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Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

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2. RASSENVIELFALT<br />

Die Anfänge der <strong>Rassen</strong>zucht bei Nutztieren wurden im vorigen Kapitel aufgezeigt. Gerade<br />

Gebirgsregionen mit mehr oder weniger abgeschnittenen Talschaften sind ein geeigneter<br />

Nährboden für die Bildung einer Vielfalt an Haustierrassen und offensichtlich auch für deren<br />

Konservierung vor modernen Einflüssen, denn die alten Niederungsrassen Mitteleuropas sind<br />

noch mehr vom Aussterben bedroht oder überhaupt schon verloren (HAPP 1989).<br />

Erst im Laufe der Neunzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts haben ernsthafte Züchter alte<br />

und vom Aussterben bedrohte <strong>Rassen</strong> kleiner Hauswiederkäuer auf Herdebuchbasis gebracht<br />

und im Rahmen etablierter Zuchtverbände erhalten. Als Gefährdungsgrenze gilt bei <strong>Schafe</strong>n<br />

und <strong>Ziegen</strong> die Anzahl 10.000 eingetragener weiblicher Zuchttiere, wobei <strong>Rassen</strong> mit deutlich<br />

weniger eingetragenen Zuchttieren als hochgefährdet eingestuft sind (ÖNGENE 2002).<br />

2000 wurden folgende fünf gefährdete Schafrassen in Salzburg gehalten (Tab. 2.1.), davon<br />

sind aber nur vier im Gebirge heimisch und entsprechend angepasst – das Zackelschaf ist in<br />

den Ebenen der Ungarische Pusta entstanden und schon allein mit seinem ausladenden Ge-<br />

hörn auf engen Gebirgssteigen überfordert.<br />

Tabelle 2.1.: Anzahl der Herdebuchbetriebe mit Tieren alter gefährdeter Schafrassen im Land Salzburg 2000.<br />

Auszug aus dem Grünen Bericht des Landes Salzburg.<br />

Rasse Anzahl Betriebe<br />

Anzahl Tiere<br />

♂ ♀<br />

Kärntner Brillenschaf 12 30 192<br />

Braunes Bergschaf 5 10 162<br />

Tiroler Steinschaf 2 3 33<br />

Alpines Steinschaf 7 5 18<br />

Zackelschaf 1 9 16<br />

Nach SAFFERT (1921) war im Pinzgau das Steinschaf heimisch, allerdings kaum mehr in<br />

Reinzucht, wovon FÜHRER (1910) elf Jahre früher noch nichts bemerkt hatte. Die in den<br />

Zwanzigerjahren offenbar ernsthaftere Rassezucht am Kärntner Brillenschaf (SOHNER 1929)<br />

strahlte auch auf die angrenzenden Salzburger Gaue aus.<br />

Um <strong>Ziegen</strong> der alten <strong>Rassen</strong> Tauernschecken, Pinzgauer, Pfauen-, Strahlen- und Schwarhals-<br />

ziegen bemühen sich heute in Pinzgau und Pongau 33 Herdebuchzüchter (Tab. 2.2.). Im Land<br />

Salzburg beträgt der Bestand an Zuchttieren bei Pinzgauer und Tauernscheckenziege je etwa<br />

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