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Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

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Aufnahmen zuzuschreiben; nur fünf Jahre später hat Kaspar Mulitzer (s. o.) seine Tauern-<br />

schecken in die Rauriser Rohrmoosalm mitgenommen!<br />

Nach heutigem Verständnis handelt es sich bei den von SAFFERT beschriebenen <strong>Ziegen</strong> um<br />

ein <strong>Rassen</strong>gemisch zwischen der Pinzgauer Ziege an dem einen Ende und der Strahlenziege<br />

am anderen, sowie Einflüssen aus einer dritten oder mehreren zusätzlichen Quellen; nahezu<br />

einfarbig hell- bis rehbraune Typen findet man heute bei der bunten Edelziege, der Gamsfar-<br />

bigen Gebirgsziege, die dazu aber einen dunklen Aalstrich haben sollte, und Toggenburger<br />

<strong>Ziegen</strong>.<br />

URSULA NEUMAYR (2001) bestätigt mit einem Foto von wenigstens zehn Strahlenziegen<br />

(S.108), nach ihren Angaben (mündl. Mitteilung 2004) vor dem Schloss Kammer im Pinzgau<br />

etwa 1934 aufgenommen, das frühe Vorkommen der Strahlenziege im Pinzgau. Relikte dieser<br />

Population existieren bis heute im Raum Unken-Saalbach-Hinterglemm. Nach Angaben ihrer<br />

Besitzer reicht die Tradition, ausgerechnet diese <strong>Ziegen</strong> zu halten, in ihren Familien weit zu-<br />

rück. Auch im Raum Maria Alm erzählen heute Siebzigjährige, dass ihre Väter noch Strah-<br />

lenziegen als hervorragende Milchziegen gehalten hätten, diese zur NS-Zeit aber mit Pinz-<br />

gauer <strong>Ziegen</strong> ersetzen mussten. Von Importen der Strahlenziegen etwa aus der Schweiz wuss-<br />

te keiner von ihnen. Die heutige Zuchtpopulation liegt bei etwa zwanzig bis dreißig Tieren,<br />

wobei das Hauptproblem im Auffinden blutsfremder Böcke besteht.<br />

In der Schweiz wurde ab 1979 versucht, die Bündner Strahlenziege nach langer züchterischer<br />

Vernachlässigung als eigene Rasse zu erhalten (PRO SPECIE RARA 1995). Im Kanton Grau-<br />

bünden bildete sie die typische Hochgebirgsform mit guter Milchleistung (SAMBRAUS 1994).<br />

ALLENSPACH (1923) vermutet verwandtschaftliche Beziehungen zur Toggenburger Ziege. Die<br />

Strahlenziege wurde in der Schweiz bis 1946 nicht als eigene Rasse, sondern als Schlag zu-<br />

nächst der Gamsfarbigen Gebirgsziege zugeordnet, dann mit den anderen Unterrassen des<br />

Schweizer Alpgebietes zu den „Schweizerischen Gebirgsziegen“ gezählt (ebd.). Ob es sich<br />

bei den Pinzgauer Strahlenziegen um eine innerhalb der österreichischen Bergziegen eigen-<br />

ständige Rasse handelt, wird eine genetische Untersuchung an der Universität für Bodenkul-<br />

tur, Wien, zeigen (SÖLKNER & BAUMUNG i. B.).

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