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Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

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Luchs und Wolf in den Hohen Tauern einzubürgern, ist Naturschützern noch nicht gelungen.<br />

Die nächsten Nachweise des Luchses stammen aus den Salzburger Kalkalpen (Hochkönig,<br />

Tennengebirge) (SPITZENBERGER 2001). Die Sichtungen im Mölltal, von der Reiseckgruppe<br />

und vom Dobratsch führten offenbar zu keiner Ansiedelung (ebd.). Hingegen machen Schaf-<br />

herden in der Nationalparkregion bereits unliebsame Erfahrungen mit dem Braunbären, ja<br />

bezahlen diese sogar oft mit dem Leben. Mit der 1991 eingeführten ganzjährigen Schonzeit<br />

für Bären wurde dessen Ausbreitung über die gesamten Alpen von einem Bärenschutzgebiet<br />

in Slowenien aus ermöglicht und durch Freilassungen ebendort gefangener Wildtiere in Öster-<br />

reich beschleunigt (SPITZENBERGER 2001); Einwanderungen sind auch aus Trentin oder Kroa-<br />

tien bekannt.<br />

Insgesamt ist derzeit mit einem österreichischen Bestand von etwa 30 Braunbären zu rechnen<br />

(ebd.), der sich keineswegs nur auf Schutzgebiete beschränkt. Man plant vielmehr, den Bären<br />

als Wild in allen geeigneten Habitaten zu etablieren. Grundsätzlich führen forstliches Zurück-<br />

drängen der Rotbuche, überhöhte Waldbestockung und überhöhter Schalenwildbestand auf-<br />

grund dessen Konkurrenz um wichtige Bärennahrungspflanzen zu einem suboptimalen Nah-<br />

rungsangebot (SPITZENBERGER): Waldfrüchte und Beeren bilden grundsätzlich den limitieren-<br />

den Faktor für das Anlegen der Herbstfeiste und damit für den Fortpflanzungserfolg von<br />

Braunbären. Hinsichtlich der Eignung von Nahrungshabitaten scheinen die Meinungen aber<br />

auseinander zu gehen: während eine Nahrungsanalyse von der niederösterreichischen Braun-<br />

bärenpopulation von Juli bis September überwiegend Wildfuttermittel und Insekten aber nur<br />

maximal 4 % Fleischanteil enthielt (RAUER & GUTLEB 1997), erbrachte eine Untersuchung an<br />

Kärntner Braunbären, dass nach dem Aufwachen der Bären aus dem Winterschlaf im März,<br />

sogar bis in den Mai hinein, und dann wieder im Oktober und November, also zum Anfressen<br />

der Winterreserven, aber auch bei anderen Nahrungsengpässen, <strong>Schafe</strong> besonders häufig ge-<br />

fressen werden (ebd.). Ausdrücklich hinzuweisen ist an dieser Stelle auf die von SPITZENBER-<br />

GER (S. 593) zitierte offizielle Habitatbewertung für die österreichische Braunbärenpopulati-<br />

on, die neben der Verbreitung und Fragmentation des Waldes, der Verteilung von Dauersied-<br />

lungsräumen, Sommertourismus und Straßen vor allem die Verteilung von <strong>Schafe</strong>n und ande-<br />

ren Weidetieren zugrunde legt und zu dem Schluss kommt, dass in den Alpen genug geeigne-<br />

ter Lebensraum für eine überlebensfähige Bärenpopulation zu sein scheint (ELMAUER 1997,<br />

zit. nach SPITZENBERGER 2001):<br />

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