Sachsen_Classic_Rallye_2016-Broschuere 1AK-LowRes

16.08.2016 Aufrufe

1846 wurde der Grundstein für die 78 Meter hohe Göltzschtal brücke gelegt Treffen sich zwei Sachsen auf dem Marktplatz und schauen staunend auf ein Auto mit Rechtslenkung, das an der Heckklappe ein ovales weißes Schild mit den Buchstaben GB trägt. „Nu“, wundert sich der erste, „heeßt das wohl Griminal-Bolizei?“ „Nee“, korrigiert ihn der andere, „der kommt doch aus dem Geenichreich Bolen.“ Der sächsische Humor, man merkt es besonders im Zentrum der Vogtland-Metropole Plauen, ist so fein gesponnen wie die hier im 19. Jahrhundert erfundene Ätzspitze. Er kommt liebevoll-dämlich daher, gern mit einem kleinen Seitentritt. An der stadtältesten Brauwirtschaft, die „Matsche“ heißt, was Maische meint, hängt ein Emailleschild. Auf ihm wird säuerlich vermerkt, dass Goethe unterwegs nach Karlsbad hier in Plauen zwar wohl Station machte, aber nicht in der „Matsche“ eingekehrt ist. Dass Humor an der falschen Stelle einst auch mit der Todesstrafe enden konnte, musste der Plauener Journalist und Karikaturenzeichner Erich Ohser 1944 erfahren. Zunächst nach der Machtergreifung wegen Hitler-Karikaturen mit Berufsverbot belegt, fand der Vater eines Sohnes mit seiner Cartoon-Reihe „Vater und Sohn“ bei der „Berliner Illustrierten Zeitung“ redaktionellen Unterschlupf. E. O. aus Plauen Seinen Namen durfte er jedoch nicht verwenden, weshalb er seine Karikaturen und Comics mit e. o. plauen signierte. Den Mund halten mochte er trotzdem nicht. Dann folgte der Verrat. Ohser wurde vor den Volksgerichtshof gestellt und schied in Erwartung des sicheren Todesurteils durch eigene Hand aus dem Leben. 28

Altes Rathaus Plauen mit Renaissancegiebel 29

Altes Rathaus<br />

Plauen mit<br />

Renaissancegiebel<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!