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Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

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SCHWARZELMÜLLER 1984) nachgelassen hat, wird die <strong>Ziegen</strong>- und teilweise auch die Schaf-<br />

zucht von „gestandenen“ Rinderbauern nicht immer ernst genommen. Dass es nicht zuletzt als<br />

Folge der ansteigenden Nachfrage nach kleinen Wiederkäuern Anfang der 1990er Jahre (vgl.<br />

Kapitel 1.) und mit maßgeblicher Unterstützung der Landeslandwirtschaftskammern möglich<br />

war, Zuchtverbände zu gründen, bedeutete eine weitere Festigung dieser Sparte. Nicht in allen<br />

Bundesländern gelang aber die Schaffung von getrennten Zuchtverbänden für <strong>Schafe</strong> oder<br />

<strong>Ziegen</strong>. Dort, wo beide Tierarten in einem gemeinsamen Verband zusammengeschlossen<br />

wurden, was zum Beispiel in Salzburg der Fall ist, zeigte sich bald das Ungleichgewicht der<br />

Interessen und die Konkurrenz zu den Schafhaltern, denen die <strong>Ziegen</strong>bauern wirtschaftlich<br />

und mengenmäßig unterlegen sind: zu verschieden sind schon die Anforderungen beider Ar-<br />

ten an Zucht und Haltungssysteme (s. o.). Als länderübergreifende Plattform für die aus-<br />

schließlichen Belange der <strong>Ziegen</strong>betriebe wurde daher 1999 die Interessengemeinschaft Ös-<br />

terreichischer <strong>Ziegen</strong>bauern (IGZ) mit Zuchtverbänden und Landwirtschaftskammern als<br />

Mitglieder gegründet und durch öffentliche Mittel von Bund und Ländern unterstützt. Hatte<br />

die <strong>Ziegen</strong>zucht in Österreich nun ihre Vertretung, auf deren besserem Durchsetzungsvermö-<br />

gen ihrer Interessen im Jahr 2000 noch alle Hoffnung ruhte (FROSCHAUER 2000), so wurde sie<br />

zwei Jahre später durch den Zusammenschluss aller Schaf- und <strong>Ziegen</strong>zuchtverbände in den<br />

Österreichischen Bundesverband für <strong>Schafe</strong> und <strong>Ziegen</strong> als Dachorganisation und alleiniger<br />

Ansprechpartner für den Förderungsgeber Bund wieder in den sprichwörtlichen Eintopf mit<br />

den zahlenmäßig stark überlegenen und inhaltlich weitgehend anders orientierten Schafbelan-<br />

gen geworfen. Besonders bei der nun anstehenden Umsetzung der Tierkennzeichnungs- und<br />

Tiergesundheitsverordnung der EU zeigt sich der grundsätzliche biologische Unterschied<br />

zwischen <strong>Schafe</strong>n und <strong>Ziegen</strong> (vgl. Kapitel 3 und 4), aus dem sich eine Vielfalt an verschie-<br />

denen Haltungsanforderungen ergeben.<br />

Dass die <strong>Ziegen</strong> unter der Übermacht der Schafhaltung schier unterzugehen drohen, ja im<br />

öffentlichen Bewusstsein oft überhaupt nicht wahrgenommen werden, bestätigen nicht nur<br />

Zufallskontakte mit Städtern, die „Schaf“ sagen“ und „Ziege“ meinen; besonders jüngste Pub-<br />

likationen öffentlicher Stellen bieten Anlässe zu dieser Befürchtung: Unter<br />

www.salzburg.gv.at wird zum Titel „landwirtschaftliche Produktion im Bundesland Salz-<br />

burg“ eine Übersicht über die Nutztierarten und die Kulturartenverteilung in Salzburg 1999<br />

geboten, in dem <strong>Ziegen</strong> einfach nicht vorkommen, obwohl in diesem Jahr in Salzburg immer-<br />

hin 4.335 von ihnen gelebt haben (AMT DER SALZBURGER LANDESREGIERUNG 2000, S.18). Im

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