Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria
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zelt im Oberpinzgau; hier handelt es sich bei Rasseziegen überwiegend um die Pinzgauer<br />
Ziege.<br />
5.2.1. Die Wahl der Rasse<br />
Wer sich für eine alte, gefährdete Haustierrasse entscheidet, tut dies meist in dem Bewusst-<br />
sein, etwas Seltenes, also Exklusives, zu besitzen. Die Wahl zwischen Schaf oder Ziege fällt<br />
selten schwer, denn beider Charakter ist so unterschiedlich, dass meist kein Zweifel daran<br />
besteht, zu welcher Art man sich stärker hingezogen fühlt. Bei Landwirten ist eine der wich-<br />
tigsten Voraussetzungen zur Entscheidung für <strong>Ziegen</strong> das Vorhandensein von Weideflächen,<br />
die mit Großvieh oder <strong>Schafe</strong>n nicht mehr nutzbar sind, während dies bei Hobbyhaltern nach-<br />
rangig ist; einen Hauptgrund zur Entscheidung für <strong>Ziegen</strong> bilden bei Salzburger Hobbyhaltern<br />
das aufmerksame Wesen und die Lernfähigkeit dieser Tiere (vgl. ERBER 1984). Darüber hin-<br />
aus beeinflusst die diätetische Dimension der Selbstversorgung mit eigener Milch die Wahl.<br />
Neben den wirtschaftlichen und traditionellen Aspekten spielen derartige Überlegungen si-<br />
cher auch bei Landwirten mit eine Rolle. Viele Betriebe mit alten <strong>Ziegen</strong>rassen legen Wert<br />
auf die Artenvielfalt am Hof; oft haben sie Kinder, die über die Kaninchenhaltung „schon<br />
hinausgewachsen“ sind und die im Nutztierbereich angelernt werden sollen. Solchen kommt<br />
die Bereitschaft der Ziege zum „Familienanschluss“ (ERBER) sehr entgegen.<br />
Tabelle 5.7.: Häufigkeit der Begründungen für die Auswahl der angegebenen alten, vom Aussterben bedrohten<br />
<strong>Rassen</strong> kleiner Wiederkäuer für eine Herdebuchzucht.<br />
Begründungen: Gefallen Exklusivität Tradition Muttereigen- multifunktionale Langlebigkeit Förderungen<br />
schaften Leistungen<br />
Pinzgauer Ziege ++++ ++++++ + ++ + +<br />
Strahlenziege ++ ++ +++ + + -<br />
Tauernschecken ++++++++++ +++++ ++++ +++ +++ ++ +++++<br />
Pfauenziege ++++ ++ ++++ ++ ++ ++ -<br />
Steinschafe ++ + ++ + + + ++<br />
Tabelle 5.7. gibt einen Eindruck von der Verteilung der Begründungen für die Wahl einer<br />
bestimmten Rasse. Befragt wurden 25 Herdebuchzüchter der für Salzburg als autochthon an-<br />
zunehmenden (vgl. Kapitel 2) vier Bergziegenrassen und des Alpinen Steinschafes. Aufgrund<br />
der geringen Verbreitung mancher <strong>Rassen</strong> in Salzburg, wurden auch Herdebuchzüchter in<br />
anderen Bundesländern befragt.<br />
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