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Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

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er Stelle hingewiesen (WOKAC 2002 und 2003a). Auch BERTAGLIA (2004) kommt zu dem<br />

Schluss, dass richtiges Herdenmanagement des lebenslangen Lernens bedarf und nicht kurz-<br />

fristig, etwa von Hobbyhaltern, erworben werden kann. Die Aufteilung in etablierte landwirt-<br />

schaftliche Betriebe mit alten <strong>Ziegen</strong>rassen und in Neueinsteiger, die vielleicht sogar aus städ-<br />

tischen Berufen auf das Land zurückgekehrt sind, fanden auch BERTAGLIA et al. (2004) bei<br />

südfranzösischen <strong>Rassen</strong>erhaltern. Letztere neigen vielleicht mehr dazu, sich zusammenzu-<br />

schließen und ihre Erfahrungen auszutauschen (vgl. FROSCHAUER 2000).<br />

Die Haltung von gemischtrassigen Tieren in der Landeszucht stellt genetisch, aber auch ge-<br />

sellschaftlich betrachtet einen gewissen Pool dar, der immer wieder phänotypisch entspre-<br />

chende Einzeltiere für die Blutauffrischung der Herdebuchzuchten (vgl. WOKAC 2003a), aber<br />

auch ernsthafte Rassezüchter hervorbringt. Daher ist es keineswegs überflüssig, dieses Reser-<br />

voir, in dem auch viel altes Gebrauchswissen steckt, in die Betrachtungen mit einzubeziehen.<br />

Ein Überblick über die Verteilung der Haltungsformen für kleine Wiederkäuer und deren<br />

landwirtschaftliche Charakterisierung am Beispiel einer Pinzgauer Region, dem Raurisertal,<br />

wurde schon in Kapitel 2.2. gegeben (Tabelle 2.3). Tabelle 5.6. zeigt nun daraus den Anteil<br />

jeden Betriebstyps bezogen auf die Gesamtzahl der Betriebe jeder Tierart: Schaf- und <strong>Ziegen</strong>-<br />

haltung ohne Anspruch auf Rassezucht überwiegt bei allen drei Betriebstypen. Keiner der<br />

Betriebe mit <strong>Schafe</strong>n oder <strong>Ziegen</strong> führt eine dieser Arten im Haupterwerb. – Die beiden Züch-<br />

ter von ausschließlich <strong>Ziegen</strong> bewirtschaften diese im Nebenerwerb, gehen also daneben noch<br />

anderen Berufen nach. <strong>Schafe</strong> und/oder <strong>Ziegen</strong> werden häufiger von Nebenerwerbs- als von<br />

Haupterwerbsbetrieben gehalten. Kein Hobbyhalter hält <strong>Schafe</strong> einer Leistungsrasse. <strong>Alte</strong>,<br />

gefährdete <strong>Ziegen</strong>rassen kommen in genau gleich vielen Betrieben jeden Typs vor.<br />

Tabelle 5.6.: Landwirtschaftliche Charakterisierung der Betriebe mit kleinen Wiederkäuern in Rauris aus Tabelle<br />

2.3. Angegeben sind die prozentualen Anteile der Betriebstypen je Tierart in Bezug auf die Gesamtsumme aller<br />

Betriebe je Tierart.<br />

Landwirtschaftliche<br />

<strong>Schafe</strong> <strong>Ziegen</strong><br />

Charakterisierung Leistungsrassen ohne <strong>Rassen</strong>- <strong>Alte</strong> <strong>Rassen</strong> ohne <strong>Rassen</strong>anspruchanspruch<br />

HaupterwerbsLW % 4,0 13,7 5,1 25,7<br />

NebenerwerbsLW % 7,8 66,7 5,1 41,0<br />

Hobbyhalter % – 7,8 5,1 18,0<br />

Der Großteil der Halter kleiner Wiederkäuer im Raurisertal betreibt Landwirtschaft mit dem<br />

Schwerpunkt in der Rinderhaltung (Zucht und Milchproduktion). Betriebswirtschaftlich rele-<br />

vant sind <strong>Schafe</strong> oder <strong>Ziegen</strong> meist erst ab einer Individuenanzahl von etwa 10 Stück. Dekla-<br />

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