirkungsvolle Bremsen, nahezu wirkungsloses Anti Dive-System<br />

Kawasaki betont sportlich,<br />

Honda eher elegant. Leistungsmäßig<br />

schenken sich<br />

die beiden 1<strong>10</strong>0er nichts<br />

Fast 35 Jahre steckte das sechsseitige Faltblatt<br />

mit dem knallroten Titel in der Prospekthülle,<br />

fein säuberlich archiviert im Ordner mit vielen<br />

weiteren Motorradprospekten. Ein Ordner wie eine<br />

kleine Schatzkiste, prall gefüllt mit meinen Motorrad-<br />

Träumen, die einst unerreichbar erschienen. Ein buntes<br />

Sammelsurium aus über drei Jahrzehnten, das mir<br />

heute mitunter wie eine überdimensionale „To-do-<br />

Liste“ erscheint, weil ich natürlich mit möglichst vie len<br />

meiner Traum-Bikes einmal fahren möchte.<br />

Nun ist endlich die Nummer drei in meiner Sammlung<br />

an der Reihe, die Kawasaki GPZ 1<strong>10</strong>0. Genauer<br />

gesagt: Das Modell B2 von 1982 mit der kleinen Cockpitverkleidung,<br />

das die Kawa-Werber einst zum „King<br />

of Supersport“ erhoben. So jedenfalls steht es auf dem<br />

Titel des besagten Faltprospektes. Den hatte ich damals<br />

beim Händler stibitzt, als ich mir mit der Z 550 nur die<br />

halbe Kawasaki-Portion leisten konnte. Der König<br />

musste also noch warten – 34 Jahre lang!<br />

Dass es nach so vielen Jahren doch noch mit einer<br />

Audienz klappt, habe ich Ralf Gnatzy zu verdanken.<br />

Der Franke, seit seiner Jugend Kawasaki-Fan durch<br />

und durch, besitzt neben etlichen anderen Kawasakis<br />

auch alle drei GPZ 1<strong>10</strong>0-Modelle. Heute überlässt er<br />

mir mit der B2 einen meiner größten Jugend-Schwärme<br />

für eine Ausfahrt. Dabei begleitet uns Manfred<br />

Geiger mit seiner Honda CB 1<strong>10</strong>0 F.<br />

Höhepunkte der Big Bike-Entwicklung<br />

Der Augsburger hatte seine Super Bol d’Or 2009 übers<br />

Internet ersteigert, im augenscheinlich sehr guten, unverbastelten<br />

Zustand, mit nur 12 000 Kilometern auf<br />

dem Tacho. Doch der vermeintliche Glücksgriff entpuppte<br />

sich alsbald als größere Baustelle. Denn die<br />

unübersehbaren Säurespuren unterhalb der Vergaser<br />

waren so gravierend, dass das Motorgehäuse wegen zu<br />

starker Materialschwächung getauscht werden musste.<br />

Da auch der rechte Zylinder kaum noch Kompression<br />

hatte, entschloss sich der Maschinenbau-Ingenieur<br />

trotz des insgesamt sehr ansehnlichen Zustands<br />

zu einer kompromisslosen Komplett-Restaurierung.<br />

Neues Motorgehäuse, aufs zweite Übermaß geschliffene<br />

Zylinder samt passender Kolben, überholte Ventilführungen,<br />

frischer Lack auf Rahmen und Tankoberseite<br />

– das ganze Programm eben, das Manfred für eine<br />

perfekte Restaurierung bis ins Detail für nötig erachtete.<br />

Im gleißenden Sonnenlicht strahlen nun sogar die<br />

Rückspiegel dank neuer Schwarzchrom-Beschichtung<br />

mit jener der Auspuffanlage um die Wette.<br />

Als Krönung der Bol d’Or-Baureihe ist Manfreds<br />

neuwertige und absolut originale CB 1<strong>10</strong>0 F für mich<br />

die ideale Begleiterin beim Ausflug mit dem „König der<br />

Supersportler“, denn die beiden Hubraumboliden stehen<br />

für den vorläufigen Höhe- und Endpunkt bei den<br />

klassisch gezeichneten Big Bikes. Und zwar sowohl bei<br />

Honda als auch bei Kawasaki. Dass die Super Bol d’Or<br />

erst 1983 auf den Markt kam, als die GPZ 1<strong>10</strong>0 B2<br />

bereits zugunsten der moderneren Unitrak-Variante<br />

abgedankt hatte, spielt heute daher keine Rolle.<br />

Honda CB 1<strong>10</strong>0 F: Ein royaler Feingeist<br />

Entscheidender ist für Liebhaber dieser Hubraumgiganten<br />

ein klassischer Auftritt. Und in dieser Hinsicht<br />

können sowohl die Kawasaki als auch die Honda<br />

punkten. Die GPZ in kontrastierendem Rot-Schwarz<br />

wirkt bulliger und aggressiver, macht schon im Stand<br />

www.motorrad-classic.de


IM DETAIL: HONDA CB 1<strong>10</strong>0 F<br />

(1983 – 1984)<br />

Preis 1983: 11 178 Mark<br />

Daten (Typ SC 11)<br />

Motor:Luftgekühlter Vierzylinder-<br />

Viertakt-Reihenmotor, zwei obenliegende<br />

Nockenwellen, vier Ventile pro<br />

Zylinder, über Tassenstößel betätigt,<br />

Bohrung x Hub 70 x 69 mm, Hubraum<br />

<strong>10</strong>62 cm³, Leistung 74 kW (<strong>10</strong>0 PS)<br />

bei 8500/min<br />

Kraftübertragung:Mehrscheiben-<br />

Ölbadkupplung, Fünfganggetriebe,<br />

Kettenantrieb<br />

Fahrwerk:Doppelschleifenrahmen<br />

aus Stahlrohr, Telegabel, Ø 39 mm,<br />

Zweiarmschwinge aus Kastenprofilen<br />

mit zwei Federbeinen, Comstar-Verbundräder,<br />

Reifen <strong>10</strong>0/90 V 18 vorn,<br />

130/90 V 17 hinten, Doppelscheibenbremse<br />

vorn, Ø 276 mm, Doppelkolben-Schwimmsattel,<br />

Scheibenbremse<br />

hinten mit Doppelkolben, Ø 276 mm<br />

Maße und Gewichte:Radstand<br />

1520 mm, Tankinhalt 20 l, Gewicht<br />

vollgetankt 264 kg<br />

Höchstgeschwindigkeit:224 km/h<br />

Technik<br />

Exakt 160 Kubikzentimeter mehr als<br />

bei der 900er und ein gründlich modifiziertes<br />

Chassis kennzeichnen das unverkleidete<br />

Spitzenmodell von Hondas<br />

Bol-d’Or-Serie. Den Hubraumzuwachs<br />

auf <strong>10</strong>62 cm³ erzielte Honda allein<br />

durch größere, nun 70 statt 64,5 Millimeter<br />

messende Kolben. Damit übernahm<br />

die Super Bol d’Or praktisch das<br />

Innenleben des sportlichen Aushängeschilds,<br />

der CB 1<strong>10</strong>0 R. Statt teurem<br />

Magnesium und einer feingewuchteten<br />

Kurbelwelle kamen in der zivilen<br />

1<strong>10</strong>0er jedoch die gewöhnlichen Teile<br />

der 900er zum Einsatz. Verzichten<br />

mussten deutsche Käufer außerdem<br />

auf die volle Leistung, die im Ausland<br />

bei runden 1<strong>10</strong> PS lag. Reduzierhülsen<br />

in beiden Schalldämpfern drosselten<br />

die Leistung auf die damals in<br />

Deutschland üblichen <strong>10</strong>0 PS. Das<br />

Fahrwerk basierte auf der für 1982<br />

modellgepflegten CB 900 F des Typs<br />

SC 09, besaß also die überarbeitete<br />

Gabel mit 39er-Standrohren und Anti<br />

Dive, Niederquerschnittsreifen und eine<br />

Motorlagerung in<br />

vibrationshemmenden<br />

Silentblocks.<br />

Zur Verbesserung der<br />

Fahrstabilität bei hohem<br />

Tempo<br />

verlängerte Honda bei der 1<strong>10</strong>0er<br />

jedoch den Nachlauf um <strong>10</strong> auf 120<br />

Millimeter, außerdem fiel der Lenkkopfwinkel<br />

0,5 Grad flacher aus, maß<br />

nunmehr 62 Grad. Im Gegensatz zur<br />

900er-Schwester, die vorn wie hinten<br />

mit 18-Zoll-Rädern ausgestattet war,<br />

rotierte in der nadelgelagerten Kastenschwinge<br />

der Super Bol d’Or ein<br />

17-Zoll-Hinterrad, dessen Reifen allerdings<br />

einen höheren 90er-Querschnitt<br />

aufwies.<br />

Kettenreaktion: drei<br />

Ketten für Primär- und<br />

Nockenwellenantrieb<br />

Kauf-Check<br />

Nach über 30 Jahren sollte man sich<br />

von der grundsätzlichen Robustheit<br />

der dohc-Vierventiler der Bol-d’Or-Serie<br />

nicht täuschen lassen. Denn die<br />

Zeit, viele Kilometer und Vorbesitzer<br />

hinterlassen ihre Spuren. Typisch für<br />

die CB 1<strong>10</strong>0 F ist heute ein hoher Ölverbrauch,<br />

insbesondere bei flotter<br />

Gangart. Dumm nur, dass es von Honda<br />

keine Übermaßkolben mehr<br />

gibt. Zu den Problemzonen zählen<br />

weiterhin defekte Lichtmaschinenrotoren<br />

und zerbröselte Steuerketten-<br />

Gleitschienen. Letztere erfordern<br />

für eine Reparatur den Ausbau<br />

des Motors. Ziemlich häufig sind<br />

zudem Probleme mit einem<br />

ausgeschlagenen Anlasserfreilauf.<br />

Dabei drückt es<br />

Bolzen und Federn nach<br />

außen, wodurch<br />

sich das Gehäuse<br />

aufweitet. Was wie<br />

ein Lagerschaden<br />

klingt, kann also<br />

auch „nur“ ein defekter<br />

Freilauf sein. Ein Schaden, der sich<br />

für rund 300 Euro beheben lässt.<br />

Startschwierigkeiten nach längeren<br />

Standzeiten gehören ebenfalls zu den<br />

üblichen Ärgernissen. Ursache: die<br />

(zu) gut be- und entlüfteten Vergaser.<br />

Markt<br />

Man muss schon lange suchen, wenn<br />

es das Topmodell der Bol-d’Or-Baureihe<br />

sein soll. Heute dürften nur noch<br />

knapp 200 Exemplare der CB 1<strong>10</strong>0 F<br />

zugelassen sein. Wer eine gepflegte<br />

hat, behält sie zumeist. Das erklärt<br />

das sehr überschaubare Angebot.<br />

Insbesondere gute Exemplare im<br />

Originalzustand sind rar, was<br />

Preisforderungen von 5000 Euro und<br />

mehr nachvollziehbar macht. Doch<br />

solche Summen lohnen sich tatsächlich<br />

nur für Bikes im absoluten Spitzenzustand.<br />

Denn die Restaurierung<br />

einer heruntergerittenen CB 1<strong>10</strong>0 F<br />

will heutzutage gut überlegt sein,<br />

Ersatzteile sind mittlerweile nämlich<br />

oftmals Mangelware. So ist zum Beispiel<br />

die schwarz verchromte Auspuffanlage<br />

nicht mehr lieferbar. Selbst auf<br />

dem Gebrauchtmarkt sind bestimmte<br />

Teile für die Super Bol d’Or nur noch<br />

schwer zu bekommen, etwa Motoren<br />

oder die gold eloxierten Felgen.<br />

Spezialisten<br />

Team d’Or<br />

Telefon 09 11/56 79 98 08,<br />

www.teamdor.com<br />

Clubs und Foren<br />

Bol d’Or Club Deutschland e.V.<br />

www.boldorclub.de<br />

Private Bol-d‘Or-Seite<br />

www.boldor900.de<br />

Fotos: fact (2), Archiv<br />

Historie<br />

1978:Premiere für die CB 900 F im<br />

„Euro-Style“ genannten fließenden<br />

Design (Typ SC 01). Der dohc-Vierventiler<br />

mit 95 PS ist eine komplette Neukonstruktion.<br />

Preis: <strong>10</strong> 422 Mark<br />

1980:CB 750 F (RC 04) mit 78 PS als<br />

Ergänzung der Baureihe. Übernimmt<br />

Stil und Technik von der 900er, ebenso<br />

die Comstar-Räder mit nun umgedrehtem<br />

Speichenprofil. Preis: 8772 Mark<br />

1981: Für Tourenfahrer bietet Honda<br />

die CB 900 F2 mit Verkleidung an.<br />

Neu: Doppelkolben-Schwimmsattelbremsen<br />

und 37er-Gabel, auch fürs<br />

Standardmodell. Preis: 11 044 Mark


AUF ACHSE I<br />

Honda CB 1<strong>10</strong>0 F I Kawasaki GPZ 1<strong>10</strong>0 B2<br />

Für viele die schönste GPZ<br />

1<strong>10</strong>0: das Modell B2 von 1982<br />

mit Cockpitverkleidung und<br />

zwei Federbeinen hinten


Kawasaki<br />

GPZ 1<strong>10</strong>0<br />

Das ist er, der Original-Prospekt meines<br />

Jugend-Traums. Seit über drei Jahrzehnten<br />

gehütet wie ein Schatz. Den roten Ölkühler<br />

hat es in der Serie aber nicht gegeben<br />

Kennfeldgesteuerte Einspritzanlage, Zylinderkopf von der Z <strong>10</strong>00 J<br />

Rechner für die Einspritzung, untergebracht im Heckbürzel<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 11


AUF ACHSE I<br />

Honda CB 1<strong>10</strong>0 F I Kawasaki GPZ 1<strong>10</strong>0 B2<br />

Cockpit mit kleinen Instrumenten und zusätzlichen LCD-Anzeigen<br />

Luftunterstützte Gabel, Verbindungsschlauch zum zweiten Holm<br />

Tourentauglich: Beide<br />

1<strong>10</strong>0er haben bequeme<br />

Sitzbänke, ermöglichen<br />

eine entspannte Haltung<br />

Attacke. Wirkt, als würde sie keine Auseinandersetzung<br />

scheuen. Im direkten Vergleich kommt die vier<br />

Kilogramm schwerere Honda für mich ganz anders<br />

rüber, irgendwie schlanker und eleganter. Eine zweifarbige<br />

Metallic-Lackierung, glänzend polierte Motordeckel<br />

und gülden eloxierte Comstar-Felgen verleihen<br />

der CB 1<strong>10</strong>0 tatsächlich etwas Majestätisches. Im Gegensatz<br />

zur unübersehbaren Präsenz der Kawasaki<br />

könnte man in der Honda so etwas wie einen royalen<br />

Feingeist sehen, der weniger mit seiner Macht, sondern<br />

vielmehr mit feinen Manieren beeindrucken will.<br />

Ob da was dran ist? Also nichts wie rauf in den Sattel<br />

der Honda und aufs Knöpfchen gedrückt. Sanft<br />

brummelt die Super Bol d‘Or aus den beiden Schalldämpfern,<br />

in denen Reduzierhülsen die offene Leistung<br />

von etwa 1<strong>10</strong> PS auf das damals in Deutschland<br />

geltende <strong>10</strong>0-PS-Limit begrenzen. Grämen muss man<br />

sich deswegen nicht, die Macht des Hubraums ist auch<br />

mit <strong>10</strong>0 PS überall und jederzeit zu spüren. Ebenso die<br />

frappierende Laufruhe des großen Vierzylinders, die<br />

dank der Motorlagerung in Gummielementen eher an<br />

einen Elektromotor als an eine Verbrennungsmaschine<br />

erinnert. Vom Kribbeln der kleineren 900er-Bol d’Or,<br />

die dafür stets kritisiert wurde, ist bei der 1<strong>10</strong>0er jedenfalls<br />

nichts mehr zu spüren. Auf Softie macht die<br />

Honda auch bei Kupplung und Getriebe, alles funktioniert<br />

sehr exakt und leichtgängig. Top auch die übersichtlichen<br />

Instrumente und die bequeme Sitzbank –<br />

auf den ersten Kilometern raus aus dem städtischen<br />

Gewusel bemüht sich die Honda nach Kräften, mir das<br />

Leben so einfach wie möglich zu machen.<br />

Das ändert sich auch nicht auf weit geschwungenen<br />

Landstraßen. Nur dass sich hier der Vierzylinder<br />

in den Vordergrund spielt. Nach wie vor unerschütterlich<br />

sanft laufend, macht der <strong>10</strong>62er-Vierventiler<br />

schon im Drehzahlkeller richtig Druck. Flott überbrückt<br />

die Nadel des Drehzahlmessers den mittleren<br />

Bereich, Richtung Redline bei 9500/min legt der Four<br />

noch ein paar Briketts nach. Druck im Überfluss gibt es<br />

also in allen Lebenslagen, wenngleich eher unspektakulär<br />

dargeboten. Kein brünftiges Röhren aus dem<br />

Ansaugtrakt, kein Brüllen aus dem Auspuff, keine<br />

Vibrationen an Lenker und Fußrasten – perfekt!<br />

Aber vielleicht etwas langweilig? Wer sich diese<br />

Frage stellt, sitzt mit Sicherheit auf dem falschen Motorrad.<br />

Dass es heute wesentlich stärkere Motorräder<br />

gibt, auch solche mit mehr Charakter, steht außer Frage.<br />

Aber hier nicht zur Diskussion. Mein Eindruck vom<br />

Honda-Elfhunderter ist ein ausgesprochen positiver,<br />

selbst im Vergleich mit moderneren Konstruktionen.<br />

Bei rund 4000 Touren im fünften Gang mit Tempo <strong>10</strong>0<br />

übers Land surfen und mit einem Dreh aus dem rechten<br />

Handgelenk jederzeit satten Schub genießen – das<br />

ist bei Big Bikes eben keine Frage des Alters.<br />

Eher schon das Fahrverhalten. In diesem Punkt genießt<br />

die Super Bol d‘Or ja nicht den besten Ruf, trotz<br />

stabilitätsfördernder Maßnahmen im Vergleich zur<br />

900er, wie einem flacheren Lenkkopfwinkel (62 Grad)<br />

und mehr Nachlauf (120 mm). Dennoch ist in alten<br />

Testberichten vom Pendeln in schnellen Kurven die<br />

Rede, auch vom Aufschaukeln auf Querfugen bei hohem<br />

Tempo – geschenkt! Manfred weiß zwar ebenfalls<br />

vom Wackeln jenseits der 150 km/h zu berichten,<br />

kennt aber ein probates Gegenmittel: keine Geschwindigkeitsexzesse!<br />

Beim Kurvenwedeln im üblichen<br />

Landstraßen-Geschwindigkeitsfenster hatte ich denn<br />

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IM DETAIL: KAWASAKI GPZ 1<strong>10</strong>0 B2<br />

(1982)<br />

Preis 1982: <strong>10</strong> 730 Mark<br />

Daten (Typ KZT <strong>10</strong> B2)<br />

Motor: Luftgekühlter Vierzylinder-<br />

Viertakt-Reihenmotor, zwei obenliegende<br />

Nockenwellen, zwei Ventile pro<br />

Zylinder, über Tassenstößel betätigt,<br />

Bohrung x Hub 72 x 66 mm, Hubraum<br />

<strong>10</strong>75 cm³, Leistung 74 kW (<strong>10</strong>0 PS)<br />

bei 8500/min<br />

Kraftübertragung: Mehrscheiben-<br />

Ölbadkupplung, Fünfganggetriebe,<br />

Kettenantrieb<br />

Fahrwerk: Doppelschleifenrahmen<br />

aus Stahlrohr, Telegabel, Ø 37 mm,<br />

Zweiarmschwinge aus Stahlrohr mit<br />

zwei Federbeinen, Alu-Gussräder, Reifen<br />

3.25 V 19 vorn, 4.25 V 18 hinten,<br />

Doppelscheibenbremse vorn mit Einkolben-Schwimmsätteln,<br />

Ø 246 mm,<br />

Scheibenbremse hinten mit Einkolben-<br />

Schwimmsattel, Ø 236 mm<br />

Maße und Gewichte:Radstand<br />

1540 mm, Tankinhalt 21 l, Gewicht<br />

vollgetankt 260 kg<br />

Höchstgeschwindigkeit: 221 km/h<br />

Technik<br />

Trotz der in die Zukunft weisenden<br />

Einspritzung vertraute Kawasaki auch<br />

bei der zweiten GPZ 1<strong>10</strong>0-Variante<br />

(B2) auf jene luftgekühlte Vierzylinder-<br />

Konstruktion, die bereits seit 1972 alle<br />

hubraumstarken Vierzylinder der Marke<br />

befeuerte. Wie gehabt also mit rollengelagertem<br />

Kurbeltrieb, zwei obenliegenden<br />

Nockenwellen und zwei<br />

Ventilen pro Zylinder. Wesentlichster<br />

Unterschied zum 1981er-B1-Modell<br />

mit der in Lizenz gefertigten Bosch<br />

L-Jetronic war beim 1982er-Jahrgang<br />

die kennfeldgesteuerte digitale<br />

Benzineinspritzung (DFI), bei der<br />

eine von Microprozessoren gesteuerte<br />

Blackbox im Heckbürzel die exakte<br />

Einspritzmenge anhand der per<br />

Sensoren erfassten Daten von Gasgriffstellung,<br />

Motordrehzahl, Luftdruck<br />

und der Temperatur von angesaugter<br />

und Umgebungsluft berechnet.<br />

Als zusätzliches Gimmick und zugleich<br />

Novum im Motorradbau konnte<br />

zudem eine Schubabschaltung integriert<br />

werden, die bei geschlossenem<br />

Gasgriff die Benzinzufuhr stoppte.<br />

Mit der DFI waren die Probleme<br />

des Vorjahresmodells<br />

mit Dampfblasenbildung<br />

passé, denn die Einspritzdüsen<br />

befanden sich bei der B2 nicht<br />

mehr direkt im Zylinderkopf, sondern<br />

im Drosselklappen-Stutzen. Damit war<br />

die große Kawasaki leistungsmäßig<br />

voll bei der Musik, wie die <strong>10</strong>8 PS in<br />

der offenen Version bewiesen. Doch<br />

beim Fahrwerk servierte Kawasaki<br />

Hausmannskost – die B2<br />

musste weiterhin ohne Zentralfederbein<br />

und dem damals so angesagten<br />

Anti Dive auskommen.<br />

DFI mit Kennfeldsteuerung<br />

und Einspritzdüsen<br />

im Drosselklappen-Stutzen<br />

Kauf-Check<br />

Was die B2 heute bei Klassik-Liebhabern<br />

umso begehrenswerter macht.<br />

Trotz der im Vergleich eher einfachen<br />

Verarbeitungsqualität. Doch Rost und<br />

Gammel lassen sich selbst von Laien<br />

leicht aufspüren, ebenso die oftmals<br />

vorhandenen Ölundichtigkeiten im<br />

Bereich von Zylinderfuß- und -kopfdichtung<br />

sowie an den Gabel-Simmerringen.<br />

Was insofern nicht so tragisch<br />

ist, weil man bei höheren Laufleistungen<br />

ohnehin nicht um eine Motorrevision<br />

umhin kommt. Klagen über hohe<br />

Ölverbräuche von zum Teil deutlich<br />

über einem Liter auf<br />

<strong>10</strong>00 Kilometer begleiten<br />

die GPZ<br />

1<strong>10</strong>0 schon seit<br />

jeher. Ursachen<br />

hierfür<br />

sind verschlissene<br />

Ventilführungen<br />

und<br />

Kolben sowie deren<br />

Ringe. Typisch sind weiterhin abgerissene<br />

Stehbolzen der Krümmer<br />

und losgeschüttelte Prallbleche in den<br />

Schalldämpfern, oft sind diese aber<br />

sowieso durchgefault. Auch die Elektrik<br />

macht häufiger Ärger, was wegen<br />

der zahlreichen Sensoren und Steckverbindungen<br />

die Fehlersuche teuer<br />

werden lässt. Mitunter sind häufiger<br />

kaputtgehende Bauteile wie der Temperatursensor<br />

im Zylinderkopf von Kawasaki<br />

nicht mehr lieferbar. Dann<br />

muss man sich in Eigenregie helfen.<br />

Was aber möglich und sogar günstig<br />

ist, wie Ralf Gnatzy herausfand.<br />

Markt<br />

Gerade die insgesamt sehr harmonisch<br />

geratene GPZ 1<strong>10</strong>0 B2 mit<br />

Cockpitverkleidung und klassischem<br />

Fahrwerkslayout steht bei Kawa-Liebhabern<br />

ganz oben auf dem Wunschzettel.<br />

Was selbst bei ziemlich heruntergerittenen<br />

Exemplaren bisweilen<br />

für erstaunliche Preisforderungen<br />

sorgt. Über die man jedoch nur dann<br />

verhandeln sollte, wenn zumindest die<br />

Einspritzung tadellos funktioniert und<br />

nicht mehr lieferbare Bauteile – wie<br />

etwa die schwarz verchromte Auspuffanlage<br />

– keine gravierenden Schäden<br />

aufweisen. Kaufinteressenten sei geraten,<br />

den Verhandlungsspielraum<br />

großzügig auszureizen, weil ja in vielen<br />

Fällen noch die Kosten für die<br />

Motor überholung einzuplanen sind.<br />

Die jedoch sind kaum kalkulierbar,<br />

weshalb eine zwar teurere, aber nachweisbar<br />

technisch erneuerte B2 meist<br />

der bessere Kauf ist. Zumal man selbst<br />

für solch rare Top-Exemplare – die B2<br />

war ja nur ein Jahr im Angebot – selten<br />

über 4000 Euro anlegen muss.<br />

Fotos: Herzog, Archiv (2)<br />

Spezialisten<br />

Roland Lenden<br />

www.lenden.de<br />

Frank Bach<br />

www.zclassicservice.de<br />

Clubs und Foren<br />

www.kawasaki-z-classiker.de<br />

www.kawaski-z.de<br />

Historie<br />

1981:Debüt der ersten GPZ 1<strong>10</strong>0 des<br />

Typs B1, erkennbar am unverkleideten<br />

„Brotkasten“-Cockpit. Mit in japanischer<br />

Lizenz gebauter Bosch L-Jetronic-Einspritzung.<br />

Preis: 9790 Mark<br />

1983:Neues Modell GPZ 1<strong>10</strong>0 UT,<br />

mit 120 PS in der offenen Variante.<br />

Fahrwerk nun mit einer „Unitrak“ genannten<br />

Hinterradaufhängung mit<br />

Zentralfederbein. Preis: 11 190 Mark


AUF ACHSE I<br />

Honda CB 1<strong>10</strong>0 F I Kawasaki GPZ 1<strong>10</strong>0<br />

auch keine Probleme. Man muss der Honda mit einem kurzen Zug<br />

am Lenker die Richtung vorgeben, dann findet sie verlässlich ihre<br />

Linie, unterstützt von den haftfreudigen Bridgestone BT 45. Federung<br />

und Dämpfung spielen beim gemäßigten Angasen ebenfalls<br />

mit, selbst die Bremsen sind solchem Tempo mit überraschend guter<br />

Dosierbarkeit jederzeit gewachsen. Als ich nach einer ausgedehnten<br />

Proberunde die Honda wieder an Manfred übergebe, bin ich<br />

doch etwas irritiert, dass ich kaum Kritikpunkte finde. Ob das der<br />

Kawasaki, meiner heimlichen Favoritin, ebenso gelingt?<br />

Kawasaki GPZ 1<strong>10</strong>0: Aus der Abteilung Attacke<br />

Ralfs GPZ 1<strong>10</strong>0 kommt aus der Schweiz und ist erst knapp 9000<br />

Kilometer gelaufen. Sie präsentiert sich trotz kleiner Gebrauchsspuren<br />

in einem hervorragenden Originalzustand. „Restaurieren<br />

kann ich sie später immer noch“, kommentiert der 52-Jährige meinen<br />

Hinweis auf die blaue Rauchfahne beim Beschleunigen. Recht<br />

hat er, zumal der 1<strong>10</strong>0er ja mechanisch ähnlich leise läuft wie das<br />

Honda-Pendant. Und dafür bekannt ist, jede Menge Öl zu verbrennen.<br />

„Mach dir keinen Kopf und fahr einfach!“ Gesagt, getan.<br />

Schon beim ersten Hochbeschleunigen sind meine Zweifel verflogen,<br />

dass aufgrund der nahezu identischen Daten die Unterschiede<br />

zwischen der Honda und der Kawasaki zu gering sein<br />

könnten, als dass ich sie auf dieser einen Proberunde herausfahren<br />

könnte. Denn auch die B2 ist eine echte Kawasaki. Röhrt beim Beschleunigen<br />

aus dem Ansaugtrakt, dass es mir die Nackenhärchen<br />

aufstellt, mit dem typischen Kawa-Fauchen aus den beiden Schalldämpfern<br />

als Begleitmusik. Dazu kribbelt es – je nach Drehzahl –<br />

mal hier und mal da, und das nicht zu knapp. Ja, auch diese Kawa<br />

lebt, ist im Vergleich zur höchst kultivierten Honda eher auf Krawall<br />

gebürstet, zeigt einen ganz anderen, wilderen Charakter. Gefühlsmäßig<br />

schaufelt der rollengelagerte Zweiventiler untenrum<br />

nicht ganz so viel Drehmoment auf die Kurbelwelle, dreht dafür<br />

obenrum gieriger. Mit dem Popometer als einzigem Messinstrument<br />

kann ich jedoch beim besten Willen nicht sagen, welche der<br />

beiden besser geht. Echte Nachteile scheint der Kawa-Zweiventiler<br />

gegen die mit der doppelten Menge gesegneten Honda zumindest<br />

subjektiv nicht zu haben. Schon gar nicht bei der Gemischaufbereitung.<br />

Die im Vergleich zur B1 verbesserte, nunmehr kennfeldgesteuerte<br />

Einspritzung der GPZ 1<strong>10</strong>0 B2 funktioniert schlichtweg<br />

hervorragend, geht wunderbar weich ans Gas und liefert – ohne<br />

jeglichen Schluckauf – in jedem Lastzustand das perfekte Gemisch.<br />

Im Oberstübchen habe ich beim Antrieb daher längst einen<br />

Gleichstand abgespeichert, als ich mit der Kawasaki kurvigeres Terrain<br />

ansteuere. Die GPZ fühlt sich hier etwas leichtfüßiger als die<br />

Honda an, klappt rascher in Schräglage, wenn man das leichte Taumeln<br />

aufgrund des zu strammen Lenkkopflagers ausblendet. Ralf<br />

weiß natürlich, dass hier – wie bei den ungewohnt stumpfen<br />

Bremsbelägen – Handlungsbedarf besteht. Doch der Termin war<br />

wegen der Wetterkapriolen kurzfristig angesetzt – nochmals besten<br />

Dank an die beiden Big Bike-Eigner, die uns dennoch diesen Vergleich<br />

ermöglicht haben! Nur deshalb kann ich nämlich berichten,<br />

dass man auf dem „King of Supersport“ dank der üppiger gepolsterten<br />

Sitzbank und des offeneren Kniewinkels entspannter thront als<br />

auf der in dieser Hinsicht schon sehr angenehmen Honda.<br />

Außerdem vermag ich nun auch die einstige Kritik der Tester<br />

am labilen Hochgeschwindigkeitsverhalten der beiden Hubraumboliden<br />

besser einzuordnen. Denn im ganz normalen Alltag diesseits<br />

der Autobahnen fahren beide vertrauenerweckend stabil. Außerdem<br />

legen Eigner solch leistungsstarker Klassiker heute zumeist<br />

eine ähnliche Souveränität an den Tag wie deren Motoren – und<br />

ziehen mit dem notwendigen Respekt vor dem Alter des Materials<br />

am Kabel. Dennoch habe ich mich mit den 1<strong>10</strong>0ern, die beide einen<br />

ganz eigenständigen Charakter besitzen, königlich amüsiert.<br />

Dass die Honda am Ende stärker in meiner Erinnerung bleibt,<br />

gibt mir jedoch zu denken. Den Prospekt der CB 1<strong>10</strong>0 F habe ich in<br />

der Sammlung meiner Träume nämlich nicht gefunden... ◻<br />

Manfred Geiger<br />

Besitzer der Honda CB 1<strong>10</strong>0 F Super Bol d‘Or<br />

Nach dem Lesen eines Berichts über die CB 1<strong>10</strong>0 F musste es diese<br />

sein. Die Super Bol d‘Or ist für mich ein Volltreffer, sie lässt sich einfach<br />

fahren, läuft sehr zuverlässig und sieht klasse aus. Außerdem ist<br />

sie heute seltener als eine CB 1<strong>10</strong>0 R. Beim Restaurieren ist mir zudem<br />

die hochwertige Verarbeitung vieler Bauteile positiv aufgefallen.<br />

14 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Ein Flieger und<br />

zwei Überflieger –<br />

Super Bol d‘Or und<br />

GPZ 1<strong>10</strong>0 waren<br />

einst das Nonplusultra<br />

klassischer<br />

Big Bikes<br />

Ralf Gnatzy<br />

Besitzer der Kawasaki GPZ 1<strong>10</strong>0 B2<br />

Ich bin ein Grüner durch und durch, meine erste Z1 kaufte ich schon<br />

mit 19 Jahren. Seither sammle ich Kawasakis. Darunter sind alle drei<br />

GPZ 1<strong>10</strong>0-Modelle. Mir gefällt jedoch die B2 am besten, weil sie am<br />

ausgewogensten läuft, zuverlässig funktioniert, mächtig Power hat<br />

und vor allem – bis auf die Verkleidungsscheibe – absolut original ist.<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 15


IM STUDIO I<br />

Yamaha AS-3<br />

16 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


Aufbruch-Stimmung<br />

Die 1971 eingeführte AS-3 markierte den Schlusspunkt der<br />

AS-Baureihe und läutete mit sportlich-schnittigem Design<br />

und modernen Technik-Komponenten bereits die Ära der<br />

RD-Nachfolgemodelle ein: Der 125er-Zweizylinder im Studio.<br />

Text: Gerhard Eirich; Fotos: Jacek Bilski<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 17


IM STUDIO I<br />

Yamaha AS-3<br />

Was den Großen recht ist, sollte den Kleinen billig<br />

sein. Die Technik, die bereits bei den bewährten<br />

hubraumstärkeren Yamaha-Zweitaktern zum guten<br />

Ton gehörte, führte Yamaha 1967 auch in der kleinen Achtelliterklasse<br />

ein: Mit der YAS-1 erblickte ein Zweizylinder-Zweitakter<br />

das Licht der Zweiradwelt, während die Konkurrenz von<br />

Zündapp, Puch, Maico oder Hercules noch auf den Einzylinder-<br />

Zweitaktmotor setzte. Die Erfahrungen aus dem Rennsport, wo<br />

man mit den kleinen Zwei- oder gar Vierzylindern erfolgreich<br />

war, flossen auch in die Serienmodelle ein – so verfügten zwar<br />

die ersten ausgelieferten Typen noch über das Dreikanal-System,<br />

doch wartete bereits die 1968er-Version der YAS-1 mit dem<br />

neu entwickelten Fünfkanal-System auf.<br />

In seiner Grundkonstruktion basiert der schlitzgesteuerte<br />

Zweizylinder auf der bereits 1964 in Japan vorgestellten AT<br />

90 – dort noch langhubig, in der 125er-Variante jedoch mit<br />

Werten von jeweils 43 Millimetern für Bohrung und Hub<br />

Aufgrund der<br />

schlanken und<br />

­flachen Gestalt der<br />

125er wirkt der<br />

2.50-18 messende<br />

Vorderreifen vergleichsweise<br />

riesig


Die neu<br />

gestalteten, stärker<br />

verrippten Zylinderdeckel<br />

sollen für<br />

bessere Wärmeableitung<br />

sorgen<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 19


IM STUDIO I<br />

Yamaha AS-3<br />

exakt quadratisch ausgelegt. Mit dem ebenso durchdachten wie<br />

zeitgemäßen, horizontal teilbaren Motorgehäuse, was die Wartung<br />

und Reparatur erleichterte, bewies Yamaha Weitblick und<br />

setzte auf fortschrittliche Technik, auch bei der Kraftübertragung<br />

per neuem Fünfganggetriebe.<br />

Fahrleistungen wie einst die 250er<br />

Mit ihren 15 PS bei 8500/min erreichte die YAS-1 bereits 125<br />

km/h Spitze und brachte dank ihres geringen Gewichts von nur<br />

1<strong>10</strong> Kilogramm (vollgetankt) beachtliche Beschleunigungswerte<br />

auf den Asphalt. Die ein Jahr später, also 1969 präsentierte Nachfolgerin<br />

AS-2 (das Y in der Bezeichnung entfiel ab sofort) zeigte<br />

sich technisch (bis auf die neue Gabel und die Duplex-Trommelbremse<br />

vorn) nahezu unverändert, unterschied sich von der Vorgängerin<br />

vor allem durch ein moderneres, flotteres Styling, zu<br />

dem auch die nun getrennten Instrumente auf der Gabelbrücke<br />

anstelle des etwas plumpen Kombi-Instruments gehörten.<br />

Wie schon bei der<br />

Vorgängerin AS-2<br />

sind Tacho und<br />

Drehzahlmesser in<br />

getrennten Gehäusen<br />

untergebracht<br />

20 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


Über ein filigranes,<br />

zweifach umgelenktes<br />

Gestänge<br />

werden die Gänge<br />

im Fünfganggetriebe<br />

geschaltet<br />

Das Schauglas im<br />

Seitendeckel lässt<br />

eine schnelle Prüfung<br />

des Vorrats<br />

im 1,5 Liter fassenden<br />

Öltank zu


IM STUDIO I<br />

Yamaha AS-3<br />

Die letzte Ausbaustufe der AS-Baureihe, die AS-3, wie die<br />

Exportversion der in Japan präsentierten AX 125 bezeichnet<br />

wurde, kam schließlich 1971 und brachte technisch wie optisch<br />

deutliche Änderungen. Auffällig waren vor allem die neu<br />

gestalteten Zylinder und das neue Design der großen 250er- beziehungsweise<br />

350er-Schwestern für Tank und Seitendeckel, die<br />

sie schlanker und filigraner erscheinen ließen. Nur bei genauerem<br />

Hingucken sind die größere Duplex-Bremse und der von<br />

1200 auf 1240 Millimeter verlängerte Radstand zu erkennen. Die<br />

Papier-Luft filter, zuvor in auffälligen verchromten Gehäusen untergebracht,<br />

waren nun dezenter zwischen den Seitendeckeln<br />

beherbergt. Der Öleinfüllstutzen<br />

des 1,5 Liter fassenden Ölvorrats<br />

für die Autolube-Getrenntschmierung<br />

wanderte<br />

nun unter die Sitzbank. So betrachtet,<br />

macht unser gut erhaltenes<br />

Fotomodell, eine AS-3 von Yamaha Motor France, die<br />

uns für die Aufnahmen zur Verfügung stand, in der leuchtenden<br />

Lackierung in Mandarin Orange fast zwangsläufig eine gute Figur.<br />

Im Stand kommt die (auf dem Papier) auf 15,8 PS gestiegene<br />

Leistung nicht zum Tragen, allerdings schien den im ersten Test<br />

in <strong>MOTORRAD</strong> 1972 gemessenen Fahrleistungen zufolge die<br />

Motorpower ohnehin eher untertrieben gewesen zu sein.<br />

Abgelöst wurde die AS-3 und damit die gesamte AS-Bau reihe<br />

dann 1973 von der RD 125, der man dann auch gleich einen<br />

Membraneinlass verpasste. Fortan verwendete Yamaha für die<br />

neuen Modelle das Kürzel RD (für Race Development) plus Hubraumangabe,<br />

um den verwirrenden Buchstaben-Zahlen-Kombinationen<br />

ein Ende<br />

zu bereiten. Was dem Erfolg der Yamaha-<br />

Zweitaktmodelle keineswegs schadete,<br />

wie ein Rückblick auf die langjährige RD-<br />

Historie heute zeigt.<br />

◻<br />

„It‘s a better machine“ –<br />

im Prospekt preist Yamaha<br />

seine 125er selbstbewusst an<br />

und geizt nicht mit Reizen<br />

22 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Yamaha AS-3<br />

MOTOR: Luftgekühlter, schlitzgesteuerter<br />

Zweizylinder-Zweitaktmotor, Bohrung 43<br />

mm, Hub 43 mm, 124 cm³, Verdichtung<br />

7:1, 15,8 PS bei 8500/min, zwei 18er-Mikuni-Rundschiebervergaser,<br />

Ölbadkupplung,<br />

Fünfganggetriebe, Kettenantrieb<br />

FAHRWERK: Stahlrohrrahmen, Telegabel<br />

vorn, Zweiarmschwinge hinten, Duplex-/<br />

Simplex-Trommelbremse vorn/hinten,<br />

Reifen vorn 2.50-18, hinten 2.75-18,<br />

Gewicht (vollget.) 1<strong>10</strong> kg, Tankinhalt 9 l<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT:125 km/h<br />

NEUPREIS (1971): 1979 Mark<br />

Aus dem<br />

kleinen Scheinwerfer<br />

mit dem<br />

breiten Chromring<br />

strahlt<br />

in Frankreich<br />

übliches<br />

gelbes Licht<br />

Die Duplex-Trommelbremse<br />

mit<br />

140 Millimetern<br />

Durchmesser verzögerte<br />

deutlich<br />

besser als die<br />

einstige Simplex-<br />

Bremse der YAS-1


SZENE I<br />

16. <strong>Classic</strong>-Enduro Zschopau<br />

Schloss<br />

und<br />

Prügel<br />

Der Innenhof von Schloss Wildeck wurde<br />

zum stimmungsvollen Parc Fermé des<br />

16. <strong>Classic</strong>-Enduro „Rund um Zschopau“,<br />

bei dem 230 Teilnehmer aus elf Nationen<br />

ihre Oldies durchs Gelände prügelten.<br />

Text: Bernd Loistl<br />

Fotos: Loistl, Fischer (4), Feicht (1), Archiv Sengfelder<br />

24 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 25


SZENE I<br />

16. <strong>Classic</strong>-Enduro Zschopau<br />

Bunte Zeltstadt: Fahrerlager<br />

vor dem ehemaligen MZ-Werk<br />

Zschopau ist MZ-Terrain: Gerd<br />

Zehe mit einem 1966er-Modell<br />

Ex-Zündapp-Fahrer Friedrich<br />

Hieronymus auf einer Hercules<br />

Jawas und Gileras als bunte<br />

Farbtupfer in Zschopau<br />

Herrliche Vielfalt im Parc<br />

Fermé von Schloss Wildeck<br />

26 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Es ist wie in jedem Jahr. Wenn das letzte Juniwochenende<br />

näher rückt, werden viele harte Kerle – und zwischenzeitlich<br />

auch etliche Damen – unruhig. Liebhaber des<br />

klassischen Motorrad-Geländesports haben sich diesen Termin<br />

in ihrem Kalender schon lange rot angestrichen.<br />

Denn an diesem Wochenende findet traditionell die <strong>Classic</strong>-<br />

Geländefahrt „Rund um die MZ-Stadt Zschopau“ statt, eine<br />

klassische Ausfahrt mit Wettbewerbscharakter für historische<br />

Geländesportmotorräder der Baujahre von 1955 bis 1990. Eine<br />

Veranstaltung, die mittlerweile Kultstatus hat. Und das mit Recht,<br />

denn der MSC MZ Zschopau pflegt die Wurzeln dieses Sports<br />

wie kaum ein anderer Verein in Deutschland. Immerhin ist<br />

Zschopau die Wiege der Marken DKW und MZ. Da wurden<br />

schon vor dem Krieg Rennmotorräder entwickelt und gebaut.<br />

Ende der 1950er-Jahre wurde bei MZ dann der Grundstein für<br />

die große Geländesporttradition gelegt, mit dem Höhepunkt in<br />

den Jahren von 1963 bis 1969. Da gewannen die MZ-Fahrer als<br />

Nationalmannschaft der DDR insgesamt sechsmal den Hauptwettbewerb<br />

der jährlich ausgetragenen Internationalen Sechstagefahrt<br />

(ISDT), die Trophy.<br />

In Erinnerung an diese erfolgreichen Fahrer wurde am Tag<br />

vor der 16. <strong>Classic</strong>-Veranstaltung im Schlosshof Wildeck ein<br />

Gedenkstein für Werner Salevski, Peter Uhlig und Hans Weber<br />

feierlich enthüllt. Ein Gedenkstein, der nun seinen festen Platz in<br />

der Mitte Zschopaus hat, direkt im Eingangsbereich zum Motorradmuseum.<br />

Die drei Sportler waren Mitglieder der erfolgreichen<br />

Sixdays-Trophy-Siegermannschaften, die durch Unfälle<br />

früh aus dem Leben schieden.<br />

Die limitierten Startplätze für den sächsischen Geländesportklassiker<br />

waren auch in diesem Jahr wieder begehrt und rasch<br />

vergeben. Glücklich schätzen durften sich daher all jene, die zu<br />

den 230 Startberechtigten gehörten. Dazu zählten Teilnehmer<br />

aus elf Nationen, die sogar aus Norwegen, Schweden, Großbritannien<br />

und Russland anreisten. Der Parkplatz vor dem<br />

Gebäude des ehemaligen MZ-Motorradwerks, auf dessen Dach<br />

noch immer die roten MZ-Kultbuchstaben in die Landschaft<br />

strahlen, verwandelte sich schon am Freitag innerhalb von Stunden<br />

zu einer bunten Zeltstadt, die als Fahrerlager diente.<br />

Obwohl in den Hallen des mittlerweile zum Multizentrum<br />

Zschopau (MZZ) umgebauten Fabrikgebäudes schon lange keine<br />

Motorräder mehr produziert werden, ist MZ in Zschopau noch<br />

immer lebendig. Das beweist die Enduro-Klassikszene beim heimischen<br />

Zschopau-Event nachhaltig. Überall wurden alte MZund<br />

auch die Suhler Simson-Maschinen aus den teilweise ebenfalls<br />

historischen Renntransportern gerollt. Tatsächlich stellten<br />

die ehemaligen DDR-Motorräder nach KTM das zweitgrößte Maschinenkontingent<br />

im gesamten Starterfeld, knapp vor den Produkten<br />

der ebenfalls nicht mehr existenten schwäbischen Kultmarke<br />

Maico. Darunter waren auch einige ganz besondere Raritäten<br />

zu sehen, wie etwa die MZ 250 K von 1977 (siehe unten).<br />

EIN GANZ BESONDERS SELTENES EXEMPLAR: MZ 250 K VON 1977<br />

„Kurz“-Motor ohne Kickstarterwelle,<br />

Kickstarter direkt auf der Kurbelwelle<br />

Komplett restaurierte Werks-MZ von 1977, einst gefahren von Frank Schubert<br />

Zu den ganz besonderen Raritäten beim<br />

diesjährigen <strong>Classic</strong>-Enduro in Zschopau<br />

gehörte dieses von der Firma Trophy-Sport wunderschön<br />

neu aufgebaute 1977er-Trophymodell<br />

mit einem 250er-K-Motor. So ein Motorrad fuhr<br />

Werksfahrer Frank Schubert bei den Europameisterschaftsläufen<br />

und bei den Sixdays. Das „K“ in<br />

der Bezeichnung bedeutet dabei „kurz“. Für die<br />

Werksrenner hatte man nämlich auf die Kupplungswelle<br />

verzichtet und das Gehäuse verkürzt.<br />

Die Wirkung des nach vorne zu tretenden Kickstarters<br />

wurde direkt auf die Kurbelwelle übertragen,<br />

sodass es möglich war, bei eingelegtem<br />

Gang und mit gezogener Kupplung den Motor<br />

anzutreten. Eine fortschrittliche Technik, die<br />

zum Beispiel Maico erst ein Jahr später mit der<br />

1978er-Motorengeneration einführte. Außerdem<br />

weist das Fahrgestell eine ungewöhnlich schräge<br />

Anstellung der hinteren Stoßdämpfer mit einer<br />

bananenförmig gebogenen Schwinge auf. Mehr<br />

als zwei oder drei dieser ehemaligen Werksmotorräder<br />

dürften heute nicht mehr existieren.<br />

Modern: auffallend schräg gestellte<br />

Federbeine mit gebogener Schwinge<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 27


SZENE I<br />

16. <strong>Classic</strong>-Enduro Zschopau<br />

Dietmar Franke auf der 125er-<br />

Werks-Simson von 1981<br />

Besitzerstolz im Fahrerlager:<br />

MZ-Oldies, sauber aufgereiht<br />

Restauriert: Barkas-Renntransporter<br />

der Simson-Freunde Suhl<br />

Ex-Trophysieger Weber auf<br />

einer geliehenen Hercules<br />

Aus Norwegen: 1966er-Rickman-<br />

Metisse von Peer Bakke<br />

28 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Wiedersehen mit den Trophysiegern von 1976<br />

Am Freitagabend beherbergten die weiß gekalkten Wände des<br />

Schlosses Wildeck mitten in Zschopau den Parc Fermé, in dem<br />

die darin abgestellten Geländesport-Oldtimer und -Youngtimer<br />

– getrennt nach Hubraumklassen, allesamt rennfertig und auf<br />

Hochglanz poliert – ein stimmungsvolles Bild abgaben.<br />

Vor dem Start, der am Samstag, den 25. Juni, pünktlich um<br />

8.30 Uhr erfolgte, bekamen die Zuschauer ein weiteres Highlight<br />

geboten. Auf der Startrampe versammelten sich nämlich die<br />

Fahrer der Zündapp-Mannschaft, die vor genau 40 Jahren bei<br />

den Sixdays am Österreichring ihren Trophysieg aus dem Vorjahr<br />

wiederholen konnte. Es war das erste Double einer Mannschaft<br />

aus der Bundesrepublik nach dem Krieg! Eingerahmt<br />

von vielen früheren DDR-Sportkollegen und der tschechischen<br />

Jawa-Legende Kvetoslav Masita bekamen der ehemalige Mannschaftskapitän<br />

Rolf Witthöft, flankiert von Eddy Hau und Jürgen<br />

Grisse, die Ehre, unter kräftigem Applaus der Zuschauer auf<br />

ihren ehemaligen Zündapp-Werksmaschinen als Erste von der<br />

Startrampe rollen zu dürfen. Eine Wertschätzung, welche sie<br />

WIEDERSEHEN IN ZSCHOPAU: DIE TROPHYSIEGER VON 1975/76<br />

Die Ex- Zündapp-Werksmannschaft: Rolf Witthöft, Eberhard<br />

Weber, Peter Neumann, Eddy Hau, Erwin Schmider,<br />

Jürgen Grisse, Arnulf Teuchert, Friedrich Hieronymus (v.l.)<br />

Die Trophyfahrer aus der Bundesrepublik,<br />

allesamt von Zündapp gestellt, reisten<br />

im September 1976 als Titelverteidiger zur 51.<br />

ISDT nach Österreich. Im Jahr zuvor hatten sie<br />

auf der Isle of Man als neu formierte Mannschaft<br />

nach vielen Jahren erstmals wieder den<br />

Titel nach Deutschland geholt. Bei der Fahrt<br />

durch die britischen Moore führten sie auf ihren<br />

leichten <strong>10</strong>0er-, 125er- und 175er-Maschinen<br />

vom ersten bis zum sechsten Tag souverän das<br />

Feld an. Wobei Mannschaftskapitän Rolf Witthöft<br />

einräumt, dass sie auf der Insel von den<br />

Technik-Malaisen der favorisierten tschechoslowakischen<br />

Jawa-Fahrer profitierten. Für die Veranstaltung<br />

mit Start und Ziel am Österreichring<br />

wurde deshalb 1976 erneut ein Zweikampf dieser<br />

beiden Nationalteams erwartet. Getreu dem<br />

Motto „Never change a winning team“ ging die<br />

deutsche Trophy-Mannschaft mit ihren Zündapp-<br />

Motorrädern unverändert an den Start. Josef<br />

Wolfgruber, Peter Neumann und Eberhard Weber<br />

pilotierten erneut die <strong>10</strong>0er-Maschinen. Mannschaftskapitän<br />

Rolf Witthöft und Jürgen Grisse<br />

fuhren die 125er, Eddy Hau eine 175er.<br />

Doch zu Beginn lief es zäh. Die Tschechoslowaken<br />

übernahmen sofort die Führung in der Trophy-Wertung<br />

und konnten diese bis zum dritten<br />

Tag halten. Rolf Witthöft dazu: „Die Tschechoslowaken<br />

haben stark losgelegt. Doch auch wir<br />

waren schnell unterwegs und gewannen von Tag<br />

zu Tag mehr Sicherheit, um auch mehr riskieren<br />

zu können. Es war alles ziemlich eng. Dann haben<br />

wir uns gesagt, das ziehen wir jetzt durch<br />

und haben alles gegeben. Am vierten Tag konnten<br />

wir die Führung übernehmen und bis zum<br />

Schlussrennen sogar noch ausbauen!“<br />

Das Schlussrennen selbst war dann eine Demonstrationsfahrt<br />

der deutschen Zündapp-Piloten.<br />

Im Rennen der kleineren Hubraumklasse<br />

fuhren Wolfgruber, Neumann und Weber im Formationsflug<br />

mit ihren <strong>10</strong>0ern an der Spitze des<br />

Feldes sicher ins Ziel. Dicht gefolgt von Erwin<br />

Schmider, der nach sechs langen Geländetagen<br />

eine 50er-Zündapp zum Erstaunen der zahlreichen<br />

Zuschauer fast ebenso schnell um den<br />

Motocross-Kurs jagte. Die Krönung des Tages lieferte<br />

dann Eddy Hau ab. Mit seiner 175er konnte<br />

er im abschließenden Motocross-Lauf das restliche<br />

Feld um 40 Sekunden abhängen! Es war<br />

ein verdienter Trophysieg, den das deutsche<br />

Zündapp-Sextett erneut nach München holte.<br />

Mit Ausnahme von Josef Wolfgruber, der terminlich<br />

verhindert war, haben sich die restlichen<br />

fünf Trophysieger und die deutsche Geländesport-Ikone<br />

Erwin Schmider nun in Zschopau<br />

wiedergetroffen. Und vermutlich bis tief in die<br />

Nacht alte gemeinsame Erlebnisse und Geländesportgeschichten<br />

gesellig aufgefrischt.<br />

Empfang der Trophysieger 1976 im Münchner Zündapp-<br />

Werk. Von links: Rolf Witthöft, Josef Wolfgruber, Peter<br />

Neumann, Eddy Hau, Eberhard Weber, Jürgen Grisse<br />

Zeltweg 1976: Eddy Hau säubert die<br />

Hinterradbremse seiner Zündapp<br />

Wolfgruber, Weber und Neumann im<br />

Formationsflug beim letzten Lauf 76<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 29


SZENE I<br />

16. <strong>Classic</strong>-Enduro Zschopau<br />

sichtlich genossen. Und zum Anlass nahmen, im Rahmen dieser<br />

Veranstaltung ein Treffen zu organisieren, um die Erinnerungen<br />

an den gemeinsamen Trophysieg von 1976 aufzufrischen.<br />

Für die Teilnehmer der <strong>Classic</strong>-Geländefahrt standen insgesamt<br />

drei Geländerunden über 50 Kilometer auf dem Programm.<br />

Auf den ersten beiden Runden mussten jeweils zwei Sonderprüfungen<br />

als Geschwindigkeitstests auf abgemähten Wiesenhängen<br />

und eine Trialsektion am Rande eines Steinbruches sowie<br />

eine Beschleunigungsprüfung absolviert werden. Die schwülen<br />

30 Grad lähmten den fahrerischen Ehrgeiz keineswegs. Die alten<br />

Raritäten europäischen Motorradbaus wurden über staubige Pisten<br />

durchs Gelände getrieben, um im jeweiligen Klassement eine<br />

gute Platzierung zu erreichen. Schließlich erfreut sich jeder, der<br />

mit einem Enduro-Klassiker bei einem Wettbewerb antritt, über<br />

eine neue Errungenschaft im Pokalschrank, getreu dem Motto<br />

„Geländefahrer werden nicht älter, sondern nur schneller!“<br />

Leider machte das Wetter den meist hochmotivierten Aktiven<br />

einen Strich durch die Rechnung. Am Samstagnachmittag<br />

zogen dunkle Wolken durch das Tal der Zschopau und entluden<br />

sich in einem heftigen Gewitter mit Starkregen und Hagel. Das<br />

Wasser schoss schlagartig von den Hängen, an Offroadfahren<br />

war angesichts der Naturgewalten aus Gründen der Teilnehmersicherheit<br />

nicht mehr zu denken.<br />

Dennoch gelang es dem Veranstalter, ein Klassement zu<br />

erstellen. So konnte der eine oder andere dann doch eine neue<br />

glänzende Errungenschaft in die heimische Vitrine stellen. Zu<br />

diesen glücklichen Gewinnern gehörte auch Eberhardt Weber,<br />

ein Teilnehmer des Zündapp-Ehemaligentreffens. Ein Freund<br />

hatte dem zweimaligen Trophysieger ein früheres 250er-Sachs-<br />

Werksmotorrad leihweise zur Verfügung gestellt. Damit war<br />

der schnelle „Hardy“ derart flott unterwegs, dass er auf Anhieb<br />

Rang zwei in seiner Klasse errang. Und so den Beweis erbrachte,<br />

selbst nach 40 Jahren nichts von seinem früheren<br />

Fahrkönnen verlernt zu haben. Dieser Ehrgeiz treibt jedoch alle<br />

Teilnehmer an, die sich alljährlich das letzte Juniwochenende<br />

rot in ihrem Kalender anstreichen.<br />

◻<br />

DIE 50ER-ZÜNDAPP-WERKSMASCHINE VON 1977<br />

Schutz vor Schmutz: Ansaugtrakt und<br />

Vergaser mit Abdeckungen<br />

Restauriert im Originalzustand: 50er-Werks-Zündapp aus dem Jahr 1977<br />

Die erfolgreiche Zündapp-Technik der sturzsicher unterm Motorgehäuse versteckt. Für<br />

50er-Werksmaschine von 1977. Hier die einen raschen Service sind Bremsgestänge und<br />

wichtigsten Eckdaten: Leichtbau-Doppelschleifenrahmen<br />

aus dünnwandigem Chrom-Molyb-<br />

Federsplinten gesichert. Selbst beim Mittelstän-<br />

Sitzbank (Zugang Luftfilterkasten) lediglich mit<br />

dänstahl und vielen dünnen Knotenblechen, kurzer<br />

Radstand und flacher Lenkkopfwinkel (58 filigrane Teil nutzt die Rolle der Kettenführung<br />

der wurde noch kräftig Gewicht eingespart. Das<br />

Grad) für Wendigkeit und guten Geradeauslauf, als Gegenlager. Nicht genug der Detailversessenheit:<br />

An der Hinterachse wurden alle beweg-<br />

ergonomischer Alutank mit flacher Werkzeugtasche,<br />

Alu-Gabelbrücke mit unterschiedlichen lichen Teile mit einem gelb ummantelten Stahldraht<br />

gesichert, damit beim Ausbau des Hinter-<br />

Stärken oben und unten, Magnesium an Motorgehäuse,<br />

Vorder- und Hinterradbremse sowie rads nichts in den Dreck fallen oder sogar veran<br />

den Achsen, 49-cm³-Einzylindermotor, vorne loren gehen konnte. Es waren also nicht nur die<br />

leicht angehoben, Siebengang-Ziehkeilgetriebe, schnellen, zuverlässigen Fahrer, die Zündapp<br />

zirka 15 PS bei 11 300/min, Marzocchi-Gabel über viele Jahre die Erfolge brachten, sondern<br />

(Federweg 170 mm), Koni-Gasdruckdämpfer (Federweg<br />

180 mm), Gewicht unter 75 Kilogramm. Laufe der Weiterentwicklung in die Werksmotor-<br />

auch die Summe der Verbesserungen, die im<br />

Doch die Details offenbaren sich erst bei ganz räder eingeflossen ist. Da waren Konstrukteure<br />

genauer Betrachtung. Etwa die superleichten und Mechaniker am Werk, die ihr Handwerk<br />

Fußrasten. Oder der Fußbremshebel, der sich verstanden – Motorradbaukunst vom Feinsten.<br />

Leichtbau: Vorderrad mit Nabe und<br />

Achse aus Magnesium, Mini-Tacho<br />

Filigranste Technik für harten Wettbewerb:<br />

Fußrasten und -bremshebel<br />

30 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Gedenkstein-Enthüllung zu<br />

Ehren dreier MZ-Legenden<br />

Zündapp-Fahrer Witthöft, Hau<br />

und Grisse auf der Startrampe


<strong>MOTORRAD</strong> 22/1967<br />

Im ersten Test der Puch M 125, zu lesen im<br />

<strong>MOTORRAD</strong>-Heft 22/1967, muss die Österreicherin<br />

im harten Nordschleifen-Test ihre Qualitäten<br />

unter Beweis stellen. Mit modernem Motor und<br />

stabilem Fahrwerk überzeugt sie auf Anhieb.<br />

aus, der enorm breit verrippte Leichtmetallzylinder mit den fächerartig<br />

gestalteten Rippen am Zylinderdeckel lassen auf mehr als nur<br />

125 cm³ tippen. Der moderne Einzylinder hängt nun auch in einem<br />

grazilen Stahlrohrrahmen, Schluss mit den alten aus Blech gepressten<br />

Schalenrahmen. Die 11,8 PS bei 7000/min bei einem Gewicht<br />

von nur 97 Kilogramm verhelfen der Österreicherin zu einem tollen<br />

Leistungsgewicht und lassen ihr eher die Rolle eines Sportlers denn<br />

einer Tourenmaschine zukommen. Auch wenn der hochgeschwungene<br />

Tourenlenker anderes suggeriert – Klacks hätte sich nach<br />

eigener Aussage umgehend einen weniger geschwungenen,<br />

flacheren Lenker besorgt. Schließlich gehört zum ersten Test der<br />

Puch unweigerlich der Ritt über die Nürburgring-Nordschleife,<br />

Fotos: mps-Fotostudio<br />

Puch M 125<br />

Puch-Besprechung<br />

Die österreichische Firma Puch kann auf eine lange Tradition<br />

zurückblicken. Nicht zuletzt durch die berühmten Doppelkolben-<br />

Zweitaktmotoren erlangte die Steirer Firma ihren guten Ruf. Fast<br />

immer begründete Puch mit der Vorstellung einer neuen Modellreihe<br />

eine neue Ära – so auch mit der neuen M 125, orakelt Tester Klacks<br />

Leverkus 1967 beim ersten Test der ab 1966 angebotenen Straßenmaschine.<br />

Nach langer Zeit endlich mal wieder eine Neue. Schon<br />

rein äußerlich zeichnet sich der neue Motor durch Besonderheiten<br />

Der Nordschleifen-Test der Puch M 125 lässt sich auch in<br />

Diagrammen darstellen – die flinke 125er überzeugt<br />

82<br />

85 67<br />

Was uns 1967 noch bewegte<br />

77<br />

71<br />

4. April<br />

Im früheren Salzbergwerk Asse im Landkreis<br />

Wolfenbüttel werden zum ersten<br />

Mal in der Bundesrepublik radioaktive<br />

Abfälle „entsorgt“.<br />

19. April<br />

Altbundeskanzler Konrad Adenauer<br />

32 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

stirbt im Alter von 91 Jahren in Rhöndorf<br />

bei Bonn.<br />

29. April<br />

50 westdeutsche Brauereien propagieren<br />

in einer Werbeaktion unter dem Motto<br />

„Ex und hopp“ die Einweg flasche und<br />

wollen das Bierflaschenpfand abschaffen.<br />

20. Oktober<br />

Das ZDF strahlt die erste Folge von<br />

„Akten zeichen XY... ungelöst“ aus. Die<br />

Zuschauer werden um Mithilfe bei unaufgeklärten<br />

Kriminalfällen gebeten.<br />

3. Dezember<br />

In Kapstadt wird zum ersten Mal einem<br />

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inklusive akribischer Erfassung der gefahrenen<br />

Geschwindigkeiten in den verschiedenen<br />

Streckenabschnitten. Dank des agilen Fahrverhaltens<br />

ergeben sich so fast zwangsweise für<br />

eine 125er überraschende Zeiten und Durchschnittsgeschwindigkeiten.<br />

Die Bestzeit von<br />

14,08 Minuten steht für einen Durchschnitt<br />

von 94,7 km/h – ein Wert, der noch vor<br />

wenigen Jahren einer 250er zur Ehre gereicht<br />

hätte. Der Tester zeigt sich beeindruckt. Umso<br />

mehr, als die Höchstgeschwindigkeit sich bei<br />

knapp <strong>10</strong>5 km/h einpendelte. Der hohe Schnitt<br />

hat eine einfache Erklärung, Zitat: „Die M 125<br />

ist ein ungewöhnlich handliches Motorrad mit<br />

einem ganz hervorragenden Fahrwerk.“ Das<br />

ermög licht hohe Kurvengeschwindigkeiten<br />

dank bemerkenswerter Spurtreue.<br />

Was ebenfalls hilft: Die hohe Spitzenleistung<br />

des 125er-Motors ist nicht mit spitzer Charakteristik<br />

erkauft, die Drehmomentkurve verläuft<br />

recht gleichmäßig im Bereich von 4000 bis<br />

7500/min. In vielen Passagen, die mit rund 80<br />

km/h gehen, muss man gar nicht in den dritten<br />

Gang runterschalten, da bei 80 im Vierten<br />

immerhin acht PS anliegen. All dies lassen den<br />

Autor nicht nur die Nordschleifen-Zeiten loben,<br />

sondern auch die erreichbaren hohen Reiseschnitte<br />

(abseits der Autobahn). Lediglich<br />

zwei Dinge rufen dabei den Ärger des Testers<br />

hervor: Der zu kleine Tank, der eine zu geringe<br />

Reich weite erlaubt, und die ungenügend<br />

geschützt laufende Kette. Der Neun-Liter-Tank<br />

zwingt bei einem Landstraßen-Verbrauch von<br />

etwa 3,5 bis vier Liter/<strong>10</strong>0 Kilometer schon<br />

nach 200 Kilometern zum Umschalten auf<br />

Reserve. Einen 17-Liter-Tank wünscht sich<br />

Klacks, der Platz sei ja schließlich da, ohne die<br />

flotte Linie zu beeinträchtigen. Federung und<br />

Sitzposition gefallen ihm, auch die langen<br />

Haxen finden genügend Platz, zumal die<br />

Fußrasten verstellbar sind und der Bremshebel<br />

sich in der Länge einstellen lässt. Gelobt wird<br />

ebenso die Servicefreundlichkeit – an den<br />

Bing-Vergaser kommt man für Pflegearbeiten<br />

sehr leicht heran, und auch die Zündeinstellung<br />

lässt sich dank der Zugänglichkeit durch Arbeitsschlitze<br />

gut bewerkstelligen.<br />

Im kalten Zustand erweist sich der stets gelobte Motor als<br />

williger Starter – Startschieber eindrücken, Schwimmerkammern<br />

fluten, und der Zweitakter kommt auf den ersten Tritt. Beim Fahren<br />

stören die Kühlrippen kaum durch Schwirren, der italienische Silentium-Auspuff<br />

lärmt nicht über Gebühr. So fällt die Puch auch im<br />

Stadtverkehr nicht unangenehm auf, wo sie sich als schnelles und<br />

Reklame<br />

Ruhm aus erzielten Rekorden strahlt auch auf die Serienfahrzeuge<br />

aus und lässt sich werbewirksam nutzen. Kreidler<br />

gehörten aber auch auf der Straße stets zu den Schnellsten.<br />

wendiges Fahrzeug bewährt. Das geringe Gewicht und die kompakten<br />

Maße helfen dabei, sie beim Abstellen auf engstem Raum zu<br />

parken. Ein Motorrad, das bei den Testern in sehr guter Erinnerung<br />

bleiben sollte. Die bereits im Versuch laufenden großen Varianten<br />

mit 175 und 250 cm³ sollten jedoch nie erscheinen – 1971 stellte<br />

Puch die Produktion seines letzten Straßenmotorrads ein. ◻<br />

84<br />

82 80 68<br />

tummeln sich die folgenden Songs auf<br />

82<br />

Menschen ein fremdes menschliches<br />

Herz eingepflanzt. Obwohl der Eingriff<br />

gelingt, stirbt der Patient 18 Tage später<br />

an einer Lungenentzündung.<br />

Auto<br />

Der Fiat 124 wird zum Auto des Jahres<br />

gewählt.<br />

Musik<br />

In den Hitparaden des Jahres 1967<br />

den vorderen Plätzen: The Rolling Stones<br />

mit „Let’s spend the night together“,<br />

The Beatles mit „All you need is love“<br />

und die australische Band Bee Gees mit<br />

„Massachusetts“.<br />

Film<br />

Das Jahr 1967 bringt Kino-Hits wie „Die<br />

Reifeprüfung“ mit Dustin Hoffman,<br />

den Klassiker um das amerikanische<br />

Gauner pärchen „Bonnie & Clyde“ und<br />

den legendären Zeichentrickfilm „Das<br />

Dschungelbuch“ aus den Studios von<br />

Walt Disney hervor.<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 33


AUF ACHSE I<br />

Suzuki Goose 350<br />

34 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Gans selten<br />

Man muss schon viel Glück haben, um in unseren Gefilden auf eine Suzuki<br />

Goose 350 zu treffen. Um so mehr freut es uns, dass wir sogar die Gelegenheit<br />

bekamen, die Qualitäten des kleinen Einzylinder-Sportlers in der Tradition<br />

von Aermacchi & Co. selbst zu erfahren.<br />

Text: Uli Holzwarth; Fotos: Jacek Bilski, Suzuki (1)<br />

Normalerweise kommen Ange hörige<br />

der Familie der Anserinae<br />

ja ganz schön rum. Schließlich<br />

gehören Gänse zu den Zugvögeln, die auf<br />

ihren Flugrouten nicht selten sehr weite<br />

Strecken zurücklegen.<br />

Doch eine Gans scheint da ein wenig<br />

aus der Rolle gefallen zu sein. Denn von<br />

der Suzuki Goose, die ihre Brutstätte im<br />

japanischen Hamamatsu hatte, schafften<br />

es nur einige wenige bis zu uns. Was vermutlich<br />

daran liegen dürfte, dass Suzukis<br />

seltener Vogel zur Spezies der Mildgänse<br />

gehört. Mit gerade mal 33 PS aus 350 cm³<br />

zählt auch die Goose zum typisch japanischen<br />

Motorrad-Kleinvieh, das hierzulande<br />

traditionell nicht die besten Lebensbedingungen<br />

vorfindet. Schon gar nicht<br />

im Leistungs-verrückten Deutschland der<br />

Nachwendezeit, weshalb der deutsche<br />

Suzuki-Importeur 1991 ohne viel Federlesens<br />

entschied, keine Gänseaufzucht zu<br />

betreiben.<br />

Was Roland Kappelt gerade recht<br />

war. Der Augsburger hatte schon immer<br />

ein Herz für seltene Motorrad-Kreationen.<br />

In den frühen 1990er-Jahren importierte<br />

er auf eigene Faust japanische Zweirad-<br />

Spezialitäten, denen die offiziellen Importeure<br />

keine Marktchancen einräumten.<br />

Und so holte er damals auch eine Suzuki<br />

Goose 350 nach Augsburg, die sogar in<br />

den Fuhrpark von <strong>MOTORRAD</strong> flatterte.<br />

Tester Jupp Schmitz nahm sich ihrer<br />

dereinst wohlwollend an, erinnerte ihn<br />

die Goose doch an die italienischen Kleinkaliber<br />

der 60er-Jahre von Aermacchi,<br />

Ducati oder Motobi. Deren Revier waren<br />

die anspruchsvollen Fahrerstrecken, wo<br />

die leichtgewichtigen Davids zum Schrecken<br />

leistungsstarker Goliaths wurden.<br />

Im Fall der Suzuki musste dieses Vergnügen<br />

mit 14 970 Mark jedoch ebenso teuer<br />

erkauft werden wie bei einem viermal so<br />

starken Supersportler. Das sicherte der<br />

Goose 350 hierzulande ein Höchstmaß an<br />

Exklusivität. Deshalb freut es mich umso<br />

mehr, dass mir Roland die Gelegenheit zu<br />

einem Ausflug mit diesem super-seltenen<br />

350er-Eintopf ermöglicht.<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 35


AUF ACHSE I<br />

Suzuki Goose 350<br />

Seine schwarze Goose hat er vor zwei<br />

Jahren via Internet in England erstanden<br />

und per Spedition nach Augsburg bringen<br />

lassen. „Schon damals, als ich mich mit<br />

den Japan-Importen befasste, hat mir die<br />

Goose richtig gut gefallen. Später wollte<br />

ich unbedingt selbst eine haben, die aber<br />

so gut sein sollte, dass sich das Aufbewahren<br />

lohnt“, erzählt mir der gelernte Elektrotechniker,<br />

der längst wieder in seinem<br />

Beruf arbeitet. „Nach so einem guten<br />

Exemplar wie diesem habe ich mehrere<br />

Jahre gesucht und sofort zugeschlagen.“<br />

Mit knapp 1300 Kilometern auf dem<br />

Tacho ist der kleine Vierventil-Single aus<br />

der DR 350 S gerade mal eingefahren. Im<br />

Gegensatz zur wohlbekannten Enduro-<br />

Variante leistet der ohc-Einzylinder in der<br />

Goose dank Flachschiebervergaser und<br />

angeschärften Steuerzeiten 33 PS. Ob die<br />

wirklich reichen, um die Gans fliegen zu<br />

lassen? Allzu groß sind meine Erwartungen<br />

nicht, als ich mich auf das spartanisch<br />

gepolsterte Sitzbrötchen schwinge, das<br />

dem Allerwertesten nur 75 Zentimeter<br />

überm Boden ausreichend Platz bietet.<br />

Wegen der hoch angebrachten Fußrasten<br />

stochere ich jedoch erst einmal ins<br />

Leere – ja, Gänschen ist wirklich klein!<br />

Aber, mit Ausnahme des spitzen Kniewinkels,<br />

gar nicht so unbequem, wie es zunächst<br />

den Anschein hat. Trotz unterhalb<br />

der Gabelbrücke angebrachter Lenkstummel<br />

fällt die Haltung recht kommod aus.<br />

36 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

Der luftgekühlte Single startet spontan<br />

auf Knopfdruck, dem Alu-Topf entweicht<br />

aber nur ein dezentes Prötteln – der Vorschalldämpfer<br />

unterm Motor leistet ganze<br />

Arbeit. Bis das in einem separaten Tank<br />

vor dem Motor gebunkerte Öl seine Betriebstemperatur<br />

erreicht hat, bleibt Zeit,<br />

mit der Goose warm zu werden. Mit dem<br />

luftgekühlten Einzylinder habe ich jedoch<br />

schon nach ein paar Metern Freundschaft<br />

geschlossen, er zieht bereits bei 2000 Touren<br />

ohne Ruckeln oder Hacken durch die<br />

Stadt – selbst im sechsten Gang, wenn es<br />

sein muss! Auch jenseits der City-Limits<br />

gibt sich der 350er erfreulich engagiert,<br />

sobald die Nadel des Drehzahlmessers die<br />

5000er-Marke passiert. Wenn es flott vorwww.motorrad-classic.de


Einige Komponenten der Goose kennt man auch von anderen Suzukis. Wie zum<br />

Beispiel die Gabel von der RGV 250 (l.) oder die Instrumente von der Bandit 400<br />

Eine Besonderheit des stabilen Gitterrohrrahmens sind die massiven Alu-Platten,<br />

die sowohl den Motor als auch die komplette Hinterradaufhängung aufnehmen<br />

an gehen soll, muss allerdings auch der<br />

Pilot ein gewisses Engagement an den Tag<br />

legen und den relativ kleinvolumigen<br />

Single mit emsiger Schaltarbeit im exakten<br />

Getriebe bei Laune halten. Ab 7000/<br />

min zeigt der Kurzhuber dann durchaus<br />

sportlichen Biss und dreht willig bis neuneinhalb,<br />

akustisch untermalt vom energischen<br />

Einzylinder-Trommeln. Ruck, zuck<br />

zeigt der Tacho 140 km/h, dann biege ich<br />

ins eigentliche Revier der Goose ab.<br />

Auf engen, kurvigen Landstraßen<br />

läuft die kleine Suzuki nämlich zu großer<br />

Form auf. Schon ein Gedanke genügt, und<br />

die Goose klappt in Schräglage, ohne dabei<br />

einen Anflug von Nervosität zu zeigen.<br />

Nervös werden höchstens Big Bike-<br />

DATEN<br />

Suzuki Goose 350<br />

Motor: Luftgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor, eine kettengetriebene, obenliegende Nockenwelle,<br />

vier über Gabelkipphebel betätigte Ventile, Bohrung x Hub 79 x 71,2 mm, Hubraum 349 cm³, Verdichtung<br />

9,5:1, ein Mikuni-Vergaser, Ø 40 mm, Leistung 33 PS bei 8000/min<br />

Kraftübertragung: Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, Kettenantrieb<br />

Fahrwerk: Gitterrohrrahmen aus Stahl mit Schwingenlagerplatten aus Aluminium, Upside-down-<br />

Telegabel, Zweiarmschwinge mit über Hebelsystem angelenktem Zentralfederbein, Alu-Gussräder<br />

mit Reifen 1<strong>10</strong>/70-17 vorn und 140/70-17 hinten, Scheibenbremse vorn mit Vierkolbensattel, Ø 300<br />

mm, Scheibenbremse hinten mit Zweikolbensattel, Ø 220 mm<br />

Maße und Gewichte:Radstand 1350 mm, Gewicht 166 kg vollgetankt, Tankinhalt 15 l<br />

Fahrleistungen: 0-<strong>10</strong>0 km/h in 7,5 sek, Höchstgeschwindigkeit 156 km/h<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 37


AUF ACHSE I<br />

Suzuki Goose 350<br />

Treiber, weil sich die Suzuki einfach nicht<br />

abschütteln lässt. Ja, dieses federleichte<br />

Dahinschwingen, das einem so locker von<br />

der Hand geht, ist wirklich ein ganz besonderes<br />

Vergnügen, das ich so tatsächlich<br />

nicht erwartet hatte.<br />

Von den gar nicht mal so leichten 166<br />

Kilogramm ist jedenfalls nichts zu spüren,<br />

die Fahrwerksabstimmung absolut geglückt.<br />

Vorn federt eine satt gedämpfte<br />

Upside-down-Gabel, hinten versteckt sich<br />

ein ebenfalls straff abgestimmtes Zentralfederbein<br />

zwischen den Alu-Platten, die<br />

zugleich die Schwingenlager aufnehmen.<br />

Zusammen mit dem stabilen Gitterrohrgeflecht,<br />

den bissigen, tadellos dosierbaren<br />

Bremsen und der geglückten Fahrwerksgeometrie<br />

ist Suzukis Gänsezüchtern vor<br />

25 Jahren ein tierisch spaßiges Motorrad<br />

gelungen, das Kurven-Diskussionen gar<br />

nicht erst aufkommen lässt – weil alles so<br />

leicht und unbeschwert gelingt!<br />

Gut, die modernen Bridgestones, die<br />

Roland extra für diesen Fahrtermin aufgezogen<br />

hat, haben sicher auch ihren<br />

Anteil daran. Ebenso wie die penible Einstellung<br />

von Motor und den Fahrwerkskomponenten,<br />

Roland schraubt eben „für<br />

sein Leben gern“. Mitunter auch ab, wie<br />

die im Regal liegenden Soziusrasten und<br />

der fehlende rechte Spiegel zeigen: „Ich<br />

fahre schon immer nur mit linkem Rückspiegel.“<br />

Abgesehen von den stahlummantelten<br />

Bremsleitungen aus England,<br />

38 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

die HEL passgenau für die Goose anbietet,<br />

und Alu-Lenkerstummeln von der<br />

GSX-R 600, hat Roland seine Goose, eine<br />

„Special-Edition“, im Originalzustand<br />

belassen. Nur die Alu-Einlagen in den<br />

Seitendeckeln, die die Gooseneck-Spitzkehre<br />

des TT-Kurses auf der Isle of Man<br />

symbolisieren sollen – von der auch der<br />

Name der 350er herrührt –, hat Roland<br />

schwarz lackieren lassen.<br />

Bei einer kurzen Rast an einem kleinen<br />

See lasse ich die Suzuki auf mich<br />

wirken. Das Heck mit dem integrierten<br />

Staufach dürfte für meinen Geschmack<br />

zierlicher ausfallen. Und die Schwinge<br />

mit der Exzenter-Lagerung der Hinterachse<br />

würde ich mir lieber aus Alu wünwww.motorrad-classic.de


Stahlschwinge mit Hinterachs-Aufnahmen in Exzentern. Das vereinfacht das<br />

Spannen der Kette und sorgt für eine exakte Flucht des Hinterrads. Mehr<br />

Schein als Schreien: Dem Alu-Topf entweicht nur ein gedämpftes Trommeln<br />

In <strong>MOTORRAD</strong> 25/93 war der Tester<br />

von der Goose durchaus angetan. Nur<br />

der Preis, der erschien ihm zu hoch<br />

schen. Ansonsten jedoch wirkt die Goose<br />

sehr gefällig, selbst die geschwungenen<br />

Gussräder passen prima ins Bild.<br />

Schade, dass Suzuki damals nicht den<br />

Mut hatte, die Goose offiziell – dann natürlich<br />

zu einem konkurrenzfähigen Preis<br />

– anzubieten. Denn auf winkeligen Strecken<br />

bietet die 350er mit ihrem munter<br />

trommelnden Single und dem Fahrradgleichen<br />

Handling mehr Unterhaltungswert<br />

als so manches Big Bike. Mein Fazit<br />

lautet daher: Gans klasse!<br />

◻<br />

MEINUNG<br />

Roland Kappelt<br />

Besitzer der Suzuki Goose 350<br />

Eines gleich vorweg: Ich bin ein absoluter Suzuki-Fan,<br />

bei den Motorrädern lebe ich diese Marke geradezu.<br />

So, jetzt kann jeder selbst einschätzen, wie „objektiv“<br />

meine Aussagen zur Goose sind. Denn für mich ist<br />

dieser kleine Sportler ein ganz Großer, selbst wenn es<br />

die eher zahmen Eckdaten nicht vermuten lassen. Man<br />

muss mit ihr eben nur dort spielen, wo auch eine Gilera<br />

Saturno oder eine Honda Clubman so richtig in ihrem<br />

Element sind. Und ja, mir hat die Goose vom Styling schon immer gefallen. Dass an den Gitterrohrrahmen<br />

moderne Komponenten geschraubt wurden, gereicht ihr fahrdynamisch zum Vorteil.<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 39


SZENE I<br />

Werner werkelt<br />

Eile<br />

Weile<br />

und<br />

Der Umbau ist fertig, die ehemalige Honda VF <strong>10</strong>00 F2 nicht mehr wiederzuerkennen.<br />

Damit das Unikat mit gutem Gewissen auch beim TÜV vorgeführt werden kann,<br />

wird es auf Biegen und Brechen malträtiert – und anschließend der urprünglichen<br />

Bestimmung zugeführt. Auf einer Zeitreise kreuz und quer durchs industrielle Musterländle<br />

erkunden wir die Epochen der Mobilität.<br />

Text: Werner Koch; Fotos: Jacek Bilski, Markus Jahn, Koch<br />

40 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Data Recording statt Drehbank:<br />

<strong>Classic</strong>-Tüftler Werner Koch<br />

weiß beides zu schätzen<br />

Bindedraht, Isolierband, Ersatzzündkerzen,<br />

Schlauch schellen,<br />

Kabelbinder, Reparaturkleber –<br />

alles da, also los! Es ist schon eine ganze<br />

Weile her, dass ich den alten Harro<br />

Elefantenboy-Tankrucksack mit dem mechanischen<br />

Überlebens-Sortiment vollgestopft<br />

habe. Irgendwie schwirrt das<br />

grundsätzliche Misstrauen in eine 30 Jahre<br />

alte Mechanik immer noch im Kopf herum,<br />

obwohl es dafür überhaupt keinen<br />

Grund gibt. Seit der Honda-Umbau auf<br />

den Rädern steht, brummt der V4-Motor<br />

zuverlässig und ohne Mucken. Nach unzähligen<br />

Prüfstandsläufen unter Volllast<br />

(siehe Ausgabe 9/<strong>2016</strong>) zur Abstimmung<br />

der Vergaser und Hunderten von Testkilometern<br />

sollte das Vertrauen in die solide<br />

Honda-Technik eigentlich gefestigt sein.<br />

Doch die übertriebene Vorsicht ist<br />

wohl noch aus den alten Zeiten übrig<br />

geblieben, als man nach jeder zweiten<br />

Mo tor rad aus fahrt den Hänger bemühen<br />

musste, um das havarierte Zweirad zu<br />

bergen. Dabei muss ich keinen Ausfall<br />

der Mechanik befürchten, schließlich hatte<br />

unsere Xpresso V4 auf der Top-Test-<br />

Strecke von <strong>MOTORRAD</strong> allerlei Strapazen<br />

auszuhalten. Mit voller Verzögerung<br />

über tiefe Trennfugen, auf der letzten Rille<br />

um die Kreisbahn und mit zackigen<br />

Schräglagenwechseln durch den Slalom-<br />

Parcours. Alles aufgezeichnet vom 2D-<br />

Data Recording-System, das die Geschwin<br />

digkeiten und Schräglagen mit<br />

denen aktueller Bikes vergleichbar macht.<br />

Und, was kann die umgemodelte<br />

Honda VF <strong>10</strong>00 F2?<br />

In der Kreisbahn nahezu so hurtig herumkurven<br />

wie ein aktuelles Hightech-Motorrad,<br />

das ich hier nicht genauer bezeichnen<br />

möchte. Durch den Slalom wieselt die<br />

Xpresso V4 sogar einen Hauch schneller<br />

(54 zu 53 km/h) als der moderne Tourensportler.<br />

Nur beim Bremsen hat sie gegen<br />

die besten ABS-Motorräder keine Chance.<br />

In Eile: <strong>MOTORRAD</strong>-<br />

Top-Tester Karsten<br />

Schwers auf der<br />

letzten Rille (oben).<br />

Mit Weile: Rast über<br />

dem schwäbischen<br />

Lautertal<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 41


SZENE I<br />

Werner werkelt<br />

Carpe diem – ganz der römischen Weisheit folgend, sattelte ich schon<br />

bei Sonnenaufgang die Honda für eine traumhaft schöne Motorradtour<br />

Mit Bremswegen von rund 36 Metern stehen<br />

moderne Maschinen rund vier Meter<br />

früher als die Honda Xpresso. Wegen des<br />

langen Radstands und der lang gestreckten<br />

Fahrerhaltung blockiert deren Vorderrad,<br />

bevor das Hinterrad abhebt. Was<br />

selbst für geübte Fahrer ein heikler Tanz<br />

auf Messers Schneide ist.<br />

Bei den Fahrleistungen macht uns<br />

die Anti-Hopping-Kupplung einen Strich<br />

durch die Rechnung, die bei der Beschleunigungsmessung<br />

aus dem Stand kaum dosierbar<br />

ist und hart rupft. Mit 3,7 Sekunden<br />

auf <strong>10</strong>0 km/h muss sich unser Umbau<br />

gegenüber den Messwerten aus MOTOR-<br />

RAD 14/1985 um eine Zehntelsekunde<br />

geschlagen geben – trotz Schlankheitskur.<br />

Unter www.motorradonline.de können<br />

sich interessierte Leser die Beschleunigungsversuche<br />

ansehen – und vor allem<br />

anhören. Nach dem bestandenen Pflicht-<br />

Härtetest folgt nun die Kür. Für diesen einen<br />

Tag, den wir von Sonnenaufgang bis<br />

Sonnenuntergang nutzen wollen, soll das<br />

Wetter – man glaubt es kaum – sogar trocken<br />

und sommerlich werden! Ziel ist das<br />

wunderbare Museum von Fritz B. Busch,<br />

das im Herbst (genauer: ab 30. Oktober)<br />

leider aus den Räumlichkeiten des<br />

Wolfegger Schlosses umziehen muss.<br />

Im Zickzack-Kurs von einem<br />

Museum zum nächsten<br />

Wenn wir uns schon auf den Spuren der<br />

Vergangenheit über die Schwäbische Alb<br />

nach Oberschwaben hangeln, nehmen<br />

wir auch die kleinen, oft unscheinbaren<br />

Technik- Museen am Straßenrand mit, die<br />

immer einen Besuch wert sind:<br />

H. M. Tuning und Motorrad-Museum<br />

Stuttgarter Straße 38, 72308 Aichtal<br />

www.hm-tuning.info<br />

Turmuhrenmuseum Granheim<br />

Motorrad- und Apparaturensammlung<br />

Pfarrgasse 20<br />

89584 Ehingen-Granheim<br />

Technikmuseum „Alte Säge“<br />

Am Birkhau 12<br />

89548 Ehingen-Mundingen<br />

Telefon 0 73 91/2065<br />

Technik-Museumle Anton Kegel<br />

Zum Bussen 31, 88524 Offingen<br />

www.museumle.de<br />

Automuseum Fritz B. Busch<br />

Fritz B. Busch-Weg 1, 88364 Wolfegg<br />

www.automuseum-busch.de<br />

Selbst Helmut Dähne hatte die<br />

F2 einst aus dem Sattel gekickt<br />

Der Weg nach Wolfegg hatte nicht nur<br />

den Besuch an alter Stätte im Sinn, auch<br />

die sensationellen Landstraßen im schwäbischen<br />

Allgäu sind eine Reise wert. Wenig<br />

Autos, dafür umso mehr Kurven, die<br />

wild in die Landschaft verteilt an die Achterbahn<br />

der Nürburgring-Nordschleife erinnern.<br />

Wer sich hier seine Strecken sorgsam<br />

zusammenpuzzelt, fährt sich schwindelig.<br />

Mit der Honda kein Problem, denn<br />

42 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Für den Fall der Fälle: Reparatur-Set im Stil der 80er-Jahre, verstaut im klassischen<br />

Harro Elefantenboy (links). Schöne Aussichten: Wild in die Landschaft<br />

geworfene Asphaltbänder machen die Ausfahrt mit der Xpresso V4 bei herrlichem<br />

Sommerwetter zur höchst amüsanten Kurvensause<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 43


SZENE I<br />

Werner werkelt<br />

der satte Schub ab Standgas und das stabile<br />

Chassis sind wie gemacht für die Kurvensause.<br />

Auch deshalb, weil durch die<br />

große Schräglagen- und Bodenfreiheit im<br />

höhergelegten Fahrwerk selbst in flotter<br />

Schräglage und bei derben Bodenwellen<br />

nichts aufsetzt.<br />

Das war bei der serienmäßigen Honda<br />

VF <strong>10</strong>00 F2 weniger der Fall, wie die<br />

bayerische Rennfahrer-Legende Helmut<br />

Dähne zu berichten weiß. „Die Honda<br />

hod bei der Tourist Trophy ned nur in den<br />

Kurven aufgsetzt, au grodaus auf den Bodenwöllen<br />

hod‘s den Auspuff zerdeppert<br />

und mi runterghaut“, warnte mich das<br />

Münchner Urgestein vor den Hinterhältigkeiten<br />

der Honda VF <strong>10</strong>00 F2. Wobei<br />

ich mir bei Tempo und Schräglagen auf<br />

dem Allgäuer Asphaltgewürm ein paar<br />

Reserven im Vergleich zu Dähnes Gangart<br />

lasse und mich einfach daran erfreue,<br />

dass sich die vielen Arbeitsstunden und<br />

gut 6000 Euro an Materialkosten durchweg<br />

gelohnt haben. Wenn jetzt noch der<br />

TÜV-Mann seinen Stempel in die Papiere<br />

drücken würde, wäre die Sache perfekt.<br />

Das nächste Umbauprojekt<br />

sichte ich am Straßenrand<br />

Perfekt sollte auch dieser Reisetag zu Ende<br />

gehen. Ob Vorsehung oder Zufall, just<br />

beim Gedanken an den nächsten Winter<br />

– und damit ans nächste Projekt – huscht<br />

im Augenwinkel ein schwarzes, vermodertes<br />

Zweirad vorbei. War das nicht eine<br />

Zündapp? Eine Sport-Combinette womöglich?<br />

Das Moped meiner Träume, als<br />

ich mit einer ausgemusterten Super-Combinette<br />

vorliebnehmen musste? Okay, die<br />

war auch umgebaut, denn mit schwülstigen<br />

Schutzblechen und Beinschildern so<br />

groß wie die Segel der Gorch Fock konnte<br />

man sich damals nicht sehen lassen.<br />

Das ist fast 50 Jahre her, hat sich aber,<br />

wie immer beim ersten Moped, fest in<br />

Kopf und Seele eingebrannt. Kurzum: Der<br />

Handel ist rasch besiegelt, und schon am<br />

nächsten Tag verfrachte ich die Zündapp<br />

im Transporter nach Stuttgart. Wo sich in<br />

der Werkstatt eben noch die Honda-Teile<br />

breitmachten, ist die Werkbank frisch geputzt,<br />

stehen Kisten und Schachteln parat,<br />

um die Einzelteile der Zündapp zu verstauen<br />

– der Winter kann kommen.<br />

Übrigens: Diese traumhaft schöne<br />

Strecke mitsamt den kleinen Museen können<br />

Fahrer eines Youngtimers oder Klassikers<br />

im nächsten Jahr zusammen mit<br />

Gleichgesinnten bei einer zweitägigen<br />

Tour mit dem <strong>MOTORRAD</strong> action team erleben.<br />

Für 2017 stehen demnächst zwei<br />

Termine zur Auswahl. Mehr zu diesen geplanten<br />

Youngtimer-Touren unter www.<br />

motorradonline.de/actionteam. ◻<br />

Bevor das Fritz B. Busch-<br />

Museum umzieht, stand der<br />

Besuch in den heiligen Hallen<br />

in Wolfegg auf dem Plan<br />

44 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Pause mit knisterndem Motor in idyllischer Landschaft (ganz links). Dazu ein Besuch<br />

im Technik-Museum von Anton Kegel mit alten Werkzeugmaschinen und seltenen<br />

Fundstücken (links). Auch ein Fundstück: Zündapp Sport Combinette, Typ 515-004,<br />

die ich als nächstes Winterprojekt quasi im Vorbeifahren gekauft habe (oben)<br />

MEINUNG<br />

Werner „Mini“ Koch<br />

„Das muss kesseln“, wusste schon mein Namensvetter<br />

Werner, alias Brösel. Gemeint waren<br />

und sind Eigen- und Umbaumotorräder,<br />

die mit Liebe und meist auch einem Batzen<br />

Geld auf die Räder gestellt werden. Leider<br />

geht der Trend zu immer abstruseren Kreationen,<br />

die nicht oder nur noch notdürftig fahren.<br />

Für mich der größte Quatsch, weil es<br />

letztendlich ums Motorradfahren geht und<br />

nicht ums Herumstehen auf irgendwelchen<br />

Show-Bühnen. Klar geht man zugunsten<br />

der Optik Kompromisse ein, aber für eine<br />

ausgedehnte, flotte Tour mit seinem „Werk“<br />

sollte die Funktionalität schon reichen.<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 45


SZENE I<br />

Baiersbronn <strong>Classic</strong><br />

Der Berg(preis) ruft<br />

Die vierte Auflage der Baiersbronn <strong>Classic</strong> steigt vom 22. bis 25. September <strong>2016</strong><br />

und erinnert erneut an das legendäre Ruhestein-Bergrennen.<br />

Text: Gerhard Eirich; Fotos: Frank Herzog, Thomas Waldhauer<br />

In Anlehnung an das Ruhestein-Bergrennen,<br />

einst 1946 nach der ersten<br />

Austragung gleich wieder eingestellt,<br />

gehen in diesem Jahr zum vierten Mal seit<br />

der erfolgreichen Wiederbelebung der<br />

Veranstaltung im Jahr 2013 historische<br />

Fahrzeuge an den Start. Genau 64 historische<br />

Motorräder bis Baujahr 1975 werden<br />

am Samstag, 24. September, auf der 7,3<br />

Kilometer langen Strecke in einer Gleichmäßigkeitsprüfung<br />

um den Ruhestein-<br />

Bergpreis kämpfen. Das Startgeld beträgt<br />

wie immer symbolische 19,46 Euro.<br />

Der Start zu diesem von <strong>MOTORRAD</strong><br />

<strong>Classic</strong> unterstützten Spektakel der Motorrad-Klassiker<br />

erfolgt gegen 11.35 Uhr<br />

in Baiersbronn-Obertal, ordentlich zu sehen<br />

und zu hören (auch Automobile und<br />

Traktoren/Landmaschinen) gibt es aber<br />

bereits ab 8 Uhr morgens.<br />

Besucher erleben beim „Anno da zumal“-Fest<br />

die besondere Stimmung von<br />

1946 am Originalschauplatz. Für die Teilnehmer<br />

der Oldtimer-Rallye steht im<br />

Anschluss die große Schwarzwald-Rundfahrt<br />

auf dem Programm. Abends findet<br />

die große Siegerehrung statt. Für die Besucher<br />

lohnt sich zudem ganztägig der<br />

Besuch des großen Fests zum 70-jährigen<br />

Jubiläum, am 25. 9. erwartet die Besucher<br />

ein großes Oldtimer-Treffen und ein<br />

verkaufsoffener Sonntag. Mehr Infos auf<br />

www.baiersbronn-classic.de ◻<br />

Die Altersgrenze der Teilnehmerfahrzeuge (bis Baujahr 1975) wird teilweise<br />

mehr als deutlich eingehalten. Auch von den Klassikern der Besucher...<br />

46 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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SZENE I<br />

Nachrichten, Termine, Tipps<br />

Aufstellung zum Korso – hier wartet<br />

man gern. Die Gespann-Altstars Rolf<br />

Steinhausen und Werner Schwärzel<br />

sehen nach dem Rechten (unten)<br />

Alles vom Feinsten<br />

Korso, Kawasaki Days und Klassiker-Rennen – beim Schottenring<br />

<strong>Classic</strong> GP am 20. und 21. August war wieder alles geboten,<br />

was die Herzen der Klassiker-Fans höher schlagen lässt.<br />

Ein tolles Menü-Angebot hatte der MSC<br />

Rund um Schotten am dritten August-Wochenende<br />

beim 28. Schottenring <strong>Classic</strong><br />

Grand Prix wieder parat. Die Vorspeise wurde<br />

am Freitagabend mit einem Fahrerkorso<br />

in die Stadt serviert. Das Entree am Samstag:<br />

die Kawasaki Days. Gefolgt vom Hauptgang,<br />

den Läufen zur Deutschen Historischen<br />

Motorradmeisterschaft (DHM). Etwas<br />

Besonderes hatten sich „Chefkoch“ Wolfgang<br />

Wagner-Sachs und sein Team für das<br />

Dessert einfallen lassen: Sonderläufe mit<br />

früheren Spitzenstars aus der Weltmeisterschaft<br />

und der Deutschen Meisterschaft.<br />

Wer immer noch Appetit hatte, konnte die<br />

im VFV-Sonderlauf gereichten Sahnestückchen<br />

wie vier (!) DKW-Ladepumpen, Gilera<br />

GP 500-Vierzylinder, Imperia Grand Prix,<br />

NSU Bullus und weitere Leckereien genießen.<br />

Die einhellige Resonanz der Zuschauer<br />

lässt sich kurz auf einen Nenner bringen:<br />

Das war Spitze, was der MSC Rund um<br />

Schotten in diesem Jahr servierte! Nur in<br />

der Wetterküche, da darf ruhig noch etwas<br />

geübt werden. Einzelne Regenschauer am<br />

Sonntag hatten das Spitzenmenü nämlich<br />

etwas verwässert. Aber dem setzten die<br />

DHM-Fahrer genauso wie die Spitzenfahrer<br />

Freddie Spencer, Chas Mortimer, Pentti<br />

Korhonen & Co. im „Sonderlauf Meisterklasse“<br />

tollen <strong>Classic</strong>-Rennsport entgegen.<br />

Und die Seitenwagen-Prominenz, wie Rolf<br />

Steinhausen/Axel Kölsch, Werner Schwärzel/<br />

Andreas Huber oder die Lokalmatadoren<br />

des MSC Rund um Schotten, Marc Pfeiffer/<br />

Anne Pfeiffer, ließen ihre Dreiräder im<br />

­„Sonderlauf Gespanne“ richtig fliegen. Als<br />

ständige Begleitung des <strong>2016</strong>er-Schottenring-Menüs<br />

boten die Kawasaki Days im<br />

Event-Zelt Genussvolles für den Biker-Gaumen.<br />

Versüßt wurde das Ganze mit Interviews,<br />

Fachgesprächen und Autogrammstunden<br />

des amtierenden Superbike-Weltmeisters<br />

Jonathan Rea. Die Empfehlung an<br />

das Schotten-Team: Haltet dieses hohe Niveau<br />

und übt noch etwas mit der Getränke-<br />

Karte! Dann sind euch drei Sterne sicher!<br />

U. Schmidt<br />

Fotos: Leger, Schaub (2)<br />

Biete schön<br />

Foto: auctionata.com<br />

Auctionata, die führende Onlineplattform für Kunst- und<br />

Vintage-Luxusgüter, gibt eine Auktionspremiere bekannt.<br />

Mit seiner ersten Motorradauktion am 23. September <strong>2016</strong> um 18<br />

Uhr erweitert Auctionata sein Portfolio um die zweirädrigen Kraftfahrzeuge.<br />

Präsentiert wird eine erlesene Auswahl von zirka 50<br />

Fahrzeugen, vom Baujahr 1929 bis ins 21. Jahrhundert, und somit<br />

ein Querschnitt aus über 70 Jahren Motorradgeschichte. Als Höhepunkt<br />

der Auktion bietet Auctionata die einmalige Chance, die originale,<br />

95 PS starke König 500-Grand Prix-Rennmaschine (Foto)<br />

von Kim Newcombe zu ersteigern, mit der dieser 1973 den Grand<br />

Prix in Jugoslawien gewonnen hatte. www.auctionata.com<br />

48 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Pretty Paton<br />

Die Paton S1 verbindet den Look der berühmten<br />

Urahnin mit moderner Technik. Einst sorgte<br />

unter anderem Mike Hailwood für erfolgreiche Auftritte<br />

der Paton-Bikes bei der TT auf der Isle of Man.<br />

Jener Marke, die nach dem Aus der Rennabteilung<br />

von Mondial in den späten 1950ern von den beiden<br />

Technikern Giuseppe Pattoni und Lino Toni gegründet<br />

worden war. Sie hatten als Abfindung die<br />

Rennteile bekommen. Heute nun entstehen wieder<br />

Bikes unter dem Namen Paton. Im kleinen Werk in<br />

Mailand werden genau 151 Exemplare (nach der<br />

Distanz der TT von 1964 in Meilen) der Paton S1<br />

<strong>Classic</strong> gebaut. Unter der Schale hängt ein Viertakt-<br />

Twin von Kawasaki im Stahl-Gitterrohrrahmen. Jener<br />

Motor, der sonst die ER-6 antreibt. Mit 72 PS<br />

erweist sich die S1 dennoch als ganz flott, dank der<br />

nur 158 Kilogramm Leergewicht. Stolz hingegen<br />

der Preis: 28 500 Euro sind kein Pappenstil, auch<br />

wenn‘s dafür hochwertige Komponenten wie Öhlins-Federbeine<br />

gibt. Und einen berühmten Namen.<br />

Rüstiger Retro-Renner: Weit über den langen Tank gestreckt, geht‘s über<br />

die Rennpiste. Die Klassik-Anleihen beim Heck sind gelungen, auf der Gabelbrücke<br />

steht die Seriennummer 001, hinten arbeiten Öhlins-Federbeine<br />

Fotos: Verboven, Vermeer (3)<br />

Hockenheim<br />

<strong>Classic</strong>s<br />

Während sich in den Boxen bei der Sonderausstellung<br />

alles auf die Grand Prix-<br />

Motorräder von 1986 konzentrieren<br />

wird, stehen für die Action auf der Strecke<br />

vom 16. bis 18. September Maschinen<br />

der Jahrgänge von 1954 bis 2011<br />

bereit für den Sonderlauf. Im Sattel u.a.<br />

Stars wie Rolf Steinhausen und Werner<br />

Schwärzel, Heinz Rosner, Sepp Hage,<br />

Jörg Schöllhorn und Herbert Kaufmann.<br />

www.hockenheim-classics.de<br />

Foto: Hockenheimring GmbH / Torsten Karpf<br />

Foto: Technikmuseum Freudenberg<br />

Knattern<br />

& Qualm<br />

Motorradtreffen im<br />

Technikmuseum Freudenberg<br />

am <strong>10</strong>./11.<br />

September. Unter dem<br />

Zeichen des historischen<br />

Motorradsports findet das<br />

diesjährige Siegerländer<br />

Oldtimer-Motorradtreffen<br />

in und rund um das Technikmuseum<br />

Freudenberg<br />

statt. Bereits zum achten<br />

Mal treffen sich hier alte<br />

und selten gewordene<br />

Zweiräder aller Art. Das Hauptaugenmerk liegt <strong>2016</strong> auf der Ausstellung einzigartiger<br />

Renngespanne, darunter auch das BMW-Weltmeistergespann von<br />

Walter Schneider. Dieses und weitere historisch wertvolle Motorräder werden<br />

eigens für die Ausstellung aus der Sammlung von Rudolf Bald aus Erndtebrück<br />

nach Freudenberg geholt. Ein Besuch lohnt sich aber nicht nur wegen des Treffens<br />

historischer Motorräder am <strong>10</strong>./11. September, sondern auch wegen der<br />

neu aufgebauten Motorrad-Dauerausstellung in der großen Halle des Freudenberger<br />

Museums. www.technikmuseum-freudenberg.de<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 49


SZENE I<br />

Nachrichten, Termine, Tipps<br />

Flachbahn-Indianer<br />

Vor über sechzig Jahren dominierte Indian auf den Aschenbahn-Ovalen<br />

Amerikas und fuhr von Sieg zu Sieg<br />

Foto: Indian<br />

Indian will mit der Scout FTR750 an die glorreichen<br />

Rennerfolge der 1940er-/1950er-Jahre anknüpfen.<br />

Die Ankündigung, dass Indian 2017 in den Flat Track-Rennsport<br />

zurückkehren wird, hat bereits für einigen Wirbel gesorgt.<br />

Eine echte Überraschung gab es aber nun bei der<br />

diesjährigen Sturgis Motorcycle Rally: Im Rahmen der Show<br />

„Motorcycles as Art“ auf dem berühmten Buffalo Chip-Festgelände<br />

in Sturgis wurde die speziell für den Einsatz bei Flat<br />

Track Races entwickelte Indian Scout FTR750 bereits unverhüllt<br />

und einsatzbereit gezeigt. Um die glorreichen Zeiten<br />

wieder aufleben zu lassen, hat der erste Motorradhersteller<br />

Amerikas die Scout FTR750 entwickelt, die von einem flüssigkeitsgekühlten<br />

V2-Motor mit 750 cm³ Hubraum angetrieben<br />

wird. Der Wettbewerbsmotor, eine komplette Neuentwicklung<br />

der Indian-Rennabteilung, sitzt in einem Fahrwerk<br />

mit filigranem Stahlrohrrahmen und federleichten Karbonteilen.<br />

Auffällig ist weiterhin der extrem kurze Radstand.<br />

Mehr unter www.indianmotorcycles.de<br />

Traum-Kurven<br />

Historischer Rennsport am Bernina-<br />

Pass vom 30.9. bis 2.<strong>10</strong>. <strong>2016</strong>. Am<br />

Samstag, den 1. Oktober <strong>2016</strong>, steht<br />

erstmals ein Abschnitt des Bernina-Passes<br />

im südlichen Graubünden für zwei<br />

Demo-Läufe mit historischen Rennmotorrädern<br />

zur Verfügung. Näheres:<br />

www.bernina-granturismo.com<br />

Foto: bernina-granturismo.com<br />

Auf nach<br />

Sinsheim<br />

Mental bereit machen, Sprit auffüllen<br />

– das Klassikertreffen in Sinsheim<br />

am 1.<strong>10</strong>. naht. Es lohnt sich<br />

aber, bereits bei der geführten Ausfahrt<br />

am Freitag, 30.9. mitzumischen<br />

– die vom MOC Steinsberg<br />

ausbaldowerte Route wird auch<br />

dieses Jahr wieder ein Genuss sein.<br />

Das Treffen am Samstag startet ab<br />

8 Uhr mit den Fotoaufnahmen<br />

(bis 11 Uhr) für die gemeldeten<br />

Teilnehmer (Möglichkeit zur Nachnennung),<br />

bis 15 Uhr werden die<br />

Spezialisten des MOC Steinsberg,<br />

des VFV und von <strong>MOTORRAD</strong><br />

<strong>Classic</strong> die Motorräder bewerten.<br />

Im Anschluss erfolgt die Vorstellung<br />

der Bikes und die Prämierung der<br />

Sieger. Weitere Infos unter<br />

www.technik-museum.de<br />

Bunt gemischt – bekannte Klassiker, aber<br />

auch sehr seltene Oldie-Raritäten<br />

Foto: Harald Humke<br />

TERMINE<br />

SEPTEMBER<br />

11. 9.: 8. Herrenberger Maico-Treffen im<br />

Sindlinger Hof; 71131 Jettingen/Sindlingen,<br />

Tel. 0160/8236074, maicotreffen@online.de<br />

16.–18. 9.: <strong>10</strong>. XS 650 RÜTTLER Treffen;<br />

Pokale, Wettbewerbe, Livemusik, Teilemarkt,<br />

Ausfahrt etc., Zelten möglich, 15755 Teupitz,<br />

Anmeldung unter ruettlers_klub@gmx.de<br />

16.–18. 9.: 18. Int. MC Steglitz <strong>Classic</strong> Offroad<br />

Festival; 14974 Ludwigsfelde OT Wietstock,<br />

Tel. 0179/9<strong>10</strong>4875, www.mcsteglitz.de<br />

24. 9.: 4. Baiersbronn <strong>Classic</strong> mit<br />

Ruhestein-Bergpreis für Motorräder;<br />

72270 Baiersbronn, Telefon 0 74 41/8 41 40,<br />

www.baiersbronn-classic.de<br />

24. 9.: 34. Nürnberger Oldtimertreffen mit<br />

ADAC-Wettbewerbsfahrt; 90471 Nürnberg,<br />

Telefon 09 11/49 80 04, www.dkw-club.de<br />

24. 9.: Japan-<strong>Classic</strong>, Treffen für japanische<br />

Motorräder bis Bj. 1986; 91325 Adelsdorf,<br />

Tel. 01 60/96 27 88 88, www.japan-classic.de<br />

OKTOBER<br />

1.<strong>10</strong>.: Motorrad-Klassikertreffen am Auto<br />

& Technik Museum; 74889 Sinsheim, Telefon<br />

07261/92 99-0, www.technik-museum.de<br />

7.–9. <strong>10</strong>.: VETERAMA auf dem<br />

Maimarkt gelände; 68163 Mannheim,<br />

Telefon 0 62 03/1 35 07, www.veterama.de<br />

22./23. <strong>10</strong>.: OLDTEMA Oldtimer- und<br />

Teilemarkt auf dem Messegelände;<br />

06116 Halle/Saale, Telefon 03 61/6534991,<br />

www.oldtema.de<br />

NOVEMBER<br />

3./4. 11.: Oldtimer-Intensivseminar –<br />

W artungsarbeiten an Motorrädern;<br />

97421 Schweinfurt,<br />

Telefon 0 97 21/78 58-31 29,<br />

www.fahrzeugakademie.de<br />

Angaben ohne Gewähr. Wenn Ihr Event hier genannt werden soll, mailen Sie Zeit, Ort und Veranstalter an termine@motorrad-classic.de oder tragen es selbst in die Datenbank unter www.motorrad-classic.de/termine ein.<br />

Ein Anspruch auf Abdruck besteht nicht.


Foto: Archiv<br />

Trauer um<br />

Heukerott<br />

Am 1. August ist Gerhard B.<br />

Heukerott nach kurzer Krankheit<br />

im Alter von 75 Jahren<br />

verstorben. Der am 18. Mai<br />

1941 in Liegnitz/Schlesien geborene<br />

Rennfahrer feierte seinen<br />

größten Erfolg 1968 mit<br />

dem DM-Titelgewinn auf<br />

einer Honda CR 77 in der<br />

350- cm³-Klasse, ein Jahr<br />

davor war er Vizemeister.<br />

Nach dem Ende seiner<br />

eigenen Rennkarriere war<br />

er als Teamchef weiterhin im<br />

Rennsport aktiv und erfolgreich,<br />

zudem unterstützte er unter anderem 2013 den Moto2-<br />

Piloten Marcel Schrötter. Er selbst ging in den letzten Jahren<br />

wieder bei Klassik-Veranstaltungen wie in Walldürn oder<br />

Hockenheim an den Start. Der zuletzt in Rüdesheim am Rhein<br />

lebende Gerhard Heukerott wird uns fehlen, als großer Rennsportler<br />

aber immer in Erinnerung bleiben.<br />

BUCH-TIPP 1<br />

Obwohl die Marke<br />

HMW gerade einmal 15<br />

Jahre existierte, hat sie<br />

in der österreichischen<br />

Technikgeschichte tiefe<br />

Spuren hinterlassen. Ab<br />

1947 mobilisierte Anton<br />

Fuchs mit seinem Fahrradhilfsmotor<br />

ganze Bevölkerungsschichten,<br />

innerhalb<br />

weniger Jahre stieg die Firma zu einem der größten Mopedhersteller<br />

auf. Fritz Ehn hat die Geschichte vom Entstehen bis<br />

zum Untergang von HMW aufgezeichnet und beschreibt die gesamte<br />

Modellpalette, Hannes Denzel porträtiert viele Exemplare<br />

in bunten Bildern und beleuchtet die Szene von heute.<br />

DIE HALLEINER MOTORENWERKE, 319 Seiten, ISBN 978-3-<br />

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E-Mail: motorradclassic@dpv.de,<br />

Postalisch: <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> Aboservice, 70138 Stuttgart<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert<br />

Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz),<br />

Christina Dohman, Dr. Michael Rathje, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

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Recht zur jederzeit möglichen Kündigung. Bei Bankeinzug in Deutschland erhalte ich eine zusätzliche Gratis-Ausgabe.<br />

MEINE PERSÖNLICHEN ANGABEN: (bitte unbedingt ausfüllen)<br />

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BUCH-TIPP 2<br />

Keine umfassende Typengeschichte<br />

des Grazer<br />

Herstellers Puch hat Autor<br />

und Fotograf Hannes<br />

Denzel mit diesem Buch<br />

im Sinn, sondern es geht<br />

ihm um Porträts erhaltener<br />

und wieder erstandener<br />

Fahrzeuge – so wie er<br />

sie in den Garagen der<br />

Sammler und in den Museen vorgefunden hat. Ein bunter, fast<br />

vollständiger Überblick über die Puch-Modellpalette aus vier<br />

Jahrzehnten – zum genüsslichen Schmökern und Schwelgen.<br />

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Fotos: mps-Fotostudio<br />

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PLZ Ort E-Mail<br />

Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich<br />

damit einver standen, dass mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes<br />

Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft mit ihren Titeln künftig auch per Telefon<br />

und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit per<br />

E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

Lieferung der Zugabe nach Zahlungseingang solange Vorrat reicht, Ersatzlieferung vorbehalten.<br />

JA, ICH BEZAHLE PER BANKEINZUG UND ERHALTE EINE GRATIS-AUSGABE:<br />

BIC<br />

IBAN<br />

Ich zahle per Rechnung<br />

Bankinstitut<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg,<br />

Gläubiger-Identifikationsnummer DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift<br />

einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf<br />

mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann<br />

innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es<br />

gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Widerrufsrecht: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist<br />

beginnt an dem Tag, an dem Sie die erste bestellte Ausgabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung<br />

gemäß den Anforderungen von Art. 246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige<br />

Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster<br />

aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>MOTORRAD</strong>, Aboservice, Postfach, 70138<br />

Stuttgart, Telefon: + 49 (0) 711 32 06 88 99, Telefax: +49 (0) 711 1 82 25 50, EMail: motorrad@dpv.de<br />

Datum<br />

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Unterschrift


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54 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC MARKT <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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56 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC MARKT <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> www.motorrad-classic.de


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57


MARKT<br />

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Auto & Technik Museum Sinsheim<br />

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Berlin<br />

Essen<br />

Köln<br />

Kassel<br />

Frankfurt<br />

Nürnberg<br />

Sinsheim<br />

Stuttgart<br />

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• ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Mi – Fr <strong>10</strong>.00 – 12.00 & 14.00 – 17.00 Uhr<br />

Sa, So und Feiertag <strong>10</strong>.00 – 17.00 Uhr<br />

Gruppen nach Vereinbarung<br />

• EINTRITTSPREISE<br />

Kinder 6-9 Jahre: 3,- € · Kinder <strong>10</strong> – 14: 5,50 €<br />

Erwachsene: 6,50 € · Familienkarte: 18,50 €<br />

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Museumsplatz · Telefon 07261/92990<br />

E-Mail: info@technik-museum.de<br />

Internet: www.technik-museum.de<br />

• SCHWERPUNKT DER AUSSTELLUNG<br />

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militärhistorische Ausstellung, begehbare<br />

Flugzeuge, Lokomotiven, Dampfmaschinen und<br />

Motoren, Nutzfahrzeuge und Landmaschinen,<br />

wechselnde Sonderausstellungen<br />

• ÖFFNUNGSZEITEN<br />

365 Tage von 9-18 Uhr (24.+31.12. verk. Zeiten)<br />

• VERANSTALTUNGSTIPP<br />

1.+2. Oktober großes Motorrad-Wochenende.<br />

Nähere Infos unter:<br />

www.technik-museum.de/motorrad<br />

Karte: Claudia Werel<br />

Museen, die sich hier empfehlen möchten, melden sich bitte bei Silke Röber<br />

Per E-Mail an sroeber@motorpresse.de oder telefonisch unter 0711/182-2078


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<strong>Classic</strong> erscheint am 7.<strong>10</strong>.<strong>2016</strong><br />

Anzeigenschluss ist der 9.9.<strong>2016</strong>, 16 Uhr<br />

Bequem per Internet<br />

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Fax 0711/182-17 83<br />

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MARKT I<br />

Preisliste<br />

PREISSPIEGEL<br />

YOUNGTIMER<br />

Hier finden Sie die aktuellen Preise von über 450<br />

Motorrad-Klassikern der Baujahre 1970 bis 1990.<br />

Foto: Siemer<br />

Angebot und Nachfrage<br />

gelten auch bei Motorrädern<br />

als die entscheidenden<br />

Faktoren für<br />

die Preisfindung. Vorausgesetzt, diese<br />

sind in einer größeren Menge vorhanden<br />

und somit kalkulierbar. Bei Klassikern hapert<br />

es jedoch daran: Dem knappen, für<br />

Laien kaum einschätzbaren Angebot steht<br />

eine ungewisse Nachfrage gegenüber.<br />

Ohne Spezialwissen läuft man Gefahr, für<br />

einen Oldie Mondpreise zu bezahlen –<br />

oder sein Schätzchen zu billig abzugeben.<br />

In <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> veröffentlichen<br />

wir deshalb regelmäßig eine Preisübersicht<br />

für Klassiker, die wir zusammen<br />

mit den Experten von classic-analytics<br />

erstellt haben. In dieser Ausgabe haben<br />

wir über 450 Modelle der Baujahre 1970<br />

bis 1990 unter die Lupe genommen. Um<br />

ein noch besseres Gefühl für den Klassiker-Markt<br />

zu vermitteln, geben wir darüber<br />

hinaus die ehemaligen Neupreise des<br />

letzten Modelljahres in D-Mark an.<br />

Als „Zustand gepflegt“ gelten hier<br />

Bikes, die sich im weitgehend mängelfreien<br />

Originalzustand befinden und nur<br />

kleinere Gebrauchsspuren aufweisen.<br />

Verbrauchte Kräder mit deutlichen<br />

Mängeln und eingeschränkter Fahrbarkeit<br />

bekommen dagegen die Zustandsnote<br />

„schlecht“. Sie stellen eine brauchbare<br />

Restaurierungsbasis dar.<br />

Alle angegebenen Preise sind Richtwerte,<br />

die bei besonders gut erhaltenen<br />

oder perfekt restaurierten Fahrzeugen<br />

auch mal deutlich überschritten werden<br />

können. Andererseits rechtfertigen Fehlteile<br />

oder bestimmte 27-PS-Drosselvarianten<br />

einen entsprechenden Nachlass.<br />

classic-analytics aus Bochum<br />

betreibt Marktbeobachtung und<br />

erstellt Bewertungen für Oldtimer,<br />

Youngtimer und alle Arten von<br />

Liebhaberfahrzeugen. Die Klassik-<br />

Experten stehen in ständigem Dialog<br />

mit Clubs, Händlern und Auktionshäusern,<br />

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Internet-Offerten jeden Monat mehr<br />

als 60 Fachzeitschriften im In- und<br />

Ausland aus. Eine komplette Liste<br />

aller Bewertungspartner gibt es unter<br />

www.classic-analytics.de. Wer es ganz<br />

eilig hat, kann für 9,95 Euro eine<br />

Online-Bewertung (Home Check) des<br />

Bikes selbst erstellen. Anmerkungen,<br />

Fragen, Kritik? Bei classic-analytics<br />

freut man sich über Rückmeldungen.<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

BENELLI<br />

R 60/6 5992 1973-76 30/40 5300 1800<br />

250 2C/Sport 3820 1972-88 20/27 2700 900 R 60/7 6850 1976-78 30/40 4800 1400<br />

250 Quattro/254/304 4980 1976-89 20/27 3500 1200 R 65 8890 1978-85 35/48 3<strong>10</strong>0 900<br />

354/Sport 76<strong>10</strong> 1979-84 28/38 3900 1300 R 65 9850* 1985-93 20/27 3000 900<br />

500 Quattro 5995 1974-80 32/44 5900 1600 R 65 LS 9490 1982-85 37/50 3400 <strong>10</strong>00<br />

650 Tornado 6295 1968-75 33/45 7500 2200 R 65 GS 9850* 1987-92 37/50 4<strong>10</strong>0 1500<br />

650 Tornado/654 6980 1980-86 37/50 4600 1500 R 75/5 4996 1969-73 37/50 6200 2300<br />

750 Sei 9820 1973-77 55/75 <strong>10</strong> 900 4000 R 75/6 71<strong>10</strong> 1973-76 37/50 6<strong>10</strong>0 2200<br />

900 Sei <strong>10</strong> 500 1978-89 59/80 9900 3800 R 75/7 7985 1976-77 37/50 5300 1800<br />

BIMOTA<br />

K 75 13 350 1986-96 55/75 3200 800<br />

KB 1 24 130 1978-82 63/85 13 500 5900 K 75 S 15 850 1985-95 55/75 3400 900<br />

YB 4 E.I. 40 360 1987-90 89/121 13 900 6000 R 80/7 7990 1977-84 37/50 5<strong>10</strong>0 1600<br />

YB 6 34 980 1988-89 <strong>10</strong>3/140 11 500 3800 R 80 G/S <strong>10</strong> 250 1980-87 37/50 9300 2800<br />

BMW<br />

R 80 GS 11 8<strong>10</strong> 1987-96 37/50 4600 1600<br />

R 45 7690 1978-85 20/27 2800 800 R 80 11 850 1984-92 37/50 3300 <strong>10</strong>00<br />

R 50/5 3696 1969-73 24/32 5500 1900 R 80 ST 9890 1982-84 37/50 4400 1400<br />

R 60/5 3996 1969-73 30/40 5800 2000 R 80 RT 11 590 1982-84 37/50 4000 1300<br />

*Neupreis von 1990; **Nicht offiziell in D angeboten, daher kein Preis verfügbar; K. N. = Keine Notierungen; Stand: Februar <strong>2016</strong><br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

62 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> www.motorrad-classic.de


Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

R 90/6 71<strong>10</strong> 1973-76 44/60 6500 2400<br />

R 90 S 9130 1973-76 49/67 9500 3300<br />

R <strong>10</strong>0/7 8590 1976-78 44/60 4000 1400<br />

R <strong>10</strong>0/T 11 190 1978-84 49/67 4<strong>10</strong>0 1500<br />

R <strong>10</strong>0 S <strong>10</strong> 190 1976-78 48/65 4800 1600<br />

R <strong>10</strong>0 RS 14 790 1976-84 51/70 6000 2000<br />

R <strong>10</strong>0 RS 16 7<strong>10</strong> 1986-89 44/60 5800 1800<br />

R <strong>10</strong>0 RT 14 790 1978-84 51/70 4300 1600<br />

R <strong>10</strong>0 RT 17 200 1987-96 44/60 5<strong>10</strong>0 1800<br />

R <strong>10</strong>0 CS 12 190 1980-84 51/70 5800 1900<br />

R <strong>10</strong>0 GS 13 950 1987-96 44/60 5500 2000<br />

K <strong>10</strong>0 15 900 1983-90 66/90 3200 <strong>10</strong>0<br />

K <strong>10</strong>0 LT 19 930 1986-91 66/90 3600 <strong>10</strong>00<br />

K <strong>10</strong>0 RT 18 200 1984-89 66/90 3500 <strong>10</strong>00<br />

K <strong>10</strong>0 RS 18 850 1983-93 74/<strong>10</strong>0 3700 <strong>10</strong>00<br />

K 1 21 000 1988-93 74/<strong>10</strong>0 5600 2<strong>10</strong>0<br />

BSA<br />

B 50 500 Super Sport 4255 1971-72 25/34 7700 3200<br />

A 65 Thunderbolt 650 4903 1965-73 34/46 6<strong>10</strong>0 2600<br />

A 65 Lightning 650 5272 1965-73 38/52 6500 2800<br />

Rocket 3 750 6469 1968-73 40/54 9400 4300<br />

CAGIVA<br />

SST 350 7900 1980-86 20/27 1900 600<br />

T4 500 E 8490 1988-89 31/42 2200 600<br />

Alazurra 650 8970 1985-87 37/50 2500 700<br />

Elefant 650 12 390 1985-88 37/50 2500 700<br />

Elefant 750 13 490 1988-90 45/61 2600 800<br />

DUCATI<br />

250 Scrambler 2700 1968-74 13/18 4500 2200<br />

350 Scrambler 2930 1969-74 17/24 5500 2700<br />

350 Desmo 3950 1971-74 19/29 7500 3000<br />

350 GTV 6020 1975-80 17/24 3300 1<strong>10</strong>0<br />

450 Scrambler 3250 1969-74 20/27 7<strong>10</strong>0 3500<br />

500 GTV/GTL 5780 1975-80 30/40 3600 1200<br />

500 SL Pantah 9131 1979-83 34/46 4600 1900<br />

600 SL Pantah <strong>10</strong> 000 1981-83 42/57 5200 2000<br />

750 F1 18 499 1985-87 59/80 14 500 7000<br />

750 Paso 13 990 1986-90 54/73 4000 1400<br />

750 GT 6495 1971-74 44/60 16 000 7000<br />

750 S 8000 1972-74 47/64 19 200 8800<br />

750 SS (Rundmotor) 9850 1973-74 54/73 45 000 20 000<br />

750 SS (eckig) 11 580 1975-77 50/68 30 000 12 500<br />

851 S 29 990 1988-89 75/<strong>10</strong>2 16 000 8200<br />

860 GT/GTS 7900 1974-78 48/65 7200 2500<br />

900 SS 12 028 1975-82 53/72 26 000 12 000<br />

Darmah 900 SD <strong>10</strong> 433 1977-83 50/68 8500 4200<br />

Darmah 900 SS <strong>10</strong> 4<strong>10</strong> 1978-80 50/68 8800 4300<br />

900 SS Hailwood Repl. 13 200 1980-84 68/80 11 500 5600<br />

900 S2 12 361 1983-84 48/65 8500 4200<br />

906 Paso 15 990 1989-90 57/78 3400 <strong>10</strong>00<br />

<strong>10</strong>00 Hailwoood Repl. 15 990 1985-86 56/76 11 <strong>10</strong>0 5400<br />

<strong>10</strong>00 S2 15 990 1985-86 56/76 <strong>10</strong> 500 5200<br />

ENFIELD INDIA<br />

Bullet 350 4990* 1955 13/17 4<strong>10</strong>0 1500<br />

GILERA<br />

500 Saturno 11 500 1988-91 28/38 7200 2<strong>10</strong>0<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

HARLEY-DAVIDSON<br />

XL 883 Sportster 12 190 1986-95 37/50 5700 2<strong>10</strong>0<br />

XL 900 Sportster 9135 1957-72 30/40 <strong>10</strong> 500 4800<br />

XL <strong>10</strong>00 Sportster 15 620 1973-86 37/50 8500 3900<br />

XLCR <strong>10</strong>00 11 980 1977-78 44/60 15 700 8200<br />

XR <strong>10</strong>00 18 060 1983-84 49/67 16 700 8800<br />

XL 1<strong>10</strong>0 Sportster 16 670 1986-87 37/50 7500 3900<br />

FLH 1200 Electra Glide 13 950 1970-80 46/63 12 800 7<strong>10</strong>0<br />

FX 1200 Super Glide 14 198 1971 43/58 12 300 6900<br />

FX 1200 Super Glide 12 460 1972-80 43/58 12 300 6900<br />

XL 1200 Sportster 15 640 1988-94 47/64 6600 2500<br />

FXS 1340 Low Rider 24 580 1983-93 33/45 12 300 6800<br />

FXST 1340 Softail 24 770 1984-92 33/45 11 000 5000<br />

FXE/R 1340 Super Glide 21 180 1982-94 33/45 11 000 4900<br />

FXWG 1340 Wide Glide 24 670 1980-86 47/64 11 300 5300<br />

FLH 1340 Electra Glide 23 935 1980-84 49/67 13 300 7300<br />

FLHT 1340 E. Glide 28 270 1984-98 44/60 13 300 7300<br />

HERCULES<br />

K 125 Military 7150* 1971-90 9/12 2000 800<br />

HONDA<br />

CB 125 2098 1970-76 <strong>10</strong>/13 2200 600<br />

CB 125 J/S 2698 1975-79 <strong>10</strong>/13 1900 400<br />

CB 125 T 3352 1978-86 13/17 1600 300<br />

XL 125 2658 1976-79 <strong>10</strong>/13 1800 400<br />

CM 185 T 3276 1978-80 13/17 900 200<br />

XL 185 S 3708 1979-82 12/16 1800 500<br />

CM 200 T 3808 1980-83 13/17 900 200<br />

MTX 200 R 5<strong>10</strong>8 1983-88 20/27 1400 300<br />

XL 200 R 4527 1983-84 13/17 1600 400<br />

CB 250 3048 1968-73 22/30 3<strong>10</strong>0 1<strong>10</strong>0<br />

CB 250 N 4840 1978-84 13/17 1400 400<br />

CB 250 RS 3593 1980-85 19/26 1600 500<br />

CB 250 T 3878 1977-78 20/27 1500 400<br />

CJ 250 T 3688 1976-79 13/17 2000 600<br />

CL 250 3017 1968-72 22/30 3900 1<strong>10</strong>0<br />

CL 250 S 4328 1982-84 13/17 2500 800<br />

CM 250 C 4088 1982-85 13/17 1200 400<br />

NX 250 7080 1988-94 19/26 1700 500<br />

XL 250 3818 1974-78 15/20 2200 700<br />

XL 250 S 5428 1978-82 13/17 1800 600<br />

XL 250 R 5408 1982-87 18/24 1500 500<br />

CB 350 3548 1968-74 26/36 3600 1200<br />

CB 350 F 4298 1972-74 25/34 3500 1200<br />

XL 350 R 6090 1985-88 20/27 1700 500<br />

CJ 360 T 3958 1976-79 25/34 2200 600<br />

CB 400 F 4878 1974-77 27/37 3000 <strong>10</strong>00<br />

CB 400 N 5148 1978-83 32/43 1600 400<br />

CB 400 T/A 4218 1974-79 20/27 1900 500<br />

CM 400 T 5148 1980-84 32/43 1400 300<br />

NS 400 R <strong>10</strong> 128 1984-86 53/72 5600 2200<br />

CB 450 4248 1965-74 33/45 4600 1500<br />

CB 450 N 5188 1984-86 32/43 1300 300<br />

CB 450 S 68<strong>10</strong> 1986-90 32/43 1300 300<br />

CL 450 4248 1968-72 32/43 5400 1800<br />

CB 500 F 6328 1972-77 35/48 3600 1200<br />

CB 500 T 5018 1975-77 31/42 3000 <strong>10</strong>00<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 63


MARKT I<br />

Preisliste<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

CX 500 6753 1978-83 37/50 2300 600<br />

CX 500 E 7457 1982-85 37/50 2000 500<br />

CX 500 C 6753 1980-83 37/50 2300 600<br />

CX 500 Turbo 13 203 1981-85 60/82 4700 1600<br />

FT 500 4699 1982-84 20/27 1800 400<br />

GL 500 7873 1982-85 37/50 2800 700<br />

VF 500 F/F2 9933 1984-87 51/70 1600 400<br />

VT 500 E 7900 1983-88 37/50 1900 500<br />

VT 500 C 7793 1983-88 37/50 1900 500<br />

XBR 500/S 6650 1985-90 32/44 1800 500<br />

XL 500 S 5370 1979-82 20/27 2200 600<br />

XL 500 R 5398 1982-85 20/27 2000 500<br />

CB 550 F/K 5948 1975-78 37/50 3600 1200<br />

CBX 550 F/F2 7508 1982-85 44/60 1800 500<br />

CBR 600 F 12 150 1987-98 68/93 2<strong>10</strong>0 700<br />

XL 600 LM/RM 8670 1985-88 32/44 2500 800<br />

XL 600 V Transalp <strong>10</strong> 350 1987-99 37/50 4700 1800<br />

XR 600 8700 1987-97 32/44 2200 700<br />

XR 600 R 7650 1983-88 32/44 1500 400<br />

VT 600 C Shadow 9930 1988 30/41 3600 1300<br />

CB 650 6972 1979-83 46/63 2<strong>10</strong>0 600<br />

CB 650 C/SC 7163 1980-83 46/63 2<strong>10</strong>0 600<br />

CBX 650 E 8575 1983-87 55/75 2200 600<br />

CX 650 C 7743 1984-85 48/65 2600 600<br />

CX 650 E 8238 1982-85 48/65 2400 600<br />

CX 650 Turbo 13 838 1982-85 74/<strong>10</strong>0 5800 2000<br />

GL 650 8814 1983-85 48/65 3400 800<br />

NTV 650 <strong>10</strong> 145 1988-98 44/60 1900 500<br />

NX 650 Dominator 9395 1988 33/45 2200 800<br />

XRV 650 Africa Twin 12 880 1988-90 37/50 3900 1<strong>10</strong>0<br />

CB 750 7368 1969-78 46/63 11 800 5600<br />

CB 750 C 8613 1980-83 57/77 2500 800<br />

CB 750 F1 6908 1975-78 49/67 6800 1900<br />

CB 750 K 8613 1978-84 57/77 3200 800<br />

CB 750 F/F2 8772 1980-84 58/78 3500 1<strong>10</strong>0<br />

CBX 750 F <strong>10</strong> 138 1984-86 67/91 2600 700<br />

VF 750 S 9791 1982-84 60/82 2200 600<br />

VF 750 C 9173 1982-84 60/82 2600 700<br />

VF 750 F <strong>10</strong> 508 1983-85 66/90 2400 600<br />

VFR 750 F 14 550 1985-89 74/<strong>10</strong>0 3000 800<br />

VFR 750 F 15 570 1989-97 74/<strong>10</strong>0 3000 800<br />

VFR 750 R RC 30 28 795 1988-93 74/<strong>10</strong>0 20 000 12 300<br />

VT 750 C <strong>10</strong> 225 1987 48/63 3600 1<strong>10</strong>0<br />

XLV 750 R <strong>10</strong> 048 1983-86 45/61 3500 1<strong>10</strong>0<br />

CB 900 F Bol d’Or <strong>10</strong> 422 1978-84 70/95 4200 1400<br />

CB 900 F2 11 573 1981-84 70/95 4000 1200<br />

CBR <strong>10</strong>00 F 16 495 1987-02 74/<strong>10</strong>0 3<strong>10</strong>0 <strong>10</strong>00<br />

CBX 11 262 1978-81 74/<strong>10</strong>0 8400 3500<br />

CBX Pro Link 14 203 1981-83 74/<strong>10</strong>0 7500 3300<br />

GL <strong>10</strong>00 Gold Wing 9244 1975-80 57/78 6000 3300<br />

VF <strong>10</strong>00 F 13 658 1984-87 74/<strong>10</strong>0 3800 800<br />

VF <strong>10</strong>00 R 19 263 1984-86 74/<strong>10</strong>0 5500 2<strong>10</strong>0<br />

CB 1<strong>10</strong>0 F 11 643 1982-85 74/<strong>10</strong>0 5200 1800<br />

CB 1<strong>10</strong>0 R 16 703 1980-85 74/<strong>10</strong>0 7300 2500<br />

GL 1<strong>10</strong>0 Gold Wing 11 327 1980-83 61/83 5400 2900<br />

VF 1<strong>10</strong>0 C 13 213 1984-86 74/<strong>10</strong>0 4800 1200<br />

*Neupreis von 1990; **Nicht offiziell in D angeboten, daher kein Preis verfügbar; K. N. = Keine Notierungen; Stand: Februar <strong>2016</strong><br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

VT 1<strong>10</strong>0 C 14 480 1988-95 74/<strong>10</strong>0 4200 1600<br />

GL 1200 18 978 1984-87 69/94 6900 3<strong>10</strong>0<br />

GL 1500/6 24 830 1988-99 74/<strong>10</strong>0 9600 4700<br />

JAWA<br />

250 Typ 592 1480 1969-74 <strong>10</strong>/13 3300 800<br />

250 California 2190 1969-74 12/16 3000 <strong>10</strong>00<br />

350 Typ 634 3300 1973-84 17/23 2200 500<br />

350 California 2790 1969-74 17/23 3300 1<strong>10</strong>0<br />

KAWASAKI<br />

KH 125 2798 1977-81 7/<strong>10</strong> 1<strong>10</strong>0 400<br />

KMX 125 4690 1986-88 13/17 1600 400<br />

KMX 200 5490 1988-90 13/17 1500 400<br />

Z 200 2900 1977-79 13/17 1500 400<br />

250 S1 Mach I/KH 3852 1971-79 19/26 3500 1300<br />

EL 250 6070 1988-94 20/27 1500 300<br />

GPZ 250 4740 1983-84 13/17 1200 200<br />

KL 250 3530 1977-84 13/17 1200 300<br />

KLR 250 6060 1984-92 13/17 1500 500<br />

Z 250/A 4480 1978-83 20/27 2200 700<br />

Z 250 C 3870 1980-84 13/17 1200 200<br />

Z 250 Ltd 3980 1980-83 13/17 1600 400<br />

GPZ 305 6060 1983-90 25/34 <strong>10</strong>00 200<br />

350 S2 Mach II 3890 1971-73 33/45 4300 1500<br />

KH 400 4500 1976-78 30/40 3500 1300<br />

GPZ 400 6690 1983-86 37/50 1500 300<br />

Z 400 4020 1974-79 20/27 2500 700<br />

Z 400 F/J 5680 1980-83 20/27 1200 200<br />

Z 440 51<strong>10</strong> 1980-84 20/27 2300 700<br />

Z 440 Ltd. 5240 1980-86 20/27 2200 700<br />

Ltd 450 7390 1985-88 37/50 1900 600<br />

500 H1 Mach III 5200 1969-75 44/60 5900 2900<br />

GPZ 500 S 8290 1987-93 44/60 1700 600<br />

GPZ 550 7940 1981-90 48/65 1900 600<br />

Z 500 6218 1979-80 37/50 2300 800<br />

Z 550/F/GT 6790 1981-86 37/50 1800 500<br />

Z 550 Ltd. 6880 1980-84 37/50 2500 700<br />

GPX 600 <strong>10</strong> 590 1988-90 63/85 3400 1200<br />

GPZ 600 R <strong>10</strong> 590 1985-89 60/82 3400 1200<br />

KLR 600 7440 1984-90 31/42 1700 600<br />

ZL 600 9990 1986-89 54/74 2500 700<br />

KLR 650/Tengai 8990 1987-92 30/41 2500 700<br />

Z 650/F 7000 1976-83 50/67 2300 800<br />

Z 650 SR 7348 1979-82 48/65 2400 900<br />

750 H2 Mach IV 5300 1972-75 52/71 <strong>10</strong> 000 3000<br />

GPX 750 R 12 640 1987-90 74/<strong>10</strong>0 2600 800<br />

GPZ 750 9990 1981-88 64/87 2200 600<br />

GPZ 750 R <strong>10</strong> 690 1985-86 68/92 2900 700<br />

VN 750 <strong>10</strong> 690 1986-90 48/65 3300 <strong>10</strong>00<br />

Z 750 6500 1976-79 38/51 5000 1800<br />

Z 750 E/L/Sport 8440 1980-88 59/80 4500 1600<br />

Z 750 GT 9190 1982-89 57/78 2400 600<br />

Z 750 Ltd. 8300 1980-84 57/78 2600 600<br />

Z 750 Turbo 9990 1983-88 74/<strong>10</strong>0 5000 1800<br />

ZXR 750 15 790 1989-95 74/<strong>10</strong>0 2600 800<br />

900 Z1 8500 1972-75 60/82 8500 2400<br />

GPZ 900 R 13 900 1984-93 74/<strong>10</strong>0 3300 900<br />

GPZ <strong>10</strong>00 RX 14 490 1986-88 74/<strong>10</strong>0 3<strong>10</strong>0 700<br />

64 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> www.motorrad-classic.de


Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

<strong>10</strong>00 GTR 16 200 1986-94 74/<strong>10</strong>0 2900 700<br />

Z <strong>10</strong>00 9<strong>10</strong>0 1977-79 63/85 7200 2400<br />

Z 1 R 9800 1978-80 66/90 4700 1800<br />

Z <strong>10</strong>00 Mk.2 9808 1979-80 69/94 5800 1900<br />

Z <strong>10</strong>00 ST <strong>10</strong> 218 1979-81 71/97 3900 1400<br />

Z <strong>10</strong>00 J <strong>10</strong> 200 1981-84 72/98 4800 1500<br />

Z <strong>10</strong>00 R k. a.* 1983 74/<strong>10</strong>0 6<strong>10</strong>0 1800<br />

Z <strong>10</strong>00 Ltd. <strong>10</strong> 200 1981-83 70/95 2900 900<br />

ZL <strong>10</strong>00 13 690 1987-89 74/<strong>10</strong>0 3<strong>10</strong>0 900<br />

ZX <strong>10</strong> 15 390 1988-90 74/<strong>10</strong>0 2900 800<br />

GPZ 1<strong>10</strong>0 <strong>10</strong> 480 1981-88 74/<strong>10</strong>0 3200 800<br />

Z 1<strong>10</strong>0 ST <strong>10</strong> 780 1981-84 71/97 2700 900<br />

Z 1300 16 090 1979-89 74/<strong>10</strong>0 7700 3200<br />

VN 15 SE 14 690 1988-95 47/64 4900 2000<br />

LAVERDA<br />

500 6860 1976-80 33/45 7000 2900<br />

500 SFC 7680 1982-84 33/45 3500 1300<br />

750 GT 6600 1970-73 38/52 6800 3900<br />

750 SF 6800 1971-73 45/61 9800 4000<br />

750 SF 3 7<strong>10</strong>0 1975-78 37/50 8300 4900<br />

750 SFC <strong>10</strong> 500 1971-78 55/75 33 000 14 000<br />

<strong>10</strong>00/3C 9600 1973-75 57/78 7500 2900<br />

<strong>10</strong>00 3CL 9995 1976-80 57/78 7000 2700<br />

<strong>10</strong>00 Jota 12 500 1980-86 63/86 7900 3000<br />

<strong>10</strong>00 RGS 12 688 1982-86 63/86 9700 3700<br />

<strong>10</strong>00 SFC 16 970 1985 70/95 9500 3500<br />

1200 TS 11 748 1978-82 63/86 7000 3600<br />

MOTO GUZZI<br />

V 35/II/III 7995 1978-88 20/27 3500 1300<br />

Falcone 500 4580 1971-76 24/32 6300 3000<br />

V 50/II/III 6615 1978-83 36/49 3600 1500<br />

V 50 Monza 6995 1981-84 36/49 3700 1500<br />

V 65/II 7888 1981-87 37/50 3600 1600<br />

V7 Special 750 5890 1969-71 37/50 5900 2900<br />

V7 Sport 750 7995 1972-74 53/72 9500 3500<br />

750 S3 9600 1975-76 53/72 7500 4300<br />

850 LeMans <strong>10</strong> 560 1976-78 52/70 9000 4000<br />

850 LeMans II 11 350 1979-80 54/74 7000 3000<br />

850 LeMans III 12 220 1981-84 56/76 5800 2700<br />

850 T 7160 1974-75 42/57 6000 2500<br />

850 T3 9200 1975-80 43/59 5000 2000<br />

850 T3 California <strong>10</strong> 950 1975-80 43/59 5800 2400<br />

850 T4 <strong>10</strong> 550 1980-83 43/59 4200 1600<br />

850 T5 <strong>10</strong> 550 1983-88 49/67 4400 1700<br />

V7 GT 850 6995 1972-74 47/64 9800 4900<br />

V7 California 850 7795 1972-74 47/64 <strong>10</strong> 400 5200<br />

V <strong>10</strong>00 Convert 9695 1975-84 45/61 5000 1800<br />

<strong>10</strong>00 California II 13 490 1981-87 49/67 6500 2500<br />

<strong>10</strong>00 California III 14 880 1987-92 49/67 4500 1600<br />

<strong>10</strong>00 SP 11 850 1978-84 45/61 5800 2400<br />

<strong>10</strong>00 SP II 12 650 1984-87 49/67 5000 2500<br />

<strong>10</strong>00 SP III 16 800 1988-92 52/71 4800 2200<br />

<strong>10</strong>00 G5 <strong>10</strong> 400 1978-85 45/61 5000 1900<br />

<strong>10</strong>00 GT 12 390 1987-93 49/67 6400 3200<br />

<strong>10</strong>00 LeMans IV 13 350 1985-87 60/81 7<strong>10</strong>0 3600<br />

<strong>10</strong>00 LeMans V 14 650 1988-92 60/81 7400 3800<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

MOTO MORINI<br />

125/T 4950 1976-86 <strong>10</strong>/13 2300 <strong>10</strong>00<br />

250 T 3960 1977-80 13/17 2600 1<strong>10</strong>0<br />

250 J 4995 1980-85 17/23 2800 1200<br />

3.5 4800 1973-82 26/35 5500 2600<br />

3 1/2 K2 6699 1983-86 20/27 2600 1200<br />

Dart 350/400 8849 1988-90 20/27 2800 1<strong>10</strong>0<br />

500 T/S 7040 1978-81 30/41 5500 2200<br />

500 Sei 7985 1982-85 30/41 7000 3000<br />

MV AGUSTA<br />

125 Sport 3135 1975-77 9/12 4500 2000<br />

350/Sport 5252 1970-79 20/27 6500 2500<br />

750 GT 14 250 1970-75 56/76 43 500 28 600<br />

750 S 14 250 1970-75 56/76 47 000 30 200<br />

750 SS 16 500 1975-77 56/76 46 300 29 800<br />

800 S America 15 384 1977-80 60/82 35 300 19 200<br />

900 S Daytona 27 940 1977-78 78/<strong>10</strong>5 38 <strong>10</strong>0 23 500<br />

Corona <strong>10</strong>00 25 600 1979-81 78/<strong>10</strong>5 75 000 50 000<br />

GP 1<strong>10</strong>0 32 400 1979-82 88/119 70 000 K. N.<br />

MZ<br />

ETZ 125 1680 1985-91 7/<strong>10</strong> <strong>10</strong>00 300<br />

TS 125 1799 1973-85 7/<strong>10</strong> 1700 400<br />

ETS 150 1598 1969-73 9/12 2300 700<br />

ETZ 150 k. a.** 1985-91 9/12 1200 300<br />

ES 250/2 3015 1967-73 14/19 2300 900<br />

ETS 250 2390 1969-74 14/19 2500 <strong>10</strong>00<br />

TS 250 2490 1973-76 14/19 1800 600<br />

TS 250/1 2490 1976-81 13/17 1700 500<br />

ETZ 250 1980 1981-89 13/17 1500 500<br />

NORTON<br />

Commando 750 5900 1967-74 44/60 8400 3900<br />

Commando 850 6800 1973-77 37/51 8000 3600<br />

SUZUKI<br />

GP 125 3031 1978-81 7/<strong>10</strong> 1300 400<br />

GT 125 20 870 1974-78 <strong>10</strong>/13 1900 700<br />

RV 125 3522 1977-81 6/8 1600 500<br />

GT 185 3290 1976-78 11/15 1500 200<br />

GT 200/X5 3731 1979-81 13/17 1400 200<br />

DR 250 4739 1982-89 13/17 1400 200<br />

GN 250 4570 1982-99 13/17 1<strong>10</strong>0 200<br />

GT 250/X7 4461 1973-81 20/27 1900 500<br />

GSX 250 E 4579 1980-83 13/17 1500 300<br />

RG 250 7699 1984-88 33/45 3500 900<br />

RGV 250 9590 1988-93 43/58 4200 1<strong>10</strong>0<br />

TS 250 4461 1972-81 13/17 1600 600<br />

TS 250 X 5770 1985-89 20/27 1500 500<br />

SP 370 4590 1978-80 20/27 2000 700<br />

GT 380 4690 1972-80 20/27 3200 1200<br />

DR 400 S 5112 1980-82 20/27 1200 200<br />

GN 400 4494 1980-83 20/27 1<strong>10</strong>0 200<br />

GS 400 3999 1976-83 20/27 2000 700<br />

GSX 400 5249 1980-88 20/27 1200 300<br />

GSX 400 F Katana 4995 1981-84 30/41 1500 300<br />

GS 450 5319 1980-89 20/27 1400 300<br />

DR 500 S 4499 1982-84 20/27 2000 800<br />

GS 500 E 6211 1979-83 20/27 2500 900<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 65


MARKT I<br />

Preisliste<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

GS 500 E 6850 1988 34/46 2000 800<br />

GT 500 4870 1976-77 28/38 3400 1300<br />

RG 500 12 184 1984-89 70/95 11 500 3200<br />

GS 550 E 7011 1977-84 36/49 2200 800<br />

GS 550 EM Katana 5499 1980-83 37/50 1900 500<br />

GSX 550 6999 1982-88 37/50 1900 500<br />

GT 550 5420 1972-77 35/48 3200 1<strong>10</strong>0<br />

DR 600 S/R 7250 1984-90 33/45 2700 900<br />

GSX 600 F <strong>10</strong> 630 1987-98 63/86 2600 900<br />

GS 650 G Katana 6250 1981-84 54/73 2200 500<br />

LS 650 Savage 7590 1986 20/27 2400 700<br />

DR 750 S Big/800 Big 9690 1987-90 37/50 2900 1<strong>10</strong>0<br />

VS 750 11 250 1986-91 37/50 2700 900<br />

GS 750 7190 1976-80 46/63 2600 900<br />

GSX 750 E 8249 1980-82 59/80 2800 900<br />

GSX 750 ES 8999 1983-88 66/90 2700 900<br />

GSX 750 F 12 740 1989-99 74/<strong>10</strong>0 2400 800<br />

GSX 750 S Katana 7950 1980-84 60/82 3900 1700<br />

GSX-R 750 14 550 1984-92 74/<strong>10</strong>0 3400 1<strong>10</strong>0<br />

GSX-R 750 R 23 990 1986-92 74/<strong>10</strong>0 9400 4400<br />

GT 750 6900 1972-76 51/70 6800 2400<br />

GS 850 9633 1978-81 58/79 2800 800<br />

GS <strong>10</strong>00/S <strong>10</strong> 573 1978-82 66/90 3300 1200<br />

GS 1<strong>10</strong>0 <strong>10</strong> 299 1986-88 69/94 3500 1<strong>10</strong>0<br />

GSX 1<strong>10</strong>0 S Katana 9849 1980-84 74/<strong>10</strong>0 5000 2000<br />

GSX 1<strong>10</strong>0 E 9045 1980-84 74/<strong>10</strong>0 4500 1700<br />

GSX 1<strong>10</strong>0 F 15 3<strong>10</strong> 1988-97 74/<strong>10</strong>0 2500 600<br />

GSX 1<strong>10</strong>0 EF 12 999 1984-87 74/<strong>10</strong>0 3800 1500<br />

GSX-R 1<strong>10</strong>0 16 590 1986-89 74/<strong>10</strong>0 5500 2<strong>10</strong>0<br />

VS 1400 15 030 1987-03 49/67 6000 3000<br />

RE-5 Wankel 8700 1974-77 46/63 8500 3500<br />

TRIUMPH<br />

Daytona 500 5090 1970-73 30/40 7600 3<strong>10</strong>0<br />

Trident 750 7950 1968-75 44/60 8300 3700<br />

Tiger 750 6700 1972-80 33/45 8600 3900<br />

Bonneville 750 6800 1973-80 36/48 7800 3400<br />

YAMAHA<br />

DT 125 E 3120 1973-81 7/<strong>10</strong> 1600 600<br />

RD 125 2585 1974-76 13/17 1200 400<br />

RD 125 LC 3420 1982-86 13/17 1<strong>10</strong>0 300<br />

DT 175 MX 3483 1977-80 11/15 1400 400<br />

RD 200 3523 1975-80 13/17 1400 400<br />

DS 7 3245 1971-73 22/30 2<strong>10</strong>0 600<br />

DT 3 250 3149 1972-77 14/18 1900 400<br />

DT 250 MX 4283 1977-80 12/16 2000 700<br />

RD 250 4504 1973-80 28/38 2900 1200<br />

SR 250 4<strong>10</strong>7 1980-83 13/17 1200 300<br />

RD 250 LC 4857 1980-83 28/38 2200 800<br />

TDR 250 8180 1988-90 37/50 2400 700<br />

TZR 250 9180 1987-91 37/50 3300 1200<br />

XS 250 4193 1978-80 13/17 1500 400<br />

XT 250 4880 1980-90 13/17 1300 200<br />

RD 350 4067 1973-76 24/32 3300 1200<br />

RD 350 LC 5388 1980-83 34/46 3<strong>10</strong>0 800<br />

RD 350 LC YPVS 7180 1983-90 37/50 3800 1500<br />

XT 350 69<strong>10</strong> 1985-95 20/27 2000 700<br />

XS 360 3952 1976-78 20/27 1500 500<br />

*Neupreis von 1990; **Nicht offiziell in D angeboten, daher kein Preis verfügbar; K. N. = Keine Notierungen; Stand: Februar <strong>2016</strong><br />

DT 400 MX 4619 1975-81 15/21 3500 <strong>10</strong>00<br />

RD 400 4640 1976-80 32/43 2400 800<br />

XS 400 4868 1978-82 20/27 1600 500<br />

XS 400 DOHC 5480 1982-87 33/45 1600 500<br />

XS 400 SE 4968 1980-83 20/27 2000 700<br />

RD 500 12 070 1984-89 65/88 9500 3400<br />

SR 500 6160 1978-99 20/27 3000 800<br />

XS 500 5298 1976-80 36/49 2500 700<br />

XT 500 66<strong>10</strong> 1976-90 20/27 4400 1600<br />

XV 500 SE 7225 1981-87 34/49 1500 300<br />

XV 535 7750 1988-03 36/46 2500 800<br />

XJ 550 6130 1981-85 37/50 1600 500<br />

XT 550 5480 1982-84 28/38 4000 1400<br />

XZ 550 5680 1982-84 37/50 1400 200<br />

FZR 600 12 750 1988-94 67/91 2300 700<br />

SRX 600 6390 1986-90 33/45 2900 900<br />

XJ 600 8900 1984-91 53/73 3200 1<strong>10</strong>0<br />

XT 600 8025 1984-90 33/45 2300 700<br />

XT 600 Z Ténéré 8985 1983-89 34/46 2900 900<br />

XJ 650 7780 1980-87 52/71 2300 700<br />

XJ 650 Turbo 12 288 1982-84 66/90 4200 1900<br />

XS 650 6505 1975-83 37/50 3600 1200<br />

XS 650 SE 6915 1979-83 36/48 3000 900<br />

FZ 750 Genesis 14 415 1985-94 74/<strong>10</strong>0 2400 500<br />

FZX 750 Fazer 11 325 1987-89 69/94 2600 800<br />

FZR 750 R OW-01 37 <strong>10</strong>0 1987-90 74/<strong>10</strong>0 13 700 9200<br />

TX 750 5995 1972-74 46/63 4000 1200<br />

XS 750 7318 1976-80 54/74 3500 1<strong>10</strong>0<br />

XS 750 SE 8695 1980-83 37/50 2800 <strong>10</strong>00<br />

XTZ 750 Super Ténéré 11 980 1987-96 51/69 3<strong>10</strong>0 1<strong>10</strong>0<br />

XJ 750 9878 1984-86 64/87 2500 700<br />

XJ 750 Seca 8075 1982-84 60/81 1700 700<br />

XV 750 SE 7225 1981-87 36/49 2500 800<br />

XS 850 7915 1980-82 58/79 3500 1<strong>10</strong>0<br />

XJ 900 <strong>10</strong> 488 1983-84 71/97 3200 1<strong>10</strong>0<br />

XJ 900 F/N 12 590 1984-94 72/98 3200 1<strong>10</strong>0<br />

TR 1 8878 1980-83 52/71 3400 1200<br />

FZR <strong>10</strong>00 Genesis 18 300 1987-96 74/<strong>10</strong>0 2500 800<br />

XV <strong>10</strong>00 SE <strong>10</strong> 355 1982-85 50/68 3500 <strong>10</strong>00<br />

XV <strong>10</strong>00/1<strong>10</strong>0 Virago 12 870 1986-89 46/62 3200 900<br />

XS 1<strong>10</strong>0 <strong>10</strong> 498 1978-83 70/95 5200 1800<br />

XS 1.1 Sport 11 178 1981-83 70/95 4300 1400<br />

FJ 1<strong>10</strong>0 13 488 1984-86 74/<strong>10</strong>0 3400 800<br />

FJ 1200 15 850 1986-97 74/<strong>10</strong>0 2900 1<strong>10</strong>0<br />

V-Max k. a.** 1984-02 <strong>10</strong>7/145 5500 2000<br />

XVZ 12 T 19 500 1984-89 71/97 5800 2500<br />

XVZ 13 T 22 350 1989-92 72/98 6200 2600<br />

ZÜNDAPP<br />

KS 125 Sport 3458 1970-77 13/17 2700 <strong>10</strong>00<br />

KS 175 Watercooled 4475 1977-81 13/17 3000 1<strong>10</strong>0<br />

VORSCHAU<br />

Neupreis<br />

D-Mark<br />

Baujahre<br />

kW/PS<br />

In der nächsten Ausgabe<br />

finden sie den Preisspiegel<br />

für die Klassiker vor 1970<br />

Zustand:<br />

gepflegt<br />

Preise in Euro<br />

Zustand:<br />

schlecht<br />

66 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> www.motorrad-classic.de


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Postalisch: <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> Aboservice, 70138 Stuttgart<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann.<br />

Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz),<br />

Christina Dohman, Dr. Michael Rathje, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg,<br />

als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

JA, ICH BEZAHLE PER BANKEINZUG UND ERHALTE EINE GRATIS-AUSGABE (nicht im Geschenkabo):<br />

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HELDEN-Club. Nach Ablauf des ersten Bezugsjahres habe ich das Recht zur jederzeit möglichen<br />

Kündigung. Das Geschenk abo endet nach einem Jahr automatisch. Bei Bankeinzug in Deutschland<br />

erhalte ich eine zusätzliche Gratis-Ausgabe (nicht im Geschenkabo).<br />

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MEINE PERSÖNLICHEN ANGABEN: (bitte unbedingt ausfüllen)<br />

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SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer<br />

DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein<br />

Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz<br />

wird mir separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des<br />

belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

ICH VERSCHENKE <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC AN: (nur bei Geschenkabo ausfüllen)<br />

Name Vorname Gewünschter Belieferungsstart ab<br />

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Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich damit einverstanden,<br />

dass mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes Unternehmen, Rodale-<br />

Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft mit ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante<br />

Medienangebote informieren. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

Lieferung der Zugabe nach Zahlungseingang solange Vorrat reicht, Ersatzlieferung vorbehalten.<br />

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Widerrufsrecht: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem Tag,<br />

an dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art.<br />

246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die<br />

Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten<br />

an: <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> Aboservice, Postfach, 70138 Stuttgart, Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, EMail: motorradclassic@dpv.de<br />

x<br />

Unterschrift


LESERBRIEFE<br />

Die seltenste: Laverda 750 GTL<br />

Interessante Detaillösungen: Minis V4<br />

Fast 200 000 Kilometer: R. Wagners Zephyr<br />

Einbauposition beachten!<br />

Foto: Jahn<br />

Foto: Schoch<br />

Foto: Schwab<br />

Foto: Wagner<br />

Gar nicht bockig<br />

Leser Geyer bricht eine Lanze für die<br />

Ceriani-Federbeine – und wundert sich<br />

über den Preis der Laverda GTL 750.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 9/<strong>2016</strong><br />

Liebe Laverda-Interessierte, der Artikel ist<br />

schön ausführlich und informativ, jedoch<br />

möchte ich in zwei Punkten widersprechen!<br />

Das ewige Geschimpfe auf die ach<br />

so bockigen Ceriani-Federbeine ist, zumindest<br />

aus heutiger Sicht, nicht mehr<br />

angebracht. Diese sehr hochwertig gefertigten<br />

Dämpfer sind komplett zerlegbar –<br />

und damit überhol- sowie abstimmbar.<br />

Durch Verwendung von dünnflüssigem<br />

Öl (SAE 5) und Zugabe von Czech-Gabelgleitverbesserer<br />

gegen das Losbrechmoment<br />

sprechen sie jetzt fein an. Und den<br />

wirklich etwas harten Federn kommt entgegen,<br />

dass wir in den letzten 40 Jahren<br />

oft etwas an Gewicht zugelegt haben und<br />

die Federn jetzt tun, was sie sollen. Nicht<br />

zu vergessen: das genial einfache Verstellen<br />

der Federvorspannung ohne Werkzeug.<br />

Und es sind die originalen! Frank<br />

Wilke schreibt in seinem Beitrag über die<br />

Preisentwicklung der Laverdas. Er deutet<br />

an, dass eine 750er-GTL für unter 7000<br />

Euro zu bekommen wäre. Welche GTL bitte?<br />

Es werden praktisch keine GTL angeboten,<br />

wie kann man da einen Preis nennen?!<br />

Dieses Modell ist am Markt praktisch<br />

nicht vorhanden. Kein Wunder bei<br />

251 gebauten, davon zirka <strong>10</strong>0 Behörden-<br />

GTL für Kuwait. In den letzten 16 Jahren<br />

und 70 000 Kilometern, seitdem ich mit<br />

meiner roten Kuwait-GTL unterwegs bin,<br />

sah ich drei (!) andere GTL und hörte von<br />

nur fünf (!) weiteren. Bei der GTL 750 handelt<br />

es sich damit um eine der rarsten<br />

Laverdas überhaupt. Und nebenbei um<br />

eine geniale Tourenmaschine mit tollem<br />

Fahrwerk, 600 Kilometer am Stück sind<br />

mit ihr kein Problem.<br />

Matthias Geyer, Grasbrunn<br />

Fragen an Werner<br />

Minis „schwimmende“ Schutzblechhalterung<br />

bedarf noch der Erläuterung.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 6/<strong>2016</strong> und 7+8/<strong>2016</strong><br />

Servus <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong>! Ja, ich muss<br />

wieder mal schreiben! Zunächst der Beitrag<br />

über die Yamaha XT 500 – klasse! Ich<br />

bin selbst viele Jahre lang, von 1986 bis<br />

2008, etwa 320 000 Kilometer auf ein paar<br />

XT 500 gefahren. Das war richtig gut für<br />

die Seele, danke! Dann die Geschichte<br />

„Jungs, eure 80er“. Ich war damals dabei,<br />

habe auf einer Yamaha RD 80 MX den<br />

Führerschein gemacht, dann aber wegen<br />

Geldmangels die 50er-Vespa von Mutter<br />

übernommen. Bin aber auch etwas rumgekommen,<br />

siehe im Buch „Fernwehblues“<br />

vom Zweirad Verlag. So, nun zur<br />

Honda V4 von unserem Genie Koch. Sie<br />

fährt also?! Na toll! Ich verstehe zwar<br />

nicht, warum da in jedem Heft so viel Seiten<br />

herhalten müssen, aber das ist ja dann<br />

auch schon was. Oder liege ich da falsch?<br />

Allerdings habe ich die geniale Idee von<br />

der vorderen Schutzblechhalterung noch<br />

nicht verstanden. Vorausgesetzt, unser<br />

Genie Koch hat die Schrauben, mit welchem<br />

Drehmoment auch immer, angezogen,<br />

finde ich keine Richtung, in der die<br />

Gabelholme sich bewegen sollen. Oder<br />

können. Aufklärung, bitte!<br />

Klaus Schielein, Nürnberg<br />

Hallo Klaus, dass die Honda wieder fährt,<br />

und zwar wesentlich besser als vorher, hat<br />

seine Ursache darin, dass wir Geometrie,<br />

Rahmen und Federung „modernisiert“ haben.<br />

Und diese Änderungen sind im Detail<br />

ausführlich und möglichst verständlich in<br />

<strong>Classic</strong> beschrieben worden, da sich viele<br />

Leser ebenfalls daran machen, Youngtimer<br />

umzubauen. Wie man zum Beispiel in der<br />

Café Racer-Szene oder beim Glemseck <strong>10</strong>1<br />

sehen kann. Zur Schutzblechhalterung:<br />

Die vier 6er-Kugelgelenkköpfe halten die<br />

Tauchrohre „schwimmend“ in Verbindung<br />

und nicht starr. So können sich die Tauchrohre<br />

gegeneinander in der Höhe (Hub) verschieben,<br />

die Verwindung/Torsion allerdings<br />

wird durch die vier Punkte weitgehendst<br />

verhindert. Bei der Honda ist eine<br />

konventionelle 41er-Gabel verbaut, die<br />

Achse misst in den Klemmungen nur 22<br />

Millimeter. Deshalb gab es früher die Gabelstabis,<br />

die starr an den Tauchrohren<br />

verschraubt waren, um die Verwindung zu<br />

reduzieren, speziell bei einer Einscheibenbremse<br />

am Vorderrad. Fritz Egli hat seine<br />

Gabeln sogar mit zwei geklemmten Rohren<br />

verbunden, um die Torsion zu beseitigen.<br />

Das Problem war nur, dass sich durch diese<br />

„dritte Gabelbrücke“ die Tauchrohre unter<br />

Last regelrecht verklemmten und stuckerig<br />

ansprachen. Deshalb habe ich versucht, mit<br />

der „schwimmenden Lagerung“ die Tauchrohre<br />

zwar an einer Verwindung zu hindern,<br />

trotzdem bleibt noch etwas Luft,<br />

damit die Gleitlager bei einer Verbiegung<br />

des Holmes nicht verkanten. Heute werden<br />

Gabeln so berechnet, dass sich Tauch- und<br />

Standrohr unter Biegelast synchron verformen<br />

und somit die Reibung möglichst niedrig<br />

bleibt. Mit bestem Gruß Werner Koch<br />

Kilometerfresser<br />

Rainer Wagner steht auf die Zephyr<br />

1<strong>10</strong>0 – seit fast 200 000 Kilometern.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 7+8/<strong>2016</strong><br />

Nun sind wir schon so alt, dass wir MO-<br />

TORRAD <strong>Classic</strong> lesen. Ich fahre nur luft-<br />

68 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


gekühlte Zweiventiler mit Vergaser, weil<br />

ich die reparieren kann und die Technik<br />

verstehe. Mit Datenbus und Canbus kann<br />

ich nichts anfangen, und Laptop sowie<br />

Wisch-Handys sind mir ein Greuel. Anbei<br />

ein Bild von meiner Zephyr 1<strong>10</strong>0 mit<br />

197 146 Kilometern auf der Uhr. Richtig<br />

gelesen, fast 200 000 Kilometer mit dem<br />

ersten Motor! Außer der Kupplung wurde<br />

noch nichts getauscht. Kolben, Ventile<br />

Steuerkette, Lima, Anlasser und alle<br />

weiteren Motorinnereien sind noch die<br />

ersten! Ich habe die Zephyr 1993 neu gekauft,<br />

regelmäßig gewartet und ansonsten<br />

nur gefahren. Die Vier-in-vier-Auspuffanlage<br />

mit einem Sound wie von 1975 gab<br />

es neu von Frank Bach und die Lackierung<br />

von Heinz Löblein.<br />

Rainer Wagner, Lohra<br />

Zugnummern<br />

Die Yamaha XT 500 und die 80er haben<br />

es Leser Kiesel besonders angetan.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 6/<strong>2016</strong> und 7+8/16<br />

Hallo <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong>-Team, der Beitrag<br />

im Heft 6/<strong>2016</strong> über die XT 500 war<br />

der Auslöser für einen Spontankauf dieser<br />

<strong>Classic</strong>-Ausgabe. In meiner Jugend<br />

war die XT der Enduro-Schwarm für uns.<br />

Allerdings kamen dann die Honda XL 500<br />

R und die XL 600 R, das waren dann die<br />

neuen Sterne an unserem jugendlichen<br />

Himmel. Daher würde ich eine Fortsetzung<br />

der Berichterstattung über diese<br />

Enduros der 80er- und 90er-Jahre begrüßen.<br />

Ich bin noch immer von der Honda<br />

XL 500 R begeistert. Ob es hierzu auch<br />

eine „Szene“ gibt oder Restaurierer, die<br />

auf die XL-Serie setzen? Ich suche eine<br />

gute, ehrliche Honda XL 500/600 R. Zum<br />

Bericht „Jungs, eure 80er“ in der Ausgabe<br />

7+8/<strong>2016</strong> – einfach super!! Ich bin seit<br />

knapp zwei Jahren auch wieder Besitzer<br />

einer Honda MTX 80 (HD06), genauso wie<br />

ich sie früher selbst gefahren hatte. Daher<br />

finde ich diese Berichte über 50er/80er<br />

aus unseren Sturm- und Drangzeiten einfach<br />

total kurzweilig. Weiter so, auch das<br />

macht Laune. Übrigens, in dem Bericht<br />

hätte ich mir zur Ehrenrettung eine Honda<br />

MTX/MBX sowie eine Yamaha DT 80<br />

LC gewünscht. Wie wäre es auch mit<br />

Berichten über Treffen mit 50ern/80ern?<br />

So, jetzt habt ihr einfach noch ein paar<br />

weitere Anreize. Viele Grüße<br />

Joachim Kiesel, per E-Mail<br />

www.motorrad-classic.de<br />

Antwort der Redaktion: Hallo Herr Kiesel,<br />

in dieser Leichtkraftrad-Geschichte haben<br />

wir uns ganz bewusst auf die erste Generation<br />

der 80er konzentriert, die uns vor 35<br />

Jahren den Kopf verdreht hat. Hondas MTX<br />

80 und die Yamaha DT 80 LC waren 1981<br />

noch nicht auf dem Markt. Was aber natürlich<br />

nicht ausschließt, dass wir uns irgendwann<br />

auch um diese nächste 80er-Generation<br />

kümmern. Also, wer noch eine originale<br />

Hercules RX 9, Zündapp KS 80 Super<br />

oder Yamaha DT 80 LC & Co. in der Garage<br />

stehen hat, bitte melden!<br />

Nicht vertauschen<br />

Ein Leser hat noch Anmerkungen zur<br />

Wartung von Trommelbremsen.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> 6/<strong>2016</strong> und 7+8/<strong>2016</strong><br />

Hallo zusammen, ich habe noch ein paar<br />

Anmerkungen zum Thema „Bremsen<br />

warten“. In dem Artikel habe ich etwas<br />

vermisst. Man sollte die Bremsbacken<br />

nämlich markieren und in gleicher Lage<br />

wieder einbauen. Grund: Bekanntlich ist<br />

eine die „auflaufende“ Bremsbacke, die<br />

andere die „ablaufende“. Der auflaufende<br />

Bremsbelag macht wegen seiner Selbstverstärkung<br />

im Wesentlichen die Bremswirkung<br />

aus, verschleißt aber anders als<br />

sein Pendant. Dieses gegebenenfalls<br />

ziemlich lange eingefahrene Tragbild<br />

schmeißt man auf den Müll, wenn man<br />

die Bremsbeläge anders einbaut. Das ist<br />

bei der gezeigten Honda-Bremse mit<br />

steifer Ankerplatte und Belägen „wie<br />

neu“ sicher kein Problem, aber das gibt es<br />

ja im Veteranen- und Youngtimerbereich<br />

auch anders. Und auf die Reibpaarung<br />

vom Nocken und dessen Auflagefläche<br />

KONTAKT<br />

Bitte geben Sie bei E-Mails und Leserbriefen<br />

Name und Wohnort an.<br />

Fragen und Post an die Redaktion:<br />

Redaktion <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong>,<br />

Stichwort Leserbriefe, 70162 Stuttgart,<br />

Fax 07 11/1 82-17 81<br />

E-Mail: motorradclassic@motorpresse.de<br />

am Bremsbelag würde ich persönlich<br />

auch noch einen Hauch (!) Schmiermittel<br />

geben. Nix für ungut.<br />

Thomas Kayser, per E-Mail<br />

Leserwünsche<br />

Knut Beuter hätte gerne noch mehr<br />

Lesestoff über die einstigen DDR-Alltagsmotorräder<br />

von MZ.<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> allgemein<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe<br />

einen Wunsch für die übrigens ganz tolle<br />

Zeitschrift <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong>: ein Test<br />

der DDR-Motorräder MZ ES, TS und RTZ!<br />

Das waren damals Alltagsbegleiter, heute<br />

sind es bildschöne Motorräder für Fans.<br />

Ich würde mich sehr darüber freuen. Mit<br />

freundlichen Grüßen<br />

Knut Beuter, Bad Berleburg<br />

Geschenk-Abo<br />

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Modell- und Markengeschichten klassischer Motorräder.<br />

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Ja, ich nutze das Geschenkabo. Schicken Sie <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> ab Ausgabe 11/<strong>2016</strong> (07. <strong>10</strong>. <strong>2016</strong>)<br />

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(bitte eintragen) an die unten angegebene Adresse. Ich erhalte<br />

vorab einen Geschenk-Gutschein, die Rechnung (Inland 53,50 Euro) geht ebenfalls an mich.<br />

Ja, ich bin damit einverstanden, dass <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> und die Motor Presse Stuttgart mich künftig<br />

per Telefon oder E-Mail über interessante Angebote informieren.<br />

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SZENE I<br />

Zündapp K 800<br />

Boxer mit<br />

Manieren<br />

Sanft und geschmeidig, aber dennoch kraftvoll<br />

und ausdauernd – mit dem Vierzylinder-Boxermodell<br />

K 800 strebte Zündapp ab 1933 nach der<br />

Krone in der obersten Hubraumklasse.<br />

Text: Alan Cathcart; Fotos: Kyoichi Nakamura<br />

70 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 71


SZENE I<br />

Zündapp K 800<br />

In Kurven<br />

gibt sich die<br />

K 800 etwas<br />

stur und will<br />

mit dezentem<br />

Nachdruck<br />

auf<br />

Kurs gehalten<br />

werden<br />

DATEN<br />

Zündapp K 800<br />

Motor: Luftgekühlter Vierzylinder-Viertakt-sv-Boxermotor,<br />

eine untenliegende<br />

Nocken welle, je zwei per Stößel betätigte<br />

Ventile pro Zylinder, Bohrung x Hub 62 x<br />

66 mm, Hubraum 797 cm³, Ver dichtung 5,8:1,<br />

Leistung 22 PS bei 4300/min<br />

Kraftübertragung: Zweischeiben-<br />

Trockenkupplung, Viergang-Duplex-<br />

ketten-Getriebe, Kardanantrieb<br />

Fahrwerk: Doppelschleifenrahmen aus<br />

­Pressstahl-Profilen, Trapezgabel aus Pressstahl-Profilen<br />

mit hydraulischem Dämpfer,<br />

Reifen 3.25-19 vorn , 3.50-19 hinten, Simplex-<br />

Halbnaben-Trommelbremse vorn und hinten<br />

Maße und Gewichte: Radstand 1400 mm,<br />

Gewicht 215 kg, Tankinhalt 12,5 l<br />

Höchstgeschwindigkeit: ca. 120 km/h<br />

72 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Eine Trapezgabel führt das Vorderrad<br />

Das Firmen-Logo prangt über dem Rücklicht<br />

Einer für alle: der 22er-Amal-Lizenz-Nachbau<br />

Seit der „Auswanderung“ nach China 1984 hat Zündapp als<br />

vergessene Marke in der Geschichte der deutschen Zweiradhersteller<br />

traurige Berühmtheit erlangt. Umso tragischer,<br />

als die Marke nach dem Beginn der Bike-Produktion 1922<br />

über viele Jahre der größte Motorradhersteller des Landes war, der<br />

gar 1977 in einem einzigen Jahr 115 000 Zweiräder produzierte. Die<br />

Verkaufszahlen der damals überwiegend zweitaktenden Modelle<br />

bekamen es allerdings schlagartig mit der japanischen Konkurrenz<br />

zu tun, was die Firma bereits sieben Jahre später in die Hände des<br />

Konkursverwalters spülte. Doch über sechs Jahrzehnte gehörte<br />

Zündapp zu den führenden Unternehmen der deutschen Motor rad-<br />

In dus trie und reiht sich sicherlich ein in die Riege der großen<br />

Namen wie BSA, Norton, Indian, Moto Guzzi, Triumph, Gilera und<br />

Harley-Davidson. Zündapp darf in einem Atemzug mit dem Konkurrenten<br />

BMW genannt werden, als einer der wichtigsten Pioniere<br />

in der Zweiradgeschichte.<br />

Darüber hinaus produzierte<br />

Zündapp in den 1930er-Jahren<br />

zwei Vierzylinder-K-Serienmodelle<br />

– das K steht dabei für<br />

Kardanantrieb – mit völlig individuellem<br />

Aufbau, anders als die<br />

Geschwistermodelle mit kleinerem<br />

Hubraum, die den weit<br />

verbreiteten Flat Twin-Aufbau<br />

der BMW-Boxermodelle aufwiesen.<br />

1933 war das Debütjahr von<br />

Zündapps ersten Vierzylinder-<br />

Boxermodellen, der K 600 und<br />

der großen Schwester K 800, beide<br />

von Richard Küchen entworfen.<br />

Besonderes Kennzeichen<br />

der beiden war das neuartige<br />

Vierganggetriebe, bei dem Zahnräder<br />

und Ketten die Schaltwellen<br />

und Schalträder eines gewöhnlichen<br />

Getriebes ersetzten.<br />

Als Solobike eroberte Zündapp so die Spitze des Marktes, auch<br />

weil BMW nie etwas mit mehr als zwei Zylindern baute, während<br />

die Gespann-Variante es dem Unternehmen sogar erlaubte, Modelle<br />

mit deutlich mehr Leistung und Drehmoment anzubieten, als es<br />

sie bei irgendeinem anderen Anbieter gab. Überlebende Zivil-<br />

Exemplare dieses in geringer Stückzahl produzierten, einst teuren<br />

Solomotorrads sind selten geworden, vor allem außerhalb Deutschlands,<br />

doch eine makellos restaurierte Zündapp K 800 ist nun im<br />

Sammy Miller-Museum ausgestellt. Der unermüdliche Nordire<br />

überredete den Besitzer eines vollständigen Exemplars, sich von<br />

diesem zu trennen, zusammen mit den Überresten eines anderen<br />

Modells, das er als Teileträger gekauft hatte. Zusammen mit seiner<br />

rechten Hand, dem mechanischen Magier des Museums, machte<br />

sich Sammy daran, das Bike wieder neu entstehen zu lassen.<br />

Das Getriebe war eine große Herausforderung<br />

Die Zündapp K 800 war eine der größeren Herausforderungen bei<br />

der Restaurierung, gibt Sammy zu. „Sie war in einem sehr schlechten<br />

Zustand, alles auseinandergerissen, der Motor in Millionen von<br />

Teilen zerlegt. Es war die erste Zündapp, an der wir je gearbeitet<br />

hatten, und es war alleine schon eine Herausforderung herauszufinden,<br />

wie das Getriebe funktioniert. Auch wenn Konstrukteur<br />

Richard Küchen dieses in den Nachkriegsmodellen Victoria V35<br />

Bergmeister und seinen Hoffmann-Boxerversionen einsetzte, die<br />

wir ebenfalls beide hier im Museum haben. Doch wir haben durchgehalten<br />

und es schließlich geschafft. Die Teile sind nicht das<br />

Problem, denn es gibt einen sehr hilfreichen Zündapp-Ersatzteile-<br />

Lieferanten in Deutschland namens Michael Aichner, der fast alles<br />

hatte, was wir brauchten.“<br />

Der von Richard<br />

Küchen entwickelte<br />

Seitenventil-Vierzylinder-Boxer<br />

zeichnet<br />

sich durch besonders<br />

geschmeidigen<br />

Lauf aus. Die<br />

Ricardo-Form der<br />

Verbrennungsräume<br />

(flache, zu den<br />

Ventilen hin tiefere<br />

Mulde) erlaubt<br />

(theoretisch) eine<br />

hohe Verdichtung<br />

und somit hohe<br />

Leistungsausbeute<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 73


SZENE I<br />

Zündapp K 800<br />

Zündapp-Werk 1938:<br />

Noch in diesem Jahr<br />

wird die 20 000.<br />

Zündapp produziert.<br />

Das 1917 von Fritz<br />

Neumayer als Zünder-<br />

und Apparatebau<br />

GmbH gegründete<br />

Unternehmen<br />

baute 1922 sein<br />

erstes Motorrad (die<br />

Z 22), ab 1933 brachten<br />

die neuen Modelle,<br />

von Richard<br />

und Xaver Küchen<br />

konstruiert, frischen<br />

Wind in den Absatz<br />

und unter anderem<br />

mit der K 800 die<br />

hubraumstärkste<br />

Serien-Zündapp<br />

aller Zeiten hervor<br />

So unwahrscheinlich das Projekt anfangs erschien, wenn man<br />

bedenkt, womit sie gestartet waren, so erstaunlich fiel das Ergebnis<br />

aus, das sich nach nur wenigen Monaten präsentierte. Und mit dem<br />

Art déco-Styling des gepressten Stahlrahmens und dem gewaltigen<br />

Motor besaß die Zündapp eine kaum zu leugnende, enorme Präsenz<br />

– ähnlich wie eine Honda Gold Wing, welche das Vierzylinder-<br />

Boxermotor-plus-Kardanantrieb-Konzept bei ihrem Debüt 1974<br />

stilvoll kopierte.<br />

Mit den Maßen von 62 und 66 Millimetern für Bohrung und Hub<br />

sowie den daraus resultierenden 797 cm³ Hubraum leistet Millers<br />

Seitenventiler-K 800 mit der Nummer 192 435 (also aus dem Baujahr<br />

1936) und der recht niedrigen Verdichtung von 5,8:1 gerade<br />

mal 22 PS bei 4300/min. Doch einmal<br />

auf Drehzahl gebracht, liefert<br />

der Vierzylinder ein beachtliches<br />

Drehmoment, dessen Kurve ebenso<br />

flach erscheint wie das Layout des<br />

Boxermotors mit den nebeneinander<br />

angeordneten Zylindern jedes<br />

Zylinderpaares. Die Zylinder zünden<br />

nicht paarweise, sondern die<br />

Zündfolge lautet 1-4-3-2, wobei der<br />

vordere linke Zylinder die Nummer<br />

eins markiert, mit der Nockenwelle<br />

zentral im Motor laufend, direkt von<br />

der längs liegenden Kurbelwelle per<br />

Kette angetrieben und einem oberhalb<br />

laufenden Stirnrad, das die<br />

Lichtmaschine antreibt. Die Spulenzündung versorgt die Zündkerzen<br />

via Bosch-Verteiler, die 6-Volt-Zündspule sitzt unter einer<br />

Abdeckung vorn am Motor. Die Kraft wird mittels einer Auto-typischen<br />

Zweischeiben-Trockenkupplung (anders als bei BMW und<br />

deren Einscheiben-Ausführung) und eines handgeschalteten, eindeutig<br />

unkonventionellen Viergang-Kettengetriebes zum Kardan-<br />

Endantrieb geleitet.<br />

Die verschlungenen Ansaugwege scheinen endlos<br />

Ein einzelner 22er-Amal-Vergaser, in den 1930ern in Lizenz in<br />

Deutschland hergestellt, montiert oberhalb des Kurbelgehäuses, bereitet<br />

das Gemisch und schickt es über die „landschaftlich schönere<br />

Route“ zu den Verbrennungsräumen. Will sagen: Der Ansaugweg<br />

windet sich schier endlos über einen Einlasstrakt im Kurbelgehäuse,<br />

bevor das Gemisch nach vielen Umwegen die seitlich angeordneten<br />

Einlassventile erreicht. Es grenzt beinahe an ein Wunder,<br />

dass der Motor angesichts solch langer Ansaugwege überhaupt<br />

läuft. Doch er läuft – supersanft, nachdem er mit einem dezenten<br />

Tritt auf den linksseitig angebrachten Kickstarter zum Leben erweckt<br />

wurde. Die niedrige Verdichtung macht das Starten relativ<br />

einfach, wenn erst einmal der Leerlauf in der Mitte des H-Schaltschemas<br />

des per rechter Hand geschalteten Getriebes gefunden<br />

wurde. Da ich bis dahin kein Bike mit diesem Auto-typischen<br />

Schaltschema gefahren war, schaute ich zunächst etwas misstrauisch<br />

auf den Schalthebel, gewöhnte mich jedoch schnell daran.<br />

Vor allem, da sich alle anderen Bedienelemente an ihrem gewohnten<br />

Platz befanden, wie der leichtgängige Kupplungshebel am<br />

linken Ende des elegant geschwungenen Lenkers und der präzise<br />

reagierende Gasdrehgriff an dessen rechten Ende.<br />

Der Fahrer muss den Schalthebel nach rechts zu sich heranziehen,<br />

um den ersten Gang einzulegen. Doch ist diese Fahrstufe<br />

offensichtlich für den Seitenwagenbetrieb ausgelegt, sodass es sich<br />

anbietet, im Zweiten anzufahren, so willig zieht der drehmomentstarke<br />

Motor an und so kurz ist die Übersetzung. Vom Zweiten in<br />

den Dritten zu gelangen ist ein wenig knifflig, einmal quer durch<br />

die Schaltbox, doch nach einigen Fehlversuchen habe ich auch hier<br />

den Dreh raus. Und trotz der recht gleichmäßigen Sprünge zwischen<br />

den Stufen grenzt es bei all dieser Fülle an Drehmoment bei-<br />

Der Vierzylinder-Boxer<br />

glänzt mit<br />

Laufruhe und<br />

sehr sanfter<br />

Kraftentfaltung<br />

Imposant: breiter Boxer, noch breiterer Lenker<br />

74 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>


Unter dem Federsattel saugt der Vergaser mächtig Frischluft an<br />

Aus den markanten Endrohren tönt dezent brummender Sound


SZENE I<br />

Zündapp K 800<br />

Der Kardanantrieb unterstreicht die Tourerqualitäten der K 800<br />

Handschalthebel mit H-Schaltschema – ähnlich wie beim Auto


Ein exklusives<br />

Tourenbike,<br />

das mit Langstreckenqua<br />

litäten<br />

anstelle<br />

herausragender<br />

Fahrleistungen<br />

überzeugt<br />

Drehknauf: der Reibungs-Lenkungsdämpfer<br />

nahe an ein Übergangsritual, in den vierten und letzten Gang zu<br />

schalten, in dem man bleiben kann, bis das Tempo wieder auf gefühlt<br />

Schrittgeschwindigkeit gesunken ist. Der Tacho, der normalerweise<br />

auf dem Scheinwerfer thront, fehlte in der Teilebox, als Sammy<br />

das Bike kaufte, ebenso die Aluplatte zur Montage. Er hat diese<br />

Teile inzwischen aufgetrieben, die jedoch gerade zur Aufarbeitung<br />

geschickt worden waren, als ich die Zündapp fuhr. So kann ich das<br />

Tempo also nur schätzen, aus dem man im letzten Gang ruckfrei<br />

hochbeschleunigen kann. Da ist diese herrliche, üppige und sämige<br />

Kraftentfaltung, die man eher als energisch denn als bullig bezeichnen<br />

kann, verbunden mit einem gedämpften Brummen aus den<br />

2-in-1-Auspuffanlagen, die von den beiden Zylinderpaaren nach<br />

hinten ragen. Ein wenig erinnert es mich an den Sound des Subaru<br />

WRX meines australischen Kumpels Stephen.<br />

All das zusammen macht den Charakter<br />

des Bikes aus, das in der Zeit ab seiner Vorstellung<br />

1933 eine ultrateure Anschaffung gewesen<br />

sein musste – ein großes Tourenbike, ein<br />

„gentleman’s express“, wenn auch in seiner<br />

Performance begrenzt, angesichts der erreichbaren<br />

Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h.<br />

Die K 800 bietet ein erstaunlich modernes<br />

Fahrgefühl, vielleicht wegen der entspannten<br />

Fahrhaltung und dem schlanken Tank. Glücklicherweise<br />

sind am gepressten Stahlrahmen<br />

einige Gummi-Pads angebracht, an denen man<br />

die Zündapp mit zusammengepressten Knien<br />

zu Richtungswechseln zwingen kann. Diese<br />

absolviert sie in einer ziemlich lässigen und<br />

gleichzeitig entschlossenen Manier – der tiefe<br />

Schwerpunkt lässt sie nicht nur recht ungerührt in Schräglage über<br />

Bodenwellen gleiten, sondern auch leichtfüßig von rechts nach<br />

links schwenken. Jedenfalls leichter, als ich angesichts des relativ<br />

hohen Gewichts von 215 Kilogramm erwartet hätte. Trotz der Härte<br />

des ungefederten Hecks fühlt man sich vor den schlimmsten Schlägen<br />

gut bewahrt, ein Verdienst des gut gefederten Sattels. Ein vertrauenerweckendes<br />

Fahrverhalten stellt sich ein, trotz des Pressstahlrahmens<br />

und der Trapezgabel, Letztere mit einem Reibungs-<br />

Lenkungsdämpfer ausgerüstet. Alles eher angestaubte Zutaten, im<br />

Vergleich zu den mit modernen Telegabeln ausgestatteten BMW-<br />

Konkurrentinnen. Es ist auch nicht zu leugnen, dass eine Serie von<br />

aufeinanderfolgenden Stößen die K 800 ein wenig ins Taumeln<br />

bringt. Generell geht das Lenkverhalten dennoch in Ordnung, auch<br />

wenn die Maschine sich in Kurven etwas stur gibt und mit Nachdruck<br />

auf Kurs gehalten werden will.<br />

Fußrasten oder Trittbrett – was darf’s denn sein?<br />

Die Räder sind austauschbar und besitzen dieselbe 190-mm-Simplex-Halbnaben-Trommelbremse<br />

vorn und hinten. Die hintere arbeitet<br />

übrigens viel effektiver, wenn man sich erst mal daran gewöhnt<br />

hat, mit der Ferse auf den Hebel zu treten. Schließlich bietet<br />

die Zündapp die Wahl, den Fuß auf den weiter hinten montierten<br />

Fußrasten abzustellen oder auf den üppigen Trittbrettern davor zu<br />

platzieren, was die Gefahr birgt, die Füße vom heißen Motor geröstet<br />

zu bekommen.<br />

Ungeachtet dessen stellt die Zündapp K 800 ein wenig bekanntes,<br />

jedoch hochklassiges Luxusmodell in der Reihe der 1930er-<br />

Jahre-Motorräder dar, mit einem wohl durchdachten Vierzylinder-<br />

Boxermotor, der seinen diskreten Besitzern lange Freude bereitet.<br />

Während es der K 800 offensichtlich an rekordverdächtigen Fahrleistungen<br />

und dem damit einhergehenden Ruf ihrer Konkurrentinnen<br />

wie Brough Superior SS <strong>10</strong>0 oder Vincent Series A mangelt,<br />

ist sie zumindest außerhalb Deutschlands als ein exklusiver Kilometerfresser<br />

bekannt, dessen Langstreckentauglichkeit für den<br />

Mangel an herausragenden Fahrleistungen entschädigt. Gut geboxt,<br />

meine Herren Zündapp-Ingenieure.<br />

◻<br />

Die zeitgenössische<br />

Werbeanzeige verdeutlicht,<br />

wie selbstbewusst<br />

Zündapp<br />

sich auch an den<br />

Markt hochkarätiger,<br />

hubraumstarker und<br />

teurer Motorräder<br />

heranwagte<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 77


SZENE I<br />

Porträt Meister Milz<br />

Teile von A bis Z<br />

Gelebte (N)Ostalgie: Tausende Ersatzteile für<br />

deutsche Vor- und Nachkriegsmaschinen hat Motorrad<br />

Meister Milz aus Dresden im Angebot. Für Kunden<br />

vor Ort, aber auch aus der ganzen Welt. Das atmet<br />

viel Atmosphäre. Text: Thomas Schmieder; Fotos: Erica Barraza Torres<br />

Alles begann mit einem Auspuff<br />

für eine BMW R 35, Baujahr<br />

1939: Markus Milz hatte sein<br />

Motorrad („heute hätte ich es gern wieder“)<br />

schon verkauft, als der zuvor bestellte<br />

Schalldämpfer aus Polen eintrudelte.<br />

Also stellte er ihn bei Ebay ein – und<br />

konnte sich vor Anfragen und Angeboten<br />

kaum retten. Da kam dem Diplom-Agraringenieur<br />

die Idee zum Handel mit nachgefertigten<br />

Teilen für historische Motorrä-<br />

der. Den ersten Laden eröffnete er 2006<br />

auf dem Gelände des elterlichen Hofes in<br />

Mecklenburg-Vorpommern. Das Geschäft<br />

florierte. Ende 2012 zog Markus Milz mit<br />

Frau und Kindern nach Dresden um.<br />

Sein Steckenpferd sind noch immer<br />

Auspuffe und Krümmer, etwa für Ardie,<br />

NSU, TWN, Zündapp und alle BMW-Baureihen<br />

bis in die 70er-Jahre. „Damit sind<br />

wir groß geworden.“ Und wie. Rund 9500<br />

Artikel hat Motorrad Meister Milz heute<br />

im Programm. „Meister klingt vertrauenerweckend“,<br />

sagt er lächelnd. Sein Spezialgebiet:<br />

Ersatzteile für deutsche Vorund<br />

Nachkriegsmaschinen. „Unsere Kernkompetenz<br />

sind DDR-Motorräder.“ Zum<br />

Beweis parkt eine perfekt restaurierte<br />

Simson 425 Sport im Geschäft. Der 14-PS-<br />

Viertakter, Baujahr 1958, ist sprichwörtlich<br />

wie aus dem Laden, der Tacho zeigt<br />

zehn Kilometer, das Preisschild 7500 Euro.<br />

Handel mit ganzen Maschinen ist bei<br />

MMM aber die Ausnahme. „Das ist ein<br />

Vorführer – er zeigt, was wir alles haben.“<br />

Zum Beispiel eine wunderbare weißblaue<br />

Ersatz-Sitzbank. „Der Bezug stammt<br />

originalgetreu aus Thüringen und wird<br />

vom Sattler auf alten DDR-Nähmaschinen<br />

verarbeitet.“ Preis: rund 650 Euro. Einfachere<br />

Nachbauten kosten 250 Euro. Ge-<br />

78 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


lebte (N)Ostalgie. Glasvitrinen vorm<br />

Verkaufstresen sind wahre Fundgruben<br />

(ost-)deutscher Zweiradgeschichte, haufenweise<br />

gefüllt mit Batterien, Bremsbacken,<br />

Marken-Emblemen, Scheinwerfern,<br />

Rückleuchten, Tanks, Werkzeugen und<br />

70 Jahre alten Zündkerzen. „Für uns ist<br />

das nicht nur Schmuck. Vieles dient als<br />

Muster für nachzufertigende Teile“, erklärt<br />

der 39-Jährige.<br />

Auch die Kunden, darunter rund <strong>10</strong>0<br />

Händler und Werkstätten, bringen Bauteile<br />

zum Maßnehmen vorbei. Teilweise hilft<br />

MMM ihnen mit guten Gebrauchtteilen<br />

aus. Die Firma hat alle Original-Ersatzteilkataloge<br />

der DDR-Motorradmarken und<br />

vieler anderer deutscher Fabrikate zur<br />

Hand. Im Lager lernt man das Staunen. Jeden<br />

Tag werden rund 300 Pakete in alle<br />

Welt verschickt. Hier lagern alle möglichen<br />

Bauteile von A bis Z: Ansaugtrichter,<br />

Armaturen, Aufkleber, Batterien, Bowdenzüge,<br />

Bronzebuchsen, Dichtungen,<br />

Embleme, Felgen, Filter, Fußrasten, Glühbirnen,<br />

Griffe, Hülsen, Kabelbäume,<br />

Kniekissen, Lenker, Räder, Reifen,<br />

Schwingsättel, Speichen, Tankdeckel, Typenschilder,<br />

Vergaser, Wellendichtringe,<br />

Zündschlüssel und Zylinder. Uff!<br />

Alles für BMW und DDR-Typen<br />

Für MZ, EMW und AWO ist die Firma<br />

Vollanbieter, hat praktisch jedes Ersatzteil<br />

im Programm, für BMW, Dürrkopp, Maico<br />

oder Victoria sehr viele. Etwa Federn für<br />

Telegabeln, Ständer, Sättel und Ventile.<br />

MMM hilft auch beim Überholen von<br />

Altteilen: „Für aufwendige Arbeiten haben<br />

wir gute Spezialisten an der Hand,<br />

egal, ob Strahlen, Zylinder honen und<br />

schleifen oder Zylinderköpfe bearbeiten.“<br />

Meister Milz und seine Gesellen lassen<br />

Getriebe und Kardanantriebe für AWO,<br />

EMW und MZ BK-Modelle überholen und<br />

reparieren. Oder Tanks innen versiegeln<br />

und perfekt lackieren.<br />

Beste Beziehungen unterhält Motorrad<br />

Meister Milz nach Polen. Dort lässt<br />

man alle Dreh- und Frästeile fertigen,<br />

ferner Aluguss-, Druckguss- und schmie-<br />

degesenkte Teile. Auch das Verchromen,<br />

Vernickeln und Verkupfern übernehmen<br />

polnische Firmen. „Das sind hoch qualifizierte<br />

Handwerker und Top-Restaurierer.“<br />

Markus, aus Vorpommern stammend,<br />

spricht fließend Polnisch: „Das hilft sehr<br />

bei den Produktionsaufträgen.“ Viel lässt<br />

er auch von deutschen und tschechischen<br />

Firmen fertigen. „Chinaware ist nicht<br />

mein Ding – wenn man alles einrechnet,<br />

sind die Produktionskosten in der EU gar<br />

nicht so hoch“, so der Selfmade-Meister.<br />

Lagerleiter Lutz Wollny (38) demonstriert<br />

stolz die hauseigene Fertigung von<br />

Kupplungskorken, etwa für DKW-Blockmotoren,<br />

diverse Zündapp, Sachs oder<br />

Vespa, rund auf der Drehbank, trapezförmig<br />

aus Korkplatten ausgeschnitten: „Das<br />

macht kein anderer mehr.“ Beratung am<br />

Telefon gibt‘s gratis, Markus spricht Englisch<br />

und Spanisch. Eben ist er per Headset<br />

mit Israel verbunden – Innendurchmesser<br />

von Griffgummis, 22, 24, 26 oder<br />

28 Millimeter, Zoll oder metrisch? So was<br />

weiß der „Meister“ auswendig. ◻<br />

„Wir wollen eine günstige Ersatzteilversorgung ermöglichen.“<br />

Chef Markus Milz (39, u.) ist Diplom-Ingenieur, hier mit Stock-<br />

Krümmer und Fischschwanz-Spezialauspuff für eine AWO.<br />

So eine steht, komplett restauriert, neben der 1936er-DKW im<br />

Laden (oben). Dichtungen für diesen und viele andere Typen<br />

machen nur einen kleinen Teil der rund 9500 lieferbaren Ersatzteile<br />

von A bis Z aus (links). Dazu zählen auch kunstvoll zusammengeschweißte<br />

Schutzbleche für die BMW R 25/3 (linke Seite)<br />

INFOS<br />

Tausende Teile für deutsche Oldtimer<br />

gibt es bei Motorrad Meister Milz, seine<br />

Firma mit Onlineshop versendet täglich<br />

rund 300 Pakete weltweit. Das Ladenlokal<br />

liegt nur 500 Meter vom Biergarten<br />

der Waldschlösschen-Brauerei an<br />

der Elbe entfernt. Geöffnet ist montags<br />

bis freitags von 8 bis 16.30 Uhr (donnerstags<br />

bis 18 Uhr) in der Fischhausstraße<br />

15, 0<strong>10</strong>99 Dresden, Telefon<br />

03 51/81 08 33 20. MMM kauft übrigens<br />

auch Teile und ganze Motorräder an!<br />

www.motorradmeistermilz.de


SZENE I<br />

Leser restaurieren selbst


Für zwei<br />

Kisten Bier<br />

Aus einer Laune heraus tauschten zwei bastelwütige Freunde eine geringe<br />

Menge Gerstensafts gegen einen zerrupften Riesenhaufen Plastik und Metall.<br />

Daraus erstand – wie neu – eine wunderschöne Honda XL 500 R.<br />

Text: Fred Siemer; Fotos: Siemer, Friedmann<br />

Manche Projekte beginnen alles<br />

andere als zielgerichtet, und<br />

auch im hier dargestellten Fall<br />

kann von Vorsatz keine Rede sein: Weder<br />

Jürgen Friedmann, von Beruf Zeitschriften-Produktioner<br />

und Motorradfan seit<br />

Jugendjahren, noch sein ähnlich veranlagter<br />

Freund, der Automechaniker Peter<br />

Westerbarkei, hatten sich bislang für<br />

frühe Enduros erwärmt. Nein, vielmehr<br />

suchten beide eine echte Herausforderung,<br />

als sie mit beherztem „Wär’ doch<br />

gelacht“ den bereits angestrippten Torso<br />

sowie einige Kartons Teile einer Honda XL<br />

500 R gegen zwei Kisten Bier eintauschten<br />

und dem Vorbesitzer siegessicher,<br />

wenngleich nicht mehr ganz nüchtern,<br />

versicherten: „Wirst schon sehen, die<br />

wird wieder wie neu.“<br />

Mit null Promille im Blut und bei Tageslicht<br />

betrachtet, empfand Jürgen diese<br />

Ankündigung zwar als durchaus vollmundig,<br />

aber keineswegs erschreckend.<br />

Wer schon mal eine Suzuki GSX 750 F<br />

zum ausstellungsreifen Streetfighter à la<br />

Triumph Speed Triple umgeformt hat, der<br />

wird doch vor einem vergammelten Einzylinder<br />

nicht einknicken. Demontage<br />

und Sortieren ergaben immerhin, dass<br />

zwar wirklich alles gründlicher Reinigung<br />

bedurfte, aber dafür auch fast alles vorhanden<br />

war. Um diesen Eindruck zu untermauern,<br />

aber auch, um zu ergründen,<br />

was wie und wo genau angebracht werden<br />

musste, sammelten die Schrauberfreunde<br />

fortan jeden greifbaren Text und<br />

jedes Foto zum Thema, wann immer Jürgen<br />

auf einer seiner vielen Dienstreisen<br />

an einer XL 500 vorbeikam, ging er in die<br />

Knie und machte Detailaufnahmen.<br />

Drei Jahre nach der XT 500<br />

Nicht viele begegnen Hondas erster<br />

Großenduro heute mit derlei Zuneigung.<br />

Wie die Zeiten sich ändern: 1979 und somit<br />

quälend lange drei Jahre nach Yamahas<br />

XT 500 auf den Markt gekommen,<br />

holte die XL in der Käufergunst rasch auf.<br />

Vier Ventile, ein sonst nur im Sport gebräuchliches<br />

23-Zoll-Vorderrad, der automatische<br />

Ventilausheber sowie diverse<br />

weitere moderne Details zählten eben<br />

auch. 1982 dann erhöhte Honda den Reiz<br />

noch mal beträchtlich und verbaute die<br />

markeneigene Schwingen-Hebelei Pro-<br />

Link erstmals in einem Serienmotorrad.<br />

Wie beim Vollcrosser ließ ein raffiniert<br />

zwischen Schwinge und Rahmen angelenkter<br />

Kniehebel das Monofederbein<br />

stark progressiv arbeiten, obendrein verlängerte<br />

sich der Federweg. Das Hochrüsten<br />

auf 12-Volt-Elektrik und das Abrüsten<br />

auf 21-Zoll-Vorderrad erhöhten die Attraktivität<br />

für Straßenfahrer, insgesamt<br />

war das nun XL 500 R getaufte Stollenkrad<br />

selbst gegen Yamahas neue XT 550<br />

bestens gewappnet. Die sportliche und in<br />

den USA viel verkaufte Variante namens<br />

XR bewies das übrigens sogar bei der Rallye<br />

Paris-Dakar und verhalf Werksfahrer<br />

Cyril Neveu zum Gesamtsieg.<br />

In der Käufergunst<br />

holte die<br />

Honda-Enduro<br />

rasch auf<br />

Die Elektrik sah schlimm aus, erwies sich aber<br />

nach sorgfältiger Prüfung als noch brauchbar<br />

Einige Stunden Arbeit<br />

verursachte allein die<br />

Pro-Link-Hebelumlenkung<br />

des hinteren Federbeins<br />

Peter Westerbarkei hat gerade Motor und Rahmen<br />

wieder verheiratet. Leichtes Spiel bei einem Single<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 81


SZENE I<br />

Leser restaurieren selbst<br />

Anders als Yamaha vertraute Honda<br />

einer Nasssumpfschmierung – und verzichtete<br />

auf einen Ölfilter. Das war mutig,<br />

vor allem angesichts einer nur im Leichtmetall<br />

von Zylinderkopf und Zylinderdeckel<br />

gelagerten Nockenwelle. Eine der<br />

wenigen Schwachstellen der XL 500,<br />

umso froher waren Jürgen und Peter, dass<br />

Es ging hier vor<br />

allem um den<br />

Spaß am gemeinsamen<br />

Schrauben<br />

ihr Motor keinen Lagerschaden aufwies.<br />

Allerdings war das pflegerische Talent der<br />

Vorbesitzer mit der sorgsamen Kontrolle<br />

des Ölstands offensichtlich erschöpft: Eingegammelte<br />

Hebelei der Schwinge, Schäden<br />

durch übergelaufene Batteriesäure,<br />

halb zerknautschte Kabel mit angescheuerten<br />

Ummantelungen, schwergängige<br />

Bremsnocken – die XL ließ wahrlich nichts<br />

aus, was Kummer und schmutzige Finger<br />

bereitet. Als der ganze Dreck ab war, sah<br />

die Sache deutlich erfreulicher aus: Lediglich<br />

am Gepäckträger mussten zwei<br />

Schweißnähte nachgezogen werden. Und<br />

bei der Elektrik reichten – mit Ausnahme<br />

einer zu erneuernden Zündspule – kosmetische<br />

Maßnahmen.<br />

Neue Schrauben, Scheiben, Dichtringe<br />

und Schläuche waren unschwer aufzutreiben,<br />

die fehlenden Originalblinker<br />

ließen sich – was ein Glück! – im Internet<br />

fangen. Während dieser Beschaffungsmaßnahmen<br />

weilten Rahmen, Schwinge,<br />

Tank, Zylinder, Kopf und so weiter beim<br />

Lackierer, die Gehäuseteile des Motors<br />

ließen die Freunde pulvern. Und würden<br />

Letzteres heute nicht mehr tun, denn sie<br />

hatten nachher viel Arbeit, um die hinterlaufenen<br />

Dichtflächen wieder richtig sauber<br />

zu kratzen. Für neue Frische bei den<br />

82 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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DATEN<br />

Honda XL 500 R<br />

Motor: Luftgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor,<br />

eine kettengetriebene, obenliegende<br />

Nockenwelle, vier über Kipphebel betätigte<br />

Ventile, Bohrung x Hub 89 x 80 mm, Hubraum<br />

498 cm³, Verdichtung 8,6:1, Leistung:<br />

27 PS bei 5500/min<br />

Kraftübertragung: Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />

Fünfganggetriebe, Kettenantrieb<br />

Fahrwerk: Unten offener Stahl-Einrohrrahmen,<br />

Motor mittragendes Element, Telegabel,<br />

Ø 37 mm, Hinterradschwinge mit über Pro-<br />

Link-Hebelsystem angelenktem Zentralfederbein,<br />

Drahtspeichenräder mit Alufelgen, Reifen<br />

vorn 3.00-21, hinten 4.60-17, Duplex-<br />

Trommelbremse vorn, Simplex-Trommelbremse<br />

hinten, Ø vorn und hinten 130 mm<br />

Maße und Gewichte:Radstand 1405 mm,<br />

Gewicht vollgetankt 152 kg, Tankinhalt <strong>10</strong> l<br />

Fahrleistungen: Höchstgeschwindigkeit<br />

134 km/h, 0 - <strong>10</strong>0 km/h: 7,6 sek<br />

In Deutschland war der 500er mittels Auspuffblenden<br />

von 33 auf 27 PS gedrosselt<br />

Sturzgefährdete Teile früher Enduros<br />

sind mittlerweile wirklich rar, doch die<br />

Blinker der XL gab es im Netz<br />

Einzig der kleine Gepäckträger verlangte<br />

Schweißarbeiten. Nach dem Sandstrahlen<br />

waren zwei Risse aufgetaucht<br />

alten Kunststoffteilen sorgte ein Heißluftföhn:<br />

Wenn man die verblassten Flächen<br />

damit vorsichtig anstrahlt, werden die<br />

chemischen Weichmacher aktiviert und<br />

lösen eine kräftigende Reaktion aus.<br />

Blieb nur noch die Sitzbank, genauer<br />

deren stilbildende Beschriftung. Das XL<br />

sollte unbedingt wieder das hintere Ende<br />

zieren, und hier zahlten sich endlich mal<br />

Jürgens berufliche Erfahrungen aus. Das<br />

Logo wurde abfotografiert, das Foto dann<br />

am Computer in einem professionellen<br />

Grafikprogramm bearbeitet. Diese Vorlage<br />

wiederum verwandelte ein Plotter in<br />

eine Schneide-Schablone. Elastischen<br />

Lack auf den neuen Sitzbankbezug<br />

gesprüht, perfekt. Leider nur beinahe<br />

perfekt kam der Tank zurück: Der tolle,<br />

aber Motorrad-unkundige Lackierer hatte<br />

die Honda-Schwinge verkehrt herum angebracht.<br />

Noch mal das Ganze, und nun<br />

endlich: wie neu.<br />

Alte Enduros sind Raritäten<br />

Eben deshalb verwirrt diese XL, denn<br />

Enduros sahen früher bereits nach zwei,<br />

drei Jahren reichlich runtergeritten aus.<br />

Wegen ihrer günstigen Versicherung<br />

reichte sie anschließend ein Anfänger an<br />

den nächsten weiter, irgendwann war<br />

dann Ende. Dieser Exodus treibt heute die<br />

Gebrauchtpreise hoch, doch dass frühe<br />

japanische Enduros mittlerweile zu den<br />

gesuchten Youngtimern zählen, hat die<br />

beiden Freunde wenig interessiert. Sie<br />

wollten gemeinsam ein überschaubares<br />

Projekt meistern, Winterabende füllen,<br />

Spaß haben. Den hatten sie. Vor allem, als<br />

der Motor auf den zweiten Tritt ansprang.<br />

Zum Fahren erschien ihnen die XL dann<br />

allerdings ein wenig schwachbrüstig, ein<br />

wenig klein. Jürgen meint, man könne es<br />

ja mal mit einer Ténéré probieren. Auch<br />

wenn da die Basis garantiert mehr als<br />

zwei Kisten Bier kostet.<br />

◻<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 83


SERVICE I<br />

Speichenräder reparieren, Teil 1<br />

VOLL<br />

AUF<br />

DRAHT<br />

Speichenräder sind ein<br />

echter Blickfang. Kein<br />

Wunder, denn das glänzende<br />

Radwerk prägt das<br />

Erscheinungsbild eines<br />

Motorrads wie kaum ein<br />

anderes Bauteil. Speichenräder<br />

müssen jedoch<br />

gewartet und mitunter<br />

auch repariert werden.<br />

Hier zeigt uns ein Profi,<br />

wie es geht.<br />

Text und Fotos von Marcel Schoch<br />

Vorbereitungsarbeiten<br />

Zur Reparatur ist das<br />

Rad stets auszubauen.<br />

Beschädigungen<br />

am Reifen können<br />

ein Indiz dafür sein,<br />

dass auch die Felge<br />

einen Schaden hat.<br />

Rechts: Ein erster<br />

Kontrollblick über die<br />

horizontale Radebene<br />

verrät, wie stark<br />

ein Rad verzogen ist<br />

Vor dem Zerlegen<br />

eines Speichenrades<br />

sollte man sich das<br />

Speichenmuster merken.<br />

Hier kreuzen<br />

sich die Speichen<br />

zwei Mal. Für die<br />

Ersatzbeschaffung ist<br />

die Bauart der Speichen<br />

entscheidend.<br />

Hier sind es einfach<br />

konifizierte Speichen<br />

Was dem einen die Sorgenfalten auf<br />

die Stirn treibt, ist für unseren Experten<br />

Wolfgang Schelbert kein<br />

Problem. „Ein erfahrener Motorrad-Profi baut<br />

ein Speichenrad inklusive Zentrieren innerhalb<br />

einer Stunde auf“, sagt der Zweiradmechaniker<br />

und Inhaber der freien Motorradwerkstatt<br />

„Wolfis Garage“ in Seeshaupt. „Wer so etwas<br />

noch nie gemacht hat, sollte allerdings mindestens<br />

einen Nachmittag einplanen.“<br />

Insbesondere das Zentrieren des neu eingespeichten<br />

Rads bereitet weniger Geübten oft<br />

Probleme. Wolfgang zeigt uns das Ein- und<br />

Ausspeichen an einem Vorderrad mit 40 Speichen.<br />

Dieses beispielhafte Rad stammt von<br />

einer Honda CB 750 Four K2 von 1972, bei dem<br />

sich die Speichen zweimal kreuzen. „Bei Rädern<br />

mit mehr oder auch weniger Speichen<br />

sind die Arbeitsschritte jedoch beinahe identisch“,<br />

erklärt der Zweirad-Profi.<br />

Bevor sich Wolfgang an die Arbeit macht,<br />

legt er sich das hierfür benötigte Werkzeug zurecht.<br />

„Man benötigt lediglich einen kleinen<br />

Schlitz-Schraubendreher, einen Speichennippel-Schlüssel,<br />

einen Zentrierständer, Fett und<br />

84 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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eine Zentrierlehre oder einen Zentrierdorn.<br />

Zusätzlich kann auch ein Akkuschrauber mit<br />

einem passenden Bit hilfreich sein.“<br />

Kleine Speichenkunde<br />

Sind mehr als zwei Speichen zu ersetzen, sollte<br />

immer ein kompletter neuer Speichensatz besorgt<br />

werden. Anzahl, Typ und Länge richten<br />

sich hierbei nach dem Originalrad. „Es macht<br />

keinen Sinn, alte Speichen mit neuen zu kombinieren.<br />

Oft sind die alten Speichen nämlich<br />

schon vorgeschädigt und reißen dann auch<br />

bald ab“, weiß Wolfgang aus Erfahrung.<br />

Der Ersatzteilmarkt bietet heute ein breites<br />

Sortiment an Drahtspeichen mit rohen, vernickelten<br />

und verchromten Oberflächen oder<br />

aus V2A-Vollmaterial an. Es gibt sie in allen<br />

erdenklichen Längen, Kerndurchmessern und<br />

Hakenwinkeln sowie verschiedensten Gewinden.<br />

„V4A-Speichen sollte man jedoch nicht<br />

kaufen“, rät Wolfi, „da deren Stahl zu spröde<br />

ist.“ Sie reißen daher im Betrieb sehr schnell ab.<br />

Chromatierte, verzinkt-passivierte oder glanzverzinkte<br />

Drahtspeichen sind in dieser Hinsicht<br />

die bessere Wahl. Sie können jedoch mit<br />

der Zeit oxidieren oder rosten. Wer auf Optik<br />

Wert legt, sollte V2A-Speichen verwenden.<br />

Genau achten sollte man zudem auf die<br />

Speichenmaße und Ausführungen, denn Speichen<br />

können entweder einen gleichmäßigen<br />

oder variablen (konifizierten) Durchmesser<br />

aufweisen. Gleichmäßig durchgeformte Speichen<br />

weisen über die gesamte Länge die<br />

gleiche Dicke auf. Sie werden daher auch als<br />

„glatte Speichen“ bezeichnet. Sogenannte einfach<br />

konifizierte Speichen sind hingegen zum<br />

Naben-Speichenloch hin auf drei bis vier<br />

Zentimetern Länge verdickt. In der Norm DIN<br />

74371-1 (war gültig bis Juli 2006) werden diese<br />

Speichen auch als „ED-Speichen“ (ED = eindickend)<br />

bezeichnet. Solche Speichen besitzt<br />

unser Honda-Vorderrad der CB 750 K2.<br />

Zum Einsatz kommen weiterhin doppelt<br />

konifizierte Speichen. Sie sind an den jeweiligen<br />

Enden dicker als in der Mitte. Für sie wird<br />

auch die Bezeichnung DD (doppeldickend) verwendet.<br />

Der Vorteil konifizierter Speichen ist,<br />

dass sie haltbarer in den höher belasteten Bereichen<br />

als gerade Speichen gleicher Dicke<br />

sind. Zudem macht das dünnere Mittelstück die<br />

Speichen flexibler. Die Länge der Speichen ist<br />

von der Art der Einspeichung abhängig. „Wer<br />

sich Speichen besorgt, sollte immer die originalen<br />

mit den neuen vergleichen“, empfiehlt<br />

Wolfgang. „Zum Ermitteln der Speichenlänge<br />

muss das gerade Stück der Speiche bis zum<br />

Haken gemessen werden.“<br />

Wissen sollte man noch, dass Speichen gewalzte<br />

und nicht geschnittene Gewinde haben.<br />

Zweck der gewalzten Gewinde ist es, Bruchkerben<br />

zu vermeiden. „Also nicht wundern,<br />

wenn der Außendurchmesser des Gewindes<br />

und damit das Gewinde größer ist als der<br />

Durchmesser der Speiche“, erklärt Wolfgang.<br />

Bei den Speichennippeln gibt es ebenfalls<br />

Qualitätsunterschiede. Sie werden zumeist aus<br />

Rad ausspeichen<br />

Vor dem ersten Ausund<br />

Einspeichen am<br />

besten das Speichenmuster<br />

aufzeichnen<br />

oder fotografieren<br />

(links außen).<br />

Zum Ausspeichen<br />

muss der Reifen runter.<br />

Das Felgenband<br />

wird später durch ein<br />

neues ersetzt<br />

Bevor Wolfgang die<br />

Felge ausspeicht,<br />

überprüft er am<br />

Zentrierständer, ob<br />

die Felge rund läuft.<br />

Soll nur die Felge<br />

gewechselt werden,<br />

sichert man zur Erhaltung<br />

des Speichenbildes<br />

die Speichen an<br />

den Kreuzungspunkten<br />

mit Isolierband<br />

Damit sich die Felge<br />

beim Ausspeichen<br />

nicht verzieht, sollten<br />

die Speichennippel<br />

schrittweise<br />

geöffnet werden<br />

(ganz links). Sind<br />

alle Speichennippel<br />

locker, können sie mit<br />

einem Akkuschrauber<br />

leicht herausgedreht<br />

werden<br />

Dank des Klebebandes<br />

bleibt das Speichenbild<br />

nach dem<br />

Abziehen der Felge<br />

erhalten (ganz links).<br />

Bei „folgenden“<br />

Speichen zeigt der<br />

Speichenkopf nach<br />

außen, bei „führenden“<br />

nach innen<br />

Die Speichen der<br />

gezeigten Maschine<br />

sind völlig korrodiert.<br />

Der gesamte Satz<br />

muss gewechselt<br />

werden. Bei unserem<br />

Fotomodell, einer<br />

Honda CB 750 K2,<br />

besteht der Speichensatz<br />

aus 20 „führenden“<br />

und 20 „folgenden“<br />

Speichen<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 85


SERVICE I<br />

Speichenräder reparieren, Teil 1<br />

Nach dem Ausfädeln<br />

der alten Speichen<br />

ist der Zustand der<br />

Nabe zu kontrollieren<br />

(rechts). Außerdem<br />

nicht vergessen, vor<br />

der Montage der<br />

neuen Speichen die<br />

alten Wuchtgewichte<br />

zu entfernen (rechts<br />

außen)<br />

Bei nur leichter Korrosion<br />

im inneren<br />

Felgenbett lässt sich<br />

der Rost mit einem<br />

Schleifvlies entfernen.<br />

Bei stark beschädigter<br />

Chromschicht<br />

sollte eine neue Felge<br />

her. Zur leichteren<br />

Montage die Speichenlöcher<br />

schmieren<br />

(rechts außen)<br />

Einbau der Innenspeichen<br />

Zur besseren<br />

Orientierung<br />

markiert man mit<br />

Pfeilen die Laufrichtung<br />

des Rades,<br />

und zwar sowohl<br />

auf der Felge als<br />

auch auf der Nabe<br />

Beim Einspeichen<br />

wird die erste Speiche,<br />

auch Schlüsselspeiche<br />

genannt, direkt<br />

neben dem Ventilloch<br />

oder – je nach<br />

Felgenart – auch ein<br />

Loch weiter gegen<br />

den Uhrzeigersinn<br />

eingefädelt<br />

Die „folgenden“<br />

Speichen werden so<br />

in der Nabe montiert,<br />

dass jeweils ein Punzloch<br />

zwischen ihnen<br />

frei bleibt (rechts).<br />

Damit sich der Speichennippel<br />

leicht drehen<br />

lässt, bestreicht<br />

Wolfgang das Gewinde<br />

der Speiche mit<br />

Fett (rechts außen)<br />

vernickeltem Messing hergestellt. In dieses Material<br />

lassen sich sehr genaue Gewinde schneiden.<br />

Zudem können die Speichen nur schwer<br />

festkorrodieren. Messingnippel sind solchen<br />

aus Stahl daher immer vorzuziehen.<br />

Die Felgen bestehen – wie bei unserem Beispielrad<br />

von Honda – oft aus Stahl. Ist Ersatz<br />

nötig, kommt es neben den Größenangaben<br />

auch auf die Felgenkontur (Hochbett, Tiefbett,<br />

Hochschulter u.a.) an. „Bei exotischen Felgen<br />

wie zum Beispiel ‚Halbtiefbett-Felgen‘ sind jedoch<br />

Spezialanfertigungen möglich“, so Wolfgang.<br />

„Wegen der hohen Kosten rechnen sich<br />

diese in der Regel nur für hochpreisige Youngoder<br />

Oldtimer.“ Bei der Originalität der Felgen<br />

werden daher häufig Kompromisse eingegangen<br />

und neuere Konturen erstanden.<br />

Bei Ersatzfelgen ist stets auf die Anzahl und<br />

Ausrichtung der sogenannten Punzlöcher zu<br />

achten. Bei falsch gedimpelten und gelochten<br />

Felgen stimmt zumeist der Speichenwinkel<br />

nicht. Zudem gibt es sogenannte A- und B-Felgen,<br />

wobei man A-Felgen als Normalfelgen bezeichnet.<br />

Bei B-Felgen sind hingegen die Speichenlöcher<br />

spiegelbildlich ausgerichtet und<br />

gebohrt. Achtung: Wer falsche Felgen verbaut,<br />

riskiert gebogene Speichen. Dies führt im Betrieb<br />

unweigerlich zum Speichenbruch. „Die<br />

genauen Maße und Bezeichnungen sind meist<br />

eingeprägt auf der rechten Seite der Felge zu<br />

finden“, weiß Wolfgang. „Normalerweise lassen<br />

sich die notwendigen Infos zu den Felgen<br />

auch dem Werkstatthandbuch entnehmen.“<br />

Ausspeichen<br />

Sind die Vorbereitungen abgeschlossen und<br />

alle Ersatzteile vorhanden, beginnt das Ausspeichen<br />

des Rads. Muss lediglich eine beschädigte<br />

Felge gewechselt werden, weiß Wolfgang<br />

einen Schraubertrick, der insbesondere Hobbyschraubern<br />

zugute kommt, die noch nie eine<br />

Felge gewechselt haben: „Vor dem Ausspeichen<br />

alle Speichenkreuzungen mit Klebeband<br />

umwickeln. Nach dem Lösen aller Speichennippel<br />

lässt sich die Nabe samt den Speichen<br />

dann aus dem Felgenkranz ziehen, ohne dass<br />

das Speichenmuster verloren geht.“ Anschließend<br />

wird die neue Felge in Position und Ausrichtung<br />

der Ventilbohrung wie bei der alten<br />

montiert, und alle Speichen werden wieder angezogen.<br />

Selbstverständlich muss dann noch<br />

die Felge zentriert und der Seiten- und Höhenschlag<br />

korrigiert werden. Die korrekte Vorgehensweise<br />

erklären wir im nächsten Heft.<br />

Achtung: Den Klebeband-Trick nur anwenden,<br />

wenn alle Speichen völlig in Ordnung sind!<br />

Beim Rad der Honda CB 750 kann ihn unser<br />

Profi nicht anwenden, da alle Speichen wegen<br />

Korrosion gewechselt werden müssen. Wolfgang<br />

entfernt daher das Klebeband und fädelt<br />

alle Speichen aus der Nabe aus. Vorher sollte<br />

man sich stets das Speichenbild einprägen.<br />

„Hier hilft man sich am besten mit einer Zeichnung<br />

oder Fotos vom Rad“, rät der Experte. Vor<br />

dem Einspeichen sollten dann noch die Speichengewinde<br />

und Speichenlöcher (auch Punz-<br />

86 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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löcher genannt) der Felge mit Fett oder Öl geschmiert<br />

werden. Vor allem die Speichennippel<br />

müssen sich leicht drehen lassen, damit<br />

beim Festziehen der Speichen das Gefühl für<br />

die Spannung nicht verfälscht wird.<br />

Vorbereitungen fürs Einspeichen<br />

Zum Einspeichen legt man die Nabe und den<br />

Felgenkranz am besten auf die Werkbank.<br />

Dabei ist auf die Laufrichtung von Nabe zu<br />

Felgenkranz zu achten. Dies ist insbesondere<br />

wichtig, wenn ein Rad azentrisch eingespeicht<br />

wird, ansonsten stimmt die Ausrichtung der<br />

Punzlöcher nicht. Um hier keine Fehler zu machen,<br />

hat Wolfi bereits bei der Demontage die<br />

Laufrichtung mit Pfeilen auf Felge und Nabe<br />

markiert. Profis würden jetzt damit beginnen,<br />

alle Speichen in die Nabe einzufädeln und anschließend<br />

die Speichen nach und nach mit<br />

der Felge zu verbinden. Der Hobbyschrauber<br />

läuft bei dieser Methode jedoch Gefahr, Fehler<br />

beim Einspeichen zu begehen. Weniger Geübte<br />

sollten daher lieber eine Speiche nach der anderen<br />

einbauen. Dabei ist zu beachten, dass ein<br />

konventionell gebautes Speichenrad wie das<br />

der Honda CB 750 Four meist zwei mal zwei<br />

Speichengruppen hat. Das heißt, die erste<br />

Zweiergruppe kommt auf den rechten Nabenflansch,<br />

die andere Zweiergruppe auf den linken.<br />

Dabei besteht die Hälfte der Speichen<br />

einer Zweiergruppe aus sogenannten „folgenden“<br />

Speichen, die andere Hälfte aus „führenden“.<br />

Der Unterschied zwischen beiden Speichentypen:<br />

bei „führenden“ Speichen liegt der<br />

Speichenkopf (auch Haken genannt) im<br />

Inneren des Nabenflansches, bei „folgenden“<br />

zeigt er nach außen.<br />

Die „führenden“ Speichen haben in der Regel<br />

einen um zirka 85 Grad gebogenen Haken.<br />

Sie werden von innen durch die Löcher des<br />

Nabenflansches eingeführt, während „folgende“<br />

Speichen von außen durch die Löcher des<br />

Nabenflansches eingeführt werden. Deren Haken<br />

weisen standardmäßig eine Biegung von<br />

95 Grad auf. Entscheidend für die Biegung<br />

eines Speichenhakens ist die Konstruktion der<br />

Nabe im Hinblick auf Breite und Schräge des<br />

Flansches. Daher gibt es auch Abweichungen<br />

vom üblichen Standard. Zweirad-Profis bezeichnen<br />

übrigens „folgende“ und „führende“<br />

Speichen oft auch als Innenspeichen (für „folgende“)<br />

und Außenspeichen (für „führende“).<br />

Anbringen der Schlüsselspeiche<br />

Die erste zu befestigende Speiche ist die wichtigste.<br />

Man nennt sie daher die „Schlüsselspeiche“,<br />

da sich alle anderen an ihr orientieren.<br />

Sie muss unbedingt an der richtigen Stelle<br />

montiert werden, da sonst das Ventilloch am<br />

Ende an der falschen Stelle (schwer zugänglich<br />

für Reifendruckmessung) sitzen könnte und<br />

außerdem die Bohrungen der Felge nicht zum<br />

Winkel der Speichen passen. Beim gezeigten<br />

Rad der CB 750 ist die Schlüsselspeiche eine<br />

„führende“ auf der rechten Seite der Felge (in<br />

Fahrtrichtung gesehen). „Falls man jetzt mit<br />

Hier sind alle zehn<br />

„folgenden“ Speichen<br />

der rechten<br />

Seite, auch Innenspeichen<br />

genannt,<br />

fertig montiert. Die<br />

Schlüsselspeiche ist<br />

beim beispielhaften<br />

Rad der Honda eine<br />

„führende“, auch Außenspeiche<br />

genannt<br />

Das Anbringen einer<br />

zweiten „führenden“<br />

Speiche verhindert,<br />

dass sich die Felge<br />

zur Nabe verdrehen<br />

kann<br />

Das Speichenbild<br />

lässt sich jetzt bereits<br />

wieder erkennen. Die<br />

„führende“ Speiche<br />

kreuzt hier außen<br />

zwei Mal die darunter<br />

liegenden „folgenden“<br />

Speichen<br />

Nun wird das Rad<br />

gewendet, damit<br />

auch auf der Gegenseite<br />

zunächst<br />

die Innenspeichen,<br />

also die „folgenden“,<br />

angebracht werden<br />

können<br />

Beim Einfädeln der<br />

„folgenden“ Speichen<br />

können die<br />

Speichen der Gegenseite<br />

im Weg sein<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 87


SERVICE I<br />

Speichenräder reparieren, Teil 1<br />

Die „folgenden“<br />

Speichen der Gegenseite<br />

müssen im<br />

Felgenkranz in die zu<br />

ihnen ausgerichteten<br />

Speichenlöcher eingefädelt<br />

werden<br />

Für das Einfädeln<br />

der Speichen braucht<br />

es manchmal etwas<br />

Kraft, wenn der Speichenkopf<br />

im Nabenloch<br />

klemmt<br />

Alle 20 Innen -<br />

speichen („folgende“)<br />

sind hier nun<br />

beidseitig korrekt<br />

angebracht. Die Besetzung<br />

der Felgenlöcher<br />

zeigt, dass sie<br />

richtig montiert sind<br />

Montage der Außenspeichen<br />

Die 20 „führenden“<br />

Speichen<br />

werden von der<br />

Nabeninnenseite<br />

her eingefädelt.<br />

Ihr Speichenkopf<br />

weist nach innen,<br />

während jener der<br />

hier bereits angebrachten<br />

„folgenden“<br />

Speichen nach<br />

außen zeigt<br />

Auch hier gilt:<br />

Beim Einfädeln der<br />

„führenden“ Speichen<br />

können die<br />

zuvor eingebauten<br />

„folgenden“ Speichen<br />

im Weg sein<br />

den ‚führenden‘ Speichen weitermacht, erschwert<br />

dies das Einziehen der ‚folgenden‘<br />

Speichen, weil die ‚führenden‘ Speichen außen<br />

liegen und damit im Weg sind“, erklärt Wolfgang,<br />

der daher anschließend zuerst die „folgenden“<br />

Speichen einfädeln wird.<br />

Bei der Montage der Schlüsselspeiche darauf<br />

achten, dass diese von von der rechten<br />

Seite gegen den Uhrzeigersinn in die Felge eingefädelt<br />

wird. Und zwar entweder direkt neben<br />

der Ventilbohrung oder ein Punzloch weiter, je<br />

nachdem, wie die Felge gebohrt ist. Dabei ist<br />

bei der Auswahl des am Ventilloch nächstgelegenen<br />

Speichenlochs zu beachten, dass die<br />

Speichenlöcher nicht genau in der Mitte der<br />

Felge liegen, sondern abwechselnd etwas nach<br />

links und rechts versetzt sind. Bei manchen Felgen<br />

ist das erste Speichenloch nach dem Ventilloch<br />

nach links versetzt (B-Felgen), bei den<br />

meisten jedoch nach rechts (A-Felgen, wie CB<br />

750). Deshalb kann Wolfgang diese erste Speiche<br />

unmittelbar neben dem Ventilloch einbauen.<br />

„Ziel ist, die vier dem Ventilloch am nächsten<br />

gelegenen Speichen so zu montieren, dass<br />

sie vom Ventilloch wegzeigen, um den Zugang<br />

zum Ventil zu vereinfachen“, erklärt Wolfgang.<br />

Montage der Innenspeichen<br />

Damit die Schlüsselspeiche nicht mehr aus<br />

ihrem Punzloch rutschen kann, dreht der Profi<br />

den Speichennippel so weit ein, dass sie am<br />

Platz gehalten wird, aber noch locker ist. Beginnend<br />

neben der Schlüsselspeiche fädelt er<br />

dann die Innenspeichen („folgende“) ein. Und<br />

zwar jeweils um zwei Löcher versetzt, sodass in<br />

der Nabe jeweils ein leeres Loch zwischen ihnen<br />

bleibt. Die erste „folgende“ Speiche sollte<br />

dabei mit einem Punzloch Abstand von der<br />

Schlüsselspeiche in der Felge enden (weil in<br />

unserem Beispiel die Schlüsselspeiche ja eine<br />

„führende“ ist!). Alle weiteren „folgenden“<br />

Speichen werden so angebracht, dass ein Abstand<br />

von drei Punzlöchern dazwischen liegt.<br />

So geht es weiter, bis alle zehn Speichen der<br />

ersten Gruppe in die Felge eingebaut und mit<br />

Speichennippeln gesichert sind. Um den Axialwinkel<br />

zu stabilisieren, montiert Wolfgang<br />

noch eine weitere Außenspeiche („führende“)<br />

um 180 Grad versetzt zur Schlüsselspeiche (in<br />

unserem Beispiel eine „führende“). Als Axialwinkel<br />

bezeichnet man bei einem Speichenrad<br />

den Verlauf der Speichen vom Inneren der<br />

Felge zum Äußeren der Nabe. Damit lässt sich<br />

ein Verdrehen der Nabe verhindern, und der<br />

Axialwinkel bleibt während der Speichenmontage<br />

erhalten.<br />

Anschließend wendet Wolfgang das Rad<br />

der Honda CB 750, um aus der zweiten Zweiergruppe<br />

wieder zuerst die Innenspeichen („folgende“)<br />

zu montieren. Die Lochaufnahmen am<br />

linken Nabenflansch sind übrigens nicht genau<br />

auf einer Li nie mit jenen des rechten Flansches<br />

angebracht, sondern versetzt. Nun beginnt man<br />

– auch hier ausgehend vom Ventilloch – die<br />

Innenspeichen („folgende“) in den gegenüberliegenden<br />

Nabenlöchern anzubringen. Hat<br />

88 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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man alles richtig gemacht, stecken die Innenspeichen<br />

(„folgende“) der in Fahrtrichtung<br />

gesehen linken Seite des Felgenkranzes nun in<br />

den Punzlöchern neben den Innenspeichen<br />

der rechten Seite. Wie bei der ersten Speichengruppe<br />

der rechten Felgenseite sind also auch<br />

auf der gegenüberliegenden Seite zunächst die<br />

Innenspeichen („folgende“) zu montieren, erkennbar<br />

am nach außen weisenden Speichenkopf<br />

im Nabenflansch.<br />

Am Ende dieses Montageschritts ist die<br />

Nabe über 20 Innenspeichen („folgende“) mit<br />

der Felge verbunden. Damit wäre der innere<br />

Speichenkranz fertig. Bei korrekter Arbeit<br />

wechseln sich nun immer zwei Speichen mit<br />

zwei noch nicht belegten Punzlöchern ab.<br />

Montage der Außenspeichen<br />

Nun werden die „führenden“ oder auch als Außenspeichen<br />

bezeichneten Speichen montiert.<br />

Dazu wendet man die Felge erneut, sodass die<br />

(in Fahrtrichtung gesehen) rechte Seite vor einem<br />

liegt. Anschließend wird eine der Außenspeichen<br />

durch ein freies Loch von der Innenseite<br />

der Nabe nach außen gesteckt – das heißt,<br />

der Speichenkopf muss im Inneren des Flansches<br />

liegen. Damit der Axialwinkel stimmt,<br />

kann es nötig sein, die Nabe (nicht die Felge!)<br />

von Hand im Uhrzeigersinn zu drehen. Nach<br />

der Montage der ersten Außenspeiche („führende“)<br />

kreuzt diese von außen zwei Innenspeichen<br />

(„folgende“) der gleichen Nabenseite.<br />

„Für das Einfädeln dieser Speiche gibt es<br />

zwei mögliche Punzlöcher im Felgenkranz“, erklärt<br />

Wolfgang. „Das passende Loch erkennt<br />

man daran, dass dessen Winkel zur Nabenflanschseite,<br />

durch welche die Speiche gesteckt<br />

wurde, richtig ausgerichtet ist und die Speiche<br />

von ihrer Länge genau dorthin reicht.“ Die restlichen<br />

19 „führenden“ Speichen werden anschließend<br />

nach dem gleichen Muster eingebaut<br />

und jeweils mit einem Speichennippel gesichert,<br />

aber noch nicht festgezogen!<br />

Vorbereitungen fürs Zentrieren<br />

Das Rad wäre hiermit eingespeicht. Im nächsten<br />

Arbeitsschritt werden die Speichennippel<br />

mit einem Schraubendreher oder einem<br />

Akkuschrauber alle in etwa gleich weit auf die<br />

Speichen gedreht. Wichtig ist hierbei, dass die<br />

Nippel nur so weit hineingedreht werden, bis<br />

alle Speichen gleichmäßig leicht unter Spannung<br />

stehen. Dies ist meist der Fall, wenn das<br />

Speichengewinde gerade im Nippel verschwindet,<br />

mitunter reichen aber auch schon ein bis<br />

drei Gewindegänge weniger. „Zur leichteren<br />

Orientierung beginnt man mit dem Anziehen<br />

der Speichen am Ventilloch“, rät Wolfgang.<br />

Noch ein Tipp: Vor dem Anziehen der Speichen<br />

diese mit der Hand von beiden Felgenseiten<br />

nach innen drücken, damit die Speichenköpfe<br />

flach am Nabenflansch anliegen.<br />

◻<br />

In der kommenden Ausgabe verrät uns<br />

Wolfgang, wie Speichenräder für einen<br />

perfekten Rundlauf zentriert werden.<br />

Vorbereitung zum Zentrieren<br />

Erstes Ziel erreicht!<br />

Die Speichen im<br />

Bereich der Bohrung<br />

für das Ventil weisen<br />

alle von dieser<br />

weg. Damit sich die<br />

Speichen leichter einfädeln<br />

lassen, sollten<br />

die Speichennippel<br />

locker sein<br />

Am fertig eingespeichten<br />

Rad ist das<br />

Speichenmuster vor<br />

dem Ausrichten der<br />

Felge noch einmal<br />

zu überprüfen (ganz<br />

links). Die Speichennippel<br />

sind alle noch<br />

locker. Wolfgang<br />

kontrolliert hier bereits<br />

die Ausrichtung<br />

der Felge<br />

So sieht es aus, wenn<br />

die Speichennippel<br />

noch nicht angezogen<br />

sind. Das Gewinde<br />

ist deutlich zu erkennen<br />

(ganz links).<br />

Beim ersten Anziehen<br />

mit dem<br />

Akkuschrauber lässt<br />

Wolfgang noch<br />

drei Gewindegänge<br />

stehen<br />

Unser Experte<br />

Bereits mit zehn Jahren begann Wolfgang Schelbert, den alle Wolfi<br />

nennen, an Fahrzeugen zu schrauben. Zuerst am Eigenbau-Go-Kart,<br />

später an seinen zahlreichen Mofas. Getreu dem Motto „Glücklich<br />

ist, wer eine dicke Maschine fährt“, hat er sich mit 18 Jahren eine<br />

Honda CB 750 Four zugelegt. Es folgten CBX <strong>10</strong>00, Z 1300, Vmax<br />

und viele mehr. Konsequenterweise machte er nach der Schule die<br />

Ausbildung zum Zweiradmechaniker. Danach arbeitete er als Geselle<br />

in verschiedenen Betrieben, bevor er sich 1997 selbstständig machte<br />

und gemeinsam mit einem Freund die Firma Street Bike Parts im<br />

Euro-Industrie-Park in München gründete. Zehn Jahre verkaufte er dort, und später in<br />

Germering, gebrauchte japanische Motorrad-Ersatzteile. Im Jahr 2007 zog er mit seiner Firma<br />

wieder in den Münchner Norden, startete dort zusätzlich einen Gebrauchtmotorrad-Handel und<br />

übernahm zudem noch die Leitung einer KTM-Fachwerkstatt. Zurück zu den Wurzeln hieß es<br />

2014, Wolfi wollte sich wieder mehr dem Schrauben widmen. Kurzerhand verkaufte er seine<br />

Firma in München und gründete in Seeshaupt am Starnberger See „Wolfis Garage“. Hier bietet<br />

er seitdem von Reparaturen über Umbauten bis hin zu Restaurierungen und Gebrauchtmotorrädern<br />

alles an, was das Bikerherz höherschlagen lässt.<br />

Kontakt:<br />

Wolfis Garage, Wolfgang Schelbert, Unterer Flurweg 12, 82402 Seeshaupt,<br />

Telefon: 0 88 01/9 15 71 47, info@wolfis-garage.de,<br />

www.wolfis-garage.de<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 89


SZENE I<br />

Vergessene Motorradhersteller<br />

Lloyd aus Nürnberg<br />

Der Name Lloyd ist vor allem durch die Bremer Autofirma bekannt. Dass es in<br />

den 1920er-Jahren auch eine Motorradfirma aus Nürnberg mit diesem Namen gab,<br />

wissen heute dagegen nur noch sehr wenige. Was wir hiermit ändern wollen.<br />

Text: Thomas Reinwald; Fotos: Archiv Reinwald<br />

Hecht & Co. hieß ein Nürnberger<br />

Kleinbetrieb, der ab Januar 1923<br />

den deutschen Motorradmarkt<br />

mit seinen Zweirädern bereicherte – angeboten<br />

unter dem Markennamen Lloyd.<br />

Firmengründer von Lloyd waren die<br />

Kaufleute August Hecht und Josef Schlug,<br />

für die technische Realisierung der Motorräder<br />

zeichnete dagegen ein gewisser<br />

Georg Gassmann verantwortlich. Im Gegensatz<br />

zu vielen Zweiradherstellern jener<br />

Jahre gab man sich bei Lloyd nie mit<br />

kleinen Motoren ab. Die Modellpalette<br />

startete mit einer 350er, einer Hubraumklasse,<br />

die damals durchaus schon zur Kategorie<br />

der großen Motorräder zählte. Als<br />

Antrieb der 350er wählten die beiden Geschäftsführer<br />

den seitengesteuerten Viertaktmotor<br />

von JAP, mit einer Höchstleistung<br />

von sieben PS. Mit diesem Antrieb<br />

repräsentierte das Motorrad durchaus<br />

den technisch aktuellen Stand der ersten<br />

Hälfte der 1920er-Jahre. Up to date war<br />

aber nicht nur der Motor, sondern auch<br />

das Fahrwerk, eine einfache Rohrrahmenkonstruktion<br />

mit Pendelgabel, Kettenantrieb<br />

und ungebremstem Vorderrad.<br />

Als Firmenlogo zierte beidseitig der<br />

Schriftzug Lloyd mit einem durchzogenen<br />

Pfeil den Stecktank. Von Anfang an war<br />

das Zweiradgeschäft von Lloyd auf Expansion<br />

ausgerichtet. Stolz verwiesen die<br />

Nürnberger darauf, dass sie mit dem Motorradhaus<br />

Gedü einen namhaften Händler<br />

für den Großraum Berlin und Brandenburg<br />

gewinnen konnten. Weshalb den<br />

Lloyd-Lenkern schon bald nach der Firmengründung<br />

der Sinn nach großvolumigeren<br />

Motorrädern stand. Sie beschlossen,<br />

ihr Modellprogramm noch 1923 mit einer<br />

Maschine für die 500er-Hubraumkategorie<br />

zu erweitern. Die Inhaber August<br />

Hecht und Josef Morhard – Letzterer war<br />

zwischenzeitlich für den ausgeschiedenen<br />

Josef Schlug als Kommanditist eingetreten<br />

– klopften bei BMW in München an<br />

und interessierten sich für den Boxermotor<br />

M II B 15. Die Münchner lieferten ihren<br />

Boxermotor bereits an Victoria für deren<br />

KR I, außerdem stand mit der Präsentation<br />

der R 32 im gleichen Jahr auch noch<br />

das Debüt von BMW als weiterer Motorradanbieter<br />

an. Dennoch sahen die verantwortlichen<br />

Münchner Herren in Lloyd<br />

offenbar keinen ernsthaften Konkurrenten.<br />

Denn die beiden Firmen einigten sich<br />

auf den Verkauf der BMW-Motoren an<br />

Lloyd. Zumindest ein Exemplar des längsliegenden<br />

Boxers wurde auch tatsächlich<br />

in die fränkische Metropole geliefert.<br />

90 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Mehr als diese vollmundige Anzeige<br />

für die Lloyd 500 drang von diesem<br />

Motorrad nicht an die Öffentlichkeit<br />

Links: Technisch war die 350er-Lloyd mit dem JAP-Motor 1923 auf dem Stand<br />

der Zeit. Dieser stolze Besitzer hatte sein Krad bei Gedü in Berlin gekauft.<br />

Oben: Das sollte die Lloyd 500 mit BMW-Boxer im eigenen Fahrwerk werden.<br />

Es blieb beim Prototypen. Darunter: 500er-Rennmaschine, wohl ein Unikat<br />

In Nürnbergs Poppenreuther Straße<br />

56 arbeitete Georg Gassmann unterdessen<br />

an der Konstruktion des passenden<br />

Fahrwerks. Er wählte einen unten offenen<br />

Rohrrahmen, flanschte das Getriebe etwas<br />

unterhalb des lang bauenden Viertakters<br />

an und trieb das Hinterrad über<br />

einen Riemen an. Das gefederte Vorderrad<br />

bekam nun ebenso eine Trommelbremse<br />

eingebaut wie auch das Hinterrad.<br />

Mit dem breiten, hohen Lenker und den<br />

langen Trittbrettern sollte die Boxer-Lloyd<br />

vor allem die Tourenfahrer ansprechen.<br />

Dessen ungeachtet bewegte Georg<br />

Gassmann diese Maschine eher sportlich,<br />

bei der Oberfränkischen Zuverlässigkeitsfahrt<br />

belegte er damit immerhin den vierten<br />

Platz in der Halbliterklasse. Bei Lloyd<br />

war man sich anscheinend sicher, das zukünftige<br />

Motorrad binnen kurzer Zeit auf<br />

den Markt bringen zu können, denn noch<br />

1923 wurden in der regionalen Tageszeitung<br />

Anzeigen geschaltet, die vollmundig<br />

von der „vollendetsten Maschine der Gegenwart“<br />

kündeten! Weiterhin verwies<br />

man in dieser Zeitungswerbung (siehe<br />

oben rechts) auf den Einbau des 6,5 PS<br />

starken BMW-Motors und versprach für<br />

das eigene Fahrwerk „trotz der leichten<br />

Bauart größte Stabilität“, für ein „angenehmes<br />

und stoppfreies Fahren“.<br />

Allerdings waren die Ankündigungen<br />

das Einzige, was die interessierte Szene<br />

von diesem Halblitermotorrad zu sehen<br />

bekam. Das lag vermutlich am schon<br />

frühzeitig aufgezehrten finanziellen Polster<br />

von Lloyd. Bereits im Januar 1924 – also<br />

nach nur einem Jahr – kam es nämlich<br />

zur Übernahme der Firma durch den<br />

mittlerweile alleinigen Gesellschafter Karl<br />

Reeb. Doch auch dieser konnte die Motorradproduktion<br />

nicht mehr retten. Noch im<br />

selben Jahr veräußerte er die gesamte<br />

Fertigung zusammen mit dem Firmennamen<br />

an Karl Rosenfelder, der das Kleinmotorenwerk<br />

OCRA besaß. Der jüdische<br />

Geschäftsmann zog sofort in die Produktionsräume<br />

von Lloyd um und bot die<br />

350er-Lloyd nun parallel zu seinen kleinen<br />

OCRA an. Das erweiterte Programm<br />

bescherte OCRA wieder ein so gutes Geschäft,<br />

dass man das Lloyd-Sortiment nun<br />

auch noch mit einem Gespann erweiterte,<br />

wobei der Seitenwagen zugekauft wurde.<br />

Ausgestellt wurde die Maschine unter<br />

anderem auf dem Firmenstand bei der<br />

Ausstellung anlässlich des „Ersten Deutschen<br />

Motorradtags“ in Nürnberg im April<br />

1925. Um die Motoren möglichst kostengünstig<br />

einzukaufen, reiste ein Sohn von<br />

Karl Rosenfelder nach England und orderte<br />

die 350er-Einzylinder direkt beim<br />

Hersteller J. A. Prestwich. Offenbar nahm<br />

er bei dieser Gelegenheit auch noch<br />

500er-Motoren mit, denn es gab auch einige<br />

Lloyd-Motorräder mit diesem Hubraum.<br />

Bis 1926 lief das Zweiradgeschäft<br />

einigermaßen gut, dann verkleinerte die<br />

Firma ihre Fertigung. Auch in der Folgezeit<br />

schienen die Absatzzahlen stark<br />

nachzulassen. Rettung gab es schließlich<br />

nur noch durch den Verkauf von Rechten<br />

und Teilen. Mit Johann Adam Vogler, der<br />

bereits im Besitz der Marke Abako war,<br />

fand Karl Rosenfelder einen Käufer. Der<br />

Verkauf wurde 1929 vollzogen. Von der<br />

Pressenotiz, dass Johann Adam Vogler<br />

nun die weltbekannten Lloyd-Motorräder<br />

übernommen habe, dürften aber nur sehr<br />

wenige Motorradfahrer Kenntnis genommen<br />

haben. Der Name Lloyd als Motorradmarke<br />

war nunmehr Geschichte – und<br />

niemand bedauerte dies.<br />

◻<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 91


SZENE I<br />

Leserumbau Jawa<br />

Tschechische<br />

Schönheit<br />

Aus Teilen verschiedener Jawa-Modelle und unter Verwendung<br />

einzelner Bauteile von Fremdmarken entstand nach ebenso<br />

aufwendigem wie liebevollem Umbau ein bildhübscher Eigenbau<br />

in Anlehnung an eine Jawa 361 Sport.<br />

Text und Fotos von Stephan Matthes<br />

Tolle Jawas von der Stange, also im<br />

Serienzustand, habe ich schon.<br />

Daher reizte mich irgendwann<br />

der Gedanke, eine einzigartige Jawa aus<br />

Einzelkomponenten zusammenzubauen.<br />

Begonnen habe ich damit schon im Jahr<br />

2011, die erste fertiggestellte Version<br />

rollte anfangs allerdings noch auf 16-Zoll-<br />

Rädern, unter Verwendung einer anderen<br />

Gabel und einer kürzeren Schwinge.<br />

Mit eben diesem Eigenbau bin ich<br />

schon zweimal zum alljährlichen Klassikertreffen<br />

in Sinsheim gefahren. Dabei<br />

musste ich jedoch nach einiger Zeit feststellen,<br />

dass das Bike mit 16-Zoll-Rädern<br />

für einen 1,92 Meter großen Fahrer zu<br />

klein und unhandlich war. Deshalb erfolgte<br />

im Winter 2014/2015 noch der Umbau<br />

auf ein Fahrwerk mit 19-Zoll-Rädern<br />

wie bei der Jawa 361 Sport. Die rote Jawa<br />

auf den Fotos ist eine originale 361 Sport,<br />

zum Vergleich daneben geparkt.<br />

Der Gedanke, die Maschine auf 19<br />

Zoll umzubauen ist eine Sache. Die Teile<br />

dafür auszuwählen und zu besorgen<br />

eine ganz andere. Auf dem Markt sind<br />

so gut wie keine Blechteile für die Jawa<br />

361 zu bekommen, da diese nicht in<br />

großen Stückzahlen gebaut wurde. Das<br />

Problem stellt sich bei den Kotflügeln, der<br />

92 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Die zum Vergleich daneben geparkte 361 Sport, ebenfalls<br />

mit 19-Zoll-Rädern, wirkt wie aus einer anderen Ära<br />

Schwarzer Lack, glänzender Chrom – die Eigenbau-Jawa mit<br />

der Zweifarb-Sitzbank stellt eine edle Erscheinung dar<br />

Hinterradschwinge, dem Sitzbankträger<br />

und dem Kettenkasten.<br />

Weltweite Suche nach Teilen<br />

Bei der Suche landete ich irgendwann<br />

auch auf der amerikanischen Ebay-Seite,<br />

und siehe da, in Kalifornien verkaufte<br />

ein Jawa-Freund einen Kotflügel hinten,<br />

einen Sitzbankträger und eine Hinterradschwinge.<br />

Die Teile waren zwar sündhaft<br />

teuer (für das Geld hat man damals fast<br />

das ganze Motorrad in den USA bekommen),<br />

aber Angebot und Nachfrage bestimmen<br />

letztlich den Preis. Jetzt fehlten<br />

nur noch der Kettenkasten und der vordere<br />

Kotflügel. Den Kettenkasten habe ich<br />

schließlich in der Slowakei als Nachbauteil<br />

bekommen, und der vordere Kotflügel<br />

ist einer von der Jawa 638 Chopper. Den<br />

gab es auch bei Ebay.<br />

Nun konnte ich mich an den Umbau<br />

machen. Schnell war klar, dass ich die<br />

originale Telegabel von Jawa für diese<br />

Maschine nicht wiederverwenden würde.<br />

Manche Teile<br />

waren sündhaft<br />

teuer –<br />

knappes Angebot,<br />

hoher<br />

Preis<br />

Da ich eine originale Jawa 361 Sport besitze,<br />

weiß ich, dass diese Gabel eigentlich<br />

für 16-Zoll-Räder gebaut wurde. Wenn<br />

man dann aber, wie hier, ein 19-Zoll-Vorderrad<br />

in diese Gabel einbaut, neigt die<br />

Front dazu, sich ab Tempo <strong>10</strong>0 aufzuschaukeln.<br />

MZ hat in seine ETZ von Haus<br />

aus ein 19-Zoll-Vorderrad montiert, also<br />

müsste diese Gabel für meine Zwecke und<br />

den geplanten Umbau geeignet sein.<br />

Umgehend besorgte ich mir bei Ebay für<br />

kleines Geld eine Telegabel für die ETZ<br />

und begann, diese aufzuarbeiten. Sie wurde<br />

komplett neu gebuchst, und die Tauchrohre<br />

bekamen eine Hochglanzpolitur.<br />

Allerdings musste jetzt auch noch die<br />

Gabelbrücke von 33-mm-Standrohren auf<br />

34- mm-Standrohre umgearbeitet werden.<br />

Nachdem dieser Arbeitsschritt erledigt<br />

war, passte die MZ-Telegabel wunderbar<br />

in die Jawa-Gabelbrücke. Die Vorderradbremse<br />

der Jawa fällt mit ihren 160<br />

Millimetern Durchmesser ziemlich klein<br />

aus. Obwohl sie dank Duplex-Bremsankerplatte<br />

genügend Biss hat, habe ich<br />

mich für eine AWO 425 S-Vorderradbremse<br />

mit 180 Millimetern entschieden.<br />

Diese ist zwar nur eine Simplex-Bremse,<br />

steht aber der Jawa-Bremse in nichts<br />

nach und sieht eindeutig besser aus. An<br />

dieser Vorderradbremse fand auch noch<br />

der Geber für den kleinen elektronischen<br />

Tacho von KOSO Platz. Der ebenso filigrane<br />

Drehzahlmesser ist von derselben<br />

Firma, und das Signal wird von der umgebauten<br />

Elektronikzündung der Firma<br />

VAPE abgegriffen.<br />

Britischer Touch: Das Lucas-Rücklicht der USA-Jawas<br />

kennt man so vor allem von BSA- oder Triumph-Bikes<br />

Die schwarz lackierten Motorgehäusedeckel lassen den<br />

Zweitakter in einem völlig veränderten Look erscheinen<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 93


SZENE I<br />

Leserumbau Jawa<br />

Der Motor meines Eigenbaus hat ein<br />

Getriebe der Jawa 634 mit dem ersten<br />

Gang unten (original erster Gang oben),<br />

welches in das Gehäuse der Jawa 361 eingepasst<br />

wurde. Ebenso stammen Kupplung,<br />

Primärritzel und Duplex-Primärkette<br />

von der Jawa 634. Auch die Laufgarnitur<br />

ist eine originale mit Nullmaß<br />

von der 634, die etwas anders verrippten<br />

Zylinderköpfe hat eine (nicht so verbreitet<br />

bekannte und ab 1970 produzierte) Jawa<br />

Bizon beigesteuert.<br />

Die Auspufftöpfe sind Eigenbauten<br />

noch aus DDR-Zeiten und den Hoske-<br />

Tüten nachempfunden. Sie werden heute<br />

bereits zu stattlichen Preisen gehandelt<br />

und klingen nicht nur gut, sie passen auch<br />

bestens zum eleganten Auftritt, wie ich<br />

finde. Den prägt auch die originale, aber<br />

von einem Polsterer in Thüringen neu<br />

bezogene Sitzbank – der zweifarbige Look<br />

steht der Jawa ausgesprochen gut.<br />

Das klassisch gestylte Rücklicht ist ein<br />

Lucas-Teil, wie es an vielen BSA- oder<br />

Das Getriebe von der Jawa 634 mit dem umgekehrten<br />

Schaltschema wurde in das Gehäuse der 361 eingepasst<br />

Primärritzel und Duplex-Primärkette stammen wie auch die<br />

Kupplung von einer Jawa 634<br />

Dass beim Zusammenbau des nahezu komplett zerlegten<br />

Motors alles neu abgedichtet wird, versteht sich<br />

Nur keine Scheu vor dem Schrauben am „offenen Herzen“:<br />

verwendet wird eine Laufgarnitur mit Nullmaß von der 634<br />

◻<br />

Der überarbeitete Zweizylinder erstrahlt im neuen Glanz<br />

und wartet auf seinen Einsatz im neuen Jawa-Chassis<br />

Der indische Vergaser hat japanische Mikunis zum Vorbild<br />

und funktioniert besser als das Jawa-Originalteil<br />

94 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Ein gelungener Mix aus verschiedenen Modellen: Hinter dem Gehäusedeckel einer Jawa 361 arbeitet ein eingepasstes<br />

Vierganggetriebe der Jawa 634 mit dem umgedrehten, jetzt „normalen“ Schaltschema (erster Gang unten)<br />

In Kontrast zum großen Rundscheinwerfer stehen die<br />

kleinen Tacho- und Drehzahlmesser-Gehäuse<br />

Moderne Technik im klassischen Gewand: Die elektronischen<br />

Instrumente stammen von KOSO und passen zum Jawa-Look<br />

Triumph-Modellen zu finden ist. Es wurde<br />

jedoch auch an den Jawa-Bikes in den Exportversionen<br />

für die USA und Kanada<br />

verbaut, ist also letztlich ein Originalteil.<br />

Verbesserung durch Umbau<br />

Nicht original ist wiederum der Vergaser.<br />

Der stammt aus Indien und wurde am<br />

Die Eigenbau-<br />

Jawa ist auf<br />

jedem Treffen<br />

ein Hingucker<br />

Jawa-Nachbau Yezdi verbaut – ein japanischer<br />

Mikuni-Vergaser stand unverkennbar<br />

Pate dafür. Das Teil passt problemlos,<br />

und der Motor läuft damit richtig gut.<br />

Kein Vergleich zum originalen Jikov-<br />

Vergaser. Mittlerweile habe ich alle meine<br />

Jawa-Maschinen auf diesen Vergasertyp<br />

um gerüstet.<br />

Meine Eigenbau-Jawa fährt sich nach<br />

all den vorgenommenen Umrüstungen<br />

super und ist auf jedem Treffen von<br />

Motorrädern der tschechischen Marke ein<br />

Hingucker. Letztes Jahr wurde sie beim<br />

Treffen der Jawa-Freunde Magdeburg<br />

zum kreativsten Jawa-Umbau gekürt –<br />

der aus diesem Anlass verliehene Pokal<br />

ist eine schöne Anerkennung für die viele<br />

Mühe und die unzähligen, jedoch nie<br />

dokumentierten Arbeitsstunden, die in<br />

dem Umbau stecken. <br />

◻<br />

AUFRUF<br />

Haben Sie auch einen<br />

Klassiker restauriert oder<br />

zeitgenössisch umgebaut?<br />

Dann nichts wie her mit Text und Bildern an:<br />

Redaktion <strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong>, Leuschnerstraße 1,<br />

70174 Stuttgart oder per E-Mail an<br />

motorradclassic@motorpresse.de<br />

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NACHDRUCK<br />

96 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


In <strong>MOTORRAD</strong> 3/1977<br />

stellen sich die drei<br />

neuen R <strong>10</strong>0-Modelle<br />

einem kritischen<br />

Konzept-Vergleich<br />

Fotos: Ulrich Schwab<br />

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NACHDRUCK<br />

98 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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NACHDRUCK<br />

<strong>10</strong>0 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> <strong>10</strong>1


NACHDRUCK<br />

RÜCKBLICK<br />

Die BMW R <strong>10</strong>0-Modelle<br />

aus heutiger Sicht<br />

Boxer-Spezialist Jochen Siebenrock über die drei ganz unterschiedlichen<br />

Ausführungen, die BMW von der R <strong>10</strong>0 auf den Markt brachte.<br />

„Die R <strong>10</strong>0 RS ist ein Meilenstein und<br />

sollte in keiner Boxer-Sammlung fehlen“<br />

Foto: Jahn<br />

Jochen Siebenrock<br />

ist Zweiventil-<br />

Boxer-Spezialist<br />

Als BMW die R<br />

<strong>10</strong>0-Modellreihe<br />

auf den Markt<br />

brachte, war meine<br />

Begeisterung<br />

für den Boxer, vor<br />

allem die sportlichen<br />

Modellvarianten,<br />

längst<br />

geweckt.<br />

Es war die Zeit, in<br />

der ich als 18-Jähriger<br />

das große Poster mit der R 90 S in TT<br />

Silberrauch an der Wand hängen hatte. Die<br />

„S“ war ein Traum von einem Motorrad:<br />

elegant, schnell, mit sportlicher Lenkerverkleidung<br />

und Dellorto-Vergasern – kurz,<br />

auch mein Traum. Allerdings für mich als<br />

Abiturient finanziell nicht erreichbar.<br />

Dann kam die R <strong>10</strong>0 RS auf den Markt:<br />

groß, bullig, revolutionär, mit einer Vollverkleidung<br />

- serienmäßig! Entworfen vom<br />

gleichen Designer, jenem heute weltweit<br />

bekannten Hans A. Muth, aber doch mit<br />

ganz anderer Linienführung, ganz anderem<br />

Design. Sie sollte das neue Flaggschiff<br />

von BMW werden!<br />

Käufer waren vorwiegend Rechtsanwälte,<br />

Ärzte, Unternehmer. Leute mit dem<br />

nötigen Geld, die aber nicht immer zu den<br />

hartgesottenen, wirklich begeisterten Bikern<br />

zählten. Die R <strong>10</strong>0 RS diente ihnen oft eher<br />

zu repräsentativen Zwecken. Parallel dazu<br />

gab es die R <strong>10</strong>0 S, die, nun leider ohne<br />

die Dellorto-Vergaser und in ihrer Verkaufslackierung<br />

in Rot getaucht, mehr von sportlichen<br />

Fahrern gekauft wurde. Und natürlich<br />

das unverkleidete Basismodell, die R <strong>10</strong>0/7,<br />

die (als Nachfolgerin der R 90/6) mit der<br />

niedrigeren Verdichtung, den 32er-Vergasern<br />

und der komfortablen Reling-Sitzbank<br />

mehr von den Tourenfahrern geliebt und<br />

geschätzt wurde.<br />

Heute sind kaum noch gute originale<br />

R <strong>10</strong>0/7 mit geringer Laufleistung auf dem<br />

Markt – offenbar befinden sich alle längst in<br />

Liebhaber-Händen. Besser sieht es mit den<br />

schönen R <strong>10</strong>0 S-Modellen aus, am besten<br />

allerdings mit dem Flaggschiff R <strong>10</strong>0 RS. Immer<br />

wieder tauchen originale Exemplare mit<br />

geringer Laufleistung auf, meist aus erster<br />

oder zweiter Hand. Und sie werden sogar<br />

häufig zu (angesichts ihrer einst exk lusiven<br />

Positionierung im Modellprogramm) überraschend<br />

erschwinglichen Preisen angeboten.<br />

Die R <strong>10</strong>0 RS ist heute als Meilenstein<br />

der Motorradentwicklung zu sehen. Sie<br />

sollte neben der R 69 S, R 75/5 und der R 90<br />

S in jeder gut sortierten Sammlung stehen,<br />

während die R <strong>10</strong>0 S sowohl als Modell mit<br />

Speichenrädern als auch mit Alufelgen für<br />

mich ein gelungenes, zeitlos schönes Motorrad<br />

ist. Nicht mehr, aber auch keinesfalls<br />

weniger.<br />

Übrigens habe auch ich damals irgendwann<br />

eine R <strong>10</strong>0 RS besessen – günstig<br />

gebraucht gekauft, musste ich allerdings<br />

viel Zeit und Arbeit reinstecken, um die<br />

aufgetretenen Schäden zu beheben und sie<br />

insgesamt in den Zustand zu versetzen, in<br />

dem ich sie haben wollte.<br />

Ein Tipp noch am Rande: R <strong>10</strong>0 RS-Modelle<br />

der ersten Baujahre sollten unbedingt<br />

mit Ölkühleranlagen nachgerüstet werden,<br />

um drohende Schäden am zu Hitzeproblemen<br />

neigenden Motor zu vermeiden.<br />

Viel mehr geht nicht: Mit der auf 94 mm vergrößerten<br />

Bohrung macht der Boxer das Maß voll<br />

und wächst auf einen Liter Hubraum. Er leistet<br />

nun zwischen 60 (R <strong>10</strong>0/7) und 70 PS (R <strong>10</strong>0 RS)<br />

<strong>10</strong>2 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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SPORT I<br />

DHM-Nachrichten<br />

Eng zu ging es einst in der SoS-Meis terschaft,<br />

die im Lauf der Zeit immer<br />

leistungsstärkere Rennmaschinen<br />

hervorbrachte. Bemerkenswert war<br />

auch die Vielfalt der Antriebskonzepte<br />

„Ja, wo fahren sie denn…?“<br />

„Sound of Singles“ (SoS) und „Battle of Twins“ (BoT)<br />

Zu Beginn der Saison <strong>2016</strong> hat der Veteranen-Fahrzeug-Verband (VFV) sein technisches Reglement<br />

für die Deutsche Historische Motorradmeisterschaft (DHM) um zwei moderne Klassen<br />

erweitert. Die Klasse „S – Youngtimer-Singles“ (Einzylinder-Viertakter über 450 cm³, Baujahr<br />

1984 bis 1993) und „T – Youngtimer-Twins (Zweizylinder-Viertakter über 550 cm³, Baujahr 1984<br />

bis 1993). Die bisherige Resonanz ist aus Sicht der DHM-Organisation noch stark ausbaufähig.<br />

Beide Klassen sehen sich in der Tradition<br />

der Sound of Singles (SoS) und<br />

der Battle of Twins (BoT). Werfen wir also<br />

erst einmal den Blick zurück auf die Geschichte<br />

dieser Viertakt-Rennklassen.<br />

Die schnellen Einzylinder<br />

Die technischen Bestimmungen für die<br />

Sound of Singles waren einst sehr simpel:<br />

Zugelassen waren Einzylinder-Viertakter<br />

mit maximal 800 cm³, Einschränkungen im<br />

Hinblick auf die verwendeten Werkstoffe<br />

gab es nicht. Erstmals an den Start gingen<br />

Maschinen mit einer derartigen Spezifikation<br />

im Herbst 1988 bei einer Veranstaltung<br />

auf der Dahlemer Binz. Die Zahl der Starter<br />

stieg im Lauf der Jahre von ursprünglich 30<br />

rasch auf etwa 70 an. Damit einher ging<br />

eine Zunahme der technischen Vielfalt.<br />

Bestanden die Motoren der ersten Stunde<br />

mehrheitlich noch aus getunten Yamaha<br />

SR- und SRX-Triebwerken, bestimmten alsbald<br />

KTM- und Rotax-Konstruktionen das<br />

Geschehen, Letztere häufig in UNO-Fahrwerken.<br />

Im Zuge des allgemeinen Wettrüstens<br />

auf Seiten privater Schrauber einerseits<br />

und professioneller Tuner andererseits stieg<br />

die Leistung von anfangs um die 60 PS alsbald<br />

bis auf 90 PS. Rund <strong>10</strong>0 PS soll das<br />

BMR-Aggregat, eine Evolution des Suzuki<br />

DR 800-Motors mit Apfelbeck-Zylinderkopf<br />

geleistet haben. Mit dieser Maschine gewann<br />

Katja Poensgen 1998 die SoS-Europameisterschaft.<br />

Auch eine Entwicklung<br />

auf Basis des wassergekühlten 650er-<br />

BMW-Einzylinders war siegreich und errang<br />

1993 unter Herbert Enzinger die Meisterschaft.<br />

Weniger erfolgreich waren die zwar<br />

bildschönen, aber doch etwas leistungsschwächeren<br />

550er-Ducatis mit liegendem<br />

Desmo-Einzylinder und die Gilera Saturno.<br />

Neben privaten Basteleien mit zum Teil<br />

<strong>10</strong>4 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

hoch kreativen Schöpfungen bereicherten<br />

auch Werks-Konstruktionen, etwa von Bimota<br />

und Cobas, die Szene. Die Kombination<br />

aus hoher Leistung mit niedrigem Gewicht<br />

von etwa 120 Kilogramm und einer<br />

schlanken Silhouette ermöglichte Rundenzeiten,<br />

die auf manchen Kursen denen der<br />

600er-Supersportler nahe kamen. Problematisch<br />

waren allerdings die für Einzylinder<br />

typischen Vibrationen. Insbesondere, wenn<br />

aus Gewichtsgründen auch noch die Ausgleichswellen<br />

entfernt worden waren.<br />

Beseelt von der alttestamentarisch verbrieften<br />

Überzeugung, dass ein Motorrad nicht<br />

einzylindrig genug sein könne, stellte es eine<br />

besondere technische Herausforderung<br />

dar, aus diesem Konzept ein Maximum an<br />

Leistung herauszukitzeln. Diese Herausforderung<br />

war für viele reizvoller, als sich mit<br />

der Leistungssuche bei vierzylindrigen Triebwerken<br />

zu befassen, die dafür bessere Vorwww.motorrad-classic.de


Fotos: fact, Achim Hartmann, Frank Herzog<br />

aussetzungen und dazu eine höhere<br />

Lebenserwartung mitgebracht hätten.<br />

Nach 25 Jahren SoS in der früheren<br />

OMK fand ein sportpolitischer Wechsel<br />

statt. Als neuer Dachverband wurde die<br />

FIM/ESA (European Supermono) gegründet,<br />

zu der stieß ab 2006 die GSA (German<br />

Supermono Association). Unter deren Fittichen<br />

ballern die Einzylinder-Pötte munter<br />

weiter. Manche von ihnen passen konzeptionell<br />

in die Klasse V der DHM, wo jedenfalls<br />

aktuell mehrere Einzylinder mit getunten<br />

SR-Motoren gefahren werden. Etliche<br />

Maschinen jedoch, die in die historischen<br />

SoS-Baujahre fallen und bislang nicht modernisiert<br />

wurden, schlummern anscheinend<br />

noch in Garagen oder Werkstätten.<br />

Also Leute, holt eure Single-Renner heraus<br />

und erweckt sie wieder zum Leben. Die<br />

neuen Möglichkeiten, alte SoS-Maschinen<br />

in der DHM einzusetzen, haben bislang jedenfalls<br />

erstaunlich wenige Fahrer genutzt.<br />

Die schnellen Zweizylinder<br />

Die Geschichte der BoT-Serie lässt sich bis<br />

1985 zurück verfolgen. Im Jahr darauf wurde<br />

erstmals der<br />

OMK-Rundstrecken-Pokal<br />

ausgeschrieben,<br />

1988<br />

dann eine Deutsche<br />

Meisterschaft.<br />

Viertakter<br />

kennzeichneten eines der Kern-Merkmale,<br />

zwei Zylinder das andere. Dabei musste es<br />

sich allerdings nicht um Gleichläufer handeln,<br />

wie es der Begriff „Twin“ („Zwilling“)<br />

eigentlich fordert. Akzeptiert wurden auch<br />

Boxer und V-Motoren. Der Hubraum war<br />

auf <strong>10</strong>00 cm³ begrenzt. Anfangs stellten<br />

Fahrer von BMW-Boxern und Guzzis die<br />

Mehrheit der Starter, gefolgt von Yamaha<br />

TRX, Ducati 900 SS und auch Laverda. Erst<br />

1988 konnte sich unter Klaus Caspers auch<br />

ein japanischer Motor in die Siegerlisten<br />

eintragen. Der auf <strong>10</strong>8 PS erstarkte Yamaha-V2<br />

aus der TR 1 war im Egli-Fahrgestell<br />

gut genug für den Titelgewinn in jener Saison.<br />

Ein gleichartiges Triebwerk brachte<br />

seinerzeit auch Sepp Koch in einem modifizierten<br />

Norton-Rahmen an den Start.<br />

Zur Saison 1996 wurde das Reglement<br />

modifiziert, weil die immer größer werdende<br />

Horde der Ducati 916 alle Pokale abräumte.<br />

Ziel war, innerhalb des Starterfeldes<br />

wieder eine gewisse Chancengleichheit<br />

zu gewährleisten. Dafür wurde die „Zweivon-drei-Regel“<br />

eingeführt: Nur jeweils<br />

zwei der drei Merkmale Wasserkühlung,<br />

Saugrohr-Einspritzung und mehr als zwei<br />

Ventile durften zur Anwendung kommen.<br />

Zu den prominentesten Tunern gehörte<br />

damals unter anderem Günter Michel mit<br />

verschiedenen Boxer-Konstruktionen. Eines<br />

der faszinierendsten Merkmale der BoT-<br />

Foto: DHM<br />

Die nächsten Termine der DHM <strong>2016</strong><br />

Datum Veranstaltung Hinweis<br />

16. bis 18. September Hockenheim <strong>Classic</strong>s DHM, alle Klassen<br />

16. bis 18. September Hockenheim <strong>Classic</strong>s VFV-Sonderlauf<br />

16. bis 18. September Hockenheim <strong>Classic</strong>s Sonderlauf Hockenheimring Museum<br />

29. Oktober DHM-Meisterschaftsfeier Festhalle in Schotten<br />

Maschinen war und ist ihr Sound. Das<br />

Klangspektrum der Ansaug- und Auspuffgeräusche<br />

weist akustische Parallelen zu<br />

einem harmonischen Akkord auf und enthält<br />

verschiedene Obertöne (beispielsweise<br />

Oktaven, im Falle von V-Triebwerken die<br />

Quinte), was zumindest bei Musikinstrumenten<br />

allgemein als sehr angenehm empfunden<br />

wird. Und ist es nicht so, dass auch<br />

diese Motoren „wie Musik in unseren<br />

Ohren“ klingen?<br />

Aktuell erfreuen sich die BoT-Maschinen,<br />

zum Teil untergliedert in Hubraumund<br />

Altersklassen, in Rennserien wie ART<br />

und AHRMA weiterhin ungebrochener<br />

Beliebtheit. In der Serie von Klassik Motorsport<br />

von Manfred John gibt es neuerdings<br />

sogar eine eigene Boxer-Trophy. In der<br />

DHM können historische BoT-Exemplare in<br />

der neu geschaffenen Klasse T starten. Eine<br />

Hubraumgrenze gibt es nicht. In Abgrenzung<br />

zur DHM-Klasse X sind dafür nicht<br />

nur zeitgemäß-authentische Bauteile wie<br />

Bremsen und Fahrgestelle von Belang, sondern<br />

auch die stimmige Gesamt-Konfiguration.<br />

Wie bei der SoS hegen wir die Hoffnung,<br />

dass künftig noch mehr Fahrer als<br />

bislang ihren BoT-Klassiker aus der Garage<br />

ziehen und diese Maschinen im kommenden<br />

Jahr an den Start bringen.<br />

Manfred Amelang (Autor)<br />

Weitere Infos: www.my-dhm.de.<br />

Mit Günter<br />

Michels schnellen<br />

Renn-Boxern war<br />

in der BoT immer<br />

zu rechnen<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> <strong>10</strong>5


SPORT I<br />

Die Grand Prix-Saison 1976<br />

Von Auf- und<br />

Aussteigern<br />

Vor 40 Jahren zementierte Barry Sheene mit dem ersten Weltmeistertitel in<br />

der Königsklasse seinen Ruf als Jetset-Superstar der Rennszene. Außerdem<br />

gewannen die Zweitakter 1976 endgültig die Oberhand. Für MV Agusta<br />

reichte es nur noch zu zwei Siegen – den letzten für die Viertakter bei den<br />

350ern und 500ern.<br />

Text: Mat Oxley; Fotos: Archiv, Francois Beau<br />

<strong>10</strong>6 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

www.motorrad-classic.de


Glaubt man den Chronisten, muss der 500er-<br />

Weltmeistertitel in der Saison 1976 für Barry<br />

Sheene ein Kinderspiel gewesen sein. Das<br />

ausgekochte Schlitzohr aus dem Londoner Eastend<br />

gewann fünf der sechs Grand Prix, bei denen er in<br />

diesem Jahr angetreten war. Dazu kam noch ein zweiter<br />

Platz. Das reichte, um sich den Titel bereits beim<br />

viertletzten Rennen zu sichern. Während sich die<br />

Konkurrenten bei den drei ausstehenden Läufen noch<br />

um die Plätze dahinter balgten, hatte sich Barry längst<br />

in den Urlaub verabschiedet – und damit den Eindruck<br />

absoluter Dominanz noch untermauert.<br />

Statistiken lügen zwar nicht, erzählen aber auch<br />

nicht die ganze Wahrheit. Denn es gab in jener Saison<br />

vor 40 Jahren genügend Gründe, die Sheenes Titelgewinn<br />

hätten verhindern können. Weshalb dieser<br />

bei Weitem nicht so glänzend und supereffizient<br />

herausgefahren wurde, wie es einem die Geschichtsbücher<br />

des Motorsports heute nahelegen.<br />

Zwei Wochen vor dem entscheidenden Grand Prix in<br />

Schweden Ende Juli hatte Barry beispielsweise großes<br />

Glück, als er einen Hochgeschwindigkeits-Sturz ohne<br />

ernsthafte Verletzungen überstand, nachdem einem Mechaniker<br />

ein schwerer Fehler unterlaufen war. Sheene,<br />

damals 26 Jahre jung, trat beim lukrativen Rennen der<br />

Asse in Snetterton an, um sich noch ein wenig zusätzliches<br />

Geld zu verdienen. Er gewann das Rennen bei den<br />

500ern und war drauf und dran, auch die Klasse bis <strong>10</strong>00<br />

cm³ zu gewinnen, als bei der Jagd auf Mick Grants Dreizylinder-Kawasaki<br />

plötzlich die Bremsen von Barrys<br />

Suzuki RG 500 versagten. „Ich schoss kopfüber in die<br />

Streckenbegrenzung – es war reiner Zufall, dass ich einigermaßen<br />

glimpflich davonkam“, erinnerte sich Barry<br />

später in seiner Biografie an diesen Crash.<br />

Dazu kam es, weil ein Mechaniker vergessen hatte,<br />

die Bremsbeläge mit den entsprechenden Stiften in der<br />

Bremszange zu sichern. So musste Sheenes Truppe die<br />

stark zerstörte Maschine wieder komplett neu aufbauen,<br />

bevor es in der Woche darauf mit der Fähre nach Anderstorp<br />

zum schwedischen GP ging. Im Angesicht von Barrys<br />

entscheidendem Wochenende agierte das Team alles<br />

andere als kühl und klar strukturiert. Im Gegenteil, die<br />

Vorbereitungen waren geprägt von amateurhafter und –<br />

einmal mehr – gefährlicher Inkompetenz. „Als wir die<br />

Maschinen im Fahrerlager ausluden, stellten wir fest,<br />

dass mein Einsatzmotorrad mit den falschen Gabelbrücken<br />

bestückt war“, so Barry. „Außerdem fehlten die Angaben<br />

für den korrekten Druck in der luftunterstützten<br />

Gabel, und bei meiner zweiten Maschine war das falsche<br />

Getriebe eingebaut. Zu allem Überfluss hatte außerdem<br />

Michelin die falschen Reifen geschickt.“ Bei den Trainingsläufen<br />

ging das Chaos weiter. Bei der Einsatzmaschine<br />

verölten immer wieder die Zündkerzen, weshalb<br />

Sheene auf das Zweitmotorrad wechselte. An dem jedoch<br />

prompt die Zylinderkopfdichtung durchblies. Also<br />

wechselte er wieder zurück auf das Nummer-eins-<br />

Motorrad, bei dem die Zündkerzen erneut verkokten.<br />

„Nach diesem Trainingslauf lag ich abgeschlagen auf<br />

Platz 15“, erinnerte er sich. „Erst danach entdeckten wir<br />

die Ursache für das ständige Überfetten des Motors – die<br />

Choke-Kabel waren falsch herum um den Steuerkopf<br />

verlegt!“ Noch schlimmer war jedoch ein weiterer lebensgefährlicher<br />

Fehler beim Zusammenbau der Brem-<br />

Sheene (#7) und Teamkollege<br />

John Williams,<br />

der ihn auf dem Hochgeschwindigkeitskurs<br />

von Spa nach Benzindruck-Problemen<br />

schlagen konnte


SPORT I<br />

Die Grand Prix-Saison 1976<br />

Beim schwedischen GP<br />

in Anderstorp teilte<br />

sich Sheene die erste<br />

Startreihe mit den drei<br />

RG 500-Privatfahrern<br />

Pat Hennen, Marco<br />

Lucchinelli und Stu<br />

Avant. Ganz außen<br />

Victor Palomo auf<br />

seiner 500er-Yamaha<br />

sen. Diesmal hatte ein Mechaniker zwar Beläge und<br />

Haltestifte montiert, dabei aber einen Bremsbelag<br />

falsch herum eingebaut. Sheene kam ins Grübeln. Wer<br />

trug die Schuld an diesen immer wiederkehrenden<br />

Schlampereien? Das Team hatte seinen alternden Vater<br />

Frank im Verdacht, den Suzuki mit einem Handschlag<br />

eigentlich aufs Altenteil schicken wollte. Doch Barry<br />

war fest entschlossen, die Familie zusammenzuhalten.<br />

Also blieb Frank im Team.<br />

Doch es gab noch einen anderen Umstand, der<br />

Sheenes Titelhoffnungen beinahe zunichte machte. Suzuki<br />

hatte die RG 500 zur Saison 1974 vom Stapel gelassen.<br />

Anfang 1976 galt Suzuki als klarer Titelanwärter,<br />

weil die RG schneller war als Yamahas OW26, die sich<br />

im Jahr zuvor die Krone in der Königsklasse geholt hatte.<br />

Doch dann ließ Suzuki die Bombe platzen: Die Entwicklung<br />

der GS 750, des ersten Viertakt-Straßenmotorrads<br />

im Modellprogramm der Japaner, hatte so viel<br />

Geld verschlungen, dass das werksseitige GP-Engagement<br />

gestoppt wurde. Erstmals seit Jahren schien Barry<br />

keine konkurrenzfähige Rennmaschine zu bekommen.<br />

Auch die Möglichkeit, unter der Flagge von Suzuki<br />

Great Britain eine komplette Saison mit der Werks-RG<br />

500 zu bestreiten, war wegen Sheenes finanziellen Forderungen<br />

stark gefährdet. Zu seinem Glück scheiterte<br />

die Verpflichtung von Johnny Cecotto, dem 350er-<br />

Weltmeister von 1975, der loyal zu seinem langjährigen<br />

Sponsor Venemoto – und damit zu Yamaha – stand.<br />

Schließlich fügte sich dann doch noch alles zum<br />

Besten. Suzuki lieferte drei Werks-XR14 nach England.<br />

Je eine davon war angeblich für Sheeene und seine<br />

beiden Teamkollegen John Williams und John Newbold<br />

vorgesehen. Doch Sheene schnappte sich alle drei –<br />

zwei für GP-Einsätze, und die dritte für die finanziell<br />

lukrativen Einladungsrennen, die nicht zur Weltmeisterschaft<br />

zählten. Dennoch, von einem echten Werksteam<br />

war die Truppe um Sheene weit entfernt. Seine<br />

Crew bildeten sein Vater, die Mutter, seine Freundin<br />

Stephanie McLean und sein treuer Mechaniker Don<br />

Mackay, ein gelernter Elektriker. Eine Unterstützung<br />

durch japanische Ingenieure gab es jedoch kaum.<br />

Dennoch war Sheene Anfang 1976 zuversichtlich,<br />

die Weltmeisterschaft gewinnen zu können. „Ich hatte<br />

keine Zweifel, dass ich mir den Titel holen würde, wenn<br />

mich das Motorrad nicht im Stich lässt“, erinnerte er<br />

sich später. „Ich wusste, dass ich mindestens so schnell<br />

war wie all die anderen, die bei den 500ern antraten.“<br />

Im Jahr zuvor fuhr der ehemalige Formula<br />

750-Champ seine Werks-RG auf den sechsten WM-<br />

Rang, wobei er die gesamte Saison 1975 noch stark mit<br />

den Folgen seines Horrorsturzes in Daytona zu kämpfen<br />

hatte. Doch 1976 änderte sich alles. Viele Piloten,<br />

die ihn im Vorjahr noch geschlagen hatten, standen<br />

entweder ohne konkurrenzfähiges Material da oder<br />

hatten die Teams gewechselt, während die RG immer<br />

besser wurde – nicht nur schneller, sondern auch zuverlässiger,<br />

was mindestens genauso wichtig war.<br />

Der einzige Rivale, der Sheene wirklich Sorgen bereitete,<br />

war Johnny Cecotto, der schon Anfang 1976 in<br />

Daytona mit seinem Zweikampf mit Kenny Roberts für<br />

Furore sorgte. „Ich fürchtete, dass Johnny meine Hoffnungen<br />

durchkreuzen könnte. Im Jahr zuvor habe ich<br />

bei unseren Duellen bei den 750ern gesehen, wie<br />

schnell er mit seinem sanften, eher unspektakulären<br />

Fahrstil war. Wir waren uns nicht sicher, was er mit der<br />

500er-Werks-Yamaha anstellen könnte.“ Doch die Sorgen<br />

waren unbegründet, weil sich Yamaha 1976 eine<br />

Auszeit nahm, um eine neue 500er zu konstruieren, die<br />

die RG schlagen sollte. Cecotto hatte Daytona auf einer<br />

brandneuen 750er-OW31 gewonnen. Doch seine 500er<br />

war eine 1975er-Maschine, betreut von Venemoto.<br />

„Die RG war 1976 viel besser, sowohl antriebsseitig<br />

als auch beim Handling“, erzählte mir Cecotto. „Dass<br />

ich das Angebot von Suzuki damals abgelehnt hatte,<br />

war ein Fehler. Doch das schmälert den Erfolg von Barry<br />

nicht im Geringsten, er fuhr in diesem Jahr einfach<br />

brillant!“ Zum Leidwesen von Cecotto war sogar der<br />

brandneue RG 500-Production Racer deutlich schneller<br />

als dessen OW29. Beim Versuch, mit all den Privatfahrern<br />

auf ihren käuflichen RG 500 mitzuhalten, stürzte<br />

er so oft, dass er sich in Assen bei der Dutch TT mangels<br />

Ersatzteilen aus der 500er-WM verabschiedete, um sich<br />

<strong>10</strong>8 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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BARRY SHEENES STATISTIK 1976<br />

Barry Sheene hatte 1976 den Weltmeistertitel in<br />

der Königsklasse fest im Blick<br />

25.4. GP Frankreich in Le Mans<br />

Pole-Position und Sieg mit 3,8 Sekunden<br />

Vorsprung auf Johnny Cecotto (Yamaha)<br />

2.5. GP Österreich, Salzburgring<br />

Pole-Position und Sieg, 13,4 Sekunden<br />

Vorsprung auf Marco Lucchinelli (Suzuki)<br />

16.5. GP Italien in Mugello<br />

Zweiter Startplatz. Sieg über Phil Read<br />

(Suzuki) mit 0,1 Sekunden Vorsprung<br />

<strong>10</strong>.6. TT auf der Isle of Man<br />

Nicht angetreten. Das Rennen gewann<br />

Tom Herron (Yamaha)<br />

26.6. GP Niederlande in Assen<br />

Pole-Position und Sieg. Vorsprung auf<br />

Pat Hennen (Suzuki): 45,6 Sekunden<br />

4.7. GP Belgien, Spa-Francorchamps<br />

Pole-Position. Im Rennen nur zweiter Platz<br />

nach Problemen mit der Benzinversorgung.<br />

Sieger: John Williams (Suzuki)<br />

25.7. GP Schweden in Anderstorp<br />

Zweiter Startplatz. Sieg mit 34,2 Sekunden<br />

Vorsprung auf Jack Findlay (Suzuki)<br />

1.8. GP Finnland in Imatra<br />

Startverzicht. Sieger: Pat Hennen<br />

22.8. GP Tschechoslowakei in Brünn<br />

Startverzicht. Sieger: John Newbold (Suzuki<br />

RG 500)<br />

29.8. GP Deutschland, Nürburgring<br />

Startverzicht. Sieger: Giacomo Agostini auf<br />

der MV Agusta 500


SPORT I<br />

Die Grand Prix-Saison 1976<br />

GP Italien in Mugello:<br />

Barry Sheene im Zweikampf<br />

mit Giacomo<br />

Agostini, hier auf der<br />

RG 500, die er von Suzuki<br />

Italien erhalten<br />

hatte. Ago wechselte<br />

in der WM 1976 zwischen<br />

Suzuki RG 500<br />

und MV Agusta 500<br />

auf die Meisterschaften in der 350er- und Formula<br />

750-Klasse zu konzentrieren.<br />

Die enorme Leistung der käuflichen RG-Renner war<br />

aber nicht nur für Cecotto ein Problem, sondern beunruhigte<br />

auch Sheene. Er wusste um deren Stärken, seit<br />

er bei einem Japan-Besuch sowohl die Werksmaschine<br />

als auch den RG-Production Racer auf der Suzuki-Teststrecke<br />

in Ryuyo vergleichen konnte. „Auf der käuflichen<br />

RG 500-Rennmaschine war ich nur eine halbe<br />

Sekunde langsamer...“<br />

Der Production-Renner – er kostete 1976 rund<br />

<strong>10</strong> 000 Pfund – verwandelte die Grand Prix-Szene. Im<br />

Gegensatz zum reinrassigen Werksrenner (Bohrung x<br />

Hub 54 x 54 mm), der ein etwas breiteres Leistungsband<br />

und mehr Spitzenleistung besaß, war die käufliche RG<br />

kurzhubiger ausgelegt (Bohrung 56 mm, Hub 50 mm).<br />

Nach der Trennung von MV Agusta war auch Phil Read<br />

einer von vielen Privatfahrern, die Geld und Vertrauen<br />

in die käufliche RG 500 steckten. Der erste Fahrer, der<br />

WM-Titel in den Klassen 125, 250 und 500 cm³ gewonnen<br />

hatte, machte es Sheene in diesem Jahr am<br />

schwersten: In Mugello konnte der junge Fuchs den erfahrenen<br />

Wolf gerade mal um eine Zehntel schlagen!<br />

Read hätte Sheene das Leben vielleicht noch häufiger<br />

schwer machen können. Doch nach einem Krach<br />

mit seiner Ehefrau Madeleine packte Read nach dem<br />

ersten Trainingstag von Spa seine Sachen und fuhr<br />

nach Hause. Das war das Ende seiner Rennfahrerkarriere,<br />

als Grand Prix-Pilot wurde er danach nie wieder<br />

in einem Fahrerlager gesehen. Schade, denn auch die<br />

käufliche Suzuki RG 500 war 1976 absolut konkurrenzfähig,<br />

unter den besten 17 Piloten im Endklassement<br />

saßen immerhin 13 auf Suzukis Production Racer!<br />

Obwohl Sheene nach seinem furchtbaren Abflug in<br />

Daytona im Frühjahr 1975 ein nach außen hin heldenhaftes<br />

Comeback feierte, war seine körperliche Verfassung<br />

1976 tatsächlich nicht wirklich gut. Seine zertrümmerten<br />

Beine behinderten ihn vor allem bei den<br />

damals noch üblichen Schiebestarts. So sehr, dass er<br />

beim französischen Grand Prix in Le Mans sogar um<br />

Starthilfe bat, weil dort die Start-/Zielgerade ansteigt.<br />

Barry hatte sich problemlos für die Pole Position qualifiziert.<br />

Doch er fürchtete, dass er es nicht schaffen<br />

könnte, die RG bergan zum Laufen zu bringen. Daher<br />

wollte er von der letzten Reihe aus starten, wo ihm ein<br />

Mechaniker einen ordentlichen Schubs geben sollte.<br />

1<strong>10</strong> <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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Von solchen Extrawürsten wollten die Rennveranstalter,<br />

damals in der Mehrzahl eine zänkische, übellaunige<br />

Mischpoke, jedoch nichts wissen. Sheenes Anfrage<br />

wurde abgeschmettert. Er musste von der Pole starten,<br />

selbst auf die Gefahr hin, dass er dabei hinfallen und<br />

möglichweise sogar angefahren werden könnte. Doch<br />

Sheene, der listige Fuchs, hatte einen Plan, sollte der<br />

Schiebestart misslingen: „Ich habe den Fahrer meines<br />

Transporters angewiesen, dass er in diesem Fall über<br />

die Boxenmauer springen und mich anschieben soll.<br />

Selbst, wenn er dafür jemanden eins auf die Schnauze<br />

geben müsste.“ Doch Sheene brachte seine RG zum<br />

Laufen, allerdings war da das halbe Feld bereits an ihm<br />

vorbeigeprescht. Was ihn nicht daran hinderte, als Erster<br />

die Ziellinie zu queren. „Die Schiebestarts bei allen<br />

Grand Prix waren schwierig für mich, weil ich dabei<br />

mit meinem Hinkebein nie auf das nötige Tempo kam.<br />

Der einzige ordentliche Start gelang mir 1976 in Belgien,<br />

weil dort bergab gestartet wurde.“<br />

Doch zusammengezählt wird am Ende. Und das<br />

war für Sheene sehr erfreulich. Auch finanziell. Rund<br />

1<strong>10</strong> 000 Pfund hatte er in seiner ersten Weltmeister-Saison<br />

verdient. Nach heutigen Maßstäben wären das ungefähr<br />

300 000 Euro, was im Vergleich zu aktuellen<br />

Sportstars nicht besonders üppig ist. Dazu muss man<br />

allerdings wissen, dass man im England der 70er-Jahre<br />

für ein durchaus stattliches Haus mit vier Schlafzimmern<br />

nur etwa 11 300 Pfund (heute zirka 87 000 Euro)<br />

berappen musste. Natürlich war das nicht genug. Schon<br />

gar nicht für Sheene, der in typischer Rennfahrermanier<br />

bitter über die hohen Steuersätze jammerte.<br />

Sheene liebte das Geld und all die schönen Dinge, die<br />

man sich damit leisten konnte: Das Leben im Jetset, den<br />

Rolls-Royce mit dem persönlichen Kennzeichen 4BSR<br />

(später dann BS7), die Rolle eines Schürzenjägers und<br />

natürlich jede Menge Champagner.<br />

Hollywood-Star Steve McQueen nannte seine enormen<br />

Gagen oft „Fuck-off money”, gaben sie ihm doch<br />

die Freiheit, Filmbosse rasch hinauszukomplimentieren,<br />

wenn sie ihm Rollen anboten, die er nicht mochte.<br />

Sheene war ganz ähnlich gestrickt. Selbst die besten<br />

Fahrer mussten nämlich akzeptieren, dass sie an Grand<br />

Prix teilnehmen mussten, bei denen es wenig zu verdienen<br />

gab. Nur so hatten sie die Chance, durch Erfolge<br />

in ein Werksteam aufzusteigen. Einer der ersten Gedanken<br />

von Barry nach dem Titelgewinn in Anderstorp<br />

war daher, den Promotern der drei restlichen 1976er-<br />

Rennen abzusagen – das nötige „Fuck-off money“ hatte<br />

er ja nun. „Am nächsten Morgen wurde mir bewusst,<br />

dass ich nicht mehr in Finnland für ein paar Kröten antreten<br />

oder gar in die Tschechoslowakei reisen musste,<br />

einem Land, dessen System ich hasste.“<br />

Stattdessen war Sheene so frei, bei jenen Rennen<br />

ohne WM-Status an den Start zu gehen, bei denen<br />

großzügige Startgelder bezahlt wurden, insbesondere<br />

natürlich für einen Weltmeister. Im Herbst 1976 bot<br />

man ihm für einen 500er-Lauf in Mugello umgerechnet<br />

rund 65000 Euro an. Doch Sheene sagte ab, weil er den<br />

Kurs verabscheute, nachdem dort beim Italien-GP in jenem<br />

Jahr zwei Fahrer ihr Leben ließen. Stattdessen<br />

startete er in Brands Hatch, „für weniger als die Hälfte“.<br />

Sheene arbeitete weiter hart daran, die Fangemeinde in<br />

seinem Heimatland zu vergrößern. „Was ich wollte,<br />

war eine freie Stunde nach jedem Rennen, in der ich<br />

Autogramme geben und für die Leute da sein konnte.“<br />

Letzter Grand Prix-Sieg für MV Agusta<br />

Einer, der ebenfalls genau wusste, wie es sich anfühlt,<br />

ein umjubelter Grand Prix-Weltmeister zu sein, war<br />

Giacomo Agostini. Doch gegen Sheene, den jugendlichen<br />

Popstar, hatte der 15-fache Weltmeister 1976<br />

einen schweren Stand. Sein Stern war am Sinken – wie<br />

jener der Viertakter von MV Agusta im GP-Sport. Was<br />

viele bedauerten, denn deren schwer zu beschreibender<br />

Sound klang wie ein Duett von Maria Callas und Sid<br />

Vicous, begleitet von Stargeiger Yehudi Menuhin und<br />

Keith Moon am Schlagzeug. Eine Anhäufung von Missklängen,<br />

die Gänsehaut erzeugte. Und dabei die Geschichte<br />

vom Kampf einer alten Technik vertonte, die<br />

gegen die neue auf verlorenem Posten stand.<br />

Unten links: Ago mit<br />

seinen Mechanikern<br />

Mac Mackay und Nobby<br />

Clarke bei einem<br />

nicht zur WM zählenden<br />

Lauf in Imola.<br />

Daneben: Ago auf der<br />

350er-MV bei seiner<br />

überlegenen Siegesfahrt<br />

in Assen 1976


SPORT I<br />

Die Grand Prix-Saison 1976<br />

Mit Sicherheit nicht<br />

sicher: Agostini mit<br />

der MV Agusta 350<br />

beim WM-Lauf im<br />

finnischen Imatra.<br />

Auslaufzonen und<br />

Sicherheitsvorrichtungen<br />

waren 1976<br />

noch sehr selten<br />

Ago konnte am Kabel seiner 500er-Vierzylinder-<br />

MV ziehen wie er wollte, doch gegen einen Privatfahrer<br />

wie Stu Avant auf Suzukis RG 500-Production Racer<br />

hatte er 1976 auf dem ultraschnellen Salzburgring keine<br />

Chance mehr. Mit seiner <strong>10</strong> 000-Pfund-Suzuki verblies<br />

der junge Australier ganz locker das beste und<br />

schnellste Motorrad, das die weltberühmte Rennabteilung<br />

von MV jemals gebaut hatte. Kein Wunder, dass<br />

dieser Lauf der letzte von Agostini als Vollzeit-Pilot<br />

einer MV Agusta 500 war. Bereits 1973 hatte der italienische<br />

Multi-Champ die Zeichen der Zeit erkannt, die<br />

vom drohenden Ende der Viertakter im GP-Sport kündeten<br />

– und sich von der aristokratischen Marke abgewandt.<br />

Mit Erfolg: 1974 gewann er den 350er-Titel auf<br />

einer vom Werk unterstützten Zweizylinder-Yamaha<br />

TZ 350, um 1975 mit der Vierzylinder-OW26 die erste<br />

WM für einen Zweitakter in der Königsklasse zu holen.<br />

Trotz dieses historischen Titelgewinns stellte Yamaha<br />

sein Werksengagement für 1976 ein, was Agostini erneut<br />

in die offenen Arme von MV trieb. Obwohl die<br />

Zweitakter eindeutig schneller waren, gab es immer<br />

noch eine große emotionale Verbundenheit zu den Mechanikern<br />

und Ingenieuren von MV, mit denen er ein<br />

gutes Jahrzehnt lang so viele Erfolge feierte. Beim Titelgewinn<br />

auf der Werks-Yamaha 500 konnte Agostini<br />

den MV-Piloten Phil Read nur knapp schlagen. So ganz<br />

chancenlos schien der Viertakter also noch nicht.<br />

Doch bei MV schwand der Glaube daran zusehends,<br />

sie fuhren die Mittel für die Rennabteilung immer weiter<br />

zurück. Ausschlaggebend für die erneute Zusammenarbeit<br />

mit Agostini waren für MV letztlich die<br />

Sponsorengelder in Höhe einer stattlichen sechsstelligen<br />

Summe, die der italienische Starpilot mitbrachte.<br />

Die Tabakbosse bezahlten nicht nur für Agos Talent,<br />

sondern erhofften sich über ihn den Zugang zum<br />

Jet-set, weil dessen Glamour dem Image der eigenen<br />

Zigarettenmarken förderlich sein könnte.<br />

„Ich wollte es wieder mit MV versuchen“, erklärte<br />

mir Ago. „Aber natürlich war mir klar, dass die Zweitakter<br />

immer stärker wurden, während die Mechaniker in<br />

Cascina Costa die Viertaktmotoren bereits ausgereizt<br />

hatten. Wir wussten daher alle, dass es verdammt<br />

schwierig werden würde.“ Das wurde es in der Tat.<br />

Beim ersten Grand Prix der Saison in Le Mans kam Ago<br />

nur auf Platz fünf ins Ziel, mit einer Minute Rückstand<br />

auf den Sieger, Barry Sheene auf der Werks-Suzuki. In<br />

Salzburg reichte es nur zu Platz sechs, hinter Sheene<br />

und vier RG 500-Production Racern! Das war Ago zu<br />

viel: Er fuhr nach Hause und besorgte sich einen<br />

Square-Four-Zweitakter von Suzuki Italien. Für den<br />

Rest der Saison reiste er mit zwei Lkw und einer exquisiten<br />

Flotte an GP-Maschinen durch Europa: Um die<br />

MV Agusta 350 und 500 kümmerten sich Arturo Magni<br />

und seine Crew, während Mac Mackay und Nobby<br />

Clarke an der RG 500 und einer 750er-Yamaha OW31<br />

schraubten. „Die 500er von Suzuki und MV nahmen<br />

wir zu jedem Rennen mit“, erinnert sich Ago. „Die RG<br />

war schneller, doch für einige Strecken schien mir die<br />

MV mit ihrer viel weicher einsetzenden Leistung einfach<br />

passender, speziell natürlich bei Regenwetter.“<br />

Im Vergleich zum Vorjahr, als Phil Read ihm das Leben<br />

so schwer machen konnte, hatte sich die MV technisch<br />

kaum verändert. Der kurzhubige Vierzylinder<br />

leistete <strong>10</strong>3 PS bei 14 300/min und wog 155 Kilogramm,<br />

trotz des neuen Doppelschleifenrahmens und der<br />

hochgezogenen Schalldämpfer. Der RG 500-Production<br />

Racer leistete etwa zehn PS mehr und brachte 15 Kilogramm<br />

weniger auf die Waage, erwies sich jedoch als<br />

anfällig – mit ihm kam Agostini 1976 bei keinem einzigen<br />

Grand Prix ins Ziel. Besser klappte es dagegen mit<br />

der 350er-MV. Deren Vierzylinder war eine Neukonstruktion,<br />

die bis 16 000 Touren drehte. „Die 350er-MV<br />

hatte etwas mehr Power als die TZ 350, doch die Yamaha<br />

war natürlich deutlich leichter und viel handlicher.<br />

Nachdem ich 1974/75 die TZ gefahren war, dachte ich<br />

beim Umstieg auf die MV, dass sie viel langsamer sei.<br />

Ich glaubte nicht, mit ihr je gewinnen zu können, doch<br />

in Wirklichkeit waren die Rundenzeiten fantastisch.“<br />

Zum Leidwesen von Agostini war die 350er-MV<br />

ähnlich unzuverlässig wie seine Suzuki RG 500. Bei<br />

sieben von acht 350er-GP-Läufen fiel er wegen technischer<br />

Gebrechen aus, deren Bandbreite sich von Kol-<br />

112 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC <strong>10</strong>/<strong>2016</strong><br />

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enschäden über abgerissene Ventile und Kupplungsrutschen<br />

bis hin zu Zündungsdefekten erstreckte. Doch<br />

in Assen passte endlich alles, er gewann das 350er-Rennen<br />

mit 24 Sekunden Vorsprung auf Yamaha-Pilot<br />

Patrick Pons. „An diesem Tag lief der Motor perfekt. Es<br />

war fantastisch, in Assen vor so einer gewaltigen<br />

Zuschauerkulisse zu gewinnen.“ Ein historischer Sieg,<br />

denn es war der letzte eines Viertakters bei den 350ern.<br />

Als der WM-Zirkus zwei Monate darauf zum Saisonfinale<br />

am Nürburgring gastierte, war Agostini in<br />

beiden Meisterschaften nicht mehr unter den Top Ten.<br />

Er hatte also nichts mehr zu verlieren. Da vor dem Rennen<br />

bedrohliche Wolken aufzogen, entschied er sich<br />

bei den 500ern für die MV, obwohl er im Training mit<br />

der RG schneller war. Das war jedoch nicht nur reiner<br />

Pragmatismus. „Natürlich war die MV im Regen besser<br />

fahrbar. Ich wusste aber auch, dass dies die letzte Chance<br />

für mich bedeutete, mit einer MV zu gewinnen. Es<br />

war also auch eine emotionale Entscheidung.“ Mit der<br />

er sich bei Magni und dessen Mechanikern bedanken<br />

wollte, die ihn zum erfolgreichsten Motorradrennfahrer<br />

gemacht hatten.<br />

Suzuki-Pilot Virginio Ferrari startete von der Pole,<br />

doch als Ago seinen Viertakter zum Schreien brachte,<br />

war er auf und davon, frenetisch angefeuert von den<br />

Fans. „Während des Rennens regnete es nur leicht, was<br />

die Sache besonders schwierig machte“, erinnert sich<br />

Ago. An diesem Tag war er schneller als alle anderen.<br />

Viel schneller, weil die MV gerade im Teillastbereich<br />

viel besser am Gas hing als die Zweitakter.<br />

Langsame Motorräder, unzählige Technikprobleme<br />

und viele Enttäuschungen hatten Agostini in der Saison<br />

1976 heftig zugesetzt. Bei einigen Rennen wurde er sogar<br />

ausgebuht, weil ihm die Fans fehlenden Einsatz unterstellten.<br />

Beim Rennen auf dem Nürburgring war davon<br />

nichts zu spüren. Ago gab alles, um die Zweitakter<br />

hinter sich zu lassen – im Ziel hatte er fast eine Minute<br />

Vorsprung vor Marco Lucchinelli auf der RG 500!<br />

„An diesem Tag wollte ich unbedingt gewinnen“, so<br />

Ago. „Es war unglaublich emotional, zum Ende meiner<br />

Karriere nochmals mit einer MV Agusta zu siegen. Am<br />

Nürburgring passte einfach alles: Motor, Handling,<br />

Bremsen und der Fahrer!“ Es war ein historischer Sieg<br />

– der letzte für einen Viertakter bei den 500ern. ◻<br />

Auf dem schnellen<br />

Salzburgring war<br />

Agostini 1976 mit<br />

seiner 500er-MV sogar<br />

gegen Privatfahrer<br />

wie Stu Avant auf<br />

einem Suzuki RG 500-<br />

Production Racer weitgehend<br />

chancenlos


VORSCHAU I<br />

Ausgabe 11/<strong>2016</strong> erscheint am 7. Oktober <strong>2016</strong><br />

Foto: Markus Jahn<br />

Foto: Marcel Schoch<br />

Stoppelhopser<br />

BMW hatte mit der R 80 G/S bewiesen, dass sich ein Zweizylindermotor<br />

bestens für den gemischten Einsatz auf und<br />

abseits befestigter Wege eignet. Und war damit auch ein Wegbereiter<br />

für die italienischen Zweizylinder-Enduros. Wie zum<br />

Beispiel der Cagiva Elefant 650 und der Moto Guzzi V 65 TT<br />

BROUGH-<br />

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IMPRESSUM<br />

ISSN 0937-9495<br />

<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong><br />

Leuschnerstraße 1<br />

70174 Stuttgart<br />

Telefon 0711/182-1374<br />

Telefax 0711/182-1781<br />

E-Mail: motorradclassic@motorpresse.de<br />

Redaktionelle Gesamtleitung<br />

und Chefredakteur<br />

Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfeiffer<br />

Chef vom Dienst<br />

Matthias Ackermann<br />

Redaktion<br />

Uli Holzwarth (Ltg.), Gerhard Eirich<br />

Schlussredaktion<br />

Lothar Kutschera<br />

Grafische Gestaltung<br />

Stefan Weber (verantwortlich),<br />

Thomas Waldhauer, Sonja Pfeiffer<br />

Medienproduktion<br />

Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />

Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert,<br />

Yvonne Hertler (verantw. Bildredaktion),<br />

Ralph Söhner (Archiv/Dokumentation)<br />

Mitarbeiter an diesem Heft<br />

Alan Cathcart, Annette Frey, Werner Koch, Bernd<br />

Loistl, Mat Oxley, Thomas Reinwald, Thomas<br />

Schmieder, Marcel Schoch, Fred Siemer<br />

Fotografen<br />

Jacek Bilski, fact, Kyoichi Nakamura<br />

Verlag<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG<br />

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70174 Stuttgart<br />

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<strong>MOTORRAD</strong> <strong>Classic</strong> erscheint zehn Mal jährlich.<br />

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