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insurance - Hoesch & Partner

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Ausgabe 2013 / Euro 6,–<br />

<strong>insurance</strong><br />

Das Magazin von <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong><br />

News & Infos<br />

Aktuelle Informationen<br />

Versicherung<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

Profile<br />

Erfolg mal sieben<br />

Interview<br />

Hans Eichel<br />

Authentizität<br />

www.hoesch-partner.de/magazin<br />

Reportage<br />

Kunsthändler zwischen Kalkül und Emotion<br />

Reportage<br />

Brügge: Zum Sterben schön


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Foto: Florian Heurich<br />

Editorial<br />

News & Infos Editorial<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Presse und Versicherungen, das ist fast so eine<br />

Art Hassliebe. Manche Journalisten scheinen<br />

sich auf Versicherungen eingeschossen zu<br />

haben. Aber zuletzt gab es auch löbliche Ausnahmen.<br />

In der Diskussion um die drohende Altersarmut gab es<br />

angenehm sachliche Beiträge, und zur Einführung der<br />

UNISEX-Tarife könnte man fast von einer Symbiose<br />

zwischen PR-Abteilungen und Medien sprechen. Und<br />

das ist gut so. Denn immerhin geht es um die gravierendsten<br />

Veränderungen, seit es Versicherungen in<br />

Deutschland gibt. Mehr dazu ab Seite 10.<br />

Drei Artikel möchte ich Ihnen besonders ans Herz legen.<br />

Das Interview mit Hans Eichel ist ein echtes Highlight,<br />

in seine Amtszeit fallen immerhin die Agenda 2010 und<br />

die Einführung des Euro. Heute engagiert er sich zum<br />

Thema Finanzen der Städte und Kommunen. Einer,<br />

der etwas zu sagen hat und das auch tut – ab S. 36. Ein<br />

wahrer Geheimtipp ist der Reisebericht aus und über<br />

Brügge. Ich kenne kaum jemanden, der schon mal da<br />

war. Die Stadt hat man irgendwie nicht auf dem Schirm,<br />

aber wer unsere Reportage liest, möchte unbedingt hin<br />

(S. 40). Und dann noch die Frage aller Fragen: Was<br />

braucht es zum Glücklichsein? Für Minimalisten lautet<br />

die Antwort: Sie brauchen nur wenig, um glücklich zu<br />

sein. Luxus ist für sie Freiheit, Unabhängigkeit – und<br />

ihr Macbook. Warum das so ist, finden Sie ab Seite 30<br />

heraus. Und fast hätte ich es vergessen: Alle Kunstinteressierten<br />

und solche, die es werden wollen, erfahren<br />

ab S. 20, wie ein Kunstgegenstand oder eine Antiquität<br />

eigentlich zu ihrem Wert kommen.<br />

Sie sehen ein Heft, das vieles verspricht und bestimmt<br />

auch hält. Wie immer wünsche ich Ihnen ein angenehmes<br />

Lesevergnügen.<br />

Dipl.-Kfm. Carlos Reiss<br />

Gründer und Geschäftsführer <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> GmbH<br />

Dozent für Versicherungsbetriebslehre<br />

7


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Foto: IStock, DPA Picture Alliance, brugge.be<br />

30<br />

36<br />

40<br />

Impressum<br />

Herausgeber <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> GmbH<br />

Rüsterstraße 1, 60325 Frankfurt, Telefon 069 – 7 17 07 – 0,<br />

Geschäftsführung Carlos Reiss<br />

Verlag Konzept Verlagsgesellschaft, Ludwigstraße 33–37,<br />

60327 Frankfurt, Telefon 069 – 9 74 60 640,<br />

Geschäftsführung Heike Allendörfer, Stefan Wolff<br />

Grafisches Konzept Peter Schmidt Group, Frankfurt<br />

Redaktionsleitung Dirk Fellinghauer<br />

Anzeigenleitung Oliver Mack<br />

Redaktion <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Oliver Mack<br />

Art Direction Anja Mathey, Jörg Niehage<br />

Druck Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Auflage 40.000, Anzeigenpreisliste von Juni 2012<br />

Titelfoto Getty Images<br />

News & Infos Inhalt<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

NEws & INfos 10<br />

Aktuelle Versicherungsinformationen<br />

PRofILE 14<br />

Erfolg mal sieben<br />

PRofILE 18<br />

Who is who der Versicherungsbranche<br />

REPoRTAGE 20<br />

Kunsthändler – Zwischen Kalkül und Emotion<br />

sERIE 26<br />

TU Darmstadt – Die perfekte Kombipackung<br />

REPoRTAGE 30<br />

Weniger ist alles – Die Unabhängigkeit der Minimalisten<br />

INTERvIEw 36<br />

Hans Eichel – Neue Mission: Bürgerkredite<br />

REPoRTAGE 40<br />

Brügge – Zum Sterben schön<br />

REPoRTAGE 44<br />

Per Mind-Mapping zum Zweitgedächtnis<br />

HoEsCH & PARTNER INsIDE<br />

Carlos Reiss: Richtige Schlüsse ziehen 50<br />

Standort Stuttgart 66<br />

Events im Rückblick 70<br />

vERsICHERUNG<br />

Bewertung willkommen 54<br />

Betriebliche Vorsorge – Alternative zur Gehaltserhöhung 58<br />

Cyberkriminalität 62<br />

PartG mbB – Alternative für freie Berufe 68<br />

PoRTRäT 72<br />

Deutsche Sporthilfe – ElitePlus-Erfolge bei Olympia<br />

GLossE 74<br />

Angst und Scherben<br />

9


10<br />

UNIsEx I: Tarifreform zwischen Emanzipation und Gendermainstreaming<br />

Ob es sinnvollere Felder gibt, auf denen die EU-Bürokratie<br />

ihre Emanzipationsbemühungen ausleben könnte,<br />

ist zumindest diskussionswürdig. Statistisch eindeutig<br />

nachgewiesener Fakt ist nun mal, dass Frauen länger<br />

leben als Männer. Vor diesem Hintergrund beruht<br />

auch die unterschiedliche Tarifkalkulation nicht<br />

auf einer patriarchalisch bedingten Willkür, sondern<br />

ist schlicht der Realität geschuldet. In der<br />

Praxis waren deshalb bisher zum Beispiel Risikolebensversicherungen<br />

für Frauen günstiger –<br />

weil sie statistisch gesehen später sterben –, Rentenversicherungen<br />

dafür etwas teurer, da Frauen<br />

länger leben und damit länger Rente beziehen.<br />

Doch damit ist es ab 21. Dezember 2012 aufgrund<br />

einer EU-Vorgabe vorbei: Männlein und Weiblein<br />

bezahlen dann das gleiche, unabhängig von statistischer<br />

und biologischer Realität. Die Versicherungsbranche<br />

muss und wird das umsetzen. In welchen Sparten es<br />

AUswIRKUNGEN voN UNIsEx-TARIfEN<br />

MöGLICHE BEITRAGsTENDENZEN<br />

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Krankenversicherung<br />

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Zusatzversicherung<br />

News & Infos versicherung aktuell<br />

Renten-<br />

versicherung<br />

teurer wird – und damit ein Abschluss in den nächsten<br />

Wochen lohnt –, zeigen untenstehende Schaubilder.<br />

Jeder Blick darauf ermuntert eindeutig, die anstehenden<br />

Änderungen als Chance zu begreifen und zu prüfen,<br />

in welchen Bereichen der Versicherungsschutz günstig<br />

ergänzt bzw. optimiert werden kann. Wenn Sie Fragen<br />

haben, was zu tun ist und was Sinn macht, melden Sie<br />

sich einfach kurz bei uns. Die Consultants von <strong>Hoesch</strong><br />

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Mischverhältnis 80:20 (Vorsorge) bzw. 70:30 (PKV); Pflegetagegeld: Erste Einschätzung der Versicherer. Theoretische Werte<br />

zur Orientierung. Der tatsächliche Anpassungsbedarf ist abhängig von Gesellschaft, Tarif, etc. und kann abweichen.<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

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UNIsEx II: änderung trifft<br />

Kinder ganz besonders<br />

Warum Kinder, insbesondere Jungs, besonders betroffen<br />

sind? Ganz einfach: Sie haben noch ein langes Leben<br />

und damit viele Versicherungsjahre vor sich. Somit sind<br />

die Auswirkungen überproportional hoch, denn jedes<br />

Jahr in der Altersvorsorge oder in der Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

zählt. Das Einsparpotenzial ist also<br />

besonders hoch. Und eine weitere gute Nachricht: Die<br />

Versicherungsgesellschaften haben darauf reagiert und<br />

spezielle Tarife entwickelt; im Einzelnen bedeutet dies:<br />

Berufsunfähigkeitsversicherung: Spezielle Tarife für<br />

Schüler und Studenten mit einer vorteilhaften Berufsgruppeneinstufung.<br />

Altersvorsorge: Tarife mit niedrigen Einstiegsbeiträgen<br />

und auf Wunsch erhöhter Dynamik, die die UNISEX-<br />

Vorteile für die komplette Vertragslaufzeit konservieren.<br />

Die Jungs sind hier sowieso gefragt, aber auch die Mädchen,<br />

denn neben den UNISEX-Vorteilen geht es auch<br />

um das niedrigere Eintrittsalter, die versicherungstechnische<br />

Konservierung des Gesundheitszustands und<br />

Gut, wenn man die passenden Leistungen wählen kann.<br />

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das Mehr an Zeit für den Aufbau der Altersvorsorge.<br />

Und da die Mädchen, genauso wie Frauen, ein UNISEX-<br />

Umtauschrecht haben, ist ein Abschluss in diesem Jahr<br />

sinnvoll – für alle Geschlechter, aber für Kinder besonders.<br />

■<br />

11


12<br />

warum Kunden keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?<br />

Für einen Versicherungsmakler liegt diese Fragestellung<br />

fast außerhalb der Vorstellungskraft. Warum? Ganz<br />

einfach: Das Berufsunfähigkeitsrisiko ist so elementar<br />

und so existenziell, dass es einfach sehr schwer nachvollziehbar<br />

ist, dass jemand gerade dieses Risiko nicht<br />

versichern will. Bei aller Skepsis gegen die vermeintliche<br />

Verkaufswut der Versicherungsbranche – bei diesem<br />

Thema sind sich sogar die Statistik und Stiftung Warentest<br />

einig: Jeder vierte Arbeitnehmer wird vor Erreichen<br />

der Regelaltersrente berufsunfähig; Finanztest bezeichnet<br />

die Berufsunfähigkeitsabsicherung folgerichtig als<br />

„eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt“.<br />

Die Antworten auf unsere Eingangsfrage, was gegen<br />

eine Berufsunfähigkeitsversicherung spricht, sind in<br />

nebenstehendem Schaubild zusammengefasst. Antworten,<br />

die man natürlich nicht einfach so stehen lassen<br />

kann. Deshalb hier eine sachliche Überprüfung, wie<br />

stichhaltig die gegebenen Antworten sind – und welche<br />

Antworten die Praxis gibt.<br />

„Zu teuer“: Die Absicherung des Berufsunfähigkeitsrisikos<br />

ist eine komplexe Sache: neben den klassischen<br />

Angaben wie Alter, Geschlecht (bis zur Einführung der<br />

UNISEX-Tarife), Laufzeit und Höhe der Rente ist vor<br />

allem die Einstufung in die richtige Berufsgruppe ein<br />

zentrales Element der Preis-Findung. Hier sind Erfahrung<br />

und eine ausgeprägte Kompetenz gefragt. Darüber<br />

hinaus gibt es für viele Berufsgruppen Spezialtarife.<br />

Auch das kann nur anbieten, wer sich auskennt. Wer das<br />

alles weiß, kann einen optimalen Beitrag ermitteln.<br />

„Zahlt nicht“: Ein weit verbreitetes Vorurteil. Sicherlich<br />

gibt es Einzelfälle, in denen die Zahlung umstritten<br />

ist. Damit das nicht passiert, müssen vor allem drei<br />

Aspekte berücksichtigt werden: Einstufung in die richtige<br />

Berufsgruppe, Auswahl des richtigen Versicherers,<br />

bestmögliche Bedingungen.<br />

„Gesundheitsfragen“: Es ist richtig, dass Versicherer<br />

hier sehr genau hinschauen, schließlich ist nur so eine<br />

risikoadäquate Kalkulation möglich. Aber es gibt Alternativen:<br />

Tarife mit Wartezeiten, Grundfähigkeitsversicherung,<br />

„Dread Disease“ (Auszahlung auch bei vorher<br />

definierten möglichen schweren Erkrankungen).<br />

„Fehlende Transparenz“: Ein Vorurteil aus vergangenen<br />

Tagen. Vor allem Internet und technikgetriebene Vergleichsprogramme<br />

führen zu einer nie da gewesenen<br />

Transparenz. Wer sich dann noch von einem kompetenten<br />

Versicherungsmakler begleiten lässt, bekommt den<br />

bedarfsgerechten Versicherungsschutz, den er wünscht.<br />

„Nichts“: das sind immerhin 20 %. Da gibt es nur einen<br />

Rat: Termin machen und sich umfassend informieren. ■<br />

News & Infos versicherung aktuell<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

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Das rechnet sich für Ihr Unternehmen!<br />

Jetzt wird Gesundheitsförderung zu einem unverwechselbaren Markenzeichen, das Sie<br />

als attraktiven Arbeitgeber auszeichnet. Das individuelle Zusammenspiel von betrieblicher<br />

Kranken-Zusatzversicherung (bKV) und betrieblichem Gesundheitsmanagement sorgt<br />

dabei nicht nur für gesunde Mitarbeiter. Sondern bietet vielfältige Wettbewerbsvorteile, die<br />

sich für Ihr Unternehmen auszahlen. Mehr Informationen unter Tel. 0 69/717 07-5 41<br />

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Erfolg mal sieben<br />

Karriere und erfülltes Privatleben – das geht nicht. Denken<br />

viele. Geht doch. Wir zeigen sieben erfolgreiche Menschen aus der<br />

Kundenkartei von <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>, die fordernde Berufe, Familie<br />

und interessante Freizeitgestaltung unter einen Hut bringen.<br />

Heimatverbundener Karriereweg<br />

Warum in die Ferne schweifen,<br />

wenn die Karriere liegt so<br />

nah – das abgewandelte Sprichwort<br />

trifft auf Priv.-Doz. Dr. Alexandra<br />

Petra Hess eindeutig zu.<br />

Abgesehen von zwei Forschungsaufenthalten<br />

in Kalifornien<br />

(Stanford University Medical<br />

School, University of California),<br />

ist die Gynäkologin ihrer Geburtsstadt Düsseldorf<br />

treu geblieben. Nach dem Studium der Humanmedizin<br />

an der Heinrich-Heine-Universität, wo sie auch 2001 mit<br />

der Note „magna cum laude“ promovierte und 2011 habilitierte,<br />

absolvierte die 39-Jährige fast ihren kompletten<br />

beruflichen und wissenschaftlichen Werdegang an der<br />

dortigen Universitätsfrauenklinik. So viel Kontinuität<br />

zahlt sich aus. Nach ihrer zweiten Elternzeit – ihr Sohn<br />

wurde im Januar 2008 geboren, ihre Tochter im Juni<br />

Nordlicht mit faible für den Mittelstand<br />

Geboren und aufgewachsen ist Dr. Marius Dethleffsen<br />

als Sohn einer Unternehmerfamilie in Flensburg.<br />

Von 2003 bis 2007 absolvierte er sein Studium an der<br />

WHU – Otto Beisheim School of Management mit Stationen<br />

in Schweden und Spanien. Nach dem Abschluss<br />

als Diplom-Kaufmann startete er seine berufliche Laufbahn<br />

im Investment Banking. Bei Goldman Sachs in<br />

Frankfurt war er von 2007 bis 2011 in der Beratung von<br />

Kunden bei Fusionen, Akquisitionen und Kapitalmarkttransaktionen<br />

tätig. Hier hatte er bereits während seines<br />

Studiums mehrere Praktika absolviert, hier sah er einen<br />

idealen Einstieg in die Finanzbranche, getreu der Devise:<br />

Lernen von den Besten. Im Zuge seiner Promotion über<br />

Exchange Traded Funds an der WHU unterbrach Marius<br />

Dethleffsen seine Tätigkeit bei Goldman Sachs bis zu<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

2011 – kehrte sie im Oktober dieses Jahres als Oberärztin<br />

an die Universitätsfrauenklinik zurück. Ihre langjährige<br />

Erfahrung bringt sie dort in leitender wissenschaftlicher<br />

Position im UniKid-Kinderwunschzentrum – dem<br />

größten universitären Kinderwunschzentrum Deutschlands<br />

– ein. Hier hatte sie bereits in früheren Jahren<br />

ihre Weiter bildungen im Bereich gynäkologische Endokrinologie<br />

und Reproduktionsmedizin absolviert. Ihre<br />

auch für Medizinerkreise außergewöhnlich intensive<br />

wissenschaftliche Arbeit ist in vielzähligen international<br />

angesehenen Publikationen eindrucksvoll dokumentiert.<br />

Von ihrem profunden Wissen profitieren auch von ihr<br />

betreute Doktoranden und Diplomanden, ebenso übt<br />

Priv.-Doz. Dr. Hess diverse Gutachtertätigkeiten aus.<br />

Trotz solch starker beruflicher Beanspruchung kommen<br />

Familien- und Privatleben nicht zu kurz. Joggen, Yoga,<br />

Ski fahren, Bücher lesen und Reisen gehören zu ihren<br />

liebs ten Freizeit beschäftigungen. ■<br />

seinem Wiedereinstieg im<br />

Jahr 2010. Der Wunsch nach<br />

der Rückkehr ins mittelständische<br />

Umfeld – für ihn nach<br />

wie vor das Rückgrat der deutschen<br />

Wirtschaft – führte ihn<br />

zu neuen Herausforderungen.<br />

Seit 2011 ist er Beteiligungsmanager<br />

bei ARCADIA Beteiligungen<br />

in Hamburg und kümmert sich dort um die<br />

Akquisition und Begleitung attraktiver Unternehmen.<br />

Er genießt das unternehmerische Arbeiten im kleinen<br />

Team – und die örtliche Nähe zum Meer. Mit festem<br />

Boden unter den Füßen gehören Joggen und Golf zu seinen<br />

Hobbys. ■


„Jeder Tänzer ist wie ein<br />

Gewürz“, sagte Eric Gauthier<br />

neulich in einem Interview.<br />

Er muss es wissen: Innerhalb<br />

von wenigen Jahren ist dem<br />

1977 in Montréal geborenen<br />

und in seiner Heimat ausgebildeten<br />

Vielfach-Künstler<br />

der große Sprung gelungen:<br />

vom charismatischen Publikumsliebling<br />

des Stuttgarter<br />

Balletts zum international<br />

gefragten Choreografen und<br />

künstlerischen Leiter seiner eigenen Truppe – der Gauthier<br />

Dance//Dance Company Theaterhaus Stuttgart.<br />

Seine gefeierten und mit Preisen ausgezeichneten Choreografien<br />

wie „Ballet 101“ oder „Air Guitar“ führten<br />

zur Gründung einer eigenen Company am Theaterhaus<br />

Stuttgart. Die erste Gauthier-Dance-Premiere von<br />

„SIX PACK“ war der Auftakt für fünf außerordentlich<br />

erfolgreiche Jahre, die die Company im Juli 2012 mit<br />

Doppelte Exzellenz<br />

Mit der seltenen Doppelqualifikation als Fachanwalt für<br />

Arbeitsrecht und Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz<br />

passt Dr. Stephan Schwilden perfekt in die eindrucksvolle<br />

Riege der Juristen-Persönlichkeiten, die<br />

2000 die AC Tischendorf Rechtsanwälte <strong>Partner</strong>schaftsgesellschaft<br />

(ACT) gegründet haben und kontinuierlich<br />

zu einer der Top-Wirtschaftskanzleien mit derzeit gut<br />

zwanzig Anwälten angewachsen sind. „Wir sind exzellente<br />

Juristen. Vor allem aber kommen Mandanten deshalb<br />

zu uns, weil sie bei uns Geradlinigkeit, Drive, Mut<br />

zu einem klaren Rat und eine enorme Umsetzungsstärke<br />

finden“, beschreibt Dr. Schwilden, was diese<br />

international tätige Frankfurter Kanzlei auszeichnet. Bis<br />

zum Start von ACT war der 1972 in Aachen geborene<br />

Jurist nach Referendariat und Studium in Frankfurt am<br />

Main bei einer der führenden deutschen Wirtschaftskanzleien<br />

im Bereich M&A, Corporate, Turnaround<br />

und Restrukturierungen tätig. 2004 bis 2006 war er<br />

Profile Erfolg mal sieben<br />

Große sprünge durch die welt des Tanzes<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

„CELEBRATION“, der großen Jubiläumsshow zum<br />

fünften Geburtstag, feierte. Das Ausnahmetalent wurde<br />

mit dem selten vergebenen Deutschen Tanzpreis<br />

Zukunft 2011 für Choreografie ausgezeichnet. Gastchoreografien<br />

und Gastauftritte als Tänzer führen Gauthier<br />

um die ganze Welt. Seine Stücke zeichnen sich durch<br />

originelle Ideen, Humor und Zugänglichkeit aus und<br />

begeistern so ein neues Publikum und junge Menschen<br />

für den zeitgenössischen Tanz – und die Jurys bedeutender<br />

Preise. Bei allem Erfolg ist soziales Engagement<br />

für Eric Gauthier, der Schirmherr der Alzheimer-Gesellschaft<br />

Baden-Württemberg und der Kinderrechtsinitiative<br />

Habakuk ist, immer Herzensangelegenheit: Mit<br />

Gauthier Dance Mobil geht das Ensemble in Schulen,<br />

Krankenhäuser oder Altersheime und bringt den Tanz<br />

zu jenen Menschen, die nicht selbst ins Theater kommen<br />

können. Wer meint, mit so viel beruflichem und<br />

sozialem Engagement sei er ausgelastet, irrt: Parallel<br />

zu seiner Karriere als Tänzer gründete Eric Gauthier<br />

2001 eine Band, für die er die Musik und Texte schreibt,<br />

Gitarre spielt und singt. ■<br />

zugleich Interim Legal Counsel<br />

bei einem der weltweit<br />

führenden Technologieunternehmen.<br />

Als geschäftsführender<br />

<strong>Partner</strong> kommen ihm<br />

und seinen Mandanten etwa<br />

bei der Steuerung und Umsetzung<br />

komplexer Restrukturierungsvorhaben<br />

sowie in<br />

schwierigen Streitsituationen<br />

seine ausgewiesene Expertise und sein ausgeprägtes<br />

Verhandlungsgeschick zugute. Sein Wissen und seine<br />

Erfahrung teilt er auch als gefragter Referent bei renommierten<br />

Seminarveranstaltungen und Schulungen.<br />

Von den Anstrengungen des Berufsalltags erholt sich<br />

der verheiratete Vater einer 8-jährigen Tochter, eines<br />

4-jährigen Sohns und eines 18-jährigen Pflegesohns bei<br />

gutem Essen, Reisen, Tennis und Skifahren. ■<br />

15


16<br />

Erfahrener Private Banker stellt exklusiven Club<br />

für Co-Investments zusammen<br />

Mit mehr als 20 Jahren operativer Bankerfahrung im In-<br />

und Ausland, unter anderem bei der Deutschen Bank,<br />

ist Dipl.-Kfm. Nicolai von Engelhardt prädestiniert als<br />

geschäftsführender Gesellschafter der Co-Investor AG.<br />

Das 2000 gegründete Unternehmen, welches Eigenkapitalfinanzierungen<br />

in Mittelständler im deutschsprachigen<br />

Raum durchführt, vereint als Gesellschafter elf<br />

erfahrene und namhafte Unternehmer, darunter Gründer<br />

von international agierenden Konzernen, ehemalige<br />

Topmanager und Aufsichtsräte von DAX-Gesellschaften.<br />

Der 1962 geborene von Engelhardt hat sich 2009<br />

mit seiner Expertise in Strategieentwicklung, Business<br />

Development und vielfältiger Transaktionserfahrung<br />

in Mittelstandsinvestments dem professionellen Team<br />

der Co-Investor AG angeschlossen. Das Unternehmer-<br />

Netzwerk aus finanzstarken Persönlichkeiten und<br />

erfolgreichen Entrepreneurs organisiert dabei exklusive<br />

Minderheitsbeteiligungen mit einem Volumen von<br />

schnellstart zur eigenen finanzboutique<br />

Nur drei Jahre nach seinem<br />

Abschluss in Wirtschaftsinformatik<br />

an der European<br />

Business School – Schloss<br />

Reichartshausen – und nach<br />

ersten beruflichen Stationen<br />

als M&A-Experte bei Rothschild<br />

in Frankfurt und UBS<br />

Warburg in London gründete<br />

Andreas Thümmler 1998 in<br />

Frankfurt Corporate Finance<br />

<strong>Partner</strong>s (CFP). Die M&A<br />

und Corporate Finance Boutique konzentrierte sich<br />

zunächst auf kleine und mittelgroße Transaktionen<br />

im Technologie- und Telekommunikationssektor in<br />

Deutschland. Heute hat CFP acht Niederlassungen in<br />

Europa, den USA und Japan. 70 Professionals arbeiten<br />

für CFP und haben bereits mehr als 250 europä-<br />

Profile Erfolg mal sieben<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

jeweils fünf bis 50 Millionen<br />

Euro. Ausgewählte Investoren<br />

aus dem Netzwerk sowie das<br />

Management und die Gesellschafter<br />

der Co-Investor AG<br />

bringen sich gemeinsam mit<br />

ihren privaten Vermögen und<br />

– falls gewünscht – ihrer Expertise<br />

bei Unternehmen mit klarer<br />

Wachstumsperspektive ein.<br />

Die in anspruchsvoller Due Diligence ausgesuchten<br />

Portfoliounternehmen profitieren von der nachhaltigen<br />

Kapitalisierung ebenso wie von der Erfahrung und<br />

den Kontakten des Investoren-Netzwerks. Wie gut die<br />

Rechnung aufgeht, zeigen die profitablen Exits – unter<br />

anderem der Börsengang der Mobotix AG – sowie das<br />

ständige Wachstum der Investitionsvolumina der Co-<br />

Investor AG. ■<br />

ische und internationale M&A und Corporate-Finance-<br />

Transaktionen abgeschlossen. Als agierender Vorstand<br />

der CFP-Gruppe erweiterte Andreas Thümmler das<br />

Geschäftsfeld um den Fonds-Management-Bereich<br />

und etablierte CFP & Founders Investments, einen<br />

nicht-institutionellen Co-Investment-Fonds mit unbegrenzter<br />

Laufzeit. Der Fonds umfasst Kapital von<br />

CFP, seinen Geschäftsführern und gut 150 einzelnen<br />

Gründern und Unternehmern. Durch dieses Netzwerk<br />

an Unternehmern konnte CFP sein Deal-Flow-Radar<br />

nochmals erweitern. Der Fonds konzentriert sich auf<br />

wachstumsstarke Unternehmen aus den Sektoren<br />

Technologie, Telekommunikation, Life Science und<br />

Cleantech. Heute ist die Corporate-Finance-<strong>Partner</strong>s-<br />

Gruppe als sektorfokussierter Mid-Market-Berater mit<br />

globaler Beratungs- und Co-Investitionstätigkeit positioniert.<br />

Neben Sport, Kino und Musik begeistert sich<br />

der 39-Jährige für Whisky. ■


Nach ihrem Studium in Heidelberg startete Susanne<br />

Knigge 1991 ihre Laufbahn als Rechtsanwältin in Hamburg,<br />

1995 stieg sie dort als <strong>Partner</strong> bei Dommel, Schlosser<br />

& <strong>Partner</strong> Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer<br />

ein. Die in Bremerhaven geborene Juristin<br />

betreut mittelständische Biotech-, Pharma- und Medizintechnikunternehmen<br />

sowie spezialisierte ärztliche<br />

Gemeinschaftspraxen auf dem Gebiet des Gesellschafts-<br />

und Arbeitsrechts und in den für diese Branchen einschlägigen<br />

Rechtsgebieten. Zu ihren Tätigkeitsschwerpunkten<br />

gehört die Mitwirkung bei der Gründung und<br />

beim Kauf und Verkauf von Unternehmen bzw. Unternehmensanteilen.<br />

Auch hat sie Erfahrung als Mitglied<br />

von Aufsichtsgremien bei Hightech-Firmen. Aus diesem<br />

Tätigkeitsfeld heraus entwickelte sich, dass Susanne<br />

Knigge seit 2010 Geschäftsführerin der t2cure GmbH in<br />

Profile Erfolg mal sieben<br />

Juristische wegbegleiterin für Biotech- und stammzellfirmen<br />

Frankfurt ist, die sie schon seit<br />

der Gründung im Jahre 2006<br />

betreut hat. Das von Frankfurter<br />

Universitäts-Medizinern<br />

initiierte und mit Venture-Kapital<br />

finanzierte Unternehmen<br />

entwickelt innovative Stammzelltherapien<br />

zur Behandlung<br />

von Herzinfarkt und von peripheren<br />

Verschluss-Krankheiten. Im zukunftsträchtigen<br />

Bereich Stammzellen ist auch die stellacure GmbH in<br />

Hamburg angesiedelt. Hier ist Susanne Knigge ebenfalls<br />

seit einigen Jahren Geschäftsführerin. Einen Ausgleich<br />

zu ihrem intensiven beruflichen Einsatz findet Susanne<br />

Knigge im Golfsport, der allerdings in der letzten Zeit<br />

hin und wieder zu kurz kommt. ■<br />

17


18<br />

Versicherungsköpfe und<br />

ihre Erfolgsgeschichten<br />

Wenige Branchen sind so permanent in Bewegung wie die<br />

Versicherungsbranche. Umso spannender ist es, die Werdegänge<br />

von führenden Köpfen dieser Branche zu verfolgen – und bei dieser<br />

Gelegenheit auch ihre privaten Seiten ein wenig kennenzulernen.<br />

Mit Herz und verstand – und mit optimismus<br />

Seit 25 Jahren mit Herz und Verstand Vertriebler – so<br />

könnte man die Vita von Frank Kettnaker kurz und prägnant<br />

beschreiben. Nach abgeschlossener Ausbildung<br />

zum Versicherungskaufmann 1987 begann der in Geroldstein<br />

in der Eifel geborene Kettnaker seine berufliche Laufbahn<br />

als Verkaufsleiter bei der AXA – Colonia Versicherung.<br />

In der Folge seines Wechsels zur DBV-Winterthur im<br />

Jahr 1991 verantwortete er in verschiedenen Führungspositionen<br />

den Vertriebs- und Marketingerfolg im Konzern<br />

und übernahm 2005 schließlich die Leitung des Maklervertriebs<br />

der heutigen AXA-Tochter. Eine neue Herausforderung<br />

ergab sich im Jahr 2007, als der bekennende<br />

Optimist sein Engagement beim ALTE LEIPZIGER –<br />

HALLESCHE-Konzern begann. Zunächst als Leiter Maklervertrieb<br />

und ab Ende 2007 dann als Vorstand für die<br />

Bereiche Vertrieb und Marketing, steuert er die Geschicke<br />

einer – Zitat: „erfolgshungrigen Truppe mit hervorra-<br />

Sven Enger kennt die Investment-<br />

und Versicherungswelt<br />

in all ihren Facetten: Der<br />

Diplom-Kaufmann und Wirtschaftspsychologe<br />

startete seine<br />

Karriere im Jahr 1993 bei der<br />

Unternehmensgruppe Deutscher<br />

Ring. Danach folgten<br />

Führungspositionen bei der<br />

Delta Lloyd Lebensversicherung AG und der Skandia<br />

Lebensversicherung AG in Berlin. Im Jahr 2009 gründete<br />

er die Liberty Hill AG, die es sich zum Ziel gesetzt<br />

hat, Versicherungsmakler mit innovativen Dienstleistungen<br />

und Services zu unterstützen. Im August 2011<br />

folgte dann der Wechsel zu Standard Life, wo Sven<br />

Enger seitdem als CEO und Mitglied des UK-Boards<br />

gendem Potenzial“. Die nähere<br />

Zukunft der Branche schätzt<br />

Kettnaker als eine große<br />

Herausforderung ein, der er<br />

sich aber gerne stellt. Wichtige<br />

Erfolgsfaktoren für eine gute<br />

Perspektive sind für ihn aber<br />

ein selbstkritischer Rückblick<br />

der Branche auf gemachte<br />

Fehler und ein proaktiver Umgang mit den neuen Rahmenbedingungen.<br />

Getreu seiner positiven Grundeinstellung<br />

fügt er mit einem Lächeln hinzu: „Vertriebler finden<br />

immer einen Weg.“ Als Gegenpol zu den fordernden Aufgaben<br />

im Berufsalltag entspannt sich Frank Kettnaker in<br />

seiner Freizeit gerne mit seiner Familie oder genießt die<br />

Abwechslung seiner vielfältigen Hobbys, zu denen Golfen<br />

oder auch Tauchen gehören. ■<br />

facettenreicher CEo mit sinn für verantwortung<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

die Verantwortung für das deutsche und österreichische<br />

Geschäft trägt. In einem Umfeld, in dem klassische Versicherungsprodukte<br />

deutlich an Attraktivität eingebüßt<br />

haben und die Nachfrage nach investmentorientierten<br />

Vorsorgeprodukten steigt, sieht er genau hierin eine<br />

sehr reizvolle Aufgabe, denn Standard Life kombiniert<br />

innovative Vorsorgekonzepte mit Investmentkompetenz<br />

und Servicequalität. Besonders am Herzen liegt Sven<br />

Enger das Thema „Altersarmut“. Die politische Diskussion<br />

hat den Kunden die Gefahr der Altersarmut wieder<br />

stärker ins Bewusstsein gerückt. Für Sven Enger spielen<br />

jetzt Versicherer und Vermittler eine zentrale Rolle: Sie<br />

sollten sich nach seiner Überzeugung ihrer gesellschaftlichen<br />

Verantwortung bewusst sein, die Kunden von der<br />

Wichtigkeit der Altersvorsorge zu überzeugen, um eine<br />

finanzielle Altersarmut zu verhindern. ■


Treffsicher im vertrieb<br />

„Vertrieb findet draußen<br />

statt“ – getreu diesem Motto<br />

ist Wolfgang Hanssmann an<br />

rund 170 Tagen im Jahr bei<br />

seinen „Kunden“ im Vertrieb<br />

unterwegs. Wolfgang Hanssmann<br />

ist Vorstand bei der<br />

AXA Konzern AG und dort<br />

zuständig für das Ressort<br />

Vertrieb und Marketing. Der<br />

Vertrieb und das Thema Versicherungen<br />

sind seine Welt –<br />

seit 20 Jahren. Einen Großteil<br />

seines Berufslebens verbrachte der gebürtige Baden-<br />

Badener nach dem BWL-Studium selbst im Vertrieb<br />

beim Endkunden. Heute gestaltet er als Vorstand die<br />

Vertriebs- und Marketing-Strategie des AXA-Konzerns<br />

und setzt sich in dieser Funktion auch dafür ein, dass<br />

die Versicherungsbranche ihre gesellschaftspolitische<br />

Rolle stärker vermittelt. In unsicheren Zeiten sieht<br />

Bettina Anders studierte in<br />

den achtziger Jahren Mathematik<br />

und Geografie in Müns-<br />

ter, wo sie auch promovierte.<br />

1990 trat sie in die Victoria<br />

Versicherung ein, dort<br />

war sie zuletzt als Bereichsleiterin<br />

für Anwendungsentwicklung<br />

tätig. Im Jahr<br />

2000 wurde Bettina Anders<br />

mit Verantwortung für den<br />

gleichen Bereich Mitglied<br />

der Geschäftsführung der<br />

ITERGO, des IT-Dienstleisters für die Unternehmen<br />

der ERGO Versicherungsgruppe. 2004 übernahm<br />

Bettina Anders den Vorsitz der Geschäftsführung der<br />

ITERGO. Seit Oktober 2007 ist sie Vorstandsmitglied<br />

der ERGO Versicherungsgruppe und verantwortlich<br />

für Kundenservice, Betriebsorganisation und IT. Eines<br />

der wegweisenden Projekte, die Bettina Anders auf den<br />

Weg gebracht hat, war die Zusammenführung der IT-<br />

Profile who is who der versicherungsbranche<br />

strategin für komplexe Zusammenhänge<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Wolfgang Hanssmann es als Aufgabe von Versicherern<br />

und Maklern an, Kunden Sicherheit für die dringend<br />

benötigte Altersvorsorge, Schutz gegen existenzbedrohende<br />

Risiken und Unterstützung beim Vermögensaufbau<br />

zu bieten. In dem für den Versicherungsvertrieb<br />

typischen Verkäufermarkt steht für Hanssmann dabei<br />

eindeutig eine weiter zunehmende Professionalisierung<br />

im Fokus: „Neben guten Produkten ist es die Qualität<br />

der Beratung, die für das Vertrauen von Kunden absolut<br />

wichtig ist.“ AXA setzt daher neben Produktschulungen<br />

gezielt auf die Schulung von Beratungsansätzen.<br />

Dabei legt Wolfgang Hanssmann speziellen Wert<br />

auf eine hohe Servicequalität in der personellen und<br />

technischen Unterstützung. Begeistern kann sich Wolfgang<br />

Hanssmann auch für den Fußball, genauer gesagt<br />

für den FSV Mainz 05. Der Club steht aus seiner Sicht<br />

wie kein anderer für Kontinuität – und genau hier sieht<br />

er auch den Bezug zum Vertrieb, denn auch dort sind<br />

in schnelllebigen Zeiten Kontinuität und Nachhaltigkeit<br />

extrem wichtig. ■<br />

Plattformen der einzelnen ERGO-Marken. Alleine bei<br />

der Konvergenz der IT-Landschaften der Victoria und<br />

Hamburg-Mannheimer handelte es sich mit 1.700 Projektmitarbeitern<br />

um eines der größten Projekte der<br />

europäischen Finanzdienstleistungsindustrie.<br />

In der Weiterentwicklung der Informations- und<br />

Kommunikationstechnologie ist Bettina Anders davon<br />

überzeugt, dass diese nicht nur funktional und intuitiv<br />

bedienbar sein muss, sondern auch ästhetische<br />

Ansprüche erfüllen sollte: „Eine auf diese Weise verbesserte<br />

Bedienbarkeit erhöht die Motivation der Mitarbeiter<br />

und die Effizienz in der Bearbeitung.“ Daher hat<br />

sie Kommunikationsdesigner beauftragt, bei ERGO die<br />

Arbeitsoberflächen im Kundenservice in diesem Sinne<br />

zu optimieren. Darüber hinaus treibt Bettina Anders<br />

insbesondere das Thema der mobilen Services voran,<br />

mit dem Ziel, bei vertriebsnahen Abläufen und Verfahren<br />

einen noch besseren Service bieten zu können.<br />

In ihrer Freizeit geht Bettina Anders gerne wandern,<br />

liest ein gutes Buch und interessiert sich für klassische<br />

Musik. ■<br />

19


20<br />

Zwischen Kalkül<br />

und Emotion<br />

TExT: DIRK fELLINGHAUER<br />

Wenn Hubertus Erfurt den Pariser Louvre<br />

besucht, muss er sich in keiner Schlange<br />

anstellen. Der Kunst- und Antiquitätenhändler<br />

ist dienstlich hier und hat in der Regel nicht nur eine „Verabredung“<br />

mit Kunstwerken, sondern auch mit hochkarätigen<br />

Experten des weltberühmten Museums. Genauso<br />

gut wie in den bedeutendsten Kunstmuseen der Welt<br />

kann man den Herrn mit der eleganten Erscheinung in<br />

Dörfern antreffen, die auf der Landkarte nur schwer und<br />

auf der Kunst- und Antiquitätenlandkarte gar nicht zu finden<br />

sind. Auch Dr. Ulrike Janvier ist viel unterwegs, um<br />

mitunter millionenschwere Kunstwerke quadratmillimetergenau<br />

unter die Lupe zu nehmen – in anderer Mission.<br />

Sie ist als Regionalmanagerin beim Kunstversicherer AXA<br />

ART Managerin, Kundenberaterin und Kunstsachverständige<br />

in Personalunion. Bevor wir Einblick in ihren Job<br />

nehmen, begleiten wir Erfurt bei seiner Arbeit.<br />

Reportage Kunsthändler<br />

Was macht die Kunst? Hinter dieser banalen Floskel kann auch spannender<br />

Berufsalltag stehen. Wir haben einem Kunsthändler und einer<br />

Kunst sachverständigen bei ihrer faszinierenden Arbeit über die Schultern<br />

geschaut. Letztere wurde sogar in einen Kriminalfall verwickelt.<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Der aus Wuppertal stammende Unternehmer hat<br />

sich auf Möbel aus dem 18. und 19. Jahrhundert spezialisiert.<br />

„Antiquitäten sind faszinierend, da sie bereits vor<br />

Hunderten Jahren in reiner Handarbeit entstanden sind<br />

und dennoch hochwertiger sind als unser neuzeitliches<br />

Mobiliar“, erklärt er sein Faible für diese Epoche: „Antiquitäten<br />

altern mit Würde und fügen sich in der Regel in<br />

alle Arten von Einrichtungsstilen ein.“ Sein Wohnhaus<br />

im noblen Kölner Stadtteil Marienburg ist gleichzeitig<br />

sein Firmensitz und Arbeitsplatz und belegt seine These.<br />

Die antiken Möbelstücke, mit denen er lebt und die er<br />

fast alle auch verkaufen würde, gehen hier eine Symbiose<br />

mit der ansonsten modernen Einrichtung ein. Erfurt<br />

sieht viel mehr als nur die Optik in Möbelstücken aus<br />

vergangenen Zeiten: „Sie haben neben einem ästhetischen<br />

Wert auch immer einen Nutzwert und bescheinigen<br />

ihrem Besitzer nicht nur einen Sinn für guten<br />

Geschmack, sondern auch für Qualitätsbewusstsein,<br />

historisches Verständnis und Nachhaltigkeit.“ Sie seien<br />

damit ein Symbol gegen die grassierenden Auswüchse<br />

der Wegwerfgesellschaft.<br />

wie die Detektive<br />

Sowohl Dr. Janvier wie auch Erfurt müssen sich bei ihrer<br />

Arbeit wie Detektive vorkommen, wenn sie in mühevollen<br />

Recherchen Mosaiksteinchen an Eindrücken<br />

und Informationen zusammensetzen. Auch gehört für<br />

beide Erfahrung zu ihrem größten Kapital. „Das Wichtigste<br />

in meinem Beruf ist, dass man Ahnung hat von<br />

den Sachen“, betont Erfurt und meint damit Gespür für<br />

die Dinge, mit denen man handeln will, sowie genaue<br />

Expertise: „Wenn man das hat, kann man gute Sachen<br />

entdecken. Wenn man es nicht hat, braucht man wahnsinnig<br />

viel Geld und beste Kontakte.“ Die Kunst in<br />

seinem Metier sei, dass andere etwas übersehen und<br />

Fotos: Corbis, Getty Images, Dirk Fellinghauer


„Auktionspreise<br />

sind ein kompletter<br />

Zufall und haben<br />

nichts mit dem<br />

Handelswert<br />

zu tun.“<br />

News & Infos versicherung aktuell<br />

Dr. Ulrike Janvier �<br />

21


„Im Moment sind Möbel völlig<br />

unterbewertet. Billig, billig,<br />

billig ist die Devise.“ Hubertus Erfurt<br />

man selbst es bemerkte. Auch der erfahrenste Profi ist<br />

nicht vor Flops gefeit. Sein bisher größter Reinfall war<br />

der Kauf eines Gemäldes, das angeblich von Johann<br />

Wilhelm Schirmer stammte. Nach radiologischer Prüfung<br />

entpuppte dieses sich jedoch als Kopie: „Den Kauf<br />

konnte ich zum Glück rückabwickeln, da die vom Auktionshaus<br />

gewährte Garantiefrist von zwölf Monaten<br />

noch nicht abgelaufen war.“<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Wer uns seinen größten Flop anvertraut, darf ebenso<br />

Erfolgsgeschichten berichten: „Das teuerste Stück, was<br />

ich je verkauft habe, war ein bedeutender Dresdner Aufsatzschreibschrank<br />

aus fürstlichem Erstbesitz für einen<br />

gehobenen sechsstelligen Betrag an ein Privatmuseum.“<br />

Mit Gewinnspannen im 100.000 Euro-Bereich ist Erfurt<br />

durchaus vertraut, auch wenn sie – zumindest derzeit<br />

– nicht an der Tagesordnung sind. „Im Moment sind<br />

Möbel völlig unterbewertet“, berichtet er: „Billig, billig,<br />

billig ist die Devise.“ Seine Erklärung ist die um sich<br />

greifende Unbildung: „Die Leute haben keine Ahnung<br />

von nichts.“ In dieser Marktsituation lässt sich nicht so<br />

viel Geld verdienen wie sonst. Dafür gibt es aber auch<br />

keine Fälschungen. Im Antiquitätenhandel könne jetzt<br />

jeder zuschlagen, der Hochwertiges und Langlebiges<br />

sucht: „Sie bekommen heute Möbelstücke für nichts –<br />

was früher mehrere 100.000 Mark gekostet hat, geht<br />

jetzt für 15.000 Euro weg.“ Erfurt macht aus der Not<br />

eine geschäftliche Tugend und findet einige seiner interessantesten<br />

und gewinnbringendsten Stücke bei Dorfauktionen,<br />

wo er Kapital schlägt aus Unwissenheit und<br />

Desinteresse: „Meisterwerke werden hier achtlos verschleudert.“<br />

Die Flaute macht Erfurt keineswegs nervös: „Ich<br />

denke, das kommt schon wieder. Die Sachen haben<br />

Hunderte von Jahren überlebt, dann werden sie auch<br />

diese Zeit überstehen.“ Der allgemeine Trend bedeutet<br />

auch nicht, dass gar nichts geht auf dem Markt – im<br />

Gegenteil:„Es kommt schon vor, dass Kunden bei mir<br />

einen Schrank für eine halbe Million Euro kaufen.“<br />

Nach einem Zwischenspiel mit einer eigenen Galerie<br />

kommt er ohne eigenes Ladengeschäft aus – in direkten<br />

Kontakten oder auf Messen. Die bedeutenden Messen<br />

wie etwa Tefaf in Maastricht sind exklusive Zirkel, in die<br />

man nicht so einfach reinkommt. Hier gibt Erfurt seine<br />

Ware bei anderen Händlern in Kommission. Er selbst<br />

kauft interessante Stücke von privat, aus Nachlässen,<br />

im Handel und bei Auktionen: „Man kommt schnell<br />

an Ware ran, es wird immer wieder etwas angeboten.“<br />

Schwieriger ist es, gerade in aktuellen Zeiten, die Ware<br />

auch wieder gewinnbringend loszuwerden, aber: „Wenn<br />

die Ware stimmt, muss man es nicht verscherbeln und<br />

mühsam anpreisen. Pro Monat verkaufe ich so zwei bis<br />

drei Sachen, die richtig was bringen – da hat man dann<br />

irgendwo was entdeckt und dann knallt das.“ Ein wenig<br />

erscheint Erfurts Arbeit auch wie die eines Archäologen:<br />

„Ich geistere pausenlos in der Weltgeschichte herum –<br />

meistens für lau. Man denkt, das ist was, und dann ist<br />

es Käse. Ich drehe jeden Stein um – und manchmal ist<br />

es eben doch was.“ Was er selbst nicht für gut erachte,<br />

rühre er gar nicht an. An die hundert Objekte hat Erfurt<br />

aktuell im Angebot. Sie sind in ganz Deutschland verteilt,<br />

auch in Münster, Hamburg und München. Hat er<br />

das Gefühl, etwas Geeignetes für bestimmte Kunden<br />

zu haben, kontaktiert er diese. Wenn es passe, falle die<br />

Kaufentscheidung relativ schnell.


Erfurt muss wissen, was er kauft, was er anbietet,<br />

was er verkauft – aber woher nimmt er seine Gewissheit?<br />

„Vieles hat man im Kopf“, kommt wieder die Erfahrung<br />

ins Spiel: „Wenn Sie mir einen Auktionskatalog<br />

unter die Nase halten und auf ein Stück zeigen, weiß<br />

ich sofort, was es ist.“ Man müsse sich wahnsinnig viel<br />

anschauen: wie sind die Objekte gemacht? Warum sind<br />

die so gemacht? „Wenn man so ein Ding zigmal gesehen<br />

hat, dann weiß man Bescheid“, beschreibt er salopp,<br />

wie er sich mit wertvollsten Stücken vertraut macht. Was<br />

er nicht auf Anhieb weiß, recherchiert er gründlich. Im<br />

Dachgeschoss seines Hauses zeigt er uns seine riesige<br />

Bibliothek mit Literatur über Möbel. Auch bedeutende<br />

Auktionskataloge dienen als Referenzwerk. Die Sothebys-<br />

und Christies-Kataloge der letzten fünfzig Jahre<br />

füllen hier lückenlos die Regale. Das Internet nutzt er<br />

höchstens hin und wieder, um Provenienzen oder historischen<br />

Kontext zu recherchieren. „Und es ist sensationell<br />

für Preisrecherche, die veröffentlichten Auktionspreise<br />

vermitteln ein einigermaßen transparentes Bild.<br />

Der Nachteil dabei ist: auch die Käufer sehen die Preise<br />

und rechnen die Margen der Händler aus.“<br />

Bei Auktionen setzt der verstand aus<br />

Ein „wunderbares“ Revier, wie er sagt, sind für ihn Vorbesichtigungen<br />

von Auktionen: „Da sieht man alles,<br />

kann die ganze Ware durchforsten und in Ruhe feststellen:<br />

Aha, das ist ‘ne Gurke.“ In Katalogen von Auktionen<br />

stehe meistens nur „vages Zeug“, da Auktionshäuser<br />

weder Zeit noch Lust hätten, aufwendig zu recherchieren.<br />

Auktionen erlebt Erfurt als eine ganz eigene Welt<br />

mit bemerkenswerten Dynamiken. Die Verlockung, hier<br />

Geld zu verdienen, sei für viele immens. Entsprechend<br />

setze hier schon mal der Verstand aus. Mit Worten wie<br />

Jagdtrieb, Spannung und Reiz beschreibt er die Faszination.<br />

Gier sei keine Charaktereigenschaft, philosophiert<br />

er, sondern ein Gemütszustand. Er selbst sei relativ cool<br />

und behalte immer die Nerven. Seine Erfahrung „Auktionshäuser<br />

sind etwas für Profis oder für Vollidioten –<br />

von den Idioten leben die“ mündet in der Erkenntnis:<br />

„Auktionspreise sind ein kompletter Zufall und haben<br />

nichts mit dem Handelswert zu tun.“ In Auktionshäusern<br />

gehe es nie darum, wie etwas tatsächlich ist, sondern<br />

darum, wie es sich anfühlt. Als Händler dürfe er<br />

sich nicht an Ergebnissen orientieren, sondern nur an<br />

Schätzwerten, erklärt der Experte und berichtet von<br />

Stücken, die für 30.000 Euro liegen blieben und in der<br />

nächsten Auktion plötzlich über 50.000 Euro brachten:<br />

„Das ist ein völlig unlogischer Mechanismus.“<br />

„Man kann es nicht lernen“, sagt Erfurt über seinen<br />

Beruf – und hat doch einen Lehrauftrag an der Ruhr-<br />

Uni Bochum. Trotzdem hält er „learning by doing“ für<br />

den Königsweg. Sein Weg führte den Juristen nach dem<br />

Staatsexamen in Köln zunächst zu Sotheby’s in Köln und<br />

London. Drei Jahre lang arbeitete er bei einer Kunstversi-<br />

Reportage Kunsthändler<br />

cherung, zwei Jahre bei <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> als Kunstversicherungsmakler.<br />

2005 hat er sich dann als Kunsthändler<br />

selbstständig gemacht.<br />

vom Porzellantässchen zu Picasso<br />

Von der Pike auf gelernt hat Dr. Ulrike Janvier ihren Job,<br />

den sie heute als Regionalmanagerin bei der AXA-ART-<br />

Versicherung ausübt. Zuerst hat sie Kunstgeschichte<br />

und BWL studiert. Dabei war ihr von Anfang an klar,<br />

dass eine Museumslaufbahn nicht ihr Ding werden<br />

würde: „Ich wollte eher raus in den Handel.“ 18 Jahre<br />

ist Dr. Janvier nun schon tätig – und übt ihren Beruf<br />

ähnlich begeistert aus wie am ersten Tag: „Es wird nie<br />

langweilig, man entwickelt sich – am Anfang habe ich<br />

jedes Porzellantässchen und jede Silberschale überprüfen<br />

müssen, heute kümmere ich mich nur noch um die<br />

großen Sachen.“ Sie meint damit auch Millionenwerke.<br />

Vor nicht allzu langer Zeit hat sie einen Transport in<br />

New York für Privatsammlungen im Wert von 20 und<br />

30 Millionen Euro versichert. Genaueres kann sie dazu<br />

diskretionsbedingt nicht sagen. Aber wir dürfen davon<br />

ausgehen, dass Klassiker von Picasso, Matisse oder<br />

Kirchner unter den Werken waren, die Dr. Janvier vor<br />

Ort genau unter die Lupe nehmen musste – beziehungsweise<br />

durfte. Ihre Haupttätigkeit liegt nach wie vor im<br />

Bereich „Sales & Underwriting“. Über den Kunsthandel,<br />

Galerien und Auktionshäuser findet sie ebenso Kunden<br />

„Unsere Kunden wissen gut<br />

Bescheid, sie setzen sich intensiv<br />

mit dem Markt, den Künstlern<br />

und ihren Werken auseinander.“<br />

Dr. Ulrike Janvier<br />

23<br />


24<br />

„Auktionshäuser sind etwas<br />

für Profis oder für Vollidioten –<br />

von den Idioten leben die.“<br />

Hubertus Erfurt<br />

wie über Makler, die 70 bis 80 Prozent ihres Geschäfts<br />

ausmachen: „Ein Makler hat zehn, zwanzig, dreißig Kunden<br />

– das ist natürlich einfacher, als alle alleine akquirieren<br />

zu müssen.“ Dabei darf sie den Direktvertrieb nicht<br />

vernachlässigen. Kunstmessen wie die Art Cologne, Art<br />

Basel oder Tefaf sind Plattformen, auf denen sie sich<br />

engagiert. Ihre dortige Präsenz dient vor allem der Kontaktpflege:<br />

„Da geht es eher ums Networking als ums<br />

Verkaufen. Man trifft den kompletten Kunstmarkt in<br />

seiner gesamten Bandbreite.“<br />

Den anderen Part ihres Jobs, das Underwriting,<br />

beschreibt sie so: „Eine Kunde sagt mir, er hat Kunst<br />

im Wert von einer Million Euro im Hausrat. Ich kann<br />

ihm sagen, ob und wie ich es versichere.“ Eine Besonderheit<br />

ihres Unternehmens ist, dass sie auch die Rolle<br />

der Kunstsachverständigen übernimmt. Die Bewertung<br />

der Kunst ist selbst eine Kunst: „Es gibt einen breiten<br />

Bewertungsspielraum.“ Im Auktionshaus gehen Werke<br />

schnell über den Ladentisch und werden nicht weiter<br />

wissenschaftlich geprüft, bestätigt sie die Einschätzung<br />

von Kunsthändler Erfurt. Dort treten sie eher als der Vermittler<br />

auf, was Echtheit und Zustand angeht. Galerien<br />

machen sich – und ihr – mehr Arbeit: „Sie recherchieren,<br />

restaurieren, untersuchen ein Kunstwerk von allen Seiten.“<br />

Als Käufer könne man sich sicher sein, hier wirklich<br />

einwandfreie Ware zu finden. „Wir richten uns bei der<br />

Beurteilung danach, wo der Kunde kauft – wenn er nur<br />

bei den besten Messen kauft, setze ich den Wert höher an<br />

als bei Auktionshäusern“, macht Dr. Janvier klare Unterschiede.<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Auch für sie gehört die Recherche zur täglichen<br />

Arbeit. Um herauszufinden, wie ein Künstler sich entwickelt<br />

hat, nutzt sie Datenbanken, geht aber auch zusammen<br />

mit Kunden in Galerien: „Unsere Kunden wissen<br />

gut Bescheid, sie setzen sich intensiv mit dem Markt, den<br />

Künstlern und ihren Werken auseinander.“ Die ermittelten<br />

Versicherungswerte bespricht – und diskutiert –<br />

Dr. Janvier mit ihren Kunden. Wenn der gefundene Wert<br />

aber einmal in der Police steht, ist er bindend, zumindest<br />

für ein paar Jahre: „Der Kunstmarkt verändert sich, alle<br />

drei bis fünf Jahre nehmen wir eine Neubewertung vor.“<br />

Typischen Tagesablauf gibt es nicht<br />

Am Anfang eines typischen Tagesablaufs, den es für sie<br />

eigentlich gar nicht gibt, steht auch für die Managerin<br />

der Kunstversicherung am frühen Morgen der Blick in<br />

den Computer. Vieles läuft für sie über Mailverkehr.<br />

„Hier braucht eine Galerie einen Transport von Köln<br />

nach New York über 500.000 Euro mit einer Kunstfachspedition.<br />

Ich checke nun, ob ich das freigeben kann“,<br />

lässt sie uns in ihrem Düsseldorfer Büro beim konzentrierten<br />

Blick auf ihren Bildschirm an einem aktuellen<br />

Fall teilhaben. Wenn Museen etwa für eine Ausstellung<br />

Leihgaben aus den USA, aus Großbritannien oder Hongkong<br />

in ihr Haus transportieren wollen, nennen sie Dr.<br />

Janvier die Summe, die zu versichern ist: „Anhand von<br />

Prämientabellen mit Parametern wie Dauer der Ausstellung<br />

erstelle ich dann Angebote.“ Anschließend muss<br />

sie los und macht sich auf den Weg nach Köln, wo sie<br />

vormittags einen Termin in der AXA-Konzernzent rale<br />

hat. Den Besuch in der Nachbarstadt nutzt sie, um sich<br />

zum Mittagessen mit einem Makler zu treffen. „Bei solchen<br />

Gesprächen muss ich meine Gesprächspartner<br />

emotional abholen“, verrät uns Dr. Janvier auf dem Weg<br />

zum Restaurant. Kunst sei für Versicherungsmakler nur<br />

ein Randbereich, deshalb muss sie das Bewusstsein für<br />

schlummerndes Potenzial oft erst wecken: „Sagen Sie<br />

mal, Ihre großen Industriekunden … haben die nicht


vielleicht Kunst in ihrem Besitz, die wir versichern können“,<br />

kann dann ein typischer Gesprächsbestandteil<br />

sein: „Reiche Leute sind interessant für uns.“ Ansonsten<br />

geht Dr. Janvier bei solchen Terminen gemeinsam<br />

mit dem Makler die Kundenliste durch, fragt nach dem<br />

Bestand und nach möglichen Problemen. Einen späteren<br />

Kundentermin in Essen nutzt die Vielbeschäftigte,<br />

um auch im Folkwang-Museum und später noch<br />

in einer Galerie vorbeizuschauen. Der lange, abwechslungsreiche<br />

Arbeitstag endet so, wie er begonnen hat:<br />

Mails checken. „Zwischendrin gehören auch Managementaufgaben<br />

und Rücksprachen mit dem Team zum<br />

Alltag“, beschreibt Dr. Janvier, dass sie keineswegs rund<br />

um die Uhr mit dem Betrachten spannender Werke<br />

und Begegnungen mit interessanten Persönlichkeiten<br />

beschäftigt ist.<br />

Wenn sie sich um die Schadenabwicklung kümmert,<br />

geht es auch immer wieder um eine Besonderheit der<br />

Kunstversicherung: die Allgefahrenabdeckung. Auch<br />

wenn etwas „einfach so“ herunterfällt, wird der Schaden<br />

ohne Wenn und Aber ersetzt. Ein Klassiker im Jahreslauf<br />

ist der Weihnachtsbaumbrand: „Ende Januar haben<br />

wir hierfür Hochsaison. Die Leute wollen ein letztes Mal<br />

ihren trockenen Baum anzünden, und in Nullkommnanix<br />

brennt er lichterloh.“ Dramatisch endete ein Wohnzimmerbrand,<br />

bei dem sie bei der Ortsbegehung wertvolle<br />

Bilder vorfand, die nur noch in Fetzen an der Wand<br />

hingen. Einbruchdiebstahl ist das nächste große Feld, mit<br />

dem Dr. Janvier viel zu tun bekommt. Die Arbeit beginnt<br />

für die Expertin hier schon lange vor möglichen Schäden:<br />

„Wir legen viel Wert auf die Sicherung und investieren<br />

viel in das Bemühen, Schaden zu verhindern.“ Wichtig<br />

sei es auch, vorher über Werte zu sprechen: „Im Nachhinein<br />

geht es nicht.“ Erst kürzlich sorgte ein Einbruch bei<br />

dem Entertainer Udo Jürgens für Schlagzeilen. Besonders<br />

schlimm für den Star war der Verlust der Uhr des<br />

Großvaters. „Der ideelle Wert ist nicht messbar“, schildert<br />

Dr. Janvier die Problematik solcher Fälle: „Wir können<br />

nur den materiellen Gegenwert ersetzen.“<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Lockvogel für Kunsträuber<br />

Richtig aufregend wurde es für sie vor rund fünf Jahren:<br />

In einem Schloss im Hessischen wurde ein Bild gestohlen.<br />

Als die Alarmanlage losging, rissen die Einbrecher<br />

das nächstbeste Bild rabiat aus der Wand und flohen. Bei<br />

der Aktion hatte die historische Schlosstapete erheblichen<br />

Schaden genommen. „Da es Datenbanken für gestohlene<br />

Kunst gibt, gibt es nicht viele Chancen, solche Bilder über<br />

den normalen Markt abzusetzen“, berichtet Dr. Janvier.<br />

Der Weg der Wahl für Kriminelle ist dann oft das „Artnapping“.<br />

Sie melden sich bei vielversprechenden Kontaktpersonen<br />

mit der Information, sie würden wissen,<br />

wo das Bild ist – Lösegeldforderung inklusive: „Auf so<br />

etwas lassen wir uns grundsätzlich nicht ein.“ Bei diesem<br />

Bild bekam Dr. Janvier aber doch einen entsprechenden<br />

Anruf. Sie informierte die Polizei, die sie als Undercover-<br />

Lockvogel einsetzen wollte. Sie sollte mit dem Anrufer<br />

einen Treffpunkt an einer Raststätte vereinbaren. Diesem<br />

war das zu unsicher, der Deal würde platzen. Schließlich<br />

traf Dr. Janvier den Anrufer, beobachtet von der Polizei,<br />

in einem Wiesbadener Hotel. „Er hat mir ein Foto mit<br />

dem Bild gezeigt. Er erschien mir eigentlich sehr nett,<br />

aber ziemlich naiv.“ Sie einigte sich mit ihrer unfreiwilligen<br />

Bekanntschaft darauf, dass er das Bild auf den AXA-<br />

Firmenparkplatz bringen würde: „Ich musste mit dem<br />

Vorstand abklären, dass ich den ausgesetzten Finderlohn<br />

bekomme.“ Als der Termin näher rückte, schaute Dr. Janvier<br />

aus ihrem Büro nervös auf den Parkplatz. Nichts passierte.<br />

Die Begegnung fand nicht statt, die Polizei hatte<br />

den „Kunstvermittler“ und das unversehrte Bild, abgefangen,<br />

als er auf das Gelände fahren wollte.<br />

Ein Konzern wie AXA ART denkt ans Geschäft, ist<br />

aber auch mit Idealismus unterwegs: „Wir wollen Schaden<br />

minimieren, aber auch Kulturgüter sichern“, erklärt<br />

Dr. Janvier am Beispiel des verheerenden Katharina-Hurrikans<br />

in New Orleans. Damals wurde die ganze Stadt<br />

evakuiert. „Experten von uns sind mit Sonderkommandos<br />

der Regierung mit Hubschraubern eingeflogen worden,<br />

um Kunstwerke zu retten und vor Plünderung zu<br />

bewahren“, erzählt sie von einer weiteren aufregenden<br />

Zeit im Unternehmen. Spannende Geschichten erlebt<br />

sie ständig. „Wenn ich pensioniert bin, schreibe ich ein<br />

Buch“, schmunzelt sie. Bis es so weit ist, wird sie noch<br />

viele Jahre in ihrem Beruf aktiv sein. Und privat „in<br />

bescheidenem Maße“ ihrer eigenen Sammelleidenschaft<br />

frönen. Fotografie hat es ihr angetan. ■<br />

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25


Die perfekte<br />

Kombipackung<br />

Wirtschaftsstudium mit Ingenieur-<br />

wissenschaften oder Informatik<br />

Die Technische Universität Darmstadt, die TU, hat den Elektroingenieur<br />

erfunden, die ersten Wirtschaftsinformatiker ausge bildet<br />

und ist hierzulande seit vielen Jahren die führende Institution<br />

für das Studium des Wirtschafts ingenieurswesens und der<br />

Wirtschafts informatik. Nirgendwo sonst in Deutschland wird<br />

Interdiszi plinarität zwischen Technik und Ökonomie so intensiv<br />

gelebt und gelehrt wie im Zentrum des deutschen Jugendstils.


Fotos: Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />

AUToR: DIRK fELLINGHAUER<br />

Wer am Herrengarten entlang zur Technischen<br />

Universität Darmstadt kommt, entdeckt<br />

unter der aufgebrochenen Asphaltdecke noch<br />

das alte Holzpflaster, das Ende des 19. Jahrhunderts vor<br />

der damaligen Technischen Hochschule verlegt wurde,<br />

um den Lärm der vorbeitrabenden Pferde für die Studenten<br />

zu reduzieren. Wenige Meter weiter erhebt sich<br />

der mäandrierende Baukörper der neuen Universitätsbibliothek,<br />

die in diesem Herbst eingeweiht werden soll.<br />

Historische Wurzeln und zukunftsorientierte Moderne<br />

liegen eben eng beieinander in Darmstadt. Hinter alten<br />

Mauern entstehen in enger Verzahnung von Forschung<br />

und Lehre innovative Lösungen für die großen ökonomischen<br />

Herausforderungen von morgen.<br />

Das Studium in Darmstadt gilt als besonders<br />

umfangreich und fordernd. Die „Technik“ im Namen<br />

der Universität verpflichtet und verkörpert zugleich<br />

den eigenen Anspruch. Hier werden die dicken Bretter<br />

gebohrt. Nirgendwo sonst in Deutschland müssen<br />

Studierende in einem Wirtschaftsingenieurstudium<br />

einen so anspruchsvollen Teil aus den Ingenieurwissenschaften<br />

bewältigen. Deshalb hat sich auch der Begriff<br />

des „4/3-Studiums“ etabliert. Zwei Drittel eines reinen<br />

Ingenieurstudiums in Verbindung mit zwei Dritteln<br />

eines Wirtschaftsstudiums verlangen den Studierenden<br />

offensichtlich deutlich mehr ab als alternative Studiengänge.<br />

Aber den Erfolgreichen winkt ein angemessener<br />

Lohn. Die Wirtschaftsinformatiker und Wirtschaftsingenieure<br />

aus Darmstadt gehören nach den Rankings<br />

der Wirtschaftswoche seit vielen Jahren zu den besten<br />

Deutschlands und sind am Arbeitsmarkt heiß begehrt.<br />

Ihre Technikaffinität und analytischen Fähigkeiten werden<br />

überall gesucht, und so tragen sie die Reputation<br />

der TU in die globalisierte Welt hinaus – mit bemerkenswerter<br />

Resonanz.<br />

serie Topuniversitäten<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Gelebte Internationalität und<br />

interkultureller Austausch<br />

Beim Schlendern durch das Audimax fallen sofort die<br />

zahlreichen Studierenden aus aller Herren Länder auf.<br />

Auch mit Blick auf die Internationalität der Studierendenschaft<br />

gehört die TU zu den Top drei in Deutschland.<br />

Die über 600 jungen Menschen, die allein aus China<br />

zum Studium nach Darmstadt gekommen sind, stellen<br />

hier das größte Kontingent. Das hat Tradition. Die TU<br />

war die erste deutsche Universität, die mit ihrem <strong>Partner</strong>,<br />

der Tongji University aus Schanghai, noch zu den Hochzeiten<br />

des Kalten Kriegs ein formales deutsch-chinesisches<br />

Kooperationsabkommen unterzeichnet hat. 2011<br />

wurde hier 30. Geburtstag gefeiert. Aber auch aus allen<br />

Ländern Osteuropas, aus Lateinamerika, Vietnam, Westafrika,<br />

aus den Maghrebstaaten, der Türkei und Ägypten<br />

kommen traditionell viele Studierende nach Darmstadt.<br />

„Die ,Technik‘ im Namen<br />

der Universität verpflichtet<br />

und verkörpert zugleich<br />

den eigenen Anspruch.“<br />

Prof Dr. Schiereck<br />

27<br />


Der weltweit hervorragende Ruf des deutschen Diplom-<br />

Ingenieurs hat in der Vergangenheit sehr geholfen, junge<br />

Leute für ein Studium in Darmstadt zu begeistern. Und<br />

so blickt man auch mit kaum zu unterdrückender Wehmut<br />

auf den Wegfall dieses akademischen Abschlusses,<br />

schickt aber gleichzeitig mit großem Engagement den<br />

neuen Master „Made in Germany“ auf Erfolgskurs.<br />

Es sind aber nicht nur die vielen ausländischen Studierenden,<br />

die in Darmstadt die Internationalität des<br />

akademischen Alltags bereichern. Gestützt auf ein sehr<br />

dichtes globales Netz von <strong>Partner</strong>universitäten, zieht es<br />

die Mehrzahl der Darmstädter Studierenden mindestens<br />

für ein Semester ins Ausland, möglichst mit anschließendem<br />

Praktikum vor Ort, um das neu Erlernte und<br />

Erfahrene gleich konkret anwenden und auch in ihre<br />

akademischen Abschlussarbeiten einfließen lassen zu<br />

können. Besonders beliebt sind die Staaten Südostasiens<br />

und die Universitäten in China, Indien, Singapur und<br />

Südkorea. Wer erfahren will, wie BASF Währungsrisiken<br />

im nicht frei konvertierbaren Renminbi adressiert, mit<br />

welchen Herausforderungen ein deutscher Mittelständler<br />

beim Aufbau einer Lederfabrik in der chinesischen<br />

Provinz konfrontiert wird und welche Erfolgsfaktoren<br />

den japanischen Markt für Mobile Payments treiben,<br />

findet Antworten bei den Darmstädter Absolventen. Die<br />

Eindrücke aus den Auslandssemestern tragen nachhaltig<br />

zur weltoffenen Kultur im Darmstädter Campusleben<br />

bei. Gruppenarbeiten in internationalen Teams sind<br />

ebenso selbstverständlich wie gemeinsame Freizeitaktivitäten<br />

und buntes Sprachengewirr in der Mensa.<br />

Ein wachsendes Bündel akademischer Abschlüsse<br />

Wer in Darmstadt im Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />

studiert, hat bereits heute neben<br />

den auslaufenden Diplomstudiengängen elf Bachelor-<br />

und Masterabschlüsse im Lehrprogramm zur Auswahl.<br />

So gibt es sowohl auf dem Weg zum Bachelor als auch<br />

zum Master im Wirtschaftsingenieurstudium die Vertiefungsrichtungen<br />

Maschinenbau, Elektrotechnik und<br />

Bauingenieurwesen, jeweils mit eigenem Zulassungsver-<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

fahren. Gleiches gilt für die Wirtschaftsinformatik. Die<br />

Aufnahmehürden sind hoch, der Andrang ist noch höher<br />

und nur durch eine abiturnotenbasierte Beschränkung<br />

handhabbar. Das Privileg, unter den sehr guten Abiturienten<br />

die besten auswählen zu dürfen, ist dabei nicht nur<br />

Privileg, sondern immer auch Verpflichtung. Den besten<br />

Bachelorabsolventen steht sprichwörtlich die Welt offen.<br />

Nicht nur ein Wechsel innerhalb Deutschlands ist problemlos<br />

möglich, auch die ganz großen Namen in Europa,<br />

den USA und Fernost locken. Aber gerade die Besten, sie<br />

bleiben, denn sie wissen, was nur ein Master in Darmstadt<br />

bieten kann. Wer seinen Master als Wirtschaftsingenieur<br />

oder Wirtschaftsinformatiker aber um einen internationalen<br />

Abschluss ergänzen möchte, kann an einer der <strong>Partner</strong>universitäten,<br />

bspw. in Schweden, Frankreich, Spanien<br />

oder Brasilien, sein Studium abrunden.<br />

Für noch interdisziplinärer ausgerichtete Studienwünsche<br />

gibt es das gut etablierte Studienprogramm des<br />

Masters Traffic and Transport sowie den Joint Bachelor<br />

of Arts mit Teilfach Wirtschaft. Gerade Letzterer kann<br />

sich über eine sehr hohe Nachfrage freuen (auch bei<br />

Schülern, die ihren Schwerpunkt eher in den Geisteswissenschaften<br />

legen möchten). Ein sich anschließendes<br />

Masterstudium ist hier aktuell in der Konzeptionierung.<br />

Die nächsten Schritte sind vorgezeichnet. Die TU<br />

öffnet sich dem Markt für akademische Weiterbildung,<br />

behält dabei aber ihre strengen Qualitätsanforderungen<br />

uneingeschränkt bei. So laufen aktuell die Planungen<br />

für die Pilotprogramme zum Executive Master in IT-<br />

Management und in Produktionsplanung, mit der die<br />

industriellen <strong>Partner</strong> der Region zurück in den Hörsaal<br />

nach Darmstadt kommen. Und was ist mit der Energiewende?<br />

Auch hier zeigt die TU ihre Kompetenz und<br />

spielt die Vorteile einer integrierten Interdisziplinarität<br />

voll aus. Im Wintersemester startet das neue Masterprogramm<br />

Energy Science and Engineering und trägt damit<br />

der wachsenden Nachfrage nach interdisziplinären Allroundern<br />

im Energiesektor Rechnung. Gerade die neuen<br />

Programme haben ihre Wurzeln auch in den dominanten<br />

Forschungsfeldern. Lehre folgt Forschung, und Lehre<br />

fordert Forschung.<br />

Drei säulen in der forschung<br />

So fokussiert die TUler in der Lehre auftreten, so konzentriert<br />

stehen sie auch in ihren Forschungsaktivitäten<br />

da. Drei Forschungssäulen fassen die wesentlichen Aktivitäten<br />

zusammen: „Innovation & Wachstum“, „Governance:<br />

Compliance & Regulation“ und „Logistik & Supply<br />

Chain Management“. In jeder dieser Säulen finden sich<br />

zahlreiche interdisziplinäre Knoten, bei denen Aspekte<br />

der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften mit Themen<br />

aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften kombiniert<br />

werden. Beispiele gefällig? Die höchste Medienresonanz<br />

im Bereich der Innovationsforschung erreichte zuletzt<br />

das Team um den Wirtschaftsinformatiker Peter Bux


Fotos: Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />

mann, der an Hessens Internet-Vorzeigekompetenzzentrum,<br />

dem House of IT (HIT), in Zusammenarbeit mit<br />

dem größten deutschen Softwarecluster u. a. nach neuen<br />

tragfähigen Geschäftsmodellen im Web 2.0 sucht und<br />

gerade in einer mehrmonatigen Reihe des Hessischen<br />

Rundfunks alle Hessen mit der Datenfrage nach dem<br />

„Preis des Kostenlosen“ erreichte. Und wenn in einer<br />

fachbereichsübergreifenden Gruppe nach Konzepten für<br />

das Einfamilienhaus der Zukunft gesucht wird, das mehr<br />

Energie erzeugt als es verbraucht und im Wintergarten<br />

auch noch den Parkplatz für das abgasfreie Elektromobil<br />

bietet, muss Anette von Ahsen bei dem von ihr geleiteten<br />

Projekt im Rahmen des Life Cycle Costing die ökonomische<br />

Tragfähigkeit innovativer Ingenieursleistungen<br />

belegen.<br />

Allein diese beiden Beispiele belegen: Die Wirtschaftswissenschaftler<br />

aus Darmstadt hatten stets ein<br />

glückliches Händchen, wenn es darum ging, die ökonomischen<br />

Herausforderungen neuer dominanter<br />

technologischer Trends frühzeitig zu entdecken und zu<br />

adressieren. Ob Fragen rund um die „Energiewende“,<br />

das „Mobile Payment“ oder die „Zukunft der Arbeit“,<br />

die Forschung an der TU nimmt eine führende Rolle<br />

bei der Lösung der großen Herausforderungen für den<br />

Wirtschaftsstandort Deutschland im 21. Jahrhundert<br />

ein. Und ihre Absolventen? Sie haben diese Einsichten<br />

in ihren Lehrveranstaltungen aufgenommen, und sie<br />

wurden stets dazu angehalten, die Verantwortung zu<br />

übernehmen, die ihnen ihre herausragende Qualifikation<br />

nahelegt. Der Abschluss an Deutschlands führender<br />

technischer Universität macht sie zwangsläufig zur akademischen<br />

Elite, die in der Wirtschaft die Schnittstelle<br />

zwischen Technologie und Management kompetent<br />

besetzen können und sollen. ■<br />

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Weniger ist alles<br />

Minimalisten brauchen nur wenig, um<br />

glücklich zu sein. Luxus ist für sie Freiheit,<br />

Unabhängigkeit – und ihr Macbook.


Fotos: Fotolia, Karl Rabeder<br />

TExT: sEBAsTIAN wENZEL<br />

Ofer Moghadams hat sein Leben in einer schwarzen<br />

Sporttasche verstaut. Darin befinden sich<br />

Jeans, Hemden, T-Shirts und ein Laptop. Mehr<br />

braucht der 42-Jährige nicht. Seine Möbel hat er verkauft,<br />

seine Comic-Sammlung verschenkt und seine<br />

Fotoalben digitalisiert. Was ihm geblieben ist, stopft er<br />

jeden Morgen in die kleine Tasche, die ihm die große<br />

Freiheit ermöglicht. Moghadam arbeitet sich um die<br />

Welt. Zum Geldverdienen benötigt der Autoteilehändler<br />

nur seinen Rechner und das Internet. Mal fliegt er nach<br />

New York, mal nach Kuala Lumpur, mal nach Berlin.<br />

Moghadam ist ein Tech-Nomade. Der gebürtige<br />

Frankfurter macht sich nichts aus Rolex-Uhren, Lacoste-<br />

Hemden oder einem Rolls-Royce. Luxus ist für ihn nicht<br />

materieller Besitz, sondern Unabhängigkeit. Moghadam<br />

ist ein Minimalist ohne festen Wohnsitz, ein extremer<br />

Anhänger des „Cult of Less“. Im Jahr 2009 gründete<br />

Kelly Sutton diese Bewegung. Der Amerikaner lebte für<br />

kurze Zeit in Berlin. Bevor er in die deutsche Hauptstadt<br />

aufbrach, verstaute er seine über sieben Sachen in<br />

mehreren Kisten. Schnell stellte der Softwareentwickler<br />

fest, dass er seinen Krempel nicht vermisste. Daraufhin<br />

entschied er sich, fast seinen kompletten Besitz<br />

über die Internetseite cultofless.com zu verkaufen. Das<br />

Experiment dauert bis heute an. Wer ein blaues Hemd<br />

für 45 US-Dollar, ein grünes T-Shirt für vier US-Dollar<br />

oder braune Diesel-Schuhe für 90 US-Dollar braucht,<br />

kann sich melden. Sutton verrät auf seiner Seite übrigens<br />

auch, was er nie hergeben würde: zum Beispiel sein<br />

Kopfkissen, eine Kaffeetasse und sein Macbook. Sutton<br />

vermarktete sein Experiment geschickt. Er gab zahlreiche<br />

Interviews. CNN, die BBC und Spiegel Online berichteten<br />

über ihn. Die Filmbeiträge und Artikel inspirierten<br />

zahlreiche Nachahmer – auch in Deutschland.<br />

„Das Leben ist kompliziert genug“<br />

Anfang 2011 startete Sebastian Michel aus Berlin seinen<br />

Blog „Mr. Minimalist“. Dort schreibt der 22-Jährige:<br />

„Ich bin Minimalist geworden, um mich auf das wirklich<br />

Wichtige in meinem Leben zu konzentrieren. Seit<br />

Februar habe ich alle Dinge verkauft, verschenkt oder<br />

gespendet, die ich nicht mindestens einmal im Monat<br />

benutze. Etwa 70 Prozent des Inhalts meines Kleiderschranks<br />

befinden sich mittlerweile in den Händen der<br />

Kleiderspende.“ Oliver (Finn) Lauberger aus Frankfurt<br />

am Main schreibt unter finnsland.net: „Im Laufe der<br />

Jahre hatte sich einfach zu viel angesammelt: Zeug, Verpflichtungen,<br />

Verbindlichkeiten, Krempel, Staub und<br />

alte Klamotten. Ich fing an, mich nach freiem Raum,<br />

nach mehr Luft und Klarheit zu sehnen. Das Leben ist<br />

kompliziert genug. Ich möchte es um mich herum so<br />

einfach wie möglich haben.“<br />

Reportage Luxus Unabhängigkeit<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Die Sätze bringen die Lebensphilosophie der Minimalisten<br />

auf den Punkt. Sie besitzen nur wenige Gegenstände,<br />

verdammen aber keinesfalls den Konsum. Ganz<br />

im Gegenteil: Viele Minimalisten arbeiten mit iPads,<br />

Digitalkameras oder teuren Laptops. Sie konsumieren<br />

allerdings bewusst und kaufen nur Dinge, die sie<br />

wirklich brauchen. „Ein simples Leben bedeutet, Zeit<br />

zu gewinnen, um diese für das eigene Vergnügen zu<br />

nutzen. Ein solches Leben setzt voraus, dass man seine<br />

Lebensaufgabe genau kennt. Dann schafft man sich<br />

nur noch jene Dinge an, die zu dieser Aufgabe passen“,<br />

schreibt die Journalistin Angelika Marianne Wohofsky,<br />

die den Blog simpleleben.wordpress.com betreibt. In<br />

der Fachliteratur bezeichnen Autoren den Lebensstil<br />

von Minimalisten deshalb manchmal mit dem Akronym<br />

Lovos in Anlehnung an Lohas. Lohas steht für „Lifestyles<br />

of Health and Sustainability“, Lovos für „Lifestyle<br />

of Voluntary Simplicity“.<br />

Anders als das Akronym suggeriert, ist die Entscheidung<br />

für ein minimalistisches Leben allerdings<br />

nicht immer freiwillig. Viele Menschen hangeln sich in<br />

Deutschland von Job zu Job. Das erfordert Flexibilität.<br />

Wer mobil ist, ist im Vorteil. „In den vergangenen Jahren<br />

ist die Zahl der atypischen Beschäftigungsverhältnisse<br />

deutlich gestiegen. Etwa 36 Prozent der Beschäftigten<br />

arbeiteten 2009 Teilzeit, befristet oder geringfügig,<br />

waren als Leiharbeiter oder Solo-Selbstständige tätig“,<br />

sagt Ruth Brandherm von der Friedrich-Ebert-Stiftung.<br />

Andere entscheiden sich freiwillig für einen minimalis-<br />

„Mich machen Dinge glücklich, die<br />

nichts kosten. Interessanten Menschen<br />

begegnen, mir selbst begegnen, Natur<br />

erleben, Freunde, Familie, körperliche<br />

und geistige Gesundheit.“ Karl Rabeder<br />

31<br />


32<br />

tischen Lebensstil. Der Österreicher Karl Rabeder baute<br />

eine Wohnaccessoires-Firma auf und war mit Mitte<br />

dreißig Millionär. Doch der Erfolg machte ihn nicht<br />

glücklich. Irgendwann empfand er alles nur noch als<br />

Belas tung. Er verkaufte nach und nach all sein Eigentum<br />

und gründete eine Organisation für Mikrokredite.<br />

Das Hab und Gut des Ex-Millionärs passt nun in zwei<br />

Rucksäcke. „Mich machen Dinge glücklich, die nichts<br />

kosten. Interessanten Menschen begegnen, mir selbst<br />

begegnen, Natur erleben, Freunde, Familie, körperliche<br />

und geistige Gesundheit“, sagte der Unternehmer Focus<br />

Online. Er schrieb ein Buch über seine Entscheidung. Es<br />

heißt: „Wer nichts hat, kann alles geben – Wie ich meine<br />

Reichtümer gegen den Sinn des Lebens eintauschte“.<br />

ohne festen schreibtisch –<br />

digitalisiertes Leben macht mobil<br />

Viele Minimalisten verdienen ihr Geld im Internet. Sie<br />

brauchen keinen festen Schreibtisch, keine Aktenordner<br />

und keine Briefablage. Ihr Leben ist digitalisiert. Moghadam<br />

handelt auf Ebay mit Sensoren für Autos. Einmal<br />

eingebaut, kontrollieren sie den Motor. Weicht ein<br />

gemessener Wert von den Vorgaben ab, leuchtet dank<br />

der Sensoren ein Warnlämpchen auf. Der „nomadische<br />

Entrepreneur“, wie er sich selbst in seinem Blog bezeichnet,<br />

importiert die Elektronik aus China. Eine Dienstleistungs-Agentur<br />

nimmt die Teile in der Nähe von München<br />

entgegen, lagert sie und verschickt sie in alle Welt.<br />

„Das klappt wunderbar“, sagt Moghadam. Seine Kunden<br />

sehen das auch so. Auf Ebay bewerteten in den vergangenen<br />

zwölf Monaten 645 Nutzer den Service von Moghadam.<br />

99,8 Prozent davon äußerten sich positiv.<br />

Alles, was Moghadam für sein Geschäft braucht, ist<br />

auf seinem Laptop gespeichert. Zusätzlich benötigt er<br />

nur einen Internetanschluss. Den findet er überall auf<br />

der Welt. Von Januar bis Mai dieses Jahres reiste der<br />

„Simplify Your Love:<br />

Gemeinsam einfacher<br />

und glücklicher leben.“<br />

Marion und Werner<br />

Tiki Küstenmacher<br />

Reportage Luxus Unabhängigkeit<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

„Ich finde es aufregend<br />

in Kuala Lumpur,<br />

Yogyakarta oder Bali<br />

aufzuwachen.“Ofer Moghadams<br />

Unternehmer durch Asien. Er besuchte einen Hafen<br />

im Mekong-Delta, Tempel in Singapur und ein Kriegsmuseum<br />

in Ho-Chi-Minh-Stadt. „Ich habe trotzdem<br />

immer gearbeitet. Das haben viele Leute nicht verstanden“,<br />

berichtet der weltenbummelnde Geschäftsmann.<br />

Er muss Kundenanfragen beantworten, Bestellungen<br />

entgegennehmen und Zahlungseingänge überprüfen.<br />

Am Tag kommen da schnell sechs Stunden zusammen.<br />

So ganz ohne feste Adresse geht es übrigens doch nicht.<br />

Schließlich muss für das Finanzamt alles seine Ordnung<br />

haben. Moghadam ist in Wiesbaden in der Wohnung<br />

von Freunden gemeldet. Hier landen Briefe von Ämtern<br />

und Behörden. Wenn es wichtig ist, legt ein Freund die<br />

Dokumente auf den Scanner und schickt sie ihm in digitaler<br />

Form. Kleinigkeiten klären sie am Telefon.<br />

Moghadam liebt die Abwechslung: „Ich finde es aufregend<br />

in Kuala Lumpur, Yogyakarta oder Bali aufzuwachen.“<br />

Im Moment wohnt er für einige Wochen in einer<br />

Berliner WG. Zum Arbeiten hat er sich in einem Coworking<br />

Space im Stadtteil Charlottenburg einquartiert. Die<br />

Einrichtung dort ist spartanisch. Der Boden ist grau, die<br />

Wände sind weiß gestrichen. Die einzigen Farbtupfer im<br />

Flur sind rote Feuerlöscher und grüne Notausgangsschilder.<br />

Im Empfangsraum stehen ein Billardtisch und ein<br />

Kicker. In der weißen Sofaecke lümmelt ein junger Mann<br />

mit seinem Laptop, englische Sprachfetzen hallen durch<br />

den Raum. In den Büros stehen leere Schreibtische.<br />

Für elf Euro pro Tag kann man sie anmieten. Wer einen<br />

Monat bleibt, zahlt 140 Euro. Solche Coworking Spaces<br />

gibt es auf der ganzen Welt. Hier treffen Tech-Nomaden<br />

und Minimalisten auf normale Selbstständige.<br />

Fotos: Werner Tiki Küstenmacher, Dirk Fellinghauer<br />


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34<br />

Trügerischer wert des Eigentums<br />

Egal, womit Minimalisten ihr Geld verdienen: Eines<br />

haben sie alle gemeinsam. Sie trennen sich von materiellen<br />

Dingen. Wie weit sie dabei gehen, entscheidet jeder<br />

selbst. Moghadam hat fast alles verkauft. Andere entrümpeln<br />

nur ihre Regale. Die Schweizerin Karin Friedli<br />

verschenkte oder entsorgte in 365 Tagen 365 Gegenstände.<br />

Nicht allen Menschen fällt es so leicht, sich von<br />

Dingen zu trennen. Ursache dafür ist der Besitztumseffekt.<br />

Er besagt, dass Menschen ihr Eigentum für<br />

wertvoller erachten als es eigentlich ist. Wissenschaftler<br />

wiesen den Effekt mit einem Experiment nach. Sie<br />

schenkten mehreren Studenten eine Tasse und fragten:<br />

Für wie viel Geld würdet ihr eure Tasse wieder verkaufen?<br />

Gleichzeitig befragten die Forscher Studenten, die<br />

keine Tasse bekommen hatten. Sie wollten wissen, wie<br />

viel Geld die Studenten für eine identische Tasse zahlen<br />

würden. Die Wertschätzung der Tassenbesitzer für ihre<br />

Tasse betrug mehr als das Doppelte gegenüber denen,<br />

die leer ausgegangen waren. Das Ergebnis wurde in<br />

unzähligen anderen Untersuchungen repliziert. Es<br />

zeigt: Der Mensch ist kein rationaler Homo Oeconomicus.<br />

Er handelt emotional.<br />

Minimalisten streben – anders als in einigen wissenschaftlichen<br />

Modellen vorausgesetzt – nicht nach<br />

Nutzenmaximierung durch materielle Güter. Sie wollen<br />

ihr Leben bewusst gestalten und genießen. „Glücklicherweise<br />

ist hohe Lebensqualität nicht grundsätzlich von der<br />

Höhe des Einkommens abhängig. Vieles kann man eben<br />

„Ich bin Minimalist geworden, um<br />

mich auf das wirklich Wichtige in<br />

meinem Leben zu konzentrieren.“<br />

Oliver Lauberger<br />

Reportage Luxus Unabhängigkeit<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

„Ein simples Leben bedeutet,<br />

Zeit zu gewinnen, um diese<br />

für das eigene Vergnügen<br />

zu nutzen.“ Angelika Marianne Wohofsky<br />

nicht mit Geld kaufen“, schreibt der Minimalist Lauberger<br />

auf finnsland.net. Ein Blick ins Buchregal zeigt: Viele<br />

Menschen sehen das genauso. Das Buch „Simplify your<br />

Life: Einfacher und glücklicher leben“ verkauft sich seit<br />

Jahren wie backofenfrische Semmeln. Es stand wenige<br />

Monate nach Erscheinen auf allen wichtigen Bestsellerlisten<br />

in Deutschland und hielt sich jahrelang auf den<br />

oberen Rängen. „Die simplify-Botschaft erfüllt anscheinend<br />

fundamentale Bedürfnisse der Menschen. Sie<br />

sehnen sich nach Einfachheit, Raum für ihr Privatleben<br />

und Selbstfindung“, schreibt der Campus-Verlag in einer<br />

Pressemitteilung. Kein Wunder, dass die Autoren des<br />

Erfolgbuchs – Marion und Werner Tiki Küstenmacher –<br />

inzwischen nachgelegt haben. Sie veröffentlichten auch<br />

„Einfach aufgeräumt!: In 24 Stunden mit der Simplify-<br />

Methode das Chaos besiegen“, „Simplify your life: Küche,<br />

Keller, Kleiderschrank entspannt im Griff“ und „Simplify<br />

Your Love: Gemeinsam einfacher und glücklicher leben“<br />

Apropos <strong>Partner</strong>schaft: Moghadam ist Single. Es sagt:<br />

„Ich kann mein Leben als Tech-Nomade nur so leben<br />

wie ich möchte, weil ich keine Verantwortung gegenüber<br />

einer Freundin oder einem Kind habe.“ Glücklich ist er<br />

trotzdem. Er genießt seine Freiheit. Die nächste Reise ist<br />

schon geplant. Moghadam fliegt nach New York. Wohin<br />

es ihn danach verschlägt, weiß er noch nicht. Fest steht<br />

nur, dass eine Sache auf keinen Fall in seiner schwarzen<br />

Tasche fehlen darf. Ein Ding, das selbst der Minimalist<br />

Moghadam immer dabei hat. Er bekommt es nicht überall<br />

und braucht unbedingt Ersatz, wenn es kaputt gegangen<br />

ist: Schnürsenkel. ■<br />

Fotos: Angelika Marianne Wohofsky, Oliver Lauberger,


Note 1 BU-Tarife<br />

für Azubis und Studenten<br />

Swiss Life Bildungs-Offensive 2012<br />

Die neuen Swiss Life BU-Tarife für Studenten und Azubis, eine wichtige<br />

Risikovorsorge mit optimalem Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Mit jahrzehntelanger Erfahrung und Kompetenz kommen Sie einfach schneller zum Ziel.<br />

Erst recht bei Ihrer ganz persönlichen Altersvorsorge. Mit einem Prämienaufkommen von<br />

weit mehr als einer Milliarde Euro in Deutschland gehört Swiss Life zu den Top-Lebensversicherern.<br />

Profi tieren Sie von unserem langjährigen Wissen. Für Ihre fi nanzielle Sicherheit.<br />

www.swisslife.de


36<br />

INTERvIEw: DIRK fELLINGHAUER<br />

Wer und was genau steht hinter der Idee von „LeihDeiner-<br />

StadtGeld“?<br />

HANs EICHEL: Die Idee wurde wohl in Quickborn geboren,<br />

jedenfalls wurde sie dort zum ersten Mal umzusetzen<br />

versucht. Das ging rechtlich aber nicht. Nun haben drei<br />

junge Unternehmensgründer sie in ein schlüssiges und<br />

rechtlich abgesichertes Geschäftsmodell übersetzt.<br />

Wie kamen Sie zu der neuen Aufgabe?<br />

Die Gesellschafter von LeihDeinerStadtGeld haben mich<br />

angesprochen. Ich habe das Unternehmen und das<br />

Geschäftsmodell sorgfältig geprüft und prüfen lassen.<br />

Das Ergebnis war positiv, und so habe ich zugesagt.<br />

Ist Ihr Posten ein Ehrenamt?<br />

Nein, denn es handelt sich um ein ganz normales Unternehmen.<br />

Welche persönliche Motivation haben Sie, sich zu engagieren?<br />

Sie könnten ja auch einfach Ihren Ruhestand<br />

genießen.<br />

Ich finde den Grundgedanken, dass Bürger unmittelbar<br />

Projekte ihrer Gemeinde finanzieren, sehr gut und überzeugend<br />

und will seine Verwirklichung befördern. Ich<br />

war ja selbst 22 Jahre Kommunalpolitiker.<br />

Interview Hans Eichel<br />

„Bürgerkredite stärken<br />

Demokratie an der Basis“<br />

Der frühere Bundesfinanzminister Hans Eichel hat mit 70 einen<br />

neuen Job angetreten, als Beiratsvorsitzender der LeihDeiner-<br />

StadtGeld GmbH. Die Idee: In Zeiten defizitärer Haushalte und<br />

drohender Kreditklemmen müssen Kommunen stetig nach neuen<br />

Finanzierungsquellen Ausschau halten. Das junge Unternehmen<br />

ermöglicht die Aufnahme von projektgebundenem Geld bei<br />

Bürgern („Bürgerkredit“) über eine Online-Plattform. Kommunen<br />

können regionale Investitionsprojekte innovativ und zinsgünstig<br />

finanzieren, Bürger profitieren von attraktiven Zinsen und den<br />

Nutzungsmöglichkeiten der umgesetzten Projekte.<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Der Bürgerkredit wird von den Initiatoren als „Geldanlage<br />

mit sozialem Mehrwert“ angepriesen – wie genau sieht<br />

dieser aus?<br />

Die Kommunalpolitik muss sich überlegen, ob ihr Projekt<br />

die Bürger überzeugt, und die Bürger identifizieren<br />

sich viel stärker mit ihrer Kommune, wenn sie kommunale<br />

Projekte finanzieren. Das stärkt die Demokratie an<br />

der Basis.<br />

Wie sicher können sich Kreditgeber sein, dass sie ihr Geld<br />

wiedersehen werden?<br />

Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Kommune Verpflichtungen<br />

nicht begleicht. In Deutschland haben wir<br />

ja eine umfassende Beistandspflicht aller staatlichen<br />

Ebenen füreinander, und das finde ich gut so.<br />

Was passiert, wenn die erforderliche Kreditsumme nicht<br />

erreicht wird oder wenn sie überstiegen wird?<br />

Wenn die Kreditsumme nicht erreicht wird, muss sie<br />

durch einen herkömmlichen Bankkredit aufgefüllt<br />

werden. Überzeichnungen sind nicht möglich, weil<br />

die Zeichnung abgeschlossen wird, wenn die Summe<br />

erreicht ist.<br />

Die Initiatoren des Projekts sind drei junge Männer, Mittzwanziger,<br />

Sie selbst sind letztes Jahr 70 geworden – wie<br />

erleben Sie den Austausch zwischen den Generationen?<br />


Fotos: DPA Picture Alliance<br />

„Der Zerfall der Währungsunion<br />

wäre die mit Abstand teuerste<br />

Lösung mit langfristigen Schäden.“<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

37


38<br />

Das ist sehr belebend im Kopf. Man rostet nicht, wenn<br />

man sich mit Projekten und Visionen der jungen Generation<br />

konfrontiert.<br />

Legen Sie persönlich Geld bei LeihDeinerStadtGeld an?<br />

Wenn meine Heimatgemeinde ein Projekt ausschreibt:<br />

bestimmt.<br />

Sind Bürgerkredite ein Allheilmittel für eine neue Kommunalfinanzierung?<br />

Nein, kein Allheilmittel, aber eine sinnvolle und – da bin<br />

ich optimistisch – in ihrer Bedeutung wachsende Ergänzung.<br />

Wie schätzen Sie den Umfang und die Bedeutung dieser<br />

Idee ein – haben wir es mit einer Revolution zu tun oder ist<br />

es einfach eine nette kleine Idee?<br />

Keine Revolution, aber eine wichtige Idee. Die Demokratie<br />

an der Basis wird gestärkt und die Kommunalfinanzierung,<br />

die zweifellos schwieriger wird, bekommt<br />

ein neues, sehr sympathisches Instrument. Ich bin<br />

überzeugt, dass es sich um eine Idee handelt, deren Zeit<br />

gekommen ist.<br />

„Der Euro wird bleiben.<br />

Mario Draghi hat recht:<br />

Seine Einführung ist<br />

irreversibel“<br />

Interview Hans Eichel<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Bisher ist die Liste der Projekte noch sehr überschaubar.<br />

Haben Sie konkrete Ziele, wie viele Projekte künftig finanziert<br />

werden sollen?<br />

Die Geschäftsführer setzen auf zwei weitere Projekte<br />

dieses Jahr. Langfristig peilen sie einen Anteil von 3–4 %<br />

der Kommunalfinanzierung, die gegenwärtig 120 Milliarden<br />

Euro ausmacht, an.<br />

Ist Ihr Engagement nicht auch ein Eingeständnis Ihres<br />

eigenen Scheiterns als Bundesfinanzminister? Hätten Sie,<br />

und genauso natürlich Ihre Amtsvorgänger und -nachfolger,<br />

andere Ergebnisse mit Ihrer Politik erzielt, wären solche<br />

Wege der Kommunalfinanzierung schließlich gar nicht<br />

nötig.<br />

Dass die Kommunalfinanzierung schwieriger wird,<br />

hat sicher mit der Finanzmarktkrise und ihrer bisher<br />

unzureichenden Lösung zu tun. Die Idee von LeihDeinerStadtGeld<br />

ist aber auch ganz unabhängig davon sehr<br />

sinnvoll.<br />

Kommen wir zu einem anderen aktuellen Thema: In Ihre<br />

Amtszeit fällt der Start des Euro – seit geraumer Zeit ein<br />

Patient in besorgniserregendem Zustand. Wünschten Sie<br />

manchmal, Sie hätten keinen Anteil an der Einführung der<br />

Gemeinschaftswährung gehabt?<br />

Der Euro ist am 1. Januar 1999 eingeführt worden,<br />

meine Amtszeit als Bundesfinanzminister begann im<br />

April desselben Jahres. Trotzdem: Ich war und bin für<br />

den Euro, auch wenn ich an seiner Einführung nicht<br />

unmittelbar beteiligt war.<br />

Sie können sicher offener und ehrlicher reden als amtierende<br />

aktive Politiker: Wie lange geben Sie dem Euro noch?<br />

Der Euro wird bleiben. Mario Draghi hat recht: Seine<br />

Einführung ist „irreversibel“.<br />

Haben Sie, vielleicht gerade mit dem Abstand von der<br />

aktiven Politik, auch für eine gute Zukunft des Euro unkonventionelle<br />

Ideen?<br />

Das gibt es keine „unkonventionellen“ Ideen, sondern<br />

nur ganz konventionelle, die jeder kennt: Wenn man in<br />

vielen Ländern Europas eine gemeinsame Geldpolitik<br />

hat, muss man auch die Fiskalpolitik, die Wirtschaftspolitik,<br />

die Tarifpolitik, die Sozialpolitik abstimmen<br />

und die Staaten und die Steuerzahler vor Bankenkrisen<br />

abschirmen. Auf diesen Weg haben wir uns in Europa<br />

begeben. Man muss ihn aber beherzter gehen.<br />

Altkanzler Gerhard Schröder forderte bei seinem<br />

„Solidaritäts“-Sommerurlaub auf der Insel Kos, das „Griechenlandbashing“<br />

müsse aufhören. Ganz Ihrer Meinung?<br />

Alliance<br />

Ja. Das hat jetzt auch die Kanzlerin bei ihrer Griechenland-Reise<br />

gesagt.<br />

Picture DPA<br />

Griechenland hatte die Aufnahme in die Währungsunion<br />

seinerzeit auch Ihnen zu verdanken. Mit allem, Fotos:


„Die Agenda 2010<br />

war nach den 16<br />

Jahren Reformstillstand<br />

notwendig.“<br />

was Sie und wir heute wissen: Bereuen Sie Ihre damalige<br />

Entscheidung?<br />

Ich habe, wie alle Finanzminister, wie alle Regierungschefs,<br />

wie alle Parlamente der Eurozone, wie das Europäische<br />

Parlament der Aufnahme Griechenlands zugestimmt,<br />

nachdem EU-Kommission und Europäische<br />

Zentralbank das vorgeschlagen hatten. Eine rückwärtsgewandte<br />

Diskussion macht keinen Sinn mehr.<br />

Einer Ihrer Amts-Nachfolger, Peer Steinbrück, hat kurz<br />

nach seiner Kür zum SPD-Kanzlerkandidaten mehr<br />

Geduld mit Griechenland gefordert und ein drittes Hilfspaket<br />

nicht ausgeschlossen – richtig so?<br />

Ja.<br />

Welche Folgen hätte heute ein Ausschluss Griechenlands aus<br />

der Euro-Zone?<br />

Das weiß niemand genau. Aber die Risiken, dass die<br />

Krise eine neue, vielleicht kaum beherrschbare Dimension<br />

annimmt, sind zu groß, um sie einzugehen. Und<br />

der Zerfall der Währungsunion wäre die mit Abstand<br />

teuerste Lösung mit langfristigen Schäden. Darauf hat<br />

der Sachverständigen-Rat der Bundesregierung, die fünf<br />

Wirtschaftsweisen, nachdrücklich hingewiesen.<br />

Sie betonen immer wieder, dass wir nicht nur eine Euro-<br />

Krise, sondern generell eine Schuldenkrise haben. Wo sehen<br />

Sie die wichtigsten Ansatzpunkte und Chancen zur Lösung<br />

dieses Problems?<br />

Zuallererst haben wir es mit völlig entfesselten Finanzmärkten<br />

zu tun. Sie haben die Probleme geschaffen. Sie<br />

müssen an die Kette gelegt und wieder in den Dienst<br />

der Allgemeinheit gestellt werden. Und die Staaten müssen<br />

eine solidere, nachhaltigere Finanzpolitik betreiben.<br />

Interview Hans Eichel<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Dass und wie das geht, zeigen in Europa am besten die<br />

skandinavischen Länder, in- und außerhalb des Euro.<br />

Würde es Sie reizen, heute noch mal aktiv in die Politik<br />

eingreifen zu können?<br />

Natürlich juckt es einen manchmal. Wenn man mit Leidenschaft<br />

Politik gemacht hat, verlässt einen das nicht.<br />

Wie stehen Sie, im Jahr 2012, zu einem folgenschweren und<br />

stark diskutierten Maßnahmenpaket Ihrer Amtszeit, der<br />

Agenda 2010?<br />

Die Agenda 2010 war nach den 16 Jahren Reformstillstand<br />

bei Helmut Kohl notwendig. Ohne sie, darüber<br />

besteht weltweit Einigkeit, stünde Deutschland im internationalen<br />

Vergleich nicht so gut da. Aber es gibt Fehlentwicklungen,<br />

die bekämpft werden müssen.<br />

Gibt es Punkte, in denen Sie Agenda-Kritikern Recht geben?<br />

Ja. Leiharbeit zum Beispiel darf nicht für Lohndumping<br />

missbraucht werden. Sie ist ein Flexibilisierungsinstrument,<br />

nicht mehr. Heute würde ich auch flächendeckend<br />

Mindestlöhne einführen, das war damals selbst<br />

bei Gewerkschaften noch umstritten.<br />

Letzte Frage: auf der diesjährigen Documenta in Ihrer<br />

Heimatstadt Kassel haben Sie Kunstführungen geleitet.<br />

Beschreiben Sie bitte das Werk der Mammutschau, das Sie<br />

am meisten beeindruckt hat.<br />

Schwierig, es gab viele, die mich beeindruckt haben.<br />

Aber nehmen wir die Arbeit des Südafrikaners William<br />

Kentridge „Refusal of time“, eine unglaublich intensive,<br />

packende Videoinstallation im Nordflügel des Kulturbahnhofs.<br />

Sie kann man kaum beschreiben, man muss<br />

sich auf sie einlassen. ■<br />

39


Zum Sterben schön<br />

Wer Venedig mag oder Amsterdam verfallen ist, wird auch Brügge lieben:<br />

Die flämische Grachtenstadt, einst reichste Handelsmetropole Europas,<br />

lockt mit mittel alterlichen Kulissen, tollen Museen, unwiderstehlichen<br />

Chocolatiers und jeder Menge verwunschener Plätze.


Fotos: brugge.be<br />

TExT: MAREN CoRNILs<br />

Fast jeder Schüler hat sich durch den „Tod in<br />

Venedig“ quälen müssen, Georges Rodenbachs<br />

20 Jahre vor Thomas Manns Roman entstandenes<br />

„Brugges à la mort“ kennt hierzulande jedoch<br />

fast niemand. Dabei scheint es, als habe sich Mann in<br />

puncto Handlung und Motiv ungeniert bei Rodenbach<br />

bedient: Beide Werke strotzen vor Melancholie, in beiden<br />

streift ein von Todessehnsucht getriebener Antiheld<br />

durch eine winterlich-düstere Stadt, die Spiegel seiner<br />

Seele ist – bei Mann ist es Venedig, bei Rodenbach<br />

Brügge. Ganz anders erleben Colin Farrell und Brendan<br />

Gleeson die Grachtenstadt. Im Blockbuster „Brügge<br />

sehen und sterben“ landen die beiden Profikiller durch<br />

Zufall in der belgischen Stadt – und langweilen sich<br />

vor lauter Postkartenidylle fast zu Tode. Zwei Brügge-<br />

Impressionen, die zwar irgendwie eine Hommage an<br />

die stolze Handelsstadt darstellen, aber einen völlig<br />

falschen Eindruck vermitteln. Denn wer sich daran<br />

macht, Brügge mit seinen mittelalterlichen Bauten, den<br />

unzähligen Wasserstraßen und seinem Puppenstuben-<br />

Charme zu entdecken, wird nur in einer Hinsicht mit<br />

Rodenbach und Farrell übereinstimmen: Brügge ist<br />

zum Sterben schön!<br />

Mag die ehemalige flämische Handelsmetropole auf<br />

den ersten Blick auch wie ein Ort wirken, an dem die Zeit<br />

stillsteht. Der Schein trügt. Brügge anno 2012 ist kein<br />

Museum, sondern eine lebendige, der Gegenwart zugewandte<br />

Stadt. Mehr als 50 Brücken überspannen Brügges<br />

Wahrzeichen, die unzähligen Kanäle und Grachten<br />

und haben der Stadt den Titel „Venedig des Nordens“<br />

eingebracht. Brügge zu erleben bedeutet daher immer,<br />

sich an oder – noch besser – auf das Wasser zu begeben,<br />

etwa für eine Bootstour. Überhaupt, das Wasser. Reich<br />

hat die Stadt vor allem eines gemacht: die Nordsee, zu<br />

der Brügge damals über den Meeresarm „Zwin“ noch<br />

direkten Zugang besaß.<br />

Italiener, Franzosen, Engländer, Niederländer, Spanier<br />

und Vertreter der mächtigen Hanse gingen im 13.<br />

und 14. Jahrhundert in Brügge als Knotenpunkt des<br />

europäischen Seehandels ein und aus – Brügge stieg<br />

zur reichsten Stadt Europas auf. Ein Reichtum, von dem<br />

nicht nur das Rathaus und die prächtigen Kaufmanns-<br />

und Gildehäuser – zum Beispiel das Haus der Familie<br />

Van de Beurs oder das Gruuthuse – zeugen, sondern<br />

auch reich ausgestattete Kirchen wie die Heilig-Blut-<br />

Basilika. Während Venedig allmählich zu versinken<br />

droht, ereilte Brügge bereits im späten Mittelalter das<br />

gegenteilige Schicksal: Der „Zwin“ versandete. Die stolze<br />

Handelsmetropole war von ihrer wichtigsten Lebensader<br />

abgeschnitten. Erst viele Jahrhunderte später, als mit<br />

Zeebrügge erneut eine Verbindung zur 14 Kilometer<br />

entfernten Nordsee eröffnet wurde, erwachte Brügge aus<br />

seinem jahrhundertelangen Dornröschenschlaf.<br />

Reportage Reiseziele<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Wer die Stadt von oben sehen und den Blick bis<br />

zum Meer schweifen lassen möchte, erklimmt die 366<br />

Stufen, die zum 83 Meter hohen Belfried hinaufführen.<br />

Der Aufstieg zur Aussichtsplattform des 1999 zum<br />

Weltkulturerbe erklärten Wahrzeichens lohnt die Mühe,<br />

denn oben angekommen, erblickt man nicht nur den<br />

Marktplatz und das Rathaus, sondern auch die riesigen<br />

Tuchhallen, in denen einst kostbare flämische Stoffe<br />

und Spitzen gelagert wurden, bevor sie verladen und an<br />

die Königshöfe Europas verschickt wurden. Ein nicht<br />

minder beeindruckendes Panorama bietet der 122 Meter<br />

hohe Turm der Liebfrauenkirche. Ein Baudenkmal,<br />

für das man Zeit einplanen sollte, denn Michelangelos<br />

schlichte „Madonna von Brügge“, die hier zu bewundern<br />

ist, stellt nur eines von vielen Kunstwerken dar, die das<br />

imposante Gotteshaus beherbergt.<br />

41<br />


42<br />

Ausgehen, Genießen, shoppen<br />

Hotels: Alte Mauern, junges Design:<br />

Im Herzen eines liebevoll restaurierten<br />

Stadtpalais im Zentrum Brügges<br />

residiert das „Relais Ravestein“, ein<br />

Boutiquehotel mit nur 16 Zimmern.<br />

Die angeschlossene Brasserie „The<br />

Sixties“ bietet französisch-flämische<br />

Küche auf höchstem Niveau. Schönster<br />

Ort: die Terrasse am Kanalufer.<br />

www.relaisravestein.be<br />

Bars/Restaurants/Cafés: Flämische<br />

Küche, modern interpretiert: Nur fünf<br />

Minuten vom „Grote Markt“ entfernt,<br />

verwöhnt „De Eetkamer“ Gourmets<br />

und Genießer mit einer frischen<br />

Saisonküche mit flämischen Akzenten.<br />

Ein hervorragendes Beispiel für die<br />

junge flämische Küche.<br />

www.bistro-deeetkamer.be<br />

Teatime: Zu den schönsten Teesalons<br />

zählt „De Proeverie“. Im Inneren des<br />

von einer grünen Markise geschmückten<br />

Cafés sieht es tatsächlich noch aus<br />

wie in einem Patriziersalon des ausgehenden<br />

19. Jahrhunderts. Das Angebot<br />

ist so himmlisch wie kalorienreich und<br />

reicht von Scones über diverse selbst<br />

gemachte Eiscremesorten bis hin zu<br />

Torten und leckeren Gebäckspeziali-<br />

täten. Spezialität: die heiße Schokolade.<br />

www.deproeverie.be<br />

Tolle Atmosphäre: Im „Saint-Amour“<br />

geht es mit den Gästen bergab: in den<br />

wunderschönen Gewölbekeller, der<br />

abends von Kerzen illuminiert wird.<br />

Das für seine anspruchsvolle Haute<br />

Cuisine bekannte Restaurant wurde<br />

2009 mit dem renommierten „Prix<br />

Taittinger“ ausgezeichnet.<br />

www.saint-amour.be<br />

Einkaufen: Einfach spitze: Filigrane<br />

Spitzendeckchen aus Brügge sind ein<br />

begehrtes Mitbringsel. Wer erfahrenen<br />

Klöpplerinnen bei der Herstellung<br />

dieser Kunstwerke zusehen möchte, ist<br />

im „Spitzenzentrum“ richtig.<br />

www.kantcentrum.com<br />

fangfrischer fisch: Früher war der<br />

Markt ein reiner Fischmarkt, heute<br />

werden jedoch kunstgewerbliche<br />

Accessoires und Antiquitäten verkauft.<br />

In den Restaurants am Rand des<br />

Markts lässt es sich hervorragend<br />

speisen.<br />

Allgemeine Infos über Brügge:<br />

www.brugge.be<br />

Reportage Reiseziele<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Von hier aus könnte es weitergehen zum Herzstück<br />

der Stadt: dem wenige Schritte entfernten Rathaus, von<br />

dem aus Brügge seit mehr als 600 Jahren verwaltet wird.<br />

Der filigran wirkende Bau mit seinen spitzen Türmchen<br />

wurde 1376 erbaut, um ihn herum, auf dem „Grote<br />

Markt“ aber tobt das neuzeitliche Leben: Straßencafés<br />

laden zum Zwischenstopp ein, Läden zum Geldausgeben.<br />

Wer erste Ermüdungserscheinungen zeigt, sollte<br />

hier eine Pause einlegen und sich mit einer der vielen für<br />

Brügge typischen Spezialitäten verwöhnen. Neben einer<br />

dampfenden Schüssel „Moules Frites“, Miesmuscheln<br />

mit Pommes Frites, sind das vor allem saftige Fritten,<br />

die keiner so gut zuzubereiten versteht wie die Belgier.<br />

Leckermäuler bestellen gleich belgische Waffeln – am<br />

besten mit viel Schokoladensoße. Apropos Schokolade:<br />

Wer Proviant für die Fortsetzung seiner Brügge-Tour<br />

oder ein Mitbringsel für Daheimgebliebene braucht, versorgt<br />

sich bei einem der mehr als 40 Chocolatiers.<br />

Die Kunst, Kakaobohnen in kleine, kalorienreiche<br />

Köstlichkeiten zu verwandeln, hat in Brügge eine lange<br />

Tradition. Und so werden Pralinenfans an jeder Straßenecke<br />

spätestens dann in Versuchung geführt, wenn<br />

ihnen aus liebevoll dekorierten, an den Film „Chocolat“<br />

erinnernden Schaufenstern ein appetitlich anzusehendes<br />

Manifest belgischer Patisseriekunst entgegen-<br />

Fotos: brugge.be, Corbis


lacht. Das Angebot reicht von klassischen, am besten aus<br />

95 Prozent Kakaoanteil bestehenden Trüffeln über Chili-<br />

Rosen-Nougat bis hin zu abenteuerlichen Kreationen<br />

wie Bier-Senf-Pralinen. Wen Brügges süße Seite richtig<br />

interessiert, der schaut im Schokoladenmuseum „Choco<br />

Story“ vorbei und erfährt dort auf unterhaltsame Weise<br />

alles über die Geschichte der Schokolade(nherstellung).<br />

Und in noch einem kulinarischen Bereich eilt Brügge<br />

sein Ruf voraus: Die Stadt ist bekannt für ihr Bier. An das<br />

deutsche Reinheitsgebot gewöhnte alemannische Biertrinker<br />

indes erleben hier eine Überraschung: Gerstensaft<br />

„Made in Belgium“ wird gern verschnitten, zum Beispiel<br />

mit Kirschsaft. Das Ergebnis hat geschmacklich mit dem<br />

deutschen Bier nur wenig gemein. Was nicht heißt, dass<br />

das Bier hier nicht seinen Reiz hätte. Wer testen möchte,<br />

ist im „De Guden Boom“ richtig. Seit 1455 wird in dieser<br />

Brauerei gebraut, das Produkt – zum Beispiel „Brugs Tarwebier“<br />

oder das „Brugs Blond“ mit stolzen 6,5 Prozent<br />

Alkoholanteil – kann vor Ort verkostet werden.<br />

Bevor man die belgische Biervielfalt erkundet, sollte<br />

man sich jedoch Zeit für die weniger spektakulären<br />

Sehenswürdigkeiten Brügges nehmen: all die verwunschenen<br />

Innenhöfe, die malerischen engen Gässchen, die<br />

vielen pittoresken Brückchen und Stege, die mit reichlich<br />

Patina versehenen Häuser und die traditionellen Cafés<br />

und Bistros, deren Qualität nicht immer am Äußeren<br />

zu erkennen ist. Zu den „Musts“ für Brügge-Besucher<br />

gehört hingegen ein Abstecher zum Beginenhof „Den<br />

Wijngarten“, einer Oase der Ruhe. Einst lebten hier die<br />

Abgesandten der christlichen Laiengemeinschaft, heute<br />

wohnen hier Benediktinerinnen. Nicht fehlen darf auch<br />

ein Bummel über die alten Festungsanlagen, auf denen<br />

im nordöstlichen Teil der Stadt vier Windmühlen thronen.<br />

Eine davon ist die Sint-Janshuismühle, die mehr<br />

als 600 Jahre alt ist und bis heute Korn mahlt. Auch im<br />

Minnewater-Park scheint die Zeit stillzustehen. Umgeben<br />

von viel Grün lädt hier der Minnewater, ein kanalisierter<br />

See, zum Relaxen und Träumen ein. Von den<br />

Bewohnern Brügges wird der lauschige, bei Liebespaaren<br />

Reportage Reiseziele<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Unbedingt anschauen<br />

Heilige Hallen: Die aus der romanischen<br />

St. Basiliuskirche und der<br />

neogotischen Basilika bestehende<br />

Heilig-Blut-Basilika beherbergt die<br />

Heiligblut-Reliquie. Wunderschöne<br />

Basilika.<br />

www.holyblood.org<br />

wo die Mühle mahlt: Vier Mühlen stehen<br />

heute noch auf den Brügger Befestigungsanlagen,<br />

aber nur noch zwei<br />

davon sind noch in Betrieb. Eine davon<br />

ist die 1770 erbaute Sint-Janshuismühle.<br />

(Adresse: Kruisvest)<br />

Aussichtsreich: 83 Meter hoch ist der<br />

Turm des Belfried, auf dem Weg zur<br />

Spitze geht es vorbei an der Schatzkammer,<br />

einer gigantischen mechanischen<br />

Uhr und dem Glockenspiel mit seinen<br />

47 Glocken.<br />

(Adresse: Markt 7)<br />

Großes fritten-ABC: Im „Friet museum“<br />

erfahren Besucher alles über die<br />

Kulturgeschichte der Kartoffel und<br />

die Spielarten des wohl beliebtesten<br />

Knollenproduktes.<br />

www.frietmuseum.be<br />

Da braut sich was zusammen: Im „De<br />

Halve Maan“ kommen Biertrinker auf<br />

ihre Kosten. Die Wurzeln der aus dem<br />

Jahr 1856 datierenden Brauerei gehen<br />

sogar ins 16. Jahrhundert zurück.<br />

In einer knapp einstündigen Tour<br />

erfahren Besucher alles über die Kunst<br />

des Bierbrauens und die belgischen<br />

Besonderheiten. www.halvemaan.be<br />

Abgehoben: Die Gallery Xpo beherbergt<br />

eine große Auswahl an Dalí-Werken.<br />

Symbolismus trifft Mittelalter – ein<br />

spannender Kontrast!<br />

www.dali-interart.be<br />

beliebte Ort „See der Liebe“ (Minne = Niederländisch für<br />

Liebe) genannt. In den Sommermonaten verwandelt sich<br />

der Park hingegen in ein riesiges Picknick-Areal.<br />

Absolutes Kontrastprogramm zu so viel Geschichte ist<br />

ein Besuch in der „Gallery Xpo Dalí“. Die im Inneren des<br />

Belfrieds untergebrachte Sammlung umfasst Kunstwerke<br />

des katalanischen „Enfant terrible“. Sie lieben es bodenständiger?<br />

Im „Frietmuseum“ kommen nicht nur Fans<br />

der goldgelben Kartoffelstäbchen auf ihre Kosten. Das<br />

Museum setzt sich auf interaktive Weise mit der Kulturgeschichte<br />

der Knolle auseinander. Wetten, dass Ihnen nach<br />

kurzer Zeit das Wasser im Munde zusammenläuft? Ein<br />

guter Grund, sich allmählich ein Plätzchen in einem der<br />

vielen hervorragenden Restaurants zu suchen und dort<br />

die Küche Brügges zu testen. Deftige flämische Rezepte,<br />

die ihre Nähe zur französischen Küche nicht verleugnen,<br />

werden hier äußerst kreativ interpretiert. Ein weiterer<br />

Beweis dafür, dass Tradition in Brügge zwar hochgehalten<br />

wird, die Bewohner aber nicht daran hindert, sie dem<br />

Lebensstil des 21. Jahrhunderts anzupassen. ■<br />

43


Schweizer<br />

Taschenmesser<br />

für das Gehirn<br />

Per Mind-Mapping und Co. zum<br />

Zweitgedächtnis – Wie wir mit<br />

Mapping-Verfahren unserem Gehirn<br />

helfen können, die Informationsflut<br />

in den Griff zu bekommen.


Illustration: Jörg Niehage<br />

TExT: KATJA KUPfER<br />

Diesen Text gab es schon, bevor er geschrieben<br />

wurde. In Form eines gezeichneten Gebildes,<br />

das wie ein Baum aussieht. In der Mitte der<br />

Stamm, eine Wolke, in der das Wort „Text“ steht, davon<br />

ausgehend Zweige und Äste, auf denen weitere Worte<br />

stehen – die Verbildlichung der Textstruktur.<br />

Täglich sind wir einer ungeheuren Informationsflut<br />

ausgesetzt und zwangsläufig damit beschäftigt, diese zu<br />

strukturieren. Wir behelfen uns mit Notizen, auf Zetteln,<br />

Post-its, alten Quittungen oder Zeitungsrändern;<br />

schreiben Listen oder To dos in unsere Smartphones<br />

oder Computer, die uns helfen sollen, den Überblick zu<br />

behalten. Oder – Zoom auf das Berufsleben – ein Vortrag<br />

zu einem bestimmten Thema soll gehalten werden. Wo<br />

fängt man bloß an? Ein Brainstorming erfolgt. Punkte<br />

werden aufgeschrieben, andere kommen hinzu, werden<br />

untereinandergeschrieben.<br />

Dabei ist es nicht leicht, die wichtigen Punkte im<br />

Blick zu behalten und alle relevanten Verknüpfungen<br />

herauszuarbeiten. Denken wir nur an eine Vorlesung<br />

an der Universität (oder an den Schulunterricht): Zwei<br />

Stunden prasseln Informationen auf uns ein, die mitgeschrieben,<br />

strukturiert und gemerkt werden wollen. Der<br />

deutsche Soziologe Niklas Luhmann etwa arbeitete, wie<br />

er in seinem Text „Kommunikation mit Zettelkästen“<br />

beschreibt, mit einem Zettelkasten aus Holz, um seine<br />

Ideen und Notizen zu verwalten. Um sich orientieren zu<br />

können, war dieser mit einem alphabetisch geordneten<br />

Schlagwortindex versehen, die zahllosen Zettel enthielten<br />

zudem ein raffiniertes Nummernsystem, das sich<br />

endlos erweitern ließ und Querverweise zwischen den<br />

Notizen ermöglichte. „Als Ergebnis längerer Arbeit mit<br />

dieser Technik entsteht eine Art Zweitgedächtnis, ein<br />

Alter Ego, mit dem man laufend kommunizieren kann“,<br />

schrieb Luhmann, der, wenn er sich einzelnen Themen<br />

aus seinem Archiv widmete, stets zu neuen, überraschenden<br />

Zusammenhängen, Argumenten oder Gedankenketten<br />

gelangte.<br />

wir denken sprunghaft<br />

Wir stehen ständig vor der Herausforderung, das Gehirn<br />

mit Informationen zu versorgen und diese dort auch<br />

abzurufen. Doch unsere Denkstruktur ist nicht so linear<br />

aufgebaut wie die Listen, die wir so gerne benutzen. Vielmehr<br />

ist unser Denken von Sprunghaftigkeit geprägt<br />

und von Assoziationen, außerdem können wir uns<br />

Reportage Mind-Mapping<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

»Ein Mind-Map stellt<br />

eine individuelle Karte dar,<br />

die die Gedanken des<br />

Verfassers visualisiert.«<br />

Schlüsselkonzepte besser merken als viele Details – und<br />

wir können visuelle Informationen besser verarbeiten<br />

als beispielsweise akustische.<br />

Auf diesen Feststellungen fußen kognitive Techniken<br />

wie Mind-Mapping, die einen effektiven Weg darstellen<br />

können, um eine Vielzahl von Informationen zu<br />

visualisieren, zu strukturieren und zu organisieren. Ein<br />

Mind-Map, eine Gedächtnis(land)karte, unterscheidet<br />

sich schon auf den ersten Blick von einer herkömmlichen<br />

Liste: Es erinnert – von oben gesehen – an einen<br />

Baum, von dessen Stamm sich Äste in verschiedene<br />

Richtungen verzweigen. Es sieht selbst wie ein Bild aus,<br />

das Wörter enthält, aber auch grafische Elemente, Symbole,<br />

Bilder und Farben.<br />

Als Erfinder des Mind-Mapping gilt der britische<br />

Psychologe und Wissenschaftsjournalist Tony Buzan,<br />

der dafür auch den Ausdruck „Taschenmesser für das<br />

Gehirn“ prägte. Erste Ideen dazu entstanden in seinem<br />

Buch „An Encyclopedia of the Brain and its Use“ (1971),<br />

das vor dem Hintergrund der Ergebnisse damaliger<br />

Hirn- und Lernforschung entstand. Der amerikanische<br />

Psychobiologe Dr. Roger Sperry, der zu jener Zeit – 1981<br />

erhielt er dafür den Nobelpreis für Medizin – an Split-<br />

Brain-Patienten forschte, fand heraus, dass sich der<br />

(evolutionär betrachtet) jüngste Teil des menschlichen<br />

Gehirns, die Großhirnrinde, in zwei Haupt-Hemisphären<br />

teilt, die verschiedene intellektuelle Aufgaben erfüllen,<br />

die sogenannten kortikalen Fähigkeiten.<br />

45<br />


46<br />

Der linken Großhirn-Hemisphäre, die die rechte<br />

Körperhälfte und das rechte Sehfeld steuert, werden<br />

die Fähigkeiten Schreiben, Lesen, Sprechen, mathematisches<br />

Verständnis, analytisches Denken und logische<br />

Schlussfolgerung zugesprochen. Dazu kommen das<br />

Benennen von Objekten oder die Interpretation von<br />

Geschichten. Das rationale Denken und Erklären und<br />

die Analyse zeitlicher Abläufe werden ebenfalls der linken<br />

Hemisphäre zugeordnet, die eher in der digitalen<br />

Kommunikation aktiviert wird und sich in Zahlen und<br />

Ziffern ausdrückt.<br />

Der rechten Großhirn-Hemisphäre, die als Ort für<br />

Träume, Intuition, Rhythmus und Musik gilt, werden<br />

Fähigkeiten wie das Aufnehmen, Verstehen und Entwickeln<br />

von Geschichten, die bildhafte Sprache, das Erfassen<br />

von Bildern, Mustern und Strukturen, die Geometrie<br />

und das Verständnis für räumliche Dimensionen<br />

zugeordnet. Dort finden die gleichzeitige bzw. parallele<br />

und ganzheitliche Bearbeitung von Informationen statt,<br />

die zeitliche Integration und die Synchronisierung. Die<br />

rechte Hemisphäre, die die linke Körperhälfte und das<br />

linke Sehfeld steuert, kommuniziert eher analog mittels<br />

ähnlicher Formen oder Symbole. Sperrys Forschungen<br />

ergaben zudem, dass, je mehr dieser Aktivitäten miteingebunden<br />

sind, auch die Gehirnleistung insgesamt<br />

Reportage Mind-Mapping<br />

„Es erinnert an einen Baum, von dessen<br />

Stamm sich Äste in verschiedene Richtungen<br />

verzweigen. Es sieht selbst wie ein Bild aus,<br />

das Wörter enthält, aber auch grafische Elemente,<br />

Symbole, Bilder und Farben.“<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

steigt: größere Leistungen in einem Bereich führen dazu,<br />

dass sich die Leistungsfähigkeit anderer Bereiche erhöht.<br />

Es gibt, wie spätere Forschungen auf diesem Gebiet<br />

verdeutlichen, jedoch keine strikte Aufgabenteilung<br />

beider Gehirnhälften und schon gar nicht chaotischkreative<br />

Rechtshirner und logisch-analytische Linkshirner.<br />

Wie die beiden Hirn-Hemisphären interagieren,<br />

untersuchten 1997 die Neurologen Gereon Fink und<br />

John Marshall mittels neurologischer Scannertests. Sie<br />

fanden heraus, dass beim Sprechen, sofern es die Wortbildung<br />

und Grammatik betrifft, die linke Gehirnhälfte<br />

arbeitet, während die rechte die stimmliche Umsetzung<br />

und Betonung steuert. Auch wurde ersichtlich, dass<br />

für die Bilderkennung nicht nur die rechte Hirnhälfte<br />

zuständig ist, sondern auch die linke: sie verarbeitet<br />

Einzelheiten, während die rechte für die ganzheitliche<br />

Betrachtung zuständig ist.<br />

Gehirngerecht arbeiten<br />

Nach dem Motto: Warum nur mit einer Hirnhälfte<br />

arbeiten, wenn wir doch zwei zur Verfügung haben,<br />

bildeten diese Erkenntnisse für Tony Buzan die Grundlagen<br />

zur Entwicklung des Mind-Mappings, das für<br />

die Informationsverarbeitung nicht nur die grundle-


genden Gedächtniskräfte nutzt, sondern die komplette<br />

Reihe der kortikalen Fähigkeiten. Mind-Mapping gilt<br />

als gehirngerechtes und ganzheitliches Arbeiten, dem<br />

auch Buzans These vom Radiant Thinking zugrunde<br />

liegt, die davon ausgeht, dass wir nicht linear denken,<br />

sondern radial: von einem gedachten Mittelpunkt strahlenförmig<br />

ausgehend.<br />

„Mind-Mapping ist der meines Wissens nach<br />

effektivste Mechanismus, um die erhöhte Flexibilität<br />

des Denkens wirklich werden zu lassen“, schreibt der<br />

amerikanische Lernforscher Peter Kline. Der Innovationscoach<br />

und Buchautor Florian Rustler bezeichnet<br />

Mind-Mapping als „äußeren Spiegel der inneren Denkfähigkeiten“.<br />

Der grafische Prozess erleichtere dabei<br />

das Verstehen. So schreibt der amerikanische Neurobiologe<br />

John Medina in seinem Buch „Brainrules“: „Wir<br />

sind unglaublich darin, uns Bilder zu merken. Wenn<br />

Sie eine Information hören, dann werden Sie sich drei<br />

Tage danach noch an zehn Prozent davon erinnern<br />

können. Fügen Sie ein Bild hinzu und Sie werden sich<br />

an 65 Prozent erinnern können.“ Der sogenannte Pictorial<br />

Superiority Effect besagt, dass visuelle Reize in<br />

unserem Gehirn einen Vorrang gegenüber anderen<br />

Sinneseindrücken haben. Nicht ohne Grund heißt es:<br />

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Je visueller uns<br />

Erwerbsunfähigkeit klassik<br />

Schutz ist Kopfsache.<br />

Reportage Mind-Mapping<br />

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Niedriger Startbeitrag mit der smart-Variante für junge Leute bis 34 Jahre möglich<br />

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Nichtraucherbonus<br />

Informationen dargeboten werden, desto besser können<br />

wir sie uns merken. Denn Bilder sind nicht nur<br />

bewegender als Worte, sie funktionieren auch auf assoziativer<br />

Ebene besser. Dass wir Bildwesen sind, ist in<br />

der Evolution begründet: die meisten lebenswichtigen<br />

Informationen erhielten wir schon in der Frühzeit als<br />

bewegte Bilder.<br />

Auch wenn Text eine Visualisierung darstellt, ist er<br />

doch weniger effizient für die Informationsverarbeitung<br />

als Bilder. Vielmehr erkennt das Gehirn in Wörtern eine<br />

Vielzahl kleiner Bilder; es gibt also für unser Gehirn<br />

keine Wörter, sondern Bilder, die als Wörter erkannt und<br />

interpretiert werden. „Da jedes einzelne Wort die gleichen<br />

Gehirnressourcen benötigt wie ein Bild, braucht<br />

ein Bild viel weniger Gehirnressourcen als der Text, den<br />

man braucht, um das gleiche Bild im Kopf hervorzurufen“,<br />

schreibt Florian Rustler in „Mind Mapping für<br />

Dummies“.<br />

Mind-Mapping in der Praxis<br />

Ein Mind-Map stellt eine individuelle Karte dar, die die<br />

Gedanken des jeweiligen Verfassers visualisiert. Es zeigt<br />

zugleich ein Thema in der Gesamtheit, das von größerer<br />

Entfernung aus betrachtet werden kann, als auch<br />

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47<br />


48<br />

Detailinformationen, an die man näher heranzoomen<br />

kann. Da die Begriffe eines Mind-Maps aus individuellen<br />

Assoziationen entstehen, ist es nicht in jedem Fall<br />

selbsterklärend, im Überblick aber in der Regel von allen<br />

zu verstehen.<br />

Mind-Mapping ist eine auf wenigen Regeln basierende<br />

Technik, die – wie Autofahren – erlernt und vor<br />

allem geübt werden muss. Anwendung findet diese<br />

Arbeitstechnik in verschiedenen Bereichen – ob privat<br />

oder beruflich, in denen Wissen und Informationen<br />

visualisiert und memoriert werden sollen: beim Verfassen<br />

von Reden und Vorträgen, in der Textarbeit (insbesondere<br />

bei Sach- und Fachtexten), bei Mitschriften von<br />

Reden oder bei Vorträgen, beim Lernen und in Prüfungsvorbereitungen,<br />

im Projektmanagement und Wissensmanagement.<br />

Ein Mind-Map lässt sich von Hand<br />

erstellen oder am Computer (hierfür gibt es eine Reihe<br />

von Software). Letztendlich entscheiden individuelle<br />

Bedürfnisse sowie das Thema bzw. die Anwendung über<br />

die Umsetzung. Während sich für Memorierungen von<br />

Besprechungen und zu Prüfungsvorbereitungen Stift<br />

und Papier besser eignen, empfiehlt es sich, für Projekt-<br />

und Wissensmanagement mit dem Computer zu arbeiten.<br />

Die Software bietet die Möglichkeiten, Dokumente<br />

zu verknüpfen, Inhalte mit anderen zu teilen, Inhalte zu<br />

filtern und die Maps in andere Dateiformate zu konvertieren<br />

und weiterzuverarbeiten.<br />

Ein klassisches Mind-Map beginnt stets in der Mitte<br />

des Papiers (am besten ein DIN-A3-Bogen) oder des<br />

Bildschirms mit der Zentralidee, alle weiteren Informationen<br />

schließen sich in Form von Ästen und Zweigen<br />

daran an. Es gibt zwei Arten von Ästen: stärkere Hauptäste,<br />

die direkt an die Zentralidee anschließen, und<br />

die die Hauptthemen enthalten, und feinere Zweige,<br />

die sich in beliebig vielen Ebenen anschließen und die<br />

Detailinformationen enthalten.<br />

Im Prinzip spricht nichts dagegen, so viele Unterebenen<br />

wie gewünscht zu erstellen. Auch ein Zweig<br />

kann beliebig viele Unterzweige enthalten. Es kommt<br />

letztlich auf das Thema an. Allerdings sollten die Zweige<br />

nach außen hin nicht zusammengeführt werden, denn<br />

ein Map soll nicht nur übersichtlich bleiben, sondern<br />

auch das Denken offen in alle Richtungen fördern, nach<br />

Bedarf jederzeit erweiterbar sein und Assoziationen<br />

anregen. Anders als bei herkömmlichen Gliederungen<br />

muss bei einem Map auf Punkt 1.1 nicht zwangsläufig<br />

1.2 folgen.<br />

Das Auge denkt mit<br />

Eine wichtige Rolle spielt der Einsatz von Farben, grafischen<br />

Elementen, Bildern und Symbolen. So lassen<br />

sich beispielsweise durch Farben die Hauptäste unterscheiden,<br />

Zusammenhänge oder Querverbindungen<br />

Reportage Mind-Mapping<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

darstellen; Symbole und Bilder tragen dazu bei, dass<br />

Inhalte schneller erfasst werden. Weiterhin ist beim<br />

Mind-Mapping die Reduzierung auf Schlüsselwörter<br />

eine entscheidende Grundregel: pro Zweig sollte nur<br />

ein Wort verwendet werden (Ausnahmen bilden Namen<br />

und Zitate), wobei die Linienlänge auch der Wortlänge<br />

entspricht. Beim Mind-Mapping geht es immer um<br />

die Essenz – darum, das zentrale Thema nicht aus den<br />

Augen zu verlieren, es geht um die Verknüpfung von<br />

Wörtern und Bildern, die das Behalten leichter macht,<br />

und schließlich auch darum, Spaß zu haben: um die<br />

humorvolle und kreative Umsetzung von Wissen, Informationen<br />

und Inhalten.<br />

Neben dem klassischen Mind-Mapping existieren<br />

auch weiterentwickelte bzw. andere Mapping-Varianten.<br />

Heiko Haller, der sich in seiner Diplomarbeit in<br />

Psychologie mit visuellen Mapping-Verfahren auseinandersetzt,<br />

beschreibt beispielsweise Concept-<br />

Maps, die die Grundstruktur eines Netzes besitzen<br />

(www.heikohaller.de). Im Gegensatz zu einem Mind-<br />

Map haben sie kein eindeutiges Zentrum, sind weniger<br />

streng hierarchisch strukturiert, komplexer aufgebaut,<br />

dafür aber unübersichtlicher. Während sich, salopp<br />

ausgedrückt, mit einem Mind-Map der Stammbaum<br />

einer Familie abbilden lässt, biete ein Concept-Map<br />

mehr Ausdrucksmöglichkeiten. So könnte man damit<br />

das komplizierte Beziehungsgeflecht aller Personen<br />

darstellen. In der Praxis haben sich Concept-Maps etwa<br />

in der Polizeiarbeit bewährt. So setzt eine deutsche<br />

Sondereinheit für Bandenkriminalität Concept-Maps<br />

ein, um die Beziehungen zwischen den verschiedenen<br />

Beteiligten und den Straftaten zu visualisieren. Eine<br />

dem Mind-Mapping verwandte Methode ist das Clustering,<br />

das für das kreative Schreiben entwickelt wurde.<br />

Auch hier geht man davon aus, dass aus dem Zusammenwirken<br />

von bildlichem und begrifflichem Denken<br />

kreative Impulse entstehen. Der Cluster entwickelt sich<br />

vom Kern aus und wird nach außen in Assoziationen,<br />

die jeweils umkreist und mit einem Strich mit der vorhergehenden<br />

verbunden werden, fortgeführt. Aus den<br />

losen Assoziationsketten entwickeln sich schließlich<br />

Verknüpfungen – und daraus entstehen Ideen für Verbindungen,<br />

die irgendwann zu einem Schreibimpuls<br />

führen sollen. ■<br />

Literaturtipps:<br />

Tony und Barry Buzan: Das Mind-Map-Buch.<br />

Die beste Methode zur Steigerung ihres geistigen Potenzials.<br />

Der Klassiker. Vom Vater des Mind-Mappings.<br />

Mit zahlreichen Anleitungen und Tests.<br />

Florian Rustler: Mind Mapping für Dummies.<br />

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50<br />

„Die richtigen<br />

Schlüsse aus den<br />

Fakten ziehen“<br />

INTERvIEw: DIRK fELLINGHAUER<br />

Herr Reiss, was sind die Themen des Jahres 2012 in der<br />

Versicherungsbranche?<br />

CARLos REIss: Genau genommen gibt es nur eines.<br />

Und das wäre welches?<br />

Die Einführung der UNISEX-Tarife.<br />

Und was macht dieses Thema so besonders, dass es aus<br />

Ihrer Sicht eine so herausgehobene Bedeutung hat?<br />

Es ist die einschneidendste Veränderung für Versicherungskunden<br />

in Deutschland, seit es Versicherungen<br />

gibt.<br />

O.k., das ist ein eindeutiges Statement, können Sie<br />

unseren Lesern die Details erläutern?<br />

Gerne: Ausgangspunkt ist eine Entscheidung des Europäischen<br />

Gerichtshofs, dass es Versicherungsunterneh-<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Inside Carlos Reiss<br />

Das gab es vielleicht noch nie: Ein einziges Thema beherrscht<br />

die Versicherungsbranche im Jahr 2012, die Einführung der<br />

UNISEX-Tarife. Carlos Reiss, Gründer und Geschäftsführer von<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>, rät zu Pragmatimus – und zum Handeln.<br />

„Nur wer umfassend informiert ist, kann optimale Entscheidungen<br />

treffen“, empfiehlt er den Kunden seines Hauses, auf das<br />

persönliche Gespräch auf keinen Fall zu verzichten.<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

men in der Zukunft nicht mehr erlaubt ist, in ihren<br />

Tarifen eine unterschiedliche Kalkulation, die auf dem<br />

Geschlecht der versicherten Person beruht, vorzunehmen.<br />

Macht das Sinn? Frauen leben doch nun mal länger<br />

als Männer.<br />

Sie führen mich auf spiegelglattes Terrain mit Ihrer<br />

Frage, denn meine Antwort sollte politically correct sein.<br />

Grundsätzlich ist die Gleichstellung von Mann und Frau<br />

ein gutes und wichtiges Thema, das uneingeschränkt<br />

gefördert werden muss und das wir bei <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong><br />

auch so leben, wenn es z. B. um die Frage geht, dass<br />

gleiche Leistung gleich bezahlt wird, unabhängig, ob die<br />

Leistung von einer Frau oder einem Mann erbracht wird.<br />

Nehmen wir das Beispiel Altersvorsorge: Es ist eine sta- Heurich<br />

tistisch unbestrittene und auch unbestreitbare Wahrheit,<br />

dass Frauen eine längere Lebenserwartung haben als Florian<br />

Männer. Dadurch beziehen sie im Durchschnitt länger Foto:


Rente. So weit, so einfach. Wenn nun ein Versicherer<br />

eine risikobezogene Kalkulation vornimmt, hat er in<br />

Form des Geschlechts ein objektiv unterscheidbares<br />

Risikomerkmal. Berücksichtigt er dies, ist die logische<br />

Folge, dass Frauen für die gleiche Rente einen höheren<br />

Beitrag bezahlen, da sie die Rente statistisch länger<br />

beziehen werden.<br />

Dann sind die UNISEX-Tarife eine Benachteiligung<br />

der Männer.<br />

Ich bin Versicherungsmakler und kein Politiker, deshalb<br />

ist es nicht meine Aufgabe zu beurteilen, ob das gerecht,<br />

politisch korrekt, sinnvoll oder diskriminierend ist.<br />

Wie gehen Sie dann damit um?<br />

Pragmatisch wie mit den meisten Dingen im Leben. Die<br />

UNISEX-Tarife gelten ab dem 21.12.2012, das ist Fakt.<br />

Unsere Aufgabe ist es, für unsere Kunden die richtigen<br />

Schlüsse daraus zu ziehen.<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Inside Carlos Reiss<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Und welche sind das?<br />

Zuerst einmal ist es unsere Pflicht, darüber zu informieren<br />

– deshalb rede ich auch hier so ausführlich darüber.<br />

Ein bisschen unterstützen uns auch die Medien dabei.<br />

Dass es für Versicherungen auch mal richtig gute Presse<br />

geben kann, zeigt das heute journal vom 17.09.2012.<br />

Wer sich die drei Minutten und vier Sekunden nochmal<br />

anschauen möchte, kann das über unsere Homepage<br />

tun (www.hoesch-partner.de/unisex).<br />

Danke für den Tipp. Aber mal ehrlich, Herr Reiss: Solche<br />

Berichte sind zwar toll für eine erste Orientierung, aber reichen<br />

für die Versicherten doch nicht wirklich als Entscheidungsgrundlage<br />

oder?<br />

Allgemeine Informationen, egal ob gedruckt oder in<br />

bewegten Bildern, werden natürlich nicht ausreichen.<br />

Was es braucht, ist ein persönliches Gespräch, das die<br />

individuelle Situation jedes einzelnen Kunden berücksichtigt.<br />

Deshalb empfehle ich jedem dringend, ein �<br />

51


52<br />

Gespräch zu führen, denn nur wer umfassend informiert<br />

ist, kann optimale und nachhaltige Entscheidungen<br />

treffen. Ich fürchte, dass im nächsten Jahr der<br />

eine oder andere Bürger in Deutschland sagen wird:<br />

„Hätte ich das bloß gewusst …“ Ich werde alles dafür tun,<br />

dass es unseren Kunden nicht so gehen wird.<br />

Geben Sie unseren Lesern doch bitte ein, zwei konkrete Beispiele,<br />

wie sich die UNISEX- Umstellung auswirken wird.<br />

Grundsätzlich alle sind betroffen, denn egal ob Männlein<br />

oder Weiblein, es gibt für jeden Bereiche, in denen<br />

es teurer wird. Besonders wichtig erscheinen mir drei<br />

Dinge:<br />

1. Für Männer wird es ab dem Stichtag für<br />

Neuabschlüsse bei der Renten-, Pflege-, Berufsunfähigkeit-<br />

und privaten Krankenversicherung<br />

definitiv teurer.<br />

2. Bei Frauen ist es die Risikolebensversicherung<br />

die erheblich teurer wird.<br />

3. Auch Schüler und Studenten können durch eine<br />

Startpolice die jetzigen günstigen Konditionen<br />

auch für spätere Erhöhungen konservieren.<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Inside Carlos Reiss<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Wenn Sie berücksichtigen, dass die UNISEX-Tarife nur<br />

zu einer Verteuerung der Beiträge von zehn Prozent oder<br />

zu einer zehn Prozent geringeren Rente bei gleichen<br />

Beiträgen führen, dann reden wir über die Jahre von<br />

einer Ersparnis von mehreren tausend Euro – vorausgesetzt,<br />

der Abschluss erfolgt noch vor dem 21.12.2012.<br />

Dann sollen Frauen also nichts abschließen.<br />

Das wäre der größte Fehler, den sie machen könnten.<br />

Zum einen gibt es Bereiche wie die Risikolebensversicherung,<br />

die für Frauen 30–40 % teurer wird. Zum<br />

anderen verlieren sie wertvolle Zeit: 2013 sind sie in der<br />

Berufsunfähigkeits- oder Krankenversicherung ein Jahr<br />

älter. Und hinsichtlich der UNISEX-Tarife stellen sich<br />

Frauen bei einem Abschluss in 2012 nicht schlechter,<br />

denn entweder sind schon UNISEX-Tarife verfügbar<br />

oder die Versicherungsgesellschaften geben eine sogenannte<br />

Umtauschgarantie.<br />

Ganz schön kompliziert. Beherrschen das alle Ihre Mitarbeiter?<br />

Ja, denn wir investieren viel Zeit und Geld in die Aus-<br />

und Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Dieses Jahr hat Foto: Florian Heurich


der erste Jahrgang mit acht Beratern seinen Abschluss<br />

an der European Business School zum Vorsorgespezialisten<br />

(EBS) gemacht. Ein echter Meilenstein in unserer<br />

Unternehmensgeschichte und auch für jeden einzelnen<br />

Berater.<br />

Dann zum Abschluss dieses Themas noch die ultimative<br />

Frage: was tun Sie, Herr Reiss, noch für Ihr eigenes Risiko-/<br />

Vorsorgemanagement angesichts der Einführung der<br />

UNISEX-Tarife?<br />

Ich werde noch zwei Dinge tun:<br />

1. Eine private Pflegeversicherung für mich abschließen,<br />

da die Beiträge durch Umstieg auf die Unisex-<br />

Tarife um etwa 40 % steigen werden.<br />

2. Für meine Kinder: Eine Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

wegen der bis 30 %igen Beitragsersparnis und<br />

einen Altersvorsorge-Start-Vertrag, um die jetzigen<br />

günstigen Konditionen zu konservieren<br />

Beim Thema Altersvorsorge und Berufsunfähigkeit bin<br />

ich so aufgestellt, dass ich keine Versorgungslücke habe.<br />

Themenwechsel: Die Parteien diskutieren, und der Blätterwald<br />

rauscht mit einem Thema – die Gefahr der Altersarmut<br />

für eine steigende Zahl von Bürgern.<br />

Es ist gut, dass das Thema endlich auf der Tagesordnung<br />

ist. Damit sind die Blümschen Zeiten von „Die<br />

Rende isch sischer“ endgültig vorbei, und das ist gut<br />

so. In unserem Leitbild steht, dass wir „Risiko- und<br />

Vorsorgemanager sind, die eine große soziale Verantwortung<br />

tragen“. Ich wurde oft gefragt, was wir damit<br />

eigentlich meinen. Aufgrund dieser Diskussion beantwortet<br />

sich diese Frage von selbst. Wenn unsere Kunden<br />

regelmäßig mit ihrem persönlichen Berater eine<br />

Rentenplanung machen, dann entsteht Klarheit und<br />

Planungssicherheit, weil man Lücken erkennen und<br />

schließen kann.<br />

Schutz und Sicherheit<br />

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Also begrüßen Sie die Diskussion.<br />

Ja, in jedem Fall. Wobei ich mich manchmal wundere,<br />

wie sehr die Fakten im Rahmen dieser Diskussion nicht<br />

beachtet bzw. bewusst verdrängt werden. Nehmen wir<br />

z. B. die neu aufgeflammte Diskussion um die Rente mit<br />

67. Immer höhere Lebenserwartung, sinkende Geburtenrate,<br />

damit immer mehr Rentner, immer weniger<br />

Beitragszahler. Eindeutige und leicht zu verstehende<br />

Fakten. Trotzdem wird nun wieder rückwärts diskutiert,<br />

ob es nicht doch früher ginge mit der Rente als 67 …<br />

für mich nur schwer vorstellbar und manchmal kaum<br />

erträglich.<br />

Wie erträglich ist denn dann die Situation für die Versicherungsbranche<br />

im Allgemeinen?<br />

Wir hatten schon einfachere Zeiten. Manche Maklerkollegen<br />

sind sehr gut unterwegs, andere haben schwer<br />

zu kämpfen. Manche verabschieden sich bewusst aus<br />

Geschäftsfeldern wie der privaten Krankenversicherung,<br />

andere verabschieden sich ganz aus dem Markt –<br />

geplant oder gezwungenermaßen. Die Veränderungen<br />

sind fundamental, die UNISEX-Tarife sind nur das<br />

nächste Glied in einer Kette von Neuerungen.<br />

Und wie reagieren Sie darauf?<br />

Ich orientiere mich an einem Prinzip des Management-<br />

Vordenkers Stephen R. Covey: Konzentriere dich auf die<br />

Dinge, die du direkt beeinflussen kannst. Das Wichtigste<br />

in diesem Jahr ist die Information unserer Kunden zum<br />

Thema UNISEX. Und wenn sich unsere Kunden auch<br />

an diesem Prinzip orientieren, wenn es um Ihr privates<br />

Risiko- und Vorsorgemanagement geht, dann werden<br />

wir uns wahrscheinlich zu diesem Thema im Jahr 2012<br />

noch hören oder sehen. Darauf freue ich mich.<br />

Herr Reiss, vielen Dank für das Gespräch. ■<br />

53


54<br />

versicherung Bewertungsplattformen<br />

Siehst Du wie die<br />

Sternlein stehen …<br />

5 Sterne hatten schon immer etwas Exklusives: ein Hotel in dieser<br />

Kategorie ist etwas Besonderes. Bei den Köchen reicht auch schon ein<br />

Stern, um zur Elite zu gehören. Selbstverständlich ist auch die Frage nach<br />

der Herkunft der Sterne nicht unbedeutend – spätestens beim Zusatz<br />

„Landeskategorie“ ist Vorsicht geboten. Aber längst sind die Sterne nicht<br />

nur in der fühl- und schmeckbaren Welt der Hotellerie und Gastronomie<br />

von Bedeutung. Siehst du, wie die Sternlein stehen …<br />

<strong>insurance</strong> 2013


AUToR: oLIvER MACK<br />

Einemillionzweihundertfünfundneunzigtausenddreihundertachtundsiebzig<br />

(in Zahlen: 1.295.378)<br />

Ergebnisse in 0,7 Sekunden. Das ist Google-Alltag.<br />

In der Theorie sortiert nach Relevanz. In der Praxis<br />

oft verwirrend, zu viel und doch eher eine undurchdringliche<br />

Masse als ein klar strukturiertes Suchergebnis.<br />

Nein, das soll kein Googlebashing werden. Es beschreibt<br />

einfach die Realität, dass es in den Weiten den Internets<br />

alles gibt, aber das persönlich Passende zu finden, das<br />

auch noch über die gewünschte Qualität verfügt und<br />

versicherung Bewertungsplattformen<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

von einem vertrauenswürdigen Dienstleister angeboten<br />

wird, gar nicht so einfach ist. Und hier kommen die<br />

Sternchen ins Spiel, denn sie können den Unterschied<br />

machen und der Beginn einer wunderbaren Kundenbeziehung<br />

sein. Aber der Reihe nach.<br />

was habe ich eigentlich davon, wenn ich<br />

Bewertungen und Empfehlungen abgebe?<br />

Ganz platt könnte man sagen: Sie tun sich und anderen<br />

etwas Gutes:<br />

– anderen potenziellen Kunden, die sich an den Bewertungen<br />

orientieren können und so ein weiteres relevantes<br />

Kriterium haben bei der Auswahl eines Produkts<br />

oder eines Dienstleisters, den sie noch nicht<br />

kennen;<br />

– dem Unternehmen: das kann sich entweder über<br />

die positive Bewertung freuen oder eine kritische<br />

Bewertung zum Anlass nehmen, nochmals mit<br />

dem Kunden in Kontakt zu treten und zu lernen,<br />

was besser laufen könnte. Werden viele kritische<br />

Bewertungen abgegeben, die ein ähnliches Problem<br />

ansprechen, kann das Unternehmen grundsätzliche<br />

Problemfelder entdecken und Gegenmaßnahmen<br />

ergreifen;<br />

– sich selbst: Wenn viele bei diesen Bewertungen mitmachen,<br />

hat jeder die Möglichkeit davon zu profitieren,<br />

deshalb steigt der Nutzen für jeden Einzelnen.<br />

Manche Dienstleister, wie z. B. Kennstdueinen.de<br />

belohnen User, die viele Dienstleister bewerten, mit<br />

Vorteilen oder Clubmitgliedschaften.<br />

Die weisheit der Massen<br />

„Die Weisheit der Vielen – Warum Gruppen klüger sind<br />

als Einzelne“ – so heißt das Buch von James Surowiecki<br />

aus dem Jahr 2004. Surowieckis These, die er mit vielen<br />

Beispielen und Geschichten belegt bzw. illustriert, besagt,<br />

dass das kumulierte Wissen einer Gruppe zu besseren<br />

Entscheidungen führt, selbst im Vergleich zu einzelnen<br />

Experten. Im übertragenen Sinne kann man sagen, dass<br />

eine bestimmte Menge an Bewertungen einen sehr verlässlichen<br />

Indikator zur Qualität eines bestimmten Produktes<br />

oder einer Dienstleistung darstellt.<br />

Vielleicht fragt sich der eine oder andere, ob sich<br />

die Massen im Netz und die dort kundgetanen Bewertungen<br />

nicht durch Unternehmen in eine positive Richtung<br />

manipulieren lassen. Grundsätzlich lässt sich das<br />

nie komplett ausschließen, aber es ist durch bestimmte<br />

Mechanismen sehr unwahrscheinlich: Zum einen muss<br />

man sich bei vielen Bewertungsplattformen anmelden,<br />

was den Betrug erschwert, zum anderen wäre es für ein<br />

Unternehmen der Super-GAU im Netz, wenn öffentlich<br />

wird, dass bei den Bewertungen manipuliert wird. Darüber<br />

hinaus gibt es viele technische Möglichkeiten, die die �<br />

55


56<br />

Bewertungsplattformen nutzen, um Betrugsversuche<br />

von Unternehmen aufzudecken: nichts Dusseligeres<br />

als viele positive Bewertungen, die von Rechnern der<br />

Firmen-IP-Adresse aus abgegeben werden.<br />

Aber auch die Unternehmen, die beurteilt werden,<br />

verdienen und bedürfen eines gewissen Schutzes,<br />

zum einen vor unberechtigten Einzelbewertungen,<br />

wo jemand einfach nur Dampf ablassen will, oder vor<br />

gezielten Kampagnen von Mitbewerbern. Hier greifen<br />

ähnliche Mechanismen: So führt die Bewertungsplattform<br />

hier ebenfalls Stichproben durch und fragt<br />

bei den Bewertenden nach, zum anderen hat auch das<br />

Unternehmen die Möglichkeit Bewertungen überprüfen<br />

zu lassen. Wenn die Bewertungen haltlos sind, läuft<br />

die Nachfrage meist ins Leere und wird dann von den<br />

Bewertungsplattformen gelöscht.<br />

wir freuen uns auf Ihre Bewertung<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> schätzt den Austausch mit seinen<br />

Kunden: offen, ehrlich und transparent. Wir möchten<br />

von Ihnen hören, was gut funktioniert, aber natürlich<br />

auch, was noch besser werden kann. Dem stellen wir uns<br />

gerne. Wir nehmen es selbstverständlich nicht einfach<br />

Der schnellste Weg<br />

zum Top-Spezialisten<br />

Best Care bringt Sie bei einer<br />

lebensbedrohlichen Krankheit<br />

innerhalb von 5 Arbeitstagen<br />

zum Top-Spezialisten.<br />

Einfach anrufen<br />

0 69/71 70 75 40<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> GmbH Versicherungsmakler<br />

Rüsterstraße 1, 60325 Frankfurt<br />

Fax 0 69/72 73 75, beratung@hoesch-partner.de<br />

versicherung Bewertungsplattformen<br />

hin, sondern gehen<br />

aktiv damit um: Wir<br />

versuchen zu lernen,<br />

wir fragen bei den<br />

Bewertenden nach, wir<br />

kommentieren öffentlich<br />

im Netz. Und wir<br />

machen interessante<br />

Erfahrun gen: Eine nicht<br />

so gute Bewertung, die<br />

von uns kommentiert<br />

wird und durch die ein<br />

Dialog mit dem betroffenen<br />

Kunden entsteht,<br />

wird im Netz mindestens<br />

genauso positiv<br />

gesehen wie viele gute<br />

Bewertungen. Daher<br />

lade ich Sie ganz persönlich ein, uns Ihre Meinung zu<br />

sagen: entweder online unter www.hoesch-partner.de/<br />

bewerten oder offline mit der beiliegenden Postkarte. Die<br />

Postkarte geht natürlich direkt an den Dienstleister, so<br />

dass wir nicht filtern können. Und dann sehen wir hoffentlich<br />

gemeinsam, wie die Sternlein stehen. ■<br />

Ich vertrau der DKV


so können sie <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> bewerten<br />

Grundsätzlich bestehen die Bewertungen aus<br />

einer Noten-/Sternchenvergabe (mindestens notwendig)<br />

und einem Kommentar, der nicht verpflichtend<br />

ist. Kommentare und geschriebenes<br />

Feedback sind sehr wertvoll, da sie meist sehr<br />

aussagekräftig sind. Manchmal dauert es einige<br />

Tage, aufgrund der Überprüfungsmechanismen,<br />

bis Ihr Kommentar freigeschaltet wird.<br />

www.hoesch-partner.de/bewerten<br />

Diese Seite bietet Ihnen einen Überblick und<br />

Links zu verschiedenen Bewertungsmöglichkeiten<br />

von <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>. Suchen Sie sich<br />

eins aus, Mehrfachnennungen sind möglich.<br />

www.hoesch-partner.de/google/frankfurt<br />

Sie sehen hier unsere Google+ Local-Seite mit<br />

den Bewertungen unserer Kunden. Klicken Sie<br />

einfach auf die Schaltfläche „Erfahrungsbericht<br />

schreiben“ und schon kann es losgehen mit Ihrer Bewertung.<br />

www.whofinance.de<br />

Klicken Sie oben rechts auf den Menüpunkt „Berater bewerten“ und<br />

schon geht es los mit der Bewertung. Wichtiger Hinweis: Sie bewerten<br />

nicht das Unternehmen, sondern den einzelnen Consultant, ein<br />

Kommentar ist bei diesem Dienstleister Pflicht.<br />

versicherung Bewertungsplattformen<br />

Was tun bei Berufsunfähigkeit?<br />

25 % der Bundesbürger werden laut Statistik im Laufe ihres Erwerbs-<br />

lebens berufsunfähig. Trotzdem kommt dieses Thema bei Überlegungen<br />

zu Vorsorge und Versicherung immer noch zu kurz.<br />

Wenn es um die Berufsunfähigkeits-Vorsorge geht, so raten Fachleute dazu,<br />

sowohl die Versicherungsbedingungen unter die Lupe zu nehmen als auch<br />

die Leistungsstärke und die Leistungsbereitschaft des Anbieters.<br />

Und da brauchen wir uns als Deutsche Anwalt- und Notar-Versicherung,<br />

Sonderabteilung der ERGO Lebensversicherung AG, nicht zu verstecken.<br />

www.kennstdueinen.de<br />

Geben Sie direkt in der Mitte der Seite in der Rubrik „Schnell finden<br />

und bewerten“ einfach „<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>“ und den jeweiligen<br />

Standort ein. Bewegen Sie den Mauszeiger über die Ergebnisliste,<br />

dann erscheint ein Mouseover mit dem Titel „Bewerten“. Einfach<br />

draufklicken und dann geht es los mit der Bewertung.<br />

Selbstverständlich sind wir auch in den relevanten<br />

sozialen Netzwerken vertreten, als da wären:<br />

Facebook: www.facebook.com/hoeschundpartner<br />

Xing: www.hoesch-partner.de/xing<br />

Twitter: www.hoesch-partner.de/twitter<br />

Also unabhängig davon,<br />

ob Sie die Informationen<br />

business, casual oder<br />

eher gezwitschert haben<br />

wollen, Sie haben die<br />

Wahl, klicken Sie rein …<br />

• Die Bedingungen unserer Top-Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ)<br />

in Verbindung mit einer Kapitallebens-, Risikolebens- oder Rentenversicherung<br />

sind von einer unabhängigen Rating-Agentur mit den Bestnoten<br />

ausgezeichnet worden.<br />

• Wir gehören zu einem finanzstarken Versicherungskonzern.<br />

• Die Prozess-Quote bei unserer BUZ beträgt 0 Prozent.<br />

Informieren Sie sich, wie günstig unsere finanzielle Absicherung ist.<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> GmbH Versicherungsmakler<br />

Rüsterstr. 1 | 60325 Frankfurt<br />

Ruf (069) 71707-540 | Fax (069) 727375<br />

57


Betriebliche Krankenzusatz- und<br />

Berufsun fähigkeitsversicherung<br />

Interessante Alternative<br />

zur Gehaltserhöhung<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement und Risikovorsorge bei Arbeitsunfähigkeit<br />

werden immer wichtiger. Für Arbeitgeber und Mitarbeiter. Der „Return on<br />

Investment“ umfassender Gesundheits- und Vorsorgeprogramme ist für beide<br />

Seiten überzeugend. Einerseits können Gesundheitsausgaben und Fehlzeiten im<br />

Unternehmen ebenso wie soziale Härten für die Arbeitnehmer deutlich reduziert<br />

werden. Andererseits heben sich Unternehmen im Kampf um qualifizierte<br />

Mitarbeiter mit diesem innovativen, zeitgemäßen Angebot ab. Facts & Figures<br />

dieser bisher noch wenig bekannten betrieblichen Vorsorge-Varianten stellt<br />

Michael Reeg, Certified Financial Planer und <strong>Partner</strong> bei <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>, vor.


Foto: Fotolia<br />

INTERvIEw: INGRID sCHICK<br />

Welche neuen, innovativen Angebote zur Vorsorge bei<br />

Krankheit und Berufsunfähigkeit gibt es?<br />

MICHAEL REEG: Die betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

ist eine der interessantesten, wenn auch<br />

noch weitgehend unbekannten betrieblichen Versorgungsmöglichkeiten.<br />

Damit kann jeder Betrieb seinen<br />

Mitarbeitern eine clevere Lösung zur Schließung von<br />

Versorgungslücken bieten. Fakt ist, dass bereits heute<br />

jeder vierte Berufstätige vor Erreichen des Rentenalters<br />

berufsunfähig wird. Dramatisch ist, dass nur etwa ein<br />

Drittel der Arbeitnehmer, die das Risiko haben, berufsunfähig<br />

zu werden, sich dagegen versichert. Dabei geht<br />

es meist gar nicht um die Folgen von Schreckensszenarien<br />

wie schwerer Unfall mit anschließender Pflegebedürftigkeit.<br />

Vielmehr sind es die zeitlich begrenzten<br />

Ausfälle von anderthalb bis zwei Jahren, die zum echten<br />

finanziellen Problem werden können.<br />

Für viele Beschäftigte gibt es aber mindestens zwei Gründe,<br />

eine solche existenzsichernde Versicherung nicht abzuschließen:<br />

die Gesundheitsfragen und die Kosten.<br />

Für beide Problemstellungen gibt es nun Lösungen. Bei<br />

privaten Anträgen besteht üblicherweise vorvertragliche<br />

Anzeigepflicht. Wer Gesundheitsfragen nicht vollständig<br />

und richtig beantwortet, muss damit rechnen, im<br />

Versicherungsfall keine Leistungen zu erhalten. Entscheidender<br />

Vorteil ist der mögliche Wegfall oder die<br />

sehr reduzierten Gesundheitsfragen im Zuge eines vom<br />

Arbeitgeber abgeschlossenen Rahmenvertrags. Wartezeiten<br />

entfallen meist ebenso.<br />

Und die Kosten?<br />

Erstens bietet der Rahmenvertrag betrieblicher Vorsorge<br />

Sonderkonditionen, zweites gewährt der Gesetzgeber<br />

Vorteile bei der Sozialversicherung (bis zu 224 Euro<br />

monatlich sozialversicherungsfrei) und Vorteile bei<br />

der Einkommensteuer (steuerfreie Einzahlung). Damit<br />

kann eine betriebliche Berufsunfähigkeitsabsicherung<br />

mehr als 50 Prozent günstiger werden als eine private<br />

Absicherung. Zweitens können vermögenswirksame<br />

Leistungen für die Beitragszahlungen verwendet werden.<br />

Welchen Aufwand und welchen Benefit hat der Arbeitgeber?<br />

Auch für Arbeitgeber liegen die Vorteile klar auf der<br />

Hand: Sie erhöhen die Attraktivität ihres Unternehmens,<br />

denn heute müssen neben Gehalt, Karrierechancen<br />

und Standing des Unternehmens auch die sogenannten<br />

weichen Faktoren wie Sozialkompetenz und<br />

Fürsorge stimmen. Zudem ist die Einrichtung eines<br />

versicherung Betriebliche vorsorge<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

entsprechenden Rahmenvertrags für Arbeitgeber nicht<br />

mit Haftungsrisiken verbunden. <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> bietet<br />

in Kooperation mit den Versicherungsgesellschaften<br />

einen umfassenden Service, sodass außer der Einrichtung<br />

des Rahmenvertrags und der Zahlungsmodalitäten<br />

über die Gehaltsabrechnung kein weiterer Aufwand für<br />

das Unternehmen entsteht.<br />

Ein weiterer Baustein in der betrieblichen Vorsorge ist die<br />

Krankenzusatzversicherung. Warum empfehlen Sie diese<br />

Arbeitnehmern und Arbeitgebern gleichermaßen?<br />

Bei Unternehmen sprechen die Zahlen für sich:<br />

Durch betriebliches Gesundheitsmanagement kann<br />

das Erkrankungsrisiko um 57 Prozent gesenkt werden<br />

(Harvard Business Manager, April 2011). Auch der<br />

finanzielle Anreiz dafür wurde geschaffen: Nach der<br />

Veröffentlichung des Bundesfinanzhofs im Bundessteuerblatt<br />

vom 12.09.2011 sind Beiträge zur bKV, die<br />

der Arbeitgeber für die Belegschaft abschließt, einkommen-<br />

und lohnsteuerrechtlich wie Sachzuwendungen<br />

zu behandeln. Es gilt eine Freigrenze von 44 Euro pro<br />

Monat und Mitarbeiter. Die Aufwendungen des Arbeitgebers<br />

stellen Betriebsausgaben dar. So wird mit wenig<br />

Aufwand für das Unternehmen ein hoher zusätzlicher<br />

Krankenschutz für die Belegschaft möglich.<br />

URsACHEN füR EINE BERUfsUNfäHIGKEIT<br />

8,65 %<br />

Erkrankungen<br />

des Herzens<br />

und des Gefäßsystems<br />

24,67 %<br />

Erkrankungen<br />

des Skelett- und<br />

Bewegungs apparats<br />

8,89 %<br />

Unfälle<br />

15,73 %<br />

Sonstige<br />

Erkrankungen<br />

26,32 %<br />

Nervenkrankheiten<br />

59<br />

�<br />

15,74 %<br />

Krebs und<br />

andere<br />

bösartige<br />

Geschwülste


60<br />

BU – bAV: Steuern und Sozialabgaben sparen<br />

mit der selbstständigen BV als Direktversicherung<br />

BU – bAV: Steuern und Sozialabgaben sparen<br />

Beispiel: mit der Kaufmännischer selbständigen BV Angestellter, als Direktversicherung ledig, Alter 35, EA 67,<br />

BU-Rente inkl. Bonus 1.500 EUR<br />

(BUR Beispiel: garantiert Rechtsanwalt, 1.063,83 ledig, EUR)* Alter 35 EA 67, BU-Rente inkl. Bonus 1.500 EUR<br />

(BUR garantiert 1.063,83 EUR)*<br />

Brutto-Monatseinkommen 2.500,00 2.500,00 EUR EUR<br />

Beitrag Beitrag zur SBV zur SBV (Finanzierung (Finanzierung über über Entgeltumwandlung) - 73,55 EUR - 73,55 EUR<br />

Verbleibendes Brutto-Monatseinkommen<br />

Verbleibendes Brutto-Monatseinkommen<br />

Einkommen-, Kirchensteuer und Solidaritäts-Zuschlag<br />

Einkommen-, - ohne Entgeltumwandlung Kirchensteuer und Solidaritäts-Zuschlag<br />

2.426,45 EUR<br />

2.426,45 EUR<br />

391,59 EUR<br />

– ohne - mit Entgeltumwandlung 391,59 EUR - 370,40 EUR<br />

Steuerersparnis durch Entgeltumwandlung (inkl. KiSt, Soli)<br />

– mit Entgeltumwandlung<br />

= 21,19 EUR<br />

- 370,40 EUR<br />

Steuerersparnis + Zusätzliche durch Ersparnis Entgeltumwandlung bei den Sozialabgaben (inkl. (ca. 20,88 KiSt, %) Soli) = 21,19 EUR + 15,35 EUR<br />

+ zusätzliche Monatlicher Ersparnis Nettoaufwand bei den Sozialabgaben (ca. 20,88 %) + 15,35 nur EUR37,01<br />

EUR<br />

Monatlicher Nettoaufwand nur 37,01 EUR<br />

*Berechnung des zu versteuernden Einkommens mit: Ledige (Steuerklasse I) ohne Kinder inkl. Soli und KiSt; Steuertabelle 2011;Werte dienen nur zur Veranschaulichung und können auf<br />

Grund von individuellen Gegebenheiten abweichen.<br />

nur rd. 50 %<br />

*Berechnung des zu versteuernden Einkommens mit: Ledige (Steuerklasse I)<br />

Nettoaufwand<br />

ohne Kinder inkl. Soli und KiSt; Steuertabelle 2011;<br />

nur rd. 50%<br />

Werte dienen nur zur Veranschaulichung und können aufgrund von individuellen Gegebenheiten abweichen.<br />

Seite 9 – 11. Juni 2012<br />

Und was haben Arbeitnehmer davon?<br />

Die Gesundheitsreformen der vergangenen Jahre haben<br />

den Leistungskatalog der GKV kontinuierlich eingeschränkt.<br />

Neu ist die Möglichkeit, überhaupt in den<br />

Genuss eines privaten Krankenversicherungsschutzes<br />

zu kommen. Immerhin haben 77 Prozent der gesetzlich<br />

Versicherten noch keine Zusatzversicherung. Die<br />

Vorteile einer Gruppenversicherung liegen klar auf der<br />

Hand: Wird ein Gruppenvertrag für eine bestimmte<br />

Anzahl Mitarbeiter, ab zehn Personen möglich, abgeschlossen,<br />

gibt es keine oder nur eine sehr verkürzte<br />

Gesundheitsprüfung und keine Wartezeiten. Meist<br />

reicht eine Dienstobliegenheitserklärung des Arbeitgebers,<br />

das ist die Bestätigung, dass der zu versichernde<br />

Arbeitnehmer nicht länger als eine bestimmte Anzahl<br />

von Tagen arbeitsunfähig war, aus. Bei vielen Versicherern<br />

werden Angehörige ebenfalls zu vergünstigten<br />

Tarifen mitversichert.<br />

Das Angebot und Leistungsspektrum bei privaten<br />

Krankenzusatzversicherungen ist umfangreich. Auf welche<br />

Bausteine sollten die Versicherungsnehmer Ihrer Meinung<br />

nach achten?<br />

versicherung Betriebliche vorsorge<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Eine wichtige Frage. Yogakurse, Heilpraktiker oder Sehhilfen<br />

beispielsweise sind „nice to have“, aber nicht die<br />

essenziell wichtigen Bausteine einer betrieblichen Krankenzusatzversicherung.<br />

Vielmehr kommt es im Fall der<br />

Fälle darauf an, dass man das Krankenhaus, die Therapie,<br />

den behandelnden Arzt und die Reha-Maßnahmen selbst<br />

auswählen und bestimmen kann. Auch beim Zahnersatz<br />

können heute bei einer umfangreichen Behandlung<br />

schnell mal 10.000 Euro und mehr fällig werden. Das<br />

sind die Risiken, die in einer Krankenzusatzversicherung<br />

unbedingt abgedeckt werden sollten. ■<br />

� <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> versicherungsmakler<br />

Nettoaufwand<br />

BU bAV und bKV: Egal, welcher Durchführungsweg, unabhängig<br />

davon, ob ein neues Vorsorgekonzept entwickelt oder ein<br />

bestehendes System überprüft werden soll, wir finden für Ihr<br />

Unternehmen und Ihre Mitarbeiter die optimale Lösung.<br />

Ansprechpartner: Alexander Kraemer<br />

Rainer Weber<br />

Internet: www.hoesch-partner.de/bav<br />

Mail: Alexander.Kraemer@hoesch-partner.de<br />

Rainer.Weber@hoesch-partner.de<br />

Telefon: 069 – 71 70 7 – 116 (Alexander Kraemer)<br />

069 – 71 70 7 – 131 (Rainer Weber)


ere Unsere Kunden Kunden sind sind unsere Visitenkarte. Visitenkarte.<br />

arte. r ist Jeder einzigartig. ist einzigartig. Hier eine eine kleine kleine Auswahl.<br />

Auswahl.<br />

Auswahl.


Gefahr erkannt,<br />

Gefahr (nicht) gebannt<br />

Datenverluste bedrohen jedes Unternehmen, ob als Opfer von<br />

Hackern oder als Folge der eigenen Unachtsamkeit. Die Folgen<br />

können dramatisch sein. Nichtstun ist die eindeutig falsche Strategie –<br />

trotzdem wird sie derzeit noch erschreckend häufig praktiziert.


Fotos: IStock<br />

TExT: DIRK fELLINGHAUER<br />

Als dem hessischen Ministerpräsidenten Volker<br />

Bouffier kürzlich auf dem Flug LH 185 von<br />

Berlin nach Frankfurt sein Regierungs-iPhone<br />

abhandenkam, hatte er nicht nur den Schaden. Er<br />

brauchte auch für den sprichwörtlichen Spott nicht zu<br />

sorgen. Der brenzlige Verlust von Geheimnummern<br />

und anderer streng vertraulicher Daten war in diesem<br />

Fall vor allem die Folge der persönlichen Unachtsamkeit<br />

des Politikers – und keineswegs ein Einzelfall: Rund 730<br />

Laptops werden jede Woche allein am Pariser Flughafen<br />

Charles de Gaulle als verloren oder gestohlen gemeldet.<br />

Ob durch gezielte Hacker-Angriffe, den Verlust von<br />

Datenträgern oder die Fahrlässigkeit von Angestellten –<br />

auch jedes Unternehmen, das Daten von Kunden oder<br />

Mitarbeitern speichert, ist dem Risiko von Verstößen<br />

gegen die Datensicherheit ausgesetzt. Die Internetkriminalität<br />

nimmt zu, Großkonzerne sind ebenso betroffen<br />

wie kleine und mittlere Unternehmen. Von angemessenen<br />

Reaktionen und Vorkehrungen ist hier wie da<br />

wenig zu spüren.<br />

Eigentlich sollte die Sorge um die und für die IT-<br />

Sicherheit Chefsache sein, aber: „Der Chef als IT-Sicherheitsrisiko“<br />

war ein Bericht in der Financial Times<br />

Deutschland (FTD) überschrieben, der speziell den<br />

sorglosen Umgang von Führungskräften mit Tablets<br />

und Laptops monierte. Das größte Risiko gehe von den<br />

Vorstandsetagen aus, war dort zu lesen: „Firmen mit<br />

ungesicherten IT-Anlagen sind leichte Opfer für Hacker.<br />

Gehen Kundendaten verloren, kann das zu einem Millionenschaden<br />

führen.“<br />

Die möglichen Folgen reichen von Schadenersatzforderungen<br />

über behördliche Ermittlungen und Zusatzkos<br />

ten für die Wiederherstellung beschädigter Systeme<br />

bis hin zu entgangenen Gewinnen aus Online-Geschäften<br />

– von der Rufschädigung eines Unternehmens ganz<br />

zu schweigen. „Unternehmen sollten sich bewusst sein,<br />

dass die Kosten für den Diebstahl, den Verlust oder die<br />

missbräuchliche Verwendung vertraulicher Kunden-<br />

und Zahlungsverkehrsdaten im Haftungsfall leicht<br />

den sechsstelligen Bereich erreichen können“, mahnt<br />

Franka Barsch, Leiterin der Schadenabteilung beim<br />

Spezialversicherer Hiscox. Erstaunlich: Die Unternehmen<br />

selbst reagieren auf die Entwicklung, die auch für<br />

sie eine ganz konkrete Gefahr darstellt, halbherzig oder<br />

sogar gar nicht. Mit einem Antivirenprogramm ist es<br />

nicht getan, auch wenn das erstaunlich viele Verantwortliche<br />

gerne glauben. Dabei gibt es Wege, sich wirklich zu<br />

schützen und für den Fall der Fälle vorzubereiten – und<br />

zwar jenseits herkömmlicher betrieblicher Policen, die<br />

versicherung Cyberkriminalität<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

„Unternehmen sollten sich<br />

bewusst sein, dass die Kosten für<br />

den Diebstahl, den Verlust oder<br />

die missbräuchliche Verwendung<br />

vertraulicher Kunden- und<br />

Zahlungsverkehrsdaten im Haftungsfall<br />

leicht den sechsstelligen<br />

Bereich erreichen können.“<br />

Franka Barsch<br />

oft keinen Schutz, etwa gegen Vermögensschäden durch<br />

Datenverluste, bieten.<br />

Jedes zehnte kleine oder mittlere Unternehmen<br />

(KMU) wurde laut einer Hiscox-Studie schon mal Opfer<br />

eines Hacker-Angriffs. Aber: 90% der in der gleichen<br />

Studie befragten Unternehmen verfügen über keinerlei<br />

Versicherungsschutz, der im Falle einer Cyberattacke für<br />

die finanziellen Schäden, Betriebsunterbrechungsschäden<br />

und Rechtskosten aufkommt. Die Realität scheint<br />

die Studie zu bestätigen: „Die ermittelten Daten unserer<br />

Studie aus England spiegeln unsere Erfahrungen im<br />

deutschen Markt wider“, berichtet Jens Krickhahn,<br />

Experte für Internetkriminalität bei Hiscox: „Auch<br />

wenn in den Medien immer mehr über Datenschutzverstöße<br />

im großen Stil berichtet wird, können kleine<br />

Betriebe ebenfalls ein beliebtes Ziel für Hacker sein.“<br />

63<br />


64<br />

Krickhahn kennt auch den Grund für die „Beliebtheit“<br />

bei den Internet-Kriminellen: „Ihre Systeme sind meist<br />

einfacher zugänglich, ein Angriff wird oft erst Wochen<br />

später entdeckt.“ Entsprechend werde es auch für kleine<br />

Betriebe immer wichtiger, dass sie alle Risiken, mit<br />

denen ihr Unternehmen online und offline konfrontiert<br />

wird, beurteilen und ihre Anforderungen im Bereich der<br />

IT-Sicherheit und des IT-Schutzes in ihre gesamte Vorsorgestrategie<br />

einbeziehen.<br />

Branchenexperten wie Krickhahn müssen sich derzeit<br />

noch vorkommen wie Rufer in der Wüste: „Wir wissen,<br />

dass eine Versicherung gegen Internetkriminalität<br />

wahrscheinlich das Letzte ist, woran Unternehmer im<br />

Eifer des Tagesgeschäfts denken.“ Besorgniserregend<br />

sei dabei, dass mehr als jedes zehnte (13 %) Unternehmen<br />

nicht einmal wisse, welche Sicherheitsmaßnahmen<br />

vorhanden seien und ob es gegen Internetkriminalität<br />

geschützt sei. Das mit dem IT-Innovationspreis prämierte<br />

Versicherungsprodukt Data Risks by Hiscox ist<br />

ein Beispiel, wie sich Unternehmen vor einer Vielzahl<br />

von Datenrisiken schützen können.<br />

versicherung Cyberkriminalität<br />

Am besten freilich ist es, Angriffe und Online-Risiken<br />

von vornherein zu vermeiden. Hierfür gibt es konkrete<br />

Sicherheitstipps:<br />

• Professionelle Sicherheitsberatung spart langfristig<br />

Zeit und Aufwand, denn die Führung eines Unternehmens<br />

ist eine Vollzeittätigkeit<br />

• Interne „Need to know“-Richtlinie zur Regelung des<br />

Zugangs zu zentralen Dateiservern<br />

• Verschlüsselung wichtiger Informationen als zusätzliche<br />

Sicherheit<br />

• Klare E-Mail-Richtlinien im Unternehmen und Sensibilisierung<br />

der Mitarbeiter<br />

• Unternehmensweite Vorschrift für sichere Passwörter<br />

mit Kombination aus Zahlen und Buchstaben<br />

• Regelmäßige Datensicherung und Prüfung des Versicherungsschutzes<br />

• Server in abgeschlossenen Räumen sichern, Laptops<br />

außerhalb der Arbeitszeiten in sicheren Schubladen<br />

aufbewahren<br />

Berufsunfähigkeits-Vorsorge der Continentale<br />

kombiniert mit der Option, später eine private<br />

Krankenversicherung abzuschließen.<br />

Berufsunfähigkeits-Vorsorge mit exklusiver Zukunftsoption<br />

auf leistungsstarke Tarife der privaten<br />

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Verschiedene Krankenvoll- oder Zusatzversicherungen<br />

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oder beratung@hoesch-partner.de


Über solche Muss-Maßnahmen, die ein jedes Unternehmen<br />

in „Eigenregie“ durchführen kann, bietet etwa<br />

Hiscox im Rahmen von Data Risks einen individuellen<br />

Risikocheck an. Schließlich kann das Wissen um<br />

Schwachstellen und das Ergreifen darauf abgestimmter<br />

Sicherheitsmaßnahmen – wie etwa ein Krisenplan für<br />

den Ernstfall, Krisenstabsübungen, Schulungen für die<br />

Erstreaktion zur Sicherung elektronischer Spuren und<br />

Penetrationstest zur Identifikation möglicher Angriffspunkte<br />

– im Vorfeld essentiell sein.<br />

Und wenn alle Präventivmaßnahmen nichts genutzt<br />

haben und ein Unternehmen doch Opfer einer Cyberattacke<br />

geworden ist? Dann wird die Schadensbegrenzung<br />

oft zur wichtigsten – und kostspieligen – Aktivität.<br />

Folgende Schritte können erforderlich werden, für<br />

die eine entsprechende Spezialversicherung die Kosten<br />

übernimmt: Forensische Untersuchungen, Benachrichtigung<br />

von Kunden, Kreditkartenunternehmen oder<br />

Regulierungsbehörden, Einrichtung eines Call-Centers<br />

zur Benachrichtigung von Kunden und Öffentlichkeitsarbeit<br />

durch eine Spezialagentur zur Wiederherstellung<br />

Für den Fall,<br />

dass mal nicht<br />

alles nach Plan<br />

läuft<br />

versicherung Cyberkriminalität<br />

der Reputation des geschädigten Unternehmens. Auch<br />

immaterielle Schäden können mit der richtigen Versicherung<br />

abgedeckt werden. Im Falle einer Erpressung<br />

durch die Hacker werden beauftragte Sicherheitsfirmen<br />

ebenso bezahlt wie unvermeidliches Geld an die Erpresser.<br />

Es gibt also viel zu versichern, doch nur wenige<br />

packen es an – bisher: Hiscox-Deutschlandchef Robert<br />

Dietrich verkündete jetzt eine „sehr deutlich gestiegene<br />

Nachfrage“ nach Versicherungen, die vor Datenschutzverletzungen<br />

schützen. Immerhin. ■<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> versicherungsmakler<br />

Datensicherung: Haben Sie Interesse? Rufen Sie uns an.<br />

Ansprechpartner: John Nachtigall<br />

Jan-Hendrik Hohmann<br />

Internet: www.hoesch-partner.de/firmenkunden<br />

Mail: John.Nachtigall@hoesch-partner.de<br />

Jan-Hendrik.Hohmann@hoesch-partner.de<br />

Telefon: 069 – 71 70 7 – 156 (John Nachtigall)<br />

069 – 71 70 7 – 106 (Jan-Hendrik Hohmann)<br />

65<br />

Die Allianz Vermögens schaden-<br />

Haftpflicht.<br />

Auch bei der besten Planung kann<br />

Ihnen als Berater mal ein Fehler<br />

unterlaufen. Gut, wenn dann das<br />

finanzielle Risiko kal ku lierbar<br />

bleibt. Und das auch über die<br />

Vertragslaufzeit hinaus, wenn der<br />

Fehler während der Vertragsdauer<br />

passiert ist.<br />

Jetzt mit verbesserten<br />

Leistungen und verlängerter<br />

Nachhaftung.<br />

Hoffentlich Allianz versichert.


Standort<br />

Stuttgart<br />

Bekannt als Heimat der Wutbürger und Sitz der<br />

ersten grün-roten Regierung. Das und vieles mehr<br />

ist Stuttgart. Vielleicht eine der unterschätztesten<br />

Großstädte Deutschlands. Bei <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> schätzen<br />

wir dieses Understatement und das Potenzial, das sich<br />

dahinter verbirgt. Deshalb sind wir seit Sommer 2010<br />

mit einer Niederlassung in Stuttgart vertreten.<br />

Baden-Württemberg, das Ländle derer, die wo alles<br />

können außer Hochdeutsch; Stuttgart, gerne<br />

als Provinzhauptstadt belächelt. Was vor zwanzig<br />

Jahren vielleicht noch seine Berechtigung hatte, ist<br />

längst überholt: Baden-Württemberg verfügt über die<br />

gleiche Wirtschaftsleistung wie die Schweiz. Und die<br />

Stadt hat mit Museen, Theater und einer in vielen Quartieren<br />

neu gestalteten City ein modernes Gesicht, das<br />

sich laufend verändert.<br />

Unsere Kunden leben gerne in dieser Stadt zwischen<br />

„Wald und Reben“, und wir tun es auch. Auch<br />

hier sind wir in den ersten zwei Jahren mit unserem<br />

Büro bereits einmal umgezogen. Nun haben wir schöne<br />

Räumlichkeiten in zentraler Lage im Bosch Areal<br />

gleich neben der Liederhalle. Gerne begrüßen wir Kunden<br />

in unseren Räumlichkeiten und sind von diesem<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Ausgangspunkt – sofern es der manchmal etwas zähe<br />

Stuttgarter Verkehr zulässt – schnell in alle Richtungen<br />

unterwegs. Es gibt das Sprichwort „Geschichte wiederholt<br />

sich“. Und ein bisschen ist es so laut <strong>Hoesch</strong> &<br />

<strong>Partner</strong>-Geschäftsführer Carlos Reiss auch, wenn man<br />

die Entwicklung in Düsseldorf und Stuttgart vergleicht:<br />

„So wie in Düsseldorf auch, freuen sich die Kunden,<br />

dass wir vor Ort präsent sind, nehmen die kurzen Wege<br />

und die einfache Möglichkeit zum Dialog mit unserem<br />

Consultant gerne wahr.“<br />

Wer einen Anlass braucht, um das Büro von <strong>Hoesch</strong><br />

& <strong>Partner</strong> in Stuttgart zu besuchen, der darf gerne die<br />

Einführung der UNISEX-Tarife dafür ins Feld führen.<br />

Das ist eine der größten Reformen, die es in der Versicherungswirtschaft<br />

je gab. Da lohnt sich ein persönliches<br />

Gespräch immer. Wir freuen uns auf viele Besucher.<br />

Fotos: IStock, Mauritius


DAS MÜSSEN SIE SEHEN: Als spektakuläres Bauprojekt<br />

war das KUNSTMUSEUM von Anfang an schon<br />

von außen ein Erlebnis. Im Innern des Glaswürfels und<br />

in den unterirdischen Ausstellungsräumen lässt sich<br />

auf 5000 Quadratmetern nicht minder auf- und anregende<br />

moderne Kunst erleben. Die Automarken kennt<br />

jeder, aber was steckt alles dahinter? Im PORSCHE-<br />

MUSEUM und im MERCEDES-BENZ MUSEUM tauchen<br />

Besucher in faszinierende Welten ein, die weit<br />

über die Pferdestärken hinausreichen. Die WEISSEN-<br />

HOFSIEDLUNG auf dem Killesberg ist ein Muss für<br />

(Bauhaus-)Architekturfreunde.<br />

HIER KÖNNEN SIE WAS ERLEBEN: In der Cocktail-<br />

und Champagner-BAR FOU FOU trifft der glamouröse<br />

Charme längst vergangener Tage auf den Zeitgeist der<br />

Moderne. Im BIX Jazzclub treten internationale Größen<br />

auf, aber auch DJs an die Plattenteller. In einer ehemaligen<br />

Tankstelle und Autowaschanlage haben die Gäste<br />

der SUPERSCHANKE eine super Zeit. Die AMICI<br />

CLUBLOUNGE ist seit fast einem Jahrzehnt der Hot<br />

Spot in Stuttgart und steht für gepflegtes und entspanntes<br />

Ausgehen am Wochenende.<br />

HIER WIRD IHNEN NICHT LANGWEILIG: Tag für<br />

Tag werden Märchen wahr auf den MUSICAL-BÜH-<br />

NEN IM SI-CENTRUM. Im Dezember feiert „Sister<br />

Act“ Premiere, ab Februar 2013 heißt es „Mamma Mia“.<br />

Unter dem gleichen Dach finden Besucher ein riesiges<br />

Erlebniszentrum und können in der SPIELBANK<br />

ihr Glück versuchen oder sich in den SCHWABEN-<br />

QUELLEN eine exotische Wellness-Weltreise durch<br />

18 Länder gönnen. Seit bald schon dreißig Jahren ist<br />

das THEATERHAUS eine Institution und mit über<br />

300.000 Besuchern und rund 900 Veranstaltungen<br />

im Jahr – sowohl von eigenen Ensembles als auch bei<br />

Gastspielen aller Art – das bestbesuchte Haus seiner<br />

Art in Deutschland. Der Weg raus aus Stuttgart lohnt<br />

sich nach WALDENBUCH ins MUSEUM RITTER, das<br />

sich sowohl der Kunst als auch der Schokolade widmet,<br />

Werksverkauf inklusive.<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Inside standort stuttgart<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

DAS KÖNNEN SIE SICH SCHMECKEN LASSEN: Fine<br />

Dining mit Aussicht – unter anderem auf den Schlossplatz,<br />

dafür steht das rundherum verglaste CUBE<br />

RESTAURANT, in dem Küchenchef Michael Bahn<br />

Küchenstile rund um den Pazifik faszinierend kombiniert.<br />

Wer es lieber echt schwäbisch mag, sollte der<br />

WEINSTUBE VETTER einen Besuch abstatten. „Essen<br />

mit allen Sinnen“ verspricht das kleine, aber feine<br />

Restaurant LEIB + SEELE. Italiener gibt es in jeder Stadt<br />

viele, ein besonderer Italiener in Stuttgart ist BELLA<br />

ITALIA WEINE, wo auch Öko-Bewusstsein auf der Karte<br />

steht. LIKTOR’S RESTAURANT HIRSCH gilt auch am<br />

neuen Standort in Zuffenhausen, ganz in der Nähe von<br />

Porsche, als bestes Fischlokal Stuttgarts. Essen und Kultur<br />

über den Wolken genießen die Gäste im FERNSEH-<br />

TURM mit unvergesslichem Blick ins Ländle und Events<br />

wie Vollmondkonzerten.<br />

HIER KOMMEN SIE IN SHOPPING-LAUNE: Kaufhaus<br />

ist nicht gleich Kaufhaus, wie BREUNINGER mit<br />

seinem Bekleidungshaus der gehobenen Kategorie zeigt.<br />

Die KÖNIGSTRASSE bietet als längste Fußgängerzone<br />

Deutschlands für jeden etwas, während Schnäppchenjäger<br />

in OUTLETCITY in Metzingen mit über 60 Premium-Brands<br />

auf ihre Kosten kommen.<br />

HIER SCHLAFEN SIE GUT: Ein Mikrokosmos von Kulturen<br />

und Stilen ist das Hotel ZAUBERLEHRLING im<br />

alten Bohnenviertel im Herzen der Stadt. Dreizehn Zimmer<br />

und vier Suiten in zwei Häusern wurden individuell bis ins<br />

Detail durchkomponiert, damit Gäste ihren Aufenthalt im<br />

Ambiente ihrer Wahl genießen können. Das ARCOTEL<br />

CAMINO ist ein stylisches Design-Hotel der Kategorie 4<br />

Sterne Superior, zentral gelegen nahe dem Hauptbahnhof. ■<br />

u<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> versicherungsmakler<br />

Standort Stuttgart: Unser Team in Stuttgart freut sich<br />

auf Ihren Besuch.<br />

Internet: www.hoesch-partner.de/stuttgart<br />

Mail: Julia.Baumeister@hoesch-partner.de<br />

Telefon: 0711 – 49 04 387 – 21<br />

67


68<br />

Die <strong>Partner</strong>gesellschaft<br />

mit beschränkter<br />

Berufshaftung (PartG<br />

mbB) – attraktive<br />

Gesell schaftsform<br />

für freie Berufe?<br />

TExT: MARKUs HARTUNG, BERLIN<br />

Das deutsche Recht bietet für wirtschaftsberatende<br />

Kanzleien bislang keine wirklich attraktive<br />

Rechtsform: Wenn Anwälte eine persönliche<br />

Haftung vermeiden wollen, müssen sie die<br />

Rechtsform der GmbH oder der AG wählen,<br />

mit allen steuerrechtlichen, insolvenzrechtlichen<br />

und sonstigen Nachteilen. Sucht man<br />

eine „einfache“ Gesellschaftsform, kommt<br />

die GbR in den Blick, mit dem Pferdefuß der<br />

persönlichen unbeschränkten Haftung. Eine<br />

beschränkt haftende Personengesellschaft –<br />

zum Beispiel die GmbH & Co. KG – steht<br />

den freien Berufen nach inzwischen gefestigter<br />

Rechtsprechung nicht zur Verfügung.<br />

Einen gewissen Vorteil gewährt die <strong>Partner</strong>schaftsgesellschaft<br />

(PartG), die für den<br />

beruflichen Teil nach § 8 Abs. 2 PartGG<br />

ein Haftungsprivileg bietet. Nur derjenige<br />

<strong>Partner</strong>, der das regressauslösende Mandat<br />

bearbeitet hat, haftet unbeschränkt.<br />

Für viele Sozietäten in Deutschland, die<br />

eher wie Bürogemeinschaften arbeiten –<br />

in dem Sinne, dass man sich die Kosten für<br />

die Infrastruktur teilt, aber jeder <strong>Partner</strong> im<br />

wesentlichen „seine“ Mandanten betreut – ist die<br />

<strong>Partner</strong>schaftsgesellschaft eine geeignete Organisationsform.<br />

Anders ist es dort, wo Akquisition<br />

und Betreuung von Mandanten gemeinsam<br />

stattfinden und Mandate im Team bearbeitet<br />

werden: Dann erweist sich das Haftungsprivileg<br />

des § 8 Abs. 2 PartGG als kein wirkliches<br />

Privileg, weil dann doch alle<br />

versicherung Anwälte<br />

<strong>insurance</strong> 2013


Foto: Fotolia<br />

<strong>Partner</strong> unbeschränkt haften. Hinzu kommen Abgrenzungsschwierigkeiten<br />

bei der Frage, ab wann eine Mitarbeit<br />

nicht mehr von „untergeordneter Bedeutung“ ist<br />

und die persönliche Haftung auslöst.<br />

Mit der PartG mbB kommt der Gesetzgeber dem<br />

Bedürfnis der freien Berufe nach einer Haftungsbeschränkung<br />

in der Personengesellschaft entgegen. <strong>Partner</strong>schaftsgesellschaften<br />

können künftig durch eine<br />

entsprechend hohe Versicherung (wie in der GmbH) die<br />

persönliche Haftung ihrer <strong>Partner</strong> vermeiden. Aus der<br />

PartG wird damit eine PartG mit beschränkter<br />

Haftung – oder richtig: „mit beschränkter<br />

Berufshaftung“, daher nicht „mbH, sondern<br />

„mbB“. Der Grund für diesen kleinen<br />

Unterschied liegt darin, dass die <strong>Partner</strong><br />

der PartG nach wie vor persönlich und unbeschränkt<br />

haften, wenn es um Verpflichtungen<br />

der PartG im außerberuflichen Bereich geht –<br />

also bei Miet-, Arbeits- und sonstigen Verträgen.<br />

Der Haftungsausschluss gilt nur für berufliche Fehler.<br />

Insgesamt erscheint dies als eine vernünftige Lösung,<br />

die ohne weitere Friktionen gut in das deutsche Gesellschaftsrecht<br />

für die wirtschaftsberatenden Berufe passt.<br />

Ist damit der Erfolg der LLP (Limited Liability<br />

<strong>Partner</strong>ship) beendet? Bekanntlich haben nicht nur<br />

internationale, sondern auch kleine und rein deutsche<br />

Kanzleien eine immer stärker werdende Vorliebe für<br />

die LLP, obwohl es nur wenige Gesellschaftsformen<br />

gibt, die in der praktischen Anwendung so viele Fragen<br />

aufwerfen. Zentrale Themen sind ungeklärt. Aber<br />

ihrer Popularität schadet das nicht. Gelegentlich war<br />

schon von der „Flucht in die LLP“ die Rede. Damit<br />

war gemeint, dass deutsche Sozietäten das deutsche<br />

Gesellschaftsrecht links liegen lassen und sich lieber<br />

ein Briefkastenbüro in London zulegen, um als LLP<br />

auftreten zu können.<br />

Was macht die LLP so attraktiv? Sie vereinigt die<br />

haftungsrechtlichen Vorteile einer Körperschaft mit<br />

den steuerlichen Vorteilen einer <strong>Partner</strong>schaft. Sie ist<br />

anders als die PartG eine international anerkannte<br />

Rechtsform. In Deutschland hat die LLP den besonderen<br />

Charme, dass es offenbar gar keine persönliche<br />

Haftung der Members einer LLP gibt. So ganz ist das<br />

zwar noch nicht geklärt, aber es scheint einiges dafür<br />

zu sprechen.<br />

Die LLP bietet aber gegenüber der PartG mbB weiterhin<br />

den Vorteil, dass eine persönliche Haftung der<br />

<strong>Partner</strong> auch für außerberufliche Verpflichtungen nicht<br />

besteht – da haftet die LLP nur als Gesellschaft, wie eine<br />

GmbH. Hinzu kommt, dass die PartG mbB sich den<br />

Haftungsausschluss „kaufen“ muss, also eine entsprechend<br />

höhere Versicherung abschließen muss, was bei<br />

der LLP nicht der Fall ist.<br />

versicherung Anwälte<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

Letzteres ist aber – wie die fehlende persönliche<br />

Haftung – eine ungewollte Folge der Regelung zur LLP,<br />

die sich daraus ergibt, dass nach Gemeinschaftsrecht<br />

Rechtsformen aus Mitgliedstaaten in andere Mitgliedstaaten<br />

„exportiert“ werden können, unabhängig davon,<br />

ob die ausländischen Rechtsformen in das nationale<br />

Recht passen oder nicht. Im Wettbewerb der Rechtsordnungen<br />

und Gesellschaftsformen können dadurch Verzerrungen<br />

entstehen, die niemand gewollt hat. Gerade<br />

im Bereich der Haftpflichtversicherung ist das der Fall.<br />

Das ist nicht fair. Erst wenn PartG und LLP auch versicherungsrechtlich<br />

gleichgestellt sind, wird man feststellen<br />

können, welcher Gesellschaftsform die Zukunft<br />

gehört.<br />

Wenn wir aber zunächst einmal die PartG mbB in<br />

Deutschland bekommen, müssen wir uns gleich mit<br />

vielen Fragen befassen: Für Steuerberater gilt auch in<br />

dieser neuen Rechtsform die „alte“ Pflichtversicherung.<br />

Sie müssen sich nicht die teure Versicherung kaufen,<br />

um in den Genuss der persönlichen Haftungsfreiheit zu<br />

kommen. Das mag man noch hinnehmen, aber was ist<br />

mit interprofessionellen Sozietäten aus Anwälten und<br />

Steuerberatern? Diese Frage ist nicht geklärt. Sodann:<br />

Für welche Anwälte ist diese neue Gesellschaftsform<br />

interessant? Sicherlich für diejenigen, die regelmäßig<br />

mit großen Teams arbeiten. Ob aber jede PartG die neue<br />

Rechtsform braucht, hängt von ihrer inneren Struktur<br />

ab, auch von den bisherigen Schadensstatis tiken. Vermutlich<br />

wird es künftig bei formularmäßigen Haftungsbeschränkungen<br />

sehr teuer, da dann eine Versicherung<br />

über zehn Millionen Euro erforderlich ist. Überhaupt<br />

stellen sich weniger rechtliche als vielmehr versicherungstechnische<br />

Fragen, sodass sich Anwälte mit ihren<br />

Maklern eingehend unterhalten sollten über die Frage,<br />

ob sich die neue Rechtsform tatsächlich „lohnt“: Bei diesen<br />

Überlegungen ist ein Versicherungsmakler derjenige<br />

Berater, der Anwälten durch das Gestrüpp der neuen Versicherungsfragen<br />

helfen kann. ■<br />

Zum Autor: Markus Hartung, Rechtsanwalt, Direktor des Bucerius<br />

Center on the Legal Profession, Hamburg, und Vorsitzender<br />

des Berufsrechtsausschusses des Deutschen Anwaltvereins (DAV)<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> versicherungsmakler<br />

Anwälte: Vermögensschadenhaftpflicht, Krankenversicherung,<br />

Altersvorsorge – alles was ein Rechtsanwalt braucht!<br />

Ansprechpartner: Dietrich Stoehr<br />

Helmut Eichler<br />

Internet: www.hoesch-partner.de/anwalt<br />

Mail: Dietrich.Stoehr@hoesch-partner.de<br />

Helmut.Eichler@hoesch-partner.de<br />

Telefon: 069 – 71 70 7 – 118 (Dietrich Stoehr)<br />

069 – 71 70 7 – 138 (Helmut Eichler)<br />

69


70<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> vs. DfB-Mitarbeiter<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> inside Events<br />

Nachdem es im letzten Jahr noch eine deftige Klatsche gab, erzielte die<br />

Mannschaft von <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> eine achtbare 3:6-Niederlage. Beim Pausenstand<br />

von 2:2 war die Stimmung genauso grandios wie beim gemeinsamen Grillen<br />

in der <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Business Lounge nach dem Spiel.<br />

studiengang zum<br />

vorsorge spezialisten<br />

(EBs) abgeschlossen.<br />

Sowohl für die Absolventen<br />

als auch in der<br />

Firmen geschichte von<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong><br />

war es ein großer<br />

Schritt: der erste<br />

Jahrgang mit acht<br />

Absolventen hat<br />

den firmeninternen<br />

Studiengang<br />

abgeschlossen.<br />

Wir gratulieren allen<br />

Absolventen.<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> Events 2012<br />

Umfangreiches Engagement auch weit über das Tagesgeschäft hinaus gehört bei <strong>Hoesch</strong> &<br />

<strong>Partner</strong> zur Unternehmenskultur. Wo Werte lebendig werden, die auch in unserem Hause<br />

zählen, sind wir gerne als Sponsor dabei oder laden unsere Kunden zu ausgesuchten und<br />

außergewöhnlichen Events ein. So konnten wir auch 2012 viel erleben – beim Golf genauso<br />

wie beim Polo, bei Fußball und Oldtimern und, ein ganz besonderer Genuss, bei feinstem<br />

Essen. In unserem Fotoalbum haben wir die besten Momente des Jahres festgehalten.<br />

<strong>insurance</strong> 2013


EBs Alumni <strong>Hoesch</strong> &<br />

<strong>Partner</strong> Golf Event<br />

Die Veranstaltung war in drei<br />

Tagen ausgebucht. Bei herrlichem<br />

Wetter ging es auf den<br />

anspruchsvollen Platz von<br />

Schloss Miel. Egal ob Schnupperkurs<br />

oder Handicap-Spieler:<br />

nach einem leckeren Dinner<br />

waren sich spätestens beim Feuerwerk<br />

alle einig, dass<br />

es ein klasse Tag war<br />

und wer kann – und<br />

einen Platz bekommt<br />

– im nächsten Jahr<br />

wieder dabei sein<br />

will.<br />

JP Morgan Corporate Challenge Lauf 2012<br />

Alumni Alliance BBQ<br />

Zwölf der knapp 70.000 Läufer waren <strong>Hoesch</strong> &<br />

<strong>Partner</strong>-Mitarbeiter; alle kamen erfolgreich ins<br />

Ziel. Bei der anschließenden <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>-<br />

After-Running-Party feierten knapp 200 Mitarbeiter<br />

und Gäste in ausgelassener Stimmung.<br />

<strong>Hoesch</strong> inside Events<br />

Topwetter, Topsteaks,<br />

Top atmosphäre, beim Alumni<br />

Alliance BBQ stimmte einfach<br />

alles. Die Gäste wurden<br />

verwöhnt und waren<br />

begeistert …<br />

Hanseatischer<br />

Dolzer Polo<br />

Cup 2012<br />

Bei der zweiten<br />

Teilnahme des<br />

<strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong>-Teams<br />

gab es den<br />

ersten Sieg. In einem<br />

hochklassig besetzten<br />

Feld war die in<br />

leuchtend Orange<br />

gekleidete Mannschaft<br />

an beiden<br />

Tagen nicht zu<br />

schlagen.<br />

La vialla meets <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong><br />

Aufgrund des großartigen Erfolgs im letzten Jahr,<br />

löste die Ankündigung eines weiteren La-Vialla-<br />

Events bei <strong>Hoesch</strong> & <strong>Partner</strong> große Begeisterung<br />

bei den Gästen aus. Und die Erwartungen wurden<br />

nicht enttäuscht: das Essen war so exquisit wie die<br />

Gästeliste. Nächstes Jahr wieder? Mal sehen!<br />

71


Unabhängigkeit<br />

gewinnen<br />

Riesenjubel ernteten bei den Olympischen Spielen in London die<br />

deutschen Athleten, die sich Medaillen erkämpften. Die Erfolge waren<br />

natürlich Ergebnisse harten Trainings. Einen Beitrag zu optimalen<br />

Rahmenbedingungen leistete das 2011 neu aufgelegte Sporthilfe-<br />

Förderprogramm ElitePlus, von dem 33 Athleten im Vorfeld der<br />

Olympiade profitierten. 17 von ihnen errangen Medaillen.<br />

TExT: JENs KLEINE BRöRMANN<br />

Wir Ruderer haben diese Spiele eigentlich zwei<br />

Mal erlebt“, erzählt der Schlagmann des Gold-<br />

Achters, Kristof Wilke, begeistert von seiner<br />

Zeit bei den Olympischen Spielen in London. Zunächst<br />

hatten die starken Jungs aus dem deutschen Paradeboot<br />

in einem kleinen, ruhigen Rudererdorf nahe der Strecke<br />

am Dorney Lake gewohnt. „Nach dem Goldmedaillengewinn<br />

sind wir umgezogen ins große olympische Dorf,<br />

das war ein Neustart der Spiele für uns. Wir haben viele<br />

andere Wettkämpfe besucht, andere Sportler getroffen.“<br />

Neben der alles überstrahlenden Goldmedaille eine weitere<br />

Belohnung für vier Jahre harte Arbeit – kein Einfordern<br />

von Erfolgsprämien und Ruhm.<br />

Kristof Wilke profitierte im Vorfeld der Olympischen<br />

Spiele wie 32 weitere Athleten vom Sporthilfe-Förderprogramm<br />

ElitePlus. Mit Unterstützung von PwC im<br />

März 2011 eingeführt, erlaubt ElitePlus den geförderten<br />

Athleten, sich in der unmittelbaren Vorbereitung auf<br />

olympische Spiele freizumachen von beruflichen und<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

ausbildungsbezogenen Verpflichtungen, um sich auf<br />

die notwendigen Trainingsumfänge und Wettkämpfe<br />

konzentrieren zu können. Ruderer Wilke konnte sein<br />

Studium etwas ruhiger angehen und stattdessen an Lehrgängen,<br />

Vorbereitungs- und Qualifikationsrennen teilnehmen<br />

und den alltäglichen Trainingsstunden auf dem<br />

Wasser und im Kraftraum höchste Priorität geben. Ein<br />

weiteres ganz konkretes Beispiel liefert Beachvolleyball-<br />

Olympiasieger Jonas Reckermann, einer der Ersten, der<br />

ins ElitePlus-Programm aufgenommen wurde: „Julius<br />

Brink und ich haben uns zum Beispiel erst nach der Förderungszusage<br />

der Sporthilfe dazu entschlossen, eine<br />

Physiotherapeutin mit ins Trainingslager nach Neuseeland<br />

zu nehmen – ein wichtiger Beitrag dazu, trotz meiner<br />

Schulterprobleme topfit in das olympische Turnier<br />

gehen zu können!“ Das Ergebnis ist bekannt.<br />

Die Hilfe durch ElitePlus ist in erster Linie finanzieller<br />

Natur: Die Athleten erhalten maximal 18 Monate lang eine<br />

regelmäßige monatliche Zusatz-Förderung in Höhe von<br />

1.500 Euro, angelehnt an das Einkommen, das Athleten<br />

beziehen, die bei einer Bundeswehrfördergruppe, der


Fotos: Corbis, DPA picture alliance<br />

Polizei, der Bundespolizei, dem Zoll oder vergleichbaren<br />

Institutionen angestellt sind. „Durch das neue Programm<br />

wurden die Athleten in die Lage versetzt, sich ohne finanzielle<br />

Sorgen und frei von beruflichen oder schulischen<br />

Zwängen bestmöglich auf den olympischen Höhepunkt<br />

vorzubereiten“, sagt Dr. Michael Ilgner, Vorsitzender des<br />

Vorstands der Sporthilfe, der gemeinsam mit dem langjährigen<br />

Sporthilfe-Geschäftsführer und heutigen Vorstandsbeauftragten<br />

Gerd Klein das Programm entwickelt<br />

hat. Der finanzielle Mehraufwand der Sporthilfe betrug<br />

rund eine Million Euro. Der außerordentliche Erfolg dieses<br />

Förderprogramms spiegelt sich in den nackten Zahlen<br />

wider: 17 der 33 Sportler errangen eine Medaille, zwei sogar<br />

zwei – Kanutin Franziska Weber mit Gold im Zweier- und<br />

Silber im Vierer-Kajak sowie Vielseitigkeitsreiter Michael<br />

Jung mit Gold im Einzel und im Team. Insgesamt holten<br />

deutsche Athleten in London 44 Medaillen – drei mehr<br />

als vor vier Jahren in Peking. 43 Medaillen wurden von<br />

Sporthilfe-geförderten Athleten gewonnen.<br />

Für die Sporthilfe zählen nicht nur Medaillen, sondern<br />

auch viele andere tolle Leistungen, bei denen die<br />

Sportler ihr Bestes gegeben haben, teilweise persönliche<br />

Rekorde erzielten und damit zur Weltspitze gehören,<br />

auch wenn manchmal Winzigkeiten zur olympischen<br />

Medaille gefehlt haben. Belohnt werden diese kleinen<br />

und großen Erfolge mit Prämien, die bis zu Platz acht<br />

reichen. Doppel-Olympiasieger Michael Jung freut sich<br />

natürlich über diese Prämien, weiß sie aber auch entsprechend<br />

in das Förderkonzept einzuordnen. Für ihn<br />

seien diese Prämien – in seinem Fall immerhin 30.000<br />

Euro – ein „kleiner Bonus obendrauf“. Viel entscheidender<br />

für ihn sei das langfristige Förderkonzept der<br />

Sporthilfe: „Das war für mich super, wie das die Sporthilfe<br />

bisher gemacht hat.“<br />

Nicht wegen des Geldes, sondern aus Leidenschaft<br />

Seit den Olympischen Spielen wird viel über die Sportlerförderung<br />

in Deutschland diskutiert und über die Summen,<br />

die in Form von Prämien oder anderen Förderleis-<br />

Porträt sporthilfe<br />

<strong>insurance</strong> 2013<br />

tungen den Athleten zugutekommen. Eine Diskussion,<br />

in der auch Kristof Wilke Stellung bezieht: „Natürlich ist<br />

es verwunderlich, was in manchen Ländern an Olympiaprämien<br />

gezahlt wird. Deutschland ist sportbegeistert,<br />

die Erwartungen an die Sportler sind immer sehr hoch.<br />

Und erfolgreiche Sportler gelten in Deutschland immer<br />

gleich als Topverdiener. Das ist im Fußball so, auf uns<br />

Ruderer und auf viele andere Sportarten trifft das aber<br />

überhaupt nicht zu.“<br />

Vielmehr seien es der Idealismus, die Liebe zum<br />

Sport und der Spaß an der Sache, die ihn und seine Kollegen<br />

antreibe: „Für mich und für viele andere kann ich<br />

sagen, dass ich meinen Sport nicht wegen des Geldes<br />

mache, sondern aus Leidenschaft. Deshalb sehe ich<br />

Beschwerden von Sportlern über zu geringe Einkünfte<br />

differenziert. Jeder sucht sich seinen Sport doch selbst<br />

aus, man muss die Möglichkeiten und auch die Grenzen<br />

kennen.“ Sätze wie diese zeigen einmal mehr die<br />

Bescheidenheit und Demut vieler Athleten. Und es<br />

wird deutlich, dass manchmal bereits geringe Beträge<br />

reichen, um große Ziele zu erreichen. „Insbesondere<br />

im Nachwuchsbereich bewirken bereits kleinere Fördersummen<br />

sehr viel. Hierdurch werden nicht nur<br />

Fördermaßnahmen finanziert, sondern oftmals sorgen<br />

diese Zuwendungen auch dafür, dass Leistungssportler<br />

an Unabhängigkeit gewinnen und nicht auf dem entbehrungsreichen<br />

Weg zum professionellen Sport „auf<br />

der Strecke bleiben“, weiß Olympiasieger Jonas Reckermann<br />

aus eigener Erfahrung.<br />

Mit ihrer Spendenaktion „Dein Name für Deutschland“<br />

bietet die Stiftung Deutsche Sporthilfe jedem<br />

sportbegeisterten Menschen in Deutschland die Möglichkeit,<br />

direkt die deutschen Nachwuchs- und Topathleten<br />

zu fördern und mit drei Euro im Monat „offizieller<br />

Sponsor der deutschen Spitzensportler“ zu werden.<br />

Diese „Sporthilfe-Sponsoren“ leisten einen wertvollen<br />

Beitrag zu den Topleistungen der geförderten Athleten<br />

und werden Teil des Erfolgs. ■<br />

www.sporthilfe.de<br />

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TExT: CHRIsToPH sCHRöDER<br />

Ha, geben Sie es zu: Sie denken: Ach ja, jetzt, da<br />

meine Kinder klein sind, sind sie zwar total<br />

süß und knuddelig, aber wenn sie erst einmal<br />

größer sind, werden sie auch viel selbstständiger und<br />

machen weniger Arbeit. Ich will Sie nicht desillusionieren.<br />

Doch, eigentlich schon. Also antworte ich Ihnen:<br />

Pustekuchen. Klar, Sie müssen 15-Jährigen nicht<br />

mehr die Windel wechseln. Oder aufpassen, dass<br />

sie nicht auf der Straße vor ein Auto rennen. Was in<br />

diesem Alter kommt, ist viel schlimmer. Ich nenne es:<br />

„Die Geburt der Heuschrecke aus dem Geist und dem<br />

Körper unserer Tochter“. Wie sich diese Verheuschreckung<br />

äußert? Ich will es Ihnen ganz plastisch<br />

erklären.<br />

Nehmen wir einmal an, Sie sind Freiberufler;<br />

es ist an einem Werktag gegen 15 Uhr<br />

und Sie sitzen in Ihrem Arbeitszimmer. Die<br />

Wohnungstür klappt auf und mit einem<br />

deutlichen Rums wieder zu. Sie hören<br />

die Schritte von sechs Füßen im Flur. Sie<br />

bekommen einen leichten Panikanfall, denn Sie wissen:<br />

jetzt geht es gleich los. Sie haben am Vormittag<br />

eingekauft und den Kühlschrank gefüllt, haben für das<br />

Abendessen Leckereien besorgt, Delikatessen; vielleicht<br />

ein wenig Eiscreme noch dazu, ein paar Knabbereien.<br />

Nichts davon, das wissen Sie, wird die kommenden 60<br />

Minuten überleben. 50 Euro in Naturalien werden den<br />

Schlund der 15-jährigen Heuschrecke und ihrer gierigen<br />

Freundinnen hinunterwandern.<br />

Sie trauen sich nicht aus dem Arbeitszimmer heraus;<br />

der Angstschweiß tropft auf Ihre Tastatur. Sie bekommen<br />

Durst und wissen, dass auch der Getränkevorrat<br />

in wenigen Minuten aufgebraucht sein wird. Sie hören<br />

Geschirr klappern; viel Geschirr. Für jeden einzelnen<br />

Glosse Heuschrecken<br />

Angst und<br />

Scherben<br />

Geplagte Eltern fordern:<br />

Heuschrecken versicherung<br />

gegen Teenagerwahn.<br />

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Essvorgang wird ein neuer Teller aus dem Schrank<br />

gezogen. Pardautz! Da ist der erste Scherbenhaufen. Sie<br />

hören lautes Kichern aus der Küche; was Sie nicht hören,<br />

ist das Geräusch eines Besens, der die Scherben zusammenkehrt.<br />

Wie auch? Das macht der ja nicht von selbst;<br />

dafür müsste man ihn ja in die Hand nehmen. Nun<br />

zieht die Karawane weiter ins Wohnzimmer, wo nicht<br />

nur der Fernseher, sondern auch der neue Wohnzimmertisch<br />

aus feinem Holz steht. Überflüssig zu<br />

erwähnen, dass auf ihm in wenigen Minuten die<br />

Reste des Gelages, Hähnchenknochen, Nudelfäden,<br />

Kirschkerne, abgelegt werden. Zur Entspannung (und<br />

weil man sich nach dem Essen ein wenig bewegen soll)<br />

wird nun für ein kleines Tennismatch die Wii angeschmissen.<br />

Im nun folgenden heftigen Match gehen<br />

zwei noch halbgefüllte Colagläser zu (Parkett-)Boden.<br />

Der Siff wird notdürftig mit Küchenpapier<br />

abgedeckt. Sie sitzen in Ihrem Arbeitszimmer,<br />

hören die Geräusche, haben all diese<br />

Szenen vor Augen. Dann hören Sie die Tür<br />

wieder klappen: Die Heuschreckenmeute<br />

ist verschwunden, ab in die Stadt.<br />

Sie gehen nach draußen und ziehen Bilanz:<br />

Kühlschrank – leer gefressen. Zwei Teller (vom guten<br />

Geschirr) – zerbrochen. Getränke – ausgetrunken. Wohnzimmertisch<br />

– ruiniert durch Glasränder. Hund – klaut<br />

sich gerade den Hühnerknochen vom auf dem Boden<br />

stehenden Teller – muss zum Tierarzt. Fußboden (von<br />

der Putzfrau gestern gereinigt) – verklebt. Herd – siehe<br />

Fußboden. Sie rechnen all das zusammen und kommen<br />

auf einen geschätzten Schaden von, sind wir großzügig,<br />

300 Euro. So wird das weitergehen. Immer weiter. Und<br />

Niehage<br />

wenn irgendein kluger Kopf auf die Idee kommen sollte,<br />

Jörg<br />

eine Heuschrecken- (sprich: Teenager-)Schadensversicherung<br />

anzubieten, würde man ihm die Bude einrennen.<br />

Nur wäre er dann auch bald ruiniert. ■ Illustration:


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