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SardinienHunde e.V. Tätigkeitsbericht - 2015

Der Tierschutzverein SardinienHunde e.V. stellt seine Arbeit des Jahres 2015 vor!

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Die Liste der Fälle von Grausamkeit und Elend, unter<br />

denen sardischen Streuner leiden müssen ist lang.<br />

Helfen Sie mit das Leid unserer sardischen Schützlinge<br />

zu mildern und unterstützen Sie unsere Tierschutzarbeit<br />

auf Sardinien!<br />

www.<strong>SardinienHunde</strong>.org/ihre-hilfe


Inhaltsverzeichnis<br />

Vereinsgründung – Was sind unsere Ziele 2<br />

Selbstverpflichtung zur Transparenz 4<br />

Unsere Kooperationen 4<br />

Sach – und Futterspenden 8<br />

Aufklärungsarbeit 13<br />

Touristennotrufe 16<br />

Die Arbeit mit unseren Schützlingen 20<br />

Öffentlichkeitsarbeit 27<br />

Presse 29<br />

Weiterbildung 30<br />

Unsere Finanzen 31<br />

Statement eines Gründungsmitgliedes 32<br />

Unsere Partner und Sponsoren 33


<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

<strong>SardinienHunde</strong> e.V.<br />

An der Brunnstube 9d, 93051 Regensburg<br />

E-Mail: kontakt@<strong>SardinienHunde</strong>.org / www.<strong>SardinienHunde</strong>.org<br />

Vorstand:<br />

Sandra Bodac, Andrea Werner-Gessendorfer, Tobias Werner<br />

Kontakt:<br />

Telefon: 0941 69870000; Telefax: 0941 3077714; E-Mail: kontakt@<strong>SardinienHunde</strong>.org<br />

Registergericht: Regensburg VR 201080<br />

Der Tierschutzverein <strong>SardinienHunde</strong> e.V. ist wegen der Förderung des Tierschutzes nach dem Bescheid des<br />

Finanzamtes Regensburg vom 22.01.<strong>2015</strong> als gemeinnützige Körperschaft anerkannt. <strong>SardinienHunde</strong> e.V. ist<br />

berechtigt Zuwendungsbestätigungen für Spenden und Mitgliedsbeiträge auszustellen.<br />

Spendenkonto <strong>SardinienHunde</strong> e.V.<br />

:Sparkasse Regensburg IBAN: DE907505 0000 0026 703645 BIC: BYLADEM1RBG<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Wir bedanken uns bei all unseren Mitgliedern, Paten, Pflegestellen, Spendern und allen fleißigen<br />

ehrenamtlichen sardischen und deutschen Helfern für ihren Einsatz<br />

im Gründungsjahr <strong>2015</strong> von <strong>SardinienHunde</strong> e.V. !<br />

SARDINIENHUNDE E.V. 1


<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Vereinsgründung – Was sind unsere Ziele<br />

Seit mehreren Jahren in verschiedenen Bereichen des Tierschutzes, sowohl im In- als auch im<br />

Ausland tätig, hat sich im Januar <strong>2015</strong> eine Gruppe von Tierschützern zusammengeschlossen und<br />

den Verein <strong>SardinienHunde</strong> e.V. in Regensburg gegründet.<br />

Wir haben in den letzten Jahren erlebt und an vielen Beispielen gesehen, welch große Not<br />

und schlimmes Elend auch außerhalb der Tierheime und fernab des Tourismus im sardischen<br />

Hinterland, besonders unter den Arbeitshunden zur Jagd und Schäferei, herrschen. In<br />

Zusammenarbeit mit ortsansässigen Helfern und Tierärzten wollen wir versuchen durch<br />

verschiedene Maßnahmen wie Beratung und medizinische Hilfe, insbesondere durch<br />

prophylaktische Maßnahmen, die Lebenssituation der Straßenhunde zu verbessern. Gleichzeitig<br />

wollen wir in Not geratenen Hunden, sofern der Gesundheitszustand und die soziale<br />

Lebenssituation der Tiere dies erlauben, eine 2. Chance geben, indem wir sie an geeignete Halter<br />

vermitteln.<br />

Was sind unsere Ziele und wie wollen wir diese erreichen?<br />

Der Schwerpunkt unserer Arbeit ist, neben der Durchführung verschiedener<br />

Präventionsmaßnahmen, die Aufklärungsarbeit vor Ort.<br />

Wir arbeiten hier nach der festen Überzeugung gemäß unserem Slogan:<br />

„Guter Auslandstierschutz beginnt immer zuerst im Kopf der Menschen vor Ort“.<br />

"La miglior protezione animali all’estero comincia<br />

sempre come prima nella testa delle persone in cui vive."<br />

Was machen wir konkret?<br />

Selbstverständlich ist die direkte Versorgung und Pflege von Hunden vor Ort und auf<br />

Pflegestellen in Deutschland eine dringliche Aufgabe, löst aber langfristig gesehen die eigentliche<br />

Problematik des Umgangs mit den Arbeitshunden auf Sardinien in keiner Weise. Natürlich muss<br />

den notleidenden Tieren geholfen werden, doch wichtiger ist es, langfristig die Ursachen für<br />

dieses Leid zu bekämpfen um zu versuchen den endlosen Kreislauf der alljährlichen<br />

Welpenschwemme zu durchbrechen. Im Zentrum dieser Aktivitäten soll immer der Versuch<br />

stehen, dem einzelnen Menschen die Konsequenzen seines Handelns zu verdeutlichen. Wir<br />

planen deshalb neben der Versorgung notleidender Tiere, Projekte zur Präventions- und<br />

Aufklärungsarbeit: Nur wenn wir die Menschen vor Ort erreichen und es uns gelingt, dass diese<br />

zukünftig tierschutzbewusst handeln, kann langfristig etwas verändert werden.<br />

SARDINIENHUNDE E.V. 2


<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Unsere konkreten Aufgaben und Planungen bestehen in:<br />

1. der Durchführung von Informations-Kampagnen zur Sensibilisierung der Menschen für<br />

eine artgerechte Haltung von Haustieren,<br />

2. der Durchführung von Maßnahmen um eine regelmäßige Parasitenprophylaxe sowie die<br />

medizinische Versorgung von kranken und verletzten Tieren zu erreichen,<br />

3. der Durchführung von Aktionen welche die Sozialisierung der Tiere erleichtert damit eine<br />

Vermittlung, insbesondere in einheimische Familien, möglich wird,<br />

4. der Durchführung und Organisation von Informationsveranstaltungen zum Thema<br />

„Mittelmeererkrankungen“.<br />

Neben der Präventionsarbeit finanziert und<br />

betreut <strong>SardinienHunde</strong> e.V. eigene<br />

Tierschutzprojekte auf Sardinien. Die meisten<br />

unserer Partner haben sich dabei der<br />

Notaufnahme, Pflege und Versorgung von<br />

ausgesetzten, misshandelten,<br />

beschlagnahmten und abgeschobenen<br />

Haustieren angenommen. Wir unterstützen<br />

hier schwerpunktmäßig die Organisation<br />

L.I.D.A - sezione Olbia mit dem sardischen<br />

Hundeheim „il rifugio i fratelli minori", sowie<br />

die Tierschutzorganisation "associazione<br />

rispetto animali“. Die von hier ausgehende<br />

Vermittlung von Hunden kann sich auf die<br />

langjährige Erfahrung unserer Mitarbeiter<br />

stützen, die über die vom Veterinäramt bescheinigte Sachkunde nach §11 Tierschutzgesetz<br />

Absatz 1 verfügen.<br />

Über die aktuelle Situation auf der Insel, über dringende Hilfsprojekte sowie Spendenaufrufe<br />

informieren wir ständig auf unseren Seiten www.<strong>SardinienHunde</strong>.org und berichten über<br />

Aktuelles in den sozialen Netzen unter https://www.facebook.com/<strong>SardinienHunde</strong> und<br />

https://twitter.com/<strong>SardinienHunde</strong><br />

Unsere detaillierten Ziele und Aufgaben haben wir in unserer Vereinssatzung formuliert und auf<br />

unserer Gründungsversammlung im Januar <strong>2015</strong> beschlossen. Die Satzung ist unter<br />

http://www.sardinienhunde.org/dokumente/ abrufbar.<br />

SARDINIENHUNDE E.V. 3


<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Selbstverpflichtung zur Transparenz<br />

Wir verpflichten uns zu Transparenz! Wer für das Gemeinwohl tätig wird, sollte der<br />

Gemeinschaft sagen: Was die Organisation tut, woher die Mittel stammen, wie sie verwendet<br />

werden und wer die Entscheidungsträger sind. Aus<br />

diesem Grund haben wir uns entschieden die<br />

Selbstverpflichtungserklärung des Trägerkreises<br />

Initiative Transparente Zivilgesellschaft zu unterzeichnen.<br />

Bei Prüfung unseres <strong>Tätigkeitsbericht</strong>es wird die Einhaltung dieser Verpflichtung von<br />

unseren internen Prüfgremien kontrolliert. Nähere Informationen sind unter<br />

www.sardinienhunde.org/%C3%BCber-uns/informationen-über-sardinienhunde-e-v/ einsehbar!<br />

Unsere Kooperationen<br />

Sardinien – L.I.D.A.<br />

Im Jahre 2000 endete vorerst ein jahrelanger Kampf sardischer Tierschützer um ein rifugio in<br />

Olbia, als die Commune ihnen in unmittelbarer Nähe zum Flughafen Olbia ein Stück Land zur<br />

kostenlosen Nutzung zur Verfügung stellte. Das war die Geburtsstunde für den Zufluchtsort, das<br />

rifugio „I Fratelli minori“ das „Refugium der geringeren Brüder“ der Organisation L.I.D.A. (Lega<br />

italiana difesa animali): http://www.lidaolbia.it<br />

Ohne finanzielle Unterstützung der Gemeinde wurden eifrig großzügige Gehege gebaut<br />

mit dem Ziel hier Hunde artgerecht in Gruppenhaltung mit viel<br />

Auslauf und Platz unterzubringen. Leider entpuppte sich dieses Ziel<br />

alsbald als Illusion. Das rifugio war bald überfüllt, um neue Tiere<br />

aufzunehmen mussten die Gehege geteilt werden. Der<br />

Zufluchtsort wirkte wie ein Magnet und die Flut der<br />

Neuankömmlinge wurde immer größer. Neugeborene Welpen,<br />

kranke und verletzte Fundhunde aber auch alte ausrangierte<br />

Arbeitshunde zur Jagd und Schäferei fanden mehr und mehr im<br />

rifugio ihre Bleibe. Trotz großer Anstrengungen von verschiedenen Vereinen, die bis zu 700<br />

Hunden zu vermitteln, bleibt das Problem bestehen. Deshalb engagieren wir uns neben den<br />

anderen Vereinen nicht nur in der Vermittlungsarbeit, sondern versuchen vor allem präventive<br />

Arbeit zu leisten um vielen Hunden ein geregeltes und artgerechtes Leben zu schenken und Leid<br />

gar nicht erst entstehen zu lassen.<br />

SARDINIENHUNDE E.V. 4


<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Allerdings stellt die L.I.D.A. Sez. Olbia, mit der gegenwärtigen medizinischen Infrastruktur der<br />

beiden ambulatori, den wichtigsten Kooperationspartner für uns auf Sardinien dar. Aufgrund der<br />

sehr geringen finanziellen Unterstützung der Commune ist das Tierheim dringend auf externe<br />

Unterstützung angewiesen. Besonders fehlt es an Welpen- und Spezialfutter für erkrankte Tiere,<br />

sowie Mitteln zur Parasitenprophylaxe und Medikamente zur Behandlung von Mittelmeererkrankungen.<br />

Weiterhin werden dringend sterile Einweg-Handschuhe sowie OP-Besteck, wie<br />

sterilisierbare Scheren und Pinzetten benötigt.<br />

Ein Teil der alten L.I.D.A. muss der neuen<br />

Zufahrtsstrasse zum Flughafen weichen<br />

Der Anbau von neuen Gehegen mit dem Ende <strong>2015</strong><br />

begonnen wurde schafft etwas Platz.<br />

<strong>SardinienHunde</strong> e.V. möchte dem Tierheim der L.I.D.A. langfristig helfen und neben der<br />

Vermittlungstätigkeit und Versorgung mit Futter und medizinischen Hilfsmitteln zukünftig den<br />

Schwerpunkt der Unterstützung auf präventive Maßnahmen wie Aufklärungsarbeit und<br />

Kastrationsprogramme legen. Einen ersten Schritt haben wir mit dem Hilfsprojekt Futter und<br />

Medikamente für das Rifugio "I Fratelli Minori" in Olbia auf der Spendenplattform Betterplace<br />

bereits gemacht. Hier kann man über uns das Tierheim in Olbia direkt unterstützen:<br />

www.betterplace.org/de/projects/26015-futter-und-medikamente-fur-das-rifugio-i-fratelli-minori-in-olbia<br />

Sardinien - Associazione Rispetto Animali, "ARA ONLUS"<br />

Die Associazione Rispetto Animali, "ARA<br />

ONLUS" ist seit 2013 offiziell als Tierschutzorganisation<br />

auf Sardinien registriert und setzt<br />

sich in der Gegend um Budoni für streunende<br />

Hunde ein und hilft dabei ihnen ein Zuhause zu<br />

geben. ARA ONLUS betreut auf einem großen<br />

Grundstück 19 Hunde und kümmert sich Kastrationen bzw.<br />

Sterilisationen der Tiere. Für uns ist die Kooperation mit dieser<br />

Organisation sehr wichtig, erreichen wir doch durch ihre direkte Hilfe<br />

vor Ort viel mehr Menschen und Hundebesitzer um sie für das Problem<br />

der unkastrierten Streuner auf Sardinien zu sensibilisieren.<br />

SARDINIENHUNDE E.V. 5


<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Deutschland – Regionaler Support<br />

Wir sehen es auch als wichtige Aufgabe an, als Auslandstierschutzverein auch einen Blick auf die<br />

aktuelle Situation von Tieren in Deutschland zu werfen. Deshalb haben wir unmittelbar nach<br />

Vereinsgründung den Kontakt zu einigen regional aktiven<br />

Organisationen gesucht. Zum einen unterstützen wir die<br />

„Soziale Futterstelle Regensburg e.V.“. Dieser Verein hat es<br />

sich zu Aufgabe gemacht, in Not geratenen „Mensch-Tier-<br />

Gespannen“ zu helfen. Durch die Arbeit des Vereins wird verhindert, dass aufgrund von<br />

Geldmangel Tiere hungern müssen und keine rechtzeitige tierärztliche Versorgung erhalten. Es<br />

ist das Ziel dass keine Tiere ins Tierheim gebracht, oder sogar ausgesetzt werden. Wir haben dem<br />

Verein <strong>2015</strong> zweimal mit Futter-Lieferungen helfen können.<br />

So konnten wir eine Spende von fast 2 Paletten Kau-und Knabberartikel für Hunde übergeben.<br />

Wir finden die Arbeit des Vereins, der Beratung und Unterstützung hilfebedürftiger,<br />

ratsuchender, sozial schwacher und in Not geratener Tierhalter leistet, einfach großartig! Macht<br />

weiter so! Details zur Arbeit des Vereins findet man unter http://www.futterstelle-regensburg.de<br />

Eine ähnliche Kooperation u.a. evtl. auch eine Mithilfe bei der Hundevermittlung hätten wir uns<br />

sehr gut mit dem Tierschutzverein Regensburg vorstellen können. Einige Gründungsmitglieder<br />

sind schon viele Jahre Mitglied in diesem Verein, der u.a. das Regensburger Tierheim in<br />

Pettendorf betreut. Umso ärgerlicher fanden wir es, dass auf unsere freundliche Anfrage an die<br />

SARDINIENHUNDE E.V. 6


<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Vereinsleitung, bezüglich möglicher Hilfe und Unterstützung bzw. einer Zusammenarbeit nicht<br />

reagiert wurde. Wir bedauern das sehr und möchten an dieser Stelle über die Gründe der<br />

Ignoranz nicht spekulieren. Fakt ist, dass wir uns in unserer Ansicht, dass es keinen Unterschied<br />

macht ob Tiere im Ausland oder in Deutschland leiden, nicht beirren lassen! Ein jedes<br />

Lebewesen hat - egal ob Mensch oder Tier - unabhängig von seiner Herkunft den gleichen Wert<br />

und die gleichen Grundrechte.<br />

Dass es auch anders geht haben wir bei einem Besuch im Tierheim Mannheim erlebt.<br />

Hier war man uns gegenüber bezüglich Unterstützung bei der Vermittlungs- und<br />

Aufklärungsarbeit sehr aufgeschlossen. Im Mannheimer Tierheim leben im Moment einige<br />

Hunde die wirklich dringend ein Zuhause suchen. Einige von ihnen wurden illegal, ohne gültige<br />

Papiere bzw. Tollwutimpfung nach Deutschland verbracht und<br />

mussten deshalb monatelang in Quarantäne. Das bedeutet in der<br />

Regel „Einzelhaft“, die sich natürlich negativ auf das Sozialverhalten<br />

der Tiere auswirkt. Ein solches, besonders trauriges Schicksal ist<br />

Buffy, ein Lappenspitz (geb. 12/2012) der schon sehr lange wegen<br />

seines problematischen Verhaltens ein Zuhause sucht. Buffy zeigte<br />

sich bei unserem Besuch von seiner besten Seite, muss aber aus<br />

Sicherheitsgründen einen Maulkorb tragen. Für ihn wird nun schon<br />

sehr lange ein sehr hundeerfahrener Platz gesucht. Details über das Tierheim und seine Tiere<br />

erfährt man unter: http://www.tierheim-mannheim.de<br />

SARDINIENHUNDE E.V. 7


<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Sach – und Futterspenden<br />

Unser erster Spendentransport<br />

Durch den großartigen, vor allem auch finanziellen Einsatz vieler Unterstützer waren wir im<br />

Februar <strong>2015</strong>, schon wenige Tage nach Vereinsgründung bzw. erstem Spendenaufruf, in der Lage<br />

für das Rifugio "I Fratelli Minori" einen Spendentransport zu organisieren. Das ist unglaublich toll<br />

und wir werden darüber selbstverständlich weiter aktuell berichten. Natürlich ist der Bedarf<br />

damit nicht gedeckt, denn alle Tiere brauchen fortlaufend Futter, Medikamente und ärztliche<br />

Hilfe. Deshalb haben wir uns entschieden das Projekt fortzuführen und nach dem Erreichen des<br />

Bedarfsziels aufzustocken. Somit planen wir zukünftig dieses Projekt als eine fortlaufende Aktion<br />

zu Gunsten des Rifugio "I Fratelli Minori". Herzlichen Dank im Namen der Tiere. Details zum<br />

Projekt erfährt man unter http://www.sardinienhunde.org/projekte und<br />

https://www.betterplace.org/de/projects/26015-futter-und-medikamente-fur-das-rifugio-ifratelli-minori-in-olbia<br />

Leider stellte sich die Organisation des Transports etwas schwieriger dar als gedacht und so<br />

konnte erst im April Vollzug über die Lieferung ins<br />

Tierheim „I Fratelli Minori“ gemeldet werden: "Un<br />

grazie da parte di noi tutti a voi ed a tutti i sostenitori.<br />

Grazie, mille volte grazie". Geliefert wurden neben 1,5<br />

Tonnen Futter und diversen Mitteln zur<br />

Parasitenprophylaxe, vor allem medizinische<br />

Utensilien für den neuen Operationssaal im Rifugio,<br />

wie chirurgische Skalpelle, Scheren und Pinzetten,<br />

Spritzen und OP-Handschuhe. Besonders hat man sich<br />

über die medizinischen Instrumente gefreut. Den Dank geben wir sehr gern an unsere Spender<br />

und Unterstützer weiter!<br />

3 Tonnen Futter für kleines Geld<br />

Es vergeht kein Tag an dem wir nicht mit dem großen Leid der Hunde und Katzen auf Sardinien<br />

konfrontiert werden. Gemeinsam mit den Helfern vor Ort versuchen wir mit verschiedenen<br />

Aktionen das Leiden der Tiere zu lindern. Manchmal tritt dann die normale Futterbeschaffung für<br />

das Tierheim der L.I.D.A. in Olbia fast schon in den Hintergrund. Dabei ist gerade das die<br />

Lebensgrundlage für die bis zu 700 Hunde im rifugio. So erhielten wir vor einigen Wochen ein<br />

sehr gutes Angebot eines Premium-Futterherstellers, der uns 3 Tonnen Hundefutter zu einem<br />

fantastischen Kilopreis anbot. Da wir wenige Wochen zuvor bereits einen größeren Transport<br />

nach Sardinien finanziert hatten, überstieg dieses Angebot unsere finanziellen Möglichkeiten.<br />

Glücklicherweise erklärte sich der Tierschutzverein STREUNERHerzen e.V., der ebenfalls die<br />

L.I.D.A. unterstützt, spontan bereit, ein Drittel der Kosten zu übernehmen und so war es uns<br />

möglich den Transport des Premiumfutters für die Tiere im Tierheim sicherzustellen. Im rifugio<br />

SARDINIENHUNDE E.V. 8


<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

konnte man sich nun über 3000 kg Qualitätshundefutter<br />

freuen, dass wohlbehalten in Olbia ankam. Wir bedanken<br />

uns herzlich für die sofortige und unbürokratische Hilfe<br />

durch den Verein STREUNERHerzen e.V. und hoffen, dass<br />

diese Art der Zusammenarbeit auch zukünftig dazu<br />

beitragen wird, dass den Tieren vor Ort noch besser<br />

geholfen wird.<br />

Eure Hilfe kommt an<br />

Wie schön dass wir wieder sagen konnten: Auf geht’s, unser nächster Spendentransport geht auf<br />

die Reise! Die im September bei uns eingetroffenen<br />

Sofort-Spenden für Welpen und Kitten aus unserer<br />

Wunschliste des Tierschutz-Shops<br />

(https://www.tierschutz-shop.de/?p=56152) +<br />

einige gespendete Medikamente und Materialien<br />

für die Tierärzte, traten Ende September ihren Weg<br />

in unser Partnertierheim „I Fratelli Minori“ an. Das<br />

bedeutet, dass wieder einmal ganz vielen der<br />

unzähligen Welpen und Kitten geholfen werden kann. Ein großes Dankeschön für die großartige<br />

Unterstützung! Noch konnte niemand ahnen wie dringend die Sachen benötigt werden.<br />

10 Hundehütten für Budoni<br />

Im Rahmen unserer Tierschutzarbeit unterstützen wir die Organisation „Associazione rispetto<br />

animali auf Sardinien. Diese Organisation betreibt eine rein ehrenamtlich geführte Hundestation<br />

in Budoni und betreut hier momentan ca. 30 Hunde. Viele der herrenlose Streuner werden<br />

besonders zu Saisonbeginn in dieser Region gnadenlos weggefangen und dann in staatlichen<br />

Canili unter grausamen Bedingungen gehalten. Einige Tiere konnten gerettet werden, benötigen<br />

aber dringend ein schützendes Dach über dem Kopf. Ein Rückzugsort ist für Hunde, die gut<br />

sozialisiert sind und in einer Gruppe gehalten werden, extrem wichtig.<br />

So sah die Unterbringung für viele Tiere noch zu Beginn des Jahres <strong>2015</strong> aus.<br />

SARDINIENHUNDE E.V. 9


<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Vor allem aber benötigten sie ganz dringend Schutz vor Wind, Kälte oder<br />

vor dem starken Regen. Um die benötigten Hütten zu beschaffen starteten<br />

wir unmittelbar nach Vereinsgründung das Spendenprojekt "10<br />

Hundehütten für Budoni“. Am 07.Dezember war es endlich soweit! Wir<br />

konnten verkünden „Missione Compiuta“! Noch rechtzeitig vor dem<br />

Kälteeinbruch wurden die letzten Hütten ausgepackt und aufgestellt. Die<br />

Hunde haben diese anfangs noch argwöhnisch beäugt, aber dann doch<br />

langsam in Besitz genommen. Nochmals recht herzlichen Dank dafür an alle<br />

Spender und Unterstützer.<br />

„Spendenflut“ nach dem Unwetter im Nordosten Sardiniens<br />

Die Geschichte zum Spendenaufruf begann ausgerechnet am 04. Oktober <strong>2015</strong> dem<br />

Welthundetag. Persönlich vor Ort kämpften wir wieder einmal gemeinsam mit unseren<br />

sardischen Kollegen gegen den Sturm und die unglaublichen Wassermassen. Schon wieder hatte<br />

ein Zyklon die Insel Sardinien heimgesucht und schon wieder standen unzählige Gehege unter<br />

Wasser. Wir haben versucht zu helfen - so gut wir konnten. Hier ein kurzer Situationsbericht:<br />

„Seit mehr als 24 Stunden regnet es ununterbrochen und in einer für uns unbekannten Stärke.<br />

Bäche und Flüsse traten in kürzester Zeit über die Ufer. Gleichzeitig geht ein extrem starker Wind<br />

und in einigen Regionen kam zu diesem Unwetter auch noch massiver Hagel hinzu. Dramatisch<br />

für Menschen und Tiere und besonders schlimm an der Ostküste. Hier hat extremer Hagel Schafe<br />

getötet und ein Hubschrauber musste den Schäfer von einem Baum retten. Diese absolut<br />

beängstigenden Szenen haben sich in ähnlicher Weise auch in der Region um das Tierheim "I<br />

Fratelli Minori" in Olbia abgespielt. Auch hier konnte der Boden das viele Wasser nicht mehr<br />

aufnehmen und so verwandelten sich erneut viele Gehege in furchtbare Schlammbecken.“<br />

SARDINIENHUNDE E.V. 10


<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Hier einige Bilder die einen Eindruck des Ausmaßes der Katastrophe vermitteln:<br />

Dank des ununterbrochenen Einsatzes der vielen Helfer vor Ort ist keines der Tiere im rifugio<br />

umgekommen. Allerdings war der Zustand einiger Hunde und vor allem der Gehege<br />

katastrophal. Es werden ganz dringend neue und gut isolierte Hundehütten benötigt die<br />

zukünftig dafür sorgen, dass bei einem erneuten Unwetter möglichst alle Tiere sicher und<br />

trocken untergebracht sind. Wir wollten diesen Hunden, einige von ihnen sitzen schon mehrere<br />

Jahre im rifugio ohne jemals eine Hütte als Zufluchtsort gehabt zu haben, unbedingt helfen und<br />

starteten den folgenden Spendenaufruf: „Benötigt werden geräumige Hütten, die gut isoliert,<br />

leicht zu transportieren und zu montieren sind. Eine große Hundehütte kostet pro Stück. exkl.<br />

Mwst. und Transport € 200.- und eine Hütte mittlerer Größe € 170.-). Natürlich sind diese Beträge<br />

für sehr viele Menschen viel Geld. Falls Sie den Kauf einer Hütte nicht alleine finanzieren können,<br />

so fragen Sie doch Freunde, Bekannte, Kollegen und schließen Sie sich zusammen und helfen<br />

einigen Fellnasen die noch kein Dach über dem Kopf haben. Im Namen die Tiere sagen wir<br />

nochmals Mille Grazie!“<br />

SARDINIENHUNDE E.V. 11


<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

28 Hütten für die L.I.D.A.!<br />

Was nun einsetzte hat uns nun wirklich fast umgehauen! Nach der Flut am Welthundetag<br />

erlebten wir nun erneut eine Flut. Dieses Mal in Form von Spenden. Aus allen Bereichen des<br />

Tierschutzes wurde uns, bzw. der L.I.D.A. Hilfe zu teil. Am 11. Dezember war es soweit und die<br />

Lieferung von sage und schreibe 28 Hundehütten für unsere Schützlinge ist in der LIDA<br />

eingetroffen.<br />

Stellvertretend für die vielen Spender möchten wir uns besonders bei den Autoren Karin<br />

Semelink und Peter J. Lang von der tollen Organisation Spikinet bedanken, die mit ihrer<br />

Buchversteigerung wesentlich dazu beigetragen haben, dass ein sehr großer Betrag<br />

zusammengekommen ist. Insgesamt wurde - zusammen mit einer einzelnen Großspende - die<br />

gigantische Summe von 6.900 Euro gespendet! Das ist: Unglaublich - Großartig - Einzigartig. Mille<br />

Grazie!!!<br />

Weihnachtstransport<br />

Aufgrund des hohen Spendenaufkommens, das wir hauptsächlich über den Tierschutz –Shop<br />

generieren konnten, war es uns möglich zum Jahresende noch einen Transport nach Sardinien zu<br />

organisieren. Über 2.000 kg Futter und wichtiges Zubehör für unsere Fellnasen in der L.I.D.A.<br />

wurden ab Mitte Dezember bereitgestellt. Dabei handelte es sich um insgesamt 5 Paletten<br />

Trocken- und Nassfutter für Katzen und Hunde, Aufbaufutter, Welpenmilch, Decken, Näpfe,<br />

Geschirre usw.! Der Transport kam in der 2. Kalenderwoche 2016 auf Sardinien an.<br />

SARDINIENHUNDE E.V. 12


<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Aufklärungsarbeit<br />

Echinococcus granulosus – Der Hundebandwurm auf Sardinien<br />

Mit dieser Informationskampagne haben wir Anfang August <strong>2015</strong> auf das große Problem des<br />

Hundebandwurms auf Sardinien<br />

hingewiesen. Während die Tollwutimpfung,<br />

die auf Sardinien nicht vorkommt, bei einer<br />

Reise nach Deutschland zurecht streng<br />

kontrolliert wird, fehlt es europaweit bei<br />

den verantwortlichen Veterinärämtern an<br />

der Einsicht eine entsprechende<br />

Parasitenprophylaxe verbindlich<br />

vorzuschreiben. Natürlich muss in unseren<br />

Breitengraden das Entwurmen von Hunden<br />

nicht immer generell durchgeführt werden.<br />

Allerdings sieht das in einigen südlichen Regionen aber ganz anders aus. Ein großes, bisher kaum<br />

beachtetes Problem ist die Infektionsgefahr durch den Hundebandwurm (Echinococcus<br />

granulosus), der als Auslöser der zystischen Echinokokkose des Menschen eine lebensgefährliche<br />

Erkrankung darstellt. Dieser Parasit ist auf Sardinien, wegen der intensiven Schafzucht und der<br />

nach wie vor gängigen Praxis von illegalen Schlachtungen, sehr weit verbreitet. Deshalb<br />

erkranken regelmäßig Menschen an der gefährlichen zystischen Echinokokkose, insbesondere<br />

deshalb, weil ein Großteil der zur Schäferei benutzten Herdenschutzhunde nicht entwurmt ist<br />

und damit ein großes Parasitenreservoir besteht. Wie gefährlich der Hundebandwurm für den<br />

Menschen werden kann, wurde kürzlich im Deutschlandfunk in einem besonderen Fall berichtet:<br />

Der massive Befall der Leber durch einen Hundebandwurm, der unbemerkt zu einer sich immer<br />

weiter ausdehnenden Zyste heranwuchs, die schließlich platzte und den allergischen Schock<br />

auslöste. Dieser besondere Fall kann hier nachgehört werden:<br />

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/<strong>2015</strong>/07/07/dlf_<strong>2015</strong>0707_1105_85b75ba6.mp3<br />

Zur Behandlung und Prophylaxe gibt es einfache Lösungsansätze! In Zusammenarbeit mit<br />

anderen Tierschutzorganisationen und Veterinären vor Ort stellen wir kostengünstige<br />

Medikamente zur Entwurmung von Hunden zur Verfügung, womit nicht nur den Tieren, sondern<br />

auch den Menschen vor Ort effektiv geholfen wird. Selbstverständlich werden alle von<br />

<strong>SardinienHunde</strong> e.V. vermittelten Tiere entwurmt. Ein Infektionsrisiko für unsere Adoptanten<br />

und Pflegestellen bzw. besteht daher nicht!<br />

SARDINIENHUNDE E.V. 13


<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Online-Artikel im Tierschutzmagazin Chico - Was jeder Hundehalter wissen sollte<br />

Im Frühjahr <strong>2015</strong> sahen wir uns veranlasst den folgenden kleinen Artikel über die<br />

Zeckenproblematik zu publizieren: Kennen Sie das gefährlichste Tier Deutschlands? Richtig, es ist<br />

der Gemeine Holzbock, die hierzulande verbreitetste Zeckenart. Diese Zecke kann FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)<br />

und die Lyme-Borreliose auf den Menschen übertragen. Auch<br />

Hunde werden häufig mit Borrelien infiziert, allerdings zeigen sie seltener Krankheitssymptome<br />

als der Mensch. Daneben können sich Hunde mit dem Erreger der Anaplasmose infizieren. Grundsätzlich<br />

besteht schon ab Februar in einigen Gebieten Deutschlands eine hohe Wahrscheinlichkeit<br />

von Zecken gestochen zu werden. Wobei die Gefahr für Vierbeiner im Frühjahr und Herbst ungleich<br />

größer ist. Ja, aber warum ist das so? Die Antwort: Hunde werden vorzugsweise vom erwachsenen<br />

Gemeinen Holzbock gestochen, der aufgrund seiner hohen Widerstandsfähigkeit auch<br />

bei kühlerem Wetter eine hohe Aktivität aufweist.<br />

Zecken sind im Frühjahr und im Herbst besonders aktiv - (c) Gabriele Rohde - Fotolia.com<br />

Die Anaplasmose beim Hund<br />

Oftmals sind die Symptome einer Anaplasmose bei Hunden eher unspezifisch. Deshalb ist die<br />

Krankheit nicht immer ganz einfach zu erkennen. Nach einer Inkubationszeit von ein bis zwei Wochen<br />

können plötzlich Lethargie, Appetitlosigkeit und/oder Fieber auftreten. Weitere Krankheitssymptome<br />

beziehungsweise Anzeichen können sein: Durchfall, Lahmheit, blasse Schleimhäute,<br />

angespannter Bauch oder Schwellungen von Lymphknoten und Milz. Bei einem Verdacht sollte<br />

unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden. Die Prognose einer solchen Infektion ist bei korrekter<br />

Therapie meist sehr gut. Es besteht aber in einigen Regionen Deutschlands für unsere Vierbeiner<br />

eine weitere Gefahr. Der Südwesten, einige Regionen in Bayern, sowie das Berliner Umland haben<br />

sich durch die Verbreitung der Auwaldzecke zu einem Risikogebiet für die Babesiose, auch „Hun-<br />

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demalaria“ genannt, entwickelt. Infiziert sich ein Hund, so nimmt die Erkrankung fast immer einen<br />

schweren Verlauf und muss deshalb sofort behandelt werden. Obwohl die Auwaldzecke besonders<br />

häufig im Frühjahr und Herbst gefunden wird ist zu beachten, dass diese Zecke ganzjährig<br />

aktiv ist.<br />

Die Babesiose beim Hund<br />

Diese Infektion besitzt eine Inkubationszeit von circa fünf bis 18 Tagen. Die Tiere haben dann typischerweise<br />

hohes Fieber, zeigen eine starke Anämie und der Harn ist dunkelbraun gefärbt. Weitere<br />

Symptome sind Futterverweigerung, Gewichtsverlust, Atemnot, Haut- und Schleimhautblutungen<br />

sowie eine Gelbsucht. Die akute Form der Babesiose endet unbehandelt fast immer nach<br />

wenigen Tagen mit dem Tod. Deshalb muss bei Verdacht sofort ein Tierarzt konsultiert werden,<br />

damit umgehend eine Therapie eingeleitet werden kann.<br />

Damit es gar nicht erst soweit kommt, sollte der verantwortungsbewusste Hundehalter einige<br />

Dinge beachten, um einer Infektion vorzubeugen. Nach dem Anheften der Zecke an den Hund,<br />

dauert es mindestens ein bis zwei Tage bis durch einen Zeckenstich eine Übertragung des Erregers<br />

erfolgt. Deshalb ist es sinnvoll auch noch Stunden später, zum Beispiel nach längeren Spaziergängen<br />

durch Wald und Wiesen, das Fell des Hundes nach Zecken abzusuchen und diese mit<br />

Hilfe einer Pinzette oder Zeckenzange zu entfernen. Das ist zwar eine aufwändige, aber recht sichere<br />

und wirkungsvolle Methode zur Verhinderung von Infektionen. Zusätzlich kann auf eine<br />

Vielzahl von Mitteln, die äußerlich anzuwenden sind und abweisende und zeckenabtötende Wirkstoffe<br />

enthalten, zurückgegriffen werden. In der Regel haben diese Produkte wenig Nebenwirkungen<br />

und schützen den Hund mehrere Monate vor einem Zeckenstich….“.<br />

Der vollständige Artikel ist bei http://www.chico-tierschutz-magazin.de/37/zeckenalarm.html<br />

abrufbar!<br />

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<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Touristennotrufe<br />

Wir wussten im Vorfeld schon, dass auch so etwas auf uns zukommen wird, waren aber doch<br />

überrascht wie viele Touristen versucht haben über uns Tieren auf Sardinien zu helfen.<br />

Insgesamt haben wir 28 Notrufe entgegengenommen und einigen Tieren konnte auch tatsächlich<br />

geholfen werden. Hier zwei Beispiele: Anfang Mai<br />

erreichte uns ein Notruf von deutschen Touristen aus<br />

Sardinien, diesmal aus der Gegend um Alghero. Es<br />

waren Touristen, deren Flug am nächsten Tag von<br />

Alghero aus wieder Richtung Heimat ging und die sich<br />

nun große Sorgen um einen Hund machten, der SIE auf<br />

dem Campingplatz in den letzten Tagen als seine<br />

Familie ausgesucht hatte und nicht mehr von deren<br />

Seite gewichen war. Von den Putzfrauen dort wurde er<br />

liebevoll Domenico genannt und er bekam Futter von<br />

ihnen, die Betreiber des Campingplatzes wollten ihn dort nicht haben, vertrieben ihn massiv und<br />

drängten ihn so immer wieder auf nahe liegende<br />

Straße, wo er dann ziellos und ohne auf die Autos zu<br />

achten, hin und her lief.<br />

Schnell war die Entscheidung gefallen: sollte<br />

der Hund keinen Chip und keinen Besitzer haben, wird<br />

er eine neue Familie bekommen - SEINE Familie, die er<br />

sich selbst ausgesucht hatte! Obwohl die Urlauber<br />

kein Auto zur Verfügung hatten, scheuten sie keine<br />

Mühen und machten sich auf den Weg nach Alghero.<br />

Vom dortigen Tierarzt kam die erlösende Nachricht<br />

dass Domenico gesund ist und ...KEINEN Chip hat!<br />

Somit war der Weg frei in ein neues Leben! Danach<br />

ging alles Schlag auf Schlag: Eine liebe Tierschützerin aus der Gegend, mit einem eigenen kleinen<br />

Tierheim, erklärte sich sofort bereit Domenico bis zur Ausreise bei sich aufzunehmen. Erneut<br />

musste der kleine Mann eine weitere kleine Reise auf sich nehmen und ist am Abend müde, aber<br />

mit der Aussicht auf ein wunderbares Leben in dem kleinen rifugio angekommen. Buona vita<br />

kleiner Mann - Du hast alles richtig gemacht!!! Am 30. Mai durfte Domenico zu seiner<br />

Touristenfamilie, die schon sehnsüchtig auf ihn wartete, hinterherreisen.<br />

Am späten Nachmittag des 26. Juli erreich schockierende Nachricht: „Hallo, ich war gerade<br />

unterwegs mit meiner Freundin zu einer in den Bergen gelegenen natürlichen Badestelle, als wir<br />

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<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

eine kleine Pause einlegten. An der Stelle, wo wir dann stehen blieben, hörten wir das Jammern<br />

eines kleinen Tieres, hierbei stellte sich heraus, dass eine Tüte mit Welpen im Abhang lag, die wir<br />

dann zu uns hoch holten. Als wir<br />

daraufhin 4 lebende neugeborene<br />

Welpen und ein Totes bergen<br />

konnten, haben wir uns<br />

entschlossen die Polizei zu<br />

verständigen, die uns dann nach<br />

SESTU schickte. Hier war dann aber<br />

keine Tierstation, deswegen<br />

fragten wir Ortsangehörige um<br />

Hilfe, die uns dann zu einer<br />

Tierklinik leiteten. In der Tierklinik<br />

bekamen wir die dreiste Antwort, dass diese keine Zeit für die Welpen hätte. Daraufhin nahmen<br />

wir die Kleinen mit zu uns nach Sinnai, wo wir jetzt ratlos mit ihnen verweilen, da am heutigen<br />

Sonntag auch die Feuerwehr oder Polizei uns nicht helfen kann/will. Deswegen bitte ich jeden um<br />

Hilfe der glaubt irgendetwas tun zu können, denn ich habe kaum Nahrung für die Hunde und<br />

muss auch in einigen Tagen wieder abreisen. Bitte helft!“<br />

Weder die Polizei, noch eine anderer Behörde und auch keine Tierklinik wollten die Kleinen<br />

aufnehmen oder zumindest an eine entsprechende Stelle vermitteln. Jegliche Hilfe und<br />

Unterstützung wurde verwehrt und so blieb den Beiden nichts anderes übrig, als die erst ein paar<br />

Tage alten Welpen mit zu sich zu nehmen. Wir haben sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt um<br />

das Leben dieser unschuldigen Wesen zu retten! Die uneingeschränkte und bedingungslose Hilfe<br />

wurde uns von unserem Kooperationstierheim in Olbia und unserer warmherzigen Cosetta<br />

zugesagt und nun galt es die Hunde knapp 350 km in den Norden der Insel zu befördern. Ohne<br />

langes Zögern nahmen die Lebensretter auch noch diese Last auf sich und machten sich auf den<br />

Weg nach Olbia, wo die Winzlinge gestern Nachmittag wohlbehalten angekommen sind. Hier<br />

werden sie nun in einem Privathaushalt gehegt und gepflegt, alle 2 Stunden mit Nahrung<br />

versorgt und wir hofften und bangten sehr, dass es alle Vier schaffen werden. Wir haben den<br />

Kleinen versprochen den Start in ihr Leben zu begleiten und alles zu tun ihnen ein hundegerechtes<br />

Leben zu ermöglichen und haben sie nach ihren Rettern benannt. Die ersten<br />

Lebenstage von Bollira, Bolliro, Cedric und Laeticia sind sogar per Video dokumentiert:<br />

https://vimeo.com/sardinienhunde/sbirolini und auch die ersten Tage im rifugio wurden mit<br />

bewegten Bildern festgehalten: https://vimeo.com/137992709<br />

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<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Alle 4 Hunde haben es inzwischen längst geschafft und sich zu tollen und gesunden Hunden<br />

entwickelt.<br />

Für Bollira, Bolliro und Laeticia wurden inzwischen sehr liebe Adoptions- bzw. Pflegefamilien<br />

gefunden, bei denen sich die Drei schnell eingelebt haben.<br />

Bollira Bolliro Laeticia Cedric<br />

VIELEN DANK AN ALLE DIE FÜR DAS LEBEN DER KLEINEN GEKÄMPFT UND GESPENDET HABEN!!!<br />

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<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Auch wenn viele Tierschützer es ablehnen in Regionen Urlaub zu machen in denen das Tier für<br />

einige Menschen kaum einen Wert darstellt, zeigen uns diese Beispiele, dass aufmerksame<br />

Touristen einen sehr großen Beitrag zur Tierschutzarbeit leisten können.<br />

Ob nun Graziana, oder die für chancenlos gehaltene Hündin Fabiana, oder aber der kleine Nicolo;<br />

alle Tiere haben unsere Aufmerksamkeit und ihre zweite Chance auf ein neues Leben verdient.<br />

Was soll man viel darüber schreiben. Sehen sie selbst einige Beispiele im Bild:<br />

Graziana und Graziano im März <strong>2015</strong> Graziana im Mai 2016<br />

Die vorher - nachher Bilder von Fabiana sprechen Bände!<br />

Nicolo Mai <strong>2015</strong> Nicolo Dezember <strong>2015</strong><br />

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<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Die Arbeit mit unseren Schützlingen<br />

§ 11 und Sachkunde<br />

Nach Vereinsgründung im Januar <strong>2015</strong> haben wir unverzüglich bei unserem zuständigen<br />

Veterinäramt Regensburg eine neue Erlaubnis nach § 11 Absatz 1 Nr. 5 Tierschutzgesetz<br />

beantragt. Eine solche Erlaubnis ist für alle Tierschutzvereine, welche Tiere nach Deutschland zur<br />

Adoption bzw. zur weiteren Betreuung auf Pflegestellen verbringen, vom Gesetzgeber<br />

vorgeschrieben. Da diese Erlaubnis nur dann erteilt werden kann, wenn der Antragsteller über<br />

die erforderlichen fachlichen Kenntnisse verfügt, mussten wir die neue schriftliche (und<br />

praktische Sachkundeprüfung nach §11 abgelegen. Am zuständigen Veterinäramt wurde unter<br />

amtlicher Aufsicht ein Online-Fachfragentest (D.O.Q.Test IMP®) absolviert. Innerhalb von 90<br />

Minuten mussten mindestens 75 % von 50 Fragen richtig beantwortet werden. Es wurden<br />

Themen aus folgenden acht Fachgebieten abgefragt:<br />

1. Europäisches Veterinärrecht Tierseuchenbekämpfung,<br />

2. Nationales Ordnungsrecht, insbesondere deutsche Einfuhrverbote<br />

3. Importkrankheiten, insbesondere Prophylaxe und Erste-Hilfe-Maßnahmen<br />

4. Rassen- und Typenkunde<br />

5. Ausdrucksverhalten und Sozialverhalten<br />

6. Nationales Tierschutzrecht<br />

7. Europäische Tierschutztransportverordnung<br />

8. Europäisches und nationales Veterinärrecht Tierseuchenbekämpfung,<br />

insbesondere Binnenmarkt-Tierseuchenschutzverordnung und<br />

Voraussetzungen für die Ausstellung von TRACES-Bescheinigungen<br />

Nach bestandenem Test folgten noch ein mündliches und ein<br />

praktisches Fachgespräch, dass wir nicht zuletzt aufgrund der<br />

tollen Mitarbeit der SardinienHündin Angelina mit Bravour<br />

bestanden.<br />

Am 14.04.15 war es dann soweit und wir haben unsere<br />

Erlaubnis erhalten und besitzen somit die amtstierärztliche<br />

Bestätigung, dass <strong>SardinienHunde</strong> e.V. die nötige Sachkunde<br />

besitzt und alle gesetzlichen Voraussetzungen bezüglich Unterbringung,<br />

Fütterung und gesundheitlicher Versorgung zur<br />

Vermittlung von Hunden erfüllt. Fehlte nur noch die Transporterlaubnis,<br />

die wir hauptsächlich für den Transfer der Tiere vom<br />

Flughafen in ihr neues Zuhause benötigen. Diese wurde uns relativ unbürokratisch nach einem<br />

Ortstermin am Fahrzeug bzw. nach Einsicht unserer vereinsinternen Richtlinien und Notfallpläne<br />

mit Tierarztkontakten an der Verbringungsstrecke ausgestellt.<br />

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<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Durch den sehr engen Kontakt und die regelmäßige Abstimmung mit dem zuständigen<br />

Veterinäramt, das unsere selbst auferlegten, strengen vereinsinternen Transportrichtlinien und<br />

Maßnahmen zur gesundheitlichen Betreuung der Tiere bis zur Vermittlung sehr schätzt, ist es<br />

uns möglich, einen hohen Qualitätsstandard im Sinne des Tierschutzgedanken bei der<br />

Tiervermittlung zu sichern.<br />

Ein wichtiges Kriterium dabei ist, dass jeder einzelne Tiertransport über das europäische<br />

Meldesystem TRACES organisiert ist, was bedeutet, dass er von amtstierärztlicher Stelle aus über<br />

das EDV-Verfahren der EU "Traces" gemeldet wird. Dieses elektronische Meldeverfahren muss<br />

von allen Tierschutzorganisationen angewendet werden, da auch für “Tierschutztiere“ die<br />

tierseuchenrechtlichen Auflagen für den Transport innerhalb der EU gelten.<br />

Alle Hunde die von uns nach Deutschland zur Vermittlung bzw. auf Pflegestellen<br />

verbracht werden, sind klinisch gesund und vor Ort grundimmunisiert worden. Sie besitzen einen<br />

gültigen Impfschutz gegen Tollwut. Nach der Einreise werden alle Tiere dem betreuenden<br />

Tierarzt zur Untersuchung vorgestellt und auf Mittelmeererkrankungen getestet. Diese im Süden<br />

häufig auftretenden Krankheiten, die durch Mücken oder Zecken übertragen werden, spielen bei<br />

unserer Präventions- und Vermittlungsarbeit eine wichtige Rolle. Wir legen großen Wert auf eine<br />

bestmögliche Diagnostik und verlassen uns nicht auf unzuverlässige Schnelltests, sondern lassen<br />

„richtige“ Laboruntersuchungen bei unserem Kooperationspartner im Speziallabor von Parasitus<br />

Ex., einem Verein zur Grundlagenforschung von Infektionskrankheiten bei Tieren, durchführen.<br />

Pflegestellen<br />

Tieren in Deutschland ein neues Zuhause zu geben erfordert - besonders nach Einreise nach<br />

Deutschland in eine völlig neue Umgebung - besonders viel Hundeerfahrung und Einfühlungsvermögen.<br />

Deshalb arbeiten wir mit Pflegestellen, die Hunde aufnehmen um ihnen den Start in<br />

ein neues Leben zu erleichtern. Meist kennen die Hunde wenig und einige von ihnen sind beim<br />

ersten Kontakt mit Glastüren, Treppen, Staubsaugern und dem Motorrad bzw. Autoverkehr völlig<br />

überfordert und reagieren unter Umständen panisch. Einige Tiere kennen auch das Alleinsein<br />

nicht. Hier helfen unsere Pflegestellen und geben ihrem Pflegehund Sicherheit und einen<br />

geregelten Tagesablauf. Auf diese Weise werden die Hunde vorbereitet den Sprung zu einer<br />

Adoptionsfamilie zu schaffen. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Pflegestellen, die unsere<br />

Schützlinge <strong>2015</strong> betreut haben, recht herzlich bedanken. Durch euer Engagement habt ihr<br />

wesentlich dazu beigetragen, dass alle eure Schützlinge inzwischen ein Zuhause gefunden haben.<br />

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<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Eine 2. Chance für Sorriso – Das Schicksal eines ganz besonderen Hundes<br />

Sorriso ist ein Maremmano-Mischling, der mit 8 Monaten einen schweren Verkehrsunfall auf<br />

Sardinien hatte. Er zog sich dabei einen Trümmerbruch am Unterkiefer und einen Bruch der<br />

Lendenwirbelsäule zu. Er wurde schwer traumatisiert aufgefunden, aber seine Augen suchten,<br />

unter größter Anstrengung, immer den Kontakt zu den Menschen die ihn retteten.<br />

Details zu seiner Geschichte kann man auf seiner Seite nachlesen. Hier berichten wir fortlaufend<br />

vom dramatischen Schicksal dieses Hundes, für den es nach einem furchtbar schweren Unfall<br />

sehr schlimm aussah und für den das Leben beinah - schon im Alter von wenigen Monaten - zu<br />

Ende gewesen wäre. Wir wussten nicht wie gut sich der Zustand dieses armen Hundes weiter<br />

gestalten wird, aber wir haben uns nach Rücksprache mit Tierärzten und Helfern vor Ort<br />

entschieden SORRISO eine 2. Chance zu geben. Aber bitte lesen sie selbst in chronologischer<br />

Reihenfolge was sich ereignet hat http://www.sardinienhunde.org/2-chance/hunde-suchenpatenschaft/sorriso/<br />

Vorab nur so viel: Er hat seine 2. Chance bekommen und er hat sie genutzt! Am<br />

11.06.<strong>2015</strong> wurde Sorriso operiert. Sein Kieferbruch wurde versorgt und seine Wirbelsäule<br />

stabilisiert. Heute lebt Sorriso in der schönen Lüneburger Heide als Dauerpflegehund mit<br />

eigenem Rudel. Er ist zu einem äußerst mobilen und fröhlichen Junghund herangewachsen, flitzt<br />

mit seinem Rolli durch Wiesen und Felder. Damit er so mobil und beweglich bleibt, benötigt er<br />

dauerhaft physiotherapeutische Unterstützung und Hilfsmittel. Ein Aufwand der sich allemal<br />

lohnt, denn Sorriso gibt so viel an Lebensfreude und Liebe an seine Menschen zurück! Ein<br />

besonders großer Dank deshalb an seine Pflegemamma und die hervorragende Betreuung durch<br />

das Tierzentrum Lüneburger Heide.<br />

SARDINIENHUNDE E.V. 22


<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Vermittlung<br />

Zwischen Mai und Dezember <strong>2015</strong> konnten wir insgesamt 45 Hunde vermitteln. Vierundvierzig<br />

Hunde haben ihre Reise von Sardinien nach Deutschland angetreten und sind inzwischen in ihr<br />

neues Zuhause gezogen. Der wunderbare und sehr freundliche Molosser Zeus hat ein Zuhause<br />

auf Sardinien gefunden. Die blanken Zahlen sind natürlich wenig aussagekräftig wenn man<br />

bedenkt, dass sich hinter 45 Einzel-Schicksalen sehr dramatische und bewegende Geschichten<br />

verstecken. Aus diesem Grund jetzt hier noch einmal die Galerie all unserer Schützlinge.<br />

<strong>2015</strong> haben erfolgreich ihr zweite Chance genutzt<br />

Rubino (Max) Alina Amanda<br />

Ameriga Amina Andrea<br />

Athos Bambina Circe<br />

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<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Ely (Emma) Etta Fabiana<br />

Gemma Geno Graziana<br />

Lollino Lillo Marta<br />

Massimo Miele Molly<br />

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<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Monella Nanda Nandina<br />

Nanduccia Pupazzo Ametista<br />

Tina (Serafina) Tommaso Topazia<br />

Domenico (Vito) Zeus Zingarello (Woody)<br />

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<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Nicolo Orso Bianco (Merlin) Osvaldo<br />

Emy Vituzzo (Jack) Magrinu<br />

Sorriso Maya Nando<br />

Luther Gento Rocco<br />

Wir bedanken uns herzlich bei allen Unterstützern, Spendern, Pflegestellen und natürlich ganz besonders<br />

bei unseren sardischen Kollegen, die dazu beigetragen haben diesen Tieren ein neues Zuhause zu geben.<br />

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Besucher<br />

Seitenaufrufe<br />

<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Unsere Internet-Domain <strong>SardinienHunde</strong>.org<br />

Zentrales Element unserer Öffentlichkeitsarbeit ist unsere Internetseite, die man unter<br />

www.<strong>SardinienHunde</strong>.org abrufen kann. Hier laden wir dazu ein sich über unsere sardischen<br />

Hunde in Not, unsere Tierschutz- und Präventionsprojekte und über unsere Informations- und<br />

Weiterbildungsmaßnahmen zu informieren. Dokumentation unserer Arbeit und unsere<br />

Vereinssatzung findet man in der Rubrik Dokumente. Weiterhin kann man sich über unsere<br />

aktuellen Aktionen zur Parasitenprophylaxe oder Kastration sowie über die Möglichkeiten zur<br />

Unterstützung verschiedener Projekte informieren. Die Seite erfreut sich wachsender Beliebtheit<br />

und wir konnten einen Zuwachs der monatlichen Besucherzahlen von 500 im Januar auf ca. 9000<br />

im Dezember <strong>2015</strong> verbuchen.<br />

5000<br />

Statistik Homepage <strong>2015</strong><br />

16000<br />

4500<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

Besucher<br />

Seitenaufrufe<br />

14000<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

Monat<br />

Soziale Netze<br />

Um tagesaktuelle Nachrichten und Informationen über unsere Arbeit zu verbreiten haben wir<br />

uns einen Facebook-Account zugelegt und waren von dem riesigen Interesse völlig überrascht.<br />

Bereits nach weniger als 200 Tagen Aktivität auf der Facebook-Plattform konnten wir tatsächlich<br />

über 1000 Fans der <strong>SardinienHunde</strong>-Seite zählen. Dieser Trend hat sich im gleichen Maße bis<br />

zum Jahresende fortgesetzt. Damit zählte <strong>SardinienHunde</strong> e.V. <strong>2015</strong> in den sozialen Netzen zu<br />

den am stärksten wachsenden deutschen Organisationen im Bereich des Tierschutzes. Besonders<br />

starken Zuspruch wurde uns während des Unwetters im Oktober zuteil. Während dieser Zeit<br />

konnten wir neben viel Anteilnahme vor allem die Spendenaktion Hütten für Olbia erfolgreich<br />

umsetzen. Darüber hinaus sind wir beim Bloggingdienst Twitter aktiv. Auch hier nimmt die<br />

Anzahl an „Followern“ ständig zu und unsere Nachrichten werden durch sie weiter verbreitet.<br />

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Anzahl abgespielte Videos<br />

<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Vimeo - Unsere Videos im Internet: www.vimeo.com/<strong>SardinienHunde</strong><br />

Über unsere Arbeit und unsere Schützlinge möglichst hautnah zu berichten ist uns ein großes<br />

Anliegen. Deshalb haben wir im Februar <strong>2015</strong> eine eigene Videoseite im Internet beim Anbieter<br />

Vimeo erstellt. Das Portal zeichnet sich dadurch aus, dass hier Videos ausschließlich von<br />

Personen hochgeladen werden dürfen, die an der Produktion wesentlich beteiligt waren und<br />

dass auch die Wiedergabe im hochauflösenden HD-Format unterstützt wird. Im Verlauf des<br />

Jahres haben wir 70 Kurzfilme online gestellt. Wir waren von dem großen Zuspruch sehr<br />

überrascht und konnten uns, zu unserer großen Freude über 21.323 Filmbesucher freuen.<br />

Besonders großes Interesse weckte das dramatische Video vom kleinen Welpen-mädchen<br />

Angelina, die auf Sardinien in unseren Händen verstarb. Das Video wurde fast 6.000 mal<br />

angesehen (https://vimeo.com/148063522).<br />

Die meisten Besucher haben die Videos aus Deutschland (NRW) abgerufen, aber auch in der<br />

Schweiz, Österreich, Italien, Niederlande und Schweden wurden unsere Filme sehr oft geschaut.<br />

Durch das Einbinden<br />

Abspielstatistik Vimeo <strong>2015</strong><br />

der Videos auf unseren<br />

9000<br />

Vermittlungsseiten<br />

8000<br />

und in den sozialen<br />

7000<br />

Netzen haben wir eine<br />

6000<br />

sehr gute Möglichkeit<br />

5000<br />

gefunden unserer<br />

4000<br />

Arbeit und unsere<br />

3000<br />

Hunde noch besser<br />

2000<br />

vorzustellen. Wir<br />

1000<br />

hoffen dass wir damit<br />

unsere Vereinsarbeit<br />

0<br />

weiter bekannt<br />

machen können und<br />

Monat<br />

noch mehr Menschen<br />

erreichen. Ein ganz besonderes Dankeschön möchten wir an dieser Stelle an den Musiker Tino<br />

Standhaft richten, der uns für die Vorstellung unserer Hunde erlaubt hat, seine Lieder „Second<br />

Chance“ und „The Bridge“ zu verwenden.<br />

Kalender Hundeblicke 2016<br />

Unseren Kalender Hundeblicke mit eindrucksvollen Bildern von unseren Schützlingen hatten wir<br />

mit einer relativ kleinen Auflage geplant und entsprechend im Spätsommer <strong>2015</strong> in Auftrag<br />

gegeben. Leider hatten wir die Zahl der Anfragen unterschätzt und mussten viele Interessenten<br />

auf den nächsten Kalender Hundeblicke 2017 vertrösten. Dieser Kalender kann bereits ab jetzt<br />

unter kalender2017@sardinienhunde.org bestellt werden.<br />

SARDINIENHUNDE E.V. 28


<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Presse<br />

Die folgende Pressemitteilung erschien unter anderem bei:<br />

http://www.internet-intelligenz.de/fachartikel1177467.html<br />

http://ptext.mobi/pressemitteilung/sardinienhunde-ev-unterstuetzt-tierheim-rifugio-i-fratelliminori-olbia-italien-897318<br />

http://www.openpr.de/news/839509/Futter-und-Medikamente-fuer-das-Rifugio-I-Fratelli-<br />

Minori-in-Olbia.html<br />

<strong>SardinienHunde</strong> e.V. unterstützt das sardische Tierheim Rifugio "I Fratelli Minori"<br />

Der Verein <strong>SardinienHunde</strong> e.V. wurde im Januar <strong>2015</strong> in Regensburg gegründet und hat sich zum<br />

Ziel gesetzt die große Not und das schlimme Elend von sardischen Straßenhunden zu lindern.<br />

Besonders außerhalb der Tierheime und fernab des Tourismus im sardischen Hinterland, u.a.<br />

unter den Arbeitshunden zur Jagd und Schäferei, gibt es besonders dramatisch Schicksale. In<br />

Zusammenarbeit mit ortsansässigen Helfern und Tierärzten versucht <strong>SardinienHunde</strong> e.V. durch<br />

verschiedene Maßnahmen wie Beratung und medizinische Hilfe, vor allem durch prophylaktische<br />

Maßnahmen, die Lebenssituation der Tiere zu verbessern.<br />

Ein wichtiges und dauerhaftes Projekt ist die Unterstützung des sardischen Tierheims<br />

Rifugio "I Fratelli Minori" in Olbia. Dieses Projekt wird vom italienischenTierschutzverein L.I.D.A.<br />

Sezione Olbia auf eigene Kosten betreut und ist sehr stark auf externe Unterstützung u.a. auf<br />

Futter- und Medikamenten-Spenden angewiesen. Das Rifugio ist inzwischen eine Zufluchtstätte<br />

für bis zu 700 Hunde geworden. Hier sind die Streuner, die nie ein Zuhause hatten, oder Tiere die<br />

schwere körperliche und seelische Qualen erleiden mussten, untergebracht.<br />

Neben der Aufgabe, durch prophylaktische Maßnahmen das Krankheitsrisiko der Tiere zu<br />

minimieren, ist es für den Verein <strong>SardinienHunde</strong> e.V. besonders wichtig im übervollen Tierheim<br />

direkt zu helfen. Der nicht enden wollende Strom an Welpen, sowie ausgesetzten oder<br />

streunenden Hunden, die abgegeben werden oder nachts vor dem Tor in einer Kiste abgestellt<br />

werden, reißt einfach nicht ab. Viele Tiere sind krank oder verletzt und müssen dringend<br />

medizinisch behandelt werden.<br />

Im Rifugio werden unendlich viele Sachen gebraucht. Allerdings gibt es einige Dinge die<br />

immer knapp sind und die besonders dringend benötigt werden. In erster Linie sind das Welpenund<br />

Spezialfutter für erkrankte Tiere, sowie Mittel zur Parasitenprophylaxe und Medikamente zur<br />

Behandlung von Mittelmeererkrankungen. Weiterhin werden sterile Einweg-Handschuhe sowie<br />

OP-Besteck wie sterilisierbare Scheren und Pinzette gebraucht. Wie man direkt helfen kann um<br />

das Überleben von neu eingetroffenen kranken Tieren und Welpen zu sichern, erfährt man auf<br />

der Homepage des Vereins <strong>SardinienHunde</strong> e.V. Vielen Dank!<br />

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<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Weiterbildung<br />

Gemeinsam mit dem Verein Parasitus Ex e.V. haben wir im Oktober <strong>2015</strong> das Weiterbildungsseminar<br />

zum Thema „Reisekrankheiten von A (naplasmose) bis Z (oonose) bei Hunden“ von und<br />

mit Dr. Torsten Naucke organisiert.<br />

Viele Tierschützer, die dieses Mal hauptsächlich aus der Region Baden-Württemberg und<br />

Rheinland-Pfalz kamen, haben in einer vierstündigen Veranstaltungen viele aktuelle<br />

Informationen zu den Infektionskrankheiten erhalten und auch einiges Neue gelernt.<br />

Erfreulicherweise sind auch einige Tierärzte bzw. Tierarzthelfer unserer Einladung gefolgt.<br />

Schwerpunkte des Seminars waren die Anaplasmose, Babesiose, Ehrlichiose, Filariosen,<br />

Hepatozoonose und natürlich die Leishmaniose. In Zusammenhang mit den Erkrankungen<br />

wurden deren Erreger sowie die Vektoren (Überträger) vorgestellt. Adulte Zecken (Dermacentor<br />

reticulatus, Ixodes ricinus) und Sandmücken (Phlebotomus mascittii) wurden konserviert gezeigt<br />

und für alle Interessierten war die mikroskopische Betrachtung der Erreger, z.B. Filarien im<br />

Dauerpräparat möglich.<br />

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und wir bedanken uns bei Dr. Naucke für das sehr<br />

interessante Seminar. Weiterhin danken wir allen Teilnehmern fürs Kommen und sagen dem<br />

Mannheimer Restaurant Heller’s Dankeschön für das sehr leckere vegetarisch/veganen Catering.<br />

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<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Unsere Finanzen<br />

Unsere Finanzdaten im Überblick<br />

Die nachstehende Aufstellung gibt nur einen kurzen Überblick über unsere Ausgaben und<br />

Einnahmen im Jahr <strong>2015</strong>. Dass ein neugegründeter gemeinnütziger Verein im ersten Jahr seines<br />

Bestehens bereits über 20.000 € an Spenden akquirieren kann hat uns sehr positiv überrascht.<br />

Fast 50 % dieser Spenden wurden für die beiden Hütten-Projekte verwendet, die sich in den<br />

Ausgaben von € 9.100,00 unter der Position weitergeleitete Sachspenden wiederfinden.<br />

Einnahmen<br />

Spenden / Zuwendungen : € 20.704,55<br />

Schutzgebühren : € 11.663,90<br />

Mitgliedsbeiträge : € 1.755,00<br />

Sonstige Einnahmen : € 1.312,15<br />

Patenschaften : € 480,00<br />

Summe Einnahmen : € 35.915,60<br />

Ausgaben<br />

Weitergeleitete Sachspenden : € 9.100,00<br />

Flug- und Transportkosten : € 5.607,52<br />

Futtermittel / Futtermitteltransporte : € 2.694,28<br />

Tierarztkosten : € 2.571,79<br />

Diagnostikkosten / Labor : € 2.495,81<br />

Inventar : € 1.457,83<br />

Betriebskosten : € 1.442,60<br />

Hilfsmittel Hunde : € 1.168,31<br />

Kosten Ämter und Behörden : € 1.003,13<br />

Sonstige Kosten : € 829,37<br />

Versicherungen : € 446,09<br />

Medikamente für LIDA : € 295,95<br />

Mitgliedsbeiträge: : € 20,00<br />

Summe Ausgaben : € 29.132,68<br />

Durch die Vermittlung von 44 Tieren wurden im laufenden Jahr Einnahmen in Höhe von über €<br />

11.000,00 generiert und über Mitgliedsbeiträge von 22 Mitgliedern wurden <strong>2015</strong> € 1.755,00<br />

eingenommen. Dem gegenüber stehen auf der Ausgabenseite, neben den oben erwähnten<br />

Ausgaben für die beiden Hüttenprojekte zu allererst die vergleichsweise hohen Flug und<br />

Transportkosten. Da der Verein im Gründungsjahr nicht auf eine vorhandene Infrastruktur an<br />

Flugpatenschaften zurückgreifen konnte, mussten eine Vielzahl der Transporte finanziert<br />

werden. Hinter der Position Inventar steht die Anschaffung von Transportboxen und unter<br />

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<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Betriebskosten haben wir alle Positionen die im Bereich Aufbau der Vereinsverwaltung<br />

angefallen sind, verbucht. Für uns überraschend hoch waren die Kosten die in Verbindung mit<br />

der Vereinsgründung angefallen sind. Insbesondere schlugen hier die Gebühren für die einzelnen<br />

Antrags- und Genehmigungsverfahren, sowie die Kosten für eine anwaltliche Beratung zu Buche.<br />

Unter anderem fallen unter diese Position, a) Anmeldung Vereinsregister, b) Eintragung des<br />

Vereins, c) Erlaubnis §11 und d) Kosten für die Transportgenehmigung. Somit ergibt sich ein<br />

Vereinsvermögen zum 31.12.<strong>2015</strong> von 6.782,92.<br />

Statement eines Gründungsmitglieds<br />

Eigentlich wollte ich nie einem Verein beitreten, geschweige denn,<br />

einen mit gründen. Aber manchmal entwickeln die Dinge eine<br />

Eigendynamik. Als Andrea mich Ende 2014 fragte, ob ich<br />

Gründungsmitglied eines neuen Vereins werden wollte, der<br />

Hunden auf Sardinien hilft, war mir zwar etwas flau ob der<br />

Verbindlichkeit dieses Schrittes, ich habe mich dann aber doch<br />

gerne dazu entschlossen. Seit ich denken kann, liegt mir der<br />

Tierschutz am Herzen, seit fast 15 Jahren bin ich nun Pflegestelle<br />

für Hunde aus dem mediterranen Raum, lange Zeit hatte ich Pflegis<br />

aus Spanien. Alle haben tolle Familien gefunden, viele schreiben mir noch zu Weihnachten, mit<br />

angehängten Fotos ihrer Vierbeiner, manche kommen noch zu unseren Gruppenspaziergängen.<br />

Die Vereinsarbeit ist inzwischen ein wichtiger Bestandteil meines Lebens geworden. Ich weiß,<br />

dass ich vor allem aus Zeitgründen nur einen Bruchteil von dem beitrage, was beispielsweise die<br />

Mitglieder unseres Vorstandes, Andrea, Tobias und Sandra leisten, oder auch Alex, die einen<br />

Riesenjob macht. Ich denke dennoch, es ist besser, wenig zu tun als gar nichts. Ich bin stolz,<br />

sagen zu können, dass sich die zwischenmenschlichen Umgangsformen unseres Vereins positiv<br />

von denen vieler anderer abheben. Es herrscht ein Klima von großer gegenseitiger<br />

Wertschätzung, Vertrauen und Respekt und auch in dramatischen Situationen -von denen wir<br />

einige hatten in den jungen anderthalb Jahren unseres Bestehens- hat jeder versucht, so gut es<br />

geht zu helfen und Lösungen zu finden. Hinzu kommt, dass wir uns in unseren Stärken und<br />

Talenten sehr gut ergänzen und so ein prima Team bilden.<br />

Die Tierschutzarbeit ist eine nervenaufreibende, manchmal grandiose, häufig<br />

frustrierende und hoch emotionale Angelegenheit. Man muss die Balance halten können<br />

zwischen Hilfsbereitschaft und großer Empathie einerseits und ausreichendem Pragmatismus<br />

und Realitätssinn andererseits. Man muss damit leben können, dass es für Viele keine Hilfe gibt,<br />

dass aber jedes einzelne Tier die Mühen, Zeit und Kosten wert ist. Wir haben viel geschafft und<br />

es ist noch sehr viel mehr zu tun - ich danke euch allen für die großartige Zusammenarbeit!!<br />

Herzlichst,<br />

Michiko Hachiskua<br />

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<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Unsere Partner und Sponsoren<br />

Was wären wir ohne die Hilfe unserer Partner und Sponsoren. Wir bedanken uns bei ALLEN und<br />

möchten hier stellvertretend Einige vorstellen, die uns <strong>2015</strong> besonders unterstützt haben.<br />

Seehotel Moldan<br />

Das Seehotel Moldan unterstützt unsere Arbeit sowohl ideell als auch finanziell. Im Rahmen der<br />

Feierlichkeiten zum 5jährigen Bestehen von http://dogotel.de/ in Postmünster ging der Erlös der<br />

großen Tombola zu gleichen Teilen an den örtlichen Tierschutzverein und an <strong>SardinienHunde</strong><br />

e.V. Darüber hinaus erhält jeder Adoptant eines <strong>SardinienHunde</strong>s einen Hotelgutschein.<br />

Das Seehotel ist ein ideales Hotel für 2- und 4-Beiner, denn hier sind Hunde absolut<br />

erwünscht. Ohne Hund reist hier niemand an. Neben der absolut empfehlenswerten Küche<br />

punktet das Hotel mit tollen Wellness-Angeboten und einem großen Außenpool für Hund und<br />

Mensch. Das 10.000 qm eingezäunte Gelände und der nahegelegene Stausee und Vieles mehr,<br />

machen einen Urlaub für Mensch und Hund im Seehotel Moldan zu einer runden Sache!<br />

Tierarztpraxis Dr. Ramneantu<br />

Wir haben durch unsere bisherige Arbeit schon eine Vielzahl an Tierärzten kennengelernt und<br />

viele haben unseren Fellnasen schon sehr geholfen. Allerdings sticht eine Tierarztpraxis dabei<br />

deutlich heraus. Dr. Marius Ramneantu, der im Landkreis Regensburg praktiziert, ist nicht nur<br />

eine großartiger Tierarzt, sondern auch ein Veterinär der immer ein offenes Ohr für die Probleme<br />

des Tierschutzes hat und der uns in vielerlei Hinsicht großartig unterstützt. Wer also einen<br />

kompetenten und sehr ehrlichen Tierarzt sucht ist bei unserem Dr. Ramneantu in besten<br />

Händen. http://www.tierarzt-ramneantu.de/<br />

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<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Tino Standhaft<br />

Viele Menschen leisten einen Beitrag zum Tierschutz und unterstützen unsere Arbeit durch<br />

aktive Hilfe oder durch Spenden. Eine ungewöhnliche, aber sehr willkommene Hilfe wurde uns<br />

durch den Leipziger Musiker Tino Standhaft zuteil. Mit seinem genialen Song "Second Chance",<br />

den er für einen im Rollstuhl-sitzenden Freund geschrieben hatte, können wir zukünftig vielleicht<br />

noch mehr Menschen erreichen und diese somit auf hilfsbedürftige Tiere und unsere Arbeit<br />

aufmerksam machen. Am Beispiel unseres Sorrisos möchten wir zeigen, dass jedes Lebewesen -<br />

egal woher es stammt, egal ob Mensch oder Tier - eine zweite Chance verdient hat.<br />

Tino Standhaft gilt für viele Kenner der Musikszene als Geheimtipp und als einer der<br />

besten deutschen Interpreten der Songs von Neil Young, Eric Clapton und den Rolling Stones.<br />

Wer sich für Konzerttermine und Tonträger von Tino Standhaft interessiert wird auf seiner<br />

Internetseite fündig: www.tinostandhaft.com. Danke Tino für deinen Support!<br />

Ludwig3<br />

Durch das Engagement des außergewöhnlichen Concept Stores in der Regensburger Altstadt,<br />

dem Ludwig3, das 2010 mit dem FA!R Handelspreis für fair gehandelte Produkte ausgezeichnet<br />

wurde, erhalten nicht nur wir, sondern eine Reihe von anderen Organisationen der Region<br />

Unterstützung für ihre Tierschutzarbeit. Das Ludwig3 (http://www.ludwig3.de/) steht für<br />

Nachhaltigkeit, Werte, Ethik, Ökologie und Verantwortung für Mensch und Natur. Wir finden<br />

Besucher der Regensburger Altstadt sollten sich einmal in der Ludwigstrasse 3 einen Überblick<br />

über das Fair-gehandelte Produktsortiment verschaffen. Es lohnt sich!<br />

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<strong>SardinienHunde</strong> e.V. - <strong>Tätigkeitsbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Tierschutz-Shop<br />

https://www.tierschutz-shop.de/tierschutz/sardinienhunde-e-v/<br />

Wer über diesen Link im Tierschutz-Shop einkauft unterstützt unseren Verein mit 10 % der<br />

Einkaufsumme. Außerdem gibt es die Möglichkeit aus unserer Wunschliste etwas für unsere<br />

Tiere auszuwählen und kann somit direkt helfen: https://www.tierschutz-shop.de/ wunschliste/<br />

hilfe-fuer-das-rifugio-i-fratelli-minori-in-olbia/ Damit aber nicht genug. Der Tierschutzshop hatte<br />

uns im August <strong>2015</strong> im rifugio besucht und sich vor Ort über die Situation der Tiere informiert.<br />

Danach wurde uns spontan weitere Hilfe zugesagt. So haben wir inzwischen eine eigene<br />

deutsche Tierschutzseite https://www.tierschutz-shop.de/das-hundeleid-auf-sardinien/ sowie<br />

eine internationale Internetseite: https://www.tierschutz-shop.de/the-misery-of-sardinianstrays/.<br />

Darüber hinaus wurde <strong>SardinienHunde</strong> e.V. im Oktober <strong>2015</strong> zum Tierheim des Monats<br />

gewählt. Dadurch konnte bis zum Jahresende eine hohe Zahl an Spenden generiert werden.<br />

Karin Semelink<br />

Karin Semelink, Buchautorin und selbst aktive Tierschützerin in Portugal, erfuhr von den<br />

schweren Unwettern im Oktober <strong>2015</strong> und der dramatischen Situation der Tiere im rifugio der<br />

L.I.D.A. Kurzerhand entschied sie sich zu helfen und versteigerte in einer beispiellosen Aktion<br />

ihren autobiografischen Roman zugunsten unseres Spendenaufrufs "Hütten für Olbia". Kurz<br />

darauf zog ihr Partner, der Autor Peter J. Lang nach und versteigerte ebenfalls ein Buch<br />

zugunsten des Projekts. Viele Gebote wurden abgegeben und viele - die die Bücher nicht<br />

ersteigerten - spendeten ihr Gebot für das Hüttenprojekt. Ein großes Dankeschön für diese tolle<br />

Hilfe.<br />

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