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5.141,0k - StudentInnenschaft der Universität Bern

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unikum 151<br />

mai 2011<br />

magazin <strong>der</strong> studentInnenschaft <strong>der</strong> universität bern<br />

Ritalin im Selbstversuch – die Lösung im Prüfungsstress? 5<br />

<strong>Bern</strong> tickt langsamer – mehr als ein Klischee 8-9<br />

Medizin: Prüfung geheim 18-19<br />

Der <strong>Bern</strong>er Erasmus-Community auf <strong>der</strong> Spur 23<br />

Punkt.m – die neue Kolumne jeden Samstag<br />

ach du liebe zeit


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editorial inhalt<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Meine Mama sagt immer: «Nimm dir<br />

Zeit und nicht das Leben.» Ich denk<br />

mir dann jeweils, leicht gesagt – und<br />

ja, zugegeben, auch leicht gemacht.<br />

Aber seit Bologna ist das Studium ein<br />

Vollzeitjob. Jede Leistung wird zwangsläufig<br />

benotet – was man gerade jetzt<br />

im Prüfungsstress zu spüren bekommt.<br />

Auch Seminararbeiten wollen noch geschrieben<br />

worden sein. Und gleichzeitig<br />

sollte man bereits erste berufliche Erfahrungen<br />

sammeln. Denn das echte Leben<br />

da draussen ist hart, es wird dir nichts<br />

geschenkt. Das kann stressen. Denn für<br />

alles bleibt meist keine Zeit. So hetzt<br />

man im Dschungel <strong>der</strong> Erwartungen und<br />

Aufgaben von einer Liane zur nächsten.<br />

Aber Stress kann auch beflügeln. Es gibt<br />

Leute, die können nur unter Zeitdruck<br />

effizient arbeiten. Stress – alle kennen‘s<br />

und doch geht jedeR an<strong>der</strong>s damit um.<br />

Eine kleine Rundumschau.<br />

Oli Roth stellt euch das Hilfsmittel<br />

Ritalin im Selbsttest vor – er erlebte<br />

hautnah, wie das Hirndoping wirkt. In<br />

<strong>der</strong> Umfrage erzählen sechs Studierende,<br />

wie sie mit Beziehungsstress umgehen.<br />

Carlo Bischoff präsentiert den Beweis für<br />

die <strong>Bern</strong>er Langsamkeit. Und Res Mettler<br />

begleitet eine Professorin drei Tage lang<br />

durch ihren Alltag – stehen die auch<br />

unter Zeitdruck?<br />

Also gönnt euch eine Auszeit und lest in<br />

aller Gemütlichkeit das unikum.<br />

Wie gesagt, nehmt euch Zeit und nicht<br />

das Leben.<br />

Jacqueline Lipp<br />

unikum-Koordinatorin<br />

Mit dem Ende des Semesters beenden<br />

auch drei alte Redaktionshasen ihre<br />

Arbeit beim unikum. Res Mettler, Oli<br />

Roth und Lukas Rau haben in den letzten<br />

Jahren das Heft bedeutend mitgeprägt.<br />

Auch unsere Layouterin Angela Wüst<br />

kehrt <strong>Bern</strong> und damit dem unikum den<br />

Rücken. Schweren Herzens lassen wir<br />

euch ziehen und sagen: Adieu, vielen<br />

Dank und alles Gute für die Zukunft. Es<br />

war schön mit euch.<br />

Neu dabei ist hingegen Redaktor Carlo<br />

Bischoff, den wir euch in <strong>der</strong> Herbstausgabe<br />

ausführlicher vorstellen werden.<br />

akzent<br />

4<br />

Aufschieberitis<br />

Alles auf den letzten Drücker machen:<br />

Eine Volksseuche?<br />

5<br />

Konzentration aus <strong>der</strong> Packung<br />

Der Ritalin-Selbsttest<br />

6<br />

Eule o<strong>der</strong> Lerche?<br />

Ob man gerne früh aufsteht o<strong>der</strong> lange<br />

schlafen kann, ist angeboren<br />

7<br />

«Besoffen nach Hause kommen muss<br />

drin liegen»<br />

Wie gehst du mit Beziehungsstress um?<br />

Die Umfrage<br />

8 – 9<br />

Der <strong>Bern</strong>er «Way of Life»<br />

Die <strong>Bern</strong>erInnen sind langsam. Das<br />

Klischee ist wissenschaftlich bestätigt<br />

10-11<br />

Geographie auf dem Zahnfleisch<br />

Notstand im Geo-Institut: Es mangelt an<br />

Geld und Betreuung<br />

12<br />

72 Stunden Professorin<br />

Ein Blick in die Agenda von Monika Betzler<br />

unisphäre<br />

13<br />

Seilschaft am Polito-Institut?<br />

Ein neuer Professor sorgt für Gerüchte<br />

13<br />

SR hautnah<br />

Hätte Louis Scheiwiller einen Ferrari,<br />

würde er ihn verkaufen und eine<br />

Hüpfburg bauen<br />

titelbild: angela wüst<br />

14<br />

Start in neue Legislatur geglückt<br />

Beschlüsse aus <strong>der</strong> ersten SR-Sitzung<br />

15<br />

Gute Aussichten<br />

Der SUB-Vorstand überrascht mit einem<br />

Ertragsüberschuss<br />

16-17<br />

«Geo ist auch heute noch ein von<br />

Männern dominiertes Fach»<br />

Ein Womentoring-Team im Interview<br />

18-19<br />

Medizin: Prüfungseinsicht verweigert<br />

Medizinstudis müssen zahlen, um ihre<br />

Prüfung einsehen zu können<br />

aussicht<br />

20<br />

SUB-Mitglie<strong>der</strong> gehen gratis ins<br />

OpenAir-Kino<br />

Dank dem neuen Kulturvertrag zwischen<br />

<strong>der</strong> SUB und dem OrangeCinema<br />

21<br />

KulturpartnerInnen<br />

22<br />

Apropos ...<br />

Zeit<br />

22<br />

Die Fünf<br />

Die fünf Studitypen im Umgang mit<br />

Prüfungsstress<br />

23<br />

Feuer und Wasser<br />

Was treibt die Erasmus-Community in<br />

<strong>Bern</strong>?<br />

25<br />

Pinnwand<br />

25<br />

Reinziehn<br />

Unsere Buch-, Film- und CD-Tipps<br />

26<br />

Rätsel, Impressum, Aus <strong>der</strong> Vorlesung<br />

27<br />

Was isst...?<br />

Barbara Egger-Jenzer über Würfel, Eis und<br />

Nagellack<br />

unikum 151 3


aufschieberitis<br />

Immer alles auf den letzten Drücker<br />

machen – das kennen<br />

wohl alle. Doch wieso macht man<br />

das, wer ist beson<strong>der</strong>s anfällig<br />

und was kann man dagegen tun?<br />

jacqueline lipp<br />

«Die Arbeit muss bis Ende Semester abgegeben<br />

werden.» – «Die Prüfung findet<br />

in <strong>der</strong> ersten Ferienwoche statt.» Solche<br />

Ansagen werden bereits Monate im Voraus<br />

gemacht. Und dennoch schaffen es<br />

viele Studis nicht, sich rechtzeitig hinter<br />

die Bücher zu setzen. Das Phänomen ist<br />

wohl allen bekannt, es wird in <strong>der</strong> Fachliteratur<br />

als Prokrastination bezeichnet.<br />

«Es zeichnet sich dadurch aus, dass die<br />

Person weiss, dass es besser wäre, die<br />

Aufgabe rechtzeitig anzupacken, und<br />

dennoch das Anfangen immer weiter<br />

hinausschiebt, sodass sie erst einsteigt,<br />

wenn <strong>der</strong> Termin sehr nahe ist», erklärt<br />

Norbert Semmer, Professor vom Institut<br />

für Psychologie. «Oft werden an<strong>der</strong>e<br />

Aufgaben erledigt – nie ist es schöner,<br />

mit dem Hund Gassi zu gehen, als wenn<br />

man lernen müsste», so <strong>der</strong> Experte für<br />

Arbeits- und Organisationspsychologie.<br />

Aber je näher die Deadline kommt, umso<br />

wo nehme ich nur die zeit her, so viel nicht zu lesen?<br />

4 unikum 151<br />

Karl Kraus<br />

BUCHHANDLUNG UNITOBLER 031 631 36 11<br />

BUCHHANDLUNG UNI-HAUPTGEBÄUDE 031 631 82 37<br />

BUCHHANDLUNG FÜR MEDIZIN 031 631 48 10<br />

geneigter sind wir, doch noch anzufangen.<br />

Und damit beginnt <strong>der</strong> Stress erst<br />

richtig.<br />

Stress beflügelt<br />

Wieso gibt es das Aufschieben überhaupt?<br />

Allen ist klar, dass es einfacher<br />

wäre, bereits anfangs Semester mit <strong>der</strong><br />

Arbeit zu beginnen. Denn Stress mag<br />

wohl niemand. O<strong>der</strong> etwa doch? Es gibt<br />

Leute, die glauben, sie könnten nur unter<br />

Stress produktiv sein. Wenn nur noch<br />

zwei Tage bleiben, nutzen sie jede freie<br />

Minute so richtig aus. Stress ist in dem<br />

Sinne positiv: Adrenalin wird ausgeschüttet<br />

und man erlebt Hochgefühle,<br />

die man mit fleissigem Lernen nicht<br />

hätte. «Bei vielen Leuten klappt das<br />

auch ganz gut. Das bestärkt sie in ihrer<br />

Aufschiebe-Strategie», erklärt Semmer.<br />

Zudem erhalten Leute oft noch Anerkennung,<br />

wenn sie unter Hochdruck ein<br />

ansehnliches Resultat erarbeiten. «Das<br />

schafft positive Anreize für das Aufschieben»,<br />

so Semmer.<br />

Aufschieben als Schutzmechanismus<br />

Gravieren<strong>der</strong> ist das Problem des<br />

Aufschiebens allerdings bei Leuten,<br />

die Angst haben – Angst zu versagen.<br />

Sie fürchten sich vor dem Resultat,<br />

das vielleicht nicht den Erwartungen<br />

entsprechend ausfallen könnte. Solange<br />

eine Person nichts (Schlechtes) präsentiert,<br />

haben die an<strong>der</strong>en und sie selbst<br />

noch ein hohes Bild von ihr. Das kann<br />

sich jedoch schnell än<strong>der</strong>n. Da sagt man<br />

lieber, «ich hätte es wohl schon besser<br />

gekonnt, wenn ich genügend Zeit gehabt<br />

hätte», als dass man zugibt, dass alle Zeit<br />

<strong>der</strong> Welt nichts gebracht hätte. In diesem<br />

Sinne stellt das Aufschieben eine Art<br />

Schutzmechanismus dar.<br />

Wo <strong>der</strong> Schuh drückt<br />

Das Phänomen Aufschieben ist insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei Studierenden verbreitet,<br />

die sich selber organisieren müssen. «Je<br />

weniger strukturiert <strong>der</strong> Alltag ist und<br />

umso mehr Entscheidungsmöglichkeiten<br />

man hat, desto eher läuft man<br />

Gefahr, Dinge aufzuschieben», analysiert<br />

Semmer und fährt fort: «Dazu kommt,<br />

dass Aufgaben, die zeitlich weit entfernt<br />

sind, häufig als weniger wichtig und als<br />

weniger aufwendig bewertet werden, als<br />

sie tatsächlich sind». Manchmal führt<br />

das so weit, dass es nicht mehr möglich<br />

ist, die Aufgaben rechtzeitig zu erfüllen.<br />

So kann das Aufschieben zu einer<br />

ernsthaften Bedrohung werden. Solche<br />

Leute haben oft auch mit Depressionen<br />

zu kämpfen. «Spätestens dann wird Hilfe<br />

benötigt», wie Christian Baour von <strong>der</strong><br />

Beratungsstelle <strong>der</strong> <strong>Bern</strong>er Hochschulen<br />

erklärt. Er kennt das Phänomen. «Häufig<br />

kommen Leute in eine Beratung, um<br />

beispielsweise ihre Lernstrategien o<strong>der</strong><br />

ihr Zeitmanagement zu verbessern. Im<br />

Gespräch dann wird ersichtlich, dass<br />

sie zudem prokrastinieren.» Baour ist<br />

gerade daran, einen neuen Workshop zu<br />

entwickeln, <strong>der</strong> sich mit diesem Thema<br />

auseinan<strong>der</strong>setzt. Er ist überzeugt, dass<br />

mit diesem neuen Workshop vielen das<br />

Leben ein bisschen leichter gemacht<br />

werden könnte. Bis dahin bleibt nichts<br />

an<strong>der</strong>es übrig, als seine Tipps in <strong>der</strong> Infobox<br />

zu befolgen.<br />

Info<br />

Was kann man gegen Aufschieben tun?<br />

- Nicht alle sind Fan davon, aber: Eine<br />

To-Do-Liste erstellen. Es ist wichtig,<br />

dass man lernt zu planen.<br />

- Dabei auch Freizeit und Vergnü-<br />

gungen einplanen.<br />

- Alle Dinge streichen, die man eh nie<br />

tun wird.<br />

- Ablenkungen ausschalten: Sich selbst<br />

verbieten, Wäsche aufzuhängen o<strong>der</strong><br />

Fenster zu putzen.<br />

- Spezifisch planen: Möglichst konkret,<br />

dabei auch einen Plan B zurechtlegen,<br />

für den Fall, dass etwas nicht klappt.<br />

- Realistisch bleiben: Oft wird zu wenig<br />

Zeit eingerechnet, sodass Misserfolge<br />

bereits vorprogrammiert sind.<br />

- Grosse Aufgaben in kleine Häppchen<br />

aufteilen. Das hilft, den gefühlten Berg<br />

zu verkleinern.<br />

- Ehrlich sein mit sich selbst: Wieso<br />

schiebe ich auf? Ist man sich <strong>der</strong><br />

Ursache bewusst, kann man sie auch<br />

einfacher bekämpfen.<br />

- Perfektionismus ablegen. Sich selbst<br />

erlauben, Fehler zu machen.<br />

- Sich für kleine Erfolge zu belohnen<br />

lernen.<br />

Weitere Information zu Unterstützungsmöglichkeiten<br />

unter www.beratungsstelle.bernerhochschulen.ch


konzentration aus<br />

<strong>der</strong> packung<br />

Ritalin steigert die Leistungsfähig-<br />

keit. Viele nehmen es, um<br />

besser lernen zu können. Doch es<br />

kursieren nur schwammige<br />

Theorien und Räubergeschichten<br />

über das Medikament. Davon<br />

haben wir genug und wollen es<br />

selber wissen. Ein Selbsttest.<br />

oliver roth<br />

Ich lese. Und zwar viel und vor allem<br />

für mein Studium. Natürlich lässt die<br />

erhoffte Konzentration oft zu wünschen<br />

übrig. Die Augen fallen schon mal zu. Ich<br />

beuge mich statt über den Text über das<br />

Pult und genehmige mir ein Nickerchen<br />

in <strong>der</strong> Bibliothek. Da kann man leicht auf<br />

die Idee kommen, etwas nachzuhelfen.<br />

Zum Beispiel mit Ritalin. Dem Medikament,<br />

welches oft zur Behandlung von<br />

hyperaktiven Kin<strong>der</strong>n benutzt wird. Bei<br />

Menschen, die nicht darunter leiden,<br />

wirkt das darin enthaltene Methylphenidat<br />

allerdings aufputschend. Längst ist<br />

die Substanz in aller Munde und kursiert<br />

etwa schon als die «neue AkademikerInnendroge»<br />

o<strong>der</strong> dient an<strong>der</strong>en Berufsgruppen<br />

als leistungsför<strong>der</strong>ndes Mittel,<br />

wie etwa auch das Basler StudentInnenmagazin<br />

«gezetera» online schrieb.<br />

Rein damit!<br />

Doch Schluss mit <strong>der</strong> Theorie. Ich will es<br />

selber wissen. Beste Testmöglichkeit dafür<br />

bietet meine Literaturliste. Denn das<br />

heisst: 1 000 Seiten Forschungsliteratur<br />

lesen, zusammenfassen, alles im Kopf<br />

behalten können und dann mündliche<br />

Prüfung. So ackere ich mich seit einigen<br />

Tagen in <strong>der</strong> Bibliothek durch Preussen<br />

und das Deutsche Bürgertum. Das<br />

benötigt einiges an Konzentration und<br />

Aufmerksamkeit – es ist also Leistung<br />

gefragt. Das Ritalin habe ich mir über<br />

drei Ecken und dank guten Beziehungen<br />

beschafft. Ich habe zwei Tabletten, das<br />

sind 20 mg und entspricht etwa einer<br />

Dosis. Um 13 Uhr habe ich in <strong>der</strong> Mensa<br />

zu Mittag gegessen. Um zwei Uhr<br />

beginne ich wie<strong>der</strong> zu arbeiten. Also rein<br />

damit: Ich schlucke die Tabletten und beginne<br />

in meinem Skript zu lesen. Meine<br />

Arbeitstechnik: Ich lese ein Kapitel und<br />

fasse es dann zusammen. Schon nach<br />

ungefähr einer halben Stunde Lektüre<br />

merke ich, dass sich in mir etwas tut.<br />

Ich weiss nicht, ob es an meiner etwas<br />

mulmigen Stimmung durch den Selbsttest<br />

o<strong>der</strong> am Ritalin liegt, aber: Ich bin<br />

irgendwie nervös.<br />

Beinwippen und feuchte Hände<br />

Während ich mich durch die Geschichte<br />

Mitteleuropas lese, bemerke ich, dass<br />

ich mehr mit den Beinen wippe als<br />

sonst. Auch die gewohnte Müdigkeit,<br />

die gewöhnlich ungefähr eine Stunde<br />

nach dem Mittagessen einsetzt, bleibt<br />

aus. Dafür noch mehr Beinwippen und<br />

etwas feuchte Hände. Um drei Uhr habe<br />

ich ziemlichen Tatendrang. Es reicht<br />

mir nicht mehr, das Gelesene von Hand<br />

zusammenzufassen, wie ich es bis anhin<br />

getan habe. Ich beginne, die Notizen auf<br />

dem Laptop zu führen. Weil‘s schneller<br />

geht? Ich glaube, das hat nun doch nichts<br />

mehr mit aufgeregt sein zu tun. Das<br />

Ritalin wirkt! Ich neige zu überhasten,<br />

möchte am liebsten alles auf einmal erledigen:<br />

Lesen, dann doch wie<strong>der</strong> einen<br />

Satz zusammenfassen o<strong>der</strong> etwas im<br />

Internet nachschauen und gleichzeitig<br />

eine Mail verschicken ... Das geht aber<br />

nicht und wird etwas unangenehm.<br />

Unruhe mit Paranoia<br />

Ja, ich bin ziemlich aufgedreht. Mal habe<br />

ich sogar Lust, einfach wegzulaufen und<br />

draussen was zu unternehmen. Aber<br />

nein, ich muss jetzt lesen. Dabei bin<br />

ich ziemlich fokussiert. Obwohl eben<br />

auch recht nervös. Ich habe ein seltsames<br />

Gefühl im Bauch wie vor einem<br />

Vorstellungsgespräch o<strong>der</strong> einer unangenehmen<br />

Zahnbehandlung. Ob ich<br />

schneller lese als sonst? Ich glaube nicht.<br />

Auch den Text, <strong>der</strong> im Übrigen ziemlich<br />

schwer verständlich ist, verstehe ich<br />

nicht besser als sonst. Im Gegenteil, ich<br />

habe das Gefühl, manche Stellen im<br />

dicken Skript zwei- o<strong>der</strong> dreimal lesen<br />

zu müssen, um wirklich mitzukommen.<br />

Manchmal überfliege ich einige Absätze<br />

lediglich und bin nicht bei <strong>der</strong> Sache –<br />

aber das kommt ja auch ohne Ritalin vor.<br />

Eine leichte Paranoia schleicht sich ein.<br />

Ich frage mich, ob <strong>der</strong> Mitstudent, <strong>der</strong><br />

illustrartion: angela wüst<br />

kurz zu mir an den Arbeitsplatz kommt<br />

und fragt, was ich lese, merkt, dass ich<br />

ein Medikament intus habe.<br />

Was bringt‘s?<br />

Gegen vier Uhr und nach zwei Stunden<br />

lesen habe ich erste Motivationsschwierigkeiten.<br />

Ich statte Facebook einen<br />

Besuch ab und lese ein paar Nachrichten<br />

im Internet. Um halb fünf brauche ich<br />

eine Pause. Ich schlen<strong>der</strong>e vor <strong>der</strong> Uni<br />

umher und hoffe, dass ich niemanden<br />

kenne, mit dem o<strong>der</strong> <strong>der</strong> ich sprechen<br />

müsste. Vielleicht verhalte ich mich ja<br />

im Gespräch wie ein Drogenjunkie?! Eine<br />

halbe Stunde und eine Cola später lese<br />

ich nochmals weiter. Bis um Viertel nach<br />

sechs geht‘s noch, dann mag ich nicht<br />

mehr arbeiten. Ich gehe nach Hause.<br />

Die Motivation vermag wohl auch das<br />

Ritalin nicht zu steigern. Aber als ich<br />

mich zu Hause entspannen will, habe<br />

ich noch immer diese unangenehme<br />

Nervosität in mir. Obwohl mein Körper<br />

eigentlich müde ist, bin ich gleichzeitig<br />

aufgeputscht. Das nervt. Als hätte ich im<br />

Laufe des Tages etwa 15 Becher Kaffee<br />

getrunken. Und auch das Gefühl, dass ich<br />

Medikamente eingenommen habe, um<br />

zu lernen, befremdet mich. Gelesen habe<br />

ich ungefähr so viel wie tags zuvor auch.<br />

Nur zusammengefasst irgendwie mehr<br />

und ausführlicher. Dafür könnte wohl<br />

das Ritalin verantwortlich sein. Für mich<br />

bringt‘s das aber nicht. Ich möchte nicht<br />

gestresst sein, wenn ich lerne. Wenn ich<br />

müde o<strong>der</strong> faul bin, trage ich auch die<br />

Konsequenzen dafür und falle halt durch<br />

die Prüfung. O<strong>der</strong> dann nehme ich lieber<br />

Aufputschmittel zu mir, welches Kaffeebohnen<br />

enthält anstatt Methylphenidat.<br />

unikum 151 5


eule o<strong>der</strong> lerche?<br />

6 unikum 151<br />

Ob wir leicht aufstehen o<strong>der</strong> nicht, ist – vom<br />

Morgen nach einer durchzechten Nacht mal<br />

abgesehen – angeboren. Warum es so ist, dass<br />

einige wie Springfe<strong>der</strong>n aus den Betten hüpfen<br />

und an<strong>der</strong>e kein Auge aufbekommen – auch<br />

wenn es genau das ist, was sie machen sollten:<br />

Die Augen öffnen? marisa molinaro<br />

Morgenstund hat Gold im Mund: Wer immer dieses legendäre<br />

Sprichwort erfunden hat, war mit Sicherheit eine<br />

Lerche. Das heisst eine Person, <strong>der</strong> es leicht fällt, am<br />

Morgen früh aufzustehen. Und weil ihr das keine Mühe<br />

bereitet, kennt sie allein die Schönheit dieser Tageszeit.<br />

Eine Eule – so werden eher nachtaktive Personen<br />

genannt – hätte den Morgen nie zur schönsten Tageszeit<br />

gekürt. Eine Eule hat nämlich Mühe aufzustehen<br />

und kommt erst gegen Abend so richtig in die Gänge.<br />

Erst dann kommen ihr die guten Ideen, sodass sie produktiv<br />

arbeiten kann.<br />

Die Erforschung <strong>der</strong> Tageslänge<br />

Bereits 1729 beschrieb <strong>der</strong> Franzose Jean Jacques d‘Ortous<br />

de Mairan die täglichen Blattbewegungen <strong>der</strong> Mimose.<br />

Mit Experimenten konnte er zeigen, dass die Blätter dieser<br />

Pflanze auch bei ständiger Dunkelheit im gleichen<br />

Rhythmus weiterschwingen. Somit waren diese Bewegungen<br />

nicht einfach eine Reaktion auf das Tageslicht,<br />

son<strong>der</strong>n folgten einem eigenen, inneren Rhythmus. Damit<br />

beschrieb d‘Ortous de Mairan, was heute «circadiane<br />

Rhythmen» genannt wird: Biologische Abläufe, die<br />

sich ungefähr täglich wie<strong>der</strong>holen.<br />

Erst im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t wurden circadiane Rhythmen<br />

jedoch systematisch erforscht. Die Frage, die sich die<br />

SchlafforscherInnen dieser Zeit stellten, war: Ist <strong>der</strong><br />

menschliche Schlaf-Wach-Rhythmus von 24 Stunden<br />

nur eine Gewohnheit, die grundsätzlich verän<strong>der</strong>t werden<br />

kann und aus rein praktischen Gründen <strong>der</strong> Tageslänge<br />

angepasst ist, o<strong>der</strong> gibt es eine innere Uhr, die<br />

unabhängig davon den menschlichen Biorhythmus<br />

steuert? Um diese Frage zu beantworten, wurden Menschen<br />

von allen äusseren Faktoren isoliert und es wurde<br />

geschaut, was dabei mit ihrem Schlaf-Wach-Rhythmus<br />

passiert. Ein solches Experiment startete <strong>der</strong> Schlafforscher<br />

Nathaniel Kleitmann, als er 1938 mit seinem Studenten<br />

Bruce Richards 32 Tage in einer Mammuthöhle<br />

lebte. In diesem Experiment versuchte Kleitmann den<br />

Tagesrhythmus auf 28 Stunden zu verlängern – jedoch<br />

ohne eindeutiges Ergebnis.<br />

Erst in den 60er-Jahren baute Jürgen Aschoff, Arzt und<br />

Physiologe, Kleitmanns Isolationsexperimente aus. Das<br />

den Experimenten zu Grunde liegende Prinzip ist einfach:<br />

Die Schlaf- und Wachphasen werden mit und ohne<br />

Zeitgeber (zum Beispiel Licht, Temperaturschwankungen<br />

o<strong>der</strong> soziale Faktoren) aufgezeichnet. Aus seinen<br />

Untersuchungen schloss Aschoff, dass Menschen, wie<br />

auch die von d‘Ortous de Mairan beschriebenen Mimosen,<br />

innere circadiane Rhythmen haben.<br />

Master Clock steuert den Tagesrhythmus<br />

Heute ist bekannt, dass Menschen tatsächlich über eine<br />

innere, genetisch angelegte Uhr verfügen. Diese Uhr<br />

wird jeden Tag durch äussere Faktoren, sogenannte Zeitgeber,<br />

mit <strong>der</strong> Umwelt synchronisiert und auf ungefähr<br />

24 Stunden geeicht. Der wichtigste Zeitgeber ist Tageslicht.<br />

Um genau zu sein, sind es sogar mehrere Uhren,<br />

die in unserem Körper nebeneinan<strong>der</strong> laufen und koordiniert<br />

werden müssen. Die «Master Clock» sitzt im Gehirn<br />

und synchronisiert die untergeordneten «Local Clocks»<br />

in den Organen. Diese Master Clock befindet sich<br />

gleich über <strong>der</strong> Stelle, wo sich die Sehnerven kreuzen.<br />

Über spezielle Nervenfasern im Sehnerv erhält die Master<br />

Clock Informationen von den Lichtrezeptoren im<br />

Auge. Das heisst, sie «weiss», wann Tag und wann Nacht<br />

ist und leitet diese Information weiter an die Zirbeldrüse.<br />

Diese ihrerseits bildet das Schlafhormon Melatonin<br />

und gibt den Local Clocks, die die Organfunktionen steuern,<br />

den Takt an.<br />

illustration: paolo riva<br />

Jeden Tag fehlen 18 Minuten<br />

Sobald aber die Zeitgeber, zum Beispiel Licht, wegfallen,<br />

wird die innere Uhr nicht mehr täglich eingestellt,<br />

sodass sich ihr eigener Rhythmus offenbart. Nun ist es<br />

zwar so, dass die Uhren <strong>der</strong> meisten Menschen auf etwa<br />

24 Stunden eingestellt sind, aber eben nur ungefähr. Und<br />

genau da liegt <strong>der</strong> Unterschied zwischen Eulen und Lerchen:<br />

Eulen haben einen inneren Rhythmus, <strong>der</strong> etwas<br />

länger als 24 Stunden ist. Sie müssen also ständig aufstehen,<br />

wenn ihre innere Uhr noch auf Schlafen gestellt ist.<br />

Lerchen hingegen haben einen Rhythmus von weniger<br />

als 24 Stunden und werden folglich schon wach, bevor<br />

sie eigentlich müssten und dürfen quasi jeden Morgen<br />

ausschlafen. Allerdings handelt es sich bei diesem «Ausschlafen»<br />

nur um etwa neun Minuten. Die Tagesdauer<br />

einer Lerche beträgt nämlich circa 23,85 Stunden, während<br />

die einer Eule immerhin 24,3 Stunden dauert: Das<br />

heisst jeden Morgen 18 Minuten zu früh aufstehen. Und<br />

es sind nämlich genau diese 18 Minuten, die am Morgen<br />

fehlen! Da hilft nur eines: Nach dem Aufstehen zünftig<br />

in die Sonne blinzeln und die Uhr auf «Tag» stellen.


umfrage<br />

1<br />

4<br />

bil<strong>der</strong>: flurin jecker<br />

Wann erlebst du Stress in <strong>der</strong> Beziehung<br />

und wie reagierst<br />

du darauf? Gespräche über Streit,<br />

Versöhnungssex und die<br />

Zehn-Sekunden-Regel. flurin jecker<br />

1 Florian Peter<br />

10. Semester Psychologie, 23<br />

«Ich will endlich mal streiten! Ich finde<br />

streiten nämlich etwas Wun<strong>der</strong>bares<br />

und absolut wichtig für die Entwicklung<br />

einer Beziehung. Nur so lernt man<br />

einan<strong>der</strong> richtig kennen. Dazu kommt,<br />

dass Frauen einfach verdammt härzig<br />

aussehen, wenn sie verärgert sind.<br />

Umso bedauerlicher, dass ich mit meiner<br />

Freundin noch nie Streit hatte. Wir sind<br />

zwar auch noch nicht lange zusammen,<br />

aber wenn das so weiter geht, kommt‘s<br />

noch, dass ich einen Zank anzetteln<br />

muss. Einmal habe ich versucht, bei ihr<br />

die Streitlust rauszukitzeln und ihr zum<br />

Spass vorgeworfen, sie hätte mich mit<br />

Bakterien angesteckt. Da hat sie nur<br />

gelacht.»<br />

2 Erik Kerkhof<br />

4. Semester Biologie, 22<br />

«Meine Freundin und ich haben sehr<br />

wenig Stress in unserer Beziehung. Was<br />

2 3<br />

5<br />

«besoffen nach hause<br />

kommen muss drin<br />

liegen»<br />

6<br />

mich allgemein aber extrem stört, ist,<br />

wenn ich in einer Beziehung nicht mich<br />

selber sein darf. Mal besoffen nach Hause<br />

zu kommen, ohne eine Moralpredigt<br />

zu kassieren, muss einfach drin liegen.<br />

Mit Nörgeltanten könnte ich nichts anfangen.<br />

Das ist sie zum Glück auch nicht.<br />

Wenn wir trotzdem mal Streit haben, befolge<br />

ich die Zehn-Sekunden-Regel. Man<br />

zählt auf zehn, damit man sich etwas<br />

beruhigen kann. Mit gesenktem Puls<br />

kann man dann in Ruhe darüber reden.<br />

Und sich wenn nötig entschuldigen.»<br />

3 Ahana Aurora Fernandez de<br />

Gonzalez<br />

4. Semester Biologie, 22<br />

«Wenn ich versetzt werde, macht mich<br />

das rasend. Da freue ich mich den<br />

ganzen Tag auf einen tollen Abend, male<br />

mir aus, was man Schönes unternehmen<br />

könnte und eine halbe Stunde vor dem<br />

Treffen kommt dann die Absage. Da<br />

kriegt er was zu hören. Wenn er dann<br />

noch sagt, ich sähe schnüsig aus, wenn<br />

ich wütend sei, geht gar nichts mehr.<br />

In solchen Situationen gehe ich dann<br />

joggen, rauche eine Zigi o<strong>der</strong> gehe mit<br />

einer Kollegin etwas trinken. Wenn man<br />

dann anständig miteinan<strong>der</strong> gesprochen<br />

hat, ist die Sache für mich gegessen.<br />

Nachtragend sein ist überhaupt nicht<br />

mein Ding.»<br />

4 Eli Ruprecht<br />

8. Semester Psychologie, 23<br />

«Was ich gar nicht ausstehen kann ist<br />

Eifersucht. Das bringt mich absolut auf<br />

die Palme. Ich meine, Vertrauen ist mit<br />

das Wichtigste in einer Beziehung. Und<br />

wenn man eifersüchtig ist, zeigt man,<br />

dass eben dieses fehlt. Darum käme<br />

mir ein eifersüchtiger Freund gar nicht<br />

erst in die Tüte. Ansonsten finde ich<br />

es ratsam, dass man einan<strong>der</strong> in den<br />

Punkten aus dem Weg geht, wo man<br />

geteilter Meinung ist. Ewiges ‘Rumdiskutieren<br />

bringt nicht viel – ausser Stress.<br />

Und Stress in einer Beziehung muss nun<br />

wirklich nicht sein.»<br />

5 Miriam Wischmann<br />

2. Semester Englisch, BWL und VWL, 21<br />

«Ich streite gerne – wenn man das so<br />

salopp sagen will. Denn Streiten hat<br />

irgendwie was Befreiendes. Zumindest<br />

wenn es sich in einem vernünftigen Rahmen<br />

abspielt. Ich denke auf jeden Fall,<br />

dass man in einer Beziehung am besten<br />

vorankommt, wenn man Probleme direkt<br />

anspricht und ausdiskutiert. Wichtig<br />

dabei ist aber, dass man auch sich selber<br />

kritisch hinterfragt und Fehler eingestehen<br />

kann. Man darf sich auch nicht zu<br />

schade sein, ‹sorry› zu sagen.<br />

Wenn mich nur eine Kleinigkeit stört,<br />

finde ich es aber oft schwierig abzuwägen,<br />

ob ich es ansprechen o<strong>der</strong> bleiben<br />

lassen soll; zum Beispiel hat mein Freund<br />

die ganze Woche nicht abgewaschen. So<br />

was ärgert mich schon. Aber ihn darauf<br />

ansprechen …»<br />

6 Reto Wernli<br />

1. Mastersemester VWL, 26<br />

«Freiheit ist für mich das A und O.<br />

Andauernd erreichbar zu sein und nur<br />

noch für die Beziehung zu leben, wäre<br />

für mich Stress pur. Weil meine Freundin<br />

aber in Italien lebt, ist unsere Beziehung<br />

sehr entspannt, was das anbelangt. Wir<br />

haben uns bei einem Austauschsemester<br />

kennen gelernt und ein halbes Jahr<br />

zusammen gewohnt. Das funktionierte<br />

eigentlich auch ganz gut.<br />

Wenn wir streiten, werde ich schnell<br />

laut und direkt – vielleicht manchmal zu<br />

direkt. So ist das halt, wenn die Emotionen<br />

mit einem durchgehen. Nach einer<br />

Weile, wenn ich mich wie<strong>der</strong> beruhigt<br />

habe, gibt‘s dann ein ehrliches ‹Excusez›.<br />

O<strong>der</strong> Versöhnungssex.»<br />

unikum 151 7


<strong>der</strong> berner «way of life»<br />

<strong>Bern</strong>erInnen sind jetzt erwiesenermassen langsam. bild: carlo bischoff<br />

<strong>Bern</strong>erinnen und <strong>Bern</strong>er sind wie<br />

sie sind. Langsam. Sowohl im<br />

Gehen als auch im Sprechen. Diesen<br />

«<strong>Bern</strong>er Charme» hat auch<br />

die Tourismusbranche entdeckt.<br />

carlo bischoff<br />

Es heisst, <strong>Bern</strong>erinnen und <strong>Bern</strong>er seien<br />

langsam. Langsam sein ist aber noch<br />

lange nicht alles, was sich hinter dem<br />

<strong>Bern</strong>er Klischee versteckt. Im Laufe <strong>der</strong><br />

Zeit haben sich verschiedenste Eigenschaften<br />

an den Stereotyp angesiedelt.<br />

So sagt man, dass die <strong>Bern</strong>erin und <strong>der</strong><br />

<strong>Bern</strong>er auch wortkarg und schweigsam<br />

seien und eine ehrliche Haut, viel<br />

Herz und ein weiches Gemüt hätten.<br />

Die Schweigsamkeit sei Ausdruck <strong>der</strong><br />

Zufriedenheit und sicherlich auch <strong>der</strong><br />

Bequemlichkeit, so das Klischee. Starke<br />

Gefühle, wie Zorn o<strong>der</strong> Leidenschaft,<br />

seien <strong>der</strong> <strong>Bern</strong>erin und dem <strong>Bern</strong>er eher<br />

fremd, behalte man doch lieber eine<br />

ruhige und nüchterne Art. Dem Volksmund<br />

zufolge ist dies auch <strong>der</strong> Grund,<br />

warum die <strong>Bern</strong>erin und <strong>der</strong> <strong>Bern</strong>er<br />

gegenüber Fremden eher zurückhaltend<br />

und misstrauisch wirkten. Man sei zwar<br />

freundlich, aber mehr auch nicht.<br />

Das Klischee hört sich an wie ein<br />

Märchen. Dies findet auch <strong>der</strong> Stadtpräsident,<br />

waschechter und bügelfreier<br />

<strong>Bern</strong>er, Alexan<strong>der</strong> Tschäppät, im<br />

Interview mit dem unikum. Auf die<br />

Frage, wie er denn die typische <strong>Bern</strong>erin<br />

und den typischen <strong>Bern</strong>er beschreiben<br />

würde, zitiert er aus einem Aufsatz eines<br />

8 unikum 151<br />

Elfjährigen: «Ein <strong>Bern</strong>er ist ein <strong>Bern</strong>er,<br />

wenn er so spricht wie ein <strong>Bern</strong>er. Er<br />

redet nur an<strong>der</strong>s als ein Zürcher nämlich<br />

Bärndütsch. Sonst ist er normal.» Wenn<br />

es darum gehe, ein Fussballstadion zu<br />

erstellen, seien auch die <strong>Bern</strong>erInnen<br />

blitzschnell. «Es ist nur das Vorurteil<br />

<strong>der</strong> übrigen Schweiz, das uns langsam<br />

macht», sagt Tschäppät.<br />

«Ein <strong>Bern</strong>er redet nur an<strong>der</strong>s als<br />

ein Zürcher nämlich Bärndütsch.<br />

Sonst ist er normal.»<br />

Doch die Langsamkeit ist wissenschaftlich<br />

bestätigt. In einer Studie des<br />

britischen Psychologieprofessors Richard<br />

Wiseman wurde die durchschnittliche<br />

Gehgeschwindigkeit in 32 verschiedenen<br />

Städten gemessen. Am selben Tag und<br />

zur selben Zeit stoppten die WissenschaftlerInnen<br />

die Zeit, die PassantInnen<br />

benötigten, um eine Strecke von 60 Fuss<br />

(18,29 Meter) zurückzulegen. Das Resultat<br />

ist frappant: <strong>Bern</strong> ist auf dem drittletzten<br />

Platz, nur in Bahrain und Malawi<br />

ist man noch langsamer. Die schnellsten<br />

FussgängerInnen gibt es in Singapur. Sie<br />

gehen etwa doppelt so schnell wie die<br />

<strong>Bern</strong>erInnen (siehe Kontextbox).<br />

Diese Resultate sind nur ein kleiner<br />

Teil des von Wiseman veröffentlichten<br />

Buches «Quirkology». Darin untersucht<br />

er «the quirky side of human behaviour»,<br />

wie er es beschreibt. Er widmet<br />

sich Fragestellungen zu psychologischen<br />

Alltagsphänomenen, welche an<strong>der</strong>e<br />

kontext<br />

Wie schnell sind die an<strong>der</strong>en?<br />

Durchschnittliche Zeit (in Sekunden), um<br />

60 Fuss (18,29 Meter) zu gehen:<br />

1 Singapur (Singapur) 10,55<br />

2 Kopenhagen (Dänemark) 10,82<br />

3 Madrid (Spanien) 10,89<br />

4 Guangzhou (China) 10,94<br />

5 Dublin (Irland) 11,03<br />

6 Curitiba (Brasilien) 11,13<br />

7 Berlin (Deutschland) 11,16<br />

8 New York (USA) 12,00<br />

9 Utrecht (Nie<strong>der</strong>lande) 12,04<br />

10 Wien (Österreich) 12,06<br />

11 Warschau (Polen) 12,07<br />

12 London (GB) 12,17<br />

13 Zagreb (Kroatien) 12,20<br />

14 Prag (Tschechische Republik) 12,35<br />

15 Wellington (Neuseeland) 12,62<br />

16 Paris (Frankreich) 12,65<br />

17 Stockholm (Schweden) 12,75<br />

18 Ljubljana (Slowenien) 12,76<br />

19 Tokio (Japan) 12,83<br />

20 Ottawa (Kanada) 13,72<br />

21 Harare (Simbabwe) 13,92<br />

22 Sofia (Bulgarien) 13,96<br />

23 Taipei (Taiwan) 14,00<br />

24 Kairo (Ägypten) 14,18<br />

25 Sana‘a (Yemen) 14,29<br />

26 Bukarest (Rumänien) 14,36<br />

27 Dubai (VAE) 14,64<br />

28 Damascus (Syrien) 14,94<br />

29 Amman (Jordanien) 15,95<br />

30 <strong>Bern</strong> (Schweiz) 17,37<br />

31 Manama (Bahrain) 17,69<br />

32 Blantyre (Malawi) 31,60<br />

Weitere Infos: www.paceoflife.co.uk<br />

Forscherinnen und Forscher eher meiden<br />

würden. So untersucht er unter an<strong>der</strong>em,<br />

warum überdurchschnittlich viele<br />

MeeresbiologInnen Dr. Fish heissen. Er<br />

selbst betrachtet sein Tun als ernstzunehmende<br />

und valide Wissenschaft,<br />

doch damit sind nicht alle einverstanden.<br />

Oft werden seine Machenschaften<br />

als Marottenkunde bezeichnet und<br />

stark kritisiert. Glaubt man zum Beispiel<br />

den Resultaten <strong>der</strong> Studie zur Gehgeschwindigkeit,<br />

so sind die <strong>Bern</strong>erInnen<br />

zu langsam, um einen Zebrastreifen in<br />

<strong>der</strong> Grünphase zu überqueren. Die verbindliche<br />

Norm, die <strong>der</strong> Schweizerische<br />

Verband <strong>der</strong> Strassen- und Verkehrsfachleute<br />

als minimales FussgängerInnentempo<br />

beim Einrichten von Verkehrsampeln<br />

voraussetzt, kann nicht eingehalten<br />

werden.


An <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Bern</strong> widmete man<br />

sich nicht <strong>der</strong> Gangart <strong>der</strong> <strong>Bern</strong>erInnen,<br />

son<strong>der</strong>n ihrer Sprache. Von 2005 bis<br />

2008 unterstützte <strong>der</strong> Nationalfonds das<br />

erste Projekt, welches Schweizer Dialekte<br />

quantitativ auf <strong>der</strong>en zeitlichen und<br />

melodiösen Eigenschaften untersuchte.<br />

Adrian Leemann und Beat Siebenhaar,<br />

beide Sprachwissenschaftler, entschieden<br />

sich für die Dialekte aus <strong>Bern</strong>,<br />

Graubünden, Zürich und dem Wallis. Um<br />

die verschiedenen Spracheigenschaften<br />

evaluieren zu können, befragten die Forscher<br />

pro Dialekt fünf Gymnasiastinnen<br />

und fünf Gymnasiasten zu ihrer Zukunft<br />

nach <strong>der</strong> Matura. Mit einem Computerprogramm<br />

wurden die drei Minuten<br />

reine Sprechzeit je<strong>der</strong> Person bearbeitet.<br />

Mit seiner zeitlichen und melodiösen<br />

Analyse ist das Projekt europaweit einzigartig.<br />

<strong>Bern</strong> ist auf dem drittletzten<br />

Platz, nur in Bahrain und Malawi<br />

ist man noch langsamer.<br />

Adrian Leemann, selber kein <strong>Bern</strong>er,<br />

aber seit zehn Jahren in <strong>Bern</strong> wohnhaft,<br />

findet zwar, dass es keine typische<br />

<strong>Bern</strong>erinnen o<strong>der</strong> <strong>Bern</strong>er gebe. «Doch<br />

schon vor <strong>der</strong> Studie hatte ich die Vermutung,<br />

dass die <strong>Bern</strong>erInnen langsamer<br />

sprechen», erzählt er. Mit ihrer Untersuchung<br />

konnten die zwei Wissenschaftler<br />

schliesslich beweisen, was alle gedacht<br />

hätten: Die <strong>Bern</strong>erInnen sind die Langsamsten.<br />

Sie sprechen durchschnittlich<br />

gut eine Silbe weniger pro Sekunde (das<br />

macht pro Minute 60 Silben weniger)<br />

als die WalliserInnen, welche von allen<br />

vieren am schnellsten parlieren. Mit<br />

4,98 Silben pro Sekunde artikulieren sich<br />

die <strong>Bern</strong>erInnen auch langsamer als die<br />

ZürcherInnen und die BündnerInnen.<br />

«Im <strong>Bern</strong>deutschen werden <strong>der</strong> Phrasenbeginn<br />

und das Phrasenende stärker<br />

gedehnt. Das ist eine <strong>der</strong> Hauptursachen»,<br />

erklärt Leemann. In <strong>der</strong> Schweiz<br />

würden die Dialekte einen grossen<br />

Stellenwert geniessen und die Resultate<br />

seien ein wichtiger Kulturbeschrieb.<br />

Deshalb stosse die Studie immer wie<strong>der</strong><br />

auf grosses Interesse.<br />

Interesse am Klischee hat auch das<br />

<strong>Bern</strong>er Tourismusbüro. Denn damit<br />

lassen sich gute Geschäfte machen. Im<br />

touristischen Marketing geht es um die<br />

Vermittlung von Emotionen und authentischen,<br />

unverwechselbaren Bil<strong>der</strong>n.<br />

Man muss die potentiellen Gäste im<br />

Herzen berühren. Hier kommt die <strong>Bern</strong>er<br />

Langsamkeit zum Zug. Wohlgemerkt<br />

wird sie jedoch etwas an<strong>der</strong>s interpretiert<br />

als sonst. «<strong>Bern</strong>erInnen sind<br />

nicht langsam, son<strong>der</strong>n in <strong>Bern</strong> wird<br />

entschleunigt, das ist ein Unterschied»,<br />

argumentiert <strong>der</strong> Marketingleiter von<br />

«<strong>Bern</strong>erInnen sind nicht langsam,<br />

son<strong>der</strong>n in <strong>Bern</strong> wird<br />

entschleunigt, das ist ein Unterschied.»<br />

<strong>Bern</strong> Tourismus, Thomas Lüthi. Die<br />

Gemütlichkeit sei ein Zeichen von Lebensqualität.<br />

Das Tourismusbüro wirbt<br />

für die Marke «BERN» gezielt mit dem<br />

«<strong>Bern</strong>er Charme», wie die <strong>Bern</strong>er Langsamkeit<br />

plötzlich heisst. Hast und Hektik<br />

seien für die <strong>Bern</strong>erInnen Fremdworte.<br />

In ihrer Stadt geniesse man das Leben<br />

und nehme sich Zeit für die wirklich<br />

wichtigen Dinge. Für einen kurzen<br />

Schwatz unter den Lauben o<strong>der</strong> ein<br />

gemütliches «Kafichränzli» fänden die<br />

<strong>Bern</strong>erin und <strong>der</strong> <strong>Bern</strong>er immer Zeit. Das<br />

Zauberwort heisst «Entschleunigung».<br />

Im heutigen Alltag muss alles immer<br />

schnell gehen und wer nicht mitzieht,<br />

hat Stress. Marketingleiter Thomas Lüthi<br />

hat die Lösung: «Unsere <strong>Bern</strong>er Art bricht<br />

hier aus. Man nimmt sich Zeit. Mehr sein<br />

als müssen. Wer also aus dem stressigen<br />

Alltag fliehen will, findet bei uns die<br />

Oase.» Wie das Klischee hören sich aber<br />

auch diese Floskeln märchenhaft an. So-<br />

Ich mitEnergie.<br />

überzeuge<br />

Ein <strong>Bern</strong>er namens ...<br />

Ein <strong>Bern</strong>er namens Sami Streit<br />

verblüffte durch Beredsamkeit.<br />

Sein Wort war rasch, sein Geist war<br />

wendig<br />

und seine Sprechart sehr lebendig.<br />

Nach diesen Worten ist es klar,<br />

dass Sami gar kein <strong>Bern</strong>er war.<br />

Ein <strong>Bern</strong>er namens André Ott<br />

war sicher, dass <strong>der</strong> Liebe Gott<br />

stets gut nur von den <strong>Bern</strong>ern dachte,<br />

indem, als er die Sprachen machte,<br />

er mit dem Bärndütsch sie belohnte<br />

und mit dem Züritütsch verschonte.<br />

cb. Ueli <strong>der</strong> Schreiber (Guido Schmezer,<br />

geb. 28.12.1924, Olten) ist ein Schweizer<br />

Journalist und Schriftsteller, welcher sich<br />

in seinen Werken ausgiebig mit <strong>der</strong> <strong>Bern</strong>er<br />

Art beschäftigt.<br />

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BKW-Gruppe gibt es unter:<br />

www.bkw-fmb.ch/karriere<br />

wohl die Gäste wie auch die <strong>Bern</strong>erInnen<br />

selbst geben dem Tourismusbüro jedoch<br />

positive Rückmeldungen. Man treffe<br />

mit <strong>der</strong> Positionierung ins Schwarze.<br />

1779 hatte schon Johann Wolfgang von<br />

Goethe, als er sich in <strong>der</strong> Stadt <strong>Bern</strong> aufhielt,<br />

in einem Brief an seine Freundin<br />

Charlotte von Stein darüber geschrieben:<br />

«Sie ist die Schönste, die wir je gesehen<br />

haben.»<br />

unikum 151 9


geographie auf dem<br />

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10 unikum 151<br />

Das Geographische Institut <strong>der</strong> Uni <strong>Bern</strong><br />

gleicht immer mehr einem Bienen-<br />

stock. Seit Jahren steigen die Studierendenzahlen.<br />

Die finanziellen Mittel und <strong>der</strong><br />

Personalbestand halten jedoch nicht Schritt<br />

mit <strong>der</strong> Entwicklung. lukas rau<br />

Geographie ist ein attraktives Studienfach. Einige<br />

Scherzkekse fragen einen als Geographiestudi zwar immer<br />

noch gerne nach <strong>der</strong> Hauptstadt von Tohuwabohu.<br />

Mit Stadt-Land-Fluss-Län<strong>der</strong>kunde hat die Ausbildung<br />

am Geographischen Institut <strong>der</strong> Uni <strong>Bern</strong> (GIUB) aber<br />

überhaupt nichts zu tun. Die Breite des Faches, wie es<br />

am GIUB gelehrt wird, ist ohne Beispiel. Von meteorologisch-klimatischen<br />

Fragestellungen über politische Geographie,<br />

Wirtschaftsgeographie, Bodenkunde, Hydrologie,<br />

Geomorphologie, Naturgefahren, Fernerkundung,<br />

Phänologie bis zu Regionalentwicklung und Raumplanung<br />

kann man im GIUB alles studieren. Grob eingeteilt<br />

werden die Gebiete in Humangeographie, physische Geographie<br />

und die integrative Geographie. Letztere hat<br />

es sich zum Ziel gemacht, die beiden Hauptbereiche zu<br />

verbinden, interdisziplinäre Sichtweisen zu entwickeln<br />

und holistische Erklärungs- und Lösungsansätze für Pro-<br />

bleme zu finden. Wie ein Mantra taucht dabei immer<br />

wie<strong>der</strong> die Frage nach <strong>der</strong> nachhaltigen Ressourcenverteilung<br />

auf. Genau da stösst das GIUB allerdings selber<br />

an seine Grenzen.<br />

Wink mit dem Zaunpfahl<br />

Neu ist das nicht. Bereits 2003 war in den <strong>Bern</strong>er geographischen<br />

Mitteilungen zu lesen, dass das Betreuungsverhältnis<br />

<strong>der</strong> Anzahl Professuren zu den Hauptfachstudierenden<br />

bei 1:80 stehe. Der Fakultätsschnitt<br />

lag damals bei 1:25. Seit Jahren steigen die Studierendenzahlen,<br />

während die finanziellen Mittel und <strong>der</strong> Personalbestand<br />

mit diesem Anstieg nicht mithalten. 2007<br />

dann hat das GIUB <strong>der</strong> philosophisch-naturwissenschaftlichen<br />

Fakultät einen Strukturbericht vorgelegt,<br />

quasi ein Röntgenbild des Instituts, in dem es ausführlich<br />

auf die Problematik hinwies. Insbeson<strong>der</strong>e auf den<br />

Bedarf an DozentInnenstellen und die prekären Arbeitsbedingungen<br />

innerhalb des Instituts, welche die Qualität<br />

von Forschung und Lehre gefährdeten. Bei <strong>der</strong> Ausarbeitung<br />

des vertraulichen Strukturberichtes war auch<br />

die Fachschaft mit von <strong>der</strong> Partie. «Schon damals hat das<br />

Institut geschlossen For<strong>der</strong>ungen gestellt und mitgeteilt,<br />

dass es nicht mehr geht mit so vielen Studierenden<br />

und so wenigen Profs», sagt Andrea Keller von <strong>der</strong> Fachschaft.<br />

«Passiert ist aber nichts, obwohl <strong>der</strong> Bericht von<br />

<strong>der</strong> Fakultät gelobt wurde.» Im Oktober desselben Jahres<br />

wurde die Fachschaft <strong>der</strong> Geographie dann selber aktiv<br />

und schrieb einen offenen Brief direkt an Rektor Würgler,<br />

um die Sicht <strong>der</strong> Studierenden darzustellen. Darin<br />

monierte sie die schleichende Verschlechterung <strong>der</strong><br />

Studienbedingungen und stellte das Schreiben als veritablen<br />

«Hilferuf und wertvollen Hinweis» an die Unileitung<br />

dar. Ein Wink mit dem Zaunpfahl. Die Reaktion des<br />

Rektorats war bezeichnend. Es gab nämlich keine. «Wir<br />

haben per Mail nachgehakt, aber auch keine Antwort erhalten»,<br />

sagt Christina Willi, Fachschaftskoordinatorin.<br />

Was ist Nachhaltigkeit?<br />

Im Winter 2008 gab es dann doch noch eine Antwort aus<br />

dem Rektorat, im Sommer 2009 kam es auch zu einem<br />

Treffen, das ohne Folgen blieb. Obwohl die Geographie<br />

im Brennpunkt mehrerer Profilierungsbereiche <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />

<strong>Bern</strong> steht. Im aktuellen Jahresbericht 2010 geht<br />

Rektor Würgler in seinen Leitgedanken mehrmals auf<br />

diese nationalen Forschungsschwerpunkte, grösstenteils<br />

geographische Kernthemen, ein. Im Fokus stehen<br />

das Klima (Variabilität, Vorhersehbarkeit und Risiken),<br />

Nord-Süd (Forschungspartnerschaften zur Lin<strong>der</strong>ung<br />

von Syndromen des globalen Wandels), sowie das am<br />

GIUB angesiedelte Center for Development and Environment,<br />

das im Bereich <strong>der</strong> nachhaltigen Entwicklung<br />

weltweit Akzente setzt. Die Schaffung eines interdisziplinären<br />

Zentrums für Regionalwissenschaften wird<br />

ebenfalls vorangetrieben, auch dieses wird am GIUB zu<br />

finden sein. Das Engagement <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> in diesen<br />

Bereichen ist natürlich zu loben, auch an<strong>der</strong>e Disziplinen<br />

tragen dazu einen grossen Anteil bei. Die Nachhaltigkeit<br />

<strong>der</strong> Lehre in <strong>der</strong> Geographie bleibt trotzdem auf <strong>der</strong><br />

Strecke. Um den Puls <strong>der</strong> Studierenden zu fühlen, startete<br />

die Fachschaft <strong>der</strong> Geographie eine Umfrage. In <strong>der</strong><br />

Evaluation <strong>der</strong>selben kommen die wichtigsten Proble-


So weit ist es noch nicht: Betteln<strong>der</strong> Geographiestudent. bild: lukas rau<br />

matiken zur Geltung, aus denen konkrete For<strong>der</strong>ungen<br />

abgeleitet werden können. Der Zweijahres-Rhythmus<br />

von Veranstaltungen erschwert beispielsweise die Studienplanung<br />

und Erasmusaufenthalte. Bestimmte Veranstaltungen<br />

werden von bis zu 200 Studis besucht.<br />

Es gibt ein Überangebot an Vorlesungen, wobei Praktika<br />

und Seminare zu kurz kommen, obwohl diese sehr<br />

wertvoll sind bei <strong>der</strong> Entwicklung von «Soft Skills» und<br />

<strong>der</strong> Einübung des wissenschaftlichen Schreibens. Auch<br />

Feld- und Laborkurse fehlen. Die spärlichen Angebote in<br />

diesem Bereich werden überrannt. Die Exkursionstage<br />

wurden in einigen Jahren von ursprünglich 19 auf zehn,<br />

und schliesslich auf sechs reduziert. «Wir stehen diesbezüglich<br />

in engem Kontakt mit <strong>der</strong> Studienleitung am<br />

Institut», erklärt Christina Willi. Diese habe ein offenes<br />

Ohr, stosse aber an ihre Grenzen. «Auch <strong>der</strong> Mittelbau<br />

ist seit längerem überlastet.»<br />

Gesamtheitlich Denken!<br />

Jeannine Wintzer ist am GIUB wissenschaftliche Assistentin<br />

und Doktorandin und an <strong>der</strong> Phil.-nat.-Fakultät<br />

als Vertreterin des Unteren Mittelbaus aktiv. Sie betont,<br />

dass ein schlechtes Verhältnis zwischen ProfessorInnen<br />

und Studierenden meist zu Lasten des finanziell schlecht<br />

ausgestatteten Mittelbaus gehe. Das spürten die Studierenden,<br />

denn eine motivierende Lehre lebe auch vom<br />

Engagement <strong>der</strong> Lehrenden. Dies brauche genügend Zeit<br />

zur Vorbereitung und müsse vor allem entlöhnt werden.<br />

Es sei problematisch, wenn Studierende bei selbständigen<br />

Arbeiten ohne Begleitung seien, da für eine ausreichende<br />

Betreuung einfach keine Zeit zur Verfügung<br />

stehe. Dies wäre wichtig, um den Kontakt zu den Studierenden<br />

nicht zu verlieren. Das schlechte Betreuungsverhältnis<br />

sei jedoch nicht nur personell und finanziell ein<br />

Problem, son<strong>der</strong>n auch infrastrukturell. Die vollen Hörsäle<br />

ermöglichten die Durchführung alternativer Lernkonzepte<br />

nicht. Didaktik bestehe ja nicht aus hinstehen<br />

und Wissen nacherzählen, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> aktiven Aneignung,<br />

die eine gute Begleitung brauche, erklärt Jeannine<br />

Wintzer. «Das Institut geht allerdings kreativ mit <strong>der</strong> La-<br />

ge um, es haben sich auch organisatorisch schon einige<br />

Dinge geän<strong>der</strong>t», führt Christina Willi aus. So wandte<br />

sich die Fachschaft an den Dekan <strong>der</strong> phil.-nat.-Fakultät,<br />

Silvio Decurtins. Er nahm sich Zeit und zeigte viel<br />

Verständnis, aber auch ihm seien die Hände gebunden.<br />

«Der Kuchen ist so und so gross, wir können nicht mehr<br />

hergeben», sagt er. Die Geographie hätte allerdings erste<br />

Priorität, wenn neue Mittel hinzukommen würden. «Die<br />

Geographie hat einen hohen Stellenwert an <strong>der</strong> Fakultät<br />

und leistet auch gute Arbeit. Das machen unsere Weltraumphysiker<br />

aber auch.» Um Mittel freizustellen, müsse<br />

an an<strong>der</strong>en Orten abgebaut werden, was natürlich<br />

schwierig sei. Man müsse gesamtheitlich denken. «Wir<br />

haben die Wissenschaftstheorie und -geschichte an die<br />

phil.-hist.-Fakultät abgegeben. Dieser kleine Abbau hat<br />

bereits zu grossen Konflikten geführt.» Man müsse sich<br />

fragen, wer für mehr Mittel und Stellenpunkte zuständig<br />

sei, gibt er zu bedenken. «Das ist die Politik, das ist<br />

die Gesellschaft.» Der Beitrag des Kantons ist im Verhältnis<br />

zu den StudienanfängerInnen rückläufig.<br />

Die Qualitätslücke<br />

Decurtins spielt den Ball zurück ans Institut: «Wir ziehen<br />

alle am selben Strick, aber man muss haushälterisch<br />

mit den Mitteln umgehen. Die Geographie ist einzigartig<br />

in ihrer Breite, aber dies hat seinen Preis.» Auch an<strong>der</strong>e<br />

Disziplinen würden gerne ausbauen. «Aber wenn<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen und die Mittel, die man hat, auseinan<strong>der</strong>klaffen,<br />

dann entsteht eine Qualitätslücke», erläutert<br />

Decurtins. So sei es Sache des Institutes, sich selbst<br />

Grenzen zu setzen. «Wir sind bereit zu helfen, aber die<br />

Vorschläge müssen aus dem GIUB kommen.» Er lobt das<br />

Engagement <strong>der</strong> Fachschaft. «Genau das ist ihre Aufgabe!»<br />

Die Equipe um Christina Willi will denn auch weiterkämpfen.<br />

«Als Fachschaft haben wir die Möglichkeit,<br />

auch unkonventionelle Wege zu gehen», stellt sie fest.<br />

«Wir werden uns wohl an die Öffentlichkeit und die Politik<br />

wenden, aber mit welcher Strategie, das steht noch<br />

offen.» Bis auf Weiteres hält das Ressourcendilemma die<br />

ExpertInnen für Nachhaltigkeit in Atem.<br />

unikum 151 11


72 stunden<br />

professorin<br />

Was machen unsere Profs eigentlich<br />

den lieben langen Tag?<br />

Monika Betzler gibt Einblick in drei<br />

ganz normale Tage während<br />

des Semes-ters. Sie ist Professorin<br />

für Philosophie, Geschäftsführerin<br />

ihres Instituts und alleinerziehende<br />

Mutter.res mettler<br />

Montag: Sprechstunde auf dem Trottoir<br />

6:30 Aufstehen, frühstücken (Müsli),<br />

Handout für ein Proseminar ausdrucken.<br />

7:45 Mit dem Auto an die Uni fahren<br />

8:15 bis 10:00 Proseminar leiten («Ethik<br />

<strong>der</strong> Familie: was schulden Eltern ihren<br />

Kin<strong>der</strong>n?»). Danach Gespräch mit einem<br />

Professor-Kollegen.<br />

10:30 Mit <strong>der</strong> Sekretärin ein Problem<br />

besprechen.<br />

11:30 bis 12:30 Einem neuen Dozenten<br />

das Institut vorstellen und erklären, was<br />

er zu tun hat.<br />

12:30 bis 14:00 Sprechstunde mit drei<br />

Studierenden über <strong>der</strong>en Masterarbeiten<br />

und Gespräch mit polnischer Studentin<br />

über eine Diss. Die zweite Hälfte des Gesprächs<br />

führen die beiden auf dem Weg<br />

von <strong>der</strong> Unitobler zur UniS.<br />

14:00 bis 15:30 Treffen an <strong>der</strong> UniS mit<br />

zwei Frauen, die die Kin<strong>der</strong>uni organisieren,<br />

wo Betzler eine Vorlesung und einen<br />

Workshop gibt. Danach nach Hause<br />

fahren, etwas essen.<br />

Am Nachmittag mit Sohn (9) beschäftigen:<br />

Sendung zu Bin Laden anschauen<br />

(«das interessiert ihn») und mit ihm ein<br />

Kapitel in einem Buch über die Nazizeit<br />

lesen. Dann spielt er selber eine CD ab<br />

und Betzler checkt ihre E-Mails: Ein Student<br />

ist erkrankt, ein Postdoc will sein<br />

Paper besprechen, jemand fragt, ob Betzler<br />

eine Buchrezension schreiben will,<br />

Kollegen machen einen Vorschlag für ein<br />

trinationales Nationalfondsprojekt, eine<br />

Professorin aus Fribourg bedankt sich für<br />

die Zusammenarbeit.<br />

18:30 Telefongespräch mit einem Freund.<br />

Dann mit Sohn kochen und sich unterhalten.<br />

Danach spielt <strong>der</strong> Sohn Cello<br />

und Betzler hört zu, «sonst klappt das<br />

nicht so richtig». Eine Ladung Wäsche<br />

waschen.<br />

20:00 Sohn ins Bett bringen.<br />

12 unikum 151<br />

Monika Betzler (48), Professorin für Philosophie, spart Zeit, indem sie gleichzeitig lesen und<br />

zuhören kann. bild: res mettler<br />

Danach: Die Texte für ein Seminar und<br />

ein Kolloquium am nächsten Tag vorbereiten.<br />

23:30 Schlafen gehen.<br />

Dienstag: Gespräch über Fussball<br />

7:00 Aufstehen, Frühstücken (Brot mit<br />

Marmelade und Kaffee).<br />

8:00 Ins Büro fahren, Gespräch mit<br />

Sekretärin darüber, was so ansteht, Post<br />

lesen, E-Mails checken, den Text fürs Seminar<br />

von 12 Uhr nochmal durchgehen<br />

und Fragen vorbereiten.<br />

12:00 Von <strong>der</strong> Unitobler zum vonRoll-<br />

Areal gehen.<br />

12:15 bis 14:00 Seminar («Normativität»)<br />

leiten. Zurück zur Unitobler.<br />

14:15 bis 16:00 Kolloquium leiten.<br />

16:00 bis 17:00 Mit Postdoktorandin über<br />

Nationalfondsprojekt zum Thema «Familienbeziehungen»<br />

unterhalten.<br />

17:00 Imbiss in <strong>der</strong> Mensa holen, nach<br />

Hause fahren, «mit meinem Kind<br />

beschäftigen»: Gespräch über Fussball<br />

(Sohn macht Vortrag zum Thema).<br />

18:30 Abendessen.<br />

20:00 Sohn ins Bett bringen. Danach<br />

hinsetzen und Vortrag über Neuro-Enhancement<br />

vorbereiten.<br />

24:00 Ins Bett gehen.<br />

Mittwoch: Treffen mit Marketingprofi<br />

5:50 Aufstehen («viel zu früh») und frühstücken.<br />

Eine Stunde Vortrag (Neuro-<br />

Enhancement) üben.<br />

8:16 Zug nach Fribourg.<br />

9:15 Vortrag an Uni Fribourg an einer<br />

interdisziplinären Woche zum Thema<br />

«Bioethik».<br />

10:34 Zug zurück nach <strong>Bern</strong>.<br />

11:15 bis 13:00 Kolloquium leiten.<br />

13:00 bis 13:30 Im Büro über ein Buch<br />

eines Kollegen reden, eine Kollegin klagt,<br />

dass in letzter Zeit keine Zeit blieb zum<br />

Kaffee trinken. Post anschauen und<br />

Mails abarbeiten.<br />

14:15 In <strong>der</strong> Mensa Essen holen und nach<br />

Hause fahren. Mit dem Sohn und dessen<br />

Freund reden. Entspannen. Sohn ins<br />

Fussballtraining fahren.<br />

15:30 bis 18:30 Besuch einer Freundin,<br />

Marketingprofi, die sich auf Stiftungen<br />

spezialisiert hat, mit <strong>der</strong> Betzler bespricht,<br />

wie man Drittmittel generieren<br />

kann.<br />

18:30 Sohn vom Training abholen.<br />

Abendessen (Spaghetti Carbonara). Sohn<br />

zeigt <strong>der</strong> Mutter Fussballtricks.<br />

19:30 Zusammen Tagesschau schauen.<br />

20:00 Sohn ins Bett bringen. Danach:<br />

Den nächsten Tag vorbereiten, Mails<br />

schreiben und mit einem Freund telefonieren.<br />

23:30 Schlafen gehen.


seilschaft im<br />

polito-institut?<br />

Die Neubesetzung einer Professur<br />

am IPW sorgt unter Studieren-<br />

den für Gerüchte über eine angebliche<br />

Seilschaft. Denn <strong>der</strong> neue<br />

Professor ist mit den Leuten am IPW<br />

bestens vertraut. Was ist da<br />

genau abgelaufen? jacqueline lipp<br />

Unter allen Kandidierenden für die Neubesetzung<br />

des Lehrstuhls für Politische<br />

Soziologie, den bisher Prof. Steenbergen<br />

innehatte, schafften es zwei KandidatInnen<br />

in die Toppositionen: Markus<br />

Freitag und Margit Tavits. Während Freitag<br />

– nun gewählt – mit den Personen an<br />

<strong>der</strong> Uni <strong>Bern</strong> bestens vertraut ist, wies<br />

die Amerikanerin Tavits zwei mutmassliche<br />

Nachteile auf: Erstens konnte sie<br />

nicht an die Probevorlesung kommen.<br />

Sie hielt ihren Vortrag per Videokonferenz.<br />

Ihr zweites Handicap: Sie ist längst<br />

nicht so vernetzt wie Freitag. Hat ihr<br />

dieser Nachteil die Stelle gekostet?<br />

Bestens vernetzt<br />

Die persönlichen Bekanntschaften<br />

von Freitag mit dem Institut für Politikwissenschaften<br />

(IPW) bestehen auf<br />

mehreren Ebenen. Erstens fallen die<br />

gemeinsamen Publikationen auf. Bei<br />

rund <strong>der</strong> Hälfte aller Artikel auf Freitags<br />

Publikationsliste ist jemand aus dem<br />

IPW, häufig Adrian Vatter, ebenfalls mit<br />

im AutorInnenkollektiv o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Herausgeberschaft.<br />

Zweitens existieren enge<br />

Verknüpfungen in <strong>der</strong> Laufbahn. Freitag<br />

ist <strong>der</strong>zeit Professor an <strong>der</strong> Uni Konstanz,<br />

wo vor einigen Jahren auch Adrian Vatter<br />

tätig war. Zudem hat Freitag schon<br />

in <strong>Bern</strong> als Oberassistent geamtet und<br />

hier unter Klaus Armingeon, <strong>der</strong> immer<br />

noch am IPW ist, promoviert. Eine heikle<br />

Ausgangslage also für die Ernennungskommission,<br />

in <strong>der</strong> sowohl Vatter als<br />

auch Armingeon sassen.<br />

Kontroverse Meinungen<br />

In <strong>der</strong> achtköpfigen Ernennungskommission<br />

brachen heftige Diskussionen<br />

darüber aus, wer die fünf vordefinierten<br />

Kriterien besser erfülle. Bezüglich <strong>der</strong><br />

– jeweils ziemlich hoch gewichteten –<br />

«Anzahl und Qualität <strong>der</strong> Publikationen»<br />

schnitten beide sehr gut ab, jedoch war<br />

man sich nicht einig, ob nicht doch<br />

Tavits besser abgeschnitten habe. Bei<br />

den übrigen Kriterien wie Einwerbung<br />

von Drittmitteln und <strong>der</strong> erfolgreichen<br />

Ausbildung von akademischem Nachwuchs<br />

hatte Freitag Vorteile. «Es war<br />

auch ein strategischer Entscheid»,<br />

kommentiert Adrian Vatter, Institutsleiter<br />

sowie Professor und erklärt: «Unsere<br />

Ausrichtung ist die Schweizer- und die<br />

vergleichende europäische Politik. Wir<br />

müssen das Profil des IPW stärken, auch<br />

gegen aussen.» Freitag kenne sich in<br />

diesen Punkten sehr gut aus und sei deshalb<br />

die optimale Besetzung, während<br />

Tavits überhaupt keinen Bezug dazu<br />

habe, da ihr Schwerpunkt Estland und<br />

Osteuropa sei. Auch David Schwelien,<br />

<strong>der</strong> als Vertreter <strong>der</strong> Studierenden in <strong>der</strong><br />

Kommission sass, kann den Vorwurf <strong>der</strong><br />

Seilschaft nicht bestätigen. «Klar könnte<br />

die Tatsache, dass Freitag bereits mit den<br />

Leuten bekannt ist, eine Rolle gespielt<br />

haben. Aber es gab ganz klar an<strong>der</strong>e<br />

Faktoren.» So hätten auch die Studis für<br />

Freitag gestimmt.<br />

Befangen?<br />

Trotzdem – ist ein objektives Urteil möglich,<br />

wenn es um einen guten Kollegen<br />

geht? «Diese Situationen sind nicht<br />

immer einfach», gesteht Vatter. Die Vernetzung<br />

war aber nicht nur ein Vorteil<br />

für ihn. So haben sich offenbar einige,<br />

die Freitag kennen, gegen ihn ausgesprochen.<br />

Dieser Kommissionsmin<strong>der</strong>heit<br />

ging es vor allem um eine personell<br />

möglichst heterogene Besetzung des<br />

Instituts. Vatter weist darauf hin, dass<br />

die auswärtigen Gutachten zur Klärung<br />

<strong>der</strong> Situation beigetragen hätten. «Die<br />

beiden routinemässig eingeholten externen<br />

Gutachter sprachen sich eindeutig<br />

für Freitag aus. Nicht zuletzt, weil er dem<br />

gestellten Anfor<strong>der</strong>ungsprofil besser entsprochen<br />

hat.» Sich selber <strong>der</strong> Stimme<br />

zu enthalten, kam für den Institutsleiter<br />

nicht in Frage: «Ich werde die nächsten<br />

20 Jahre mit dieser Person zusammenarbeiten,<br />

da kann ich mich nicht aus einem<br />

Verfahren rausnehmen, auch wenn ich<br />

einen Kandidaten kenne.» Klaus Armingeon<br />

wollte sich gegenüber dem unikum<br />

nicht dazu äussern.<br />

sr hautnah<br />

Louis Scheiwiller, 20, studiert im 2. Semester<br />

Sozialwissenschaften. Er ist Mitglied des Sozialdemokratischen<br />

Forums und wurde im März<br />

neu in den StudentInnenrat gewählt. bild: zvg<br />

Wenn ich Rektor wäre, würde ich …<br />

mit möglichst vielen StudentInnen persönlich<br />

sprechen, denn als Rektor wäre<br />

ich zwar selbst mal Student gewesen,<br />

doch mittlerweile hätte sich sicher vieles<br />

verän<strong>der</strong>t.<br />

Ich engagiere mich im SR, weil …<br />

ich es wichtig finde, dass die StudentInnen<br />

von ihrem Recht zur Mitbestimmung<br />

Gebrauch machen und versuchen,<br />

dieses Recht möglichst zu vergrössern.<br />

Denn wir Studis sind nicht einfach nur<br />

DienstleistungsbezügerInnen <strong>der</strong> Uni,<br />

son<strong>der</strong>n wir gehören genauso dazu wie<br />

die Dozierenden auch, daher braucht<br />

die StudenInnenschaft nicht nur eine,<br />

son<strong>der</strong>n viele Stimmen.<br />

Mein kleiner Tipp für ein gutes Leben:<br />

Sich immer bewusst sein, was Mittel und<br />

was Zweck ist, dann spart man nicht nur<br />

einige Stunden, son<strong>der</strong>n vielleicht ein<br />

ganzes Studium in den falschen Hörsälen.<br />

Ich setze mich für folgende praktische<br />

Verbesserung im Studi-Leben ein:<br />

Mehr Mitspracherecht für die StudentInnen,<br />

tiefere Studiengebühren, lehrinteressiertere<br />

DozentInnen und gegen<br />

Numerus clausus.<br />

Wenn ich einen Ferrari hätte, würde ich …<br />

eine Weile meinen Spass haben, ihn<br />

dann verkaufen und mit dem Geld eine<br />

riesige Hüpfburg bauen lassen. Damit<br />

würde ich statt Neid gute Laune mehren.<br />

Mit dieser Person würde ich gerne mal in<br />

<strong>der</strong> Mensa essen:<br />

Hermann Hesse, weil er eine sehr interessante<br />

und gedankengeplagte Person<br />

war.<br />

Die Antworten an<strong>der</strong>er SR-Mitglie<strong>der</strong><br />

findest du auf www.unikum.unibe.ch<br />

unikum 151 13


studentInnenrat<br />

start in neue legislatur<br />

geglückt<br />

14 unikum 151<br />

Das Präsidium wurde gewählt, die Kommissionen<br />

besetzt. Doch bevor es so weit war,<br />

beschloss <strong>der</strong> SR, eine neue Kommission einzuführen<br />

und das Positionspapier zur Eva-<br />

luation von Lehrveranstaltungen anzunehmen.<br />

franziska zihlmann<br />

In Form eines Antrages for<strong>der</strong>te <strong>der</strong> SUB-Vorstand die<br />

Einführung einer neuen Hochschulpolitischen Kommission,<br />

genannt HoPoKo. Mit Hilfe dieser Kommission<br />

sollte es dem StudentInnenrat (SR) in Zukunft möglich<br />

sein, sich intensiver mit hochschulpolitischen Themen<br />

auseinan<strong>der</strong>zusetzen und sich besser in die Arbeit des<br />

Verbands <strong>der</strong> Schweizer Studierendenschaften (VSS)<br />

einzubinden, wie das SUB-Vorstandsmitglied Clau Dermont<br />

im Antrag schreibt. Eine thematische Kommission,<br />

welche aus acht SR-Mitglie<strong>der</strong>n und einer Vertretung<br />

des Vorstandes bestünde, würde somit eine vorbereitende<br />

und beratende Funktion für den SR übernehmen.<br />

Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kommission würden sich in thematischen<br />

Kommissionen des VSS einbringen und den SR<br />

laufend über Ereignisse und Diskussionen informieren.<br />

Zusätzlich könnten sie bei <strong>der</strong> Ausarbeitung von Positionspapieren<br />

dem SUB-Vorstand in beraten<strong>der</strong> Funktion<br />

zur Seite stehen und sich als Delegierte für die Delegiertenversammlung<br />

des VSS zur Wahl stellen.<br />

«Verletzung <strong>der</strong> Gewaltentrennung»<br />

Der SR begrüsste dieses Anliegen zwar, war jedoch mit<br />

<strong>der</strong> Zusammensetzung <strong>der</strong> Kommission nicht vollständig<br />

zufrieden. So argumentierte Dominik Fitze vom Sozialdemokratischen<br />

Forum (SF) gegen die Vertretung<br />

des Vorstandes in <strong>der</strong> Kommission: «Der Vorstand soll<br />

nicht in <strong>der</strong> Kommission vertreten sein, da es eine SR-<br />

Kommission wäre und durch die Mitbestimmung des<br />

Vorstandes zusätzlich die Gewaltentrennung verletzt<br />

würde.» Eine klare Mehrheit im SR unterstützte diese<br />

Än<strong>der</strong>ung. Auch <strong>der</strong> zweite Antrag aus <strong>der</strong> SF-Fraktion<br />

wurde klar angenommen. Regula Steiner for<strong>der</strong>te darin,<br />

dass die HoPoKo mindestens zwei Delegierte für die Delegiertenversammlung<br />

des VSS stellen kann. Enttäuscht<br />

über diese Entscheidungen war <strong>der</strong> Vorstand. «Wenn<br />

<strong>der</strong> Vorstand nicht in <strong>der</strong> Kommission ist, kann wichtiges<br />

Hintergrundwissen verloren gehen und es wird<br />

schwerer für die Kommission, thematisch zu arbeiten»,<br />

erklärte Clau Dermont.<br />

Mehr Transparenz in <strong>der</strong> Lehre<br />

Mit einem klaren Entscheid hiess <strong>der</strong> SR das Positionspapier<br />

vom SUB-Vorstand gut, welches darlegt, wie die<br />

Qualität <strong>der</strong> Lehrveranstaltungen geprüft und gesichert<br />

werden soll. Vorgängig haben sowohl die Fachschaftskonferenz<br />

als auch ein Postulat («Zwingende Veröffent-<br />

lichung von Lehrevaluationen») des grünliberalen Christoph<br />

Thommen dies gefor<strong>der</strong>t. Für die SUB trägt eine<br />

kontinuierliche und transparente Evaluation <strong>der</strong> Lehrveranstaltungen<br />

zur Sicherung und Verbesserung <strong>der</strong><br />

Qualität <strong>der</strong> Lehre bei. Es ist deshalb wichtig, dass alle<br />

Veranstaltungen mindestens einmal pro Jahr evaluiert<br />

werden. Ziel wäre es jedoch, dass in Zukunft je<strong>der</strong><br />

Kurs zweimal bewertet wird, damit einerseits die Lehre,<br />

an<strong>der</strong>erseits aber auch die Leistungskontrolle beurteilt<br />

werden kann. Diese Ergebnisse sollen schliesslich für<br />

die Studierenden online einsehbar sein. Mit Hilfe dieser<br />

Transparenz kann eine reale Verbesserung in <strong>der</strong> Lehre<br />

erzielt werden und die Lehrveranstaltung nach <strong>der</strong> Qualität<br />

<strong>der</strong> Lehre gewählt werden. Gleichzeitig soll jedoch<br />

auch die <strong>Universität</strong> einen Massnahmenplan bezogen<br />

auf ungenügende Resultate erarbeiten.<br />

Neue Vizepräsidentin<br />

Für die neue Legislatur stellte sich <strong>der</strong> bisherige SR-Präsident<br />

Dennis Briechle (Grünliberale) zur Wie<strong>der</strong>wahl.<br />

Der Rat bestätigte ihn mit einem klaren Entscheid in<br />

seiner Funktion als SR-Präsident. Da die bisherige SR-Vizepräsidentin<br />

Letizia Carigiet (SF) in <strong>der</strong> vergangenen<br />

Legislatur zum Vorstandsmitglied <strong>der</strong> SUB gewählt wurde,<br />

musste <strong>der</strong> vakante Posten an <strong>der</strong> Ratssitzung besetzt<br />

werden. Zur Wahl stellte sich die Siegerin <strong>der</strong> vergangenen<br />

SR-Wahlen – Agnes Schöpfer (Junge Grüne).<br />

Per Akklamation wurde Agnes Schöpfer vom Rat zur Vizepräsidentin<br />

gewählt.<br />

Die frisch gewählten SR-Mitglie<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Arbeit.<br />

bild: carlo bischoff


studentInnenrat<br />

gute aussichten<br />

Das Nagen am Hungertuch hat ein Ende. Der<br />

SUB-Vorstand präsentiert den Abschluss<br />

für das Geschäftsjahr 2009/2010 und überrascht<br />

mit einem Ertragsüberschuss<br />

von 11 510 Franken. Doch die Erfolgsrechnung<br />

ist mit Vorsicht zu geniessen, wie die<br />

Ausführungen des SUB-Vorstandes zeigen.<br />

franziska zihlmann<br />

Die frisch gewählten SR-Mitglie<strong>der</strong> starten mit guten<br />

Voraussetzungen in die neue Legislatur. Entgegen den<br />

Erwartungen konnte <strong>der</strong> SUB-Vorstand an <strong>der</strong> konstituierenden<br />

SR-Sitzung eine positive Abschlussrechnung<br />

für das Geschäftsjahr 2009/2010 präsentieren. Wurde<br />

im vergangenen Geschäftsjahr noch ein Verlust von<br />

13 640 Franken erwirtschaftet, konnte dieses Jahr ein<br />

Gewinn von 11 510 Franken verzeichnet werden. Der Gewinn<br />

resultiert aus verschiedenen Än<strong>der</strong>ungen, wie das<br />

Vorstandsmitglied Lorenz Solothurnmann vom Ressort<br />

Finanzen erklärt: «Durch Umstrukturierungen konnten<br />

wir an gewissen Orten Geld einsparen o<strong>der</strong> haben<br />

weniger Geld ausgegeben als erwartet.» So beispielsweise<br />

beim unikum, welches seit vergangenem Semes-<br />

ter nicht mehr nach Hause geschickt, son<strong>der</strong>n verteilt<br />

wird. Zusätzlich wurde jedoch auch <strong>der</strong> Budgetposten<br />

für Fachschaften nicht vollständig ausgeschöpft und<br />

beim unikum durch Werbung mehr Geld eingenommen<br />

als erwartet.<br />

Altlasten beseitigen<br />

«Trotzdem haben wir nicht massig Geld zur Verfügung»,<br />

fährt Solothurnmann weiter. «Wir können zwar einen<br />

Gewinn für das Geschäftsjahr 2009/2010 verzeichnen,<br />

müssen diesen jedoch mit dem Verlust von 2008/2009<br />

verrechnen.» Denn <strong>der</strong> Verlust aus dem vergangenen<br />

Geschäftsjahr wurde nie mit dem Eigenkapital verrechnet.<br />

Aus diesem Grund stellte Lorenz Solothurnmann als<br />

Verantwortlicher für das Ressort Finanzen den Antrag,<br />

dass <strong>der</strong> diesjährige Ertragsüberschuss nicht zur Reservebildung<br />

o<strong>der</strong> Speisung an<strong>der</strong>er Projekte gebraucht,<br />

son<strong>der</strong>n zur Tilgung des negativen Gewinnvortrages<br />

eingesetzt wird. Der restliche negative Gewinnvortrag,<br />

welcher nach <strong>der</strong> Verrechnung verbleibt, soll durch den<br />

SR-Reservefonds ausgeglichen werden. «Damit können<br />

wir unsere Altlasten beseitigen und für Transparenz sorgen»,<br />

begründet <strong>der</strong> Finanzverantwortliche. Diese Argumentation<br />

leuchtete dem SR ein und so wurden denn<br />

auch <strong>der</strong> Jahresabschluss und die Anträge zur Gewinnverteilung<br />

mit einem deutlichen Mehr angenommen.<br />

Beratungsstelle <strong>der</strong> <strong>Bern</strong>er<br />

Hochschulen<br />

Beratung / Coaching<br />

Studiengestaltung (Studienplanung, Studienfachwechsel und Fächerkombination, Alternativen<br />

zum Studium, Koordination von Studium und Erwerbsarbeit, Studium und Familie, Studienfinanzierung),<br />

Arbeits- und Lerntechniken und Bewältigung von Prüfungen, Laufbahnplanung und<br />

Berufseinstieg, Konflikte in persönlichen und studienbezogenen Beziehungen, Schwierigkeiten,<br />

Krisen und persönliche Entwicklung<br />

Mailberatung für Studierende zu Informationsfragen und bei persönlichen Anliegen unter<br />

www.beratungsstelle.bernerhochschulen.ch<br />

Unsere Angebote sind unentgeltlich und vertraulich. Telefonische o<strong>der</strong> persönliche Anmeldungen<br />

nimmt das Sekretariat entgegen.<br />

Information<br />

Online-Angebot unter www.beratungsstelle.bernerhochschulen.ch: Studienführer <strong>der</strong><br />

drei <strong>Bern</strong>er Hochschulen, Beratungstexte mit didaktischen Materialien zu Schlüsselkompetenzen<br />

des Studierens, Wegweiser Studienfinanzierung, Linkportal mit rund 500 kommentierten<br />

Links zum Studium, Berufseinstieg und zu Berufsfel<strong>der</strong>n u.a.<br />

Bibliothek: Informationen über Fachrichtungen an Schweizer Hochschulen, zu Bewerbungen,<br />

Berufsfel<strong>der</strong>n und zur Laufbahnplanung; Medien zur Planung und Strukturierung des Studiums,<br />

zu Lern- und Arbeitstechniken, Stressbewältigung und Motivation; Fachliteratur zu psychologischen<br />

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zu Konflikten und Methoden <strong>der</strong> Erwachsenenbildung.<br />

Workshops<br />

Wir leiten Workshops zu Themen wie: Lern- und Arbeitstechnik, Referatskompetenz, wissenschaftliches<br />

Schreiben, Prüfungssituation, Stressbewältigung, persönliche Entwicklung und<br />

Sozialkompetenz, Berufseinstieg, Laufbahnplanung, Mentoring.<br />

Beratungsstelle <strong>der</strong> <strong>Bern</strong>er Hochschulen<br />

Erlachstrasse 17, 3012 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 631 45 51, Fax 031 631 87 16<br />

E-Mail: bstsecre@bst.bernerhochschulen.ch<br />

Website: www.beratungsstelle.bernerhochschulen.ch<br />

Montag bis Freitag 8.00 - 12.00 und 13.30 - 17.00 Uhr (Freitag bis 16.30 Uhr)<br />

Die Bibliothek ist am Mittwoch Vormittag geschlossen.<br />

Die Beratungsstelle ist auch während <strong>der</strong> Semesterferien geöffnet.<br />

20.01.2009 bst/RM<br />

Wir suchen:<br />

Verwaltungsmitglied <strong>der</strong> Studentischen<br />

Buchgenossenschaft <strong>Bern</strong><br />

In <strong>der</strong> Studentischen Buchgenossenschaft bekommst Du die Möglichkeit, in<br />

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Buchhaltung etc.) kennen, Du wirkst bei wichtigen Entscheidungen mit und<br />

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Neben einem allgemeinen Interesse für Fragen rund um den Buchhandel<br />

bringst Du die Bereitschaft mit, Dich in die verschiedenen Aufgabenbereiche<br />

<strong>der</strong> Verwaltungstätigkeit einzuarbeiten und dich für die Studentische<br />

Buchgenossenschaft <strong>Bern</strong> einzusetzen.<br />

Diese anspruchsvolle Aufgabe erfor<strong>der</strong>t eine längerfristige Mitarbeit bei <strong>der</strong><br />

Buchgenossenschaft; ideal ist ein Zeithorizont von mindestens zwei bis drei<br />

Jahren.<br />

Die Verwaltungsmitgliedschaft basiert auf einem Mandats- und nicht auf<br />

einem Angestelltenverhältnis, <strong>der</strong> Zeitaufwand richtet sich nach den<br />

anfallenden Aufgaben.<br />

Haben wir Dein Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Deine schriftliche<br />

o<strong>der</strong> elektronische Bewerbung an: Studentische Buchgenossenschaft, z.H.<br />

Jean-Claude Du Shaw, Hochschulstrasse 4, 3012 <strong>Bern</strong> bzw.<br />

jcdushaw@students.unibe.ch<br />

Bei Fragen: jcdushaw@students.unibe<br />

(Jean-Claude Du Shaw, Verwaltungsmitglied)<br />

10. 03. 2011<br />

unikum 151 15


«geo ist auch heute noch ein von<br />

männern dominiertes fach»<br />

16 unikum 151<br />

Ende Mai nimmt die fünfte Womentoring-Runde<br />

ihr Ende. Die Mentorin Anne Wolf,<br />

ehemalige Assistentin am Geographischen Institut,<br />

und ihre Mentee Yasmine Willi,<br />

Geographiestudentin, blicken auf das vergangene<br />

Jahr zurück und erzählen von<br />

ihren Erfahrungen. franziska zihlmann<br />

Vor welchem Hintergrund habt ihr euch für das Womentoring-Projekt<br />

entschieden?<br />

Yasmine Willi (Y): Als das Projekt gestartet wurde, habe<br />

ich mit meinem Master in Geographie begonnen. Da<br />

ich schon immer mit dem Gedanken gespielt hatte, eine<br />

Dissertation zu schreiben, stiess diese Ausschreibung<br />

bei mir sofort auf grosses Interesse. Ich erhoffte mir dadurch<br />

Unterstützung, um eine Entscheidung treffen zu<br />

können.<br />

Anne Wolf (A): Ich war ebenfalls sofort von diesem<br />

Projekt begeistert, als ich als Mentorin ange-<br />

Yasmine Willi und Anne Wolf erklimmen gemeinsam die Karriereleiter. bild: carlo bischoff<br />

fragt wurde. Denn es ist eine gute Idee, in dieser Form<br />

junge Frauen an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> zu för<strong>der</strong>n und ihnen<br />

den Einstieg in die Wissenschaft zu erleichtern.<br />

Ihr habt euch während <strong>der</strong> Projektzeit immer wie<strong>der</strong> in<br />

Teams getroffen. Wie sieht so ein Treffen aus?<br />

Y: Die Treffen wurden immer ausgehend von Themen,<br />

die mich gerade beschäftigten, organisiert. So<br />

konnte ich beispielsweise Fragen zum Studium, aber<br />

auch zur weiteren Laufbahnplanung mit Anne besprechen.<br />

Wir haben uns aber die ganze Zeit auch<br />

an unseren zu Beginn formulierten Zielen orientiert.<br />

«Es ist wichtig, die Erfahrungen an Studentinnen<br />

weiterzugeben.»<br />

A: Die zentrale Frage, um die wir uns während unserer<br />

gemeinsamen Projektzeit immer wie<strong>der</strong> gedreht haben,<br />

war sicherlich, ob Yasmine ein Doktorat machen möch-


te o<strong>der</strong> welche Möglichkeiten sonst vorhanden sind. Wir<br />

besprachen beispielsweise auch, wie frau einen erfüllenden<br />

Beruf und Familie vereinbaren kann. Interessant<br />

war, dass ich mich am Ende meiner Studienzeit ebenfalls<br />

mit diesen Fragen auseinan<strong>der</strong> gesetzt habe.<br />

«Junge Männer wurden in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

oft geför<strong>der</strong>t und werden es auch<br />

weiterhin stark. Deshalb ist ein Projekt spezifisch<br />

für Frauen wichtig.»<br />

Was bietet Womentoring zusätzlich zu diesen Treffen?<br />

Y: Wir haben immer wie<strong>der</strong> an organisierten Treffen<br />

des Womentoring-Projekts die an<strong>der</strong>en Teams getroffen<br />

und uns ausgetauscht. So haben wir an gemeinsamen<br />

Mittagessen teilgenommen o<strong>der</strong> konnten diverse<br />

Workshops besuchen. Zusätzlich hatten wir auch<br />

die Chance, verschiedene Leute zu treffen, die in <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

tätig sind und von ihren Erfahrungen erzählt<br />

haben. Frau Prof. Emmenegger erzählte uns beispielsweise,<br />

wie sie Beruf und Familie unter einen Hut bringt.<br />

A: Gleichzeitig gab es auch getrennte Workshops für uns<br />

Mentorinnen. Wir erhielten eine Weiterbildung in Coaching,<br />

was für mich sehr bereichernd war. Zum an<strong>der</strong>n<br />

gab es auch eine Zwischenevaluierung, in <strong>der</strong> wir uns<br />

austauschen und Fragen klären konnten.<br />

Bisher wird dieses Mentoring-Projekt nur für Frauen angeboten.<br />

Findet ihr das richtig o<strong>der</strong> glaubt ihr, dass es<br />

auch ein Mentoring-Projekt für Männer geben sollte?<br />

A: Gerade Geographie ist auch heute oftmals noch ein<br />

von Männern dominiertes Fach. «Mentoring» existiert<br />

Info<br />

Womentoring ist ein Mentoringprojekt, welches an <strong>der</strong><br />

<strong>Universität</strong> <strong>Bern</strong> bereits zum fünften Mal angeboten<br />

wird und in seiner Form gezielt Nachwuchskräfte für die<br />

Wissenschaft för<strong>der</strong>t. Das Projekt richtet sich an Studentinnen<br />

(Mentees), die sich mit dem Gedanken auseinan<strong>der</strong>setzen,<br />

eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen<br />

und an Assistentinnen o<strong>der</strong> Doktorandinnen (Mentorinnen),<br />

die sich in Coachingfähigkeiten üben möchten.<br />

In beraten<strong>der</strong> und unterstützen<strong>der</strong> Funktion steht die<br />

Mentorin ihrer Mentee zur Verfügung und hilft ihr bei<br />

<strong>der</strong> Entscheidungsfindung bezüglich dem Verfassen<br />

einer Dissertation und <strong>der</strong> persönlichen Laufbahnplanung.<br />

Das Projekt wird von <strong>der</strong> <strong>StudentInnenschaft</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Universität</strong> <strong>Bern</strong> (SUB) getragen und von <strong>der</strong> Abteilung<br />

für die Gleichstellung von Frauen und Männern <strong>der</strong> Uni<br />

<strong>Bern</strong>, <strong>der</strong> Beratungsstelle <strong>der</strong> <strong>Bern</strong>er Hochschulen sowie<br />

<strong>der</strong> <strong>Universität</strong>sleitung unterstützt.<br />

Nächste Runde: Das Anmeldeverfahren für die nächste<br />

Womentoring-Runde startet voraussichtlich im Frühjahr<br />

2012.<br />

Weitere Infos: http://subnew.unibe.ch/womentoring<br />

an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> seit jeher, wenn man dem auch nicht<br />

direkt so sagt. Denn oft werden Studenten und Studentinnen<br />

von ihren Professoren im regelmässigen Austausch<br />

persönlich beraten und geför<strong>der</strong>t. Junge Männer<br />

wurden in <strong>der</strong> Vergangenheit oft geför<strong>der</strong>t und werden<br />

es auch weiterhin stark. Aus diesem Grund finde ich es<br />

sehr wichtig, dass es ein För<strong>der</strong>ungsprojekt spezifisch<br />

für Frauen gibt.<br />

Y: Zusätzlich gibt es auf <strong>der</strong> Doktorandenstufe an <strong>der</strong><br />

<strong>Universität</strong> <strong>Bern</strong> genug an<strong>der</strong>e För<strong>der</strong>ungsprojekte, die<br />

für Männer angeboten werden.<br />

Bald wird eure Runde zu Ende sein. Wagen wir einen Blick<br />

zurück. Wie sieht euer Fazit aus?<br />

Y: Für mich war es eine sehr gute Erfahrung, die sogar<br />

meine Erwartungen an das Womentoring-Projekt übertroffen<br />

hat. Dank diesem Projekt habe ich Klarheit und<br />

Sicherheit für meine Zukunft gewonnen. Nun kann ich<br />

mir gut vorstellen, dass ich ein bis zwei Jahre nach dem<br />

Master doktorieren werde. Dazwischen möchte ich aber<br />

gerne noch praktische Erfahrungen sammeln, beispielsweise<br />

in Form eines Traineeships.<br />

A: Auch für mich war es eine spannende Zeit, die sehr<br />

gewinnbringend war. Denn es ist eine wichtige Aufgabe,<br />

an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> die Erfahrungen an Studentinnen<br />

weiterzugeben. Dadurch erhalten die Mentees Tipps von<br />

einer Person mit Aussenperspektive, die ganz woan<strong>der</strong>s<br />

steht, sowohl zeitlich als auch in <strong>der</strong> Lebenssituation.<br />

Tapetenwechsel<br />

Anmeldefristen nicht verpassen!<br />

Mobilitätsprogramm Schweizer<br />

<strong>Universität</strong>en<br />

15. November + 15. April<br />

Erasmus<br />

1. März bei FachkoordinatorIn<br />

Ausnahme: Geschichte, Recht und<br />

Sozialanthropologie 1. Februar<br />

ISEP – International Student<br />

Exchange Program<br />

15. Januar + 15. Mai<br />

Austauschpartner weltweit<br />

15. Januar + 15. Mai<br />

www.int.unibe.ch ➔ Outgoing<br />

Sprechstunden<br />

Dienstag und Donnerstag,<br />

10 – 13 Uhr o<strong>der</strong><br />

nach Vereinbarung.<br />

Internationales Büro<br />

Hochschulstrasse 4<br />

3012 <strong>Bern</strong><br />

www.int.unibe.ch<br />

unikum 151 17


medizin: prüfungseinsicht<br />

verweigert<br />

Bei <strong>der</strong> Prüfung ungerecht behandelt?<br />

Deine Note ist zu schlecht?<br />

Dein Problem, denn dafür<br />

interessiert sich kein Schwein. Wenn<br />

du Medizin studierst, darfst<br />

du nicht einmal deine Prüfung einsehen,<br />

ohne Rekurs einzulegen.<br />

marisa molinaro und res mettler<br />

Es ist Sommer 2009, als Maya Stucki*<br />

erfährt, dass sie durch die mündlichen<br />

Prüfungen des zweiten Studienjahres<br />

Medizin gefallen ist. Wegen einem Punkt<br />

muss sie das ganze Jahr wie<strong>der</strong>holen.<br />

«Ich wollte nur die Prüfung einsehen<br />

und wissen, was ich falsch gemacht hatte,<br />

denn ich hatte wirklich das Gefühl,<br />

dass mir diese Prüfung gut gelaufen<br />

war. Ich wollte eigentlich gar keinen<br />

Rekurs einreichen», sagt die Studentin<br />

heute. Ihre Prüfung durfte sie aber nicht<br />

einsehen, denn an<strong>der</strong>s als an an<strong>der</strong>en<br />

Fakultäten müssen Medizinstudis Rekurs<br />

einlegen, bevor sie Prüfungseinsicht<br />

erhalten. Also reichte Stucki doch Rekurs<br />

ein. Als sie die Prüfung sah, war sie<br />

überzeugt, dass etwas mit <strong>der</strong> Bewertung<br />

nicht stimmte und zog den Rekurs<br />

weiter. Über ein halbes Jahr nach <strong>der</strong><br />

Prüfung wurde ihr von <strong>der</strong> Rekurskommission<br />

mitgeteilt: Beschwerde abgewiesen.<br />

Rekurse bei ungerechter Note sinnlos<br />

«Bei Beschwerden gegen Ergebnisse<br />

von Prüfungen ist die Rüge <strong>der</strong> Unangemessenheit<br />

unzulässig.» Hinter dieser<br />

gestelzten Formulierung im Unigesetz<br />

verbirgt sich <strong>der</strong> Grund, warum die meisten<br />

Rekurse, darunter auch <strong>der</strong> von Stucki,<br />

sinnlos sind. Im Klartext heisst dieser<br />

Satz nämlich: Wenn du findest, dass du<br />

an einer Prüfung zu schlecht bewertet<br />

worden bist, ist es dir nicht erlaubt, das<br />

einzuklagen. Egal wie ungerechtfertigt<br />

eine Note ist, es gibt keine Möglichkeit,<br />

dagegen vorzugehen. Stuckis Rekurs<br />

hatte also von Anfang an keine Chance.<br />

Denn wenn Studis glauben, ungerecht<br />

benotet worden zu sein, dann wird auf<br />

ihren Rekurs oft gar nicht erst eingegangen<br />

o<strong>der</strong> er wird wie bei Stucki mit<br />

18 unikum 151<br />

Sicherheit abgelehnt. Hingegen kann gegen<br />

formale Fehler Beschwerde geführt<br />

werden (siehe Infobox S. 19). Selbst wenn<br />

eine Prüfungsbeschwerde erfolgreich ist,<br />

heisst das nicht unbedingt, dass die Prüfung<br />

deswegen auch bestanden ist. Das<br />

ist zwar grundsätzlich möglich und dann<br />

<strong>der</strong> Fall, wenn ein technischer Fehler<br />

vorliegt, zum Beispiel die Punkte falsch<br />

zusammengezählt wurden. Meistens<br />

wird die Prüfung aber nur «kassiert»,<br />

das heisst, sie wird für ungültig erklärt.<br />

Obwohl <strong>der</strong> Rekurs angenommen wurde,<br />

muss man die Prüfung noch einmal ablegen<br />

und das Jahr wie<strong>der</strong>holen, genau<br />

wie wenn die Beschwerde abgelehnt<br />

worden wäre.<br />

Wer Prüfung sehen will, zahlt<br />

Patrizia Binz, Vorstandsmitglied <strong>der</strong><br />

Fachschaft Medizin ist empört: «Medizinstudis<br />

sollten ihre Prüfung wie alle<br />

an<strong>der</strong>en einsehen dürfen. Dass man<br />

dafür bezahlen muss, ist total entwürdigend.»<br />

Denn wer bei den MedizinerInnen<br />

die Prüfung einsehen will, muss<br />

Rekurs einreichen und das kostet: 50<br />

Franken wenn man nur die Prüfung<br />

sehen will und dann den Rekurs zurückzieht.<br />

Maya Stucki, die ihren Rekurs<br />

durchzog, legte dafür ganze 350 Franken<br />

hin, die nicht rückerstattet wurden, weil<br />

<strong>der</strong> Rekurs nicht durchgekommen ist.<br />

«Die tun so schwierig mit <strong>der</strong> Prüfungseinsicht,<br />

weil sie nicht wollen, dass man<br />

sich die Prüfungsfragen merken kann»,<br />

vermutet Vorständin Patrizia Binz (siehe<br />

Interview S. 19). Was Binz aber beson<strong>der</strong>s<br />

nervt, ist, dass die Beschwerden nicht<br />

immer anonym behandelt werden. So<br />

hörte Maya Stucki, wie Dozierende in<br />

<strong>der</strong> Mensa über sie sprachen. Binz vom<br />

Vorstand meint: «Das geht gar nicht!<br />

Rekurse können genauso gut anonym<br />

behandelt werden.» Sie hat sich stark<br />

dafür eingesetzt, dass die Dozierenden<br />

nicht wissen, wer genau Beschwerde<br />

eingereicht hat: «Wir sind einfach zu nah<br />

an unseren Profs dran, die prüfen uns in<br />

<strong>der</strong> nächsten Prüfung wie<strong>der</strong>. Und wenn<br />

die das nicht toll finden, dass jemand<br />

Rekurs eingelegt hat, dann viel Vergnügen<br />

an <strong>der</strong> nächsten Mündlichen.» Trotz<br />

allem Engagement, geän<strong>der</strong>t habe sich<br />

bis jetzt nicht viel. Nach wie vor würden<br />

illustration: angela wüst<br />

die Namen von rekurrierenden Studis<br />

die Runde machen.<br />

Praxis gegen Weisung <strong>der</strong> Unileitung<br />

Seit September 2010 werden alle Prüfungen<br />

in <strong>der</strong> Medizin bis zum Masterabschluss<br />

unter <strong>der</strong> Verantwortung<br />

<strong>der</strong> Medizinischen Fakultät abgelegt<br />

und nicht mehr wie bis anhin unter<br />

<strong>der</strong> Zuständigkeit des Bundesamtes für<br />

Gesundheit. Laut Peter Eggli, Dekan <strong>der</strong><br />

Medizinischen Fakultät, werden seine<br />

Studis nach wie vor Rekurs einlegen<br />

müssen, um gegebenenfalls ihre Prüfungen<br />

sehen zu können (siehe Interview<br />

S. 19). Diese Praxis steht jedoch im<br />

Wi<strong>der</strong>spruch zu einer Weisung <strong>der</strong> Unileitung:<br />

«Richtlinien zur Akteneinsicht,<br />

Art. 1: Die Fakultäten gewähren den<br />

Studierenden bei je<strong>der</strong> Leistungskontrolle<br />

während eines Monats ab Eröffnung<br />

<strong>der</strong> Note Akteneinsicht in die relevanten<br />

Dokumente.» Im Studienreglement <strong>der</strong><br />

Medizinischen Fakultät steht, dass die<br />

Studierenden grundsätzlich Akteneinsichtsrecht<br />

haben, dass die Akteneinsicht<br />

aber aus «Interesse an <strong>der</strong> Geheimhaltung<br />

<strong>der</strong> Prüfungsfragen» eingeschränkt<br />

werden kann. Weil die Fakultät in jedem<br />

Fall ein Interesse hat, ihre Fragen geheim<br />

zu halten, müssen sich die Studierenden<br />

ihr Recht auf Akteneinsicht stets mit<br />

einem Rekurs erkaufen.<br />

*Name geän<strong>der</strong>t


«wir schützen unsere<br />

fragen»<br />

Medizinstudis zahlen, um ihre Prüfungen<br />

einsehen zu können,<br />

und ihre Rekurse werden nicht anonym<br />

behandelt. Peter Eggli,<br />

Dekan <strong>der</strong> Medizinischen Fakultät,<br />

nimmt Stellung. marisa molinaro<br />

und res mettler<br />

Bis anhin war es so, dass Medizinstudis<br />

Rekurs einlegen mussten, bevor sie Prüfungseinsicht<br />

hatten. Wird das auch in<br />

Zukunft so sein?<br />

Peter Eggli: Ja, wir werden an unserer<br />

Praxis nichts än<strong>der</strong>n.<br />

Wieso können Medizinstudis nicht wie an<br />

an<strong>der</strong>en Fakultäten einfach ihre Prüfungen<br />

einsehen?<br />

Bei uns sind die Prüfungen an<strong>der</strong>s. Die<br />

an<strong>der</strong>en Fakultäten haben keinen Fragekatalog,<br />

den sie schützen müssen.<br />

Das heisst, Ihre Fakultät hat etwas zu<br />

verbergen?<br />

Ja genau, nämlich unsere Fragen. Es gibt<br />

sogenannte Ankerfragen, die wir immer<br />

wie<strong>der</strong> verwenden. Die brauchen wir,<br />

um verschiedene Jahrgänge miteinan<strong>der</strong><br />

zu vergleichen und festzulegen, wie<br />

viele Punkte es zum Bestehen braucht.<br />

Dieses Instrument verlieren wir, wenn<br />

die Studierenden die Multiple-Choice-<br />

Prüfungen lange anschauen und sich<br />

die Fragen merken können. Denn dann<br />

werden die Fragen bekannt und wir<br />

müssen neue kreieren, was die Prüfung<br />

tendenziell schlechter macht.<br />

Finden Sie es nicht daneben, dass man<br />

zahlen muss, um seine Prüfung zu sehen,<br />

weil es dazu einen Rekurs braucht?<br />

Wenn <strong>der</strong> Rekurs nichts kostet, dann<br />

sagen sich alle: «Das kostet ja nichts,<br />

legen wir doch mal Rekurs ein.» Ich sehe<br />

nicht ein, wieso die Studierenden überhaupt<br />

ihre Prüfung sehen wollen. Wenn<br />

<strong>der</strong> Verdacht besteht, dass die Punkte<br />

falsch zusammengezählt wurden, dann<br />

kontrollieren wir das auf Wunsch, aber<br />

dazu müssen die Studierenden die<br />

Prüfung nicht sehen. O<strong>der</strong> vielleicht<br />

glaubt jemand, dass etwas an<strong>der</strong>es im<br />

Lehrbuch stand. Aber dann beantworten<br />

viele Studierende diese Frage falsch. Das<br />

merken wir, da jede Frage statistisch<br />

auf ihre Qualität überprüft wird, und<br />

streichen die Frage raus. Es kommen<br />

viele Studierende vorbei, die sagen: «Ich<br />

möchte die Prüfung sehen, um etwas<br />

daraus zu lernen.» Eine Prüfung ist aber<br />

keine Lehrveranstaltung. Ich sage aber<br />

allen meinen Prüfungsleiterinnen und<br />

Prüfungsleitern, dass sie erst einmal<br />

mit den Studierenden über die Prüfung<br />

reden sollen, was aus ihrer Sicht schief<br />

gelaufen ist.<br />

Manche Studierende vermuten, dass<br />

diese Gespräche dazu dienen, die Studis<br />

einzuschüchtern und von einem Rekurs<br />

abzuhalten.<br />

Man muss den Studierenden sagen, dass<br />

sie nur Rekurs machen sollen, wenn sie<br />

Aussicht auf Erfolg haben, weil das sonst<br />

viel kostet und viel Ärger bringt. Wir<br />

wollen die Studierenden von sinnlosen<br />

Rekursen abhalten, die ihnen nichts<br />

bringen und uns zwingen, seitenlange<br />

Stellungnahmen zu schreiben.<br />

Eine Weisung <strong>der</strong> Unileitung besagt,<br />

dass alle Studierenden während einem<br />

Monat nach <strong>der</strong> Prüfung das Recht haben,<br />

ihre Prüfung zu sehen. Wi<strong>der</strong>spricht ihre<br />

Praxis dagegen?<br />

Eine Weisung ist lediglich eine Empfehlung.<br />

Wir halten uns ans Studienreglement,<br />

welches differenzierter formuliert<br />

ist. Es stehen sich hier zwei Interessen<br />

gegenüber: Die Studierenden wollen<br />

ihre Prüfung sehen, um zu erfahren, ob<br />

etwas nicht korrekt gelaufen ist und wir<br />

haben das Interesse, unsere Fragen zu<br />

schützen. Es darf nicht sein, dass jemand<br />

aufgrund eines fehlerhaften Verfahrens<br />

ungerecht eingestuft wird. Aber ich will<br />

nicht, dass dann nach je<strong>der</strong> Prüfung<br />

dreissig Leute in meinem Büro stehen<br />

und ihre Prüfung nur aus Interesse einsehen<br />

wollen. Wir müssen alles machen,<br />

damit die Studierenden zu ihrem Recht<br />

kommen. Jede Person, die sich ungerecht<br />

behandelt fühlt, kann je<strong>der</strong>zeit bei mir<br />

vorbeikommen und wir besprechen die<br />

Situation. Aber wir müssen auch alles<br />

machen, um unsere Fragen zu schützen.<br />

Das ist am Schluss auch zum Wohle <strong>der</strong><br />

Studierenden. Denn wenn wir neue<br />

Peter Eggli, oberster Mediziner: «Jede Person,<br />

die sich ungerecht behandelt fühlt, kann je<strong>der</strong>zeit<br />

bei mir vorbeikommen.» bild: res mettler<br />

Fragen formulieren müssen, werden die<br />

Prüfungen tendenziell schlechter.<br />

Wieso werden die Rekurse nicht anonym<br />

behandelt?<br />

Rekursdaten sind vertraulich und sollten<br />

auch so behandelt werden. Wenn da eine<br />

Person etwas nicht vertraulich behandelt,<br />

dann verhält sie sich völlig unkorrekt.<br />

Wenn die Dozierenden erfahren, wer Rekurs<br />

einlegt, dürfte das zusätzlich vor einem<br />

Rekurs abschrecken. Machen sie das<br />

absichtlich?<br />

Da ist wie<strong>der</strong> dieses Feindbild, das so<br />

weit weg ist von <strong>der</strong> Realität. Die Studierenden<br />

meinen immer, wir seien ihre<br />

Gegner. Das stimmt nicht, wir sind stolz,<br />

wenn viele Studierende – aufgrund ihrer<br />

guten Leistungen – durch die Prüfungen<br />

kommen. Ich und die allermeisten meiner<br />

Kolleginnen und Kollegen gehen völlig<br />

unvoreingenommen an eine Prüfung<br />

ran. Es gibt Studierende, die mir weniger<br />

sympathisch sind und an<strong>der</strong>e sympathischer,<br />

aber an <strong>der</strong> Prüfung bin ich selbstverständlich<br />

so objektiv wie nur immer<br />

möglich.<br />

Info<br />

Hier haben Rekurse eine Chance ...<br />

• wenn Punkte falsch zusammengezählt<br />

wurden.<br />

• wenn vergessen wurde, eine Aufgabe<br />

zu korrigieren.<br />

• wenn Stoff getestet wurde, von dem<br />

es explizit hiess, dass er nicht getestet<br />

werde.<br />

• wenn die Prüferin o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Prüfer während<br />

<strong>der</strong> Prüfung telefoniert o<strong>der</strong> wenn<br />

er/ sie Studis respektlos behandelt.<br />

• wenn im Nebenzimmer eine Bohrmaschine<br />

losgeht o<strong>der</strong> das Studienreglement<br />

in irgendeiner an<strong>der</strong>en Weise<br />

verletzt wird.<br />

unikum 151 19


sub-mitglie<strong>der</strong> gehen<br />

gratis ins open-air-kino<br />

Das OrangeCinema in <strong>Bern</strong> wird<br />

neuer Kulturpartner <strong>der</strong> SUB.<br />

Bereits in diesem Sommer können<br />

pro Vorstellung 24 SUB-Mit-<br />

glie<strong>der</strong> gratis das grosse Open-Air-<br />

Kino geniessen. carlo bischoff<br />

Seit 21 Jahren thront im Sommer auf<br />

<strong>der</strong> Grossen Schanze eine hydraulisch<br />

aufrichtbare Riesenleinwand. Es war<br />

Peter Hürlimann, Filmfan und gelernter<br />

Kameramann, <strong>der</strong> sie entwickelte. Im<br />

Jahre 1989 führte er das erste Mal ein<br />

Open-Air-Kino in Zürich am See durch.<br />

Zwei Jahre später erweiterte er seine<br />

Standorte und liess auch in <strong>Bern</strong> Filme<br />

über die Leinwand flimmern. Auch heute<br />

noch ist Hürlimann Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

damals gegründeten Cinerent OpenAir<br />

Ins_Unicum_2011_A4_Ins_FilmDemnaechst_2010 09.05.11 09:01 Seite 1<br />

AG. Es ging nicht lange, und die Gesellschaft<br />

reiste in die weite Welt. So reicht<br />

ihr aktuelles Tätigkeitsfeld von Abu<br />

Dhabi über Rio de Janeiro bis Sydney und<br />

eben auch <strong>Bern</strong>. Der Kinoevent in <strong>der</strong><br />

Schweizer Hauptstadt ist wohl einer <strong>der</strong><br />

schönsten, <strong>der</strong> Blick auf die Stadt und<br />

die Alpen ist unvergesslich. Ein reiches<br />

Angebot an Gastronomie und Möglichkeiten<br />

zum geselligen Beisammensein<br />

bringt alle schon Stunden vor dem Film<br />

in die richtige Stimmung.<br />

«Wir freuen uns sehr über den neuen<br />

Kulturvertrag. Gerade weil dieser Platz<br />

ein sehr beliebter Treffpunkt für die<br />

Studierenden <strong>der</strong> Uni <strong>Bern</strong> ist, wollten<br />

wir unbedingt einen Weg finden, um<br />

uns für die gute Nachbarschaft zu bedanken»,<br />

erklärt Peter Hürlimann. Mit<br />

dem neuen Kulturvertrag zwischen <strong>der</strong><br />

OrangeCinema<br />

<strong>Bern</strong> – Grosse Schanze: 30. Juni bis 31. Juli<br />

Start Vorverkauf: 20. Juni<br />

Profitieren geht über’s Studieren.<br />

Studierende mit Ausweis bezahlen jetzt neu<br />

nur CHF 16.00 statt CHF 19.00 fürs Ticket.<br />

Medienpartner:<br />

20 unikum 151<br />

Cinerent OpenAir AG und <strong>der</strong> <strong>StudentInnenschaft</strong><br />

<strong>der</strong> Uni <strong>Bern</strong> (SUB) möchte<br />

man den Studierenden etwas zurückgeben.<br />

In Zukunft gehen die ersten 20<br />

SUB-Mitglie<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Abendkasse gratis<br />

ins Kino. Zusätzlich gibt es vier Freieintritte<br />

pro Vorstellung, welche im Internet<br />

(http://subnew.unibe.ch/freier-eintritt)<br />

reserviert und auf <strong>der</strong> SUB abgeholt<br />

werden können. Und nicht zuletzt<br />

profitieren alle weiteren Studierenden<br />

von attraktiveren Ticketpreisen für alle<br />

Filme in <strong>Bern</strong>. Das Filmprogramm ist<br />

eine abwechslungsreiche Mischung aus<br />

bekannten Blockbustern, exklusiven Vorpremieren<br />

und kultigen Reprisen. Letztes<br />

Jahr etwa wurde Mo<strong>der</strong>n Times, <strong>der</strong><br />

Klassiker von Charlie Chaplin, mit Live-<br />

Orchester vorgeführt. Das diesjährige<br />

Programm wird am 17. Juni bekanntgegeben,<br />

worauf <strong>der</strong> Vorverkauf drei Tage<br />

später startet. Weitere Informationen<br />

findet man unter www.orangecinema.ch<br />

o<strong>der</strong> www.facebook.ch/orangecinema.<br />

Hoffen wir also schon jetzt auf angenehmes<br />

Wetter, sodass einem fantastischen<br />

Kinosommer nichts mehr im<br />

Wege steht.<br />

THE TOURIST im Verleih <strong>der</strong> FRENETIC FILMS.


kulturpartnerInnen<br />

KulturpartnerInnen <strong>der</strong> SUB<br />

bee-flat<br />

BeJazz<br />

Bierhübeli<br />

Café Kairo<br />

Club Bonsoir<br />

Dampfzentrale <strong>Bern</strong><br />

Du Nord<br />

ISC<br />

Kino Cinématte<br />

Kino Kunstmuseum<br />

Marians Jazzroom<br />

ONO<br />

OrangeCinema<br />

Schlachthaus Theater<br />

Stadttheater <strong>Bern</strong><br />

StattLand<br />

Theater am Käfigturm<br />

Wasserwerk Club<br />

YB Heimspiele<br />

<strong>Bern</strong>er Kammerorchester<br />

<strong>Bern</strong>er Symphonieorchester<br />

Vorgehen<br />

Für Tickets: Besuche uns unter<br />

http://subnew.unibe.ch/freier-eintritt,<br />

logge dich mit deinem Uni-Account<br />

ein und suche auf <strong>der</strong> Liste aller Veranstaltungen<br />

deine Favoriten. Ein Klick<br />

und schon bist du auf <strong>der</strong> Gästeliste<br />

registriert. Bitte lies jeweils den kurzen<br />

Zusatztext, bevor du auf OK klickst, denn<br />

das Vorgehen ist nicht bei allen Reservationen<br />

gleich.<br />

Einige Tage vor <strong>der</strong> Veranstaltung erhältst<br />

du die definitive Bestätigung deiner Anmeldung<br />

per Mail. Deine gültige Legi gilt<br />

dann als Veranstaltungsticket.<br />

Pro Person können nur zwei Events<br />

gleichzeitig reserviert werden. Bei<br />

Nichterscheinen am reservierten Anlass<br />

werden weitere Reservierungen storniert.<br />

Weitere Informationen findest du unter<br />

http://subnew.unibe.ch/freier-eintritt<br />

Einige Ausnahmen:<br />

Club Bonsoir: Die ersten 20 Studis, die an<br />

Donnerstagen, Freitagen und Samstagen<br />

im Bonsoir ihre Legi vorweisen, erhalten<br />

einen Gratiseintritt. Für Spezialanlässe<br />

mit Eintrittspreisen über 20 Franken<br />

sind es die ersten zwei Leute, die gratis<br />

reinkommen.<br />

Kino Kunstmuseum: Für jede Vorstellung<br />

sind zwei Gratiseintritte erhältlich. Dafür<br />

musst du persönlich an <strong>der</strong> Abendkasse<br />

vorbeigehen und dir dein Ticket abholen.<br />

Theater am Käfigturm: Auch hier stehen<br />

für jede Veranstaltung zwei Gratiseintritte<br />

zur Verfügung. Um einen davon zu<br />

reservieren, melde dich unter<br />

sub@theater-am-kaefigturm.ch an. Das<br />

Billett kannst du 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn<br />

gegen Vorweisen deiner Legi<br />

abholen.<br />

YB-Heimspiele: Für jedes Meisterschaftsspiel<br />

stehen elf Tickets für<br />

SUB-Mitglie<strong>der</strong> bereit. Karten kannst<br />

du frühestens einen Monat im Voraus<br />

reservieren. Dies via Mail an<br />

eintritt@sub.unibe.ch mit Name,<br />

Legi-Nummer und einer telefonischen<br />

Kontaktnummer. Die Karten kannst du<br />

dann vor dem Spiel auf <strong>der</strong> SUB abholen,<br />

dabei musst du deine Legi vorweisen. Bei<br />

Versäumnis kannst du keine weiteren<br />

Spiele via SUB reservieren.<br />

Schlachthaus Theater: Die SUB vergibt<br />

zwei gratis Eintritte pro Event. Melde<br />

dich mit dem Hinweis «SUB-Stühle»<br />

direkt beim Theater. Die Tickets werden<br />

dann für dich reserviert und können<br />

zehn Minuten vor Beginn gegen Vorzeigen<br />

<strong>der</strong> Legi abgeholt werden.<br />

StattLand: Die zwei Gratistickets für<br />

jeden Rundgang kannst du gegen Vorzeigen<br />

<strong>der</strong> Legi auf <strong>der</strong> SUB abholen.<br />

serviceverzeichnis<br />

SUB-Dienstleistungen<br />

Auskunft, Inserateaufgabe und Dienstleis-<br />

tungen für SUB-Mitglie<strong>der</strong> und Dienstleis-<br />

tungsabonnentInnen:<br />

<strong>StudentInnenschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />

<strong>Bern</strong><br />

Lerchenweg 32, 3000 <strong>Bern</strong> 9<br />

Tel. 031 631 54 11, Fax 031 631 35 50<br />

E-Mail: wost@sub.unibe.ch<br />

http://subnew.unibe.ch<br />

Öffnungszeiten SUB:<br />

Mo 14–17 Uhr, Di–Do 11–17 Uhr<br />

Wohnausschreibungen<br />

Online-Plattform, Wohnungsmail und<br />

Inserateaufgabe: http://subnew.unibe.ch/<br />

wohnen<br />

E-Mail: wost@sub.unibe.ch<br />

Studijob SUB<br />

Online-Plattform, Stellenmail und<br />

Inserate aufgabe: http://subnew.unibe.ch/<br />

studijob-sub<br />

Tel. 031 631 35 76, Fax 031 631 35 50<br />

E-Mail: studijob@sub.unibe.ch<br />

Rechtshilfedienst <strong>der</strong> SUB (RHD)<br />

Kostenlose Beratung von Studierenden <strong>der</strong><br />

Uni <strong>Bern</strong> in rechtlichen Fragen. Anmeldung<br />

via E-Mail obligatorisch:<br />

E-Mail: rhd@sub.unibe.ch<br />

Sozialfonds<br />

Der Sozialfonds steht SUB-Mitglie<strong>der</strong>n und<br />

Mobilitätsstudierenden mit finanziellen<br />

Schwierigkeiten zur Seite.<br />

Weitere Dienstleistungen<br />

Freier Eintritt, kopieren, Spiralbindegerät<br />

usw.: http://subnew.unibe.ch/freier-eintritt<br />

SUB-Gruppierungen<br />

Liste <strong>der</strong> SUB-Gruppierungen:<br />

http://subnew.unibe.ch/<br />

gruppierungen<br />

Beratungsstellen<br />

Beratungsstelle <strong>der</strong> <strong>Bern</strong>er<br />

Hochschulen<br />

Beratung bei Studiengestaltung, Berufseinstieg,<br />

Lern- und Arbeitsstörungen, Prüfungsvorbereitung,<br />

persönlichen Anliegen<br />

und Beziehungskonflikten. Anmeldung im<br />

Sekretariat.<br />

Bibliothek und Dokumentation zu Studiengängen,<br />

Tätigkeitsgebieten, Berufseinstieg,<br />

Weiterbildung, Lern- und Arbeitstechniken<br />

und vieles mehr.<br />

Ausleihe: Mo–Fr 8–12/13.30–17 Uhr<br />

(Mittwochmorgen geschlossen)<br />

Erlachstrasse 17, 3012 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 631 45 51, Fax 031 631 87 16<br />

www.beratungsstelle.bernerhochschulen.ch<br />

Weitere Beratungsstellen:<br />

www.sub.unibe.ch/aktuelles/<br />

adressverzeichnis<br />

unikum 151 21


apropos ...<br />

... Zeit<br />

Die ist für mich beim unikum zu Ende.<br />

Seit meinem ersten übermütigen Apropos,<br />

das sich um unser Team drehte,<br />

sind mehr als zwei Jahre vergangen.<br />

Zwei ereignisreiche Jahre. Grund genug,<br />

in Erinnerungen zu kramen und ein<br />

paar Punkte Revue passieren zu lassen.<br />

Damals sprach ich euphorisch davon, das<br />

unikum sei das «Team <strong>der</strong> Teams» an<br />

<strong>der</strong> Uni. Das hat sich für mich bis heute<br />

nicht geän<strong>der</strong>t. Obwohl stets Leute das<br />

Team verliessen und neue kamen, waren<br />

die Stimmung und die Zusammenarbeit<br />

stets enorm gut. Auch wenn mich<br />

die langen Sitzungen, anstrengenden<br />

Diskussionen mit <strong>der</strong> SUB o<strong>der</strong> das Politisieren<br />

im SR schon mal den letzten Nerv<br />

o<strong>der</strong> den Schlaf kosteten. Das Spannendste<br />

war wohl, zu sehen, wie sich die<br />

unterschiedlichsten Leute für die gleiche<br />

Sache engagieren: Ein gutes Magazin für<br />

die Studis zu machen. Damals wie heute<br />

war das für mich das Wichtigste. Obwohl<br />

mein Blick darauf jetzt etwas weniger<br />

verklärt ist als noch vor zwei Jahren.<br />

Denn, was heisst «ein gutes Heft»? Für<br />

mich hiess das stets, dass sich alle SUB-<br />

Mitglie<strong>der</strong> angesprochen fühlen sollten.<br />

Und also auch genügend Themen ins<br />

Heft müssen, die sich fernab <strong>der</strong> Uni<br />

befinden. Denn lei<strong>der</strong> interessiert sich<br />

das Gros <strong>der</strong> Studierenden nur am Rande<br />

für die Unipolitik (was diverse Zahlen belegen).<br />

Humorvolle, kritische Texte holen<br />

aber auch diese Leute ab und dadurch<br />

lassen sie sich für die SUB begeistern. Jedenfalls<br />

kann ohne schlechtes Gewissen<br />

behauptet werden, dass das unikum unter<br />

den Studimagazinen von sehr guter<br />

Qualität ist. Das wurde uns nicht nur an<br />

Blattkritiken von echten Koryphäen im<br />

Journalismus bestätigt, son<strong>der</strong>n auch<br />

ein Vergleich mit an<strong>der</strong>en Magazinen<br />

legt dies offen. Durch scharfe Kritik von<br />

Seiten des SUB-Vorstandes und des SR<br />

wurde dieser Fakt oft nicht honoriert. So<br />

wünsche ich dem Team und dem Heft<br />

in Zukunft alles Gute, denn die Zeit läuft<br />

weiter. Auch ohne mich.<br />

oliver roth<br />

22 unikum 151<br />

die fünf<br />

die fünf studitypen im<br />

prüfungsstress<br />

Prüfungsangst – das kennen viele.<br />

Doch fast schlimmer als die<br />

Prüfung selber ist die Vorbereitungs-<br />

zeit. Hier die fünf Typen von<br />

Studis und wie sie mit Prfungsstress<br />

umgehen. Erkennst du dich<br />

wie<strong>der</strong>? flurin jecker<br />

1. StreberIn-Typ<br />

Ganz nach dem Motto «Angriff ist die<br />

beste Verteidigung» lernen sich Streber-<br />

Intypen den Stress förmlich vom Leib –<br />

und damit auch das schlechte Gewissen.<br />

We<strong>der</strong> frühlingshaftes Vogelgezwitscher<br />

noch sommerliche Aaretemperaturen<br />

können sie davon abhalten, um acht Uhr<br />

früh in <strong>der</strong> miefigen Bibliothek zu hocken;<br />

ob an Wochenenden, Weihnachten<br />

o<strong>der</strong> Geburtstagen. Und dennoch kullert<br />

gerade bei ihnen vor <strong>der</strong> Prüfung am<br />

meisten Schweiss die Stirn runter.<br />

(Wenigstens brauchen sie jede Prüfung<br />

nur einmal zu schreiben.)<br />

2. Thai-Typ<br />

Ebenfalls viel Schweiss fliesst bei diesem<br />

Typ. Bei 28°C bringen sie‘s nämlich nicht<br />

übers Herz, das BBQ mit ihren Homies<br />

sausen zu lassen. Es sei denn sie befinden<br />

sich in Thailand am Strand, wo sie<br />

sich gerade den Rücken massieren lassen.<br />

Obwohl sie zwar etwas Lesestoff von<br />

<strong>der</strong> Uni mit dabeihaben, war ihnen von<br />

Anfang an bewusst, dass sie nicht zwölf<br />

Stunden fliegen würden, um am Strand<br />

zu büffeln.<br />

Direkt von den Ferien zurück, treffen<br />

sie dann zwei Minuten vor <strong>der</strong> Prüfung<br />

mit Jetlag und Klimaschock, in Flipflops,<br />

offenem Hemd o<strong>der</strong> Blümchenrock an<br />

<strong>der</strong> Uni ein und wissen: «Jetzt ist‘s eh zu<br />

spät.»<br />

3. Scrubs-Typ<br />

Dieser Typ braucht Druck, sehr viel<br />

Druck sogar. Vorher krümmen sie<br />

nämlich keinen Finger. Sie sagen sich<br />

zwar immer, dass sie diesmal früher mit<br />

Lernen anfangen werden, doch lei<strong>der</strong><br />

machen ihnen Scrubs, South Park und<br />

Co. immer wie<strong>der</strong> einen Strich durch<br />

die Rechnung. Dies ist auch <strong>der</strong> Grund,<br />

warum sie sich dann in die Bibliothek<br />

zwingen – wo sie die Zeit mit Facebook<br />

und guten KollegInnen um die Ohren<br />

schlagen. Zwei Tage vor <strong>der</strong> Prüfung<br />

kriegen sie dann kalte Füsse und beweisen<br />

sich im Lernmarathon.<br />

(Das ist <strong>der</strong> Typ, <strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Prüfung<br />

aussieht, als hätte er o<strong>der</strong> sie es mit einer<br />

Horde FCB-Fans aufgenommen – und das<br />

nun bereut.)<br />

4. Ertränk-Typ<br />

Lernen ist nicht die Stärke von Ertränk-<br />

Typen. Auch das Interesse für den<br />

komischen Studiengang, den sie gewählt<br />

haben, lässt zu wünschen übrig. Viel<br />

lieber «hääängen» sie‘s mit paar KollegInnen,<br />

die nichts mit <strong>der</strong> Uni am Hut<br />

haben und sie auf keinen Fall an ihre<br />

Prüfungen erinnern. Oft findet man diesen<br />

Typ noch einen Tag vor <strong>der</strong> Prüfung<br />

torkelnd und grölend in <strong>der</strong> Stadt – und<br />

weniger heiter dann an <strong>der</strong> Nachholprüfung.<br />

bild: angela wüst<br />

5. ePUB-Typ<br />

Dieser Typ lebt gern, bewusst und<br />

vorausschauend. So merken sie schnell,<br />

dass neun Prüfungen innert drei Wochen<br />

einfach zu viel werden – und melden<br />

sich ab. Sie denken sich: «Vier müssen<br />

reichen. Den Rest kann ich nachholen,<br />

denn Zeit bleibt ja genug.» Dies, obwohl<br />

sie sich noch im letzten Jahrtausend<br />

immatrikuliert haben.<br />

(Mit Bologna ist dieser Typ arg vom Aussterben<br />

bedroht.)


entdecken<br />

Erasmus-Band «Länggasse 75» in Aktion. bild: lukas rau<br />

feuer und wasser<br />

Absturzkommando Austauschstudis? Donnerstagabend,<br />

wir machen uns in <strong>Bern</strong> auf die<br />

Suche nach <strong>der</strong> Erasmus-Community. lukas rau<br />

Still ist es, als wir die steile Stiege an <strong>der</strong> Kramgasse in<br />

die Flammenbar hinabklettern. Hier treffen sich die Austauschstudis<br />

<strong>der</strong> Uni <strong>Bern</strong>, haben wir mal gehört. Hier,<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Aquabar. Schummriges Licht, Musik läuft keine.<br />

Die Barkeeperin lässt sich gerade von einer Freundin<br />

Beziehungsprobleme erklären, <strong>der</strong> Türsteher hängt am<br />

Tresen rum. Niemand zum Rausschmeissen. «Kommen<br />

die Austauschstudis nicht mehr hierher?», fragen wir.<br />

«Die sind glaub alle in den Ferien», meint die Barfrau,<br />

als sie unser Bier zapft. Na super. Voll in die Hose. Während<br />

wir an unseren Bieren schlürfen, wird uns aber etwas<br />

klar. Die Party war hier. Sie liegt noch in <strong>der</strong> Luft.<br />

Wir nehmen Fährte auf und wechseln das Element, von<br />

<strong>der</strong> Flammenbar in die Aquabar an <strong>der</strong> Rathausgasse.<br />

Vor <strong>der</strong> Luke, die hinab ins Tonnengewölbe führt, stehen<br />

bereits jede Menge Leute herum, tratschen und trinken.<br />

Von unten herauf tönt Livemusik. Ein Piano, eine Gitarre,<br />

eine Klarinette und eine Stimme. Unten sitzen an die 40<br />

junge Leute auf den Sofas, lehnen an den Wänden, klatschen<br />

im Rhythmus. An <strong>der</strong> Bar werden wir aufgeklärt,<br />

die Band nennt sich «Länggasse 75», benannt nach dem<br />

Studierendenheim. «Wir haben uns an <strong>der</strong> Erasmus-Einführungsveranstaltung<br />

kennengelernt», erzählt Pierre-<br />

Yves, Pianist und einziger Schweizer des Ensembles, neben<br />

einem Italiener, einer Ungarin und einer Finnin. Er<br />

lebt in Fribourg und treibt sich zu gerne mit den Austauschstudis<br />

herum. Damit teilt er allerdings auch <strong>der</strong>en<br />

Dilemma: «Die Band gibt es seit zwei Monaten, in zwei<br />

Monaten löst sie sich aber lei<strong>der</strong> bereits wie<strong>der</strong> auf»,<br />

sagt er, noch ganz ausser Atem vom Auftritt, und fügt<br />

an: «Wir spielen heute wohl zum ersten und zum letzten<br />

Mal vor Publikum …» Derweil geniesst man aber die<br />

gemeinsame Zeit, in verschiedensten Sprachen wird gequatscht<br />

und gelacht, manchmal auch mit Händen und<br />

Füssen. Vikash aus Indien, Doktorand in Biologie, hängt<br />

mit seinem Bierchen zufrieden in einer Ecke. Allessandro<br />

aus Turin, angehen<strong>der</strong> Veterinärmediziner, redet<br />

in erstaunlich gutem Deutsch von Eutern und Kälbern.<br />

Zwei Japanerinnen schieben sich an uns vorbei: «Nooo,<br />

we can‘t stay any longer, we have to catch the last bus to<br />

Bümpliz!» Die Band setzt noch einen drauf, bis sie zum<br />

Schluss Mani Matters «Hemmige», instrumental, zum<br />

Besten gibt. Die wenigen <strong>Bern</strong>er im Aqua nehmen die<br />

Einladung an und singen lauthals mit, zum Gaudi des<br />

internationalen Publikums. Die Stimmung ist ausgelassen<br />

und entspannt, aber aufgeräumt. Keine sturzbesoffenen<br />

Erasmusstudis, niemand hängt über <strong>der</strong> Bar, niemand<br />

fliegt die Treppe runter. «Ab und zu tanzen sie<br />

schon auf den Tischen, aber das ist doch super», sagt Manu,<br />

<strong>der</strong> Barkeeper, mit einem Grinsen. Vor zwei Monaten<br />

eröffnete er die Bar mit einem Kumpel. Als Son<strong>der</strong>angebot<br />

können die Austauschstudis eine Memberkarte kaufen<br />

und damit günstiger konsumieren. Das zieht. Nach<br />

Mitternacht aber ziehen die meisten bereits weiter.<br />

Draussen treffen wir auf Silvie, sie macht ihren Master<br />

in Psychologie in <strong>Bern</strong>. Seit einem halben Jahr in <strong>Bern</strong>,<br />

hatte sie Mühe, in einer Schweizer WG unterzukommen.<br />

«Wenn man aus Deutschland hierher kommt, ist es zu<br />

Beginn schwierig, Fuss zu fassen», erklärt sie. Aber warum<br />

nicht aus <strong>der</strong> Not eine Tugend machen? «Jetzt wohne<br />

ich mit Erasmusstudis, das ist perfekt.» Wir machen<br />

uns auf in die Turnhalle. Mit Fernweh und dem Vorsatz,<br />

zurückzukommen.<br />

unikum 151 23


Jubiläumsfest: 50 Jahre<br />

Amnesty International<br />

Endo Anaconda & Schifer Schafer<br />

(Stiller Has), The Young Gods, DJ La<br />

Patronne (Solange La Frange)<br />

Zum 50. Geburtstag von Amnesty<br />

International steigt ein grosses Fest mit<br />

Aktionen, Diskussionen und Konzerten im<br />

Progr und in <strong>der</strong> Altstadt.<br />

Wann: 28. Mai 2011<br />

Wo: ab 14 Uhr Turnhalle im Progr, 11 bis 14<br />

Uhr in <strong>der</strong> Altstadt<br />

Konzerte: 20 Uhr Türöffnung, 21 Uhr<br />

Konzertbeginn<br />

Mehr Infos:<br />

www.amnesty.ch<br />

Research Night – Nacht <strong>der</strong><br />

Forschung Uni <strong>Bern</strong><br />

Am Freitag, 23. September 2011<br />

Gesucht: ReferentInnen für Powerpoint-<br />

Karaoke an <strong>der</strong> RN11.<br />

PPT- Karaoke: Aus dem Stegreif einen<br />

Vortrag zu einer vorher nicht bekannten,<br />

zufällig ausgewählten Folie halten.<br />

Studierende und DozentInnen zugelassen.<br />

Alle Präsentationen aus dem Fundus<br />

<strong>der</strong> Uni <strong>Bern</strong>. Dauer pro Präsentation<br />

max. 3 Min. Wahl <strong>der</strong> Präsentation erfolgt<br />

aufgrund des Titels. Vorkenntnisse<br />

unnötig.<br />

InteressentInnen melden sich bei:<br />

kulturagentur<br />

desto-besser.ch GmbH<br />

grabenpromenade 1<br />

ch-3011 bern<br />

+41 31 535 17 00<br />

klaus.widmer@desto-besser.ch<br />

Ich<br />

handle mitEnergie.<br />

Wo fliesst Ihre Energie? Finden Sie’s raus – Infos zum Einstieg bei <strong>der</strong><br />

BKW-Gruppe gibt es unter:<br />

www.bkw-fmb.ch/karriere<br />

24 unikum 151<br />

Flohmarkt Grosse Halle <strong>Bern</strong><br />

Reitschule <strong>Bern</strong><br />

Einmal im Monat verwandeln sich die<br />

Grosse Halle und <strong>der</strong> Vorplatz in einen<br />

riesigen Flohmarkt mit einer Unzahl an<br />

nützlichen und unnützlichen Dingen.<br />

5. Juni 2011, 8 bis 16 Uhr<br />

Open-Air-Kino<br />

OrangeCinema<br />

Das Open-Air-Kino im Sommer auf <strong>der</strong><br />

Grossen Schanze in <strong>Bern</strong>.<br />

30. Juni bis 31. Juli 2011<br />

Mehr Infos:<br />

www.orangecinema.ch<br />

Marzili-Movie Open Air<br />

Das Kino in <strong>der</strong> Badi.<br />

28. bis 30. Juli 2011, 20.30 Uhr<br />

Mehr Infos:<br />

www.cineman.ch/kinoprogramm<br />

Unibibliothek: Ausleihobergrenze<br />

bei 100 Werken pro<br />

Person<br />

Ab dem 1. Juni 2011 setzt die <strong>Universität</strong>sbibliothek<br />

<strong>Bern</strong> die maximale Anzahl <strong>der</strong><br />

Ausleihen neu auf 100 Werke pro Benutzerin,<br />

pro Benutzer fest. Bislang konnten<br />

beliebig viele Werke gleichzeitig auf ein<br />

Konto ausgeliehen werden. Mit dieser<br />

Praxisän<strong>der</strong>ung passt sich die UB <strong>Bern</strong><br />

dem Usus <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Hochschulbibliotheken<br />

<strong>der</strong> Schweiz an. Es wird damit eine<br />

bessere Übersicht für die Bibliotheken<br />

wie auch für die Benutzenden erreicht.<br />

Mehr Infos: beatrice.buergi@ub.unibe.ch<br />

Stellenausschreibung unikum<br />

Das unikum, das Magazin <strong>der</strong> <strong>StudentInnenschaft</strong><br />

<strong>der</strong> Uni <strong>Bern</strong>, sucht<br />

eine Layouterin/einen Layouter<br />

Du bist einE leidenschaftlicheR GestalterIn.<br />

Die gängigen Layoutprogramme<br />

können dich nicht so schnell aus <strong>der</strong> Fassung<br />

bringen. Du arbeitest gerne im<br />

Team und <strong>der</strong> Stress kurz vor Drucktermin<br />

jagt dich nicht auf die Palme. Dann bist<br />

du unserE neueR LayouterIn.<br />

Als LayouterIn bist du für die grafische<br />

Gestaltung (inklusive Illustrationen)<br />

von jährlich sechs Ausgaben verantwortlich.<br />

Der Zeitaufwand umfasst ungefähr<br />

25 Stunden pro Ausgabe, die mit einem<br />

Stundenlohn von Fr. 25.- entschädigt<br />

werden.<br />

Arbeitsbeginn: Ende August 2011, ev.<br />

früher<br />

Schicke uns deine Bewerbung<br />

(mit Arbeitsproben) bis Mittwoch, 1. Juni<br />

2011 an:<br />

unikum, «Bewerbung Layout», Lerchenweg<br />

32, 3000 <strong>Bern</strong> 9 o<strong>der</strong><br />

unikum@sub.unibe.ch<br />

Die Bewerbungsgespräche finden am<br />

8. Juni 2011 ab 14 Uhr statt.<br />

aki - Veranstaltungen zum<br />

Semesterthema «Seitenwechsel»<br />

Schicksalsschlag - Grund zum Aufgeben?<br />

Der Musiker und Arzt Dr. med. Christian<br />

Wenk ist seit einem Sportunfall im Rollstuhl.<br />

Er berichtet von seinem Weg zurück<br />

ins Leben und in eine neue Zufriedenheit.<br />

Vortrag: 31. Mai 2011, 19 Uhr.<br />

Abteilung für Gleichstellung<br />

Gespräche selbstbewusst und überzeugend<br />

führen<br />

Ein Workshop für Studentinnen, Wissenschaftlerinnen<br />

und Verwaltungsangestellte.<br />

23. und 30. Juni 2011<br />

Anmelden unter:<br />

www.gleichstellung.unibe.ch<br />

Anmeldeschluss: 26. Mai 2011


einziehn<br />

1<br />

3<br />

cd<br />

1 Danger Mouse &<br />

Daniele Luppi<br />

Rome<br />

chop. Fünf Jahre haben beide Künstler an<br />

dem Projekt gearbeitet. Das Ergebnis ist<br />

eine Zeitreise in die Ära vor dem Computer,<br />

ohne elektronische Effekte und<br />

Tricks. Analog statt digital. Burton und<br />

Luppi setzen mit «Rome» <strong>der</strong> klassichen<br />

italienischen Filmmusik ein monumentales<br />

Pop-Denkmal. Statt aufwendiger<br />

Technik legen sie den Schwerpunkt auf<br />

Handwerk und Kunst. Mit Musikern, die<br />

schon an Sergio Leones Kino-Klassikern<br />

«Once Upon a Time in the West» o<strong>der</strong><br />

«The Good, the Bad & the Ugly» mitwirkten,<br />

entstand ein aussergewöhnliches<br />

Popalbum voller Nuancen, intensiv und<br />

düster, aber zugleich auch leicht und<br />

erhebend. Ein Werk mit einem einzigartigen<br />

mo<strong>der</strong>nen Sound, dennoch von<br />

traditionellen und klassischen Praktiken<br />

geprägt.<br />

Im digitalen Zeitalter wirkt «Rome» wie<br />

ein wun<strong>der</strong>samer Anachronismus. Ein<br />

Album, wie gemacht für die Ewigkeit,<br />

von Menschen, die an die Langlebigkeit<br />

von guter Musik glauben.<br />

Gewinne eine von drei CDs! Schicke eine<br />

E-Mail mit dem Betreff «Mouse» an:<br />

verlosung@sub.unibe.ch. Einsendeschluss<br />

ist <strong>der</strong> 20. Juni 2011.<br />

2<br />

4<br />

cd<br />

2 Ringo<br />

Ringo<br />

jl. Für alle, die genug von düsterem<br />

Elektro und trendigem Britpop haben.<br />

Ein Popalbum, durch und durch, wie<br />

geschaffen für den Frühling. Ringo – in<br />

Anlehnung an den stets etwas wenig<br />

beachteten Beatle – ist das brandneue<br />

Debutalbum <strong>der</strong> gleichnamigen Band,<br />

die von DRS3 gerade eben zum «Best<br />

Talent» des Monats Mai gewählt wurde.<br />

Die drei Schweizer Musiker verstehen<br />

es, ihre witzigen Alltagsgeschichten mit<br />

einem opulenten Klangfeld zu kontrastieren.<br />

Da rattern die Pianoakkorde<br />

im Duett «Tusig Mal» – mit Frölein da<br />

Capo als überbeschäftigte Herzdame.<br />

Die ausgetüftelten Chorgesänge erzählen<br />

vom «Krampf im Härz» und beim<br />

beschwingten «Fuscht ufs Aug» werden<br />

sich wohl alle irgendwo wie<strong>der</strong>erkennen<br />

– und schmunzeln. Ein leichtfüssiges<br />

Spiel mit Klischees und Momentaufnahmen.<br />

Mal sanft und mal wuchtig untermalt.<br />

Immer mit einem Löffelchen Ironie,<br />

immer mit einer Prise Rock – köstlich.<br />

Ringo bietet auf seinem abwechslungsreichen<br />

Erstling eingängige Melodien<br />

und harmonische Arrangements, die<br />

immer mal wie<strong>der</strong> ein bisschen daneben<br />

ticken. Begnadete musikalische Qualität<br />

trifft auf die kleinen Dinge des Lebens,<br />

zuweilen sentimental, aber immer mit<br />

einem Augenzwinkern erzählt.<br />

film<br />

3 The Great Dictator (1940)<br />

Charles Chaplin<br />

fj. «The hate of men will pass, and dictators<br />

die, and the power they took from<br />

the people will return to the people. And<br />

so long as men die, liberty will never<br />

perish.»<br />

Chaplins Abschlussrede als Hitler – im<br />

Film Hynkel genannt – ist legendär.<br />

Beim Anschauen, was dieser Mann vor<br />

Abertausenden von jubelnden BürgerInnen<br />

in <strong>der</strong> Schlussszene von «The Great<br />

Dictator» zu sagen hat, bleibt heute noch<br />

vielen das Popcorn im Halse stecken –<br />

auch nach über 70 Jahren. Überhaupt<br />

liegen – im Gegensatz zu seinen an<strong>der</strong>en<br />

Filmen – gewisse Szenen dieses Streifens<br />

richtig schwer auf.<br />

«The Great Dictator» ist eine Parodie<br />

über Hitler und seine Weggefährten, mit<br />

Chaplin in <strong>der</strong> Doppelhauptrolle: Hynkel<br />

und ein jüdischer Barbier. Das Produzieren<br />

eines Filmes, welcher den damals<br />

mächtigsten Mann <strong>der</strong> Welt nach allen<br />

Regeln <strong>der</strong> Kunst auf die Schippe nimmt,<br />

ist heldenmutig – mit einem solchen<br />

Film 1940 Premiere zu feiern: Schier unfassbar.<br />

Ein historisch gewichtiges Meisterwerk<br />

mit Biss und Humor: Must see!<br />

buch<br />

4 Hunter S. Thompson<br />

The Rum Diary<br />

lr. Wir befinden uns im Puerto Rico <strong>der</strong><br />

50er-Jahre. Als <strong>der</strong> vagabundierende<br />

amerikanische Reporter Paul Kemp beim<br />

englischsprachigen Käseblatt San Juan<br />

Daily News anheuert, ist dieses bereits<br />

ein sinkendes Schiff. Im Strudel tropischer<br />

Hitze und exzessiven Rumkonsums<br />

wird auf witzige Art immer klarer,<br />

dass ziemlich alle Beteiligten komplett<br />

einen an <strong>der</strong> Waffel haben. Schmierige<br />

lokale Strippenzieher, aalglatt wie ihre<br />

Seidenanzüge, mischen ebenfalls kräftig<br />

mit. Paul Kemp wird sich zwar bewusst,<br />

dass er vor den Zwängen und <strong>der</strong> Engstirnigkeit<br />

seiner Heimat, aber auch vor<br />

sich selber davonläuft. Aussteigen will<br />

er trotzdem nicht; gefangen in einem<br />

Netz aus oberflächlichen Freundschaften<br />

ist er nicht bereit, sich seine Fehler<br />

einzugestehen. Bis die Sache endgültig<br />

ausser Kontrolle gerät und die Ratten das<br />

sinkende Schiff Hals über Kopf verlassen.<br />

Hunter S. Thompson, Autor von «Fear<br />

and Loathing in Las Vegas», verarbeitet<br />

in seiner Story Erfahrungen, die er selber<br />

in Puerto Rico als reisen<strong>der</strong> Journalist<br />

gemacht hat. Süffig, klebrig und rasant,<br />

wie ein kräftiger Schuss Rum.<br />

unikum 151 25


ätsel<br />

lr. Auf dem Sprung in den Sommer,<br />

aber noch mit Frühlingsmüdigkeit und<br />

Prüfungen vor <strong>der</strong> Tür? Claude bringt<br />

eure grauen Zellen mit seinem Rätsel bestimmt<br />

in Schwung. Setzt das zerfallene<br />

Lösungswort aus den markierten Buchstaben<br />

zusammen und sendet es bis am<br />

1. September 2011 an unikumraetsel@sub.<br />

unibe.ch. Für die GewinnerInnen halten<br />

wir wie gehabt zwei Bugeno-Gutscheine<br />

im Wert von 40 Franken bereit.<br />

Viel Spass!<br />

Die GewinnerInnen <strong>der</strong> letzten Ausgabe:<br />

Chantal Dysli und Michelle Bühler. Herzliche<br />

Gratulation! Das Lösungswort aus<br />

<strong>der</strong> letzten Ausgabe war «Maori».<br />

26 unikum 151<br />

3<br />

4<br />

2<br />

5<br />

1<br />

6<br />

7<br />

Waagrecht<br />

1. Gibt an <strong>der</strong> Themse gross.<br />

2. Der Winzer macht es nicht nur mit dem<br />

Wein, auch mit <strong>der</strong> Zeitung.<br />

3. Was <strong>der</strong> Zahnarzt auch mit den seinigen<br />

macht.<br />

4. Mann sehr hohen Alters, zum Beispiel<br />

Methusalem, <strong>der</strong> 969 Jahre alt wurde.<br />

5. Mit Ge-: Pseudowichtiges Tätigsein überhaupt.<br />

Senkrecht<br />

5. Klischee: Toilettenartikel des Schleimers.<br />

6. Man kann annehmen, dass er bei Mani<br />

Matter gehemmt wird.<br />

7. Weniger romantisch, wenn Zungen im<br />

Spiel sind.<br />

8. Element <strong>der</strong> Metalica.<br />

9. Unterscheidet, hier verkürzt, zum Beispiel<br />

den alten vom jungen Bush.<br />

8<br />

9<br />

serviceverzeichnis<br />

impressum<br />

Das unikum ist das Organ <strong>der</strong> <strong>StudentInnenschaft</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Bern</strong> (SUB) und erscheint<br />

sechsmal jährlich mit einer Auflage<br />

von 10 000 Stück.<br />

Redaktion: Jacqueline Lipp (jl), Oliver Roth<br />

(or), Res Mettler (rm), Flurin Jecker (fj), Lukas<br />

Rau (lr), Marisa Molinaro (mm), Franziska<br />

Zihlmann (fz), Carlo Bischoff (cb)<br />

E-Mail:<br />

vorname.nachname@unikum.unibe.ch<br />

Externe: Claude-Michel Ammann<br />

Layout und Satz: Angela Wüst, Paolo Riva<br />

Lektorat: Nadine Zybach<br />

Werbung: Raphael Bättig<br />

Kontakt: raphaelbaettig@gmx.ch<br />

Adresse: unikum, Lerchenweg 32,<br />

3000 <strong>Bern</strong> 9<br />

E-Mail: unikum@sub.unibe.ch<br />

www.unikum.unibe.ch<br />

Belichtung und Druck: Haller & Jenzer,<br />

Burgdorf<br />

Nächste Nummer: unikum 152<br />

Redaktionsschluss: 14. 9. 2011<br />

Inputs und Ideen für Artikel bis: 24. 8. 2011<br />

Inserate-Annahmeschluss: 24. 8. 2011<br />

Erscheinungsdatum: 28. 9. 2011<br />

Abonnemente: Das unikum kann für<br />

Fr. 30.–/Jahr abonniert werden. E-Mail an:<br />

unikumabo@sub.unibe.ch<br />

Aus <strong>der</strong> Vorlesung<br />

mm. Es war einmal in einem fernen Land<br />

ein König, <strong>der</strong> befahl, dass die Studierenden<br />

<strong>der</strong> Menschenheilkunst sich einer<br />

schwierigen und gefährlichen Prüfung<br />

unterziehen mussten. Da niemand<br />

wusste, was sie erwarten würde und alle<br />

Prüflinge Angst vor diesem Test hatten,<br />

trainierten sie monatelang für diesen<br />

Tag. Nur eine Person hatte einen Vater,<br />

<strong>der</strong> gehörte zum Gremium, das sich die<br />

Aufgaben für die Prüflinge ausdachte.<br />

Weil er die Aufgabe kannte, nahm <strong>der</strong><br />

Vater sein Kind zur Seite und flüsterte<br />

ihm ins Ohr, was zu tun war. Als <strong>der</strong> Tag<br />

<strong>der</strong> Prüfung kam, tat das Kind wie vom<br />

Vater geheissen, löste die Aufgabe ganz<br />

fabelhaft und kam heil davon. An<strong>der</strong>e, die<br />

keine Väter hatten, auf die sie hören konnten,<br />

hatten Schwierigkeiten, stürzten ab,<br />

verletzten sich und müssten noch einmal<br />

an die Prüfung antreten. So ist es nun mal<br />

im richtigen Leben. Ende.


Wo ist <strong>der</strong> Nagellack? bild: carlo bischoff<br />

was isst ...<br />

barbara eggerjenzer?<br />

Getreu dem Motto «Du bist, was du isst»<br />

schauen wir in fremde Kühlschränke von bekannten<br />

Personen. Diesmal waren wir zu<br />

Besuch bei Barbara Egger-Jenzer, Regierungsrätin<br />

<strong>der</strong> SP in <strong>Bern</strong> und ehemalige Studentin<br />

an unserer Uni. jacqueline lipp<br />

«Okay, wo fangen wir an? Links oben die Gurken sind<br />

noch vom letzten Raclette. Die übersommern jetzt bis<br />

im nächsten Winter. Die Artischocken dort wird es morgen<br />

geben, da freu ich mich schon drauf. Ansonsten hat<br />

es halt viele Gläser und Dosen: Als Regierungsrätin erhältst<br />

du oft Geschenke, Fresspäckli, wie ich sie nenne.<br />

Dort hat‘s dann eben oft diese kleinen Dinge drin wie<br />

Konfis und Oliven und so. Darüber freu‘ ich mich immer,<br />

denn nebst dem Job hab ich keine Zeit, selber Konfi zu<br />

machen.<br />

Nur am Wochenende wird bei uns richtig gross gekocht.<br />

Dann gibt‘s zum Beispiel Ragout mit Härdöpfustock o<strong>der</strong><br />

Gschnätzlets. Wenn man so viel auswärts isst wie ich,<br />

dann isst man zu Hause am liebsten gewöhnliche Dinge.<br />

Exotisches koche ich wenig, da bin ich schon etwas<br />

konservativ. Ich meine, etwas ausprobieren ist schon<br />

okay, auch im Leben. Aber mal ehrlich – welcher Mensch<br />

mag schon Verän<strong>der</strong>ungen? Verän<strong>der</strong>ungen sind immer<br />

ein Risiko, man kann erst im Nachhinein sagen, ob‘s gut<br />

war. Ich bin nicht <strong>der</strong> Typ dazu. Alles was ich bisher tat,<br />

habe ich lang gemacht. Ich meine, ich bin 32 Jahre mit<br />

demselben Mann verheiratet – das zeigt doch, dass ich<br />

ein beständiger Mensch bin! Und ich hab‘ auch immer<br />

dieselbe Frisur, mittlerweile ist sie mein Markenzeichen.<br />

In <strong>der</strong> Politik gelte ich hingegen als sehr entscheidungsfreudig<br />

und konsequent in <strong>der</strong> Umsetzung. Ich finde das<br />

wichtig, sonst würde gar nichts vorwärtsgehen.<br />

«Die Politik geht bis zum Kühlschrank.»<br />

Den blauen Würfel kennt ihr ja, den gibt‘s ja in jedem<br />

Haushalt – nicht? Wirklich nicht? Nun ja, <strong>der</strong> soll Ge-<br />

rüche absorbieren. Ach, ich dachte, das hätten alle. Daneben<br />

steht noch das AKW-Tomatenpüree. Das war mal<br />

so eine Aktion im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Abstimmung<br />

zu Mühleberg. Ich bin seit langem eine AKW-Gegnerin.<br />

Klimaschutz ist mir ein wichtiges Anliegen. In diesem<br />

Zusammenhang halte ich als Vorsteherin <strong>der</strong> Energiedirektion<br />

auch an <strong>der</strong> Uni ab und zu Vorträge. Von da<br />

kommt auch dieser kleine Behälter dort oben links – Eisproben<br />

aus <strong>der</strong> Antarktis, über 42 935 Jahre alt! Hab ich<br />

von Prof. Stocker erhalten, <strong>der</strong> das da selber herausgebohrt<br />

hat. Wahnsinn, nicht?<br />

Oh, da hat‘s ja noch Nagellack. Ist wohl irgendwie liegengeblieben,<br />

denn das ist ein guter Trick: Nagellack<br />

kühl auftragen geht viel besser. Müsst ihr mal ausprobieren,<br />

das stimmt.<br />

Ja und die Politik geht bis zum Kühlschrank – wie man<br />

an den Postkarten sieht. Ich meine ‚Die Partei hat immer<br />

Recht‘, das ist ja eh klar. Und das hier ist <strong>der</strong> Fuchs, eine<br />

Karte von <strong>der</strong> Reitschule-Abstimmung. Der war immer<br />

so mein Intimgegner, aber eurer ja zeitweise auch ...»<br />

Barbara Egger-Jenzer ist seit 2002<br />

Regierungsrätin in <strong>Bern</strong>. Die zweifache<br />

Mutter amtet als Vorsteherin <strong>der</strong> Bau-,<br />

Verkehrs- und Energiedirektion und<br />

wohnt in Bremgarten.<br />

unikum 151 27


Fe<strong>der</strong>ico in<br />

Action sehen:<br />

iPhone-App «Paperboy»<br />

laden, Anzeige fotografieren,<br />

Inhalt anschauen.<br />

Erst denken,<br />

dann drehen.<br />

Fe<strong>der</strong>ico, Fedddeeeeerrrrrriiiiiccccccccccoooooo,, Sppppppeeeddcuber Speedcuber & Rivellutionär Rivellutionär<br />

ERFRISCHE ERFRISCCHEE<br />

DEINEN<br />

GEIST!<br />

MIT MIT RIVELLA RIVELLA<br />

GRÜN. GRÜN.<br />

lang-lebe-an<strong>der</strong>s.ch<br />

lang-lebe-an<strong>der</strong>s.ch<br />

erdmannpeisker<br />

erdm dmannp an peisker

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