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Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

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Hohen Ifen besuchten Gamsböcke die Weideflächen während der Viehalpung weiterhin, al-<br />

lerdings weniger häufig (PFEIFER 1995). TSCHUDI (1868) berichtet vom gelegentlichen An-<br />

schluss einzelner Gämsen an <strong>Ziegen</strong>herden. STADLER (2003) definiert die Alpungsfehler mit<br />

<strong>Schafe</strong>n, die zur Verdrängung von Gamswild, zu Erosion in Schalenwildlebensräumen oder<br />

zum Aufbrauchen der Futtergrundlagen für den Winter führen.<br />

Rothirsche, vor allem die Junghirsche, können auf Almen vergesellschaftet mit dem Weide-<br />

vieh angetroffen werden (SCHMIDT 1971), bei offensichtlicher Dominanz der Rinder, weichen<br />

sie den Herden jedoch aus (MATTIELLO et al. 1997). Während der Anwesenheit von Schotti-<br />

schen Schwarzkopfschafen nahm Rotwild gleich viel Grasäsung wie in Abwesenheit der<br />

<strong>Schafe</strong>; die <strong>Schafe</strong> hingegen nahmen deutlich mehr Gras auf, wenn sie die Flächen mit den<br />

Hirschen teilen mussten, als wenn sie alleine waren (CUARTAS et al. 2000).<br />

4.2. Leben in Koppeln<br />

4.2.1. Einrichtung und Grenzverlauf<br />

An vier Beispielen wurde das Verhalten von <strong>Ziegen</strong> oder <strong>Schafe</strong>n qualitativ erfasst. Fest-<br />

gehalten wurden Ausmaß und Ziele der täglichen Bewegungen. Diese wurden in Bezug ge-<br />

setzt zu Größe, Infrastruktur und Zäunung der Koppel. Unter Berücksichtigung der Lautäuße-<br />

rungen konnte jeweils ein Gesamteindruck von Ruhe beziehungsweise Unruhe gewonnen<br />

werden, aus dem Schlüsse über den Grad an Wohlbefinden möglich waren. Alle vier Koppeln<br />

liegen im Unterpinzgau zwischen ca. 1000 und 1500m über NN und sind im Wesentlichen<br />

südexponiert. Aufgrund ihrer Steilheit wurden sie der Beweidung durch kleine Wiederkäuer<br />

gewidmet und als solche entweder im Einzelbesitz, genossenschaftlich oder in Pacht genutzt.<br />

Koppel A (Foto 4.12.) umfasst etwa eineinhalb Hektar und wird als Standkoppel hauptsäch-<br />

lich für Rasse-<strong>Ziegen</strong>böcke außerhalb der Brunft verwendet. Sie enthält sowohl Deckung in<br />

Form von Sträuchern und Bäumen, als auch offene Wiesen. Die Haupteinstandmöglichkeit<br />

liegt im Zentrum und besteht aus baumüberwachsenen Felsen, die zugleich als Salzlecke (Fo-<br />

to 4.13.) dienen. Nach Westen (links im Foto 4.12.) ist die Koppel durch einen Graben be-<br />

grenzt, nach Osten durch den Waldrand des Nachbargrundstücks, an denen entlang jeweils<br />

auch der Zaun verläuft. Die horizontalen Zäune sind nicht durch Landschaftsstrukturen vor-<br />

gegeben, sondern talwärts durch die Möglichkeit maschineller Heugewinnung auf der darun-<br />

ter liegenden Wiese, bergseitig aber willkürlich gesetzt.<br />

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