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Das regionale Magazin für alle Bauherren // 2015-2016<br />

Gemeinsam<br />

Gut Geplant<br />

Bauherrengemeinschaften<br />

als Modell für die Zukunft<br />

zum Glück GiBt’s GelB<br />

Die fröhliche Farbe hebt das Wohngefühl<br />

GUTES KLIMA VON HAUS AUS<br />

Wie energiesparendes Bauen und Sanieren sanieren mit system<br />

in der Praxis funktioniert<br />

Schritt für Schritt zum Energiesparhaus


EXKLUSIVITÄT OHNE KOMPROMISSE!<br />

Futura Bauhaus (183 m² Wohnfläche)<br />

DEUTSCHER<br />

TRAUMHAUSPREIS 2015<br />

SIEgER In DER KATEgoRIE:<br />

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Individuell bauen, ganz entspannt!<br />

Die Kern-Haus-Berater und Planer begleiten Sie von der ersten Idee vom individuellen Traumhaus bis in die Wohnphase und darüber<br />

hinaus. Und das schon seit 1980 und mit einer Erfahrung von mehr als 12.000 gebauten Massivhäusern deutschlandweit.<br />

Noch Fragen? Besuchen Sie Kern-Haus Ravensburg. Vereinbaren Sie doch einfach einen Termin unter der<br />

Telefonnummer 0 751 - 359 5579 0.<br />

KH Massivhaus Süd GmbH<br />

Gartenstraße 6 • 88212 Ravensburg • Telefon 0 751 - 359 5579 0<br />

www.kern-haus-ravensburg.de<br />

INDIVIDUELL BAUEN,<br />

GANZ ENTSPANNT!


editorial_03<br />

Impressum<br />

HERAUSGEBER<br />

Schwäbischer Verlag<br />

GmbH & Co. KG<br />

Drexler, Gessler<br />

Karlstr. 16<br />

88212 Ravensburg<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Kurt Sabathil<br />

Redaktionell<br />

verantwortlich:<br />

Robin Halle<br />

Produktmanagement<br />

Immobilien<br />

Natalie Tille<br />

Tel. 0751 2955 -1120<br />

E-Mail: n.tille<br />

@schwaebische.de<br />

verkauf<br />

Bruno Thanner, Dora Tech,<br />

Eugen Schönle, Steffen<br />

Hennek, Evelyn Müller, Grit<br />

Bunz, Marianne Scherle,<br />

Anina Schnell, Klaus Dannecker,<br />

Stepahnie Schumann,<br />

Angelika Kollmuss<br />

Redaktion<br />

Christiane Pötsch-Ritter<br />

Autoren<br />

Autorenverweise,<br />

Architektenkammer Baden-<br />

Württemberg, dpa<br />

Bilder<br />

Titelbild: Juri Troy,<br />

Bildverweise<br />

Layout<br />

Druckwerk Süd<br />

www.druckwerk-sued.de<br />

Vertrieb<br />

Julia Bader<br />

Tel. 0751 2955 -1186<br />

E-Mail: j.bader<br />

@schwaebisch-media.de<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Auf der Wunschliste der meisten Menschen steht das eigene Haus regelmäßig<br />

ganz oben, das belegen Umfragen hierzulande seit Jahren.<br />

Kein Wunder, denn es gibt in der Tat kaum etwas Schöneres und Spannenderes,<br />

als sein Zuhause nach den eigenen Wünschen und Ideen zu<br />

gestalten. Zumal die Palette möglicher Bau- und Wohnformen inzwischen<br />

so bunt und vielfältig ist wie nie zuvor.<br />

Für alle, die sich aufmachen auf den Weg zum Traumhaus, ist der neue<br />

Bauherrenratgeber der beste Begleiter. Er leistet wichtige Orientierungshilfe<br />

und gibt zugleich eine Fülle von Anregungen. Architektonisch<br />

anspruchsvolle Einfamilienhäuser fürs begrenzte Budget gibt es<br />

auf den folgenden Seiten zu sehen. Und schöne Beispiele für Häuser von<br />

Bauherrengemeinschaften. Selbstverständlich sind auch Nachhaltigkeit<br />

und Energieersparnis wieder ein großes Thema: So stellen wir ein Architektenpaar<br />

vor, dass sich aus guten Gründen für ein Haus aus Stroh entschieden<br />

hat.<br />

Fachkundige Tipps hat der neue Bauherrenratgeber nicht nur zum Bauen,<br />

Sanieren und Modernisieren parat. Er weiß auch Antworten auf alle<br />

wichtigen Fragen rund um Finanzierung und Förderung – damit Ihr<br />

Traumhaus auch in dieser Hinsicht auf einem soliden Fundament steht.<br />

Natürlich ist auch diese Ausgabe in erster Linie wieder etwas zum Anschauen:<br />

Freuen Sie sich auf viele bunte Seiten mit schöner Architektur<br />

und originellen Wohnideen!<br />

Viel Spaß bei der Lektüre!<br />

Im Namen von Redaktion und Verlag,<br />

Druck<br />

hofmann infocom GmbH<br />

Emmericher Straße 10<br />

90411 Nürnberg<br />

Ihre Natalie Tille


Haus am See<br />

NOW OPEN<br />

LANGENARGEN<br />

Gesundheitszertifizierte Architektur in traumhafter Seelage –<br />

das neue Baufritz-Musterhaus in Langenargen am Bodensee.<br />

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_05<br />

Inhalt<br />

Neues Bauen<br />

Seite_07<br />

ALTBAU<br />

Seite_24<br />

energetisches<br />

bauen Seite_34<br />

Architektur<br />

Seite_50<br />

wohnideen<br />

Seite_58<br />

ratgeber<br />

Seite_76


06_NEUES BAUEN<br />

neues bauen<br />

07_Besser mit Bedacht<br />

Die Verwirklichung des Traums vom Eigenheim<br />

beginnt mit praktischen Überlegungen<br />

11_Nicht von der Stange<br />

Moderne Fertighäuser lassen viel Raum<br />

für individuelle Wünsche<br />

14_Gemeinsam gut geplant<br />

Bauen in der Gemeinschaft als<br />

zukunftsfähiges Modell<br />

19_Stilvolle Fügung<br />

Neubau in einer historischen Häuserzeile<br />

20_Schlicht schön<br />

Große Wirkung mit wenigen Materialien


NEUES BAUEN_07<br />

Auch Doppelhaushälften und<br />

Reihenhäuser lassen heute viel<br />

Spielraum für Kreativität und<br />

Individualität.<br />

besser<br />

mit Bedacht


08_NEUES BAUEN<br />

Generationenhaus _Alt und<br />

Jung unter einem Dach: Dieses<br />

Energiesparhaus in Massivbauweise<br />

ist ein Generationenhaus.<br />

Der Grundriss ist so gestaltet,<br />

dass jeder Bewohner auch seinen<br />

Freiraum hat.<br />

Foto: Deutsche Poroton GmbH<br />

Die Verwirklichung des Traumhauses<br />

beginnt mit ganz praktischen Überlegungen<br />

Wer sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen<br />

möchte, hat viel zu überlegen, schon ehe der Bagger anrückt, um<br />

die Baugrube auszuheben. Wenn der künftige Bauherr nicht bereits<br />

einen Bauplatz besitzt, etwa durch Erbschaft, geht es bei<br />

dem Erwerb von Grund und Boden um eine erste und besonders<br />

wichtige Frage. Ist die Lage des Grundstücks so, wie es sich<br />

der Bauherr und seine Familie wünschen, und wenn ja, wird sie<br />

immer so bleiben? Ist beispielsweise die schöne Aussicht dauerhaft<br />

gesichert? Vor allem in Neubaugebieten könnte es da zu<br />

unliebsamen Überraschungen kommen. Dem Bebauungsplan<br />

ist hierzu jedoch alles Wissenswerte zu entnehmen, übrigens<br />

auch dazu, ob es sich um ein reines Wohngebiet handelt oder ob<br />

später mit der Zulassung von möglicherweise Lärm oder unangenehme<br />

Gerüche verursachenden Gewerbebetrieben zu rechnen<br />

ist.<br />

Stimmt die Infrastruktur?<br />

Die Attraktivität der Lage eines Baugrundstücks und des Hauses,<br />

das künftig darauf stehen soll, wird auch in erheblichem<br />

Umfang von der umgebenden Infrastruktur bestimmt. Wie sieht<br />

es mit der Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr<br />

aus? Ist eine Schule, ein Kindergarten, ein Kinderspielplatz in<br />

der Nähe beziehungsweise bestehen entsprechende Planungen?<br />

Gibt es einen Bäcker, Metzger und Supermarkt in zumutbarer<br />

Entfernung? Auch eine erste Kontaktaufnahme mit den potenziellen<br />

Nachbarn kann nicht schaden, denn eine gute und harmonische<br />

Nachbarschaft ist für den Wohnwert von nicht zu<br />

unterschätzender Bedeutung.<br />

Qualität keine Frage von Massiv- oder Fertigbau<br />

Parallel zur Suche nach einem geeigneten Grundstück wird sich<br />

der Bauherr heute auch mehr denn je mit der Frage beschäftigen,<br />

ob er sich für einen sogenannten Massivbau oder den Kauf<br />

eines Fertighauses entscheiden soll. Dabei geht es freilich nicht<br />

um die Wahl zwischen gut und schlecht. Es gibt Fertighäuser<br />

von höchster Qualität, sehr guter Wertbeständigkeit und langer<br />

Lebensdauer, und es gibt konventionell gebaute Häuser, bei denen<br />

diese Merkmale Anlass zu erheblichen Zweifeln geben.<br />

Umgekehrt gilt selbstverständlich dasselbe. Bei Fertighäusern<br />

kommt es aber besonders auf den Hersteller und dessen Qualitätsstandards<br />

an. Wer diese nicht kennt, sollte sich umgehend<br />

schlaumachen. Rolf Dieterich


NEUES BAUEN_09<br />

Trotz seiner ungewöhnlichen Form<br />

wird dieses Wohnhaus auf einem<br />

Restgrundstück in Höhenlage den<br />

Vorgaben des Bebauungsplans<br />

aus den 70er-Jahren gerecht. Es<br />

schafft es, in dem Baugebiet einen<br />

pfiffigen Akzent zu setzen.<br />

Fotos: Ulrich Langensteiner Architekten<br />

Das Innere des Architektenhauses<br />

zeigt sich als veredelter Rohbau<br />

mit Gussasphaltböden und naturbelassenen<br />

Holzwänden.<br />

www.arnold-haus.de<br />

Effizienz- und<br />

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vom Wohnen<br />

Minimaler Energiebedarf<br />

und maximaler Komfort<br />

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Arnold Haus GmbH, 88499 Zwiefaltendorf, Tel. 07373-92110


10_NEUES BAUEN<br />

Fertighäuser sind schnell<br />

gebaut – aber davor steht<br />

eine intensive Planung<br />

Eigenleistung _Auch bei einem<br />

Fertighaus können Bauherren<br />

Eigenleistungen erbringen.<br />

Dadurch sparen sie Geld. Viele<br />

Hersteller unterstützen das,<br />

indem sie Paketlösungen anbieten.<br />

Sie liefern die notwendigen<br />

Baumaterialien in der benötigten<br />

Reihenfolge auf die Baustelle,<br />

wo die Bauherren diese<br />

eigenständig verarbeiten.<br />

Foto: Fingerhaus<br />

Fertighäuser können individuell geplant werden und finden<br />

auch auf dem kleinsten Restgrundstück Platz.<br />

In zwei Tagen zum Rohbau des Traumhauses – das ist durchaus<br />

möglich. Mit einem Fertighaus. Aber nur, wenn vorher alles gut<br />

geplant wurde und hinterher Zeit zum Innenausbau bleibt. Dieser<br />

läuft wie bei jedem anderen Bauprojekt auch. Es sollten zwei Monate<br />

dafür eingeplant werden. Doch die eigentliche Bauphase ist nur die<br />

Spitze des Eisberges: Ein blitzschnell hochgezogenes Haus braucht<br />

besondere Sorgfalt bei der Vorbereitung der Arbeiten. Schließlich<br />

soll es ja mindestens ein Leben lang halten. Experten rechnen, dass<br />

von der Ideenfindung bis zum Einzug in ein Fertighaus daher<br />

mindestens ein Jahr vergeht.<br />

Nur einsetzen und zusammenfügen<br />

Bei einem Fertighaus werden industriell vorgefertigte Bauteile auf<br />

der Baustelle nur noch eingesetzt und zusammengefügt, erklärt<br />

Christoph Windscheif vom Bundesverband Deutscher Fertigbau in<br />

Bad Honnef bei Bonn. In ein, zwei Tagen steht der Rohbau. „Viele<br />

Bauherren sind von diesem Prozess fasziniert. Sie können im<br />

Zeitraffer verfolgen, wie ihr Haus entsteht.“<br />

Zuvor muss geplant werden: „Die meisten Fertighäuser kommen<br />

heute nicht mehr von der Stange“, stellt Windscheif klar. Statt sich<br />

einfach ein Haus aus der Musterhausausstellung oder dem Prospekt<br />

auszusuchen und entsprechend dem eigenen Bedarf abzuwandeln,<br />

werden Fertighäuser individuell geplant.<br />

Hunderte Entscheidungen<br />

Möglich ist alles, vom Ausbauhaus bis zur Luxusvilla oder einem<br />

Smarthome, das mehr Energie produziert, als es verbraucht. „Es sind<br />

Hunderte Entscheidungen zu treffen, von der Größe der Wohnfläche<br />

über die zu verwendenden Materialien bis zur Haustechnik und dem<br />

Energiekonzept“, sagt der Experte. Je sorgfältiger das Haus im Vorfeld


NEUES BAUEN_11<br />

Nicht von der Stange<br />

Inwischen entstehen auch viele Mehrfamilienhäuser<br />

in Fertigbauweise, wie dieses im Raum<br />

Ravensburg. Hier hat jede Partei ihren eigenen<br />

großen, zur Straßenseite geschützten Freisitz.<br />

Foto: Baufritz, www.baufritz.de<br />

geplant wird, umso reibungsloser laufen nachher die Fertigung der<br />

Bauteile in der Fabrik und der spätere Innenausbau.<br />

Was in der Baubeschreibung steht<br />

Bauherren sollten einen Fest- oder Pauschalpreis mit dem Fertighausunternehmen<br />

vereinbaren, empfiehlt Werner Klein von der Verbraucherzentrale<br />

Baden-Württemberg. „Das gibt ihnen Sicherheit, denn<br />

sie zahlen nur das, was in der Baubeschreibung steht und an zusätzlichen<br />

oder wegfallenden Leistungen vertraglich festgehalten wurde.“<br />

Was das genau ist, müssen sie allerdings im Vorfeld gründlich<br />

recherchieren, denn oft sind wichtige Dinge wie der Keller oder die<br />

Bodenplatte nicht im Vertrag enthalten. „Dann sind die Bauherren<br />

selbst in der Pflicht, dies zu verhandeln und in vertraglich trockene<br />

Tücher zu bringen“, betont Klein.<br />

Auch in diesen Fällen empfiehlt er, Keller oder Bodenplatte von der<br />

Fertighausfirma errichten zu lassen. Die Kosten hierfür fallen sowieso<br />

an. „Die planerische Verantwortung dafür, dass alles passt und auch<br />

die rechtliche Gewährleistung für das komplette Haus liegen dann in<br />

einer Hand.“<br />

Aufgaben des Bauherren<br />

Aber dem Bauherren fallen womöglich noch weitere Aufgaben zu.<br />

„Oftmals sind Nebenarbeiten nötig, zum Beispiel das Einholen der


12_NEUES BAUEN<br />

Fotos: Henning Kaiser/Fingerhaus<br />

Vorgefertigte Bauteile wie Fenster und Wandelemente finden<br />

schon in der Werkshalle zueinander.<br />

Baugenehmigung oder ein Bodengutachten“, erklärt Eva Reinhold-<br />

Postina vom Verband Privater Bauherren in Berlin. „Also muss sich<br />

der Bauherr selbst darum kümmern oder dafür sorgen, dass sie in den<br />

Vertrag aufgenommen werden.“ Ein unabhängiger Fachmann – ein<br />

Bausachverständiger oder ein Architekt – kann den Vertrag vor dem<br />

Unterzeichnen auf solche Punkte klären.<br />

Zahlungsplan überprüfen<br />

SUNSHINE<br />

Das Aktionshaus von Living Haus.<br />

Abbildung mit Extras.<br />

„Wichtig ist auch, den Zahlungsplan zu überprüfen“, empfiehlt<br />

Reinhold-Postina. Fertighausanbieter dürfen von ihren Kunden vor<br />

Baubeginn eine Bankbürgschaft oder eine andere Sicherheit über den<br />

endgültigen Kaufpreis verlangen – und zwar bis zu 100 Prozent. Das<br />

geht aus einem Urteil des Bundesgerichtshofs hervor. Dieser begründet<br />

das damit, dass Fertighausfirmen mit hohen Summen in Vorleistung<br />

gehen, weil sie die Bauteile industriell vorproduzieren. „Auftraggeber,<br />

deren Vertrag solche Forderungen enthält, sollten während der<br />

Vertragsverhandlungen versuchen, diese Sicherheitsleistungen<br />

deutlich zu reduzieren“, rät Reinhold-Postina.<br />

Verbindlicher Fertigstellungstermin<br />

TRAUMHAUS AKTIONSPREIS<br />

ab<br />

72.082,- € *<br />

*Sunshine 125 SD 38° als Ausbauhaus-Basic<br />

ab Oberkante Bodenplatte.<br />

Living Haus Info-Center · 88353 Kißlegg<br />

Fuchsweg 4 · Tel. 07563 / 915970<br />

livinghaus.de<br />

Wichtig ist die Bemusterung – die Auswahl der Materialien. Diese<br />

findet meist in den Ausstattungszentren der Fertighaushersteller statt.<br />

Italienische Fliesen, Marmorplatten in der Küche, die Wasserhähne<br />

vom Designer – solche Spezialwünsche sind drin, aber nicht im<br />

Vertragsrahmen enthalten. Vor der Bemusterung sollte man sich<br />

daher mit der ganzen Familie einigen, was gebraucht wird und was<br />

nicht – und in diesem Rahmen bleiben. Von allzu modischen<br />

Anschaffungen rät Reinhold-Postina ab. „In zwei Jahren ist etwas<br />

anderes aktuell, dann ist die neue Ausstattung schon veraltet. Besser<br />

sind zeitlose Klassiker.„<br />

Für den Einzug empfiehlt es sich, mit dem Fertighaushersteller einen<br />

verbindlichen Fertigstellungstermin zu vereinbaren. Das spart<br />

wertvolle Zeit. Ohne eine solche Vereinbarung muss sich der Bauherr<br />

auf die Versprechungen des Bauunternehmers verlassen und riskiert<br />

Verzögerungen. Katja Fischer


Anzeige_13<br />

Im Ergebnis bietet das massive (T)RAUM-<br />

STATION-Haus im Vergleich zu gemauerten<br />

Massivhäusern bessere Dämmwerte<br />

bei geringeren Wandstärken. In Zahlen<br />

bedeutet dies, dass sich durch die massive<br />

Bauweise mit Holz bis zu 15 Prozent Wohnfläche<br />

gegenüber der mit Stein gewinnen<br />

lassen. Ein Einfamilienhaus mit 130 Quadratmeter<br />

Grundfläche hat so einen Wohnflächengewinn<br />

von circa 15 Quadratmetern<br />

oder weniger Baukosten durch eine kleinere<br />

zu bebauende Grundfläche.<br />

Dem (T)RAUMSTATION-Haus liegt die Idee<br />

zugrunde, etwas ökologisch wie ökonomisch<br />

Sinnvolles und für die Zukunft Wertvolles<br />

zu bauen. So ist ein Haus entstanden,<br />

dass sich durch Charaktereigenschaften<br />

natürlich, energiebewusst, gesund, transparent,<br />

einfach, nachhaltig und zukunftsweisend<br />

auszeichnet.<br />

Massiver Holzbau - Ökologisch sinnvoll und für die Zukunft wertvoll<br />

Das (T)RAUMSTATION HAUS-Prinzip<br />

Das Prinzip des (T)RAUMSTATION-Haus-<br />

Hauses ist einfach und transparent: eine<br />

massive, schlanke Holzwand, eine effektive<br />

Dämmschicht und eine frei gestaltbare<br />

Außenfassade. Die massive Holzbauweise<br />

ermöglicht es, die Vorteile traditioneller<br />

Bauweisen wie des massiven Hausbaus mit<br />

Mauerwerk und des Holzrahmenbaus miteinander<br />

zu verbinden. Daraus ergibt sich ein<br />

Haus, das optimale Dämmeigenschaften besitzt,<br />

in kürzester Zeit erbaut werden kann,<br />

keine Baufeuchte aufkommen lässt und ein<br />

hervorragendes Wohnklima bietet.<br />

Erfahrungswerte und strukturierte Analysen<br />

des Holzrahmenbaus und des klassischen<br />

Mauerwerksbau haben bei der Entwicklung<br />

des (T)RAUMSTATION-Haus geholfen. Für<br />

eine angenehmes, gesundes Raumklima<br />

ist Holz ideal. Der Holzbau ist so alt wie das<br />

Bauen selbst, jedoch haben sich die technischen<br />

Möglichkeiten entscheidend verändert.<br />

Material und Gestaltung<br />

der Fassade<br />

über der massiven,<br />

schlanken Holzwand<br />

und der effizienten<br />

Dämmschicht können<br />

nach Belieben gewählt<br />

werden.<br />

Innen kann das Holz<br />

sichtbar sein, beim<br />

Innenausbau ist aber<br />

auch die Kombination<br />

mit anderen Materialien<br />

möglich.<br />

(T)RAUMSTATION HAUS GmbH<br />

Feurenmoos 18<br />

88069 Tettnang<br />

Telefon 07542/6247<br />

Telefax 07542/6242<br />

info@traumstation-haus.de


14_NEUES BAUEN<br />

Gemeinsam<br />

gut geplant<br />

Bauen in der Gemeinschaft zeigt sich<br />

als zukunftsfähiges Modell<br />

Livingbox_Die vier Kettenhäuser<br />

sind durch in<br />

den durchlaufenden Sockel<br />

integrierte Carports<br />

verbunden.<br />

Die Holzrahmenkonstruktionen<br />

im Obergeschoss<br />

wurden größtenteils vorgefertigt,<br />

was sich günstig<br />

auf die Kosten auswirkte.<br />

Von der Küche geht es<br />

gleich in den Garten.<br />

FotOS Zooey Braun


Immer mehr Menschen entschließen sich, den Traum vom<br />

Eigenheim in einer Bauherrengemeinschaft zu realisieren.<br />

Ein zentrales Motiv dabei ist, dass sie sich ihre Nachbarschaft<br />

selbst aussuchen und zugleich durch gemeinsame<br />

Planung und Vergabe die Baukosten vergleichsweise niedrig<br />

halten können.<br />

Verhandlungen mit Moderatorin<br />

In der Baugruppe „Livingbox“ haben sich sieben Familien<br />

aus Ettlingen zusammengefunden, um in stadtnaher Lage<br />

sieben Häuser zu bauen. Eineinhalb Jahre wurde mit den<br />

Architekten und einer Moderatorin gemeinsam geplant.<br />

Dann entstand in einjähriger Bauzeit ein Ensemble aus<br />

vier Kettenhäusern und drei Reihenhäusern – dank der<br />

größtenteils vorgefertigten Holzrahmenkonstruktion der<br />

Obergeschosse zu einem sehr günstigen Preis.<br />

„Vielfalt in der Einheit“ war hier der architektonische<br />

Grundgedanke: Auf einem durchlaufenden Sockel in Massivbauweise<br />

reihen sich hölzerne Quader aneinander, die<br />

viel Raum lassen für individuelle Gestaltung. Die lebendige<br />

Kontur dieser Gebäude mit den über die Terrasse auskragenden<br />

Holzquadern lässt geschützte Rückzugsräume<br />

auf dem Dach entstehen, als Gegenpol zum gemeinsamen<br />

Grünraum um die Häuser. Geschickt wurde der Carport<br />

als multifunktionaler Zwischenraum in den durchlaufenden<br />

Sockel der Kettenhäuser integriert.<br />

Motiviert durch Vorbild gegenüber<br />

Motiviert von den positiven Erfahrungen der Baufamilien<br />

des Ensembles „Livingbox“ entstand als ebenso überzeugendes,<br />

zukunftsfähiges Modell die gegenüberliegende<br />

Baugruppe „1-2-3“: drei frei stehende, durchaus dynamisch<br />

wirkende Einfamilienhäuser. Trotz gleicher Hülle, einer<br />

Konstruktion aus Kalksandstein und Beton, sind sie im Innern<br />

ganz verschieden gestaltet. Jede Baufamilie brachte<br />

eigene Anforderungen an das Wohnen mit, auf die durch<br />

die große Flexibilität der Häuser eingegangen werden<br />

konnte. Für alle Bedürfnisse wurde innerhalb der entwickelten<br />

Gebäudeform ein anderer Grundriss realisiert.<br />

Nach Süden, in den großzügigen und nur durch eine Stufe<br />

vom Innenraum getrennten Garten, haben die Gebäude<br />

mit KfW-70-Standard eine vollständig verglaste Fassade,<br />

durch die der Wohnraum zusätzlich erweitert wird.<br />

Markant ist der Eingangsbereich auf der Nordseite, der<br />

durch das auskragende Obergeschoss entsteht. Dank der<br />

schräg zulaufenden massiven Wandscheiben bildet er mit<br />

dem Gebäude eine schlüssige Einheit.<br />

1-2-3_Der Eingangsbereich<br />

auf der Nordseite dient<br />

sowohl als überdachter<br />

Abstellplatz für Auto und<br />

Fahrrad als auch an heißen<br />

Sommertagen als zweite,<br />

schattige Terrasse.<br />

Architekten: architectoo|schoch eichhorn bühler, Karlsruhe<br />

FotOS Zooey Braun<br />

Die Grundrisse der<br />

Räume sind je nach den<br />

Wünschen der Bewohner<br />

verschieden.


Durch die zum Garten hin vollständig verglaste Fassade fällt<br />

viel Licht ins Haus.


18_NEUES BAUEN<br />

Foto: Gregor Schäfer<br />

Die Grundfläche des Hauses<br />

entspricht passgenau<br />

dem „historischen Fußabdruck“<br />

seines Vorgängers.<br />

Es versucht diesen aber<br />

nicht zu kopieren.<br />

Foto: Gregor Schäfer<br />

Das Grundstück für diesen kleinen Neubau, der<br />

auf sieben Halbgeschossen jede Menge Platz für<br />

ein schönes Zuhause bietet, liegt in unmittelbarer<br />

Nähe der Stadtmauer in der Altstadt von Schwäbisch<br />

Gmünd. Die historische Bebauung der giebelständigen<br />

Wohnhäuser ist sehr kleinteilig, und<br />

die Grundstücke entsprechend der dichten Bebauung<br />

der Städte innerhalb der Stadtmauern klein<br />

und nur wenig größer als die Gebäude selbst. Für<br />

den Neubau stand ein nur etwa 130 Quadratmeter<br />

großes Grundstück zur Verfügung, das bislang mit<br />

einem Gebäude aus dem 15. Jahrhundert bebaut<br />

war.<br />

Abstimmung mit dem Denkmalamt<br />

Die einsturzgefährdete Bausubstanz und die nur<br />

noch in minimalen Teilen ursprünglich erhaltene<br />

Architektur ließen eine Restaurierung oder Wiederherstellung<br />

des Bestandsgebäudes nicht zu. In<br />

enger Abstimmung mit dem Denkmalamt und<br />

den in der Stadt zuständigen Gremien wurde ein<br />

neues Gebäude entworfen, das in seiner Grundfläche<br />

passgenau dem „historischen Fußabdruck“ seines<br />

Vorgängers entspricht. Die Bauherren entschieden<br />

sich bewusst gegen einen Neubau auf der<br />

grünen Wiese, hatten aber den Wunsch, trotz der Enge und<br />

Kleinteiligkeit des Grundstücks in den jeweiligen Räumen<br />

des neuen Hauses Elemente für ein zeitgemäßes Wohnen<br />

zu realisieren.<br />

Schlafzimmer zum Garten<br />

Da die Räume nur über die Giebelseite belichtet werden<br />

können, wurden sie beiderseits einer zweiläufigen Treppe<br />

angeordnet. Sie sind halbgeschossig zueinander versetzt,<br />

ihre Höhe auf die Nutzung abgestimmt. Von den kleinen<br />

vorgehängten Balkonen kann man in den Garten schauen.<br />

Die beiden Schlafzimmer sind zum Garten ausgerichtet wie<br />

auch das Büro beziehungsweise Gästezimmer im halb in<br />

der Erde liegenden Souterraingeschoss. Die oberste Ebene<br />

des Hauses unter dem First nutzt die Bauherrin als Arbeitsatelier.<br />

Farbe auf Stadtmauer abgestimmt<br />

Im Erdgeschoss hat der Neubau an der Straßenfront wie<br />

viele der Nachbargebäude einen in der Tiefe zurückgesetzten<br />

Sockel. Dessen Betonwände bilden einen abgeschlossenen,<br />

von den Obergeschossen überdeckten Hof als Vorzone<br />

zur eigentlichen Haustür. Das Hoftor ist eine geschlossene,<br />

geschosshohe Stahltafel und wirkt als gliederndes Element


NEUES BAUEN_19<br />

Stilvolle Fügung<br />

Neubau in einer historischen Häuserzeile<br />

Hinter der Betonwand mit dem<br />

Tor verbirgt sich ein kleiner<br />

Vorhof.<br />

Foto: Michael Kohn<br />

Die Räume sind beiderseits der<br />

Treppe angeordnet – je um ein<br />

Halbgeschoss gegeneinander<br />

versetzt.<br />

im Sockel. Darüber ist das Gebäude verputzt in einer auf die benachbarte<br />

Stadtmauer abgestimmte Farbe. Das Anliegen von Bauherren und Architekten<br />

war, durch all diese gestalterischen Maßnahmen, das Wohnhaus formal,<br />

maßstäblich, sowie in Materialität und Farbigkeit als selbstverständlich wahrnehmbaren<br />

Baustein in das Quartier einzubinden.<br />

Architekten: kohn und kohn, Stuttgart<br />

Foto: Gregor Schäfer


20_NEUES BAUEN<br />

Schlicht schön<br />

Das Haus am Hang wirkt mit wenigen Materialien<br />

Das Hanggrundstück hat eine Nord-Süd-<br />

Ausrichtung mit Blick über landwirtschaftliche<br />

Flächen am Bodensee. Das<br />

Wohnhaus, ein weißer Kubus, ist pa-rallel<br />

in den Hang eingepasst und öffnet sich<br />

nach Südwesten. Man betritt das Gebäude<br />

auf Straßenniveau und gelangt über eine<br />

Treppe in den Innenhof, der durch die<br />

großzügige Verglasung des Erdgeschosses<br />

mit der Wohnebene und Terrasse verschmilzt<br />

und die Aussicht auf den See<br />

freigibt. Die Treppe, die zugleich als<br />

Raumteiler fungiert, führt in die privaten<br />

Räume im Obergeschoss. Die Materialien<br />

sind reduziert auf weißen Putz, feinporigen<br />

Beton, Lärchenholz und Glas im Außenbereich<br />

sowie weiße Terrazzoböden<br />

und Akazienholz im Innenbereich. Diese<br />

Materialbeschränkung unterstreicht die<br />

klare Gestaltung. So fügen sich auch Erker<br />

und Balkon wie selbstverständlich an das<br />

Haus an. Auch die Sichtbetonwand und<br />

die Garage an der Nordseite bilden mit<br />

ihm eine homogene Gesamtkomposition.<br />

Architekten:<br />

GMS Freie Architekten, Isny/Friedrichshafen,<br />

Dietmar Kathan, Friedrichshafen


NEUES BAUEN_21<br />

FotOs: Marlis Schmitt-Sickinger<br />

Vom Schlafzimmer geht<br />

es hinaus auf den Balkon<br />

mit herrlichem Blick zum<br />

Bodensee.<br />

Auf der Straßenseite, von<br />

wo man das Haus betritt,<br />

ist nur der kleinste Teil<br />

sichtbar.<br />

Der großzügige Holzbalkon<br />

fungiert zugleich als Schatten<br />

spendende Überdachung<br />

für die Terrasse.<br />

Durch die großen Fenster<br />

prägen Licht und Landschaft<br />

auch die Wohnräume.


22_NEUES BAUEN<br />

Kompakt und<br />

komfortabel<br />

Barrierefreiheit ist nicht erst ab 50 plus<br />

ein Thema<br />

Aufwendig und teuer ist<br />

es, die lichte Breite von<br />

Türen im Nachhinein<br />

zu vergrößern. Deshalb<br />

sollten bei jedem Neubau<br />

Wohnungseingangstüren<br />

von 90 Zentimeter<br />

Durchgangsbreite eingeplant<br />

werden. Bei Türen<br />

innerhalb der Wohnung<br />

reichen in den meisten<br />

Fällen 80 Zentimeter.<br />

Foto: www.baufritz.de/BHW<br />

FotO BHW<br />

Eine Option für Bauherren der Generation 50plus:<br />

clever geplante Kompakthäuser.<br />

Ein Eigenheim für die Familie bauen und – wenn die Kinder<br />

ausgezogen sind – im viel zu großen Haus den Ruhestand<br />

verbringen: Diese klassische Wohnkarriere von früher<br />

ist für ältere Hauseigentümer keine Option mehr. Über<br />

die Hälfte der Bundesbürger ab 50 Jahren können sich laut<br />

einer Emnid-Umfrage vorstellen, noch einmal umzuziehen,<br />

wenn das neue Domizil ihren veränderten Erfordernissen<br />

entspricht. Dabei baut diese Generation auf Funktionalität<br />

und auf „Downsizing“, also die Verkleinerung des<br />

Wohnraums. Gefragt sind kompakt konstruierte Häuser<br />

und Wohnungen mit Garten oder Balkon, die keine aufwendige<br />

Pflege erfordern, dafür aber jede Menge Komfort<br />

bieten. Die Bau- und Betriebskosten müssen überschaubar<br />

sein.<br />

Gesteigertes Interesse an intelligenter Technik<br />

Clever konzipiert sind häufig im reduzierten Stil gehaltene<br />

Fertighäuser, deren Hersteller bestrebt sind, das gesteigerte<br />

Interesse an schnellen Lösungen und intelligenter Technik aufzugreifen<br />

und umzusetzen. Die Käufer bekommen schlichte Grundrisse ohne<br />

überflüssigen Schnickschnack. Jeder vierte Bauherr eines Fertighauses<br />

ist inzwischen älter als 50 Jahre, hat eine Erhebung des Bundesverbands<br />

Deutscher Fertigbau (BDF) ergeben. Der Standard in Neubauten sind<br />

zunehmend helle, lichtdurchflutete „Allräume“, barrierefreie Bäder und<br />

Küchen. Und ein zwischenzeitlich aus der Mode gekommenes Gebäude-<br />

und Wohnkonzept rückt dabei wieder in den Vordergrund: der Bungalow.<br />

Denn er ist ebenerdig und damit von Haus aus barrierefrei.<br />

Bei der Planung Weitsicht walten lassen<br />

Die Investition in Barrierefreiheit lohnt sich erfahrungsgemäß aber<br />

auch schon in jungen Jahren und auch jenseits des persönlichen Komfortgewinns.<br />

„Ein solches Gebäude lässt sich besser wiederverkaufen<br />

sowie leichter und länger vermieten“, erklärt Claudia Knodel von der<br />

Architektenkammer Baden-Württemberg. Dieser Mehrwert müsse gar<br />

nicht unbedingt mit zusätzlichen Kosten verbunden sein. Denn es gehe<br />

weniger darum, zu Beginn bereits alles bis zum letzten Hilfsmittel zu


Foto: www.baufritz.de<br />

Der Bungalow ist wieder in Mode<br />

gekommen – nicht zuletzt, weil er<br />

von Haus aus barrierefrei ist.<br />

Vom Komfort profitieren<br />

alle Generationen.<br />

Foto: Dallmer/ZVSHK<br />

Die Dusche ist ebenerdig und<br />

bietet reichlich Bewegungsraum.<br />

ANZEIGE<br />

Foto: www.baufritz.de<br />

bauen. Vielmehr genüge es oft schon, wenn der Architekt<br />

bei einem Neubauvorhaben von vornherein<br />

solche Punkte berücksichtigt, die bei einer Nachrüstung<br />

schwierig und teuer wären.<br />

Hierzu zählen Bewegungsflächen, Türbreiten, Fensterhöhen,<br />

Schwellenlosigkeit sowie ein großzügiges,<br />

helles Bad mit ausreichend tragfähiger Unterkonstruktion<br />

für die Nachrüstung von Stützgriffen oder<br />

anderen Hilfsmitteln. Die Bewegungsfläche, die vor<br />

Türen und Einrichtungsgegenständen erforderlich<br />

ist, beträgt für einen Rollstuhl 1,5 mal 1,5 Quadratmeter<br />

und für einen Rollator 1,2 mal Quadratmeter.<br />

Sie dient zum Wenden und Rangieren. Bauherr und<br />

Architekt besprechen gemeinsam, welche Nutzungsmöglichkeiten<br />

die Wohnung bieten soll. Denn auch<br />

eine spätere Pflegebedürftigkeit muss nicht automatisch<br />

das Aus fürs bisherige Zuhause bedeuten. Entscheidend<br />

ist, bei der Planung Weitsicht walten zu<br />

lassen.<br />

Lehner Haus-Zweigniederlassung<br />

in Bad<br />

Waldsee geplant_<br />

Lehner Haus in Oberessendorf<br />

wird bald auch mit<br />

einer Zweigniederlassung<br />

in Bad Waldsee vertreten<br />

sein. Laut Thomas<br />

Lehner, Ingenieur und<br />

Geschäftsführer des<br />

Unternehmens, geht<br />

Lehner Haus Richtung<br />

Bodensee, weil das Bauen<br />

von effizienten und<br />

ökologischen Holzfertighäusern<br />

auch dort immer<br />

mehr gefragt ist. „Für die<br />

Kunden“, so Thomas<br />

Lehner, „hat das Vorteile:<br />

Wir sind näher dran und<br />

bedienen so die Bauherren<br />

kostengünstiger. Unsere<br />

Fachleute bauen und<br />

liefern im Raum, Bauleiter<br />

sind in der Nähe und<br />

leisten einen Service, für<br />

den wir bekannt sind.“ Die<br />

Eröffnung der Niederlassung<br />

findet voraussichtlich<br />

im Frühjahr 2016 statt.


altbau<br />

25_Romantik ohne Reue<br />

Alte Traumhäuser sollten vor dem Kauf einem kritischen<br />

Expertenblick unterzogen werden<br />

28_Zurückgebaut statt aufgestockt<br />

Vom braven Siedlungshaus aus den<br />

Fünfzigern zum modernen Kubus<br />

30_Neues Leben im alten Laden<br />

Architektenpaar verwandelt Schlecker-Markt in ein Haus<br />

zum Wohnen und Arbeiten<br />

32_Urbaner Charme<br />

Nach jahrelangem Verfall erstrahlt ein Stadthaus<br />

aus dem 19. Jahrhundert in neuem Glanz


ALTBAU_25<br />

Romantik<br />

ohne<br />

Reue<br />

Foto: Ursa/txn-p<br />

Foto: epr perfecta<br />

Durch die rosarote Brille<br />

sind die Schwachstellen<br />

eines alten Hauses leicht<br />

zu übersehen – besser<br />

ist es, auf den kritischen<br />

Blick eines Experten zu<br />

bauen


26_ALTBAU<br />

Alte Häuser sind romantisch. Doch durch die<br />

rosarote Brille sieht so manch ein Bewohner<br />

vielleicht nicht, wie groß der Sanierungsbedarf<br />

ist. Der reicht von nassen Wänden bis hin zu<br />

gesundheitsgefährdenden Asbestplatten.<br />

Aufsteigende Feuchtigkeit<br />

Ein bisschen neue Farbe, vielleicht einen Satz<br />

neuer Fenster – schon ist das alte Haus wieder<br />

in Form. Wer so denkt, kann beim Immobilienkauf<br />

leicht auf die Nase fallen. Denn alte<br />

Häuser haben häufig einen viel größeren Sanierungsbedarf.<br />

Ein Überblick zeigt die häufigsten<br />

Mängel an alten Gebäuden und deren<br />

Sanierungsmaßnahmen:<br />

Feuchtigkeit: „Aufsteigende Feuchtigkeit ist<br />

ein Dauerthema“, sagt Ulrich Zink vom Bundesarbeitskreis<br />

Altbauerneuerung. Sie zerstört<br />

das Mauerwerk. Hier gibt meist ein feuchter<br />

Keller den Ausschlag für die Nässe. 60 bis 70<br />

Prozent der Häuser, die Zink sich ansieht, haben<br />

einen nassen Sockel. „Eigentlich müssen<br />

Sie das gesamte Gebäude trockenlegen.“ Das<br />

bedeutet oft die Abdichtung von außen – dafür<br />

muss unter Umständen Erde abgetragen werden.<br />

Alte Häuser haben oft<br />

einen hohen Wohnwert.<br />

Wichtig ist es<br />

aber, einen Experten<br />

zurate zu ziehen, der<br />

berechnet, ob der<br />

Sanierungsaufwand<br />

verhältnismäßig ist.<br />

Feuchtigkeit kann sich auch durch falsche<br />

Baumaßnahmen in den Wänden sammeln. Vor<br />

rund 20 bis 30 Jahren habe man teilweise zu<br />

viel Kunststoff verwendet, erzählt Zink. Dadurch<br />

könne die Feuchtigkeit nur schlecht ausweichen.<br />

In den Wänden entstehen so Blasen,<br />

von außen ist die Nässe durch Dellen erkennbar.<br />

Von oben kann Wasser durch defekte Rinnen<br />

oder Ziegel eindringen. Dadurch bestehe<br />

die Gefahr, dass Holz- oder Strahlträger beschädigt<br />

werden.<br />

Schimmel und Schädlinge<br />

Schädlinge: Feuchtigkeit begünstigt Schimmel.<br />

Gerade in Gipsputz halte sich die Feuchtigkeit<br />

gut, sagt Jürgen Gesell, Bauherrenberater<br />

des Vereins Wohnen im Eigentum.<br />

Eventuell müssten die Eigentümer die Räume<br />

mit Schimmelbefall von Grund auf neu verputzen.<br />

In alten Häusern nisten sich auch<br />

Schädlinge wie der Hausbock ein. „Die Sanierung<br />

reicht vom Austausch beschädigten Holzes<br />

bis hin zum Abschlagen des Dachstuhls<br />

und Rausnehmen beschädigter Wände“, erklärt<br />

Eva Reinhold-Postina vom Verband Pri-<br />

Horizontale Abdichtung<br />

Für die horizontale Abdichtung seien zwei<br />

Verfahren üblich: Entweder werden Platten in<br />

die Fugen eingeschlagen, oder es wird durch<br />

Bohren Material in die Wände injiziert. Dafür<br />

müsse man mit 180 bis 280 Euro pro laufendem<br />

Meter Mauerwerk rechnen.<br />

Foto: colourbox<br />

Foto: Verband privater Bauherren.<br />

Ein Problem vieler alter Häuser: Das<br />

Mauerwerk im Keller ist feucht.


ALTBAU_27<br />

vater Bauherren. Noch übler kann ein anderer<br />

Pilz den Bewohnern mitspielen – der Echte<br />

Hausschwamm: „Das ist so ziemlich der<br />

GAU.“<br />

Leitungen: Wasserleitungen setzen sich im<br />

Laufe der Jahre häufig zu, erklärt Gesell. Bei<br />

ganz alten Anlagen und bei solchen mit Rohren<br />

aus unterschiedlichen Materialien müsse<br />

womöglich die gesamte Anlage ausgetauscht<br />

werden. Die gute Nachricht: Heizungsleitungen<br />

seien weniger häufig ein Problem als die<br />

Wasserleitungen.<br />

Foto: colourbox<br />

Bauphysiker zurate ziehen<br />

Dämmung: Alte Häuser haben nicht grundsätzlich<br />

ein Problem mit fehlender Dämmung<br />

und einen Bedarf an Nachrüstung. Hier ist die<br />

Abwägung ganz wichtig. Womöglich ist es in<br />

Sachen Energieeffizienz sinnvoller, in eine gute<br />

Heiz- und Fenstertechnik zu investieren, sagt<br />

Reinhold-Postina. Auch Gesell erklärt: Alte<br />

Gebäude mit 40 bis 50 Zentimeter dickem<br />

Mauerwerk benötigen nicht immer eine Wärmedämmung.<br />

Viele Häuser aus der zweiten<br />

Hälfte des 20. Jahrhunderts hätten wiederum<br />

eine recht dünne Außenwand, hier lohne es<br />

sich zu dämmen. Generell empfiehlt es sich,<br />

einen Bauphysiker zu fragen.<br />

Schadstoffe: Asbest sei immer noch ein Problem,<br />

sagt Gesell. Auch wenn häufiger Verwaltungs-<br />

als Wohngebäude betroffen seien. Aber<br />

auch Nachkriegshäuser könnten mit Asbestplatten<br />

gebaut sein. So lange die Asbestteile<br />

intakt seien, stellten sie keine Gesundheitsgefahr<br />

dar. Aber sobald Fasern austreten, muss<br />

eine Spezialfirma her. Auch die früher verwendete<br />

künstliche Mineralfaser für Dämmung<br />

und Isolierung gilt heute als schädlich, erklärt<br />

Gesell. Sie müsse je nach Situation ausgebaut<br />

und entsorgt werden. Kritisch sei auch das<br />

Holzschutzmittel Lindan, das lange benutzt<br />

wurde, sagt Reinhold-Postina.<br />

Kosten häufig unterschätzt<br />

Daumenregel für Sanierungskosten: „Die Leute<br />

unterschätzen, was alte Häuser wirklich kosten“,<br />

sagt Reinhold-Postina. Wer in ein Haus<br />

aus den 1930er-Jahren investiert, müsse etwa<br />

50 Prozent der Kaufkosten noch einmal an Sanierungskosten<br />

einrechnen. Bei Häusern aus<br />

den 70er- bis 80er-Jahren seien es etwa 35 Prozent.<br />

Und bei 20 Jahre alten Häusern fallen<br />

rund 20 Prozent an, um es an moderne Anforderungen<br />

anzupassen. Lea Sibbel<br />

• Planung & Bauleitung<br />

• Energieberatung<br />

• Gutachten<br />

• Immobilien<br />

• Wohn- & Gewerbebau<br />

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BAUBÜRO BRUHN<br />

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Baugrundstücke und Abrissobjekte


28_ALTBAU<br />

Zurückgebaut<br />

statt aufgestockt<br />

Vom braven Siedlungshaus aus den Fünfzigern<br />

zum modernen Kubus<br />

Fotos: Stephan Baumann, bild_raum<br />

Architekten baurmann.dürr architekten, Henning Baurmann, Martin Dürr, Karlsruhe<br />

Kaum wiederzuerkennen:<br />

Mit neuem<br />

Flachdach präsentiert<br />

sich der 60 Jahre alte<br />

Bau jetzt zeitgemäß<br />

kubisch. Oben vor<br />

der Verwandlung: ein<br />

traufständiges Siedlungshaus<br />

mit leicht<br />

geneigtem Satteldach.


ALTBAU_29<br />

Obwohl die Eingriffe recht sparsam vorgenommen wurden an diesem gut<br />

sechzig Jahre alten Siedlungshaus, ist das Ergebnis verblüffend. „Mit seiner<br />

selbstbewussten Haltung steht der Umbau des Wohnhauses in Gestaltung<br />

und Komfort für die gelungene Qualifizierung der Wohnungsbestände<br />

aus den 1950er-Jahren“, bemerkte die Jury der Architektenkammer<br />

Baden-Württemberg in ihrer Begründung für die Auszeichnung des Umbaus<br />

im Wettbewerb „Beispielhaftes Bauen“.<br />

Um einen kleinen Anbau erweitert<br />

Natürlich belassene Oberflächen<br />

Auch im Innern ist die kleinbürgerliche Enge des Hauses einer Großzügigkeit<br />

gewichen, die überrascht: Ungestörte weiße Flächen und lange<br />

Fluchten lassen das Haus viel größer erscheinen, als es tatsächlich ist. Der<br />

Ausbau beschränkt sich auf wenige, sorgfältig ausgeführte Details, zurückhaltende<br />

Materialien und natürlich belassene Oberflächen. Wenige ausgesuchte<br />

Möbel lassen den Bewohnern viel Freiraum und unterbrechen den<br />

Raumfluss nicht.<br />

Ein eher seltener Fall: Dieses Wohnhaus wurde nicht aufgestockt, sondern<br />

zurückgebaut. Aus dem braven Satteldach des traufständigen Altbaus<br />

wurde ein Flachdach. Das betuliche 1950er-Jahre-Siedlungshaus hat<br />

sich so in einen modernen Kubus verwandelt – und nebenbei an Raum<br />

gewonnen.<br />

Im Inneren blieben lediglich Treppe und die tragenden Wände. Der<br />

Grundriss wurde stark verändert und um einen kleinen Anbau erweitert,<br />

um die Grundfläche des Erdgeschosses zu vergrößern sowie die Terrasse<br />

von zwei Seiten aus zugänglich zu machen. Die Fenster sind nach außen<br />

zu öffnen. Sie wurden so eingesetzt, dass sie mit Putz abschließen und so<br />

den kubischen Charakter des Baukörpers unterstreichen. Im reizvollen<br />

Gegensatz dazu stehen die an die Blumenfenster der Fünfziger Jahre erinnernden<br />

Holzfenster. So war das überdimensionierte, die straßenseitige<br />

Fassade beherrschende Erkerfenster bereits im Altbau vorhanden. Diese<br />

Reminiszenzen an die Vergangenheit fügen sich nahtlos ein in die nüchtern-moderne<br />

Formensprache. Um die alten Mauern legt sich ein neuer<br />

feinkörniger Putz.<br />

■ Ein- oder Zweifamilienhäuser<br />

■ Umbauten / / Altbausanierungen<br />

■ Passivhäuser<br />

■ nach aktuellen KFW Richtlinien<br />

Allergikerhäuser<br />

KFW 70, 55 und 40<br />

■<br />

in in Allergikerhäuser<br />

Ziegelbauweise<br />

■ in Ziegelbauweise zum Festpreis<br />

Unser neues Ausstellungshaus hat<br />

für Sie am Wochenende geöffnet!<br />

Jeden Sonntag von 11.00 - 16.00 Uhr<br />

Montag - Freitag 8.00 - 18.00 Uhr


30_ALTBAU<br />

Neues Leben<br />

im alten Laden<br />

Architektenpaar verwandelt Schlecker-Markt<br />

in ein Haus zum Wohnen und Arbeiten<br />

Fotos: Michael Schnell


ALTBAU_31<br />

Dieses Wohnhaus mit Büro war schon vor<br />

seiner Verwandlung ein Kubus, wenn auch<br />

nicht mit diesem noblen Anstrich und dem<br />

zeitgemäßen Erscheinungsbild. „Auf der Suche<br />

nach einem passenden Gebäude zum<br />

Umbauen sind wir – Architekt und Bauherr<br />

in einem – auf einen ehemaligen Schlecker-<br />

Markt in einem gewachsenen Wohngebiet<br />

aufmerksam geworden“, erklären dazu Tanja<br />

Diemer und Uwe Scholz aus Aalen. „Die<br />

schlichte Kubatur, die Hanglage und Umgebung<br />

sowie die Ausrichtung des Gebäudes<br />

haben uns bewogen, das Gebäude zu kaufen<br />

und für unsere Zwecke umzubauen.“<br />

In seinen Außenmaßen haben sie den Bau so<br />

belassen wie er war, gleichzeitig aber tiefe<br />

Einschnitte in den Bestand vorgenommen,<br />

für eine nach Süden ausgerichtete Terrasse<br />

und einen Lichthof im Inneren des Gebäudes.<br />

So wird nun die Hauptnutzfläche der<br />

Wohnungen wie auch des Büros den ganzen<br />

Tag über natürlich belichtet.<br />

Das Architekturbüro (circa 50 qm) liegt<br />

Richtung Nordosten zur Straße hin, ein Teil<br />

der circa 170 qm großen Hauptwohnung ist<br />

nach Südwesten gerichtet mit Blick auf die<br />

Schwäbische Alb. Im Untergeschoss im hinteren<br />

Hangbereich befinden sich die Technik-<br />

und Nebenräume. Ebenfalls nach Südwesten<br />

orientiert und durch die Hanglage<br />

als Vollgeschoss nutzbar, bietet das Untergeschoss<br />

Platz für eine Einliegerwohnung<br />

(circa 50 qm) sowie weitere Räumlichkeiten,<br />

die als Showroom und Archivfläche für das<br />

Architekturbüro dienen.<br />

Durch den Umbau ist ein zeitgemäßes, ansprechendes,<br />

barrierefreies Gebäude entstanden,<br />

das sich durch seine gestalterische<br />

Qualität auf wohltuende Art auch in das<br />

Wohngebiet einfügt. Die Grundrisse sind<br />

flexibel. Die derzeit für das Architekturbüro<br />

genutzten Flächen im Untergeschoss können<br />

– ohne großen Aufwand – umgebaut<br />

werden, zum Beispiel zu einer dritten<br />

Wohneinheit oder zur Erweiterung der Einliegerwohnung.<br />

Die energetische Qualität wurde auf den<br />

neuesten Stand der Technik gebracht. So<br />

wird das Gebäude im Winter über Heizdecken<br />

beheizt, die als abgehängte Gipskartondecken<br />

eingebaut wurden.<br />

Der ehemalige Drogeriemarkt<br />

wurde durch geschickte planerische<br />

Eingriffe zu einem modernen<br />

Wohnhaus mit Büro umfunktioniert.


32_ALTBAU<br />

Kreativität und fachliches<br />

Können führen zu vorbildlichen<br />

Ergebnissen:<br />

Herausgekommen ist ein<br />

Juwel von einem Haus.<br />

Fotos: Stephan Baumann, bild_raum<br />

Architekten baurmann.dürr architekten, Henning Baurmann, Martin Dürr, Karlsruhe<br />

Urbaner<br />

Charme<br />

Nach jahrelangem Verfall<br />

erstrahlt ein Stadthaus aus<br />

dem 19. Jahrhundert in<br />

neuem Glanz<br />

Besonders überzeugt die multifunktionale Boxlösung.


ALTBAU_33<br />

Zurück in die Stadt wollte die Familie aus dem Kraichgau – und dafür<br />

wurde das Einfamilienhaus im idyllischen Knittlingen eingetauscht gegen<br />

ein stark sanierungsbedürftiges Stadthaus in Bretten, drei Etagen,<br />

kein Garten, dafür Urbanität pur: nebenan Kirche und Rathaus, Fußgängerzone<br />

und Geschäftsleben. Und das Haus besitzt einen Hinterhof und<br />

einen alten Gewölbekeller.<br />

Das Tragsystem<br />

des Daches konnte<br />

fast vollständig<br />

erhalten werden.<br />

Kostenrahmen eng gesteckt<br />

Der Zustand des Eckgebäudes aus dem 19. Jahrhundert war durch jahrelangen<br />

Verfall kritisch, der Kostenrahmen eng gesteckt. Von Schutt und<br />

Dielenböden befreit, offenbarte sich das Ausmaß der Schäden: Die Deckenbalken<br />

über dem einst als Schankraum genutzten Erdgeschoss waren<br />

in weiten Teilen verrottet. Das Tragsystem des zeltartigen Daches<br />

dagegen konnte fast vollständig erhalten werden, wenngleich es statisch<br />

ertüchtigt werden musste.<br />

Husarenstück der Zimmerleute<br />

Die Reparatur der Deckenbalken war ein Husarenstück der Zimmerleute,<br />

sollten doch die schweren, kassettierten Decken, die an den defekten<br />

Balken aufgehängt waren, erhalten werden – auszugleichen waren bis zu<br />

zehn Zentimeter Höhenunterschied. Erhalten werden konnte auch die<br />

alte Eichenholztreppe; frisch saniert gibt sie einen schönen Kontrast zu<br />

dem puristisch-weißen Ausbau der drei Wohnetagen.<br />

Der Schankraum, ehemals aus vier Einzelräumen bestehend, wurde<br />

durch eine frei eingestellte „Box“ zoniert, die Garderobe, Küchenzeile<br />

und Duschbad aufnimmt; er dient heute dem Arbeiten und für Gäste.<br />

Die einst dunklen, schweren Holzdecken haben sich in leichte, weiße, an<br />

ein skandinavisches Sommerhaus erinnernde Raumgespinste verwandelt.<br />

Darüber liegen die Schlafräume von Eltern und Kindern mit dem<br />

gemeinsamen Bad und einem kleinen Balkon; ganz oben, unter dem beeindruckenden<br />

Dach, wird gekocht, gegessen und gewohnt,<br />

die kleine Galerie nutzt den Dachraum und ist<br />

dem Schmökern vorbehalten. Auch hier verzichten die<br />

Bewohner auf jede Rustikalität zugunsten einer hellen,<br />

strahlend weißen Raumatmosphäre, gestaltet aus dem<br />

Licht der vielen Dachfenster und Gauben.<br />

Fazit: Die beeindruckendsten Lösungen entstehen oft aus<br />

den Schwierigkeiten, die sich ihnen in den Weg stellen.<br />

Strahlend helle Raumatmosphäre


34_ENERGETISCHES BAUEN<br />

energetisches<br />

bauen<br />

35_Wohnlich wie noch nie<br />

Mehr Lebensqualität durch<br />

energetische Sanierung<br />

38_Mit Holz hoch hinaus<br />

Mehrgeschossige Fertigbauten mit<br />

dem Standard eines Effizienzhauses 40<br />

40_Sanieren mit System<br />

Fragen an Expertin Katrin Wefers zur<br />

richtigen Reihenfolge bei der energetischen<br />

Ertüchtigung eines Hauses<br />

44_Stroh fürs gute Klima<br />

Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen<br />

zahlt sich aus<br />

46_Sauber heizen mit Holz<br />

Austauschplicht für alte Öfen<br />

im Auge behalten


ENERGETISCHES BAUEN_35<br />

Wohnlich<br />

wie noch nie<br />

Doppelhaushälfte aus den 60er-Jahren mutiert<br />

zur attraktiven Energiespar-Immobilie


36_ENERGETISCHES BAUEN<br />

Die Wärmedämmung<br />

tut dem<br />

ansehnlichen<br />

Äußeren des<br />

energetisch<br />

sanierten Hauses<br />

keinen Abbruch.<br />

Informationen zur energetischen<br />

Altbausanierung und zu<br />

Energieberatern aus der Region<br />

gibt es beim Landesprogramm<br />

Zukunft Altbau des Ministeriums<br />

für Umwelt, Klima und<br />

Energiewirtschaft Baden-Württemberg<br />

unter dem gebührenfreien<br />

Beratungstelefon 08000<br />

12 33 33, unter www.zukunftaltbau.de<br />

und auf www.facebook.<br />

com/zukunftaltbau<br />

Solarkollektoren auf dem Dach, eine effiziente Gas-Brennwertheizung<br />

im Keller, Wärmeschutz an der Gebäudehülle – Sabine und Michael<br />

Wolff aus Friedrichshafen-Manzell haben ihr Haus kürzlich energetisch<br />

saniert. Die energieeffiziente Modernisierung spart in den nächsten<br />

Jahrzehnten mehr Geld ein, als sie gekostet hat und erhöht den<br />

Wohnkomfort deutlich. Gleichzeitig erhielt der Altbau ein attraktives<br />

neues Gesicht, auch die Wohnfläche wurde vergrößert. Auf ihrem Weg<br />

ins erneuerte Haus hat sich das Ehepaar von einem Gebäudeenergieberater<br />

aus der Region informieren lassen: Detlef Immoor ermöglichte<br />

den Wolffs außerdem den Zugang zur finanziellen Förderung der staatlichen<br />

KfW. Die Kosten der Maßnahmen sanken so spürbar.<br />

Sinnvolles Konzept für das geerbte Haus<br />

„Ehrlich gesagt: Vor der Sanierung war das Haus eines der weniger<br />

schönen in der Siedlung“, bekennt Sabine Wolff. „Auch energietechnisch<br />

war die Doppelhaushälfte auf dem Stand der 60er-Jahre.“ Das<br />

war ein Problem, denn die Eheleute wollten nach dem Weggang der<br />

erwachsenen Kinder in die von Michaels Mutter geerbte Immobilie<br />

ziehen. Also entschlossen sie sich zu einer Sanierung. Durch den Tipp<br />

des Zimmermanns kamen sie zum Energieberater Immoor aus Friedrichshafen.<br />

Der Energieberater besprach mit ihnen die gewünschten Änderungen<br />

und stellte ein sinnvolles Konzept auf. „Seine fachliche Beratung hat<br />

sich für die Wolffs doppelt und dreifach ausgezahlt“, sagt Petra Hegen<br />

vom Landesprogramm Zukunft Altbau des Umweltministeriums Baden-Württemberg.<br />

„Er informierte nicht nur über die Energiespartechniken,<br />

sondern ebnete auch den Weg für eine finanzielle Förderung<br />

durch die KfW.“ Der Grund: Ohne die Dienstleistung eines bei<br />

der Dena eingetragenen Gebäudeenergieberaters ist die Gewährung<br />

von zinsgünstigen Krediten und Zuschüssen der Förderbank nicht<br />

möglich. Rund 10 000 Euro Zuschuss sind es für die Wolffs – immerhin<br />

gut 13 Prozent der Mehrkosten für die energetische Sanierung.<br />

Als KfW-Effizienzhaus 115 eingestuft<br />

Die Aussichten für die 55- und 58-jährigen Eigentümer sind verlockend.<br />

Der berechnete Endenergiebedarf soll nach der Sanierung von<br />

302 auf 75 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr sinken: minus<br />

75 Prozent. Berechnet wurden die Werte auf Basis einer Standardnutzung,<br />

individuelle Abweichungen können sich hier natürlich ergeben.<br />

Künftig wird die KfW-Bezeichnung für den sanierten Altbau „Effizienzhaus<br />

115“ lauten – solch ein Gebäude benötigt nur 15 Prozent<br />

mehr Primärenergie als ein vergleichbarer Neubau. Im Energieausweis<br />

leuchtet deshalb ein Grün. „Für die nächsten 20 bis 30 Jahre ist das<br />

Haus jetzt gut gerüstet“, bestätigt Petra Hegen von Zukunft Altbau.<br />

Für die Fenster wählten die Bauherren eine Dreifach-Wärmeschutzverglasung.<br />

Selbst bei Minusgraden bleiben die Scheiben raumseitig<br />

mindestens 16 Grad Celsius warm. Die Außenwand wurde mit einer<br />

16 Zentimeter dicken Mineralwollschicht gedämmt. Unter den neuen<br />

Dachziegeln kam sogar noch mehr Dämmung zum Einsatz, insgesamt<br />

26 Zentimeter. Im Sommer hält das die Hitze fern. Die Warmwasser-


ENERGETISCHES BAUEN_37<br />

bereitung für Küche und Bad wird von einer thermischen Solaranlage<br />

unterstützt. Als zentrale Wärmequelle nutzen die Eigentümer eine<br />

Brennwert-Gasheizung. Ein Stückholzofen zur Heizungsunterstützung<br />

wurde im November 2014 eingebaut, als vorletzte Maßnahme vor<br />

der Dämmung der Kellerdecke im Januar 2015.<br />

Die energetischen Verbesserungen steigerten den Wohnkomfort deutlich.<br />

Die Wände sind aufgrund der Dämmung jetzt wärmer, durch die<br />

Fenster zieht es nicht mehr. Auch ästhetisch ist das sanierte Haus ein<br />

Gewinn: Die erneuerte Gebäudehülle mitsamt den neuen Fenstern ist<br />

viel schöner anzuschauen – von wegen Dämmung verunstaltet das<br />

Haus. „So elegant und wohnlich war das Haus noch nie“, freut sich<br />

Michael Wolff. Das alles ergibt auch eine relevante Wertsteigerung,<br />

sollten die Wolffs ihr Domizil einmal verkaufen.<br />

Ausgezeichnet beim Renovierer Award Württemberg 2014<br />

Fotos: Wolff/Zunkunft Altbau<br />

Auch finanziell werden sich die energetischen Sanierungsmaßnahmen<br />

aller Voraussicht nach lohnen. Die Heizkosten sollen durchschnittlich<br />

um rund 3300 Euro pro Jahr sinken, so die Berechnung von Energieberater<br />

Immoor. Die energetischen Mehrkosten betrugen 76 000 Euro<br />

abzüglich der 10 000 Euro Förderung. Die Einsparungen können die<br />

Kosten also nach rund 20 Jahren übersteigen.<br />

Dass die Sanierung insgesamt ein großer Erfolg ist, bestätigte auch der<br />

Wettbewerb Renovierer Award Württemberg 2014. Die Eheleute erhielten<br />

für ihr kleines Schmuckstück eine ausdrückliche Anerkennung.


38_ENERGETISCHES BAUEN<br />

Mit Holz hoch<br />

hinaus<br />

Zimmer-<br />

meisterhaus-<br />

Manufakturen<br />

Mehrgeschossige Fertigbauten<br />

im Standard eines<br />

KfW Effizienzhauses<br />

Auf dem Zeppelin-Gelände in Ehingen wurden nacheinander<br />

drei viergeschossige Gebäude in Holzbauweise errichtet.<br />

Ein vierter Bauabschnitt ist geplant. Alle Wohnhäuser entsprechen<br />

dem Energiestandard KfW Effizienzhaus 40, sie<br />

sind mit großzügigen, nach Süden und Westen ausgerichteten<br />

Glasflächen versehen.<br />

Verantwortlich für die Gebäudeeinheiten ist<br />

die Zimmermeisterhaus-Manufaktur Gapp<br />

aus Öpfingen. Zimmermeisterhaus ist eine<br />

bundesweite Vereinigung von inzwischen<br />

knapp 100 Holzbaumanufakturen, die seit 28<br />

Jahren besteht. Die Mitglieder legen Wert auf<br />

Erfahrungsaustausch und fachliche Weiterbildung.<br />

Intensiv befassen sie sich mit der<br />

Weiterentwicklung des mehrgeschossigen<br />

Holzwohnbaus und stehen dabei im fachlichen<br />

Kontakt mit Holzbauexperten aus der<br />

Schweiz. Regional selbstständig und unabhängig<br />

realisieren die Zimmermeisterhaus-<br />

Manufakturen jährlich mehr als 1800 Projekte<br />

im Bereich Neubau, Anbau/Aufstockung und<br />

Objektbau. Mehr Informationen gibt es unter<br />

www.zmh.com.<br />

Der Naturbaustoff Holz wurde mit verschiedenen Baumaterialien<br />

kombiniert: Der Treppenhauskern ist aus Stahlbeton<br />

gefertigt, Balkone und Laubengänge sind mit Stahlbeton-Fertigteilen<br />

optimiert. Die Außenwände wurden mit<br />

einer nicht brennbaren Steinwolle in einer Stärke von 12<br />

Zentimetern gedämmt. Der geringe Wärmedurchgangskoeffizient<br />

von 0,10 W/m²K entspricht dem Passivhausstandard.<br />

Die vorgefertigten Wandelemente enthalten bereits Komponenten<br />

der Haustechnik sowie der Wärmedämmung und<br />

Foto: Martina Böck-Guntau, Architektin


ENERGETISCHES BAUEN_39<br />

der Leitungssysteme, die für die technische Gebäudeausstattung<br />

nötig sind. Die passgenauen Fugen- und Anschlussdetails<br />

sind so konzipiert, dass bei der Montage vor Ort alle<br />

geforderten bauphysikalischen Funktionen wie Luftdichtheit<br />

gewährleistet sind. Das Energie-Plus-Konzept für die<br />

drei Mehrgeschosser mit passivhaustauglicher Gebäudehülle<br />

und Photovoltaik (130Wp) auf den Dächern übertrifft die<br />

strengen Anforderungen der KfW-Bank für das Effizienzhaus<br />

40 sogar noch deutlich.<br />

Die geringe Energie, die zum Beheizen der Wohnungen<br />

noch zusätzlich erforderlich ist, stellt eine hocheffiziente<br />

Erdwärmepumpe bereit. Den kostenlosen Strom dafür liefert<br />

die auf dem Hausdach montierte Photovoltaikanlage.<br />

So sparen die Eigentümer Jahr für Jahr die sonst üblichen<br />

Nebenkosten für Heizung und Brauchwasserbereitung<br />

komplett ein. „Wir haben hier im Vergleich zu konventionell<br />

gebauten Wohnungen durch die zukunftsweisende Energie-<br />

Plus-Gebäudeausstattung bei einer Wohnungsgröße von<br />

circa 90 Quadratmetern eine Energiekostenersparnis von<br />

circa 800 Euro im Jahr erreicht“, erläutert der projektverantwortliche<br />

Holzbauexperte Emanuel Maier. Dazu bekommen<br />

die Eigentümer noch die Einspeisung des Stromüberschusses<br />

in das öffentliche Netz vergütet. Eva Mittner


40_ENERGETISCHES BAUEN<br />

Sanieren mit System<br />

Fragen an Expertin Katrin Wefers<br />

zur richtigen Reihenfolge bei der<br />

energetischen Ertüchtigung eines<br />

Hauses<br />

Katrin Wefers ist<br />

Referentin für<br />

Bautechnik und<br />

Bauphysik der Verbraucherzentrale<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen in Düsseldorf.<br />

Foto: Verbraucherzentrale NRW<br />

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert<br />

Soll die Fassade einen<br />

neuen Anstrich<br />

bekommen oder<br />

sollen die Fenster<br />

ausgetauscht werden,<br />

dämmt man aus<br />

Kostengründen am<br />

besten gleich die<br />

Außenwände mit.<br />

Foto: stiebel eltron<br />

Foto: Colourbox


ENERGETISCHES BAUEN_41<br />

Energetisch Sanieren ist ein großes Thema, das viele Hausbesitzer<br />

bewegt. Doch viele sind überfordert, wenn es um die<br />

Reihenfolge der Maßnahmen geht. Beginne ich mit dichteren<br />

Fenstern? Oder lasse ich zuerst eine effiziente Heizung einbauen?<br />

Katrin Wefers, Referentin für Bautechnik und Bauphysik<br />

der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, hat Antworten:<br />

In welcher Reihenfolge gehe ich am besten vor?<br />

Das kann man pauschal nicht beantworten, denn das hängt<br />

auch vom Zustand des Hauses ab. Vielleicht stehen hier sowieso<br />

bestimmte Sanierungsmaßnahmen an, unabhängig von der<br />

energetischen Komponente, oder man kann die Maßnahmen<br />

sinnvoll kombinieren. Und natürlich ist es abhängig vom Budget<br />

oder den Anforderungen von Fördermitteln, die man in<br />

Anspruch nehmen will. Tausche ich etwa die alten Fenster gegen<br />

Dreifach-Verglasung aus und möchte KfW-Fördermittel<br />

in Anspruch nehmen, geht das nur in Kombination mit einer<br />

Fassadendämmung. Grundsätzlich gibt es nur wenige Pflichten<br />

laut der Energieeinsparverordnung (EnEV), die unabhängig<br />

von einer sowieso anstehenden Sanierung gefordert sind.<br />

Was schreibt der Gesetzgeber denn vor?<br />

Zum Beispiel müssen Heizungen, die älter als 30 Jahre sind, in<br />

der Regel ausgetauscht werden. Die oberste Geschossdecke<br />

muss in der Regel gedämmt werden, wenn das Dach nicht gedämmt<br />

ist - hier gibt es auch ein kleines Sternchen. Für andere<br />

Bauteile gilt: Wenn ich sowieso das Bauteil austauschen oder<br />

sanieren muss, dann muss ich mich an energetische Vorgaben<br />

laut EnEV halten.<br />

Nehmen wir ein Haus, Baujahr 1985, bisher ohne größeren<br />

Sanierungsbedarf – Heizung läuft noch, Fenster<br />

sind gefühlt dicht, und die Fassade braucht maximal<br />

einen neuen Anstrich, um schöner auszusehen. Aber<br />

ich will vorbauen. Womit fange ich an?<br />

Grundsätzlich kann ich bei einem Einfamilienhaus oben anfangen<br />

mit dem Dach. Eventuell ist die Dachhaut sowieso<br />

erneuerungswürdig, dann macht es Sinn, etwa eine Zwischenund<br />

Aufsparrendämmung in dem Zuge einzubringen. Dabei<br />

denke ich schon an einen gewissen Dachüberstand für die<br />

dann folgende Fassadendämmung. Denn wenn ich eine Dämmung<br />

von außen anbringe, brauche ich diesen.<br />

Was kann ich noch sinnvoll kombinieren?<br />

Wenn ich die Fenster mache, ist es sinnvoll, diese gemeinsam<br />

mit der Fassadendämmung zu planen – auch unabhängig von<br />

den Fördermitteln. Denn man kann die Fenster in die<br />

Dämmebene setzen und so lückenlos dämmen. Da das Haus<br />

dichter wird, ist über ein Lüftungskonzept nachzudenken, um<br />

die Raumluftfeuchtigkeit auszubringen. Und um das Haus<br />

komplett einzupacken, ist als Nächstes die Dämmung der<br />

Kellerdecke sinnvoll - wenn der Keller unbeheizt ist.<br />

Was ist mit der Heizung?<br />

Ist das Haus gedämmt, sinkt mein Energiebedarf. Der nächste<br />

Schritt ist die Gebäudetechnik. Ich brauche nun eine kleiner<br />

dimensionierte Heizungsanlage. Vielleicht kann ich diese<br />

kombinieren mit regenerativer Energie, zum Beispiel meinen<br />

Gas-Brennwertkessel mit Solarthermie zusammenbringen. Es<br />

ist wiederum sinnvoll, diese Anlage anzubringen, wenn das<br />

Dach eben erneuert wurde.<br />

Zusammengefasst raten Sie zum Dämmen vor dem<br />

Austausch der Heizungsanlage?<br />

Genau, weil ich die Heizung dem neuen Bedarf entsprechend<br />

dimensionieren kann. Trotzdem haben wir in unserer Energieberatung<br />

Fälle, wo der Verbraucher sagt, ich mache die<br />

Fenster erst, wenn sie defekt sind. Das geht auch, denn letztlich<br />

ist alles individuell abzustimmen. Jedes Gebäude ist anders<br />

und vor allem hat jeder Nutzer andere Vorstellungen und<br />

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42_ENERGETISCHES BAUEN<br />

ein anderes Budget. Man muss die jeweils sinnvolle Reihenfolge<br />

finden.<br />

Das ist alles ganz schön teuer. Wie kann ich sparen?<br />

Was an der Fassadendämmung teuer ist, sind neben dem Material<br />

besonders die Arbeitsstunden, aber auch das Gerüst, das<br />

aufgebaut wird. Wenn etwa ein neuer Anstrich fällig ist, macht<br />

es Sinn, sich zu überlegen, ob ich nicht gleich dämme. Wenn<br />

das Budget es zulässt, macht es auch durchaus Sinn, alles in<br />

einem Zuge zu machen. Erstens habe ich dann nur einmal die<br />

Baustelle und zweitens kann ich die Möglichkeit einbeziehen,<br />

auf ein Effizienzniveau zu kommen – und dafür einen extra<br />

Zuschuss der KfW zu bekommen. Grundsätzlich lassen sich<br />

KfW-Fördermittel mit anderen Fördertöpfen kombinieren.<br />

Ab welchem Alter des Hauses raten Sie Besitzern, sich<br />

zu informieren, was wann anstehen kann? 10, 20 oder<br />

30 Jahre nach dem Neubau?<br />

Informieren ist natürlich immer gut, aber wie lange sich etwas<br />

hält, das ist individuell unterschiedlich. Ich würde aus dem<br />

Bauch heraus empfehlen, nach 30 Jahren spätestens mal das<br />

Gebäude zu checken. Der Heizungsaustausch ist ab 30 Jahren<br />

ja in der Regel Pflicht. Dann kann das Dach auch schon mal<br />

undicht sein. Aber auch vorher kann es Sinn machen, energetisch<br />

zu modernisieren.<br />

Wie stark kann die Sanierung die Haushaltskasse entlasten?<br />

Wenn ich eine Jacke anziehe, friere ich nicht so schnell. Genauso<br />

ist es beim Haus. Wenn ich dämme, spare ich Heizkosten.<br />

Aber bei der konkreten Einsparung spielen verschiedene<br />

Faktoren hinein: Wie kalt ist der Winter? Wie war der energetische<br />

Zustand des Gebäudes vorher und wie ist er danach?<br />

Die Brennstoffpreise schwanken. Und auch das Nutzerverhalten<br />

ist entscheidend – das muss man in Klammern inzwischen<br />

immer dazusagen.<br />

Was kann ich falsch machen?<br />

Es gibt den sogenannten Rebound-Effekt. Man hat ein wunderbar<br />

gedämmtes Haus, aber statt wie bisher im Pullover<br />

sitzt man nun im T-Shirt im Wohnzimmer. Es ist ein psychologischer<br />

Effekt: Man denkt sich, ich spare jetzt Heizkosten,<br />

also kann ich die Heizung auch höher stellen. Unterm Strich<br />

spare ich dann nicht, weil ich mehr verbrauche. Das passiert<br />

relativ häufig. Interview: Simone Andrea Mayer<br />

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ENERGETISCHES BAUEN_43<br />

Dachfenster sollten möglichst so ausgerichtet<br />

werden, dass sie nach Süden oder<br />

Südwesten zeigen. Dann kommt auch im<br />

Winter viel Licht herein.<br />

Durchblick<br />

behalten<br />

Wer die Fenster richtig plant,<br />

spart viel Energie<br />

Foto: Nestor Bachmann<br />

Helle, sonnige Wohnräume mit freiem Blick<br />

nach draußen – das wünscht sich jeder Bauherr.<br />

Doch mancher befürchtet, durch große<br />

Fenster viel Energie zu verlieren, und plant<br />

eine Nummer kleiner. Dabei gibt es für jeden<br />

Raum eine Lösung.<br />

„Die Form folgt der Funktion, das ist der<br />

Leitspruch für Architekten“, erklärt Jan<br />

Schüsseler von der Architektenkammer<br />

Nordrhein-Westfalen. „Das gilt auch für die<br />

Fenster. Ihre Anordnung folgt der Funktion<br />

der dahinterliegenden Räume.“ In der Regel<br />

wollen die Menschen ein Wohnzimmer mit<br />

Sicht zum Garten. „In Deutschland plant<br />

man wegen der Sonneneinstrahlung so, dass<br />

der Garten sich nach Süden oder Westen orientiert.<br />

Entsprechend muss sich auch das Gebäude<br />

in diese Richtungen stärker öffnen als<br />

nach Norden oder Osten“, erklärt Schüsseler.<br />

Große, gar bodentiefe Fenster an Südfassaden<br />

lassen viel Tageslicht in den Raum, diese Seite<br />

eignet sich auch daher gut für viel genutzte<br />

Räume wie das Wohnzimmer. Im Winter<br />

kommt durch die Südfenster mehr Energie<br />

hinein, als verloren geht.<br />

Aber: Im Sommer heizt die Sonne so stark,<br />

dass unbedingt ein Schutz in Form von Sonnenschutzfenstern,<br />

Markisen oder Rollläden<br />

eingeplant werden muss. „Natürlichen Sonnenschutz<br />

bieten zusätzlich Laubbäume und<br />

Hecken, wenn sie im Garten an den passenden<br />

Stellen angepflanzt werden“, erklärt<br />

Schüsseler. „Auch ein Balkon am Obergeschoss<br />

sorgt für eine optimale Verschattung,<br />

wenn er richtig geplant wird.“<br />

Die Westseite ist gut für Kinderzimmer geeignet,<br />

die Ostseite für Schlafzimmer.<br />

An der kalten Nordseite gelangt nicht so viel<br />

Wärmeenergie über die Scheiben ins Haus.<br />

Deshalb können die Fenster hier ruhig etwas<br />

kleiner ausfallen, oder sie haben besonders<br />

gut dämmende Verglasungen. „Die Nordseite<br />

eignet sich für Funktionsräume“, erklärt Ulrich<br />

Tschorn vom Verband Fenster + Fassade.<br />

„Hierzu zählen Treppenhäuser, Eingangsbereiche,<br />

Abstell- und Sanitärräume. Oder auch<br />

Büroräume – dann aber mit großen Glasflächen<br />

für den Lichteinfall und gut gedämmt.“<br />

In der Praxis wird es kaum Häuser geben, die<br />

Entscheidend mehr Leistung!<br />

Für Bauherren, die Wert auf das Besondere legen!<br />

Unser Standard:<br />

• Individuelle Planung durch Architekt<br />

• Erdwärmeheizung inkl. Fußbodenheizung<br />

• Kontrollierte Be- und Entlüftung<br />

exakt nach Norden, Süden, Osten und<br />

Westen ausgerichtet sind. Bauherren und<br />

Modernisierer müssen also immer den für<br />

sie sinnvollsten Kompromiss finden. Neben<br />

der Fenstergröße spielt dabei die Qualität<br />

der Wärmedämmung eine große Rolle.<br />

Wichtig ist, auf den Uw-Wert zu achten,<br />

der angibt, wie viel Wärme Fensterglas und<br />

Rahmen durchlassen. Katja Fischer<br />

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44_ENERGETISCHES BAUEN<br />

Stroh fürs gute Klima<br />

Von außen nicht<br />

sichtbar: Die<br />

Wände dieses<br />

Hauses des<br />

Architektenpaares<br />

Susanne Körner<br />

und Tilman Schäberle<br />

bestehen<br />

aus Stroh.<br />

Foto: shaktihaus.de


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Haus ®<br />

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Bauen mit nachwachsenden<br />

Rohstoffen zahlt sich aus<br />

Ein Haus aus Stroh und Hanf? Klingt exotisch. Ist es aber nicht.<br />

Nachwachsende Rohstoffe sind mittlerweile Alltag im Baugeschäft.<br />

Sie sind nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern sorgen auch für<br />

gutes Raumklima. Ganz ohne konventionelle Stoffe geht es trotzdem<br />

nicht.<br />

Die Architekten Susanne Körner und Tilman Schäberle aus Bad König<br />

(Hessen) haben ihr Haus weitgehend mit nachwachsenden Rohstoffen<br />

gebaut – unter anderem mit 750 Ballen Stroh. Denn Stroh ist<br />

ein Alleskönner: „Es ist nicht nur als Dämmung geeignet, sondern<br />

auch ein wandbildender Baustoff“, sagt Schäberle. Die Wände zwischen<br />

der tragenden Holzkonstruktion sind daraus. „Der Arbeitsaufwand<br />

ist natürlich größer als bei einer Ziegelmauer.“ Aber Stroh ist<br />

günstig: „Bei einem Euro pro Ballen haben wir für die gesamten<br />

Wände 750 Euro für das Baumaterial gezahlt.“<br />

Holz aus der Region für die Konstruktion<br />

Auch Umweltschutz spielte eine Rolle: „Stroh hat wohl den geringsten<br />

Primärenergieeinsatz aller Baustoffe. Im Prinzip braucht es zur<br />

Gewinnung nur Diesel im Traktor und die Arbeitskraft des Bauern.“<br />

Und: „Das Raumklima ist durch die geringere Schadstoffbelastung<br />

und die Eigenschaften der Materialien viel besser“, sagt Schäberle.<br />

Nachwachsende Baustoffe lassen sich an nahezu allen Stellen eines<br />

Hauses verbauen. Für die tragende Konstruktion ist Holz das Material<br />

der Wahl. „Um hier Nachhaltigkeit zu gewährleisten, sollte man<br />

beim Holzkauf auf Regionalität achten“, sagt Andreas Brückner von<br />

der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe. Orientierung bieten Label<br />

von Organisationen wie PEFC, FSC oder „Holz von hier“. Diese<br />

zertifizieren Produkte aus nachhaltiger Forstwirtschaft.<br />

Die Innenwände tragen Lehm, der Feuchtigkeit aus der Raumluft<br />

aufnimmt und sie bei trockenen Verhältnissen wieder abgibt. Auf das<br />

Dach kommen Holzschindeln oder Schilfrohr, im Dach ersetzt<br />

Wachspapier die übliche Folie als Dampfbremse. Zur Dämmung<br />

sind Flachs, Hanf, Holzfasern, Schafwolle oder eben Stroh geeignet.<br />

Hier bin ich daheim.<br />

Ein Haus ist mehr als ein Dach über<br />

dem Kopf. Es ist der Ort, an dem das<br />

Leben spielt. Mit über 37.000 realisierten<br />

Häusern bieten wir als einer<br />

der größten deutschen Fertighaushersteller<br />

nicht nur Familie Indermühle<br />

den passenden Ort für alle Facetten<br />

des Lebens. Gerne auch Ihnen –<br />

unter anderem dank einer wegweisenden<br />

Architektur, der allergiegerechten<br />

Haustechnik und einem<br />

unschlagbaren Finanzierungsangebot.<br />

Schwörer. Hier bin ich daheim.<br />

Fünf bis zehn Prozent Mehrkosten realistisch<br />

„Die Dämmungsqualität ist in der Regel zwar etwas schlechter als bei<br />

konventionellen Baustoffen wie Mineralwolle oder Styropor“, sagt<br />

Klaus-Jürgen Edelhäuser von der Bayerischen Ingenieurekammer-<br />

Bau. „Wir reden hier jedoch von Unterschieden, die sich in der Energiebilanz<br />

des gesamten Gebäudes nicht als wirtschaftlicher Nachteil<br />

ausweisen lassen.“ Auch Brückner sagt: „Haben die Baustoffe eine<br />

bauaufsichtliche Zulassung, so sind sie geprüft und damit vergleichbar<br />

mit konventionellen Baustoffen.“<br />

Das heißt konkret: Die Dämmung ist nur marginal schlechter – und<br />

bietet andere Vorteile. Natürliche Dämmstoffe können Feuchtigkeit<br />

transportieren, ohne Dämmkraft einzubüßen, so das Bundesagrarministerium.<br />

Und die Funktion als CO2-Speicher nützt der Umwelt.<br />

Ausgenommen das Stroh, ist der Preis allerdings ein Minuspunkt,<br />

sagt Edelhäuser. Rund fünf bis zehn Prozent Mehrkosten sind laut<br />

Brückner realistisch.<br />

Ganz ohne konventionelle Materialien geht es nicht: Alle Teile, die<br />

die Erde berühren, betrifft das. So besteht das Fundament meist aus<br />

www.schwoererhaus.de


46_ENERGETISCHES BAUEN<br />

Hier kann man sein<br />

Innenleben noch<br />

erkennen: Statt<br />

mit konventionellen<br />

Baustoffen wurde<br />

das Haus aus<br />

Strohballen und<br />

Holz errichtet.<br />

Foto Jens Büttner<br />

Auf die Strohwände<br />

wird<br />

Lehmputz<br />

aufgetragen.<br />

Jahrhundertelang<br />

wurde er genutzt,<br />

jetzt erlebt er<br />

ein Comeback:<br />

Lehmputz nimmt<br />

Feuchtigkeit aus<br />

der Raumluft auf<br />

und gibt sie bei<br />

trockenen Verhältnissen<br />

wieder ab.<br />

Fotos: shaktihaus.de<br />

Foto: shaktihaus.de<br />

Strohballen werden in eine tragende<br />

Holzkonstruktion eingepasst.<br />

Beton. Schäberle hält beim Dachbau Ziegel oft für die beste Wahl, also<br />

kein nachwachsender Baustoff. Doch sie sind eine ökologisch sehr sinnvolle<br />

Lösung. „Bei richtiger Anwendung von Dachziegeln kann man auf<br />

Folienbahnen zur Abdichtung verzichten.“<br />

Wichtig ist hier besonders, die Baufirmen genau auszuwählen, findet<br />

Schäberle. Am besten setzt man auf erfahrene Handwerker mit umfassendem<br />

Ansatz. „Ansonsten passiert es am Ende, dass nicht ausreichend<br />

gefüllte Ecken in der Dämmung mit konventionellem Bauschaum ausgebessert<br />

werden, um ein Extrembeispiel anzuführen.“<br />

Haben Baustoffe wie Holz und Stroh ein erhöhtes Brandrisiko? „Klares<br />

Nein“, sagt Rohstoffexperte Brückner. Im Bauordnungsrecht sei der<br />

Einsatz nachwachsender Baustoffe bezüglich Brandschutz bis zu Gebäudehöhen<br />

von vier bis fünf Stockwerken klar geregelt. In Ein- und<br />

Zweifamilienhäusern sei die Gefahr bei Feuer durch natürliche Baustoffe<br />

nicht höher als bei deren konventionellen Alternativen. Tom Nebe


ENERGETISCHES BAUEN_47<br />

Sauber heizen mit Holz<br />

Austauschpflicht für alte Öfen im<br />

Auge behalten_Größere Investitionen<br />

müssen die meisten langfristig einplanen:<br />

Daher sollten Ofenbesitzer eine Austauschpflicht<br />

im Auge behalten: Sie müssen unter<br />

Umständen bis Ende 2017 ihr altes Gerät<br />

austauschen oder es nachrüsten.<br />

Nach und nach werden durch die Bundesimmissionsschutzverordnung<br />

alte Kaminöfen<br />

verboten, wenn deren Schadstoffausstoß<br />

festgelegte Grenzwerte überschreitet. Die<br />

nächste Welle trifft sogenannte Festbrennstoffgeräte,<br />

die vor dem Jahr 1985 errichtet<br />

wurden. Sie müssen in den nächsten zwei<br />

Jahren aufgegeben werden, erklärt der Industrieverband<br />

Haus-, Heiz- und Küchentechnik<br />

(HKI). Bei Heizeinsätzen von Kachelöfen,<br />

Heizkaminen oder sonstigen<br />

ummauerten Feuerstätten kann unter Umständen<br />

aber auch ein zugelassener Staubfilter<br />

eingesetzt werden.<br />

Schrittweise werden in den kommenden<br />

Jahren neue Regelungen für kleine und mitt-<br />

lere Feuerungsanlagen greifen: Anlagen der<br />

Baujahre 1985 bis 1994 dürfen Ende 2020<br />

nicht mehr als 0,15 Gramm Staub pro Kubikmeter<br />

und vier Gramm Kohlenmonoxid<br />

pro Kubikmeter ausstoßen. 2024 müssen<br />

dann Öfen, die im Zeitraum von 1995 bis 31.<br />

März 2010 hergestellt wurden und nicht die<br />

Grenzwerte einhalten, ausgetauscht oder<br />

nachgerüstet werden.<br />

Offene Kamine sind ausgenommen<br />

Ausgenommen von der Pflicht sind offene<br />

Kamine. Außerdem nicht betroffen sind historische<br />

Einzelraumfeuerungsanlagen, die<br />

vor dem 1. Januar 1950 hergestellt oder errichtet<br />

wurden.<br />

Ofenbesitzer müssen anhand von Messdaten<br />

oder einer Bescheinigung des Herstellers<br />

nachweisen, dass ein Ofenmodell die Schadstoffgrenzen<br />

einhält.<br />

Der HKI bietet unter http://cert.hki-online.de<br />

eine Datenbank zur Recherche der<br />

Werte des jeweiligen Ofens.<br />

Foto: Oranier<br />

Genuss ohne Reue: Die neue Ofengeneration<br />

ist nicht nur schadstoffarm, sondern<br />

auch schön anzuschauen.<br />

Auf Vielfalt bauen<br />

Musterhäuser im HausBauPark Villingen-<br />

Schwenningen: vergleichen, prüfen, Trends<br />

entdecken und ein bisschen Probe wohnen<br />

Vier Zimmer, Küche, Bad, bodentiefe Fenster, Satteldach,<br />

Terrassentür – fertig. Ganz so einfach ist die Planung eines<br />

neuen Zuhauses nicht, und es gibt vieles, was Bauherren<br />

bedenken müssen. Wer in der Entscheidungsphase steckt,<br />

der kann sich im HausBauPark Villingen-Schwenningen<br />

auf die Suche nach dem richtigen Bau- und Wohnkonzept<br />

machen. Hier geben zehn komplett eingerichtete Musterhäuser<br />

von zehn Herstellern maximale Einblicke in das<br />

Wohnen von heute und morgen. Die moderne Eigenheimausstellung<br />

zeigt verschiedenste Hausentwürfe, sie<br />

präsentiert, wie Wohnen mit flexibler Raumgestaltung<br />

und positiver Energiebilanz aussieht. Und sie beantwortet<br />

Fragen: Welcher Baustil gefällt mir? Wie sehen die<br />

Grundrisse aus? Welche Technik kommt ins Haus? Wer<br />

im HausBauPark auf Tour geht, der kann sich mit eigenen<br />

Augen davon überzeugen, dass Serienfertigung und Individualität<br />

nicht im Widerspruch stehen.<br />

Ein echtes Plus bei der Planung: Die Details sind plastischer<br />

vor Augen geführt als bei der bloßen Lektüre eines<br />

Bauplans vom Architekten. Eigene Ideen können einfließen,<br />

um individuelle Akzente zu setzen. Und weil der Bauherr unmöglich<br />

Architekt, Sachverständiger, Statiker und Finanzfachmann<br />

in einem sein kann, ist Beratung bei allen Anbietern<br />

eine Selbstverständlichkeit. Im HausBauPark geben die<br />

Fachberater auf alle Fragen kompetente Antworten – von<br />

Mittwoch bis Sonntag, in der Zeit von 11 bis 17 Uhr.<br />

Nähere Informationen zum HausBauPark, den Ausstellern<br />

und speziellen Events gibt es im Internet unter www.hausbaupark.de.


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Schwörer realisiert neuartiges Wohnkonzept in Pfullingen<br />

Das Stadthaus als Fertighaus<br />

Kostengünstiges Wohnen bei gleichzeitig<br />

hohem gestalterischem Anspruch geht auch<br />

im innerstädtischen Bereich sehr wohl zusammen.<br />

Das beweist das Pilotprojekt Case<br />

Study #2, das SchwörerHaus in Kooperation<br />

mit den Architekten Fusi & Ammann am<br />

Pfullinger Ahlsberg verwirklicht hat.<br />

Das Gebäude (sieben Wohnungen mit ca.<br />

104 m² bis ca. 164 m² Wohnfläche) zeichnet<br />

sich durch seine modulare Konzeption aus.<br />

Je nach Nutzung können die Einzelmodule<br />

flexibel in jeder beliebigen Variante verkleinert<br />

oder vergrößert werden. Entsprechend<br />

verteilt, dienen sie ganz unterschiedlichen<br />

Lebensentwürfen. Zudem ermöglichen sie<br />

eine flexible Durchmischung von Wohnen<br />

und Arbeiten. Sie können also von Singles,<br />

Alleinerziehenden und Familien mit Kindern<br />

genutzt werden.<br />

Das Konzept basiert auf der Weiterentwicklung<br />

von Lösungen für individuelle Einfamilien-Fertighäuser.<br />

Die vorfabrizierten<br />

und aufeinander abgestimmten Bauteile in<br />

Hybridbauweise (unterschiedliche Werkstoffe<br />

der Schwörer Unternehmensgruppe<br />

wie Holzbau, Betonbau, Spannbetondecken,<br />

Design-Fertigbäder) werden in einem völlig<br />

neuen Kontext – im Geschosswohnungsbau<br />

– eingesetzt. In Ressourcen schonender<br />

Bauweise und kurzer Bauzeit können so bei<br />

hoher Qualität energieeffiziente, kostensichere<br />

Wohntypen in der Stadt realisiert werden.<br />

Wegen seines innovativen Baukastensystems<br />

eignet sich das Haus für den Einsatz<br />

in unterschiedlichen innerstädtischen Szenarien.<br />

Es füllt Baulücken, kann Teil einer<br />

Reihenhaus- oder Blockrandbebauung sein<br />

oder es steht frei als Mehrfamilienhaus –<br />

wie hier in Pfullingen. Eine Idee, die in der<br />

Tat ein starker Impuls für eine nachhaltige,<br />

ökologisch und sozial ausbalancierte Stadtentwicklung<br />

sein kann.<br />

Lebenslanger<br />

Baupartner<br />

Mit Qualität und designorientierter<br />

Architektur nimmt SchwörerHaus<br />

eine führende Position in der Hausbaubranche<br />

ein. In Zusammenarbeit<br />

mit Architekten aus der Region<br />

werden alle Häuser individuell auf<br />

die Wünsche der Baufamilie abgestimmt.<br />

Dank eigener Kellerfertigung<br />

und Designschreinerei bilden<br />

alle Entwürfe vom Fundament bis<br />

zum Dach eine maßgeschneiderte<br />

Einheit. So verbinden sich die Vorteile<br />

einer kurzen Bauzeit mit einer<br />

attraktiven Architektur und einer<br />

hochwertigen Innenausstattung.<br />

Anhand eines der über 37 000 gebauten<br />

Referenzobjekte und bei einer<br />

Werksbesichtigung am Firmenhauptsitz<br />

in Oberstetten können<br />

sich Bauinteressierte von der<br />

SchwörerHaus-Qualität mit eigenen<br />

Augen überzeugen.<br />

Schwörer<br />

Haus ®<br />

SchwörerHaus KG<br />

Hans-Schwörer-Straße 8<br />

D-72531 Hohenstein<br />

www.schwoerer.de<br />

Tel. 07387/16 111<br />

info@schwoerer.de


ANZEIGE_49<br />

Einfach zum Wohlfühlen<br />

Mit dem Young Family Home erfüllen SchwörerHaus und IKEA alle<br />

Ansprüche an modernes Wohnen_Ein bezahlbares und wohnliches<br />

Einfamilienhaus-Konzept, das modernen Ansprüchen an Komfort<br />

und Design entgegen kommt, hatten sich die Kooperationspartner<br />

SchwörerHaus, der Möbelhersteller IKEA und das Lifestyle Magazin<br />

Zuhause Wohnen zum Ziel gesetzt. Entstanden ist ein Haus, in dem<br />

sich jeder sofort wohlfühlt. Denn beim Young Family Home wurde<br />

allen drei Schlüsselbegriffen Geborgenheit, Individualität und Gemeinschaft<br />

die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt.<br />

Zeitgemäße Architektur im modernen skandinavischen Stil und helle<br />

Räume prägen den Schwörer-Klassiker mit versetztem Pultdach<br />

und eleganter Holzverschalung in Weiß. Außenleuchten im Stil von<br />

Positionslichtern und die Balkonreling aus Edelstahl verstärken den<br />

Eindruck von Großzügigkeit und Offenheit. Vordächer über dem Eingang<br />

und der Terrasse strahlen Geborgenheit aus, bevor man das<br />

Haus überhaupt betreten hat. „Von bester Qualität und kostensicher<br />

aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades sowie kurzer Montageund<br />

Ausbauzeiten, erfüllt das Young Family Home den Wunsch zahlreicher<br />

Baufamilien nach einem beständigen Zuhause“, erklärt Johannes<br />

Schwörer, Geschäftsführer des Systemhausherstellers<br />

SchwörerHaus.<br />

Ganz auf die Bedürfnisse einzelner Familienmitglieder ist die Einrichtung<br />

abgestimmt – etwa das Home Office als klar wohnlich konzipierte<br />

Arbeitswelt für eine berufstätige Frau oder das Kinderzim-<br />

mer mit Galerie als Mischung aus beschützender Koje und<br />

Abenteuerspielplatz. Der großzügige Wohn- und Essbereich<br />

mit offenem Übergang in die Küche mit der frei in den Raum<br />

ragenden Kochinsel steht für Gemeinschaft. Hier dreht sich<br />

alles um das Familienleben oder um das Treffen mit Freunden.<br />

Das Young Family Home ist seit September 2015 in der Fertighausstellung<br />

in Fellbach zu besichtigen.<br />

Selbstbestimmtes Komfort-Wohnen<br />

Das LebensPhasenHaus wird den Wünschen aller Generationen<br />

gerecht_Mehr als 80 Prozent der Menschen in Deutschland möchten<br />

alle Lebensphasen in ihrer häuslichen Wohnumgebung verbringen.<br />

Mit dem Projekt LebensPhasenHaus stellt sich die Universität<br />

Tübingen in Kooperation mit dem Uniklinikum und Wirtschaftspartnern<br />

aus der Region diesen zentralen Herausforderungen. SchwörerHaus<br />

reagiert schon seit Jahren mit hohem Wohnkomfort und<br />

optional barrierefreier Ausstattung seiner Häuser auf den demografischen<br />

Wandel.<br />

Im barrierefrei, dabei wohnlich und in freundlich-fröhlicher Farbpalette<br />

geplanten LebensPhasenHaus spielen wohngesunde, natürliche<br />

Materialien und der ökologische Baustoff Holz eine wichtige<br />

Rolle. Von außen fällt das zweigeschossige Gebäude vor allem<br />

durch seine kubische Architektur mit Holzlamellenfassade und dem<br />

Namensschriftzug an einer Seite auf. Die kontrollierte Be- und Entlüftung<br />

sorgt für ein ausgeglichenes Wohnraumklima und gesunde,<br />

gefilterte Luft. Sicherheitsaspekte berücksichtigt die Haustür mit<br />

Zugangskontrolle über Kamera und Sprechanlage.<br />

Mithilfe von Technik<br />

soll auch die virtuelle<br />

wie tatsächliche<br />

Mobilität der Bewohner<br />

unterstützt werden.<br />

Dies ermöglichen zum<br />

Beispiel der Hauszugang per Fingerprint-Scanner<br />

und die schnelle Verbindung zu unterschiedlichen Dienstleistern<br />

– vom Supermarkt bis zur Pflegeeinrichtung. Aber auch<br />

die barrierefreie Küchen- und Badezimmergestaltung, der<br />

rollstuhlgängige Plattform-Treppenlift und LED-Lichtleitsysteme<br />

zur Orientierung sind wesentliche Bestandteile. Ganz<br />

wichtig sind die einfache Bedienbarkeit, Energieeffizienz und<br />

der Einsatz umweltgerechter Technik.<br />

Mehr Infos zum LebensPhasenHaus finden Sie unter<br />

www.schwoererhaus.de und unter www.lebensphasenhaus.de


50_ARCHITEKTUR<br />

Architektur<br />

51_Haus mit Schopf<br />

Modernes Einfamilienhaus<br />

in der Tradition der Bregenzerwälder Holzbauten<br />

54_Junges Wohnen unter alten Bäumen<br />

Moderne Wohnanlage ersetzt Reihenhaussiedlung<br />

aus den Fünfzigern<br />

58_Schicker Schuppen<br />

Günstig, aber nicht alltäglich:<br />

Hybridkonstruktion aus Stahl und Holz


Modernes<br />

Einfamilienhaus<br />

in der Tradition<br />

der Bregenzerwälder<br />

Holzbauten<br />

ARCHITEKTUR_51<br />

Fotos: Juri Troy<br />

Haus<br />

mit Schopf


Der Holzbau hat in Vorarlberg eine lange Tradition und eine hohe<br />

handwerkliche und gestalterische Qualität, die sich jedem offenbart,<br />

der hier offenen Auges durchs Land fährt. Der Verein „vorarlberger<br />

holzbau_kunst“ hat sich die „Stärkung der regionalen Wertschöpfungskette<br />

Holzbau“ zum Ziel gesetzt. Holzbaubetriebe, Sägereibetriebe,<br />

Waldbesitzer, ausgewählte Partner aus dem Holz- und Baustoffhandel<br />

sowie Architekten und Planer arbeiten in diesem Sinne<br />

seit Jahren erfolgreich zusammen. Und alle zwei Jahre schreibt der<br />

Verein den Vorarlberger Holzbaupreis aus, mit dem herausragende<br />

wie beispielhafte, private wie öffentliche Bauten ausgezeichnet werden.<br />

Wer glaubt, dass sich der Einfallsreichtum der Vorarlberger Holzbaukunst<br />

im Bereich Einfamilienhaus inzwischen erschöpft hat, wird beispielsweise<br />

mit diesem „37m!“ benannten Projekt des Bregenzer Architekten<br />

Juri Troy in Hohenems eines Besseren belehrt.<br />

Auf den ersten Blick ist ein ungewöhnlicher Kubus zu erkennen, ein<br />

sehr schmaler, sehr lang gestreckter Baukörper – eben 37 m! Die anmutige<br />

Eleganz des unspektakulären Objektes erschließt sich über<br />

verschiedene Zugänge: Man nähert sich von Südwest oder Nordost<br />

kommend über die Schmalseite dem Gebäude, läuft entlang der<br />

Südostfassade, bis man zum „Schopf“ gelangt beziehungsweise einer<br />

modernen Neuinterpretation desselben. Der Schopf ist ursprünglich<br />

eine architektonische Besonderheit des Bregenzerwälderhauses, eine<br />

Art Wintergarten vor dem südwärts ausgerichteten Eingangsbereich.<br />

Hier zeigt sich: Das Haus hat, getrennt durch ebendiesen Schopf,<br />

eigentlich zwei Nutzungen – eine kleine Büroeinheit und einen<br />

großzügigen Wohnbereich. Geht man in Letzteren hinein, erlebt<br />

man einen beeindruckenden Längsblick in die Tiefe des Hauses und<br />

schaut am anderen Giebel praktisch wieder hinaus in den Garten.<br />

Sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss fädeln sich die<br />

Nutz- und Wohnbereiche flexibel und im positiven Sinne austauschbar<br />

entlang des Flures auf. Der ist nur so lange ein klassischer Flur,<br />

bis nicht die ein oder andere Schiebetür sich öffnet und ihn zum<br />

Wohnraum werden lässt, zur Bibliothek oder zum Spielzimmer.<br />

Nicht zu vergessen die geschützte Terrasse im Obergeschoss, welche<br />

dort auf schöne Weise Wohnen und Arbeiten verbindet.


ARCHITEKTUR_53<br />

Kompetenz<br />

in Holz<br />

Türen I Parkett<br />

Konstruktionsholz<br />

Platten I Dämmstoffe<br />

Terrassendielen<br />

Gartenmöbel u.v.m.<br />

Sandelholzstraße 8 • 88436 Oberessendorf<br />

T 0 73 55 - 93 06 - 0 • F 0 73 55 - 93 06 - 59<br />

www.muehlschlegel.de • info@muehlschlegel.de<br />

Schausonntag:<br />

Jeden 1. Sonntag im Monat, 13 - 17 Uhr<br />

(keine Beratung, kein Verkauf )


54_ARCHITEKTUR<br />

Junges Wohnen<br />

unter alten Bäumen<br />

Moderne Wohnanlage ersetzt Reihenhaussiedlung aus den Fünfzigern<br />

Der Traum vom eigenen Haus für die Familie schließt in der Regel eine<br />

Reihe von Wünschen ein, die sich scheinbar schwerlich alle unter ein<br />

Dach bringen lassen. Es soll ein Neubau sein – aber in einer gewachsenen<br />

Umgebung. Es soll Raum für Individualität bieten – und sich zugleich<br />

einfügen in eine funktionierende Nachbarschaft. Und natürlich soll es<br />

kindertauglich sein – und zugleich allen Ansprüchen an die Wohnqualität<br />

auch im höheren Lebensalter entsprechen.<br />

Beim Bauen sind nicht selten ungünstige Umstände, die Planer auf die<br />

besten Ideen und Lösungen bringen. In Freiburg ist so kürzlich unter<br />

dem Blätterdach eines alten Baumbestandes eine moderne Siedlung entstanden<br />

mit Häusern, die offenkundig alle Kriterien des Traums von einem<br />

Eigenheim erfüllen. Ausgangssituation für die Neuplanung waren<br />

zwei sanierungsbedürftige Wohnzeilen, die in den 1950er-Jahren als kostengünstige<br />

Ersatzbauten für kriegszerstörte Wohnhäuser errichtet worden<br />

waren. Wegen deren ungünstiger Struktur (mangelnde Bausubstanz,<br />

kein ebenerdiges Erdgeschoss, unflexible kleine Grundrisse) war an einen<br />

zukunftsfähigen Umbau nicht mehr zu denken. Deshalb bietet der alte<br />

Baumbestand an der Straße und in den rückwärtigen Gärten nun einen<br />

wunderschönen Rahmen für eine zeitgemäße Wohnanlage mit 14 Reihenhäusern<br />

für Familien in der Südzeile und 27 Mietwohnungen in der<br />

Nordzeile.<br />

Städtebaulich lehnen sich die neuen Wohngebäude an die ortstypische<br />

Vorgängerbebauung aus zweigeschossigen Reihenhäusern mit Satteldach<br />

an. Bezüglich der Energieeffizienz erfüllt die Bauweise höchste Standards.<br />

Es gibt eine gemeinsame Heizzentrale auf BHKW-Basis.<br />

Die ursprüngliche Struktur der Siedlung blieb<br />

erhalten.<br />

Auf der von der Straße abgewandten Seite geht es<br />

hinaus in die grüne Wiese.<br />

Fotos: Markus Herb


Beispielhaftes Bauen<br />

Die 2014 fertiggestellte Siedlung in der Johann-Sebastian-Bach-Straße<br />

in Freiburg wurde im Wettbewerb<br />

„Beispielhaftes Bauen“ der Architektenkammer<br />

Baden-Württemberg ausgezeichnet. Die Begründung<br />

der Jury: „Die Erneuerung der Siedlung bewahrt die<br />

ursprüngliche Struktur und schafft dabei eine neue<br />

Vielfalt von Wohnformen mit jeweils gut nutzbaren,<br />

privaten wohnungsbezogenen Freiflächen. Die<br />

Wohnanlage ist ein überzeugendes Beispiel dafür, wie<br />

heutige Anforderungen an das Wohnen berücksichtigt<br />

und eine sorgfältig gegliederte Gesamtanlage geschaffen<br />

werden kann, die zudem den alten Baumbestand<br />

einbindet.“


56_ARCHITEKTURreportage<br />

Fundamental:<br />

Auf Erfahrung<br />

gebaut<br />

Erfolgreiche Bauprojekte<br />

im Sinne des Bauherrn<br />

Das Wichtigste beim Hausbau ist ein gutes<br />

Fundament. Dies gilt nicht nur für den Baugrund<br />

und die Bodenplatte, sondern im übertragenen<br />

Sinn auch während der gesamten<br />

Bauphase für die Planung und Bauabwicklung.<br />

Ralf Haueisen hat sich diesen Grundsatz<br />

so sehr zu Eigen gemacht, dass er seinem Lindauer<br />

„Fachbüro für Bauprojekte“ den Namen<br />

„Fundamental“ gegeben hat. Denn sein oberstes<br />

Ziel ist es, jedes Bauprojekt auf eine sichere<br />

Basis zu stellen und im Sinne des Bauherrn<br />

zum Erfolg zu führen: Neben guter Architektur<br />

achtet er darauf, was technisch machbar,<br />

wirtschaftlich sinnvoll und später auch im laufenden<br />

Betrieb nachhaltig praktikabel ist.<br />

Das Fundament, auf das Ralf Haueisen selbst<br />

baut, ist seine umfassende Erfahrung in Handwerk,<br />

Bautechnik und Immobilienökonomie.<br />

Seit 18 Jahren ist er in der Bau- und Immobilienbranche<br />

tätig. In dieser Zeit hat er rund<br />

200 Neubau-Einheiten im Wohnungs- und<br />

Gewerbebau sowie im Bauträgerbereich umgesetzt<br />

und darüber hinaus 700 bestehende<br />

Wohneinheiten wirtschaftlich, sozialverträglich<br />

und energieeffizient modernisiert. Zusätzlich<br />

hat er umfassende Kenntnisse in der<br />

Haustechnik (Heizung, Lüftung, Sanitär) sowie<br />

gute Kontakte zu rund 30 Fachplanern<br />

und zu rund 350 Handwerksfirmen aus allen<br />

Baugewerken um die Region Lindau.<br />

Eines seiner Spezialgebiete ist die energetische<br />

Gebäudemodernisierung von Einfamilienhäusern<br />

und Geschosswohnungsbauten.<br />

Eine Besonderheit sind zudem seine Erfahrungen<br />

in der Wohnungswirtschaft. Deshalb<br />

berücksichtigt das Büro „Fundamental“, falls<br />

erforderlich, bereits in der Entwurfsphase die<br />

speziellen Anforderungen an ein Gebäude, die<br />

sich aus dem Miet- und WEG-Recht ergeben.<br />

Zu seinem Kundenstammt gehören private<br />

Bauherren, Bauträger, Bauunternehmen,<br />

Hausverwaltungen, öffentliche Einrichtungen<br />

sowie die Bau- und Immobilienwirtschaft.<br />

Sowohl bei Neubauten wie auch bei Sanierungen<br />

übernimmt das Büro „Fundamental“ je<br />

nach Wunsch des Bauherrn die Projektsteuerung,<br />

Bauplanung und / oder Bauleitung.<br />

Branche Firma Adresse<br />

ProjektsteuerunG<br />

fundamental (Ralf Haueisen)<br />

Planung und BauabwicklunG Fachbüro für Bauprojekte Tel. 0 83 82 / 97 55 77<br />

BauleitunG Bregenzer Str. 142a mail@fundamental-li.de<br />

Immobilienservice 88131 Lindau www.fundamental-li.de<br />

Ziegeldecken<br />

Ziegelwerk Klosterbeuren<br />

Plan-/Blockziegel ludwig Leinsing GmbH + Co KG Tel. 0 83 33 / 92 22 - 0<br />

Massvidach ziegeleistraße 12 www.zwk.de<br />

87727 Babenhausen<br />

Spezial-Tiefbau<br />

D&K Spezialtiefbau GmbH & Co. KG<br />

Verpressungen Raiffeisenstrasse 4 Tel. 0 83 34 / 98 70 80–0<br />

Baubetreuung 87730 Bad Grönenbach Fax 0 83 34 / 98 70 80–50<br />

E-Mail: info@duk-bau.de<br />

www.duk-bau.de<br />

Fenster, Türen, Türen, Fassaden Fassaden Gugelfuss Gugelfuss GmbH GmbH<br />

Tel. 07308 / 815-0<br />

Einbau von Fenstern und Türen. Glockeraustraße 18 – 20 Tel. 07308 / 815-0 Fax: 07308 / 815-500<br />

Einbau von Fenstern und Türen.<br />

Fax: 07308 / 815-500<br />

Zertifiziert nach DIN EN ISO 89275 Elchingen www.gugelfuss.de<br />

Zertifiziert nach DIN EN ISO<br />

Glockeraustraße 18 – 20 info@gugelfuss.de<br />

9001:2000 / Nr. / Nr. 791 791 7060852 7060852 info@gugelfuss.de<br />

89275 Elchingen<br />

www.gugelfuss.de


anzeige_57<br />

Projektsteuerung<br />

Bei der Projektsteuerung reichen die Leistungen<br />

des Büros „Fundamental“ von der ersten<br />

Idee bis hin zur Realisierung, Inbetriebnahme<br />

und Schlüsselübergabe. „Es gibt viele gute<br />

Gründe, die Steuerung eines Bauprojekts an<br />

einen externen Partner zu übertragen. Einer<br />

davon ist die Schonung eigener Ressourcen –<br />

die zeitliche Bindung bei einem Bauprojekt<br />

ist hoch“, erklärt Ralf Haueisen. Denn es gilt,<br />

den Überblick zu bewahren, Termine zu koordinieren,<br />

Verhandlungen mit Behörden<br />

oder Baufirmen zu führen und Rechnungen<br />

zu prüfen. Seine Maxime ist es, die Ziele des<br />

Bauherrn in einer engen und vertrauensvollen<br />

Zusammenarbeit zu verwirklichen.<br />

Planung und Abwicklung<br />

Nach maßgeschneiderten und werthaltigen<br />

Lösungen sucht Ralf Haueisen ebenso im Bereich<br />

der Planung und Bauabwicklung. „Wir<br />

schenken unseren Kunden Zeit zum gemeinsamen<br />

Nachdenken.“ Auch hier legt er viel<br />

Wert darauf, dass die Basis stimmt: „Wir gehen<br />

von Grund auf eine Aufgabe ran und bearbeiten<br />

das Projekt gezielt und ganzheitlich“,<br />

sagt er. „Dabei sind wir innovativ, modern und<br />

achten auf optimale Energieeffizienz sowie<br />

Funktionalität und Gestaltung.“<br />

Immobilienservice<br />

Über das klassische Spektrum eines Baubüros<br />

hinausgehende Leistungen fasst Ralf Haueisen<br />

unter dem Begriff „Immobilienservice“<br />

zusammen. So berät er private Bauherren<br />

schon im Vorfeld hinsichtlich der Kosten und<br />

möglichen Risiken eines Neubaus, Umbaus<br />

oder einer Modernisierung. „Dadurch wissen<br />

sie vor Beginn, was konkret auf sie zukommt“,<br />

erklärt er. Für Hausverwaltungen übernimmt<br />

er Gewährleistungs-, Modernisierungs- und<br />

Instandhaltungsarbeiten. An der Schnittstelle<br />

zu Hausgemeinschaften fließen wiederum<br />

seine Erfahrungen aus der Wohnungswirtschaft<br />

ein. Ruth Eberhardt<br />

FUNDAMENTAL<br />

Fachbüro für Bauprojekte<br />

Ralf Haueisen<br />

Branche Firma Adresse<br />

NeuverlegunG<br />

Parkett Bembe<br />

Überarbeitung Parkett Studio Radolfzell Tel. 0 77 32 / 3 02 97 37<br />

Reinigung & Pflege Bismarckstraße30 radolfzell@bembe.de<br />

78315 Radolfzelld www.bembe.de<br />

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Wohnungsbau<br />

Rinker-Bau GmbH & Co. KG<br />

seit 1780<br />

Gewerbebau Rautbrühl 11 Tel. 0 751 / 76945-0<br />

Umbau & Sanierung 88214 Ravensburg Fax 0 751 / 76945-20<br />

Generalunternehmer lnfo@rinker-bau.de www.rinker-bau.de<br />

Fachplanung für Elektro, ABT Elektroplanung Heisinger Str. 12<br />

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58_ARCHITEKTUR<br />

Günstig, aber nicht alltäglich:<br />

Hybridkonstruktion aus Stahl und Holz<br />

Schicker Schuppen<br />

Architekten_Architekturbüro<br />

Klarmann, Jochen Klarmann,<br />

Metzingen<br />

Ein Haus, das auffällt am Rande eines Neubaugebietes und doch alles<br />

andere ist als ein Fremdkörper: Seine Form erinnert an einen Schuppen<br />

und nimmt so Bezug auf die Bauten in den Weinbergen der nahen Umgebung.<br />

Die Bauherren hatten sich ein Gebäude gewünscht, das sich in<br />

seiner Konstruktion „einfach und sinnfällig“ zeigt. In seiner Erstellung<br />

wie auch seinem Unterhalt sollte es günstig sein und in seiner Erscheinung<br />

„nicht alltäglich“.<br />

Im Endzustand silbergrau<br />

Der reine Kubus ist mit Lärchenholz verkleidet. Das Haus kommt ohne<br />

Dachrandbleche oder Simse aus und mit nur wenigen Details, sodass eine<br />

gleichmäßige Verwitterung möglich ist. In seinem „Endzustand“ wird es<br />

sich silbergrau präsentieren.<br />

Mit seiner klaren Form und den einfachen Materialien erfüllt das Gebäude<br />

die Bebauungsvorgaben dieses besonderen Standortes. Von allen Räumen,<br />

die vielfältig nutzbar sind, hat man je unterschiedliche, aber immer<br />

weite Ausblicke in die Umgebung.<br />

Kostengünstig ist die Konstruktion aus innen sichtbarem Stahltragwerk<br />

und Holzständerwänden mit entsprechender Wärmedämmung. Zum<br />

Energiekonzept gehören Luftwärmepumpe, kontrollierte Lüftung mit<br />

Wärmerückgewinnung sowie eine Photovoltaikanlage, die – optisch bemerkenswert<br />

gelungen – flächenbündig in das Dach integriert ist.<br />

Das innen sichtbare Stahltragewerk ist ein<br />

wirkungsvolles Gestaltungselement.<br />

Fotos: Thomas Kiel


anzeige_59<br />

Mit Pioniergeist, Tatkraft<br />

und Kompetenz<br />

Mit Pioniergeist, Tatkraft und Kompetenz hat das Team des Regionalwerks<br />

ein komplettes, am Markt gut etabliertes Versorgungsunternehmen<br />

geschaffen. Das Regionalwerk versorgt heute als Betreiber eigener<br />

Netze sicher und zuverlässig rund 60 000 Menschen im Versorgungsgebiet<br />

mit Strom und Erdgas – Tendenz steigend. Heute schenken<br />

bereits über 17 000 Kunden im Vertrieb dem Regionalwerk ihr Vertrauen.<br />

Das ist ein Drittel der Haushalte im Versorgungsgebiet. Da es<br />

dem Regionalwerk Bodensee sehr am Herzen liegt, seine Kunden nicht<br />

nur mit günstigen Strom- und Erdgastarifen mit verschiedenen Laufzeiten<br />

zu versorgen, sondern Service und persönliche Beratung „vor Ort“<br />

und darüber hinaus anzubieten, können Sie sich zum Beispiel kostenlos<br />

Strommessgeräte ausleihen, einen Energiespar-Check auf der Webseite<br />

des Regionalwerks machen, oder sich Infomaterial rund ums Thema<br />

Energiesparen holen (www.rw-bodensee/energiesparen).<br />

Vor über sieben Jahren haben sieben Bodensee-Gemeinden das Regionalwerk<br />

Bodensee gegründet. Die Vorteile liegen auf der Hand. Es<br />

werden Arbeitsplätze in der Region geschaffen, Aufträge an das heimische<br />

Handwerk vergeben, die Vereine in der Region unterstützt und<br />

die Gewinne werden wieder in den Gemeinden investiert.<br />

Besuchen Sie das Regionalwerk im Internet unter www.rw-bodensee.de.<br />

Dort finden Sie alle wichtigen Informationen über die günstigen Tarife<br />

und können Ihren Vertrag sogar einfach und bequem online abschließen.<br />

Gerne können Sie auch persönlich im Schäferhof in Tettnang vorbeikommen.<br />

Wir sind gerne für Sie da.<br />

Das Kundenzentrum ist durchgehend von Montag bis Donnerstag<br />

von 8.00 – 18.00 Uhr und freitags von 8.00 – 13.00 Uhr für Sie geöffnet.<br />

Telefonisch erreichen Sie das Regionalwerk unter der Telefonnummer<br />

07542 9379-0 – oder schreiben Sie einfach eine E-Mail an<br />

info@rw-bodensee.de mit Ihrem Anliegen.<br />

Mit einem Wechsel zum Regionalwerk Bodensee unterstützen Sie diesen<br />

kommunalen Gedanken, fördern die Region – Ihre Heimat.<br />

Machen Sie mit.<br />

Wir versorgen Sie<br />

mit Strom und Erdgas!<br />

Günstige Energie-Preise<br />

Persönliche Beratung vor Ort<br />

Regionales Engagement<br />

Telefon 07542 9379-0<br />

www.rw-bodensee.de<br />

Bauen<br />

Sie auf<br />

uns!<br />

Waldesch 29 | 88069 Tettnang |info@rw-bodensee.de


60_WOHNIDEEN<br />

wohnideen<br />

61_Steinzeit<br />

Schränke, Tische und Arbeitsplatten kleiden<br />

sich in Beton und Schieferfurnier<br />

64_Echt alt<br />

Beim Upcycling werden Abfallprodukte<br />

in hochwertige Möbel verwandelt<br />

66_Pfiffige Fundsachen<br />

70_Zum Glück gibt’s Gelb<br />

Die fröhliche Farbe hebt die Stimmung im Haus<br />

74_Fliesen in neuer Funktion<br />

Das Produkt aus Keramik ist kaum<br />

mehr wiederzuerkennen


WOHNIDEEN_61<br />

Steinzeit<br />

in der Küche<br />

Schränke, Tische und Arbeitsplatten<br />

kleiden sich in Beton und Schieferfurnier<br />

FotOS BetonBild Dirk Vogel


62_WOHNIDEEN<br />

2<br />

1_Küchenmöbel in Naturoptik:<br />

Beim Modell ST-ONE von Strasser<br />

Steine steckt hinter den Steinplatten<br />

ein Korpus aus Holz. 2_Ein<br />

Furnier aus schwarzem Schiefer<br />

umgibt den Küchenblock von<br />

Ballerina Küchen. 3_Ein Lack<br />

lässt die braunen Schrankfronten<br />

des Modells Vida von ewe so<br />

wirken, als seien sie in Leder<br />

gekleidet. 4 _Es fühlt sich sogar<br />

an wie Leder.<br />

Foto: Ballerina Küchen<br />

Ganze Häuser werden daraus geformt und<br />

Bodenplatten gegossen: Beton ist ein grobes<br />

Material, das kühl aussieht und sich auch so<br />

anfühlt. Doch jetzt wollen die Küchenhersteller<br />

es im Wohnraum etablieren – Beton ist das<br />

neue Trendmaterial für Küchenschränke.<br />

Gleich eine ganze Reihe Hersteller bringt<br />

Programme auf den Markt, deren Fronten mit<br />

dem Baustoff versehen sind – möglich ist das<br />

durch Innovationen der Betonbranche.<br />

Sehr dünn und unzerbrechlich<br />

Das Beispiel des Unternehmens Leicht Küchen<br />

heißt Concrete, was auch die englische<br />

Bezeichnung für Beton ist. Die Fronten bestehen<br />

aus MDF-Trägerplatten, die mit Polyester<br />

gefüllt sind. Sie werden seidenmatt lackiert.<br />

Darauf kommt von Hand eine feine Betonschicht<br />

von nur 0,5 bis 1 Millimeter Stärke.<br />

Möglich ist das mit sogenanntem Hochleistungsbeton.<br />

Er kann zu sehr dünnen und damit<br />

leichten Platten gegossen werden, die<br />

nicht brechen – eine Neuheit. „Dafür wird Zement<br />

sehr fein gemahlen und mit anderen Zusatzmitteln<br />

ergänzt“, erklärt Ulrich Nolting<br />

vom Informationszentrum Beton. Das führt<br />

zu einem wesentlich höheren Festigkeitsgrad<br />

und damit zu neuen Einsatzmöglichkeiten.<br />

Auch andere neue Mischungen kommen im<br />

Möbelbau zum Einsatz. So lassen sich neuerdings<br />

sehr dichte Oberflächen aus Beton gießen,<br />

die nicht mehr wie üblich mit Rüttlern<br />

nachbearbeitet und von Luftbläschen befreit<br />

werden müssen. „Selbstverdichtender Beton<br />

hat in etwa die Konsistenz von Honig“, erläutert<br />

Nolting. „Er fließt langsam in jede Ecke<br />

und in jeden Winkel.“ Diese Mischungen wie<br />

auch sogenannter leichtverdichtender Beton<br />

haben andere Rezepturen als herkömmlicher<br />

Beton und lassen sich daher für andere Formen<br />

verwenden.<br />

Kombiniert mit Nussbaum und Glas<br />

Beton eignet sich laut dem Experten in der<br />

Küche auch als Unterlage für die Speisenzubereitung<br />

– mit einer Ausnahme. Kommt er<br />

in Kontakt mit Lebensmittelsäure etwa aus<br />

Zitrusfrüchten, wird die Fläche zwar nicht<br />

beschädigt, aber fleckig, sagt Nolting. „Diese<br />

Patina lieben manche und finden das ganz<br />

toll.“ Wer lieber eine Oberfläche hat, auf der<br />

sich mit der Zeit keine Gebrauchsspuren zeigen,<br />

kann das Material beschichten lassen,<br />

ähnlich wie das mit Holz gemacht wird.<br />

Die Betonfronten der Küche namens Horizon<br />

Forum Stucco von Zeyko werden zum


WOHNIDEEN_63<br />

1<br />

3<br />

Foto: Strasser Steine GmbH<br />

LUST AUF<br />

HEISSE<br />

NÄCHTE?<br />

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Beispiel zum Schluss zweifach mit Strapazierlack<br />

versiegelt. Das mache den Betonspachtel<br />

küchentauglich, erläutert Zeyko-Marketingleiter<br />

Tobias Hollerbach. Kombiniert werden<br />

die Fronten mit Elementen aus Nussbaum<br />

oder lackiertem Glas.<br />

Steine in vier Farben<br />

Nicht nur Beton, sondern auch Steine werden<br />

im designlastigen Küchenbau gerne verwendet,<br />

bislang aber nur für die Arbeitsplatte. Neu<br />

auf dem Markt sind auch hier erste Modelle<br />

mit Steinfronten der Schränke. Strasser Steine<br />

4<br />

stellte mit ST-ONE kürzlich sein erstes Küchenmöbel<br />

vor. Möglich ist die Produktion aus<br />

verschiedenen Steinen in vier Farben. Der Solitär<br />

soll laut Geschäftsführer Johannes Artmayr<br />

mit Wandelementen anderer Firmen kombinierbar<br />

sein.<br />

Aber solche hochwertigen Materialien und die<br />

aufwendigen Produktionsverfahren für die Küchenmöbel<br />

sind teuer und nichts für jeden<br />

Haushalt. Weiterhin beliebt sind daher Möbel<br />

mit günstigerem Furnier. Das kennt man vom<br />

Möbelbau mit Holz: Furnier sind dünne Holzblätter,<br />

die auf Span-, MDF- oder Multiplexplatten<br />

geleimt werden und das Möbel aussehen<br />

lassen, als wäre es komplett aus Massivholz gefertigt.<br />

So ähnlich kann man das auch mit Stein<br />

machen: Auf Schieferfurnier setzt das Unternehmen<br />

Ballerina Küchen, auch die neue Küche<br />

Stone von Rempp Küchen ist mit echtem Steinfurnier<br />

überzogen. Simone Andrea Mayer<br />

Foto: ewe<br />

Foto: ewe<br />

Baustetten · Tel: 07392 / 12 11 · www.scheffold-oefen.de


64_WOHNIDEEN<br />

Echt alt<br />

Beim Upcycling werden Abfallprodukte<br />

in hochwertige Möbel verwandelt<br />

Wenn aus Bauschutt ein Regal wird oder aus Sperrholz der große Esstisch<br />

der Familie, nennt sich das Upcycling. Möbeldesigner bedienen sich<br />

bei Abfallprodukten, Produktionsresten oder gar Sperrmüll und machen<br />

aus dem vermeintlichen Ballast der Industrie etwas Hochwertiges. Liebhaber<br />

blättern dafür teilweise viel Geld hin. Beschädigungen und verblasste<br />

Farben des Ausgangsmaterials bleiben oft erhalten.<br />

„Anfangs waren es Start-ups aus Berlin oder Hamburg, die das Thema<br />

aufgegriffen haben“, sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen<br />

Möbelindustrie. Jungdesigner suchten Restmaterialien zusammen, die<br />

keiner mehr wollte, und formten daraus anspruchsvolle Möbel. Darüber<br />

wurde auf den Messen zwar geredet, einige Einzelstücke waren zu sehen,<br />

aber erst jetzt kommt der Trend richtig im Möbelhandel an.<br />

„Upcycling ist in allen Branchen ein Trend, gerade im Designbereich und<br />

vor allem hier bei den Möbeln“, sagt Rolf Buschmann vom Bund für<br />

Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Eine gute Idee, findet<br />

der Experte. Die neuen Besitzer freuen sich oft über die interessanten<br />

Geschichten, die sie zu den Upcycling-Möbeln erzählen können: Der<br />

Tisch zum Beispiel, den das Unternehmen CV. Nuansa Kayu Bekas auf<br />

der Möbelmesse IMM Cologne präsentierte, wird aus dem Holz alter<br />

indonesischer Fischerboote gefertigt.<br />

Ein ungewöhnliches Upcycling-Beispiel ist der Lounge-Sessel namens<br />

„Zwei Drüber Ein Drunter“ von Moij Design. Er sieht aus, als wäre er<br />

mit einer Palmenmatte belegt. Es handelt sich dabei aber um ein Gewebe<br />

aus Furnierstreifen, die als Abfallprodukt in Tischlereien entstehen. Die<br />

zwei Designerinnen Stine Paeper und Angelina Erhorn haben mehrere<br />

Lagen des Gewebes unter Vakuum verformt, was eine stabile Sitzschale<br />

ergibt.<br />

Auch Dingen, die vielleicht im Schrank verstauben, lässt sich ein neues<br />

Dasein geben: Nicht aus einem Abfallprodukt, sondern aus hochwertigen<br />

Pelzen macht Schulte Design den Klappstuhl Butterfly. „Wenn<br />

Dinge alt geworden sind, heißt das ja nicht automatisch, dass sie an<br />

Wert verloren haben – ganz im Gegenteil“ , erklärt der Designer Franz-<br />

Josef Schulte den Reiz des Weiterverwendens.<br />

Die Pfister Möbelwerkstatt stellt aus gesammeltem Abrissholz<br />

eine Küche her. Natürlich liege auch hier der Recyclinggedanke<br />

auf der Hand: „Das alte Holz ist viel zu schade,<br />

um verbrannt zu werden oder es verrotten zu lassen“, sagt<br />

Geschäftsführer Uwe Pfister.<br />

Wer in solche Möbel investieren will, muss sich meist im<br />

höheren Preissegment umsehen, sagt Geismann. „Echtes<br />

Upcycling ist sehr aufwendig und teuer. In den niedrigeren<br />

bleibt das Vintage eher gefragt – also etwas, was nur so<br />

aussieht, als wäre es aus altem Material.“ Buschmann vom<br />

BUND warnt sogar vor Täuschungen: „Man muss kritisch<br />

sein, gerade im günstigen Preissegment ist vieles nur künstlich<br />

auf alt gemacht.“ Simone Andrea Mayer<br />

Foto: Pfister Möbelwerkstatt<br />

Das Abrissholz für diese markante Küche<br />

stammt aus der Region Kraichgau.


Die Sitzschale des Lounge-<br />

Sessel namens „Zwei Drüber<br />

Ein Drunter“ von Moij Design<br />

besteht aus Furnierstreifen,<br />

die in Tischlereien übrigbleiben.<br />

Mehrere Lagen davon ergeben<br />

unter Vakuum verformt<br />

eine feste Sitzschale.<br />

So sieht ein mit alten<br />

Pelzen überzogener<br />

Klappstuhl aus.<br />

Foto: Schulte Design<br />

Foto: Moij Design<br />

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Telefon: +49 (0) 75 44 - 58 23<br />

Telefax: +49 (0) 75 44 - 7 25 90<br />

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13.30 – 19.00 Uhr<br />

Sa: 09.00 – 13.00 Uhr


66_WOHNIDEEN<br />

Pfiffige Fundsachen<br />

Auf den Hund<br />

gekommen<br />

Foto: Riva 1920<br />

Hier dürfen mehrere Leute Platz nehmen<br />

beziehungsweise aufsitzen. Für die massive<br />

Bank Ugo vom Hersteller Riva 1920 hat<br />

unübersehbar ein Dackel Modell gestanden.<br />

Muscheln<br />

in Mode<br />

Formen, die an die<br />

Natur erinnern, sind<br />

groß in Mode: Besonders<br />

originell ist<br />

dieser Sessel namens<br />

Shell Chair mit<br />

seiner muschelartigen<br />

Sitzschale – eine<br />

Schöpfung von Marco<br />

Sousa Santos.<br />

Foto: Marco Sousa Santo<br />

Foto: Axel Veit<br />

Entspannt speisen<br />

Vespern daheim mit ein bisschen Biergartenflair: Immer<br />

mehr Hersteller wie hier Team 7 ersetzen die Stühle im<br />

Esszimmer durch lange Bänke. An dieser edel gestylten<br />

Garnitur mit Polsterauflage haben viele Gäste Platz.<br />

Foto: Team 7<br />

Natürlich gemütlich<br />

Da möchte man gleich die Beine hochlegen: Sessel-<br />

Hocker-Duo im Kuhfell-Outfit. Ein besonders bequemes<br />

Stück aus der Möbelserie Marlon von Axel Veit.


Foto: Neo/Craft<br />

Foto: Koelnmesse GmbH<br />

WOHNIDEEN_67<br />

FotO Fritz Hansen<br />

Elegant<br />

geschwungen<br />

Gerade Linien waren gestern: Im<br />

Trend liegen Regale, die sich<br />

wellen und winden wie dieses<br />

von Okinlab. Aber keine Angst:<br />

Es fällt nichts raus.<br />

Foto: Kare<br />

Schöner<br />

Schein<br />

Ein schöne Idee<br />

sind Leuchten, die<br />

im Raum wirken<br />

wie große, bunt<br />

schillernde Seifenblasen.<br />

Das Modell<br />

Iris von Neo/Craft<br />

wurde mit dem<br />

Interior Innovation<br />

Award 2015 ausgezeichnet.<br />

Herzlich<br />

willkommen!<br />

Solch eine Stuhlform,<br />

wie man sie aus alten<br />

Gasthäusern kennt, war im<br />

Wohnraum lange verpönt.<br />

Jetzt haben Designer die Herzchen<br />

wieder salonfähig gemacht.<br />

Klein, aber oho!<br />

Dieses knuffige Sofa hat das Zeug zum<br />

Blickfang - bevorzugt in einem ansonsten<br />

vornehm zurückhaltend<br />

gestylten Ambiente. Was man dem<br />

kleinen Cento-60 von Swiss Plus auf<br />

Anhieb nicht ansieht: Es lässt sich zu<br />

einem großen Doppelbett ausziehen.<br />

Foto: Swiss Plus/Frank Schwarzbach


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Zum Glück gibt’s Gelb<br />

1<br />

Foto: Vitra/Florian Böhm<br />

Gelb ist eine fröhliche Farbe mit Signalwirkung. Einrichter und<br />

Designer haben sie nun für Möbel und Wohnaccessoires entdeckt. „Gelb<br />

ist das neue Pink“, sagt die Trendforscherin Li Edelkoort. „Gelb<br />

symbolisiert die Sonne, ist eine Energiequelle und steht für Optimismus.<br />

Und das ist genau das, wonach unsere Gesellschaft derzeit sucht.“<br />

Auch die Designerin Sarah Böttger aus Wiesbaden begründet die<br />

Farbwahl für ihre Entwürfe damit: „Gelb steht für Licht und Energie<br />

und ist vielseitig einsetzbar. Ich schätze diese Farbe besonders als<br />

Ergänzung zu neutralen Farbtönen und natürlichen Materialien.“<br />

Böttger setzt auf die Gelb-Kombination für ihre Wendeteppiche aus<br />

Wollloden. „Dieses Gelb ist jahreszeitenunabhängig, spendet aber immer<br />

die nötige optische Wärme, die der Teppich mit sich bringen soll.“<br />

So viel des grellen Farbtons im Handel ist ungewöhnlich – aber<br />

erträglich. „Ich habe mich mit der Zeit immer mehr mit Gelb angefreundet,<br />

denn gerade beim Wohnen kann die Farbe fröhliche Akzente<br />

setzen“, sagt Volker Streckel, Manager des Kölner Einrichters Design<br />

Post. Er findet einige Entwürfe sogar viel spannender als die gleichen<br />

Modelle in Grau, Schwarz oder Weiß. Uta Abendroth<br />

3<br />

Das modulare Sitzmöbelsystem Steeve des französischen Designers<br />

Jean-Marie Massaud aus Sofas, Sessel und Bänken in Gelb eignet sich<br />

für die eigenen vier Wände wie auch für das Büro. Und weithin sichtbar<br />

in Gelb leuchtet der Pouf namens Pix von Ichiro Iwasaki für drinnen<br />

oder draußen. Ein echter optischer Knaller ist eine Küche mit gelben<br />

Fronten, die die spanische Cosentino Group im Programm hat.<br />

Foto: Cosentino


WOHNIDEEN_71<br />

Die fröhliche Farbe hebt<br />

die Stimmung im Haus<br />

2<br />

1_Der komplett aus<br />

Kunststoff gefertigte<br />

Stuhl Tip Ton von<br />

Edward Barber und Jay<br />

Osgerby setzt noch<br />

einen gelben Tupfer in<br />

dieser verspielten<br />

Atelieratmosphäre.<br />

3_Sie ist der Knaller: Die<br />

gelbe Küche der<br />

Cosentino Group leuchtet<br />

geradezu. 4_Noch zu<br />

haben: das Sofa Polder<br />

von Hella Jongerius für<br />

Vitra. 5_Gelb und<br />

gesund: HÅG Capisco,<br />

schon vor 30 Jahren vom<br />

norwegischen Designer<br />

Peter Opsvik und wieder<br />

ganz aktuell. 6_Den Pouf<br />

namens Pix von Ichiro<br />

Iwasaki gibt es natürlich<br />

auch in Gelb. 7_Das<br />

modulare Sitzmöbelsystem<br />

Steeve des Designers<br />

Jean-Marie<br />

Massaud in Gelb eignet<br />

sich für die eigenen vier<br />

Wände wie auch für das<br />

Büro.<br />

2_Gelb passt auch perfekt in den<br />

Trend hin zu immer mehr Wohnlichkeit<br />

im Badezimmer.<br />

Foto: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft/Burgbad


5<br />

4<br />

Foto: epr/ Scandinavian Business Seating.<br />

6<br />

Foto: Vitra/Eduardo Perez<br />

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unterschiedlich festen<br />

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Matratze eingearbeitet.<br />

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WOHNIDEEN_73<br />

3<br />

7<br />

Foto: Arper<br />

Foto: Arper<br />

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74_WOHNIDEEN<br />

Fliesen<br />

in neuer<br />

Funktion<br />

Das Produkt aus Keramik ist<br />

kaum mehr wiederzuerkennen<br />

Fliesen sind salonfähig geworden. Die Zeiten, da Keramik lediglich<br />

in Küche und Bad verwendet wurde, sind längst vorbei.<br />

Heute findet sich das Material in allen Wohnbereichen und es<br />

ist oft auf den ersten Blick nicht einmal als Fliese zu erkennen.<br />

„Die Fliese ist ein hochwertiges Designprodukt und so vielfältig,<br />

dass es sie passend zu jedem Wohnstil gibt“, erklärt Nina Ehli<br />

vom Industrieverband Keramische Fliesen + Platten. Aktuell<br />

dominieren dezente Grau- und Naturtöne, es gibt auch Serien<br />

und Dekore in Pastell und für die ganz Mutigen in Knallfarben.<br />

Ihren Durchbruch im Wohnbereich haben die Fliesen geschafft,<br />

als sie großformatiger wurden. Es gibt Kantenlängen von bis zu<br />

1,20 Metern. Das wirkt ruhig, großzügig, elegant. „Allerdings<br />

erfordern solche großformatigen Fliesen auch eine spezielle<br />

Fachkenntnis beim Verlegen“, erklärt Karl-Hans Körner vom<br />

Fachverband Fliesen und Naturstein.<br />

Besonders angesagt sind derzeit keramische Fliesen in Natursteinoptik.<br />

Sie passen gut zu einem klassisch-hochwertigen<br />

Wohnambiente. „Man kann die aktuellen Naturstein-Interpretationen<br />

optisch kaum noch vom echten Granit, Schiefer, Li-<br />

Foto: Deutsche Fliese/Nord Ceram<br />

Foto: Deutsche Fliese/Villeroy & Boch<br />

Foto: Deutsche Fliese/Jasba<br />

Dieses Produkt von<br />

Nord Ceram ist<br />

kein Beton,<br />

sondern Keramik.<br />

Sogar als Deko im<br />

Schlafzimmer tauchen<br />

sie auf –Ton in Ton mit<br />

dem Bettbezug.


WOHNIDEEN_75<br />

mestone oder Marmor unterscheiden“, sagt Ehli. Dabei sind sie robuster,<br />

pflegeleichter und fleckenunempfindlicher als die Originale aus dem<br />

Steinbruch.<br />

In Wohnungen im Landhausstil oder dem beliebten Shabby-Schick wirken<br />

Fußböden aus Holzdielen besonders warm und gemütlich. Inzwischen<br />

gibt es Fliesen in Holzoptik, die ganz natürlich wirken und unempfindlicher<br />

gegen Kratzer sind. Aber spätestens, wenn man barfuß<br />

darüber läuft, bemerkt man den Unterschied.<br />

Den Ideen der Fliesendesigner sind kaum Grenzen gesetzt. Sie kreieren<br />

Keramik in Beton- und Zementoptik für großzügige Lofts oder den Außenbereich.<br />

Für die extravagante Wandgestaltung eignen sich Fliesen in<br />

Leder- oder Textilanmutung, aber auch in Tapetenoptik. Katja Fischer<br />

Foto: Deutsche Fliese/Agrob Buchtal<br />

Auch filigrane Wandverzierungen<br />

sind mit<br />

Fliesen möglich, hier von<br />

Jasba.<br />

Keramik oder Holz? Die<br />

Fliesendesigner können<br />

inzwischen so ziemlich<br />

jede Optik gestalten.<br />

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Ratgeber<br />

77_Mit spitzem Bleistift<br />

Solides Finanzierungskonzept als Basis<br />

des Unternehmens Traumhaus<br />

79_Referenzen sind Gold wert<br />

Was eine gute Baufirma ausmacht<br />

81_Blick ins Bautagebuch<br />

Detaillierte Dokumentation kann<br />

bei späterer Mängelsuche helfen<br />

82_Vorsicht, Frost!<br />

Wer beim Bau keine Winterpause<br />

einlegt, riskiert gravierende Schäden


RATGEBER_77<br />

Bevor es ans Bauen oder<br />

an die Objektsuche geht,<br />

ist erst einmal Rechnen<br />

angesagt. Ohne einen<br />

ehrlichen Kassensturz<br />

geht gar nichts.<br />

Mit spitzem<br />

Bleistift<br />

Ein solides Finanzierungskonzept<br />

ist die Basis jedes Traumhauses<br />

Fotos: Fotolia<br />

1Aktuelle Liquidität ermitteln_Als<br />

Erstes sollten Bauherren und Immobilienbesitzer<br />

in spe eine Checkliste<br />

erstellen. Auf der Einnahmeseite<br />

müssen Nettoeinkommen, Kapitalerträge sowie<br />

sonstige Einnahmen, zum Beispiel das Kindergeld,<br />

aufgelistet werden. Auf der anderen Seite<br />

sind monatliche Ausgaben für Miete und<br />

Lebenshaltungskosten, unregelmäßige<br />

Ausgaben wie zum Beispiel Urlaub,<br />

Beiträge, Versicherungen sowie<br />

Kfz-Aufwendungen zu vermerken.<br />

Aus der Differenz zwischen<br />

der Summe der Einnahmen und<br />

der Summe der Ausgaben ergibt<br />

sich der Betrag, der rein theoretisch in<br />

die Immobilienfinanzierung fließen kann. „Allerdings<br />

sollten nicht alle freien Mittel bis zum<br />

letzten Euro ins Eigenheim investiert werden“,<br />

rät Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale<br />

Nordrhein-Westfalen. Für ungeplante Ausgaben<br />

sollte eine Geldreserve da sein. „Ansonsten<br />

müssten Anschaffungen über teure Ratenkredite<br />

finanziert werden, das könnte die Liquidität<br />

unnötig belasten“, warnt Scherfling.<br />

2Vorhandenes Eigenkapital zusammenrechnen_„Als Faustregel gilt,<br />

dass 20 bis 30 Prozent Eigenkapital bei einer Immobilienfinanzierung<br />

eingebracht werden“, sagt Julia Topar vom Bundesverband deutscher Banken.<br />

Von vornherein bedacht werden sollten auch die gegebenenfalls auch aus<br />

Eigenkapital zu finanzierenden Kosten für den Umzug und für den Kauf etwa einer<br />

neuen Küche oder neuer Möbel, empfiehlt Helmut Weigt vom Verband Wohneigentum.<br />

Kräftig zu Buche schlagen können übrigens auch die immer anfallenden<br />

Nebenerwerbskosten. Das sind neben Grunderwerbsteuer,<br />

Notar- und Grundbuchgebühren eventuell auch die Maklerprovision<br />

oder Kosten für Architekten- und Ingenieurleistungen. „Zum Punkt<br />

Nebenkosten sollten sich Immobilienbesitzer ebenfalls eine Liste<br />

machen“, rät Topar.<br />

3Staatliche Angebote prüfen_Der Staat unterstützt Verbraucher beim<br />

Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum. Es gibt verschiedene Finanzierungshilfen.<br />

Zum Beispiel über die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

(KfW). Dort können Interessierte etwa ein staatlich gefördertes zinsgünstiges<br />

Darlehen beantragen. „Der Finanzierungsanteil beträgt bis zu 30 Prozent der<br />

Gesamtkosten bei einem Kredithöchstbetrag von 100 000 Euro“, erläutert Topar.<br />

Daneben können auch über sogenannte Wohn-Riester-Verträge staatliche Zulagen<br />

und Steuervorteile für den Erwerb oder den Bau selbst genutzten Eigenheimen<br />

Eigenheimen verwendet werden. „Ob die eher komplizierte Riester-Förderung für ein<br />

konkretes Eigenheimvorhaben empfehlenswert ist, hängt von der individuellen<br />

Finanzlage des Häuslebauers ab“, sagt Helmut Weigt. Er empfiehlt, unabhängigen<br />

fachlichen Rat einzuholen, etwa bei den Verbraucherzentralen.


78_RATGEBER<br />

4Finanzierungsvariante<br />

wählen_„Die in der Praxis<br />

am häufigsten genutzte<br />

Variante der Immobilienfinanzierung<br />

ist der Festzinskredit“,<br />

sagt Topar. Dabei wird der Zinssatz<br />

für einen längeren Zeitraum<br />

festgeschrieben und bleibt für diese<br />

Zeit unverändert - üblicherweise für<br />

fünf, zehn oder 15 Jahre. Die<br />

Laufzeit kann je nach Tilgungsrate<br />

über 30 Jahre gehen. Der Vorteil:<br />

Planungssicherheit. Der Nachteil:<br />

Der Kunde ist langfristig gebunden.<br />

„Es gibt aber auch die Möglichkeit,<br />

einen Kredit mit variablen Zinsen<br />

aufzunehmen - die monatliche<br />

Belastung kann also je nach Zinsentwicklung<br />

steigen oder sinken“,<br />

erklärt Julia Topar. Hierbei können<br />

Verbraucher eine Zinsobergrenze<br />

vereinbaren. Dafür verlangt das<br />

Kreditinstitut allerdings eine Prämie.<br />

Ein Bauspardarlehen ist eine weitere<br />

mögliche Finanzierungsvariante.<br />

5Darlehensobergrenze ermitteln_Dabei sollten nicht nur die aktuellen<br />

Marktzinsen, sondern auch das eigene Alter berücksichtigt werden. Je<br />

älter die Immobilienbesitzer sind, desto schneller sollte die Finanzierung<br />

abgeschlossen sein. „Spätestens mit Eintritt ins Rentenalter sollte das Eigenheim<br />

unbedingt schuldenfrei sein“, empfiehlt Ralf Scherfling. Um eine<br />

Unterfinanzierung zu vermeiden, sollten Verbraucher auf eine seriöse und<br />

vollständige Kostenaufstellung achten, rät Weigt. „Sonst kann der Traum<br />

vom eigenen Heim schnell als Albtraum enden und die gesamte Existenz<br />

gefährden.“ Sabine Meuter<br />

Foto: Fotolia<br />

Verwirklichen Sie Ihren Traum.<br />

Mit der Sparkassen-Baufinanzierung.<br />

Machen Sie Ihre Träume wahr – zu Top-Konditionen. Was immer Sie planen: ein Haus<br />

mit viel Platz für die ganze Familie, eine großzügige Maisonette-Wohnung oder ein<br />

hübsches Single-Appartement. Die Gelegenheit ist günstig.<br />

Unser Team berät Sie gerne: baufinanzierung@sparkasse-ulm.de.<br />

Wenn´s um Geld geht


RATGEBER_79<br />

Ein nach allen Regeln<br />

der Baukunst errichtetes<br />

Mauerwerk hat großen<br />

Einfluss auf Standfestigkeit<br />

und Energiebilanz<br />

des Hauses. Auch die<br />

Maueröffnungen müssen<br />

exakt gearbeitet sein,<br />

damit nachfolgende<br />

Gewerke qualitätsgerechte<br />

Leistungen<br />

erbringen können.<br />

Referenzen<br />

sind Gold wert<br />

Was eine gute Baufirma ausmacht<br />

Foto: Bauherren-Schutzbund


80_RATGEBER<br />

Der Bau eines Eigenheims ist für die meisten Menschen<br />

eines der größten Projekte in ihrem Leben. Sie stecken<br />

viel Geld und Liebe hinein. Umso wichtiger ist es, eine<br />

Baufirma zu finden, die hält, was sie verspricht.<br />

„In den Hausprospekten erscheint immer alles rosarot“,<br />

sagt Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren<br />

in Berlin. „Ruck, zuck ist das neue Heim aufgebaut,<br />

selbstverständlich ohne Stress und Ärger.“ Aber: Die<br />

Baufirma kann insolvent werden, die Bauherren stehen<br />

mit dem Rohbau da. Und fast alltäglich sind Baumängel.<br />

Foto: Fingerhaus.<br />

Gerade weil Häuslebauer in der Regel Bau-Laien sind,<br />

sollten sie vor der Unterzeichnung eines Vertrages besonders<br />

kritisch sein. Reinhold-Postina rät, Angebote von<br />

mehreren Baufirmen zu vergleichen. Idealerweise sollten<br />

Unternehmen bevorzugt werden, die langjährige Erfahrung<br />

mit Einfamilienhäusern haben.<br />

Auskünfte über Kosten- und Termintreue<br />

„Wer heute eine Brücke, morgen eine Produktionshalle<br />

und zwischendurch mal ein Einfamilienhaus baut, wird<br />

sich schwertun“, meint Udo Schumacher-Ritz vom Verein<br />

zur Qualitäts-Controlle am Bau. Spezialisten arbeiten effizienter.<br />

Alle Planungen und Verbindungen stehen, die<br />

Abläufe sind durchgespielt und perfektioniert. „Das spiegelt<br />

sich in den Kosten wider“, erklärt der Bausachverständige.<br />

„Denn diese Baufirmen haben sich auf ein Segment<br />

des Bauens spezialisiert und können hierdurch<br />

wirtschaftlicher arbeiten. Das kommt dem Bauherrn zugute.“<br />

Unerlässlich bei der Auswahl sind Referenzen. „Die sollte<br />

man aber nicht nur sammeln, sondern sich die Objekte<br />

wirklich anschauen“, sagt Reinhold-Postina. „Die meisten<br />

Hausbesitzer erzählen gern von ihrem Bau, besonders<br />

wenn man freundlich fragt.“<br />

„Ihre Auskünfte über Kosten- und Termintreue und den<br />

Umgang der Baufirma mit Problemen sind Gold wert.<br />

Wenn der Hausbesitzer dann noch versichert, dass er jederzeit<br />

noch einmal mit seiner Firma bauen würde, ist das<br />

ein gutes Zeichen.<br />

Hundertprozentige Sicherheit, dass es auch mit dem eigenen<br />

Bau gut laufen wird, gibt es aber nicht. „Es kann auch<br />

bei sehr guten Firmen immer etwas Unvorhergesehenes<br />

passieren“, betont Schumacher-Ritz. „Sie können zum<br />

Beispiel durch verzögerte Kundenzahlungen in finanzielle<br />

Bedrängnis kommen.“ Deshalb rät er, weitere Sicherheiten<br />

zu vereinbaren. In vielen Verträgen wird festgelegt,<br />

dass der Auftraggeber für die Dauer der Gewährleistungsfrist<br />

einen Sicherheitsbetrag einbehalten darf. Dieser<br />

muss mindestens fünf Prozent der Rechnungssumme<br />

betragen. „Das reicht aber nicht, wenn größere Mängel<br />

auftreten“, erklärt der Bausachverständige. Er empfiehlt<br />

einen Sicherheitseinbehalt von zehn bis 15 Prozent.<br />

Verträge gründlich prüfen<br />

Misstrauisch sollten Bauherren werden, wenn die Firma<br />

darauf besteht, dass der Bauherr das Geld für die Abschlagszahlungen<br />

auf das Firmenkonto und nicht auf ein<br />

separates Bankkonto überweisen soll. „Das ist bei Insolvenz<br />

gefährlich.“ Kommt eine Baufirma in die engere<br />

Wahl, sollten die Verträge gründlich geprüft werden.<br />

„Wenn die Firma von sich aus die vollständigen Unterlagen<br />

zur Prüfung bereitstellt und vielleicht noch selbst<br />

mögliche Zusatzkosten auflistet, schafft das Vertrauen“,<br />

findet Reinhold-Postina. Katja Fischer<br />

Die im Werk<br />

vorgefertigten<br />

Teile müssen auf<br />

der Baustelle<br />

millimetergenau<br />

zusammengefügt<br />

werden.<br />

Wir nehmen auch Sie in Schutz…<br />

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RATGEBER_81<br />

Blick ins<br />

Bautagebuch<br />

Vom Bauhelm<br />

bis zum<br />

Arbeitsschuh…<br />

Detaillierte Dokumentation der Arbeiten kann<br />

bei späterer Mängelsuche helfen_Überlässt man<br />

den kompletten Hausbau den Handwerkern, ist<br />

das natürlich bequem. Aber zumindest eine<br />

detaillierte Dokumentation der Arbeiten macht<br />

Sinn: Manchmal hat man Glück und Fotos im<br />

Bautagebuch dokumentieren auch Baumängel.<br />

Auch wenn es etwas Arbeit macht: Das Führen<br />

eines Bautagebuchs kann später helfen, Mängel<br />

im neuen oder umgebauten Haus schneller zu<br />

finden. Ein Beispiel: Wird nach dem Einzug in das<br />

neue Haus die Fußbodenheizung nicht richtig<br />

warm, können die Bilder vom Verlegen der<br />

Anlage, die inzwischen vom Estrich verdeckt ist,<br />

Fehler dokumentiert haben. Ein Experte kann das<br />

dann einschätzen.<br />

Sofern eine lückenlose Dokumentation existiert,<br />

sei das der schnellste und preiswerteste Weg zur<br />

Fehlerfindung, erklärt Dieter Leukefeld vom<br />

Verband Privater Bauherren in Berlin. Solche<br />

Tagebücher kann man auf Papier, im Computer<br />

oder sogar öffentlich als Blog im Internet führen.<br />

Bautagebücher haben für den Bauherrn auch<br />

ganz praktische Vorteile bei einfachen späteren<br />

Renovierungsarbeiten, etwa wenn die Farbcharge<br />

in der Küche festgehalten wird. Der VPB rät<br />

Bauherren, möglichst viele Details zu notieren.<br />

Dazu gehört auch, Baumaterial wie Fliesen,<br />

Sanitärobjekte oder Holzdielen schon beim<br />

Einkauf oder beim Aussuchen mit dem Handwerker<br />

zu fotografieren. Die Bilder kommen in das<br />

Bautagebuch. Denn erreicht später eine falsche<br />

Lieferung von Baustoffen die Baustelle, lässt sich<br />

der Fehler einfacher nachweisen.<br />

Ein kostenloses Handbuch zum Erstellen eines<br />

Bautagebuchs gibt es bei Verband Privater<br />

Bauherren unter www.vpb.de/download/<br />

handbuch_zum_vpb-bautagebuch.pdf<br />

Das ganze<br />

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Telefon +49 (0)7542 9300-0<br />

Foto: Fotolia


82_RATGEBER<br />

Vorsicht, Frost!<br />

Foto: Arno Burgi<br />

Wer beim Bau keine Winterpause einlegt, riskiert gravierende Schäden<br />

Die Winterruhe auf dem Bau gehört weitgehend der Vergangenheit<br />

an. Heute arbeiten Bauunternehmen das ganze Jahr hindurch, denn<br />

schließlich ist Zeit Geld. Und auch die Bauherren machen Druck. Sie<br />

wollen schnell in ihr neues Heim einziehen, selbst in der kalten Jahreszeit.<br />

Doch das kann sie teuer zu stehen kommen.<br />

Meine Baumessen<br />

„Wer sich keine Winterpause gönnt, riskiert gravierende Schäden am<br />

Bauwerk“, warnt Herbert Oberhagemann vom Verband Privater Bauherren.<br />

„Denn Frost und Feuchtigkeit können dem Bau immens zusetzen.“<br />

Eine große Gefahr sind Schimmel und Algen. Sie siedeln sich in<br />

nassen und kalten Gebäuden im Mauerwerk an. „Wird dann die<br />

Feuchtigkeit nicht gründlich entfernt, vermehren sie sich explosionsartig“,<br />

erklärt der Bauexperte. Wenn unbedingt im Winter gebaut werden<br />

muss, dann sollte die Baustelle wenigstens mit Folien geschützt<br />

und gut beheizt werden.<br />

Je nach Region gehen die Arbeiten meist bis in den Dezember voran.<br />

„Januar und Februar sind erfahrungsgemäß die kältesten Monate. Da<br />

muss man besonders aufpassen“, sagt Heinrich Schroeter, Präsident der<br />

Bayerischen Ingenieurekammer-Bau in München. Grundsätzlich gilt,<br />

dass bis zu einer Temperatur von plus fünf Grad das Bauen in der Regel<br />

kein Problem ist.<br />

Sinken die Werte aber unter diese Grenze, müssen auf der Baustelle<br />

besondere Vorkehrungen getroffen oder eben der Bau eingestellt werden.<br />

„Dann kann man ohne Schutz nicht mehr mit wassergebundenen<br />

und wasserlöslichen Baustoffen arbeiten“, erklärt Oberhagemann. Und<br />

davon gibt es viele auf dem Bau: Mörtel, Kleber, Putz, Anstriche. „Sie<br />

verändern ihre Materialeigenschaften.“<br />

Vom Keller bis<br />

zum Dach, hier<br />

f indet jeder<br />

den passenden<br />

Fachbetrieb.<br />

www.hausholzenergie.de<br />

www.hausbauenergie.de<br />

Friedrichshafen<br />

6.–8.11.2015<br />

Donaueschingen<br />

15.–17.1.2016<br />

Radolfzell<br />

19.–21.2.2016<br />

Tuttlingen<br />

4.–6.3.2016<br />

Stuttgart<br />

1.–3.4.2016<br />

Veranstalter: Peter Sauber Agentur<br />

Messen und Kongresse GmbH<br />

Wankelstraße 1 | DE-70563 Stuttgart<br />

Auch Josef Reis von der Gesellschaft für Technische Überwachung<br />

(GTÜ) in Stuttgart ist der Meinung, dass Maurerarbeiten bei Frost nur<br />

unter besonderen Schutzmaßnahmen stattfinden dürfen. Frostschutzmittel<br />

sind nicht zulässig, und Salze zum Auftauen dürfen die Firmen<br />

ebenfalls nicht verwenden. Ist das Mauerwerk erst einmal gefroren,<br />

darf darauf nicht weiter gemauert werden. Beschädigte Teile müssen<br />

vor dem Weiterbau abgetragen werden.<br />

„Bauherren sollten wissen, dass Winterbaustellen immer eine besondere<br />

Herausforderung an die beteiligten Firmen darstellen und für das<br />

Bauwerk Risiken mit sich bringen“, betont Schroeter. „Außerdem verteuern<br />

sie die Bauarbeiten.“ Oft wäre es sinnvoller, darauf zu verzichten.<br />

Katja Fischer


Ihre<br />

Nummer eins<br />

im Süden.


Harry Krüger<br />

Ihr Finanzierungsberater

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