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Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

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50<br />

scheln 12 bis 17 cm, während die nicht verbissenen Überständer von Gräsern bis zu 60 cm<br />

hoch waren. Die Wiesenvegetation der ehemaligen Mahdflächen betrug zur selben Zeit im<br />

Durchschnitt 40 bis 50 cm, die Überständer, die hier auch von krautigen Pflanzen (z. B. Dis-<br />

teln) gebildet wurden, waren nicht nur dichter, sie erreichten bis zu 104 cm Höhe. Ökologi-<br />

sche Bedeutung kommt diesen damit jedenfalls als Futterpflanzen für körner- und sämerei-<br />

enfressende Vögel zu. Die Beweidung dieser ehemaligen Bergmähder mit 20 bis 25 <strong>Ziegen</strong><br />

und etwa 10 Stück konstant anwesendem Rotwild, sowie einzelnen Gämsen und Rehen ist<br />

keinesfalls ausreichend, um sie langfristig offen zu halten, wenn auch das Zuwachsen mit<br />

Gehölzen vermutlich langsamer voranschreitet, als die jetzige Kälberweide bei Auflassen der<br />

Beweidung zuwachsen würde. Die Kälber können die aufkeimenden Gehölzsämlinge nicht in<br />

einem Ausmaß verbeißen, das die Sukzession verhindern würde und die frei gehenden <strong>Ziegen</strong><br />

sind nicht genug an der Zahl in diesem weitläufigen Gebiet, um an Verbissspuren überhaupt<br />

bemerkt zu werden; auf der Kälberweide wird daher zusätzlich geschwendet, auf den darüber-<br />

liegenden ehemaligen Mähdern nicht.<br />

4.1.3. Vergleichsherden<br />

Zum Vergleich wurde das Raum-Zeit-Verhalten von zwei anderen gealpten <strong>Ziegen</strong>herden mit<br />

freiem Weidegang studiert: Die eine ist eine gemischtrassige Bergziegenherde auf der Hoch-<br />

kaseralm in Eschenau. Diese nach Süden weisende Hochalm (Foto. 4.4.), ca. 1800-2000m<br />

über NN, verfügt im Unterschied zum Untersuchungsgebiet in Grieswies über kein natürli-<br />

ches Strukturzentrum. Auch fehlen Landschaftsstrukturen, Einzelbäume oder Baumgruppen<br />

sowie Grünerlengebüsch weitgehend. Diese Rinderalm befindet sich auf einem Grasberg;<br />

seine Gipfel sind also ohne wesentliche Unterbrechung durch Felsen mit Wiesenvegetation<br />

bewachsen. Talwärts schließt an einen nur schmalen Busch-Streifen (hauptsächlich Grünerle)<br />

relativ dichter Nadelwaldgürtel an. Zu den seitlichen Nachbaralmen fehlen natürliche Gren-<br />

zen, wie Wasserläufe oder Geländestufen. Das gesamte Gebiet umfasst etwa 50 ha.<br />

Die dritte Bergziegenherde wurde auf der Reiterkogelalm in Hinterglemm beobachtet (Foto<br />

4.5.). Diese Alm liegt ebenfalls auf einem Grasberg. Die Hänge des Untersuchungsgebietes<br />

sind in süd-östliche Richtung geneigt. Die den <strong>Ziegen</strong> zur Verfügung stehende Fläche liegt<br />

auf etwa 1600 m Höhe und erstreckt sich über eine Gesamtgröße von circa 140 ha. Davon<br />

sind etwa neun Hektar im Alleinbesitz des <strong>Ziegen</strong>halters; die darüber und seitlich angrenzen-<br />

den Flächen sind im Besitz einer Almgenossenschaft, deren Mitglied der <strong>Ziegen</strong>halter ist.

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