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reformleben - Ausgabe Nr. 10

Ihr unabhängiges Kundenmagazin für natürliche Gesundheitsvorsorge aus dem Reformwarenhaus

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Dr. Mohrs Gesundheits-Elemente®<br />

IHR UNABHÄNGIGES MAGAZIN FÜR GESUNDES LESEN<br />

PRINTAUSGABE 5 NR.<strong>10</strong> SEPTEMBEROKTOBER | 2016<br />

basisform Mini-Stoffe mit Maxi-Kraft Unterstützung aus der zweiten Reihe<br />

kostform Kürbis Pflanze des Monats<br />

heilform Die Erkältungszeit beginnt: Vorbeugen ist einfach<br />

MEIN BASISPROGRAMM<br />

Fundament für Ihre Gesundheit Seite 4<br />

Medizinisch<br />

empfohlen von<br />

Dr. med. Klaus Mohr<br />

Elementares<br />

fürs Gesundsein<br />

Das Basisprogramm<br />

Seite 4<br />

www.REFORMLEBEN.de


Elementares<br />

I N H A L T<br />

basisform<br />

Mein Basisprogramm Seite 04<br />

für längere Gesundheit<br />

Basisprogramm Seite <strong>10</strong><br />

Schaubild<br />

Basisprogramm Seite 11<br />

Die 12 Gesundheitselemente<br />

Mini-Stoffe mit Maxi-Kraft Seite 14<br />

Unterstützung aus der zweiten Reihe<br />

kostform<br />

Wohlfühlkost Seite 18<br />

Abwechslung ist die Basis<br />

Kürbis Seite 22<br />

Pflanze des Monats<br />

Humus mit Leinsamenbrot und Salat Seite 24<br />

Veganes Rezept im September<br />

heilform<br />

Die besondere Hausapotheke Seite 24<br />

Heilkräuter und Hausmittel<br />

Die Erkältungszeit beginnt: Seite 26<br />

Vorbeugen ist einfach<br />

Salbei Seite 28<br />

Ein Kraut – viele Wirkungen<br />

körperform<br />

<strong>10</strong> Gründe Seite 30<br />

Warum Sie sich regelmäßig bewegen sollten<br />

lebensform<br />

Länger gesund bleiben Seite 34<br />

Elementares für die seelische Gesundheit<br />

formales<br />

Impressum Seite 39


Liebe Leserinnen<br />

und Leser!<br />

EDITORIAL<br />

ist der größte Fehler bei der Behandlung<br />

von Krankheiten, dass es<br />

»Das<br />

Ärzte für den Körper und Ärzte für<br />

die Seele gibt, obwohl beides doch nicht getrennt<br />

werden kann«, hatte der Philosoph Platon<br />

bemerkt. Heute dominiert klar die körperorientierte<br />

Medizin mit Spezialisten für jeweils<br />

ein Organ. Nach vergeblichen Organtherapien<br />

werden »schwierige« Patienten mitunter zu<br />

Psychotherapeuten überwiesen. Deren Zahl<br />

wächst – und gleichzeitig die Länge ihrer Wartelisten.<br />

Demnach ist der Bedarf an Psychotherapie<br />

sehr hoch.<br />

Integriert von einem Arzt/einer Ärztin ist die<br />

Behandlung des Körpers und der Seele sowie<br />

das Wissen von der Psychosomatik noch in engagierten<br />

Hausarztpraxen, denen die Gesundheit<br />

ihrer langjährig betreuten Patienten (oft<br />

schon von Kindheit an und bis ins höchste Alter)<br />

am Herzen liegt. Daher habe ich in meiner<br />

Praxis wirklich Arbeit genug.<br />

Jedoch wird aus der Perspektive alltäglicher<br />

Praxis die Notwendigkeit vernünftiger, einfacher<br />

und daher konsequent durchgeführter<br />

Prävention besonders bewusst. Selber von Jugend<br />

an inspiriert von der Lebensreform, geprägt<br />

von der Wissenschaft im Studium der<br />

Pharmazie und der Medizin sowie der Erfahrung<br />

aus der Praxis entwickelte ich mein persönliches<br />

Basisprogramm für längere Gesundheit,<br />

zunächst im Selbstversuch. Danach erst<br />

habe ich es meinen Patientinnen und Patienten<br />

mitgeteilt, wozu auch einige Kolleginnen und<br />

Kollegen kamen. Sorgfältige Erklärungen zu<br />

den einzelnen Elementen des Basisprogramms<br />

fi nden Sie, liebe Leserinnen und Leser, seit Februar<br />

2015 kontinuierlich in der Zeitschrift<br />

<strong>reformleben</strong>.<br />

Das Basisprogramm dient primär der Gesundheit<br />

des Körpers. Gleichwohl wird oftmals berichtet,<br />

dass DHA, Entsäuerung, Grüntee,<br />

Leinöl und Safran/Rhodiola auch gut für das<br />

seelische Befi nden ist (was ich aus eigener Erfahrung<br />

bestätigen kann).<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong> von <strong>reformleben</strong> fi nden Sie<br />

zudem einige grundlegende Elemente primär<br />

für die seelische Gesundheit. Gewiss können<br />

diese einfachen Einstellungen eine eventuell<br />

erforderliche individuelle Psychotherapie nicht<br />

ersetzen. Wenn Sie bereit sind, diesen schlichten<br />

Elementen zu vertrauen, können sie erstaunlich<br />

wirksam für ihre seelische Gesundheit<br />

werden. Ohne die Gesundheit der Seele<br />

wird die Gesundheit des Körpers schwerlich zu<br />

erhalten sein.<br />

In den meisten Reformhäusern, die für Ihre<br />

Gesundheit sind, ist Ihr unabhängiges Magazin<br />

für ganzheitliche, wirksame, reelle Gesundheit<br />

schon erhältlich.<br />

Werden und bleiben Sie gesund!<br />

Ihr Dr. med. Klaus Mohr<br />

3


Dr. Mohrs Gesundheits-Elemente®<br />

Elementares<br />

fürs Gesundsein<br />

GesundheitsElemente ®<br />

Ärztlich<br />

empfohlen von<br />

Dr. med. Klaus Mohr<br />

T I T E L T H E M A<br />

Mein Basisprogramm<br />

für längere Gesundheit<br />

Dr. med. Klaus Mohr<br />

❦<br />

»Die medizinische Wissenschaft hat in den letzten Jahrzehnten<br />

derart große Fortschritte gemacht,<br />

dass es praktisch keinen gesunden Menschen mehr gibt.«<br />

Seit Aldous Huxley das vor fast hundert<br />

Jahren pointiert angemerkt hat, machte<br />

die Medizin noch viele weitere Fortschritte,<br />

die nicht zu verachten sind. Viele Menschen<br />

können mit Hilfe der modernen Medizin länger<br />

leben, und etliche Krankheiten können effektiver<br />

bekämpft werden. Was gewiss positiv zu<br />

bewerten ist. Allerdings werden, sind und bleiben<br />

immer mehr Menschen chronisch krank.<br />

Die moderne Medizin kann hoch effektiv therapieren<br />

und Leben verlängern, aber offensichtlich<br />

nicht Gesundheit erzeugen.<br />

Meines Erachtens sind zur Bewahrung und<br />

Stärkung der Gesundheit sowie zur Prävention<br />

von Erkrankungen natürliche Schutzstoffe unverzichtbar.<br />

Um deren alltägliche Anwendung<br />

in optimaler Dosis zu fördern, habe ich mein<br />

Basisprogramm für längere Gesundheit entwickelt,<br />

das sich meinen Patienten (und natürlich<br />

auch mir) seit vielen Jahren, manchen schon<br />

seit Jahrzehnten, bewährt hat. Mein Anliegen<br />

dabei ist die bestmögliche Prävention von<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, von chronischen<br />

Entzündungen, von degenerativen Ner-<br />

4


DE-ÖKO-001<br />

lactosefrei


BASISPROGRAMM<br />

venerkrankungen sowie von Krebs und Demenz<br />

mit geeigneten und bewährten natürlichen<br />

Schutzstoffen. Natürlich wird keine Prävention,<br />

gleich welcher Art, sämtliche Krankheiten auf<br />

immer und ewig verhindern können – und die<br />

Medizin nicht entbehrlich machen. Das Gegenteil<br />

zu behaupten, wäre unseriös.<br />

Aufgrund epidemiologischer Daten, biopharmakologischer<br />

und molekularbiologischer Erkenntnisse<br />

sowie langer guter Erfahrungen<br />

kann jedoch wesentlich längere Gesundheit<br />

bzw. Verminderung des Risikos, von den genannten<br />

Erkrankungen betroffen zu werden, zu<br />

erreichen sein. Weil viele Menschen dank moderner<br />

Medizin erheblich länger leben können,<br />

aber in den hinzu gewonnenen Lebensjahren<br />

oft chronisch krank sind, wird die Prävention<br />

zunehmend wichtiger.<br />

❦<br />

Vitamin D aufweisen. Gerade das Leinöl ist<br />

außerordentlich wichtig zum Schutz der Gesundheit<br />

(s. <strong>reformleben</strong> 1/2015). Selber gestehe<br />

ich mir seit Jahren alltäglich 40 ml (drei<br />

Esslöffel voll) zu.<br />

Prävention wird zunehmend<br />

wichtiger<br />

Das geht aber nicht mit einem Tässchen Tee,<br />

dass ab und an mal getrunken wird, und auch<br />

nicht mit veganer Kost allein (die sehr unterschiedlich<br />

zusammengestellt sein kann und<br />

meist nicht genau bilanziert wird). Damit pauschal<br />

zu versprechen, man könne »den Alterungsprozess<br />

messbar regelrecht herunter drehen«<br />

(A. Hildmann: Vegan for Youth) scheint<br />

ziemlich verwegen.<br />

Gewiss ist vollwertige vegetarische und die<br />

ethisch noch höher stehende vegane Ernährungsweise<br />

eine gute und geradezu notwendige<br />

Basis für längere Gesundheit – in nahezu jeder<br />

Hinsicht besser als Mischkost mit Fleisch und<br />

Wurst. Vor allem die vegane Kost sollte dann<br />

aber nicht übermäßig kohlenhydratlastig sein,<br />

sondern höhere Anteile an Nüssen (falls keine<br />

Allergie besteht), an Rapsöl und<br />

Walnussöl und vor allem an<br />

Leinöl sowie ausreichende<br />

Anteile an essenziellen Aminosäuren,<br />

dazu genügend Kalzium,<br />

Eisen, Vitamin B12 und<br />

Früher schon berichteten mir begeisterte Leserinnen<br />

und Leser, dass sie ohnehin mehrmals<br />

pro Woche in ihrer Vollwertkost Rohkost und<br />

zum Salat Leinöl nehmen. Das ist gut, zumal<br />

das hochwertige Öl keinesfalls erhitzt, sondern<br />

dunkel und kühl gelagert und möglichst frisch<br />

genommen werden sollte. Zutreffend ist auch,<br />

dass das Leinöl notwendiger, geradezu essenzieller<br />

Teil gesunder Ernährung ist. Entscheidend<br />

für die hervorragende gesundheitsfördernde<br />

Wirkung des Leinöls ist jedoch, täglich<br />

eine mindestens ausreichende Dosis davon aufzunehmen.<br />

Wenn größere Mengen von Omega-<br />

6-Fettsäuren aus anderen Pflanzenarten oder<br />

gar aus Schlachtprodukten verzehrt werden,<br />

wächst der Bedarf an Leinöl. Anderenfalls<br />

Leinöl ist ein notwendiger,<br />

geradezu essenzieller Teil gesunder<br />

Ernährung<br />

würde das Risiko für chronische Entzündungen,<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und<br />

Demenz zunehmen. Die jeweils erforderliche<br />

Leinöldosis hängt von den Ernährungsgewohnheiten,<br />

den individuellen Belastungen und<br />

Krankheitsrisiken ab. In der Regel können Sie<br />

mit 30 ml Leinöl pro Tag schon eine deutliche<br />

Reduktion dieses Risikos erreichen. Der indi-<br />

6


– Das Original –<br />

„Leinöl<br />

hat zu allen Zeiten<br />

Wunder gewirkt.“<br />

Dr. Johanna Budwig<br />

www.dr-johanna-budwig.de


BASISPROGRAMM<br />

viduelle Bedarf kann jedoch höher sein. Im<br />

Zweifelsfall sollte der Omega-6/Omega-3-Quotient<br />

gemessen werden.<br />

Mit diesen Voraussetzungen empfehle ich auch<br />

die vegane Ernährungsweise. Obgleich die vegetarische<br />

Ernährungsweise, aus der die vegane<br />

erwuchs (und der ich selber auch traditionell<br />

näher stehe) ethisch und ökologisch schon<br />

eine gute Alternative zum Verzehr von Fleisch<br />

und Wurst ist.<br />

Besonders strenge Veganer lehnen Nahrungsergänzung<br />

mit pflanzlichen Schutzstoffen oftmals<br />

total ab. Weil sie die für sich selber nicht<br />

für erforderlich halten. Das hat sich aber<br />

manchmal schon als Irrtum erwiesen. Auch die<br />

moderne Medizin, die weitaus mehr therapieorientiert<br />

als präventionsbegeistert ist – und<br />

auf synthetische Medikamente spezialisiert –<br />

will von pflanzlichen Schutzstoffen, Nahrungsergänzungsmitteln<br />

wie auch von<br />

pflanzlichen Arzneien nicht viel wissen.<br />

Selber kenne ich die moderne<br />

Medizin gut und schätze sie sehr –<br />

aber auch die Heilpflanzenkunde.<br />

Beides komplementär anzuwenden,<br />

dürfte sich als sinnvoll erweisen.<br />

Meine Empfehlung zur Prävention ist<br />

• ausreichende körperliche Bewegung und<br />

Entspannung<br />

• vegetarische oder vegane Vollwertkost als<br />

Basis und<br />

• dazu sicherheitshalber sinnvolle Nahrungsergänzung<br />

in optimaler Dosierung (nicht zu viel,<br />

und nicht zu wenig).<br />

❦<br />

Praxis seit vielen Jahren bewährt ist. Vorher<br />

hatte ich aus Studienergebnissen und anderen<br />

seriösen Befunden sorgfältig herausdestilliert,<br />

welche Schutzstoffe zur Prävention von Demenz<br />

und Krebs, aber auch von Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

besonders geeignet sind. Da kamen<br />

allerdings nur einige Pflanzenarten<br />

infrage, die in ihren Ursprungsländern seit<br />

Jahrhunderten, während vieler Generationen<br />

angewendet werden und bewährt sind. Daher<br />

kann deren Anwendung im Bereich traditioneller,<br />

physiologischer Zufuhrmengen (Dosierungen)<br />

als ziemlich frei von unerwünschten Nebenwirkungen,<br />

Schäden und Risiken gelten.<br />

Die anderenfalls längst bekannt wären. Dennoch<br />

können seltene individuelle Unverträglichkeiten<br />

niemals ausgeschlossen werden. Auf<br />

das betreffende Element des Basisprogramms<br />

muss dann verzichtet werden. Selber konnte ich<br />

übrigens bisher – wie fast alle meiner Patienten<br />

– sämtliche Elemente des Basisprogramms<br />

sehr gut vertragen, was ich auf mentale Gelassenheit<br />

(s. Seite 34 in diesem Heft) und die relativ<br />

hohe Aufnahme von Leinöl zurückführe.<br />

Etliche Komponenten des Basisprogramms<br />

weisen synergistische Wirkmechanismen auf,<br />

zum Beispiel Curcumin, Granatapfel Muttersaft,<br />

und Grüntee (auch in vegetarischen Kapseln<br />

erhältlich) und Leinöl. D.h.: von der gemeinsamen<br />

Anwendung ist eine überadditive<br />

Wirkung zu erwarten: Das Ganze wirkt besser,<br />

umfassender als die einfache Addition der Einzelwirkungen.<br />

Um diese Synergie zu erreichen,<br />

müssen die Komponenten des Basisprogramms<br />

nicht simultan, zum Beispiel in einem Glas gemischt<br />

oder in wenigen Minuten nacheinander<br />

Auf die häufig geäußerte Behauptung, in Vollwertkost,<br />

gleich welcher Art, sei doch alles Erforderliche<br />

enthalten, mag ich mich nicht verlassen.<br />

Mir geht es um die alltägliche,<br />

zuverlässige und konstante Aufnahme der<br />

wichtigsten Schutzstoffe in optimaler Dosierung.<br />

Deswegen habe ich mein Basisprogramm<br />

für längere Gesundheit entwickelt, ursprünglich<br />

im Selbstversuch, dass inzwischen in der<br />

8


❦<br />

DAS VOLLWERTCENTER WERZ IN IHREM REFORMHAUS<br />

DIE ENTDECKUNG!<br />

Schon für die Azteken, Inkas & Mayas waren Chia-Samen<br />

Grundnahrungs- & Heilmittel in einem. Wir bieten die<br />

nährstoffgeladenen Samen als CHIA-SAMEN GANZ, als<br />

FLOCKEN & in den leckeren Vollwertgebäcken CHIA-<br />

MONDI, CHIA-SCHNITTE & CHIA-TALER an!<br />

aufgenommen werden. Die parallele, jedoch<br />

kontinuierliche Aufnahme im Laufe jedes Tages<br />

genügt. Dass ich Ihnen damit dennoch einige<br />

Logistik abverlange, ist mir bewusst. Zumal<br />

ich Ihnen pro Tag 5-6 Tassen Grüntee (Sencha<br />

aus Bioanbau), mindestens 30 ml Leinöl, 2 ×<br />

<strong>10</strong> ml Granatapfel Muttersaft und 2-3 Curcumin-Kapseln<br />

empfehle (und selber nehme).<br />

Aus langer, auch eigener Erfahrung, bin ich<br />

überzeugt, dass dieser Aufwand auch für Sie,<br />

für Ihre Gesundheit sehr lohnend sein wird.<br />

Im Grunde ist mein Basisprogramm für längere<br />

Gesundheit gar nichts Besonderes: Die einzelnen<br />

Komponenten sind lange bekannt und bewährt.<br />

Trotzdem werden sie oftmals nicht optimal<br />

angewendet, weil deren Wirkungen sogar<br />

in manchen Reformhäusern nicht genau erklärt<br />

wurden. Das Besondere am Basisprogramm für<br />

längere Gesundheit ist lediglich die Zusammenstellung<br />

wichtiger synergistisch wirkender<br />

natürlicher Schutzstoffe und der Rat zu deren<br />

alltäglicher kontinuierlicher Aufnahme in optimaler<br />

Dosierung.<br />

Diese Schutzstoffe werden in <strong>reformleben</strong><br />

sorgfältig und verantwortungsbewusst erklärt.<br />

Sämtliche Komponenten können Sie im Reformhaus<br />

in der erforderlichen Bio-Qualität<br />

und in Relation dazu preiswert beziehen. Sämtliche<br />

Erklärungen gründen auf wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen sowie auf eigenen Erfahrungen<br />

und Überzeugungen. Das unabhängige<br />

Magazin <strong>reformleben</strong> ist allein der Förderung<br />

Ihrer Gesundheit mit bestem Wissen und Gewissen<br />

verpflichtet. Und nicht in allen Reformhäusern<br />

erhältlich.<br />

ICH SEHE GENAU HIN!<br />

Vollkorn-Dinkel-<br />

Zwieback und<br />

Vollkorn-Dinkel-<br />

Stangen für<br />

Krabbelkinder,<br />

Mamas & Papas,<br />

Omas & Opas:<br />

ob zum Frühstück,<br />

zum Wandern<br />

oder zur Party –<br />

einfach immer<br />

lecker & gesund!<br />

<strong>10</strong>0% DINKEL-<br />

VOLLKORN<br />

TÄGLICH FRISCH &<br />

FEIN VERMAHLEN<br />

MILCHFREI<br />

EIFREI<br />

LAKTOSEFREI<br />

VEGAN<br />

NATURKORN<br />

MÜHLE WERZ<br />

GLUTEN- &<br />

LAKTOSEFREI<br />

VEGAN<br />

STÄFFELESWIESEN 28<br />

89522 HEIDENHEIM<br />

TEL 07321- 5<strong>10</strong>18<br />

FAX 07321- 54147<br />

WWW.VOLLWERTCENTER.DE


BASISPROGRAMM<br />

GESUNDHEITSELEMENTE<br />

GESUNDE FETTE<br />

SCHUTZSTOFFE<br />

ENERGIE<br />

Leinöl<br />

DHA<br />

Kokosöl<br />

Grüner Tee<br />

Kurkuma (Curcumin)<br />

Granatapfel<br />

Selen<br />

Coenzym Q<strong>10</strong><br />

Safran-Rhodiola<br />

LICHT UND LUFT<br />

Vitamin D<br />

BASENPULVER<br />

(Entsäuerung des<br />

Bindegewebes)<br />

PRE- UND<br />

PROBIOTIKA<br />

(Immungesundheit)<br />

GESUNDE ERNÄHRUNG<br />

wenig<br />

besser<br />

Kohlenhydrate<br />

(kurzkettige)<br />

gesunde Fette*<br />

Nichts im<br />

Übermaß<br />

(knapp<br />

isokalorisch)<br />

naturbelassen,<br />

aus Bio-Anbau<br />

abwechslungsreich<br />

vegetabil/<br />

vegetarisch<br />

* * Pflanzenöle mit hohem Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, dazu Kokosöl<br />

BEWEGUNG<br />

Ausdauer<br />

(Herz-Kreislauf)<br />

Kraft<br />

(Muskelerhaltung und -aufbau)<br />

Familie-, Freunde und<br />

Gesellschaft<br />

(soziale Integration)<br />

LEBENSSTIL<br />

ausgeglichenes Verhältnis<br />

zwischen<br />

Arbeits- und Privatleben<br />

(Work-Life-Balance)<br />

* Sorgfältige Erklärungen zum Basisprogramm kontinuierlich in <strong>reformleben</strong><br />

Lebensfreude im<br />

Einklang mit Gesundheit,<br />

Gesellschaft und Umwelt


Das<br />

Basisprogramm<br />

und seine<br />

Gesundheitselemente<br />

❦<br />

Das Basisprogramm bietet Ihnen vertrauenswürdige<br />

Informationen für die gesunde<br />

Lebensführung auf aktuellem<br />

Wissensstand und gibt Ihnen praktische Anleitung,<br />

wie Sie Ihre persönliche »Lebensreform«<br />

umsetzen können.<br />

Unter unseren »modernen« Lebensbedingungen<br />

haben wir uns weit von der Lebensweise<br />

entfernt, auf die Menschen über viele Jahrtausende<br />

angepasst sind. Beispielsweise bewegen<br />

sich die Meisten von uns zu wenig, sind zu selten<br />

im Freien und leiden häufig unerkannt –,<br />

obwohl »wohlgenährt« – unter den Folgen von<br />

Fehl- und Mangelernährung (s. Vitamin D, Selen<br />

usw.).<br />

Neben einem aktuellen Bewegungs- und Ernährungskonzept<br />

sowie der Behandlung von<br />

Fragen rund um einen gesunden Lebensstil erklärt<br />

das Basisprogramm daher, mit welchen<br />

Naturstoffen und Lebensmitteln die o.g. »Natur-Defizite«<br />

wirksam ausgeglichen werden<br />

können, um schwerwiegenden Zivilisationskrankheiten<br />

(z.B. Diabetes, Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen, Demenz und Krebs) vorzubeugen.<br />

Die Gesundheitselemente des Basisprogramm<br />

sind das Ergebnis einer sorgfältigen Auswahl<br />

an bewährten Pflanzenarten und natürlichen<br />

Wirkstoffen, deren Wirkungen nicht allein aus<br />

langer Erfahrung und aus epidemiologischen<br />

Daten bekannt sind, sondern die auch wissenschaftlich<br />

geprüft sind.


GESUNDHEITSELEMENTE<br />

Gesundheitselement<br />

Leinöl<br />

DHA<br />

❦<br />

Funktion<br />

Zum Schutz vor chronisch-entzündlichen Erkrankungen,<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzrhythmusstörungen,<br />

Fettstoffwechselstörungen, zur Verminderung des<br />

Risikos für Krebs- und Demenzerkrankungen<br />

Besonders wichtig für den Schutz<br />

von Hirn- und Nervenzellen<br />

Dosierung<br />

(täglich)<br />

30-40 ml<br />

(2-3 EL)<br />

ab 250 mg<br />

Kokosöl Optimale Energieversorgung für das Gehirn <strong>10</strong>-15 ml (1 EL)<br />

Vitamin D<br />

Grüner Tee<br />

Für das Immunsystem, zum Schutz vor<br />

Krebserkrankungen und vor Osteoporose<br />

Verminderung von Altersprozessen, Hemmung des Entstehens<br />

von Arteriosklerose, von bösartigen Zellvermehrungen,<br />

neurodegenerativen Erkrankungen wie Morbus<br />

Parkinson und Alzheimer, Makuladegeneration<br />

ab 800 I.E.<br />

ab 5-6 Tassen<br />

(Sencha)<br />

Curcuma/<br />

Curcumin<br />

Granatapfel-<br />

Muttersaft<br />

Selen<br />

Ubichinon <strong>10</strong><br />

bzw.<br />

Coenzym Q <strong>10</strong><br />

Safran<br />

Rhodiola<br />

Basenpulver<br />

Pre- und<br />

Probiotika<br />

Oxidationsschutz, entzündungshemmend,<br />

gegen Entstehung und Ausbreitung von Krebszellen,<br />

zum Schutz vor Demenz<br />

Verminderung von Alterungsprozessen: Oxidationsschutz<br />

für Zellwände, Zellstrukturen, Mitochondrien,<br />

entzündungshemmend, mindert Risiko für die Entstehung<br />

etlicher Krebsarten, antimikrobiell (Viren, Pilze, Bakterien)<br />

Spurenelement für den Schutz vor Arteriosklerose,<br />

vor degenerativen Herzerkrankungen, vor entzündlichen<br />

Muskelerkrankungen, vor Krebserkrankungen<br />

Energiegewinnung in den Mitochondrien<br />

plus deren Schutz gegen Muskel- und Herzinsuffizienz<br />

Für Hirnleistung, Ausdauer und Resilienz<br />

Für die Entsäuerung des Bindegewebes,<br />

zur Erleichterung von Organfunktionen<br />

Zum Erhalt einer gesunden Darmflora, wichtig zur Vermeidung<br />

chronischer Entzündungen, Allergien,<br />

Immunstörungen und Krebserkrankungen,<br />

geringere Schadstoffaufnahme bei intakter Darmbarriere<br />

150 mg<br />

(z.B. 3 Kapseln,<br />

Dr. Wolz)<br />

2 x <strong>10</strong> ml<br />

50-<strong>10</strong>0<br />

Mikrogramm<br />

50-<strong>10</strong>0 mg<br />

(z.B. 1 Kapsel,<br />

Dr. Grandel)<br />

0,6 mg Safranal/<br />

9 mg Rosavin<br />

(z.B. 2 Kapseln<br />

Safran+Rhodiola-<br />

Extrakt)<br />

1-2 TL<br />

Ernährung mit<br />

reichlich Ballaststoffen,<br />

kalorisch<br />

knapp; Einnahme<br />

von Probiotika<br />

12<br />

Die Empfehlungen in dieser Tabelle sind allgemeine Hinweise, nicht auf spezielle Erfordernisse und Gesundheitsstörungen<br />

angepasst. Sie ersetzen keine ärztliche Beratung und keine Laboruntersuchungen, die für eine<br />

individualisierte Handhabung sinnvoll sind.


Darum ist Curcumin-Extrakt 45<br />

so einzigartig:<br />

150mg Curcuminoide pro Tag<br />

45x bessere Bioverfügbarkeit<br />

Innovative Technologie<br />

60 Kapseln<br />

Ohne Piperin und Polysorbate<br />

Video zu Curcumin:<br />

www.wolz.de/Produkte/phyto/curcumin<br />

In<br />

Studien<br />

getestet!<br />

Unentbehrlich für das körper -<br />

eigene Gesundheitssystem:<br />

Sekundäre Pfl anzenstoffe,<br />

die Vitamine des 21 Jahrhunderts<br />

20 ml des Konzentrats enthalten<br />

so viele sekundäre Pfl anzenstoffe<br />

wie 800 g speziell ausgewähltes<br />

Obst und Gemüse.<br />

Für Immunsystem,<br />

Energie & Stoffwechsel*<br />

* Die Vitamine C, B6, B12, D sowie Eisen und Zink tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei; alle<br />

enthaltenen B-Vitamine sowie Calcium und Magnesium tragen zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.<br />

Natürlich, nachweislich wirksam.<br />

Dr. Wolz Zell GmbH · Tel. 06722 56<strong>10</strong>0 · info@wolz.de · www.vitalkomplex-drwolz.de


SCHUTZSTOFFE<br />

KRAFTVOLLE NATUR<br />

Mini-Stoffe mit Maxi-Kraft (Teil 2)<br />

Unterstützung aus der zweiten Reihe<br />

Sigrid Oldendorf<br />

Carotinoide<br />

Benannt sind sie nach den Karotten, aus denen<br />

sie zuerst isoliert wurden. Mittlerweile sind<br />

zahlreiche ähnliche Verbindungen bekannt.<br />

Neben dem Alpha- und Beta-Carotin sind vor<br />

allem Lycopin (Tomaten), Lutein (Spinat), Zeaxanthin<br />

(Mais) und Beta-Cryptoxanthin (Mandarinen)<br />

bekannt. Beta-Carotin, Lutein und<br />

Zeaxanthin haben einen positiven Einfluss auf<br />

die Sehkraft. Das erstere ist eine Vorstufe des<br />

Augenvitamins A, die beiden anderen schützen<br />

die Augenzellen, verringern das Risiko für Augenkrankheiten<br />

wie Katarakt und Makuladegeneration.<br />

Carotinoide schützen auch vor Tumoren, vor allem<br />

Hautkrebs. Doch kippt die Wirkung bei<br />

hohen Dosen Beta-Carotin um, weshalb geraten<br />

wird, Beta-Carotin nur in Form von Lebensmitteln<br />

zuzuführen.<br />

Lycopin sowie weitere sekundäre Pfl anzenstoffe<br />

in Tomaten sind in der Lage, die Aggregation<br />

der Thrombozyten signifi kant zu verringern.<br />

Das reduziert das Risiko für Thrombosen, ohne<br />

die Blutgerinnung zu beeinträchtigen. Zur täglichen<br />

gezielten Zufuhr gibt es im Reformhaus<br />

ein Präparat.<br />

Glucosinolate<br />

Die schwefelhaltigen Moleküle sind für den typischen<br />

Geschmack von Kohlgemüse, Senf und<br />

Meerrettich verantwortlich. Bei der Verarbeitung<br />

entstehen durch Spaltung Isothiocyanate,<br />

14


Senföle. Erhitzung verringert den Gehalt, wodurch<br />

auch die Wirkung nachlässt.<br />

Für die Substanzen wurde eine hemmende<br />

Wirkung auf die Krebsentstehung nachgewiesen.<br />

Besonders das Dickdarmkrebsrisiko<br />

scheint sich über regelmäßigen Kohlverzehr<br />

senken zu lassen. Senföle wirken außerdem antibakteriell<br />

und gegen Pilze.<br />

Sulfide<br />

Die ebenfalls schwefelhaltigen Verbindungen<br />

stecken in ebenfalls stark riechenden Pflanzen:<br />

Knoblauch, Bärlauch, Lauch, Zwiebeln. Knoblauch<br />

ist seit Jahrtausenden in der Volksmedizin<br />

bekannt und daher am besten untersucht.<br />

Zu den belegten Wirkungen gehören blutverdünnende<br />

Eigenschaften, positive Beeinflussung<br />

der Blutfettwerte, leichte Blutdrucksenkung,<br />

Verringerung des Krebsrisikos besonders<br />

im Verdauungstrakt sowie die antibakteriellen<br />

Effekte.<br />

Saponine<br />

Die sowohl in Lebensmitteln (Hülsenfrüchte,<br />

Spargel, Spinat, Lakritze) als auch in Heilpflanzen<br />

(Ginseng, Rosskastanie) vorkommenden<br />

Verbindungen schmecken leicht bis stark<br />

bitter. Abgesehen von den speziellen Wirkungen<br />

einzelner hemmen sie Dickdarmkrebs und<br />

senken den Cholesterinspiegel, indem sie Cholesterin<br />

und Gallensäuren binden. Daneben<br />

besitzen sie pilzhemmende Eigenschaften.<br />

Phytosterole<br />

Sterole werden sowohl von tierischen als auch<br />

pflanzlichen Organismen gebildet. Das<br />

menschliche Cholesterin gehört dazu. Besonders<br />

hervorzuheben ist, dass pflanzliche Sterole<br />

in der Lage sind, die Aufnahme von Nahrungscholesterin<br />

aus dem Darm zu hemmen.<br />

Das kann helfen, einen erhöhten Cholesterinspiegel<br />

zu senken. Sitosterole aus Kürbiskernen<br />

wirken darüber hinaus kräftigend<br />

auf Funktion und<br />

Muskulatur der Blase.<br />

Curcumin<br />

Kurkuma ist in Indien und Südostasien viel<br />

verwendetes Gewürz und Heilpflanze zugleich.<br />

Hierfür relevante Inhaltsstoffe sind das Curcumin<br />

und circa 90 weitere Curcuminoide und<br />

Tetrahydrocurcuminoide, zu denen es mittlerweile<br />

über 3000 wissenschaftliche Studien zur<br />

gesundheitsfördernden Wirkung gibt. Zugeschrieben<br />

werden Curcumin gallentreibende,<br />

antioxidative, antiseptische, schmerzlindernde,<br />

antiproliferative, zytotoxische, antitumorale,<br />

SCHUTZSTOFFE<br />

15


SCHUTZSTOFFE<br />

immunmodulierende und insbesondere antiinfl<br />

ammatorische Eigenschaften.<br />

Curcumin hemmt Enzyme, die Entzündungen<br />

befeuern und aktiviert im Körper Substanzen,<br />

die Toxine abbauen. Beides trägt zur antitumoralen<br />

Wirkung bei. Sogar neurodegenerativen<br />

Prozessen kann Curcumin offenbar entgegenwirken<br />

– ein perfektes und umfassendes Gesundheitsmittel.<br />

Problem ist die Bioverfügbarkeit. 90 Prozent<br />

des mit der Nahrung aufgenommenen Curcumins<br />

wird ungenutzt wieder ausgeschieden.<br />

Entwickelt wurde deshalb eine Verbindung<br />

zwischen einem Stärke-Abbauprodukt und<br />

Curcumin, eine Art Transportbox, mit dem<br />

Curcumin zur Darmwand transportiert wird,<br />

erst dort wieder frei wird und aufgenommen<br />

werden kann. Auch dieses Präparat ist als<br />

Nahrungsergänzungsmittel im Reformhaus erhältlich.<br />

Gingerol<br />

Mit Kurkuma verwandt und ebenfalls sowohl<br />

Lebensmittel als auch Arznei ist der Ingwer.<br />

Der Ingwer verdankt seinen aromatisch, würzigen<br />

Geschmack und Geruch den zahlreich enthaltenen<br />

ätherischen Ölen wie Zingliberol und<br />

Zingiberen. Die Schärfe wird durch die Stoffe<br />

Gingerol und Shogaol hervorgerufen. Für die<br />

Inhaltsstoffe Borneol und Cineol wurde eine<br />

verdauungsfördernde und magenstärkende<br />

Wirkung nachgewiesen. Bekanntlich ist Ingwer<br />

ein bewährtes Mittel gegen Übelkeit.<br />

Antioxidativ und entzündungshemmend wirkt<br />

er jedoch auch.<br />

Resveratrol<br />

Die Substanz fi ndet sich in größeren Mengen in<br />

roten Weintrauben, genauer gesagt der Beerenhaut.<br />

Die Pfl anzen schützen sich damit gegen<br />

UV-Strahlen und Pilzinfektionen. Weitere<br />

Quellen für Resveratrol sind Pfl aumen, Himbeeren<br />

und Erdnüsse. Die Wirkung der Substanz<br />

ist antikanzerogen, antioxidativ und antientzündlich.<br />

Safranal<br />

Neben Flavonoiden und Cartinoiden steckt in<br />

Safran die medizinisch interessante Verbindung<br />

Safranal. Die moderne Medizin bestätigt<br />

die Safran zugeschriebenen positiven Effekte<br />

in Bezug auf antikanzerogene, antidepressive<br />

und lernfördernde Effekte. Es gibt also zwei<br />

ganz unterschiedliche Einsatzgebiete. Bei dem<br />

zweiten haben Safranal und das Carotinoid<br />

Crocin beide eine entscheidende Rolle. Safranal<br />

erhöht offenbar den Serotininspiegel, Crocin<br />

hat Einfluss auf die Bildung der Neurotransmitter<br />

Dopamin und Noradrenalin. Somit<br />

werden Gehirn-Botenstoffe aktiviert.<br />

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16<br />

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Stress ist auch eine nordische<br />

Heilpfl anze aus Skandinavien, den baltischen<br />

Staaten und Russland, Rhodiola. Die wirksamen<br />

Inhaltsstoffe von Rhodiola sind vor allem<br />

die in der Wurzel enthaltenen Substanzen Rosavin,<br />

Rosarin und Rosin.<br />

Studien legen nahe, dass Rhodiola-Extrakte<br />

Botenstoffe im Gehirn aktivieren und zugleich<br />

schädliche Stoffwechselzwischenprodukte entfernen.<br />

Stresshormone werden reduziert, die<br />

Konzentration gefördert.<br />

Bei der Fülle der Vitalstoffe fällt es schwer, alle<br />

ständig zuzuführen. Daher kann es sinnvoll<br />

sein, eine Grundversorgung über ein Nahrungsergänzungsmittel<br />

sicherzustellen. Das<br />

Reformhaus setzt dabei auf den natürlichen<br />

Verbund, also Mittel, die aus Lebensmitteln,<br />

nicht aus isolierten Substanzen hergestellt<br />

sind. Dennoch ist die Ernährung nicht egal.<br />

Ungesundes Essen verschiebt das Gleichgewicht<br />

von Säuren und Basen im Körper zugunsten<br />

der ersteren, wodurch nützliche Stoffe<br />

schlechter aufgenommen werden und geringer<br />

wirken. Ob alle gesundheitsfördernden Stoffe<br />

in die Nahrungsergänzungsmittel eingebaut<br />

sind, ist angesichts dessen, dass noch Forschungsbedarf<br />

besteht zudem ungewiss. Es<br />

geht also nichts über eine Ernährung mit viel<br />

Gemüse und Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen,<br />

Samen und Vollkornprodukten so wie diese Lebensmittel<br />

üblicherweise auf den Tisch kommen<br />

– als Salat, Gemüse, Rohkost zum Knabbern,<br />

Suppe, Müsli usw. Die aktuelle<br />

Empfehlung in Bezug auf Gemüse und Obst<br />

lautet auf Basis der derzeitigen Erkenntnisse:<br />

400 g Gemüse und 250 g Obst täglich für Gesunde.<br />

Diabetiker sollten mit Obst zurückhaltender<br />

sein. Reichlich Zucker – auch im natürlichen<br />

Verbund – hat mehr Nachteile als noch<br />

vor einigen Jahren gedacht. Deshalb wurde die<br />

Empfehlung: Esst mehr Obst und Gemüse in:<br />

Esst mehr Gemüse und Obst modifi ziert. Gemüse<br />

steht jetzt an erster Stelle, wenn es um<br />

die Aufnahme nützlicher Pfl anzenstoffe geht.<br />

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GESUNDEKOST<br />

VOLLWERTKOST<br />

Wohlfühlkost<br />

Abwechslung ist die Basis<br />

Sigrid Oldendorf<br />

Wer möchte das nicht: gesund und<br />

leistungsfähig sein bis ins hohe Alter.<br />

Dabei spielt die Ernährung eine<br />

wichtige Rolle, denn sie beeinflusst den Organismus<br />

langfristig. Einzelne gesunde Lebensmittel<br />

sind die Bausteine für einen gesunden<br />

Körper, für eine rundum ausgewogene Ernährung<br />

gilt es, sie sinnvoll zu einem vollwertigen<br />

Ganzen zusammen zu setzen.<br />

Manchmal gelingt es aber nicht, die Ernährung<br />

ausgewogen zu gestalten, verhaltensbedingte<br />

Defi zite auszugleichen, einen Mehrbedarf aufgrund<br />

besonderer Lebenssituationen oder Erkrankungen<br />

auszugleichen. Das Basisprogramm<br />

für längere Gesundheit hilft hier<br />

vorzubeugen: gute statt nur ausreichende Versorgung<br />

mit Schutzstoffen für die Gesundheit.<br />

Gründe für Vollwerternährung<br />

Die Elemente des Basisprogramms für längere<br />

Gesundheit erläutert der Artikel »Mein Basisprogramm<br />

für längere Gesundheit« von Dr.<br />

Mohr. Hier soll es um den Kontext gehen. Denn<br />

die Elemente des Basisprogramms wirken<br />

umso besser, je günstiger die Ess- und Trinkgewohnheiten<br />

sind. Die 7 häufi gsten »Ernährungsfehler«<br />

sind:<br />

• die Zufuhr zu vieler Kalorien und dadurch Belastung<br />

durch zu viele Kilos<br />

• die Aufnahme ungünstiger Fette – zu viele<br />

gesättigte, vielleicht sogar gehärtet, zu wenig<br />

ungesättigte Fettsäuren, besonders Omega<br />

3-Fettsäuren im Vergleich zu Omega-6-Fettsäuren<br />

• zu hohe Cholesterinaufnahme und zu viele<br />

harnsäurebildende Purine durch reichlichen<br />

Verzehr tierischer Produkte<br />

• Aufnahme zu vieler Kohlenhydrate, in erster<br />

Linie als Raffinadezucker und in Backwaren<br />

• Zufuhr von zu viel Alkohol<br />

• Aufnahmen von zu viel Kochsalz<br />

• zu geringe Menge an verdauungsfördernden<br />

Ballaststoffen<br />

18


Die wichtigsten Tipps<br />

Umgekehrt ergibt sich die Frage, was gehört zu einer vollwertigen Ernährung?<br />

Die acht wichtigsten Faktoren sind:<br />

• Auswahl der Lebensmittel nach Qualität und Gesundheitswert – frisch,<br />

naturbelassen, schonend verarbeitet, reich an lebensnotwendigen<br />

Inhaltsstoffen<br />

• auch im eigenen Haushalt wertschonende und frische Zubereitung der<br />

Speisen<br />

• pflanzliche Lebensmittel bevorzugen<br />

• täglich Rohkost – Salat, Gemüse zum Knabbern, Obst<br />

• Lebensmittel der Saison, Produkte aus Bioanbau sowie artgerechter<br />

Tierhaltung bevorzugen<br />

• Gewürze und Kräuter einsetzen statt Salz und Zucker<br />

• Bekömmlichkeit individuell anpassen<br />

• zurückhaltender Umgang mit Genussmitteln<br />

Eine ausgewogene Ernährung ist also nicht nur<br />

die Zufuhr von allen Stoffen, die essentiell, das<br />

heißt lebensnotwendig sind, sondern auch das<br />

Vermeiden unnötiger Belastungen des Stoffwechsels.<br />

Anders ausgedrückt: Gesund und<br />

schlank wird man nicht nur vom Essen und<br />

Trinken, sondern auch davon, manches stehen<br />

zu lassen.<br />

GESUNDEKOST<br />

Eine vollwertige Ernährung geht also sowohl verantwortungsbewusst mit<br />

dem eigenen Körper als auch mit der Umwelt um.<br />

Vollwerternährung und Nahrungsergänzung?<br />

Die Basis für eine gute Versorgung mit allen<br />

lebensnotwendigen Nährstoffen ist eine abwechslungsreiche<br />

und vollwertige Ernährung.<br />

Durch sie bekommt der menschliche Körper<br />

am sichersten alles, was er braucht – auch Substanzen,<br />

deren Gesundheitswert vielleicht noch<br />

gar nicht erkannt wurde, siehe Beitrag „Mini-<br />

Stoffe mit Maxi-Kraft“. Da ist von einigen<br />

Pflanzenstoffen die Rede, die noch vor wenigen<br />

Jahren kaum beachtet wurden. Vermutlich gibt<br />

es weitere zu entdecken.<br />

Bei einigen Substanzen wie denen aus dem Basisprogramm<br />

von Dr. Mohr sprechen ärztliche<br />

Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

für eine gezielte Zufuhr. Der Bedarf an<br />

Schutzstoffen steigt mit dem Älterwerden, der<br />

Kalorienbedarf sinkt. Mitunter führen individuelle<br />

Gegebenheiten zu einer geringeren Auf-<br />

nahme oder erhöhten Ausscheidung bestimmter<br />

Substanzen. Das sind gute Gründe, bestimmte<br />

Substanzen gezielt zuzuführen. Bei<br />

Unsicherheiten, ob sinnvoll, überflüssig oder zu<br />

viel gibt bei vielen Substanzen eine Blutuntersuchung<br />

Auskunft, die der Hausarzt bzw. die<br />

Hausärztin durchführen und im Zusammenhang<br />

des allgemeinen Gesundheitszustands interpretieren<br />

kann.<br />

Reformhäuser bieten eine Reihe von Produkten<br />

an, die von Natur aus konzentriert bestimmte<br />

Mineralstoffe, Vitamine oder sonstige biologisch<br />

aktive Wirkstoffe enthalten. Hier ist der<br />

Übergang zwischen bewusster Lebensmittelauswahl<br />

und Nahrungsergänzung fließend. Dahinter<br />

steht die Überzeugung, dass das Ganze<br />

mehr ist als die Summe seiner Teile.<br />

19


20<br />

GESUNDEKOST<br />

Hand in Hand am Beispiel Omega 3<br />

Das folgende Beispiel erläutert, warum das bewusste<br />

Verzehren bestimmter ergänzender<br />

Stoffe eine Bilanz verbessern und andererseits<br />

falsche Ernährung die positiven Effekte zunichte<br />

machen kann. Die Zufuhr von Omega-6-<br />

und Omega-3-Fettsäuren ist notwendig, weil<br />

sie der menschliche Körper nicht selbst herstellen<br />

kann. Während aber die Zufuhr von<br />

Omega-6-Fettsäuren meist gesichert ist, bei<br />

üblicher Ernährung sogar in der Regel sehr<br />

hoch, mangelt es vielen Menschen an Omega-<br />

3-Fettsäuren. Ihnen gilt jedoch inzwischen<br />

eine besondere Aufmerksamkeit, da sie Entzündungsreaktionen<br />

im Körper dämpfen können,<br />

die zahlreiche Erkrankungen fördern,<br />

während Omega-6-Fettsäuren diese eher ankurbeln.<br />

Eine hervorragende Quelle für Omega-3-Fettsäuren<br />

ist Leinöl mit 57 Prozent der<br />

enthaltenen Fettsäuren. Das ist einsame Spitze,<br />

da an zweiter Stelle mit 15 Prozent das Walnussöl<br />

folgt. Für die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren<br />

sorgen außerdem fettreiche Seefi sche<br />

wie Lachs, Hering und Makrele.<br />

Ob Omega-6-Fettsäuren – ihr bekanntester<br />

Vertreter ist die Linolsäure – als Gesundheitsoder<br />

Krankheitsfaktor wirken, hängt von der<br />

täglichen Zufuhrmenge und entscheidender<br />

noch vom Omega-6-Omega-3-Quotienten ab.<br />

Bei heute üblicher Kost ergibt sich ein Quotient<br />

von 7,5 bis 20:1. Auch bei vegetarischer Ernährungsweise<br />

kann der Quotient bei <strong>10</strong>:1 liegen.<br />

Wahrscheinlich sind aber schon Quotienten<br />

über 5:1 belastend für den Körper, als ideal<br />

gilt ein Wert von 4:1 oder noch etwas niedriger.<br />

Das ist am besten mit dem Lebensmittel Leinöl<br />

zu erreichen. Nicht ganz so natürlich, aber einfacher,<br />

mit Omega-3-Kapseln.<br />

Durch ein Zuviel an Omega-6-Fettsäuren jedoch<br />

werden Omega-3-Fettsäuren blockiert.<br />

Ihre Bioverfügbarkeit für den Körper verschlechtert<br />

sich, denn Omega-6- und Omega-<br />

3-Fettsäuren konkurrieren im Körper um die<br />

gleichen Stoffwechselwege, wobei Omega-<br />

6-Fettsäuren sozusagen etwas durchsetzungsfähiger<br />

sind. Das bedeutet, dass die Einnahme<br />

von Leinöl bzw. Omega-3-Kapseln nicht den<br />

gewünschten Effekt hat, wenn gleichzeitig zu<br />

viel Omega-6-Fettsäuren verzehrt werden.<br />

Weitere Informationen zum Thema Fettsäuren<br />

gab es in der Ausg. März/April 2015. Sie fi n-<br />

den Sie im Internet unter www.<strong>reformleben</strong>.de.<br />

Basische Ernährung contra Blockaden<br />

Nicht auf eine einzelne Substanz bezogen, sondern<br />

auf das Stoffwechselmilieu insgesamt ist<br />

die Frage, ob die Ernährung säureüberschüssig<br />

ist oder genügend Basenbildner zugeführt werden.<br />

Die stecken vor allem in Gemüse, Obst<br />

und Kräutern.<br />

Die heutige Kost mit vielen tierischen Produkten,<br />

isoliertem Zucker und Weißmehl ist säurelastig.<br />

Zum Ausgleich muss der Körper seinen<br />

Vorrat an Mineralstoffen „opfern“ oder die Säuren<br />

im Körper zwischenlagern, wenn er mit der<br />

Ausscheidung überfordert ist. Der Ausgleich<br />

des Säure-Basen-Haushaltes ist deshalb so<br />

wichtig, weil sich der Säuregrad im Organismus<br />

auf die Beschaffenheit von Eiweißmolekülen,<br />

die Struktur von Zellbestandteilen und die<br />

Durchlässigkeit der Zellwände auswirkt. Außerdem<br />

hat er Einfluss auf die Wirksamkeit<br />

von Enzymen und Hormonen sowie die Fließfähigkeit<br />

des Blutes.<br />

Es ist ähnlich wie bei den Omega-3-Fettsäuren,<br />

die durch zu viel Omega-6-Fettsäuren an<br />

die Wand gedrückt werden, dass basische Lebensmittel<br />

und Mineralstoffe ihre positiven Effekte<br />

nicht entfalten können, wenn die Säurebildner<br />

als Gegenspieler zu zahlreich sind.<br />

Dieses Thema erläutert ein Artikel in der <strong>Ausgabe</strong><br />

November/Dezember 2015 ausführlich,<br />

ebenfalls im Internet unter www.<strong>reformleben</strong>.<br />

de nachzulesen.<br />

Sigrid Oldendorf<br />

Langjährige Erfahrung<br />

als Chefredakteurin des<br />

RefomhausKurier und<br />

Redakteurin weiterer<br />

Kundenzeitschriften aus<br />

den Bereichen Gesundheit<br />

und Ernährung


Frühstücksideen<br />

Die traditionellen Frühstücksvarianten mit Marmeladenbrötchen<br />

oder Eiern mit Speck plus Kaffee belasten<br />

den Stoffwechsel schon beim Frühstück mit<br />

einem hohen Säureüberschuss und je nach Auswahl<br />

der Speisen mit weiteren ungünstigen Faktoren.<br />

Drei Vorschläge, wie es anderes sein könnte:<br />

Quark-Leinöl-Creme<br />

nach Dr. Budwig<br />

Zutaten pro Portion: <strong>10</strong>0 g Magerquark • 2 EL<br />

Milch • etwas Honig • 3 EL Leinöl<br />

Zubereitung: Quark mit Milch glatt rühren, etwas<br />

Honig und das Leinöl zugeben. Mit Nüssen, Mandeln,<br />

Leinsamen, Obst kann die Quark-Leinöl-Creme<br />

zu einem Müsli erweitert werden.<br />

Dr. Budwig kam es vor allem auf die schwefelhatigen<br />

Aminosäuren Cystein und Methionin an, um den<br />

Zellstoffwechsel anzukurbeln.<br />

Wer tierische Produkte aus gesundheitlichen oder<br />

ethischen Gründen meidet, kann zum Beispiel als<br />

Cysteinquelle Haferflocken nutzen und als Methioninquelle<br />

Sesam. Mandeldrink beispielsweise kann<br />

dann dafür sorgen, dass das Müsli nicht zu trocken<br />

ist.<br />

MorgenStund<br />

Basisch und glutenfrei ist ein Produkt von Peter schura, das sich pur oder als Basis für ein vollwerti-<br />

Jentges<br />

Frühstück eignet.<br />

Die Kombination aus Hirse- und Buchweizenflocken<br />

liefert in diesem Fall alle Aminosäuren, die der Körper<br />

benötigt. Das Pulver wird mit heißem Wasser zu<br />

einem Frühstücksbrei angerührt und enthält bereits<br />

zusätzlich Ölsamen und etwas Obst in Form von Trockenfrüchten.<br />

Das von Dr. Mohr empfohlene Leinöl<br />

kann wie beim Porridge eingerührt werden – Brei<br />

zuvor etwas abkühlen lassen. Auch Nüsse und etwas<br />

frisches Obst passen prima zum vorbereiteten<br />

Frühstücksbrei.<br />

Porridge mit Leinöl<br />

Zutaten pro Portion: 25 g Haferflocken • 150 ml<br />

Wasser • evtl. 1 Prise Meersalz • 1 EL Sesam •<br />

2 EL Leinöl • Obst oder 2 EL Vollfrucht • evtl.<br />

andere Samen und Nüsse • 1 Prise Zimt<br />

Zubereitung: Wasser in einem kleinen Topf erhitzen.<br />

Haferflocken zugeben. Unter ständigem Rühren<br />

auf kleiner Herdstufe vier Minuten köcheln lassen,<br />

bis das Porridge dick wird. Evtl. salzen und noch einmal<br />

umrühren.<br />

Warten, bis das Porridge noch warm, aber nicht<br />

mehr heiß ist. Sesam, evtl. weitere Samen und Nüsse<br />

(Mandeln, Kürbiskerne etc.) und das Leinöl einrühren.<br />

Etwas frisches Obst (Beeren, klein geschnittener<br />

Apfel, Vollfrucht) in die Mitte geben und mit<br />

einer Prise Zimt verfeinern.<br />

Vollfrucht ist ideal, wenn kein frisches Obst zur Hand<br />

ist. Es wird im Unterschied zu Saft aus der ganzen<br />

Frucht gepresst und eignet sich auch als Zutat zu<br />

Desserts; im Reformhaus erhältlich.<br />

Als Getränk ist Kräutertee oder Grüntee geeignet,<br />

auch wenn Grüntee nicht zu den Basenbildnern zählt.<br />

Wie auch die meisten Samen und Nüsse (wichtigste<br />

Ausnahme: Mandeln sind Basenbildner) und Flocken<br />

(Buchweizenflocken sind basenbildend) wirkt er<br />

zwar schwach säuernd, enthält aber so viele positive<br />

Inhaltsstoffe, dass er empfehlenswert ist.<br />

Ein basisch orientiertes Frühstück sollte ohne Kaffee<br />

(Bohnen- und Getreidekaffee), Schwarztee, zuckerhaltige<br />

Produkte wie Schokoaufstrich, Marmelade,<br />

gezuckerte Müsliflocken, Backwaren, Wurst, Käse,<br />

Eier auskommen. Milch, Quark, Joghurt nicht oder<br />

sparsam verwenden.<br />

21


L E B E N S A R T<br />

Kürbis<br />

Pflanze des Monats<br />

Sigrid Oldendorf<br />

Der Kürbis ist eine Beere – wer hätte das<br />

gedacht? Botanisch gesehen aber gehören<br />

die teils riesigen Früchte tatsächlich<br />

in die gleiche Kategorie wie sehr kleine<br />

Vertreter der Beeren. Kürbisse sind auf dreifache<br />

Weise interessant: als schmackhaftes<br />

Fruchtfleisch, als knackige Kürbiskerne und<br />

als hochwertiges Kürbiskernöl.<br />

Die bekanntesten Mitglieder der Kürbis-Familie<br />

sind der kräftig-süßlich schmeckende Hokkaido,<br />

der gerippte Muskatkürbis, der birnenförmige<br />

Butternut, der Gelbe Zentner und der<br />

steirische Ölkürbis (Curcubita pepo L). In einem<br />

entscheidenden Punkt unterscheiden sich<br />

seine grünen Kerne von denen der Sorten, die<br />

wegen ihres Fruchtfleisches beliebt sind. Sie<br />

enthalten Delta-7-Sterole, eine den sekundären<br />

Pflanzenstoffen zugehörige Wirkstoffgruppe.<br />

Diese machen die Kürbiskerne zu einem wertvollen<br />

Mittel zur Unterstützung der Blasenfunktion,<br />

insbesondere bei häufigem Harndrang.<br />

Neben den Sterolen tragen die ebenfalls<br />

enthaltenen Substanzen Magnesium und Vitamin<br />

E zur Kräftigung von Bindegewebe und<br />

Muskulatur bei. Ein weiteres »Einsatzgebiet«<br />

sind gutartige Prostatavergrößerungen im Anfangsstadium.<br />

Die Inhaltsstoffe der Kürbiskerne<br />

hemmen Stoffwechselprodukte, die die Prostata<br />

zum Wachsen bringen – ein verbreitetes<br />

Problem, wenn Männer in die Jahre kommen.<br />

In Gegenden mit reichlich Verzehr von<br />

Kürbiskernen und Kürbiskernöl<br />

treten die Beschwerden seltener<br />

auf. Weiterer Vorteil: günstiger<br />

Einfluss auf die Blutfette.<br />

Im Fruchtfleisch aller Kürbisse stecken Vitalstoffe,<br />

vor allem Antioxidantien in Form von<br />

sekundären Pflanzenstoffen und Vitaminen.<br />

Ein guter Grund, um die Kürbis-Saison voll<br />

auszukosten.<br />

22


Kürbis-Pilz-Gulasch<br />

Zutaten für 4 Portionen:<br />

600 g Kürbisfleisch (Hokkaido oder Butternuss) •<br />

300 g Pilze (Champignons, wenn vorhanden Steinpilze)<br />

• 1 große oder 2 kleinere Zwiebeln • 1-2<br />

Knoblauchzehen • 3 Rapsöl • 3 TL Tomatenmark •<br />

1 Schuss Weißwein oder Essig • 500 ml Wasser •<br />

Salz • frisch gemahlener Pfeffer • 1/2 TL gemahlener<br />

Kümmel • 300 ml Gemüsebrühe (aus Extrakt) •<br />

2 TL Paprika edelsüß • 1/2 TL Majoran (getrocknet)<br />

• 1/2 TL Petersilie (frisch oder getrocknet) •<br />

1 EL steirische Kürbiskerne (Reformhaus)<br />

Zubereitung:<br />

Kürbisfleisch putzen und in ca. 2 cm große Würfel<br />

schneiden. Die Pilze putzen und halbieren. Zwiebel<br />

und Knoblauch schälen, Zwiebel hacken. Rapsöl in<br />

einem Topf erhitzen und die Zwiebeln anrösten. Tomatenmark<br />

hinzufügen und den Knoblauch durch<br />

eine Knoblauchpresse dazu drücken (ersatzweise<br />

fein hacken), durchrösten und mit Wein oder Essig<br />

ablöschen. 500 ml Wasser zugießen. Mit Salz, Pfeffer<br />

und Kümmel würzen und etwa <strong>10</strong> Minuten dünsten.<br />

Vom Herd ziehen, mit dem Stabmixer pürieren<br />

und zurück auf die Herdplatte schieben.<br />

Gemüsebrühe, Kürbis, Paprikapulver und Majoran<br />

zugeben, gut umrühren und zum Kochen bringen.<br />

Nach etwa <strong>10</strong> Minuten Pilze und getrocknete Petersilie<br />

(frische später) unterrühren und das Gulasch<br />

weiter köcheln lassen.<br />

Frische Petersilie waschen und klein hacken. Kürbiskerne<br />

in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten und<br />

klein hacken.<br />

Das Kürbisfleisch sollte beim Servieren noch bissfest<br />

sein. Gulasch vor dem Servieren abschmecken und<br />

evtl. mit Salz, Pfeffer, Essig oder Wein und frischer<br />

Petersilie (nach)würzen. Kürbiskerne unterziehen.<br />

Das intensiviert den Kürbisgeschmack des Gerichts.<br />

Übrigens: Bitte nicht das Rapsöl durch Kürbiskernöl<br />

ersetzen. Es sollte nicht zum Anbraten verwendet<br />

werden, weil es starke Hitze nicht verträgt. Kürbiskernöl<br />

ist ein hervorragendes Öl für Salatdressings,<br />

darf aber höchstens mild erhitzt werden.<br />

Kürbis-Kokos-Suppe<br />

Zutaten für 4 Portionen:<br />

600 g Kürbisfleisch (Hokkaido) • 1 große oder 2<br />

kleinere Zwiebeln • 2 Kartoffeln • 2 Karotten • 2<br />

TL Ingwer (frisch gerieben) • 2 EL Rapsöl • 600 ml<br />

Gemüsebrühe • 400 ml Kokosmilch • Curry • Salz •<br />

frisch gemahlener Pfeffer • 2 EL steirische Kürbiskerne<br />

(Reformhaus)<br />

Zubereitung:<br />

Kürbisfleisch putzen und in ca. 2 cm große Würfel<br />

schneiden. Zwiebel(n) schälen und fein hacken. Kartoffeln<br />

schälen und klein würfeln. Karotten putzen<br />

und in Scheibchen schneiden. Ingwer schälen und<br />

fein reiben.<br />

Zwiebeln und Kürbis in Rapsöl andünsten. Etwas<br />

später Kartoffeln, Karotten und Ingwer zugeben. Mit<br />

der Gemüsebrühe aufgießen, aufkochen lassen und<br />

bei kleiner Hitze 15 bis 20 Minuten köcheln.<br />

Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten<br />

und klein hacken.<br />

Suppe vom Herd ziehen, pürieren und zurück auf<br />

die Herdplatte schieben. Kokosmilch zugeben, mit<br />

Curry, Salz und Pfeffer abschmecken – nicht mehr<br />

kochen, sonst flockt die Kokosmilch aus. Vor dem<br />

Servieren die Suppe mit den gerösteten Kürbiskernen<br />

bestreuen.<br />

23


Vegane Küche im September<br />

von Tamara Pfeiler<br />

Absoluter rohveganer Vitaminkick für den Spätsommer!<br />

Humus mit Leinsamenbrot und Rote Beete-Karotten Salat<br />

3 Rote Beete & 3 Karotten • 1 EL<br />

Sesamöl • 1 Tasse Leinsamen •<br />

3-5 Tassen Mandelmehl/Erdmandelmehl<br />

• 2 Tassen getrocknete Kirchererbsen<br />

• 1-2 EL Tahin •<br />

1 Knoblauchzehe • Saft einer Limette<br />

oder Zitrone • etwas Mehrsalz<br />

und Pfeffer • etwas Sesam<br />

Humus<br />

Die Kichererbsen über Nacht in Wasser einweichen<br />

und dann 2 Tage keimen lassen (entweder in einem<br />

Keimglas oder in einem Sieb – 2x am Tag waschen).<br />

Die gekeimten Kichererbsen mit etwas Wasser, den<br />

Saft der halben Limette, der Knobizehe und dem Tahin<br />

sowie etwas Salz und Pfeffer pürieren (entweder<br />

im Mixer oder mit dem Pürierstab). Sie können<br />

sich auch für eine fettarme Variante mit wenig Tahin<br />

und mehr Wasser entscheiden.<br />

Salat<br />

Die Rote Beete und Karotten entweder mit einer<br />

Raspel feinraspeln. Dann mit dem Sesamöl, dem<br />

Saft der anderen halben Limette, Salz und Pfeffer<br />

abschmecken und wer möchte noch Sesam darunter<br />

mischen.<br />

Leinsamenbrot<br />

Für das Leinsamenbrot, die Leinsamen mit einer Tasse<br />

Wasser in eine Schale geben und 15-20 Minuten<br />

ziehen lassen. Anschließend mit dem Mandelmehl<br />

(kann auch in einem Mixer selbst gemacht werden)<br />

oder man nimmt Erdmandelmehl und etwas Salz<br />

und Pfeffer gut durchmixen (am besten in einem<br />

Mixer). Aus dem Teig eine kastenförmigen Klumpen<br />

formen und in dünne Scheiben schneiden. Diese auf<br />

ein Blech mit Backpapier legen und ab in den Ofen<br />

bei 42 Grad (oder 50 Grad und die Tür einen Spalt<br />

offen lassen) ca. zwei Stunden trocknen lassen.<br />

ROHKOST POWER<br />

DIE BESONDERE HAUSAPOTHEKE<br />

In der neuen Rubrik heilform erfahren Sie, wie<br />

Sie leichte Erkrankungen und gesundheitliche<br />

Probleme ganz einfach selber lindern können.<br />

Gegen viele Beschwerden ist im wahrsten Sinne des<br />

Wortes ein Kraut gewachsen. Aber welches hilft wogegen<br />

und wie wendet man es an? Damit Sie für<br />

Ihre natürliche Hausapotheke die richtigen Entscheidungen<br />

treffen, erhalten Sie hier Informationen<br />

über Kräuter, anerkannte Hausmittel und Naturheilmittel.<br />

Dazu erfahren Sie, wie verschiedene<br />

Stoffe angewendet werden.<br />

In kommenden <strong>Ausgabe</strong>n stellen wir Ihnen Krankheitsbilder<br />

vor, erläutern mögliche Ursachen und<br />

zeigen Ihnen Möglichkeiten zur Vorbeugung und<br />

Linderung. Viele Beschwerden betreffen jeden von<br />

uns einmal. Sei es ein Infekt in der kühleren Jahreszeit,<br />

Magenprobleme nach einer üppigen Mahlzeit<br />

oder kleinere Wunden, wie sie in Haushalt und<br />

Freizeit leicht geschehen. Viele dieser Beschwerden<br />

sind mit einfachen Mitteln behandelbar und es gibt<br />

ein paar Produkte, die man auf Vorrat haben sollte.<br />

Welche das sind und wie Sie sie anwenden, erfahren<br />

Sie hier. In dieser <strong>Ausgabe</strong> starten wir mit Erkältungskrankheiten<br />

und legen den Schwerpunkt auf<br />

die Vorbeugung und das Verhindern von Ansteckung.<br />

24


Mit Heilpflanzen aus Bruckmühl in die Welt<br />

Seit 1916 fertigt Salus aus Kräutern wohltuende<br />

Tees, Tonika, Tropfen und Tabletten.<br />

Otto Greither, der 91-jährige Sohn<br />

des Gründers, lenkt seit mehr als 70 Jahren das<br />

Unternehmen und hat es zum führenden mittelständischen<br />

Naturarzneimittel-Hersteller aufgebaut.<br />

Eine schwere Krankheit quälte lange Jahre den<br />

Arzt Dr. med. Otto Greither – bis er mit seinem<br />

Wissen als Naturforscher einen eigenen Weg<br />

fand, um sich selbst zu heilen. Mit seiner Salus-Kur<br />

legte er 1916 den Grundstein für ein<br />

umfangreiches Gesundheitssystem.<br />

Nachdem es Dr. med. Otto Greither gelungen war, sich<br />

selbst zu heilen, begann er ein Wanderleben als Arzt<br />

und Forscher, über das er auch viele Vorträge hielt. Auf<br />

dem Foto ist er mit Frau und Sohn Otto sowie einer<br />

Bekannten der Familie zu sehen.<br />

Die Gesundheit steht an erster Stelle<br />

Der Name Salus geht auf die römische Göttin<br />

der Gesundheit und der öffentlichen Wohlfahrt<br />

zurück – Dr. med. Otto Greither dachte dabei<br />

an das Wohlergehen seiner Mitmenschen. An<br />

dieser Auffassung hat sich in den <strong>10</strong>0 Jahren<br />

des Firmenbestehens nichts geändert: Die Gesundheit<br />

steht an erster Stelle. Mit großer Sorgfalt<br />

wählt Salus die besten Heilkräuter und Zutaten<br />

nach ihrer Wirksamkeit und Bekömmlichkeit<br />

aus, damit diese in hochwertigen Arznei-<br />

und Nahrungsergänzungsmitteln den Menschen<br />

helfen gesund zu bleiben.<br />

Erfolgreiches Familienunternehmen<br />

Seit 71 Jahren steht der Sohn des Gründers an<br />

der Spitze: Dass er ein international erfolgreiches<br />

Unternehmen mit hohen Standards im<br />

Umweltschutz aufgebaut hat, betrachtet Otto<br />

Greither mit Stolz und auch als Aufforderung<br />

Geschäftsführer: Dr. Florian Block und Otto Greither<br />

so weiterzumachen. »Ich habe nie vergessen,<br />

dass hinter dem Erfolg von Salus Menschen<br />

stehen. Ein menschliches Miteinander war<br />

stets Teil meiner Lebens- und Unternehmensphilosophie«,<br />

so Greither. In der Geschäftsführung<br />

verstärkt ihn seit vergangenem Jahr sein<br />

Nachfolger Dr. Florian Block, der die Firmenphilosophie<br />

fortführen möchte: »Sinnvolle Innovationen,<br />

nachhaltiges Handeln, soziales<br />

Unternehmertum und Rücksicht auf die Umwelt<br />

sind die Eckpfeiler unserer Erfolgsgeschichte.«<br />

Das bewährte Erfolgsrezept für Salus-Produkte<br />

basiert seit hundert Jahren auf der Kombination<br />

aus Natur, Innovation und Qualität. Die große<br />

Wertschätzung des Unternehmens für besonders<br />

hochwertige Naturarzneimittel belegen<br />

das wachsende Sortiment der hauseigenen Tonika<br />

und Elixiere sowie eine ständige Erweiterung<br />

des Salus-Teesortiments mit immer neuen<br />

Kreationen in Bio-Qualität.<br />

Als einer von wenigen Naturarzneimittel-Herstellern<br />

in Europa deckt Salus den Großteil des<br />

Herstellungsprozesses selbst ab – von der Saat,<br />

über die Ernte bis hin zu Verarbeitung und Abfüllung.<br />

Dabei unterzieht sich Salus den höchsten<br />

pharmazeutischen Arzneimittel-Qualitätsstandards<br />

und den Bio-Qualitätsstandards für<br />

Lebensmittel. Die Rohstoffe werden größtenteils<br />

aus kontrolliert ökologischem Anbau bezogen.<br />

Auf Konservierungsstoffe, künstliche<br />

oder naturidentische Aromen wird gänzlich<br />

verzichtet.<br />

Mit mehr als 400 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz<br />

von <strong>10</strong>0 Millionen Euro gehört die<br />

Salus-Unternehmensgruppe zu den Marktführern<br />

in der Reformwaren-Branche.<br />

<strong>10</strong>0JAHRESALUS<br />

25


HAUSAPOTHEKE<br />

KRAFTVOLLE NATUR<br />

Die Erkältungszeit beginnt:<br />

Vorbeugen ist einfach<br />

Nun ist es Spätsommer oder Altweibersommer,<br />

wie er in Deutschland und vielen<br />

anderen europäischen Ländern genannt<br />

wird. Er bringt uns noch warme Tage mit<br />

herrlich bunten Blättern, aber abends wird es<br />

schon empfi ndlich kühl. Das Grillfest endet mit<br />

kalten Füßen, auf dem Heimweg fröstelt man<br />

ohne Jacke und die Klimaanlagen der Geschäfte<br />

scheinen oft um ein paar Grad zu kalt eingestellt<br />

zu sein. Das sind die Momente, in denen<br />

Erkältungsviren ein leichtes Spiel haben.<br />

Wie entsteht eine Erkältung?<br />

Natürlich tritt eine Erkältung nicht auf, weil<br />

man friert. Aber Viren haben immer dann eine<br />

Chance, wenn das Immunsystem geschwächt<br />

ist. Das ist bei Stress, fehlendem Schlaf oder<br />

schlechter Ernährung der Fall, aber auch,<br />

wenn die Schleimhäute ausgekühlt sind. Dann<br />

funktioniert die Abwehr des Körpers schlechter,<br />

denn die Schleimhäute sind weniger durchblutet.<br />

Die Viren können sich dort rasch vermehren<br />

und verschiedene Erkältungssymptome<br />

verursachen.<br />

Von Mensch zu Mensch gelangen Viren durch<br />

Tröpfcheninfektion oder Kontaktinfektion. Als<br />

Tröpfcheninfektion bezeichnet man die Übertragung<br />

von Viren durch die Luft, wenn beim<br />

Niesen, Sprechen oder Husten kleine Tröpfchen<br />

in die Luft geraten und so weitere Personen<br />

erreichen. Eine Kontaktinfektion geschieht,<br />

wenn Viren von Türklinken,<br />

Haltegriffen in öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

und beim Händeschütteln übertragen werden.<br />

Von der eigenen Hand gelangen sie dann auf<br />

die Schleimhäute von Auge, Nase oder Mund<br />

und können krankmachen. Viren sind Überlebenskünstler:<br />

Sie überleben auf Gegenständen<br />

mehrere Stunden lang und können so übertragen<br />

werden.<br />

26


Wie kann man einer Erkältung vorbeugen?<br />

Um den Situationen vorzubeugen, in denen Viren<br />

ein leichtes Spiel haben, sollte man ein<br />

paar einfache Grundregeln beachten:<br />

Händewaschen. So simpel es klingt, so<br />

1. wichtig ist es auch: Über die Hände gelangen<br />

Krankheitserreger leicht ins Gesicht und<br />

damit in den Körper. Beim Händewaschen sollte<br />

man sich Zeit nehmen. Das Einseifen sollte<br />

bis zu einer halben Minute dauern, die Hände<br />

gründlich abgewaschen und mit einem sauberen<br />

Handtuch abgetrocknet werden. Ein Desinfektionsmittel<br />

ist im Haushalt nicht notwendig.<br />

Regelmäßig schlafen, ein ausgeschlafener<br />

2. Körper kann seine Abwehrkräfte besser<br />

in Gang setzen und Krankheitserreger effektiver<br />

bekämpfen.<br />

Ausgewogen essen (siehe Artikel „Wohlfühlkost<br />

– Abwechslung ist die Basis “,<br />

3.<br />

Seite 18). Eine gesunde Ernährung macht den<br />

Körper fit und abwehrstark.<br />

Viel und regelmäßig trinken. Durch das<br />

4. Befeuchten der Mundschleimhaut haben<br />

Viren geringere Chancen einzudringen und<br />

sich zu vermehren.<br />

Auf passende Kleidung achten. Wer friert<br />

5. erleichtert den Viren das Eindringen in<br />

den Körper, denn die Schleimhäute sind weniger<br />

durchblutet. Wer schwitzt gerät beim Abkühlen<br />

leicht ins frösteln.<br />

Räume regelmäßig lüften. Am besten ist<br />

6. Stoßlüften, also das Fenster ganz öffnen<br />

und die Luft im Raum erneuern. Mit der verbrauchten<br />

Luft verschwinden auch eventuelle<br />

Krankheitserreger nach draußen.<br />

Regelmäßig bewegen, am besten an der<br />

7. frischen Luft. Regelmäßig betrieben<br />

macht leichter Ausdauersport den Körper fit<br />

und stärkt so die Abwehr von Erkältungsviren.<br />

Grippaler Infekt?<br />

Alpenkraft ®<br />

Bronchial-Husten-Sirup<br />

• Wirkt schleimlösend und desinfizierend<br />

• Mit der einzigartigen Wirkstoffkombination<br />

aus <strong>10</strong> Heilpflanzen, u. a. Thymian,<br />

Eukalyptus und Lindenblüten<br />

Ohne Alkohol<br />

Bronchial-Husten-Sirup<br />

Anwendungsgebiete: Wirkt desinfizierend auf die Schleimhäute der oberen Luftwege; vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten<br />

wie Husten, Schnupfen, Halsentzündungen, Bronchitis und grippale Infektionen. Anregung der<br />

Schleimabsonderung. Vorbeugung gegen Raucherhusten. Traditionell angewendet zur Unterstützung der Organfunktion.<br />

Enthält Eukalyptusöl, Invertzucker und Sucrose. Bitte Packungsbeilage beachten.<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />

SALUS Haus GmbH & Co. KG, 83052 Bruckmühl<br />

Salus. Der Natur verbunden.<br />

Der Gesundheit verpflichtet.<br />

www.salus.de 27<br />

RL/0916


HAUSAPOTHEKE<br />

Salbei:<br />

Ein Kraut - viele Wirkungen<br />

Dr. Caroline Seyfang<br />

Es gibt etwa 900 Arten der Gattung Salvia. In Reformhäusern werden Produkte<br />

aus dem ›Echten Salbei‹ (Salvia officinalis) angeboten, der auch Gartensalbei, Küchensalbei<br />

oder Heilsalbei genannt wird. Der Name ›Salvia‹ leitet sich vom Lateinischen<br />

›salvare‹ ab und bedeutet heilen.<br />

Bereits in der Enzyklopädie Naturalis historia (Naturgeschichte) des römischen<br />

Gelehrten Gaius Plinius Secundus (23/24–79) und in der materia medica des griechischen<br />

Arztes Pedanios Dioskurides (um 1. Jh.) wird Salbei namentlich als harntreibendes<br />

und blutstillendes Mittel erwähnt, das das Haar schwarz färbe und das<br />

als Abkochung das Jucken an den Genitalien mildere.<br />

Der Mediziner Leonhard Fuchs (1501–1566) berichtete in seinem Kräuterbuch<br />

von 1543 Weiteres über die mittelalterliche Anwendung des Salbeis: So zeigt<br />

Salbei nach Fuchs heilende Kräfte bei Wunden oder Bissen von giftigen Tieren,<br />

wirkt menstruationsfördernd und hustenstillend. Auch soll er die Rote Ruhr (Dysenterie/bakterielle<br />

Enteritis) heilen. Er bestätigt die bei Plinius und Dioskurides<br />

genannten Wirkungen.<br />

Heute ist nachgewiesen, dass Salbei entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral,<br />

adstringierend, krampflösend und schweißhemmend wirkt. Salbeizubereitungen<br />

werden deswegen bei Entzündungen am Zahnfleisch bzw. im Mund<br />

oder Rachen, bei hoher Schweißabsonderung oder Verdauungsbeschwerden<br />

angewendet.<br />

Allerdings enthält Salbei ätherisches Öl mit einem hohen Thujon-Anteil, das Fehlgeburten<br />

auslösen kann. Schwangere sollten Salbei daher vorsichtshalber nicht<br />

zu sich nehmen, weder als ätherisches Öl, Extrakt, Tee, Lutschbonbon oder Zutat<br />

zu Speisen. Wird Salbei über einen sehr langen Zeitraum konsumiert, kann er<br />

zudem toxisch wirken und Hitzewallungen, Krämpfe oder Schwindel auslösen.<br />

Dr. Caroline Seyfang<br />

Apothekerin &<br />

Pharmaziehistorikerin<br />

2009 für ihre Dissertation<br />

mit dem internationalen<br />

»Prix Carmen Francés«<br />

ausgezeichnet; zahlreiche<br />

Publikationen.<br />

www.cs-pharmahis.de


Wenn trotz Vorbeugung eine Erkältung<br />

kommt<br />

Man merkt es rasch: der Kopf ist schwer, der<br />

Hals kratzt, die Nase kribbelt. Eine Erkältung<br />

ist im Anmarsch. Wer die ersten Anzeichen<br />

ernst nimmt, kann eine Erkältung meist schnell<br />

in den Griff kriegen. Dabei sollte man einige<br />

Punkte beachten:<br />

Ausruhen, dann hat der Körper Zeit sich<br />

1. um die Krankheitserreger zu kümmern.<br />

Wer zwei oder drei Tage nicht ins Büro geht,<br />

verschont außerdem die Kollegen vor den Keimen<br />

und verhindert so weitere Kranktage und<br />

zusätzlichen Stress, wenn die Arbeit der Kollegen<br />

später miterledigt werden muss.<br />

Auf Hygiene achten! Um die Personen in<br />

2. der Umgebung nicht anzustecken, muss<br />

auf regelmäßiges Händewaschen geachtet werden:<br />

Vor dem Essen und nach der Toilette ist<br />

selbstverständlich, nach Möglichkeit sollten<br />

auch nach dem Naseputzen die Hände gewaschen<br />

werden.<br />

Papiertaschentücher verwenden und nach<br />

3. einmaligem Gebrauch entsorgen. Am besten<br />

ist es, die gebrauchten Taschentücher nicht<br />

offen herumliegen zu lassen.<br />

Während einer Erkältung ist körperliche<br />

4. Anstrengung tabu, da sonst eine Herzmuskelentzündung<br />

droht. Gegen einen Spaziergang<br />

an der frischen Luft ist aber nichts einzuwenden,<br />

wenn man darauf Lust hat.<br />

Gesund essen: Vitamine und Mineralstoffe<br />

stärken das Immunsystem und helfen<br />

5.<br />

dem Körper Keime zu bekämpfen. Vollkornprodukte,<br />

frisches Obst und Gemüse – auch als<br />

Saft – liefern dem Körper was er braucht.<br />

Viel trinken: Wasser, Fruchtsaftschorlen<br />

6. und vor allem Kräutertees helfen bei der<br />

Krankheitsabwehr. Gegen viele Symptome einer<br />

Erkältung sind Kräuter gewachsen. So hilft<br />

Thymian den Bronchien, Kamille wirkt gegen<br />

Entzündungen und Bakterien und Salbei fi ndet<br />

schon viele Jahrhunderte Anwendung in der<br />

Linderung von Krankheitssymptomen (siehe<br />

Kasten).<br />

So schützen Sie Ihre Umgebung<br />

Wer erkältet ist, fühlt sich schlapp und kraftlos<br />

– das möchte man nicht weitergeben. Damit<br />

man niemanden ansteckt, kann man einiges<br />

tun. So hilft regelmäßiges Händewaschen dabei,<br />

Keime nicht auf Alltagsgegenstände zu<br />

übertragen, die von mehreren Personen genutzt<br />

Durch regelmäßiges Händewaschen<br />

und Abwischen von Gegenständen<br />

wird die Übertragung<br />

von Keimen vermieden<br />

werden. Zum Beispiel Telefonhörer oder Computertastatur.<br />

Um Keimen keine Chance zu geben,<br />

sollte man solche Gegenstände regelmäßig<br />

abwischen. Besonders nach dem Naseputzen<br />

müssen die Hände gewaschen werden.<br />

Wer Husten hat, sollte in die Armbeuge husten,<br />

um einerseits eine Tröpfcheninfektion zu verhindern<br />

und andererseits die Keime nicht an<br />

die Hände zu bekommen. Wer zu Hause bleibt,<br />

wird schnell wieder gesund und verschont die<br />

Kollegen vor den Keimen. Zu Hause hilft es,<br />

sich ein bisschen von den Familienmitgliedern<br />

fernzuhalten und falls möglich in einem eigenen<br />

Raum zu schlafen. Regelmäßiges Lüften,<br />

zum Beispiel drei bis viermal für circa <strong>10</strong> Minuten<br />

verringert die Ansteckungsgefahr. So<br />

kann man dabei helfen, dass die Familie gesund<br />

bleibt und die schönen Tage des Altweibersommers<br />

in vollen Zügen genießen kann.<br />

HAUSAPOTHEKE


BEWEGUNG<br />

G E S U N D E B E W E G U N G<br />

<strong>10</strong> Gründe<br />

Warum Sie sich regelmäßig bewegen sollten<br />

Ulrike Schöber<br />

Die Olympiade ist gerade vorbei und immer<br />

noch redet alle Welt von Sport und<br />

Fitness, davon wie wichtig es ist, sich<br />

körperlich zu betätigen. Doch was steckt dahinter?<br />

Wie bedeutsam ist Bewegung wirklich?<br />

Was passiert dabei im Körper? Tatsächlich gibt<br />

es mindestens <strong>10</strong> Argumente, die auch Sie motivieren<br />

sollten, sich mehr zu bewegen.<br />

Ihrem Körper ist es egal, ob Sie sich gezielt<br />

sportlich betätigen oder ob Sie einen bewegten<br />

Alltag haben und viel spazieren gehen, wandern,<br />

Rad fahren oder den Garten umgraben.<br />

Am Sport jedoch hat die Wissenschaft inzwischen<br />

detailliert erforscht, was uns die Bewegung<br />

bringt.


1. Gute Laune<br />

Das Beste gleich zu Anfang: Bewegung hebt<br />

die Stimmung, weil bei der Arbeit der Muskeln<br />

entsprechende Hormone ausgeschüttet werden,<br />

die sogenannten Endorphine oder Glückshormone.<br />

Am bekanntesten ist Serotonin, das direkt<br />

gegen Stress und positiv auf die Laune<br />

wirkt. Hinzu kommen Dopamin und Noradrenalin,<br />

die aufmerksam, munter und heiter machen.<br />

Außerdem bauen Sie durch Bewegung<br />

Stresshormone wie Kortisol und Adrenalin ab.<br />

Bleiben sie dagegen im Körper führt das zu<br />

dauerhafter Anspannung der Muskeln und darüber<br />

zu Schmerzen.<br />

Wenn Sie sich bisher kaum bewegt haben, gibt<br />

es einen weiteren positiven Effekt: Sie können<br />

– mit Recht! – stolz darauf sein, dass Sie Ihren<br />

inneren Schweinehund überwunden und Ihre<br />

Bewegungseinheit geschafft haben. Außerdem<br />

werden Sie merken, wie gut sich Ihr Körper danach<br />

anfühlt – auch wenn Sie schwitzen und<br />

kaputt sind.<br />

eine der Hauptursachen von Schlaganfall und<br />

Herzinfarkt. Studien konnten nachweisen, dass<br />

vor allem Ausdauersport das HDL ansteigen<br />

und das LDL absinken lässt.<br />

4. Niedrige Blutzuckerwerte<br />

Wenn die Verarbeitung von Zucker im Körper<br />

nicht mehr richtig funktioniert und er sich in zu<br />

großer Menge im Blut befindet, droht Diabetes,<br />

eine Störung des Insulin-Stoffwechsels. Dabei<br />

wird unterschieden zwischen Typ 1, bei dem<br />

die Bauchspeicheldrüse unabhängig vom Alter<br />

kein Insulin mehr produziert, und Typ 2, oft<br />

auch Altersdiabetes genannt. Diese Form des<br />

Diabetes entsteht durch zuckerhaltige Ernährung<br />

und zu wenig Bewegung. Sie ist sehr verbreitet,<br />

aber viele Menschen wissen nicht, dass<br />

sie sie haben. Bei Diabetes Typ 2 können Sie<br />

vor allem mit Ausdauersport die Werte effektiv<br />

senken, weil die Zellen wieder beginnen, auf<br />

das Insulin zu reagieren und den Zucker zu<br />

verarbeiten.<br />

BEWEGUNG<br />

2. Niedriger Blutdruck<br />

Wenn Sie sich bewegen, muss Ihr Herz mehr<br />

arbeiten, um Ihren Körper mit genügend Sauerstoff<br />

und Nährstoffen zu versorgen. Beides ist<br />

im Blut gelöst und gelangt darüber zu den Zellen<br />

und Organen. Durch regelmäßige Bewegung<br />

gewöhnt sich das Herz an die Belastung<br />

und Ihre Blutgefäße werden elastischer. Damit<br />

beugen Sie hohem Blutdruck effektiv vor. Falls<br />

er bereits hoch ist, sinkt er mit der Zeit. Sie<br />

werden dann die Dosis Ihrer blutdrucksenkenden<br />

Medikamente verringern, vielleicht sogar<br />

darauf verzichten können.<br />

3. Niedriger Cholesterinspiegel<br />

Körperliche Aktivität wirkt direkt auf die Arbeit<br />

der fettspaltenden Enzyme, die sonst ziemlich<br />

träge werden und den Cholesterinspiegel in<br />

die Höhe schnellen lassen. Cholesterin, eine<br />

Verbindung aus Fett und Eiweiß, kommt als<br />

„gutes“ HDL und „schlechtes“ LDL-Cholesterin<br />

im Körper vor. Letzteres lagert sich an den<br />

Wänden der Blutgefäße ab, wenn davon zu viel<br />

im Blut ist, und verursacht Arteriosklerose,<br />

Wie viel Bewegung ist nötig, um gesund zu bleiben?<br />

Von hochoffizieller Stelle, nämlich von den Experten der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO), gibt es eine Empfehlung, wie<br />

viel wir uns bewegen sollen: 20 bis 30 Minuten an mindestens<br />

5 Tagen pro Woche. Das ist tatsächlich nicht viel und sollte doch<br />

zu schaffen sein, oder? Denn mit diesem Bisschen sorgen Sie<br />

schon gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und sogar<br />

gegen Darm- und Brustkrebs vor. Falls Sie abnehmen möchten,<br />

muss es allerdings etwas mehr sein.<br />

5. Keine Probleme mit dem Gewicht<br />

Wenn Sie mehr essen, als Ihr Körper an Energie<br />

verbraucht – Nahrung ist nichts anderes als<br />

Energie für den Organismus – nehmen Sie<br />

unweigerlich zu. Bei körperlicher<br />

Aktivität benötigen<br />

Sie mehr Energie und<br />

wenn Sie regelmäßig<br />

Sport treiben, regt<br />

das Ihren Stoffwechsel<br />

an, der<br />

für die Verarbeitung<br />

der Lebens-<br />

31


BEWEGUNG<br />

mittel zuständig ist. Ausdauersport sorgt dafür,<br />

dass Ihre Zellen mehr Mitochondrien bilden.<br />

Das sind die Mini-Kraftwerke der Zellen, in<br />

denen die Kalorien verbrannt werden. Kraftsport<br />

sorgt für mehr Muskelmasse, die wiederum<br />

mehr Energie benötigt.<br />

6. Fittes Immunsystem<br />

Auf Ihr körpereigenes Abwehrsystem wirkt Bewegung<br />

gleich in mehrfacher Hinsicht:<br />

• Sie verbessern die Versorgung mit Sauerstoff<br />

und dadurch werden mehr Immunzellen gebildet.<br />

• Die Lymphe fließt besser und reinigt den Körper<br />

effizienter von Schad- und Giftstoffen.<br />

• Sie verarbeiten Ihren Stress (siehe Punkt 1),<br />

der andernfalls durch die Stresshormone das<br />

Immunsystem herunterfährt.<br />

7. Gesunder Rücken<br />

Das viele Sitzen – egal ob am Schreibtisch, vor<br />

dem Fernseher, dem Computer oder im Auto –<br />

ist Gift für den Rücken. Er möchte bewegt wer-<br />

den, denn nur dann werden seine Muskeln, Nerven,<br />

Sehnen, Bänder, Bandscheiben und<br />

Knochen mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.<br />

Je abwechslungsreicher Sie sich bewegen,<br />

desto besser für Ihren Rücken. Neben gezielten<br />

Rückenübungen profitiert er auch sehr vom Gehen,<br />

Laufen oder Radfahren: Die abwechselnde<br />

Bewegung der Beine zieht die tiefen kleinen Rückenmuskeln<br />

und auch die einzelnen Wirbel<br />

immer ein wenig hin und her – genau das brauchen<br />

sie.<br />

8. Frisch im Kopf<br />

Wenig bekannt und sehr unterschätzt ist die positive<br />

Wirkung von Bewegung auf das Gehirn.<br />

Durch die angeregte Durchblutung wird zum<br />

einen seine Versorgung mit Sauerstoff verbessert<br />

und zum anderen die Beförderung der Neurotransmitter.<br />

Diese Botenstoffe leiten dann die<br />

Signale aus dem Nervensystem zügiger ans Gehirn<br />

weiter und das kann schneller eine Reaktion<br />

auslösen.<br />

Außerdem fördert Bewegung die Bildung neuer<br />

Nervenzellen und Verbindungen zwischen den<br />

Nervenzellen. Sogar die graue Substanz wächst,<br />

Buchtipp<br />

Volkslaufbuchstoffe<br />

Gesünder, schlanker,<br />

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Freizeitläufer.<br />

Prof. Dr. Ingo Froböse,<br />

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32<br />

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Bewegung erhält die Selbstständigkeit im Alter<br />

Für ältere Menschen ist Bewegung, und zwar auch ein gezieltes Krafttraining, besonders wichtig,<br />

weil nur Muskeln, die regelmäßig bewegt werden, kräftig, reaktionsfähig und geschmeidig sind.<br />

Dann fallen das Bücken oder Strecken, das Heben von Taschen und der Weg zum Bäcker nicht<br />

schwer. Auch ein Stolpern hat kaum Folgen, weil es seltener zum Sturz kommt und wenn doch,<br />

können mehr Muskeln die Wucht besser abfangen. All das – und natürlich der positive Effekt von<br />

Bewegung auf das Gehirn – erhält nicht nur die Lebensqualität, sondern ermöglicht auch ein langes<br />

selbstständiges Leben in der eigenen Wohnung.<br />

BEWEGUNG<br />

also der Bereich im Gehirn, der vor allem Nervenzellen<br />

enthält.<br />

Besonders Ausdauersport beugt Demenz vor:<br />

In einer US-amerikanischen Langzeit-Studie<br />

erkrankten die Sportler zu 38 Prozent seltener<br />

daran.<br />

9. Starke Knochen<br />

Damit Ihre Knochen gesund bleiben, brauchen<br />

sie Druck, und zwar den Druck Ihres Körpergewichts<br />

durch die Schwerkraft. Deswegen ist<br />

Schwimmen als Vorbeugung gegen Osteoporose<br />

(Knochenschwund) nicht geeignet und auch<br />

Radfahren nicht, wohl aber Wandern, Muskeltraining,<br />

Fußball und die meisten anderen Arten<br />

von Bewegung oder Sport. Dabei wird der<br />

Knochenstoffwechsel angeregt und die Knochenzellen<br />

erneuern sich, weil die Muskeln an<br />

den Knochen ziehen und gegen sie drücken.<br />

<strong>10</strong>. Guter Schlaf<br />

Viele Menschen klagen heutzutage über<br />

schlechten Schlaf. Durch abendliches Fernsehen<br />

verstärken sie das Problem noch. Ein<br />

Abendspaziergang dagegen beruhigt die Nerven<br />

und den Geist. Auch Sport am Nachmittag<br />

oder Abend macht schön müde. Aber Ihr Kreislauf<br />

sollte vorm Zubettgehen noch genügend<br />

Zeit haben, sich zu beruhigen. Deshalb sollten<br />

Sie anstrengende körperliche Belastungen spätestens<br />

zwei Stunden vorm Schlafengehen beendet<br />

haben.<br />

Ulrike Schöber<br />

Autorin und Lektorin mit den<br />

Schwerpunkten Gesundheit,<br />

Naturheilkunde, Fitness und<br />

Ernährung. Sie ist fasziniert<br />

vom Wunderwerk Körper<br />

und davon, wie einfach er<br />

sich durch die richtige<br />

Bewegung und Ernährung<br />

gesund halten lässt.


GESUNDESEELE<br />

Länger gesund<br />

bleiben<br />

Elementares für die<br />

seelische Gesundheit<br />

Dr. med. Klaus Mohr<br />

Heute wissen die meisten Menschen<br />

ziemlich genau, was nicht gesund ist.<br />

Daher sei Ihnen hier die wiederholte<br />

Aufzählung erspart.<br />

Vergleichsweise weniger bekannt ist jedoch,<br />

was gesund erhält. Das Immunsystem, klar,<br />

dass Krankheitserreger abwehrt. Aber das<br />

kann auch problematisch sein: das Immunsystem<br />

kann sich gegen den eigenen Körper wenden.<br />

Die Zahl der Autoimmunkrankheiten: im<br />

Bindegewebe, im Gehirn, im Nervensystem<br />

und der Darmschleimhaut wächst. Chronische<br />

Entzündungen werden häufi ger. Es wächst aber<br />

auch die Erkenntnis, dass am Entstehen und<br />

Verlauf gerade der Autoimmunkrankheiten<br />

nervliche, vegetative bzw. seelische Faktoren<br />

wesentlich beteiligt sind. Das bedeutet keineswegs,<br />

diese Erkrankungen seien allein seelisch<br />

bedingt. Es ist aber nie verkehrt, den Maßnahmen<br />

für die körperliche Gesundheit (Basisprogramm,<br />

s. Seite 4) ein paar Basics für die seelische<br />

Gesundheit zur Seite zu stellen.<br />

Was können Sie selber für ihre seelische<br />

Gesundheit tun?<br />

Positiv denken<br />

Der Apotheker (!) Emile Coue entwickelte von<br />

1885 an die bewusste Autosuggestion, die seit<br />

dem vielen Menschen außerordentlich hilfreich<br />

war. In seiner Apotheke hatte er bemerkt, dass<br />

Arznei, die er positiv kommentiert hatte: »Da-


mit werden sie sicher schnell wieder gesund«<br />

besser wirkte als die gleiche Arznei ohne diesen<br />

Kommentar. Selbstverständlich mussten<br />

diese Aussagen auch seriös und fundiert sein.<br />

Coue war Naturwissenschaftler, kein Gaukler.<br />

Daraufhin lehrte er:<br />

• Jeder Gedanke in uns ist bestrebt, wirklich<br />

zu werden<br />

• Nicht unser Wille, sondern unsere Einbildungskraft,<br />

die Fähigkeit, sich etwas glauben<br />

zu machen, ist die bedeutsamste Eigenschaft<br />

in uns<br />

• und dazu die Übung, allmorgens gleich nach<br />

dem Aufwachen und all abends vor dem Einschlafen<br />

zwanzigmal halblaut zu sprechen.<br />

Es geht mir mit jedem Tag in jeder Hinsicht immer<br />

besser und besser.<br />

Trotz wesentlicher Erfolge wies Emile Coue<br />

den Anspruch, ein Wunderheiler zu sein, stets<br />

zurück: Nicht ich, sondern sie selber haben die<br />

Heilkraft, teilte er mit. Er war ein einfacher,<br />

wissenschaftlich und klar denkender Mensch,<br />

der die Wirkung der Vorstellungskraft wieder<br />

erkannt hatte und deren positive Anwendung<br />

lehrte. In unserer Zeit ist aber Emile Coues<br />

Wissen, Erfahrung und Lehre weitgehend verschüttet<br />

worden. Negative Suggestionen überwuchern<br />

die positiven, auch in der modernen<br />

Medizin und im Bewerten dieser Medizin. Vielleicht<br />

könnte die Besinnung auf die Erkenntnisse<br />

eines intelligenten Apothekers aus dem<br />

neunzehnten Jahrhundert auch da wieder wirksam<br />

sein.<br />

Seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts waren<br />

von den USA ausgehend die Bücher von Dale<br />

Carnegie und Norman V. Peale zum positiven<br />

Denken, einer Art Umdeutung, sehr populär<br />

und vielen Menschen wohl hilfreich. Coues Methode,<br />

die mittels Autosuggestion auf das Unterbewusstsein<br />

wirkt, ist stärker.<br />

Selbstverantwortung<br />

Sie selbst haben Heilkraft, nicht ich, hatte Emile<br />

Coue gelehrt.<br />

Was denken und tun Sie nun, wenn in Ihrem<br />

Leben etwas schief geht? Wenn Ihnen Unerwünschtes<br />

widerfährt? Suchen Sie dann nach<br />

konstruktiven Problemlösungen? Oder fragen<br />

Sie erst mal: wer oder was hat das Unheil verursacht?<br />

Wer ist schuld daran? Wer ist verantwortlich<br />

dafür, dass es mir schlecht geht? Mit<br />

diesen Fragen finden Sie Ursache und Schuld<br />

in äußeren Dingen sowie bei anderen Menschen.<br />

Was manchmal zutreffend sein kann:<br />

Nicht immer ist das, was um uns ist und geschieht,<br />

und das, was wir aufnehmen, gleich<br />

gut für uns. Und nicht immer tun andere Menschen<br />

das, was wir für richtig halten. Und kaum<br />

eine(r) kann stets von sich sagen, selbst immer<br />

das Richtige zu tun.<br />

Auch deshalb bedeutet Selbstverantwortung<br />

keinerlei Rechtfertigung, etwas Unrechtes zu<br />

tun. Selbstverantwortung bedeutet vielmehr,<br />

noch friedlicher, fairer, konstruktiver, sozialer<br />

und ethisch korrekter zu leben, als das Gesetz<br />

bzw. die Gesellschaft befiehlt.<br />

Mancher Mitmensch mag da befürchten, diese<br />

Art von Selbstverantwortung wirke sich für ihn<br />

nachteilig aus und er könne damit zu kurz kommen.<br />

Bei oberflächlicher Betrachtung kann<br />

man das vermuten. Politiker haben zur Selbstverantwortung<br />

»ihrer« Bürger und Wähler mitunter<br />

eine ambivalente Einstellung. Tatsächlich<br />

ist Selbstverantwortung nicht nur für den<br />

Erhalt und den Bestand der Gesellschaft erforderlich,<br />

sondern auch für die eigene seelische<br />

Gesundheit. Menschen, die Mitverantwortung<br />

übernehmen, können auch körperliche Krankheiten<br />

besser überwinden. Es gibt aber auch<br />

Risiken.<br />

Neuerdings verstehen hoch informierte, intelligente<br />

Patientinnen und Patienten, deren medizinische<br />

Erfahrung vor allem aus Selbstbeobachtung<br />

kombiniert mit Informationen aus dem<br />

Internet erwachsen ist, ihre Selbstverantwortung<br />

als eine Art Zwang, ihre eigene Therapeutin/Therapeut<br />

sein zu müssen. Oftmals geht<br />

das sehr gründlich schief und führt zu chronischer<br />

Krankheitsfixierung.<br />

GESUNDESEELE<br />

35


GESUNDESEELE<br />

Für den Körper bedeutet mir selber Verantwortung,<br />

mit sinnvoller Prävention (meinem Basisprogramm<br />

für längere Gesundheit) das Risiko,<br />

krank zu werden, so flach wie möglich zu halten.<br />

Was bisher ganz gut gelungen ist: im siebenundsechzigsten<br />

Lebensjahr kann ich noch<br />

12-14 Stunden pro Tag für meine Patienten arbeiten.<br />

Wenn trotzdem irgendwann eine Krankheit<br />

bei mir einträte, würde ich deren Therapie<br />

vertrauensvoll meinen Kolleginnen und Kollegen<br />

überlassen. Lieber noch möchte ich aber<br />

mit meiner Prävention und Selbstverantwortung<br />

möglichst lange gesund und klar im Kopf<br />

bleiben.<br />

Müssen wir deshalb angesichts des Bewusstseins,<br />

dass unsere Tage gezählt sind, in Angst,<br />

Panik und Trübsal verfallen? Das wäre genauso<br />

töricht wie das Verdrängen des Wissens von<br />

unserer Endlichkeit – und dazu des Wissens,<br />

dass etliche von unseren Kräften von der Lebensmitte<br />

an nicht mehr zu-, sondern tendenziell<br />

abnehmen. Mit diesem Wissen können wir<br />

dankbar für jeden guten Tag sein – und auch<br />

für Tage die nicht so gut scheinen. Mit jedem<br />

Tag, ob für gut oder schlecht befunden, kommen<br />

wir unserer Endlichkeit ein Stück näher.<br />

»Unser Leben währt 70 Jahre und wenn‘s hoch<br />

kommt, sind‘s 80 Jahre, und wenn es köstlich<br />

gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen;<br />

denn es fährt schnell dahin, als flögen wir davon«,<br />

weiß der Psalmist (Psalm 90,<strong>10</strong>). Dessen<br />

Jahrtausende alter Realismus auch von der modernen<br />

Medizin mit extremem Aufwand nicht<br />

weit hinausgeschoben werden konnte: im Jahr<br />

2015 wurde in Deutschland für neugeborene<br />

Mädchen eine Lebensdauer von 82,8 Jahren<br />

und für Jungen eine Lebensdauer von 77,8 Jahren<br />

prognostiziert. Hoffen wir, dass die Umweltzerstörung<br />

oder irgend eine andere Katastrophe<br />

keinen Strich durch die Rechnung macht.<br />

Das Durchschnittsalter von Frauen, die 2014 in<br />

Deutschland gestorben sind war 81,4 Jahre und<br />

von Männern 74,7 Jahre. Wenn Sie bereits älter<br />

geworden sind, haben sie wahrscheinlich einiges<br />

richtig gemacht und dazu Glück gehabt.<br />

Bleiben Sie gerne auch weiterhin gesund.<br />

36<br />

Achtsam und bewusst leben<br />

Es scheint einfach, von Tag zu Tag, von Woche<br />

zu Woche und von Jahr zu Jahr dahin zu leben,<br />

in der Hoffnung, dass alles so bleibt, wie es<br />

war. Diese Hoffnung ist nicht realistisch. Nichts<br />

bleibt wie es war. Allenfalls in unangenehmen,<br />

belastenden Situationen entsteht der Wunsch<br />

nach Neuorientierung und Veränderung. Ein<br />

altes Sprichwort mahnt schon:<br />

Wir leben so dahin<br />

und nehmen nicht den acht,<br />

dass jeder neue Tag<br />

das Leben kürzer macht.<br />

Umgerechnet liegt die durchschnittliche Lebenserwartung<br />

bei rund 28.800 Tagen. Angesichts<br />

dieser überschaubaren Zahl, die nachdenklich<br />

macht, ist es ratsam, jeden einzelnen<br />

Tag achtsam, bewusst und dankbar zu erleben.<br />

Bestimmt gibt es an jedem Tag Einiges, für das<br />

wir dankbar sein können. Mit dieser Dankbarkeit<br />

wird Belastendes, das jeder Tag ebenfalls<br />

mit sich bringt, leichter bewältigt.<br />

Bewältigungserfahrung<br />

Oftmals stehen wir vor Herausforderungen und<br />

befürchten: das kann ich nicht bewältigen,<br />

nicht schaffen. Mit dieser Furcht werden wir<br />

unsere Probleme schwerlich – oder gar nicht –<br />

lösen können. Gewiss können wir nicht alle<br />

Probleme, die in uns und um uns sind, stets<br />

ganz allein lösen. Ab und an wird die Mithilfe<br />

von vertrauenswürdigen Menschen und Experten<br />

erforderlich sein. Ohne eigenes Mitwirken<br />

bleibt aber auch die beste Hilfe oft vergeblich.<br />

Manchmal wird vertrauenswürdige Hilfe sogar<br />

blockiert. Für das Mitwirken wäre Selbstverantwortung,<br />

Vertrauen und Bewältigungskompetenz<br />

erforderlich gewesen. Die Motive hinter<br />

der Blockade sind den Leidenden, meist selber<br />

nicht bewusst – und daher umso mächtiger.<br />

Das können ungelöste Konflikte sein oder tief<br />

sitzendes Misstrauen oder diffuse Ängste, aber<br />

auch manches, das uns geschäftstüchtig eingeredet<br />

wird. Wenn diese Blockaden nicht erkannt<br />

und aufgelöst werden, wird die Situation


immer schwieriger und schlimmer – und die<br />

Probleme unlösbarer.<br />

Einen Ausweg aus diesem Teufelskreis hat der<br />

kanadische Psychologe Albert Bandura (der<br />

auch einer kleinbäuerlichen, mühsam arbeitenden<br />

Familie entstammte) mit seinem Konzept<br />

der Selbstwirksamkeitserwartung (perceived<br />

self-efficacy 1977) aufgezeigt. Es geht da um<br />

die uralte Frage, ob wir stets Opfer äußerer Bedingungen<br />

und Umstände, von unkontrollierbaren<br />

Faktoren, sein müssen – oder all das selber<br />

mit beeinflussen können: dann bitte zum<br />

Besseren. Dazu hatte Albert Bandura erkannt:<br />

wer darauf vertraut, eigene Probleme konstruktiv<br />

selbst lösen zu können, wird eine höhere Bewältigungskompetenz<br />

entwickeln. Natürlich<br />

war diese Erkenntnis nicht völlig neu. Unsere<br />

Vorfahren waren stets darauf angewiesen, ihre<br />

Probleme so weit wie möglich selber zu lösen.<br />

Und das immer weiter und besser, trotz etlicher<br />

Rückschläge. Wobei auch die Volksmedizin<br />

und die Naturheilkunde entstand. Und schließlich<br />

− zur Lösung von Problemen die aus der Industrialisierung<br />

erwuchsen − die Lebensreform.<br />

Den Menschen in unserer Zeit wird ihre Selbstlösungskompetenz<br />

von manchen Experten,<br />

Funktionären und Politikern gern abgesprochen.<br />

Umso wichtiger ist es, an Banduras Erkenntnisse<br />

zu erinnern. Selbstverständlich<br />

muss die Selbstwirksamkeitserwartung möglichst<br />

realistisch und konstruktiv sein. Am besten<br />

trainieren Sie das, wenn Sie sich an jedem<br />

Tag eine Aufgabe vornehmen, die Sie bisher<br />

gemieden oder hinausgeschoben haben. Beginnen<br />

Sie aber nicht mit einer Herkules-Aufgabe,<br />

für die sie längere Zeit brauchen und auch<br />

dann kaum schaffen werden. Fangen Sie besser<br />

mit einer kleinen notwendigen Aufgabe pro Tag<br />

an, mit einer kleinen Veränderung zum Besseren,<br />

über deren Erreichen Sie sich abends selber<br />

Rechenschaft ablegen. Um sie zukünftig<br />

beizubehalten. Welche Veränderungen für Sie<br />

notwendig sind, wissen Sie selber am besten.<br />

Jede Veränderung zum Besseren wird Sie stärker<br />

machen.<br />

Vertrauen<br />

»Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser«. Lenin<br />

(Wladimir Iljitsch Uljanow), der ein zutiefst<br />

misstrauischer, kontrollierender Mensch (und<br />

Revolutionär) war, hat das behauptet. Er entstammte<br />

einer sehr wohlhabenden Familie. Bedauerlicherweise<br />

verlor er frühzeitig einen Teil<br />

der Kontrolle über seinen eigenen Körper: In<br />

seinem 52. Lebensjahr erlitt er einen Schlaganfall,<br />

an dessen Folgen er zwei Jahre später<br />

verstarb. Kein noch so mächtiger Mensch kann<br />

alles unter ständiger Kontrolle haben, auch seine<br />

Gesundheit nicht. Gerade für die Gesundheit,<br />

nicht nur für die eigene sondern auch der<br />

Mitwelt und Umwelt, können wir jedoch selber,<br />

mit Selbstverantwortung und Selbstwirksamkeit<br />

(s.o.) Einiges tun. Im Vertrauen.<br />

Urvertrauen (von dem Psychoanalytiker Erik<br />

H. Erikson erstmals in 1950 beschrieben), das<br />

in der frühen Kindheit aufgebaut wird, ist für<br />

die weitere Entwicklung und Resilienz (die innere<br />

Bewältigungskraft) höchst bedeutsam.<br />

Das Urvertrauen prägt unsere Einstellung zur<br />

Umwelt, zu Mitmenschen, zur Gemeinschaft<br />

und zu uns selber (unser Selbstvertrauen).<br />

Macht uns das Vertrauen dann naiv und realitätsblind?<br />

Vielleicht ein wenig naiv. Das kann<br />

aber angesichts der Komplexität und der Fassadenhaftigkeit<br />

sowie der Verrücktheit und<br />

Zwanghaftigkeit unserer Zeit durchaus intelligent<br />

sein. Hatte doch in Hans Christian Andersens<br />

Märchen von Des Kaisers neue Kleider erst<br />

ein naives Kind erkannt, dass der Kaiser völlig<br />

nackt war.<br />

Vertrauen mag naiv scheinen, ist aber keineswegs<br />

blind. Während Misstrauen zu Vor- und<br />

zu Fehlurteilen führt.<br />

Dankbarkeit<br />

Am Ende seines erfüllten Lebens, von schwerer<br />

Krankheit betroffen, hat uns der Arzt und<br />

Autor (Awakenings: Zeit des Erwachens) Oliver<br />

Sacks ein inspirierendes Büchlein hinterlassen.<br />

Dessen Titel ist: »Dankbarkeit«. »Ich kann<br />

GESUNDESEELE<br />

37


GESUNDESEELE<br />

nicht behaupten, ohne Furcht zu sein«, schreibt<br />

Oliver Sacks. »Doch mein vorherrschendes Gefühl<br />

ist das der Dankbarkeit. Ich habe geliebt<br />

und wurde geliebt, ich habe viel bekommen und<br />

ein wenig zurückgegeben; ich habe gelesen und<br />

ferne Länder bereist und gedacht und geschrieben...<br />

Vor allem aber war ich ein fühlendes Wesen,<br />

ein denkendes Tier auf diesem schönen<br />

Planeten, und schon das allein war ein wunderbares<br />

Privileg und Abenteuer. Und dann: plötzlich<br />

sehe ich alles viel deutlicher. Mir bleibt keine<br />

Zeit mehr für Unwichtiges... Nicht dass ich<br />

gleichgültig geworden wäre, ich bin nur nicht<br />

mehr so ans Leben gebunden...« Dankbarsein,<br />

für das was war, und Urvertrauen stärkt unsere<br />

Bewältigungskompetenz (s.o.). Übrigens hängt<br />

Dankbarkeit mehr von unserer Einstellung ab<br />

als von dem was für uns getan wird und uns<br />

gegeben wird. Wer meint, »wenn ich dies oder<br />

jenes bekäme, wenn alle meine Wünsche erfüllt<br />

würden, würde ich auch dankbar sein« hat diese<br />

Einstellung noch nicht gefunden. Wirkliches<br />

Dankbarsein ist bedingungslos. Selbstverständlich,<br />

das muss in Zeiten des Terrors betont<br />

werden, steht sie gegen Unrecht, Hass und<br />

Gewalt aller Art.<br />

Oliver Sacks war dankbar für all das, was er als<br />

Arzt, Neurologe, Autor und Mitmensch für Mitmenschen<br />

tun konnte. Als er seinen Tod nahen<br />

spürte, konnte er auf ein erfülltes Leben zurück<br />

schauen und mit seiner Dankbarkeit erleichtert<br />

und gelassen sein. »In den letzten Tagen<br />

gelang es mir, mein Leben wie aus großer<br />

Höhe zu betrachten, als eine Art Landschaft,<br />

und mit einem vertieften Empfi nden für die Beziehung<br />

zwischen allen ihren Teilen.« Oliver<br />

Sacks starb am 30. August 2015 in seinem 82.<br />

Lebensjahr.<br />

Gelassenheit<br />

Wer gelassen ist, kann auch in schwierigen Situationen<br />

und Zeiten ruhig konzentriert mutig<br />

bleiben und einen klaren Kopf bewahren, statt<br />

hilflos in Angst und Panik zu verfallen. Nicht<br />

nur zum Bewältigen von Schwierigkeiten ist<br />

Gelassenheit stets ein guter Begleiter. Meine<br />

Gelassenheit ist mir auch dann wichtig ,wenn<br />

ich mit Euphorie oder Übertreibung, mit Überforderung<br />

und Stress mit Missgunst oder Aggressivität<br />

von Mitmenschen konfrontiert bin.<br />

Nicht nur auf der Straße als Autofahrer begegnen<br />

uns manchmal extrem aggressive Mitmenschen.<br />

Missgunst und Neid, sogar Hass und<br />

Terror, ist derzeit allgegenwärtig.<br />

Gelassenheit macht freier von Angst. Terror ist<br />

kein Ausdruck von Gelassenheit, sondern von<br />

autodestruktivem Zwang. Terroristisch war<br />

schon die mittelalterliche Inquisition, die sich<br />

auf ihre eigene Interpretation der christlichen<br />

Religion grausam berief. Würde deren Gott<br />

derartigen Hass und Grausamkeit befehlen,<br />

wäre er kein guter Gott, sondern ein schrecklicher<br />

Lebenszerstörer. Ist der allmächtige<br />

Schöpfer des Lebens und der Liebe da missverstanden<br />

worden?<br />

Im ursprünglichen Wortsinn bedeutet Gelassenheit,<br />

sich auf Gott verlassen zu können. David<br />

Hume, der Philosoph der frühen Aufklärung<br />

aus Schottland schrieb im April 1776, als<br />

er seinen Tod nahen fühlte, heiteren Sinnes:<br />

»Weniger ans Leben gebunden kann man kaum<br />

sein als ich gerade«. Weniger ans Leben gebunden<br />

sein, auch so wächst Gelassenheit. Aus<br />

nächster Nähe habe ich das von meinem Vater<br />

gelernt, der von seinem 18.–21. Lebensjahr als<br />

Panzerfahrer nach Russland rekrutiert worden<br />

war und danach, zurück in der Heimat, unter<br />

den schwierigen Bedingungen der Nachkriegszeit<br />

sein Ingenieurstudium absolvieren konnte.<br />

Erfolgreich in seinem Beruf, persönlich bescheiden,<br />

sparsam und naturverbunden – und<br />

stets für seine Familie sowie für Hilfesuchende<br />

sorgend – blieb er geistig und körperlich fit bis<br />

in sein 88. Lebensjahr. Da angekommen, be-<br />

38


<strong>Ausgabe</strong> 5 | 2016 <strong>Nr</strong>. <strong>10</strong><br />

schloss er, nicht mehr an sein Leben gebunden<br />

zu sein und nicht mehr sorgen zu müssen<br />

– und starb bald danach friedlich und<br />

gelassen im Kreis seiner Familie, in seinem<br />

Haus. Im Vorjahr hatte er noch im nahen<br />

Wald, seinem Kraftort, flotten Schrittes laufen<br />

können.<br />

Gelassenheit ist der Gegenpol zum Narzissmus<br />

und der daraus resultierenden Selbstverwirklichungsideologie<br />

unserer Zeit. Gelassenheit<br />

erwächst, wenn wir unser Leben<br />

von seinem Ende her verstehen. Dieses Verstehen<br />

befreit von Ängsten und Zwängen.<br />

Gelassenheit ist – am besten zusammen mit<br />

den vorher skizzierten Einstellungen – ein<br />

Faktor für die Gesundheit von Seele und<br />

Körper. Wie notwendig und hilfreich diese<br />

Einstellungen sein können, habe ich in<br />

jahrzehntelanger Arbeit für, mit und von<br />

meinen Patienten gelernt. Natürlich war da<br />

beiderseitiges Verständnis und Vertrauen<br />

erforderlich. Das stetig gewachsen ist.<br />

Nun vertraue ich Ihnen, liebe Leserinnen<br />

und Leser, in <strong>reformleben</strong> neben meinem<br />

Basisprogramm für längere Gesundheit des<br />

Körpers auch noch einige einfache Elemente<br />

für die seelische Gesundheit an.<br />

Möge beides in und mit Ihnen gut zusammenwirken.<br />

Anregungen & Feedback an<br />

postalisch<br />

zoe Media-Verlag GmbH<br />

Stichwort: »Feedback <strong>reformleben</strong>«<br />

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05. <strong>Ausgabe</strong> 2016<br />

<strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>.<strong>10</strong><br />

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Geschäftsführer:<br />

Bernhard Sillich<br />

Ärztlich wissenschaftliche<br />

Redaktion:<br />

Dr. med. Klaus Mohr<br />

Die Empfehlungen in diesem Heft<br />

erfolgen nach bestem Wissen und<br />

Gewissen. Alle Angaben dienen<br />

jedoch nur zur Information und stellen<br />

keine Anleitung zur Selbstbehandlung<br />

dar. Bei Erkrankungen ist stets ein<br />

Arzt zu konsultieren. Deshalb haften<br />

weder die Autoren noch der Verlag<br />

für Forderungen aller Art, die mit dem<br />

Inhalt dieser <strong>Ausgabe</strong> in Zusammenhang<br />

gebracht werden.<br />

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