Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria
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von Pinzgauer Käse gehalten. Die Breitfußbäuerin weiß nichts von einem Import aus der<br />
Schweiz, der damals sicher eine kleine Sensation gewesen wäre.<br />
Foto 2.5. Pfauenziegen beim<br />
Melken auf der Steffialm,<br />
Hinterglemm, Salzburg, im<br />
Jahr 1933.<br />
Relikte von Pfauenziegenvorkommen in Form gemischtrassiger Herden sind derzeit noch im<br />
Raurisertal erhalten – neben dem Herdebuchbetrieb mit reinrassigen Pfauenziegen. Weitere<br />
Reste zum Teil phänotypisch reinrassiger Pfauenziegen können heute in der Steiermark, in<br />
Kärnten und in Tirol gefunden werden, die nach Angabe der örtlichen Bevölkerung dort<br />
„schon immer der Brauch“ waren. Von einer Verbindung zu Schweizer Pfauenziegen oder gar<br />
einer Einfuhr wusste keiner von ihnen. Das um 1935 entstandene Bild von der Luseralm im<br />
Ennstal, Steiermark (MANDL 2003, S. 268), lässt gar zehn Tiere mit zum Teil reinrassigen<br />
Pfauenziegenmerkmalen erkennen. Dafür, dass es bei uns reinrassige Bestände an Pfauenzie-<br />
gen gegeben hat, sprechen auch die noch heute gebräuchlichen, alten Lokalnamen in ver-<br />
schiedenen Regionen Österreichs, wie zum Beispiel „Stubaier Gansen“ oder die Stubaier Zie-<br />
ge in Tirol. In den Gebirgsgauen Salzburgs kennen alte Bergbauern immer noch die „Steirer<br />
Goaß“ aus ihrer Kindheit und meinen damit den Typ der Pfauenziege. Auch die umfangreiche<br />
Literatursammlung von FRITZ DIETRICH ALTMANN (Kranichfeld, BRD) enthält keine Anga-<br />
ben zu Importen dieser Tiere aus der Schweiz nach Österreich (mündl. Mitt. 1997). Als weite-<br />
res Indiz dafür, dass die österreichische Pfauenziegenpopulation schon seit langem von der<br />
schweizerischen isoliert ist, kann eventuell auch das relativ häufige Auftreten von Langhaa-<br />
rigkeit im Bereich des Aalstriches und des Schenkel-Kniebereiches gewertet werden (Foto