Update Tropenmedizin
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Mitteilungsblatt der Ärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen<br />
89. Jahrgang | August 2016<br />
<strong>Update</strong> <strong>Tropenmedizin</strong><br />
Arboviren breiten sich weltweit aus<br />
Fortbildung<br />
Modulares<br />
Veranstaltungsformat<br />
nun auch<br />
im Leinetal<br />
Honorar & Verträge<br />
Honorarergebnisse<br />
1. Quartal 2016<br />
Arzneimittel & Verordnung<br />
Fragen und<br />
Antworten zum<br />
neuen<br />
Medikationsplan
Zielgruppengenau und treffsicher.<br />
Der Anzeigenmarkt<br />
im niedersächsischen ärzteblatt<br />
Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH, Berliner Allee 20, 30175 Hannover<br />
Telefon 05 11 / 3 80 - 22 82, Telefax 05 11 / 3 80 - 22 81<br />
Online-Anzeigenaufgabe: info@haeverlag.de oder unter<br />
www.haeverlag.de/service
Editorial<br />
Neue Risiken erkennen<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Fotos: H. Krückeberg; V. Meier<br />
der globale Reise- und Güterverkehr sowie die Klimaerwärmung<br />
begünstigen die Ausbreitung tropischer Krankheiten in<br />
Regionen, die bislang wenige Probleme damit hatten. Ein aktuelles<br />
Beispiel dafür ist das Zika-Virus, das aus Südamerika<br />
kommend über Reisende auch Infektionen auf anderen Kontinenten<br />
auslösen kann. Inwieweit daraus auch in Europa neue,<br />
eigene Erkrankungswellen entstehen können, das wird die Zukunft<br />
zeigen.<br />
Sicher indes ist, dass wir auch in Niedersachsen von einer weiteren<br />
Zunahme tropischer Erkrankungen ausgehen müssen. Die<br />
beim Robert Koch-Institut (RKI) registrierten Fälle von Dengue-<br />
Fieber beispielsweise erhöhten sich in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland kontinuierlich<br />
– von 144 im Jahr 2005 auf 722 im Jahr 2015. Im ersten Halbjahr 2016 gab es bereits 539<br />
Fälle. Die Malaria-Fälle in Deutschland kletterten von 632 im Jahr 2005 auf 1.061 im Jahr 2015.<br />
Sorgen bereitet auch das Chikungunyafieber: Im Jahr 2014 gab es in Deutschland 162 Fälle. Die<br />
meisten davon konnten auf einen Ausbruch im Winter 2013/14 in der Karibik zurückgeführt werden.<br />
Als Infektionsort wurde in 30 Prozent der Fälle die Dominikanische Republik angegeben.<br />
Neben dem Reiseverkehr spielen aber auch die klimatischen Veränderungen eine Rolle. Unterstützt<br />
durch wärmere Temperaturen breitet sich die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) zunehmend<br />
in Richtung Norden aus. Diese Mückenart kann das West-Nil-Fieber, Chikungunya- oder<br />
Dengue-Fieber übertragen. Im Jahr 2007 wurde sie erstmals im Oberrheintal nachgewiesen. Ganz<br />
neu ist das Vordringen tropischer oder subtropischer Arten bis nach Mitteleuropa indes nicht. In<br />
der hochmittelalterlichen Warmzeit war die Malaria-übertragende Anopheles-Mücke sogar in weiten<br />
Teilen Europas verbreitet und Malaria bis nach England endemisch.<br />
Das Infektionsrisiko durch in Deutschland eintreffende Flüchtlinge ist übrigens relativ gering. Bislang<br />
kam es nur vereinzelt zum Auftreten schwerer, seltener, mit der Reise assoziierter Erkrankungen.<br />
Trotzdem sollte medizinisches Personal, das Flüchtlinge betreut, auf einige dieser für<br />
Deutschland ungewöhnlichen Erkrankungen vorbereitet sein. Das RKI hat dazu im Epidemiologischen<br />
Bulletin 38/2015 eine tabellarische Übersicht veröffentlicht.<br />
Wir meinen, dass alle in Deutschland tätigen Ärzte in der Lage sein müssen, Symptome tropischer<br />
Krankheiten sicher zu erkennen, um die richtigen Behandlungsschritte einleiten zu können. In<br />
diesem Kontext kommt dem Titelthema „<strong>Update</strong> <strong>Tropenmedizin</strong>“ eine wachsende Bedeutung zu<br />
– sowohl für die ärztliche Fortbildung als auch für den Öffentlichen Gesundheitsdienst.<br />
Mit kollegialen Grüßen<br />
Dr. med. Martina Wenker<br />
Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen<br />
Vizepräsidentin der Bundesärztekammer<br />
Marion Charlotte Renneberg<br />
Vizepräsidentin der Ärztekammer Niedersachsen<br />
8 | 2016<br />
3
Inhalt<br />
niedersächsisches ärzteblatt<br />
<strong>Update</strong> <strong>Tropenmedizin</strong><br />
Mit dem Zika-Virus breitet sich aktuell – nach<br />
dem Chikungunya- und dem Dengue-Virus –<br />
ein weiteres Arbovirus weltweit aus. Dem<br />
Rechnung tragend wurde jetzt auch der Labornachweis<br />
von Arboviren meldepflichtig.<br />
Wir informieren über die aktuelle infektiologische<br />
Lage und werfen einen Blick auf<br />
den größten deutschsprachigen Kongress<br />
für Infektionskrankheiten und<br />
<strong>Tropenmedizin</strong>, der dieses Jahr in<br />
Würzburg stattfand.<br />
Ab Seite 8<br />
ÄKN<br />
Klinik und Praxis<br />
8 Zika-Virus und Co Arboviren breiten sich weltweit aus<br />
– Göttinger Experte gibt ein <strong>Update</strong> zum Thema <strong>Tropenmedizin</strong><br />
13 Vielfältige Themen auf dem größten deutschsprachigen<br />
Kongress für Infektionskrankheiten und <strong>Tropenmedizin</strong><br />
15 Infektionskontrolle Pro und Contra Symposium zur Effektivität<br />
und Effizienz der gängigen Kontrollmaßnahmen<br />
16 Normale Beschwerden – aber exotische Krankheiten:<br />
Worauf Ärzte besonders achten sollten<br />
Fortbildung<br />
18 Ärzteforum Leinetal Dritte modular aufgebaute Fortbildungsreihe<br />
ist gestartet – veranstaltet von den ÄKN-<br />
Bezirksstellen Braunschweig, Göttingen und Hildesheim<br />
19 Medikation im Alter Geriater fordert auf dem Ärzteforum<br />
Leinetal, spezielle Voraussetzungen zu beachten<br />
20 Ambulante Ethikberatung Erste Bilanz des Netzwerks<br />
Ambulante Ethikberatung in Göttingen<br />
NiZzA<br />
21 Neue Geschäftsführerin Ass. jur. Christel Waldeck<br />
stellt sich vor<br />
Bezirksstellen<br />
22 Themen und Termine<br />
Recht<br />
26 Aus der Praxis der Norddeutschen Schlichtungsstelle<br />
Diesmal: „Wer schreibt, der bleibt.“<br />
Patientensicherheit<br />
28 „Raum des Horrors“ – Aufmerksamkeitstraining für<br />
Berufseinsteiger<br />
29 Speak Up – Für mehr Sicherheit in der Patientenversorgung<br />
Bitte beachten Sie die Beilagen der Firma Reisswolf und<br />
des Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben jeweils in einem Teil dieser Auflage<br />
4 niedersächsisches ärzteblatt
Risiko ohne Verantwortung?<br />
Es ist ein ungewöhnlicher<br />
Schritt für die Politik: Der<br />
Referentenentwurf für ein<br />
„Gesetz zur Stärkung der<br />
Heil- und Hilfsmittelversorgung“<br />
kippt die Anbindung<br />
der Heilmittelverordnung<br />
an die<br />
Grundlohnsumme. Und<br />
es soll flächendeckende<br />
Modelle zur Blanko-Verordnung<br />
geben. Fragt<br />
sich nur, wer haftet, wenn<br />
das aus dem Ruder läuft,<br />
fragt sich die KVN.<br />
S. 66ff.<br />
KVN<br />
Honorar & Verträge<br />
35 Honorarabrechnung 1/2016: 2016 startet mit Honorarplus<br />
von 3,3 Prozent<br />
45 Versorgungskonzept „Pro Niere“: Einschreibung auf<br />
Knopfdruck<br />
46 Vertrag elektrische Kardioversion: Herzstillstand<br />
ambulant<br />
48 Neues Testverfahren zur Darmkrebs-Früherkennung:<br />
Abschied von der Wunderwurzel<br />
Arzneimittel & Therapie<br />
50 Einheitlicher Medikationsplan: Verordnung nach Plan<br />
52 ATIS informiert: Stillen nach einmaliger Metronidazol-<br />
Einnahme<br />
Selbstverwaltung<br />
53 Sommerfest: Bezirksstelle Braunschweig feiert Sommerfest<br />
53 Bereitschaftsdienst: Neue Bereitschaftsdienstpraxis im<br />
Krankenhaus Neustadt<br />
54 Interview: KVN-Vorsitzender Mark Barjenbruch über die<br />
Zukunft der ärztlichen Versorgung in Niedersachsen<br />
Standards<br />
3 Editorial<br />
6 Aktuell<br />
30 ÄKN-Mitteilungen<br />
34 Seminare Antikorruptionsgesetz<br />
69 KVN-Mitteilungen<br />
73 Veranstaltungen<br />
80 Rubrikenanzeigen<br />
91 Impressum<br />
Praxis & Versorgung<br />
56 Fortbildung: Neue Online-Fortbildung zur<br />
Rehabilitation<br />
57 Hygiene: Personalqualifikation für die Aufbereitung<br />
von Medizinprodukten<br />
59 Ausbildungskosten der Kinder: Sind Ausbildungskosten<br />
der Kinder als Betriebsausgabe absetzbar?<br />
60 Neuerscheinungen<br />
62 Das Praxistelefon:Tipps zur Umstellung auf Voice over IP<br />
Politik & Verbände<br />
65 Aus anderen KVen<br />
66 Heil- und Hilfsmittelversorgung: Der Gesetzentwurf<br />
bringt Überraschungen und Klarstellungsbedarf<br />
8 | 2016<br />
5
Aktuell<br />
Stuhlkarten-Screening zur Früherkennung der<br />
Gallengangatresie<br />
Klinik für Kinderchirurgie der Medizinischen Hochschule und Techniker Krankenkasse<br />
starten Pilotprojekt<br />
Die Gallengangatresie, mit einem pädiatrisch-hepatologischem<br />
Krankheitsbild<br />
und einer Inzidenz von 1:10.000<br />
bis 1:20.000 Lebendgeborenen in<br />
Westeuropa, ist die häufigste Ursache<br />
für eine Lebertransplantation und deren<br />
assoziierter Morbidität im Kindesund<br />
Jugendalter. Lediglich 20 bis<br />
30 Prozent der Kinder überleben nach<br />
primärer operativer Intervention mit<br />
Eigenleber. Internationale Daten zeigen<br />
jedoch, dass eine (Kasai-) Hepatojejunostomie<br />
vor dem 60. Lebenstag zu<br />
deutlich besseren Überlebensraten mit<br />
Eigenleber führt.<br />
Um die Gallengangatresie frühzeitig<br />
erkennen zu können, wurde in Japan<br />
1994 erstmalig ein Früherkennungsprogramm<br />
initiiert. Mittels sieben Abbildungen<br />
von Stuhlgang verschiedener<br />
Farbintensität, die dem japanischen<br />
Äquivalent des „Gelben Heftes“ beigelegt<br />
wurden, sollten die Eltern den<br />
Stuhlgang ihres Kindes prüfen, denn<br />
das Erstsymptom der Gallengangatresie<br />
ist ein prolongierter Ikterus mit entfärbten<br />
Stühlen. Daher wurden bei<br />
dem japanischen Früherkennungsprogramm<br />
die pathologischen Farben besonders<br />
hervorgehoben und die Vorstellung<br />
bei Kinderärzten empfohlen.<br />
In den Nachbeobachtungen konnte<br />
gezeigt werden, dass Diagnose- und<br />
Therapiezeitpunkt sowie der damit zusammenhängende<br />
Zeitpunkt einer Lebertransplantation<br />
positiv beeinflusst<br />
werden konnten.<br />
Deshalb wurde durch die Klinik für<br />
Kinderchirurgie der Medizinischen<br />
Hochschule Hannover und der Techniker<br />
Krankenkasse ein Pilotprojekt<br />
zur Einführung der Stuhlkarte in Niedersachsen<br />
zur Früherkennung der<br />
Gallengangatresie ins Leben gerufen –<br />
das Screening-Programm soll Ende<br />
2016 starten.<br />
■ we<br />
a<br />
Einen ausführlichen Bericht über<br />
die Hintergründe des Projekts sowie<br />
die Stuhlkarte als PDF finden<br />
Sie online unter www.aekn.de/<br />
Verein „Kleine Herzen Hannover“ ist<br />
„Ausgezeichneter Ort 2016“<br />
Für das bundesweit einmalige Projekt „Krisenbegleiter im<br />
Krankenhaus“ und das damit verbundene „Krisennetzwerk<br />
für schwerstkranke Kinder und ihre Familien“ wurde der<br />
„Kleine Herzen Hannover e. V“ ausgezeichnet. Am 25. Juli<br />
überreichten Ellen Thießen von der Standortinitiative<br />
„Deutschland – Land der Ideen“ und Sabrina Rausch von<br />
der Deutschen Bank die Auszeichnung für den Verein als<br />
„Ausgezeichneten Ort 2016“ des Wettbewerbs „Ausgezeichnete<br />
Orte im Land der Ideen“.<br />
Ziel des ausgezeichneten Projekts ist, Ärzte und Pflegekräfte<br />
der Kinderintensivstation, aber auch Therapeuten und Betreuer<br />
als Krisenbegleiter ausbilden zu lassen, damit sie den<br />
Angehörigen von schwerstkranken oder sterbenden Kindern<br />
einfühlsam und psychologisch fundiert zur Seite stehen<br />
können. Zugleich sollen auch die genannten Helfer<br />
seelisch gestärkt und in einem besonderen Modul auch auf<br />
die Betreuung von Migranten besser vorbereitet werden.<br />
■ we<br />
Landesregierung ernennt Landespatientenschutzbeauftragten<br />
Der niedersächsische Landespatientenschutzbeauftragte<br />
Dr. med. Peter Wüst hat seine Tätigkeit aufgenommen. Angesiedelt<br />
ist die Funktion als Stabsstelle im Niedersächsischen<br />
Sozial- und Gesundheitsministerium. „Der Landesbeauftragte<br />
für Patientenschutz wird dazu beitragen, dass die<br />
Interessen der Patientinnen und Patienten im Gesundheitswesen<br />
angemessen Gehör finden und ihre Anliegen besser<br />
berücksichtigt werden. Bei Beschwerden oder Problemen<br />
auch bei der Kostenübernahme vermittelt er unabhängig,<br />
steht den Betroffenen aber parteiisch zur Seite. Er wird zum<br />
Ausgleich anregen und den Dialog unterstützen“, erklärte<br />
Gesundheitsministerin Cornelia Rundt am 25. Juli gegenüber<br />
der niedersächsischen Presse. „Als Bindeglied zwischen den<br />
Patientenfürsprecherinnen und -fürsprechern in den Krankenhäusern<br />
und der Landesregierung werde ich geeignete<br />
Beratungs- und Unterstützungsangebote vermitteln und Beschwerden<br />
bündeln. Das ist ein wichtiger Weg, um Probleme<br />
im System zu erkennen, zu kommunizieren und abzubauen“,<br />
ergänzte Dr. Wüst.<br />
■ blu<br />
6 niedersächsisches ärzteblatt
:<br />
Aktuell<br />
Ärztenetz „pleXxon“ in Niedersachsen erhält Anerkennung<br />
Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen<br />
(KVN) hat das Ärztenetz<br />
„pleXxon“ im Ammerland am 6. Juli<br />
2016 als besonders förderungswürdiges<br />
Netz nach Paragraf 87b des Fünften<br />
Sozialgesetzbuches anerkannt.<br />
„Das Praxisnetz pleXxon zeichnet sich<br />
durch ein hohes Engagement in der<br />
Verbesserung der Patientenversorgung<br />
in der Region aus, vor allem durch die<br />
Umsetzung besonderer Versorgung,<br />
führte der stellv. KVN-Vorstandsvorsitzende,<br />
Dr. Jörg Berling, als Begründung<br />
für die Förderung des Netzes an. „Hervorzuheben<br />
ist insbesondere die vom<br />
Netz initiierte und getragene spezialisierte<br />
ambulante Palliativversorgung.“<br />
Für die Palliativversorgung war das<br />
Netz bereits 2014 mit einem Preis für<br />
besondere Patientenorientierung ausgezeichnet<br />
worden. „PleXxon bietet<br />
seinen Patienten das gesamte Spektrum<br />
der ambulanten medizinischen Versorgung“,<br />
umriss der Geschäftsführer<br />
des Netzes, Dr. Andreas Rühle, die<br />
Grundsätze des pleXxon-Ärztenetzes.<br />
„Wir engagieren uns für eine patientenzentrierte,<br />
persönliche und wohnortnahe<br />
Versorgung unserer Bevölkerung<br />
und entwickeln neue Versorgungsstrukuren.“<br />
Und Paul Kathmann,<br />
ärztlicher Leiter des Netzes, ergänzte:<br />
„Über ein konsequentes Qualitätsmanagement<br />
sichern wir unsere Standards<br />
zur optimalen Behandlung unserer Patienten.<br />
Dabei orientieren wir uns an<br />
den geltenden Behandlungs-Leitlinien“.<br />
Um als Praxisnetz anerkannt zu<br />
werden, müssen definierte Strukturvorgaben<br />
erfüllt sein. Unter anderem<br />
muss das Netz aus mindestens 20 Arztpraxen<br />
bestehen, sich aus Hausärzten<br />
und mindestens drei weiteren Fachgruppen<br />
zusammensetzen, einen Geschäftsführer<br />
sowie eine Geschäftsstelle<br />
haben, seit mindestens drei Jahren<br />
bestehen und mit externen Partnern<br />
kooperieren. Zudem muss klar erkennbar<br />
sein, dass sich die Praxisnetze<br />
drei Versorgungszielen verpflichtet<br />
fühlen: der Patientenzentrierung, einer<br />
kooperativen Berufsausübung und verbesserter<br />
Prozesse bei Diagnose und<br />
Therapie.<br />
■ dh<br />
KVN-Chef Mark Barjenbruch<br />
fordert verlässlichen<br />
Katalog von IGeL-Leistungen<br />
Mit der Wiederholung von Pauschalverdächtigungen<br />
kommen wir in dieser<br />
Debatte nicht voran“, stellte der<br />
KVN-Vorstandsvorsitzende Mark Barjenbruch<br />
angesichts der im Juli wiederaufgeflammten<br />
Debatte um IgeL-<br />
Leistungen fest „Was uns fehlt, ist ein<br />
eindeutiger Katalog, welche Leistungen<br />
Gegenstand der GKV sind und<br />
welche nicht.“ Barjenbuch wies darauf<br />
hin, dass schon des Öfteren medizinische<br />
Verfahren, die zunächst als Selbstzahlerleistungen<br />
angeboten wurden,<br />
sich so bewährt hätten, dass sie<br />
schließlich in den Katalog der GKV-<br />
Leistungen übernommen wurden. Der<br />
KVN-Chef regte an, gemeinsam mit<br />
den ärztlichen Fachgesellschaften einen<br />
Katalog zu erarbeiten, der abgrenzt,<br />
unter welchen Umständen medizinische<br />
Leistungen von den gesetzlichen<br />
Krankenkassen übernommen<br />
werden sollten und wann sie mit Einverständnis<br />
des Patienten zur zusätzlichen<br />
Diagnostik oder Therapie eingesetzt<br />
werden sollten.<br />
■ ös<br />
Ärztemangel in Frankreich<br />
wird Medienereignis<br />
Auch in Frankreich<br />
wird der<br />
klassische<br />
Landarzt allmählich<br />
rar.<br />
Doch dort<br />
nimmt sich<br />
keine KV des<br />
Problems an,<br />
sondern die<br />
Medienschaffenden.<br />
Der Film DER LANDARZT<br />
VON CHAUSSY (Originaltitel: MÉDE-<br />
CIN DE CAMPAGNE) erzählt die Geschichte<br />
von Dr. Jean-Pierre Werner<br />
(gespielt von „Ziemlich beste Freunde“-Star<br />
François Cluzet), der seit über<br />
30 Jahren mit großem Engagement<br />
Landarzt in einem französischen Dorf<br />
ist. Als er plötzlich selbst erkrankt,<br />
muss er eine Vertretung einstellen. Sie<br />
kommt in Gestalt der attraktiven und<br />
selbstbewussten Dr. Nathalie Delezia<br />
(Marianne Denicourt). Die beiden<br />
müssen sich zusammenraufen.<br />
Kinostart in Deutschland ist der 8. September.<br />
■ ös<br />
BD-Online jetzt mit<br />
verbesserter App<br />
Das von der KVN seit mehreren Jahren<br />
für den Bereitschaftsdienst verwendete<br />
Dienstplanungsprogramm „BD-Online“<br />
steht jetzt auch als App für Mobilfunkgeräte<br />
zur Verfügung. Mit der<br />
App können sie sich auf ihrem<br />
Smartphone bequem und unkompliziert<br />
ihre nächsten Bereitschaftsdienste<br />
anzeigen lassen, Dienste tauschen<br />
oder ihre Stammdaten für den Bereitschaftsdienst<br />
(Telefonnummer, Notfallnummer<br />
u.a.) kurzfristig ändern. Die<br />
App, die seit Juni 2016 zur Verfügung<br />
steht, wurde jetzt in einigen Bereichen<br />
weiter verbessert.<br />
Das Einloggen ins System erfolgt für die<br />
Zugangsdaten für das KVN-Portal, also<br />
einfach über Nutzernamen und<br />
Passwort.<br />
Die App steht ab sofort kostenlos im<br />
Google Play Store und im App Store<br />
(iOS) von Apple zum Download bereit.<br />
Zum Suchen der App geben sie bitte den<br />
Suchbegriff „KVN-BD-Online“ ein.<br />
■ dh<br />
8 | 2016<br />
7
Klinik und Praxis<br />
Zika-Virus und Co –<br />
Infektionen mit Arboviren<br />
Aedes albopictus, die Asiatische Tigermücke (Foto: tacio philip - Fotolia.com)<br />
Mit dem Zika-Virus breitet sich aktuell – nach dem Chikungunya-<br />
und dem Dengue-Virus – ein weiteres Arbovirus<br />
weltweit aus. Dabei spiegelt die Virusexpansion immer auch<br />
die aktuelle Ausbreitung der für die Übertragung verantwortlichen<br />
Mückenpopulationen wider, in diesem Fall vor<br />
allem die tagaktiven Aedes-Mücken. Galt noch vor zehn bis<br />
20 Jahren die auf die Tropen beschränkte Mückenart Aedes<br />
aegypti als Hauptvektor, haben sich die genannten Viren<br />
mittlerweile an die asiatische Tigermücke Aedes albopictus<br />
adaptiert, die sich aufgrund ihrer Kältetoleranz inzwischen<br />
auch in europäischen Ländern etabliert hat. Bereits seit Ende<br />
des vergangenen Jahrtausends hat darüber hinaus auch<br />
das durch unsere einheimische Mückenart Culex pipiens<br />
übertragbare neurotrope West-Nil-Virus einen weltweiten<br />
Siegeszug unternommen. Da die klinische Symptomatik<br />
nicht immer wegweisend ist, stellen die durch Arboviren verursachten<br />
Krankheiten die Ärzteschaft hierzulande vor neue<br />
8<br />
Herausforderungen. Dem Rechnung tragend wurde mit der<br />
IfSG-Meldepflicht-Anpassungsverordnung jetzt auch der Labornachweis<br />
von Arboviren meldepflichtig.<br />
Die infektiologischen Hotspots haben sich in den vergangenen<br />
12 Monaten stark verändert (Abb. 1), wobei es zwei<br />
gute Nachrichten gibt: Erstens ist die Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO dem Ziel der weltweiten Ausrottung der Poliomyelitis<br />
einen Schritt näher gekommen, denn im September<br />
2015 wurde Nigeria von der Liste der Endemie-Länder<br />
gestrichen. Derzeit ist die Poliomyelitis daher nur noch<br />
in Pakistan und Afghanistan endemisch. Zweitens scheint der<br />
Ebola-Ausbruch in Westafrika gestoppt zu sein. Allerdings<br />
hat die WHO am 1. Februar 2016 das Auftreten eines seit<br />
langem bekannten Virus vor allem in Südamerika als eine<br />
neue gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite<br />
erklärt.<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Klinik und Praxis<br />
Infektiologische Hotspots in der Saison 2015/16 (Foto: U. Groß)<br />
Infektionen mit dem Zika-Virus<br />
Die Zika-Virus-Infektion bleibt oft inapparent oder verläuft<br />
im Vergleich zum ähnlich imponierenden Dengue- und Chikungunya-Fieber<br />
eher mild. Die Symptome der Zika-Virus-<br />
Infektion beschränken sich dabei auf Fieber, Hautexantheme,<br />
Konjunktivitiden und Gelenkschmerzen, sowie manchmal<br />
Muskel- und Kopfschmerzen. Die Erkrankung heilt nach<br />
drei bis sieben Tagen in der Regel spontan aus. Die Diagnostik<br />
basiert innerhalb der ersten Krankheitswoche auf dem<br />
direkten Virusnachweis durch PCR (Polymerase-Kettenreaktion)<br />
aus EDTA-Blut oder Urin. Danach ist eine Serologie<br />
zwar möglich, jedoch kann es bei Verwendung einiger Testverfahren<br />
aufgrund von Kreuzreaktivitäten und identischer<br />
Risikogebiete schwierig sein, zwischen einer Infektion mit<br />
Zika-, Dengue- oder Chikungunya-Virus zu unterscheiden.<br />
Seit 2015 werden vor allem in Brasilien, aber auch in anderen<br />
lateinamerikanischen Ländern Zika-Virus-Infektionen<br />
beobachtet, deren Symptomatik sich bei einigen Betroffenen<br />
sehr stark vom bisher bekannten – meist milden –<br />
Verlauf unterscheiden. Das Zika-Virus wurde 1947 erstmals<br />
bei einem Rhesusaffen im Zika-Wald in Uganda nachgewiesen.[1]<br />
Genau wie das Dengue- und das Chikungunya-<br />
Virus wird auch das Zika-Virus von tagaktiven Stechmücken<br />
der Art Aedes aegypti sowie der Asiatischen Tigermücke Aedes<br />
albopictus übertragen. Bis 2007 wurden weniger als<br />
8 | 2016<br />
20 Infektionen des Menschen – allesamt in afrikanischen<br />
oder asiatischen Ländern – publiziert. Daher wird phylogenetisch<br />
zwischen einer afrikanischen und einer asiatischen<br />
Viruslinie unterschieden.[2]<br />
Der erste kleinere Ausbruch außerhalb von Afrika und Asien<br />
fand 2007 in Mikronesien statt. Seit 2013 breitete sich die<br />
asiatische Linie des Zika-Virus dann zunächst nach Französisch-Polynesien<br />
aus, wo es zu mehr als 30.000 geschätzten<br />
Erkrankungsfällen kam und erstmals auch über ein begleitendes<br />
Guillain-Barré-Syndrom berichtet wurde. Anschließend<br />
hat das Virus Brasilien und andere südamerikanische<br />
Länder erobert. Wurde zunächst die im Sommer 2014<br />
in Brasilien durchgeführte Fußballweltmeisterschaft als Ursache<br />
für das Eindringen nach Südamerika angesehen, deuten<br />
phylogenetische Untersuchungen jetzt darauf hin, dass<br />
ein Kanurennen unter Teilnahme von Sportlern aus Französisch-Polynesien<br />
für die Ausbreitung der Zika-Virus-Infektion<br />
nach Brasilien verantwortlich zu sein scheint.[3] Ein direkter<br />
phylogenetischer Zusammenhang zwischen den Viruslinien<br />
aus Französisch-Polynesien und Brasilien scheint<br />
auch dadurch gegeben zu sein, dass in beiden Ländern eine<br />
Assoziation der Virusinfektion mit dem Guillain-Barré-<br />
Syndrom und dem vermehrten Auftreten von Kindern mit Mikrozephalus<br />
zu bestehen scheint. Allein in Brasilien wurden<br />
seit Oktober 2015 mehr als 1.600 Kinder mit bestätigten Zika-Virus-assoziierten<br />
Kopf- und ZNS-Fehlbildungen (ZNS =<br />
Zentrales Nervensystem) registriert. Mittlerweile wird davon<br />
9
Klinik und Praxis<br />
Abbildung 2: Geographische Ausbreitung bestätigter autochthoner durch Mücken übertragener Zikavirus-Infektionen (mit freundlicher Genehmigung<br />
des European Center for Disease Control, ECDC) (Foto: ECDC)<br />
ausgegangen, dass es bei primärer Infektion insbesondere<br />
im ersten Trimester zur diaplazentaren Übertragung kommen<br />
kann.[4] [5] Die Möglichkeit einer Mensch-zu-Mensch-<br />
Übertragung durch Geschlechtsverkehr gilt inzwischen<br />
ebenfalls als gesichert und ist auch für die erste in Deutschland<br />
erworbene Infektion dokumentiert.[6] [7]<br />
Mittlerweile hat sich das Zika-Virus in mehr als 60 Ländern<br />
ausgebreitet. Nach wie vor sind besonders Südamerika und<br />
hier vor allem Brasilien mit mehr als 40.000 bestätigten Fällen<br />
(Schätzungen gehen von circa 1,5 Millionen Fällen aus)<br />
betroffen (Abb. 2). Warum aber gerade Brasilien? Einerseits<br />
spielt die Vulnerabilität der Bevölkerung aufgrund einer bisher<br />
fehlenden Immunität gegen Zika-Viren eine Rolle, andererseits<br />
zeigt der massive Anstieg des Dengue-Fiebers um<br />
mehr als 200 Prozent innerhalb von nur zwölf Monaten, dass<br />
in Brasilien einer aktiven Mückenbekämpfung bisher nicht<br />
wirklich nachgegangen wurde.[8] Da zurzeit weder eine<br />
kausale Therapie, noch eine Impfung zur Verfügung stehen,<br />
wird bei Reisen in Endemie-Länder geraten, sich durch entsprechende<br />
Bekleidung (helle, lange Hosen und langärmelige<br />
Kleidung) und Verwendung adäquater Repellentien vor<br />
Mückenstichen zu schützen. Schwangeren und Frauen, die<br />
zeitnah eine Schwangerschaft planen, wird generell von Reisen<br />
in Risikoländer abgeraten; außerdem sollten bei Sexualkontakten<br />
mit potenziell infizierten Reiserückkehrern für<br />
die Dauer von sechs Monaten Kondome benutzt werden.<br />
10<br />
Seit Oktober 2015 sind in Deutschland mehr als 50 importierte<br />
Zika-Virus-Infektionen erfasst worden. Aufgrund der oft<br />
fehlenden oder nur milden Symptomatik wird aber von einer<br />
hohen Dunkelziffer ausgegangen. Seit dem 1. Mai 2016<br />
besteht deshalb in Deutschland eine Meldepflicht für den<br />
Labornachweis von Arboviren, zu denen neben Zika- auch<br />
andere durch Mücken übertragbare Viren, wie zum Beispiel<br />
Chikungunya-, Dengue- oder West-Nil-Viren gehören.<br />
Chikungunya- und Dengue-Fieber<br />
Die differenzialdiagnostische Abgrenzung von Infektionen<br />
durch Zika-, Chikungunya- und Dengue-Viren ist nicht immer<br />
leicht, weil die klinische Symptomatik sehr ähnlich verlaufen<br />
kann und die Übertragung gleichermaßen durch den<br />
Stich der weiblichen Aedes-Mücke erfolgt. Dem weltweiten<br />
Siegeszug der asiatischen Tigermücke Aedes albopictus ist<br />
es dann auch zu verdanken, dass sich die Ausbreitungsgebiete<br />
dieser drei viralen Infektionskrankheiten heutzutage<br />
weitgehend überlappen.<br />
Neben einer fieberhaften Symptomatik können auch beim<br />
Chikungunya-Fieber Hautexantheme vorkommen, die sich<br />
nur schwer von denen abgrenzen lassen, die durch eine Infektion<br />
mit Zika- oder Dengue-Viren verursacht werden<br />
(Abb. 3a). Im Gegensatz zu den anderen viralen Infektionen<br />
imponiert bei Chikungunya-Fieber aber vor allem die ausgeprägte<br />
Gelenkbeteiligung (Abb. 3b). Erstmalig ist diese Infektion<br />
in den Jahren 2005/06 durch einen massiven Ausbruch<br />
auf Réunion in Erscheinung getreten. Danach hat sich das zu<br />
den Togaviridae gehörende Virus vor allem durch die Ausbreitung<br />
der asiatischen Tigermücke ein Terrain erobert, das<br />
aktuell den gesamten tropischen Erdgürtel umfasst. So wurden<br />
im vergangenen Jahr mehr als 600.000 Fälle alleine aus<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Klinik und Praxis<br />
Fiebers unterscheiden. Die Diagnostik beruht auf dem serologischen<br />
Nachweis von Antikörpern oder dem Direktnachweis<br />
durch PCR.<br />
Seit einigen Jahren steht der NS1-Antigentest zur Verfügung,<br />
der eine schnelle Diagnose bereits zu Beginn des Fieberausbruchs<br />
und – genau wie die PCR – noch vor der Antikörperbildung<br />
ermöglicht (Abb. 4). Erste Ergebnisse weisen<br />
darauf hin, dass der NS1-Antigentest auch eine Abgrenzung<br />
zwischen Dengue-Fieber und Zika-Virus-Infektion ermöglicht.[10]<br />
Für die fiebersenkende Therapie sollten wegen der<br />
Thrombozyten-Aggregationshemmung weder Acetylsalicylsäure<br />
(ASS) noch Ibuprofen eingesetzt werden, um die ohnehin<br />
bestehende Blutungsneigung nicht zu verstärken.<br />
Das Dengue-Virus ist, wie auch das Zika- und das West-Nil-<br />
Virus, ein RNA-Virus aus der Familie der Flaviviridae. Nachdem<br />
im Jahr 2013 ein fünfter Serotyp des Dengue-Virus entdeckt<br />
wurde, müssen bisher angestrebte Kontroll- und Vakzinierungsstrategien<br />
neu überdacht werden.[11] Das ist besonders<br />
deshalb von Bedeutung, weil eine Zweitinfektion<br />
mit einem anderen Serotypen zu lebensbedrohlichen hämorrhagischen<br />
Komplikationen führen kann. Die in<br />
Deutschland gemeldeten Fälle von importiertem Dengue-<br />
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Abbildung 3: Hautexanthem (a) und Schwellung des Zeigefingergelenks<br />
(b) bei Chikungunya-Fieber (Fotos: A. Stich, Würzburg)<br />
Mittel- und Südamerika gemeldet. Analog dazu sind auch die<br />
Meldezahlen importierter Erkrankungen in Deutschland angestiegen:<br />
Wurden hierzulande jährlich neun bis 54 importierte<br />
Fälle gemeldet, stieg diese Zahl 2014 auf 162 Fälle an.<br />
WILLKOMMEN IN DER<br />
KLINIK LILIENTHAL!<br />
Mittlerweile kann die ursprünglich in Südostasien und Indien<br />
beheimatete asiatische Tigermücke als Hauptvektor angesehen<br />
werden. Sie hat sich – nicht zuletzt aufgrund ihrer<br />
Kältetoleranz – seit 1980 weltweit ausgebreitet und scheint<br />
nun erstmalig auch im Süden Jenas und im Südwesten<br />
Deutschlands erfolgreich überwintert zu haben, was als Hinweis<br />
für ihre Etablierung gewertet wird.[9] Das ist umso alarmierender,<br />
als neben Zika- und Chikungunya- auch Dengue-<br />
Viren durch die asiatische Tigermücke übertragen werden.<br />
Die Symptomatik des Dengue-Fiebers ist dabei vergleichsweise<br />
sehr viel ausgeprägter. Nach einer Inkubationszeit von<br />
ungefähr sieben Tagen kommt es zu einer meist einwöchigen,<br />
selbstlimitierenden Erkrankung mit Thrombozytopenie,<br />
hohem Fieber und starken Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen.<br />
Deswegen wird die Erkrankung gerne auch als<br />
Knochenbruchfieber bezeichnet. Das makulopapulöse Exanthem<br />
des Dengue-Fiebers lässt sich in der Regel nicht vom<br />
Exanthem der Zika-Virus-Infektion oder des Chikungunya-<br />
Nach mehr als zwanzig erfolgreichen Jahren im Bremer Rotkreuz-Krankenhaus<br />
wechselt Prof. Dr. Joseph Braun als Ärztlicher<br />
Direktor an die Klinik Lilienthal und wird dort das etablierte<br />
Zentrum für Verdauungsorgane maßgeblich mit seiner<br />
Expertise unterstützen. Gemeinsam mit Chefarzt Dr. Can Yildirim<br />
und den internistischen Kollegen Dr. Martin Reuther und Dr.<br />
Günther Hagemann kann die Minimalinvasive Chirurgie damit<br />
weiter voran getrieben und Tumorchirurgie ausgebaut werden.<br />
Vor allem den onkologischen Patienten soll diese Fürsorge zuteil<br />
werden. Als Ärztlicher Direktor der Klinik Lilienthal vertritt er<br />
damit eine interdisziplinäre Botschaft über seinen eigenen Fachbereich<br />
hinaus und freut sich auf die intensive Zusammenarbeit<br />
mit seinen Kollegen.<br />
Klinik Lilienthal<br />
Moorhauser Landstraße 3c<br />
28865 Lilienthal<br />
www.klinik-lilienthal.de<br />
8 | 2016<br />
11
Klinik und Praxis<br />
Da bei den hier beschriebenen Vertretern der Arboviren eine<br />
Kausaltherapie bisher nicht zur Verfügung steht, ist Reisenden<br />
in die entsprechenden Endemie-Gebiete dringend zu<br />
raten, auf ausreichenden Mückenschutz zu achten.<br />
Professor Dr. med. Uwe Groß<br />
Universitätsmedizin Göttingen, Institut für Medizinische<br />
Mikrobiologie und Göttingen International Health Network<br />
& Literatur<br />
Abbildung 4: Ergebnis des Dengue-Schnelltests bei einem Patienten<br />
in der Frühphase der klinischen Manifestation; Antigen-positiv, Antikörper-negativ<br />
(Foto: M. Schulze, Göttingen)<br />
Fieber haben seit 2001 von 60 auf 774 in 2015 zugenommen;<br />
für 2016 sind bisher sogar 562 Fälle gemeldet worden.<br />
West-Nil-Fieber<br />
Das West-Nil-Virus hat erstmals vor mehr als 15 Jahren für<br />
weltweite Aufmerksamkeit gesorgt, als es – wahrscheinlich<br />
durch eine infizierte Mücke – mit einem Passagierflugzeug<br />
von Tel Aviv nach New York eingeschleppt wurde. Seitdem<br />
hat sich das ursprünglich in Afrika endemische Virus in Nordamerika<br />
etabliert. Als natürliches Virusreservoir gelten verschiedene<br />
Vogelarten, von denen die Übertragung durch einheimische<br />
dämmerungsaktive Culex-Arten oder die bereits<br />
erwähnten tagaktiven Aedes albopictus von einem Tier auf<br />
das andere und gegebenenfalls auch auf den Menschen erfolgt.<br />
Mit infizierten Zugvögeln hat das Virus auch den<br />
Sprung von Afrika nach Europa geschafft. Im vergangenen<br />
Jahr wurden in Europa mehr als 100 Fälle des West-Nil-Fiebers<br />
beim Menschen gemeldet. Diese traten vor allem in Italien<br />
(besonders Mailand), Serbien, Ungarn, Rumänien, Russland<br />
und Österreich auf. Einzelfälle wurden aus Bulgarien,<br />
Frankreich und Portugal gemeldet. Bisher scheint Deutschland<br />
noch nicht betroffen zu sein: Weder wurden hierzulande<br />
autochthone Erkrankungsfälle des Menschen gemeldet,<br />
noch wurde das Virus in Vögeln nachgewiesen.[12]<br />
Die Erkrankung verläuft meistens ohne Symptome. In weniger<br />
als 20 Prozent der Fälle kommt es nach einer Inkubationszeit<br />
von drei bis 14 Tagen zu Grippe-ähnlichen Symptomen,<br />
nur in weniger als einem Prozent aller Fälle kann es<br />
zu einer Meningitis beziehungsweise Meningoencephalitis<br />
kommen. Diagnostisch werden eine PCR oder der serologische<br />
Antikörpernachweis eingesetzt.<br />
12<br />
[1] Dick GWA, Kitchen SF, Haddow AJ (1952) Zika virus (I).<br />
Isolations and serological specificity. Trans R Soc Trop<br />
Med Hyg 46:509-520.<br />
[2] Musso D, Gubler DJ (2016) Zika virus. Clin Microbiol<br />
Rev 29:487-524.<br />
[3] Musso D (2015) Zika virus transmission from French Polynesia<br />
to Brazil. Emerg Infect Dis 21:1887.<br />
[4] Cauchemez S, Besnard M, Bompard P et al. (2016). Association<br />
between Zika virus and microcephaly in French<br />
Polynesia, 2013-15: a retrospective study. Lancet<br />
387:2125-32.<br />
[5] Petersen LR, Jamieson DJ, Powers AM, Honein MA (2016)<br />
Zika virus. N Engl. J Med 374:1552-63.<br />
[6] Deckard DT, Chung WM, Brooks JT et al. (2016) Maleto-male<br />
sexual transmission of Zika virus - Texas, January<br />
2016. MMWR Morb Mortal Wkly Rep. 65:372-374.<br />
[7] Frank C, Cadar D, Schlaphof A et al. (2016) Sexual transmission<br />
of Zika virus in Germany, April 2016. Euro Surveill.<br />
2016 Jun 9;21(23). doi: 10.2807/1560-<br />
917.ES.2016.21.23.30252.<br />
[8] Ai JW, Zhang Y, Zhang W (2016). Zika virus outbreak: a<br />
„perfect“ storm. Emerg Microbes Infect 5:e21.<br />
[9] Pluskota B, Jöst A, Augsten X et al. (2016) Successful overwintering<br />
of Aedes albopictus in Germany. Parasitol Res.<br />
2016 Apr 26. [Epub ahead of print].<br />
[10]Matheus S, Boukhari R, Labeau B et al. (2016) Specificity<br />
of Dengue NS1 antigen in differential diagnosis of<br />
Dengue and Zika virus infection. Emerg Infect Dis. 2016<br />
Sep 15;22(9). doi: 10.3201/eid2209.160725. [Epub ahead<br />
of print]<br />
[11]Normile D (2013) Surprising new dengue virus throws<br />
a spanner in disease control efforts. Science.<br />
2013;342:415<br />
[12]Ziegler U, Jöst H, Müller K et al. (2015) Epidemic spread<br />
of Usutu virus in Southwest Germany in 2011 to 2013<br />
and monitoring of wild birds for Usutu and West Nile viruses.<br />
Vector Borne Zoonotic Dis. 2015 Aug;15(8):<br />
481-8<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Klinik und Praxis<br />
Von A wie Antibiotika bis Z wie Zika<br />
Auf dem 13. Kongress für Infektionskrankheiten und <strong>Tropenmedizin</strong> in Würzburg<br />
wurden die vielfältigen Themen interdisziplinär aufgegriffen<br />
Im Congress Centrum Würzburg fand vom 15. bis 18. Juni<br />
2016 der 13. Kongress für Infektionskrankheiten und <strong>Tropenmedizin</strong><br />
(KIT) unter der Leitung von Kongresspräsident<br />
Professor Dr. med. Hartwig Klinker, Leiter der Infektiologie<br />
am Universitätsklinikum Würzburg, statt und zählte mehr als<br />
1.300Teilnehmer. Der größte deutschsprachige Kongress für<br />
Infektiologie und <strong>Tropenmedizin</strong> wird alle zwei Jahre von<br />
der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie e. V. (DGI,<br />
www.dgi-net.de), der Deutschen Gesellschaft für <strong>Tropenmedizin</strong><br />
und Internationale Gesundheit (DTG,<br />
www.dtg.org), der Paul-Ehrlich Gesellschaft für Chemotherapie<br />
e. V. (PEG, www.p-e-g.org) und der Deutschen AIDS-<br />
Gesellschaft e. V. (DAIG, www.daignet.de) ausgerichtet.<br />
„One Health“-Strategie für langfristige<br />
Problemlösung<br />
Den Eröffnungsvortrag hielt Professor Christian Drosten<br />
(Bonn), Mitentdecker des SARS-Virus im Jahr 2003. Seine<br />
Forschungen zeigen, dass Wild- und Nutztiere Quellen neuer<br />
Viren für Erkrankungen beim Menschen sein können.<br />
Wirtswechsel finden häufiger statt als gedacht, führen aber<br />
nicht immer gleich zu einer Epidemie. Professor Dr. med.<br />
Murat Akova (Ankara, Türkei), ehemaliger Präsident der European<br />
Society of Clinical Microbiology and Infectious<br />
Diseases (ESCMID), gab einen Überblick über die weltweite<br />
Krise zunehmender Resistenzen gegenüber Antibiotika vor<br />
allem bei gramnegativen Erregern. Nur ein „One Health“-<br />
Ansatz werde langfristig das Problem in den Griff bekommen<br />
können. Fachapothekerin Anka Röhr und Professor<br />
Dr. med. Alexander Brinkmann (Heidenheim), berichteten<br />
aus pharmazeutischer und klinischer Sicht über ihre Erfahrungen<br />
zur Spiegelbestimmung bei Antibiotika. Unter anderem<br />
können so subtherapeutische Konzentrationen vermieden<br />
werden, die einen nicht unerheblichen Risikofaktor<br />
für eine schnellere Resistenzentwicklung darstellen. Eine<br />
Reihe von Vorträgen widmete sich Antibiotic, Antimicrobial<br />
und Diagnostic Stewardship – alles essenzielle Strategien<br />
für einen umsichtigen Einsatz diagnostischer und therapeutischer<br />
Optionen. Eine immer größere Anzahl deutscher<br />
Krankenhäuser setzt diese bereits um.<br />
HIV und Hepatitis C<br />
Basierend auf den Ergebnissen der START-Studie wird empfohlen,<br />
alle HIV-Infizierten Patienten unabhängig von ihrem<br />
zellulären Immunstatus antiretroviral zu behandeln, was eine<br />
jahrzehntelange Therapie nach sich zieht. Damit treten<br />
nicht-infektiöse, therapiebedingte Langzeitwirkungen immer<br />
mehr in den Vordergrund und stellen die ambulante HIV-<br />
Medizin vor neue Herausforderungen, wie unter anderem<br />
Professor Dr. med. Gabriele Arendt (Düsseldorf) und Privatdozentin<br />
Dr. med. Katrin Hahn (Berlin) berichteten. Professor<br />
Jens Lundgren (Kopenhagen, Dänemark) erläuterte das<br />
ambitionierte UNAIDS-Ziel (Gemeinsames Programm der<br />
Vereinten Nationen zu HIV/AIDS) der 90-90-90 Strategie:<br />
Im Jahr 2020 sollen 90 Prozent der weltweit HIV-Infizierten<br />
ihren HIV-Status kennen, 90 Prozent der diagnostizierten<br />
HIV-Patienten eine antiretrovirale Therapie (ART) erhalten<br />
und 90 Prozent der unter einer ART stehenden Patienten eine<br />
nicht nachweisbare HIV-Viruslast haben.<br />
Die Behandlung der chronischen Hepatitis C mit den aktuell<br />
zur Verfügung stehenden antiviralen Medikamenten führt<br />
bei weit über 90 Prozent der Patienten zu Heilungsraten. Privatdozent<br />
Dr. med. Johannes Vermehren (Frankfurt) und Privatdozent<br />
Dr. med. Karsten Wursthorn (Hamburg) diskutierten<br />
in einer Pro und Contra-Debatte den Nutzen einer<br />
Resistenztestung vor geplanter Hepatitis C-Therapie. Bei vortherapierten<br />
Patienten mit Therapieversagen beziehungsweise<br />
Patienten mit Leberzirrhose erscheint eine Testung<br />
durchaus sinnvoll zu sein. Professor Dr. med. Thomas Berg<br />
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8 | 2016<br />
13
Klinik und Praxis<br />
(Leipzig) gab einen Ausblick auf die<br />
kommenden pan-genotypisch wirksamen<br />
antiviralen Medikamente, die zukünftig<br />
zu einer weiteren Therapievereinfachung<br />
beitragen dürften.<br />
Ausbreitung von vektorübertragenen<br />
Erkrankungen<br />
Professor Dr. med. Emil Reisinger (Rostock)<br />
verwies auf den zunehmenden<br />
Einfluss von Globalisierung, Klimaveränderungen<br />
und des Vordringens in bisher<br />
von Menschen nicht betretene Regionen<br />
auf die Ausbreitung von Vektorübertragenen<br />
Erkrankungen. Professor<br />
Dr. med. Jonas Schmidt-Chanasit (Hamburg)<br />
berichtete in diesem Zusammenhang<br />
zum aktuellen Stand der Zika-Virus<br />
Epidemie in Südamerika und zur globalen<br />
Zika-Virus Bedrohung. Privatdozent<br />
Dr. med. habil. Dennis Tappe<br />
(Hamburg) gab einen kurzen Überblick<br />
zum Anfragenspektrum an das Nationale<br />
Referenzzentrum für tropische Infektionserreger<br />
am Bernard-Nocht-Institut<br />
für <strong>Tropenmedizin</strong> in Hamburg und unterstrich die<br />
Wichtigkeit einer ausführlichen Reiseanamnese.<br />
Außerdem stellte Dr. Florian Kurth (Berlin), Preisträger des<br />
diesjährigen DGI-Förderpreises für Klinische Infektionsforschung,<br />
seine Forschungsergebnisse zur Hämolyse nach oraler<br />
Artemisinin-Therapie bei Malaria vor. Die zugrundeliegenden<br />
Mechanismen sind jedoch noch nicht vollständig geklärt.<br />
Sieben Tage beziehungsweise vier Wochen nach Therapiebeginn<br />
sollte eine Hämoglobinkontrolle durchgeführt<br />
werden.<br />
Das relativ neue Gebiet der Migrantenmedizin kam in zahlreichen<br />
Vorträgen und Workshops zur Sprache. Exemplarisch<br />
sei der Beitrag von Professor Dr. med. August Stich (Würzburg)<br />
erwähnt, der eindrücklich die großen Herausforderungen<br />
bei der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen<br />
in Deutschland schilderte. Der Vortrag von Dr. med. Andreas<br />
Müller (Würzburg) unterstrich die enorme Bedeutung der Tuberkulose<br />
und ihrer ungewöhnlichen klinischen Präsentation<br />
bei Migranten.<br />
Spannende Workshops und Liveschaltungen<br />
nach Übersee<br />
Ein umfangreiches Angebot an Kursen und Workshops am<br />
Universitätsklinikum Würzburg und der Missionsärztlichen<br />
14<br />
Klinik bot Gelegenheit, anhand von klinischen Fällen die<br />
praktische Infektiologie und <strong>Tropenmedizin</strong> kennenzulernen<br />
oder aufzufrischen. Sehr empfehlenswert war der von Privatdozent<br />
Dr. med J. Janne Vehreschild (Köln) durchgeführte<br />
Workshop, bei dem typische Fallstricke bei der Interpretation<br />
von Publikationen zu Antiinfektiva und Infektionskrankheiten<br />
dargestellt und an Beispielen diskutiert wurden.<br />
Als Höhepunkt gab es eine Liveschaltung zu Kollegen und<br />
ihren Patienten an das Bugando Medical Center in Mwanza,<br />
Tansania (https://youtu.be/lGqhqnBkmVY), das Tygerberg<br />
Hospital in Kapstadt, Südafrika (https://youtu.be/<br />
OXZWwu86rQY) und die Universidad Católica de las Misiones<br />
in Posadas, Argentinien (https://youtu.be/7dg4RzqHy5Y).<br />
Das interessante und abwechslungsreiche Programm ergab<br />
in Kombination mit der attraktiven Lokalität einen gelungenen<br />
und gut besuchten Kongress. Der 14. KIT wird vom<br />
20. bis 23. Juli 2018 in Köln stattfinden und sei schon jetzt<br />
allen infektiologisch und tropenmedizinisch Interessierten<br />
sehr empfohlen.<br />
Dr. med. Marco H. Schulze<br />
Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universitätsmedizin<br />
Göttingen<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Klinik und Praxis<br />
Infektionskontrolle Pro und Contra<br />
Universitätsprofessor Dr. med. Simone Scheithauer berichtet über das von ihr<br />
geleitete Symposium auf dem 13. KIT in Würzburg<br />
Foto: T. Kopietz<br />
Der 13. Kongress für Infektions- und <strong>Tropenmedizin</strong> (KIT)<br />
adressierte eine Vielzahl an Themen um „Moderne Krankenhaushygiene<br />
und Infektionsprävention“. So wurden auch<br />
Symposien zu Ausbrüchen und Ausbruchsmanagement, Multiresistenz<br />
unter Betrachtung des „Eine-Welt-Gedankens“<br />
(„One Health“), zur Interaktion mit Medien und möglichen<br />
Fehlerquellen in der Kommunikation und Information, als<br />
auch zu der weltweiten Herausforderung zunehmender Antibiotikaresistenz<br />
angeboten.<br />
Im letztgenannten Kontext soll das Symposium mit dem Titel<br />
„Infektionskontrolle Pro und Contra: Screening, Isolation“ näher<br />
charakterisiert werden. Antibiotikaresistenz ist eine „der“<br />
Herausforderungen an das Gesundheitswesen weltweit.<br />
Leichtfertig erklingt der Ruf nach dem mikrobiellen Screening<br />
als vermeintliche Lösungsstrategie. Jedoch wissen wir, dass insbesondere<br />
die neuen multiresistenten Erreger (MRE) zum Teil<br />
viel komplexer sind als der gut bekannte Methicillin-resistente<br />
Staphylococcus aureus (MRSA). Maßnahmen, die für den Umgang<br />
mit MRSA etabliert sind, sind nicht eins zu eins auf andere<br />
MRE übertragbar. Das adressierte Symposium widmete<br />
sich der Güte der Diagnostikverfahren und der optimalen Vorgehensweise<br />
im stationären Umgang mit Patienten, die mit<br />
Vancomycin-resistenten Enterokokken (VRE) oder multiresistenten<br />
gram-negativen Bakterien (MRGN) besiedelt sind.<br />
Fallstricke der Screening-Diagnostik<br />
Dr. med. Philipp Warnke, Oberarzt am Institut für Medizinische<br />
Mikrobiologie, Virologie und Hygiene sowie stellvertretender<br />
Krankenhaushygieniker der Universitätsmedizin Rostock<br />
stellte die Fallstricke der Screening-Diagnostik vor. So<br />
existieren große Unterschiede in der Sensitivität für eine Screening-Untersuchung<br />
auf MRSA allein durch Verwendung unterschiedlicher<br />
Tupfermaterialen: Nylongeflockte und schaumstoffhaltige<br />
Tupfer erzielten eine höhere Nachweisrate als die<br />
klassischen Rayon/Viskosetupfer. Auch durch eine spezielle<br />
Homogenisationsbehandlung im mikrobiologischen Labor<br />
könne die Ausbeute – also die Rate an korrekt als positiv identifizierten<br />
Proben – erhöht werden. Darüber hinaus ist – obgleich<br />
gängige Praxis – die Technik eines simplen Abstrichs<br />
optimierbar durch Simulationstraining am Nasenmodell. All<br />
das sind wichtige Aspekte, um die Güte eines Screeningresultats<br />
präziser bewerten zu können.<br />
8 | 2016<br />
Universitätsprofessor<br />
Dr. med.<br />
Simone Scheithauer<br />
Effektivität und Effizienz von Screening und<br />
Isolierungsmaßnahmen<br />
Professor Dr. med. Markus Dettenkofer, Chefarzt am Institut<br />
für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des Gesundheitsverbands<br />
Landkreis Konstanz und Professor Dr. med.<br />
Sebastian Lemmen, Leiter des Zentralbereichs für Krankenhaushygiene<br />
und Infektiologie der Uniklinik Aachen führten<br />
eine fundierte Pro/Contra-Diskussion um die Frage nach der<br />
Effektivität und Effizienz von Screening und Isolierungsmaßnahmen<br />
für VRE. Fazit: Weder national noch international existieren<br />
klare Empfehlungen. Und: Die Evidenz für zusätzliche<br />
Maßnahmen außerhalb eines Ausbruchgeschehens ist bestenfalls<br />
als mäßig zu bezeichnen. Nur für eine hohe Compliance<br />
mit der Basishygiene (insbesondere Händehygiene) und<br />
für eine rationale Antibiotikatherapie ist die Evidenz als belastbar<br />
anzusehen. Die meisten Studien, die einen Erfolg nach<br />
Implementierung zusätzlicher Strategien – screenen und isolieren<br />
– aufzeigten, erreichten lediglich eine Verringerung der<br />
Kolonisation, nicht der Infektion. Selbst dabei ist aber nicht<br />
belegt, dass es sich bei den zeitlich und lokal assoziierten Isolaten<br />
immer um genetisch identische Stämme handelt. Eine<br />
Selektion im Rahmen einer Antibiotikatherapie wäre eine andere<br />
Erklärung. Fazit der Referenten: Zielführend ist aktuell<br />
eine risikoadaptierte Vorgehensweise bezogen auf das einzelne<br />
Haus und Besonderheiten einzelner Bereiche/Stationen.<br />
Professor Dr. med. Frauke Mattner, Chefärztin am Institut für<br />
Hygiene der Städtischen Kliniken Köln und Privatdozent<br />
15
Klinik und Praxis<br />
Dr. med. Christian Brandt, Krankenhaushygieniker der Uniklinik<br />
Frankfurt diskutierten die identische Frage mit Bezug auf<br />
multiresistente gram-negative Erreger. Das Spektrum multiresistenter<br />
gram-negativer Bakterien ist ungleich komplexer, und<br />
so verwundert es nicht, dass keine klare Vorgabe gemacht, keine<br />
einfache Aussage getroffen werden kann. Im Gegensatz zu<br />
VRE existieren nationale Empfehlungen der Kommission für<br />
Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) sowie<br />
europäische Empfehlungen der European Society of Clinical<br />
Microbiology and Infectious Diseases (ESCMID), die eine<br />
Leitschnur bieten und die Option einer risikoadaptierten<br />
Anpassung an die eigene Situation erlauben. Es besteht Konsens<br />
darüber, dass es sich bei 4MRGN Klebsiella pneumoniae<br />
und Acinetobacter baumannii-Komplex-Isolaten um die krankenhaushygienisch<br />
und infektiologisch relevanteste Subgruppe<br />
handelt. Für diese Erreger sind international einheitlich<br />
zusätzliche infektionspräventive Maßnahmen empfohlen<br />
wie eine räumliche Isolierung. Auch besteht die Empfehlung,<br />
Risikopatienten bei Aufnahme auf diese Erreger zu untersuchen.<br />
Als Risikopatienten gelten vor allem 1) Patienten, die<br />
kürzlich in Hochendemie-Ländern in medizinischer Behandlung<br />
waren, 2) Patienten, die zeitgleich in einem Zimmer<br />
mit einem „4MRGN“-Patienten gelegen haben, sowie 3)<br />
Patienten, die mit einer Besiedelung vorbekannt sind. Kontrovers<br />
wurde diskutiert, inwieweit diese strikten Maßnahmen<br />
auf „3MRGN“-Erreger der gleichen Spezies übertragbar sind.<br />
Die aktuellen Empfehlungen basieren auf mäßiger Evidenz<br />
und legen eine räumliche Isolierung von Patienten, die mit<br />
„3MRGN“ Klebsiella pneumoniae und Acinetobacter baumannii-Komplex<br />
kolonisiert oder infiziert sind, in Risikobereichen<br />
nahe. Unterschiedlich bewertet wurde auch, inwieweit<br />
dieses Vorgehen auf andere Spezies (Pseudomonas aeruginosa,<br />
E.coli) innerhalb der Gruppe der 3/4MRGN und außerhalb<br />
von Risikobereichen übertragbar ist.<br />
Viele Fragen noch unbeantwortet<br />
Es bleibt festzuhalten, dass für viele wichtige – im Sinne des<br />
Patientenwohls, aber auch vor dem Hintergrund eines zielgerichteten<br />
Ressourceneinsatzes im Gesundheitssystem – Fragestellungen<br />
noch keine ausreichenden Antworten vorliegen.<br />
Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Entscheidungsfindung<br />
auf einer durch Studien gesicherten wissenschaftlichen<br />
Grundlage eine Voraussetzung für das bestmögliche Vorgehen<br />
darstellen würde – sowohl aus Sicht des einzelnen Erkrankten<br />
als auch vor dem Hintergrund des Versorgungsauftrags für<br />
viele Patienten.<br />
Universitätsprofessor Dr. med. Simone Scheithauer<br />
Leiterin der Zentralabteilung Krankenhaushygiene und<br />
Infektiologie der Universitätsmedizin Göttingen<br />
Normale Beschwerden –<br />
aber exotische Erkrankungen<br />
Die Flüchtlingsmedizin stellt uns jeden Tag vor neue Herausforderungen.<br />
Meist stellen sich Flüchtlinge mit banalen<br />
Erkrankungen vor: Der häufigste Vorstellungsgrund war<br />
selbst im Sommer die Erkältung, die etwa in 30 Prozent der<br />
Fälle zum Arztbesuch führte.[1] Auch Hauterkrankungen,<br />
meist parasitär (Krätze, Läuse, Flöhe) sind häufig. Somatisierungsstörungen<br />
sind aufgrund der Sprachbarriere und kulturellen<br />
Besonderheiten nur schwer zu erkennen und häufig<br />
noch schwieriger zu behandeln. Importierte Infektionserkrankungen<br />
kommen nur selten vor,<br />
werden aber auch häufig nicht richtig<br />
diagnostiziert und behandelt.<br />
Die Haut- oder Wunddiphterie<br />
ist in den Tropen endemisch.<br />
Nur sehr wenige Kollegen in Deutschland<br />
haben Erfahrung mit diesen Erkrankungen. Haben Sie<br />
zum Beispiel schon einmal eine endemische Syphilis oder<br />
Bejel gesehen? Diese endemische Treponema pallidum<br />
ssp.-Infektion wird über Schmierinfektionen und Fliegen<br />
übertragen und befällt meist Kinder in Afrika, dem Nahen<br />
Osten und auf der arabischen Halbinsel. Das Primärstadium<br />
ist meist asymptomatisch, im Sekundärstadium treten<br />
Haut- und Schleimhautläsionen auf, im Tertiärstadium<br />
kommt es zu ausgedehnten lokalen Destruktionen von Haut<br />
und Knochen. Die Diagnose kann auf Basis von Herkunft,<br />
Klinik und positiver Syphilisserologie gestellt werden und<br />
wird analog zur venerischen Syphilis mit Penicillin therapiert.<br />
Diese Erkrankung ist auch bei Flüchtlingen selten, aber<br />
der einzige serologische Nachweis einer Syphilis bei etwa<br />
800 Flüchtlingen in unserer Betreuung konnte auf diese endemische<br />
Form zurückgeführt werden.[2]<br />
Denken Sie bei unklaren Hautläsionen<br />
auch an die kutane Leishmaniose.<br />
Diese wird nicht umsonst auch Bagdad-, Orient- oder<br />
Aleppobeule genannt. Papeln oder Knoten dieser Art können<br />
auch multipel auftreten und gelegentlich ulzerieren, was<br />
zu ausgedehnten Gewebedestruktionen und Narben führen<br />
kann. Die Diagnose wird klinisch oder histologisch durch<br />
Erregernachweis in der Läsion gestellt.<br />
16<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Klinik und Praxis<br />
Die meisten Flüchtlinge sind aber jung und gesund. Das Gesundheitssystem<br />
zum Beispiel in Syrien war bis zu Beginn<br />
des Konflikts sehr leistungsfähig. Dies trifft auf Afghanistan<br />
oder Afrika nicht zu, sodass hier häufiger chronische und lange<br />
nicht behandelte Erkrankungen zu finden sind.<br />
Dr. med. Alexandra Jablonka<br />
Klinik für Immunologie und Rheumatologie, Medizinische<br />
Hochschule Hannover (MHH)<br />
Dr. med. Christian Dopfer<br />
Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und<br />
Neonatologie, MHH<br />
Kutane Leishmaniose<br />
Dachten Sie auch, dass Diphterie in Deutschland nicht mehr<br />
vorkommt? Im Jahr 2014 wurden acht Fälle, im Jahr 2015<br />
sogar 14 Fälle an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet<br />
(https://survstat.rki.de). Diese Fälle waren importierte kutane<br />
Fälle vor allem bei Flüchtlingen. Die Haut- oder Wunddiphterie<br />
ist in den Tropen endemisch und verursacht<br />
schlecht heilende Wundinfektionen. Diese Läsionen sind infektiös<br />
und können bei anderen Personen eine Diphterie der<br />
Atemwege verursachen. Der Erreger kann aus dem Abstrich<br />
mittels Anzucht auf Spezialnährböden identifiziert werden,<br />
wenn Sie dem Labor Ihren Verdacht mitteilen.<br />
Bei unklarem Fieber sollten Sie bei Flüchtlingen immer auch<br />
an seltene importierte Erkrankungen wie viszerale Leishmaniose,<br />
Malaria, Rickettsiose oder Brucellose denken. Auch<br />
die Tuberkulose mit extrapulmonalen Manifestationen wie<br />
Haut- oder Knochenbeteiligung sollte in Betracht gezogen<br />
werden. Gerade Patienten aus Subsahara-Afrika sollten auf<br />
HIV getestet werden.<br />
Dr. med. Christine Happle<br />
Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und<br />
Neonatologie, MHH<br />
alles<br />
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Wenn Sie eine dieser Erkrankungen vermuten, sollten Sie<br />
die Flüchtlinge an einen Infektiologen oder <strong>Tropenmedizin</strong>er<br />
verweisen.<br />
Foto: Wikimedia Commons / CDC, Dr. D.S. Martin<br />
& Literatur<br />
[1] Grote U, Wildenau G, Behrens G, Jablonka A. Primärärztliche<br />
Versorgung von Flüchtlingen in Deutschland<br />
– Erste Daten zu Demographie und Behandlungsanlässen<br />
nach Etablierung einer medizinischen Grundversorgung<br />
in Zentralen Erstaufnahmen. Anästhesiologie<br />
und Intensivmed. 2015;56:654–60.<br />
[2] Jablonka A, Solbach P, Nothdorft S, Hampel A, Schmidt<br />
RE, Behrens GMN. Niedrige Seroprävalenz von Syphilis<br />
und HIV bei Flüchtlingen in Deutschland. Dtsch medizinische<br />
Wochenschrift. 2016; 141(14): e128-e132.<br />
Pusteblume: ©suptertramp8/Fotolia.com<br />
Icons: iStock.com/browndogstudios<br />
DIE 4 ELEMENTE – LUFT<br />
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8 | 2016<br />
17
Fortbildung<br />
Aller guten Dinge sind drei<br />
Ärzteforum Leinetal geht an den Start<br />
Nach dem Weser-Ems- und dem Aller-Elbe-Forum startete<br />
nun mit dem Ärzteforum Leinetal die dritte modular aufgebaute<br />
Fortbildungsreihe der Ärztekammer Niedersachsen<br />
(ÄKN). Die Veranstaltung im Einbecker Hotel Freigeist,<br />
die von den ÄKN-Bezirksstellen Braunschweig, Göttingen<br />
und Hildesheim organisiert wurde, glänzte nicht nur mit<br />
zehn Fortbildungspunkten, sondern vor allem mit einem<br />
speziellen Schwerpunktthema: Viele der 16 Blockseminare<br />
beschäftigten sich mit den Besonderheiten des Älterwerdens.<br />
„Das Alter ist die Lebensphase mit der größten Heterogenität“,<br />
erklärte Privatdozentin Dr. med. Marija Djukic vom Evangelischen<br />
Krankenhaus Göttingen in ihrem Eröffnungsvortrag.<br />
Unterschieden werde nach der Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO zwar zwischen älteren (ab 60 Jahre), alten (ab 75 Jahre)<br />
und hochbetagten Menschen (ab 90 Jahre), aber trotz des<br />
gleichen chronologischen Alters gebe es große Unterschiede<br />
im biologischen Alter. „Behandelnde Ärzte sollten ihre Patienten<br />
hier stets individuell einschätzen können“, forderte Dr.<br />
Djukic. Entscheidend für den körperlichen Zustand eines Patienten<br />
seien physiologische Alterungsprozesse, die zu immer<br />
Medizinische Probleme im Alter mündeten oft in Multimorbidität,<br />
sagte Dr. Djukic. 99,6 Prozent aller Menschen über<br />
70 Jahre müssten mit mehr als einer Krankheitsdiagnose leben,<br />
94 Prozent sogar mit mindestens fünf. Um die Lebenserwartung<br />
zu steigern, sei es aber nicht nötig, teure Behandlungen<br />
zu beginnen. Weniger Therapie sei oftmals der bessere<br />
Weg. „Es ist nicht wichtig, welche Therapie wir dazunehmen,<br />
sondern welche wir weglassen können“, meinte die Referentin<br />
– und vertrat damit eine These, die auch in einem der<br />
folgenden Seminare ausgeführt wurde (siehe Bericht auf Seite<br />
XX).<br />
Die Vorsitzenden der ÄKN-Bezirksstellen sind mit der Resonanz<br />
zufrieden (von links): Dr. med. Dorothea Mordeja (Hildesheim), Dr.<br />
med. Stephan Bartels (Göttingen) und Marion Charlotte Renneberg<br />
(Braunschweig)<br />
ÄKN-Präsidentin Dr. med. Martina Wenker war auch vor Ort – hier im<br />
Gespräch mit Dr. med. Janina Bartels aus Göttingen<br />
mehr Funktionseinbußen und Abnahmen der Leistungsfähigkeit<br />
und letztlich zur Gebrechlichkeit führten. Die Parameter<br />
dafür ließen sich durch Tests überprüfen, sagte die Geriaterin.<br />
Ziel müsse es sein, den Abbau funktioneller Fähigkeiten bei<br />
Patienten zu verhindern. Dabei sei es besonders wichtig, die<br />
Patienten zu mehr Bewegung zu animieren, betonte die Referentin.<br />
18<br />
Ungewohnte medizinische Zusammenhänge zwischen der<br />
Alterserscheinung Osteoporose, Hormonen und Übergewicht<br />
stellte Privatdozentin Dr. med. Dana Seidlová-Wuttke aus Göttingen<br />
her. Ein Defizit an Östrogenen führe häufig zu einer<br />
Gewichtszunahme. Insbesondere eine Zunahme an Bauchfett,<br />
welche beim „Apfeltyp“ besonders markant sei, habe über<br />
die Sezernierung von Zytokinen zahlreiche krankheiterregende<br />
Wirkungen, sagte die Gynäkologin. Sie sprach sich für<br />
eine Renaissance der Hormon-Ersatz-Therapie (HET) in den<br />
Wechseljahren und für längere Zeit danach aus, möglichst<br />
niedrig dosiert als HET-Pflaster. Damit könne auch eine Gewichtszunahme<br />
verhindert werden. „Die moderne Altersmedizin<br />
muss die Risiken eines Östrogendefizits rechtzeitig erkennen<br />
und behandeln“, legte Dr. Seidlová-Wuttke ihren Zuhörern<br />
beim Ärzteforum ans Herz.<br />
niedersächsisches ärzteblatt<br />
Fotos: H. Jelinek
Fortbildung<br />
In den vier parallelen Seminarblöcken, die auf die Auftaktveranstaltung<br />
folgten, ging es weniger um die üblichen thematischen<br />
Dauerbrenner wie Dermatologie. Neben einer<br />
bunten Themenpalette, die den Teilnehmern Neues zum Reizdarm<br />
und zu Reiseimpfungen, zu Depressionen und Lungenerkrankungen<br />
bot, beleuchteten die Referenten spezielle medizinische<br />
Aspekte des Älterwerdens: Hören, Riechen und<br />
Schmecken im Alter, Altersgynäkologie, Prostatakarzinom<br />
und Demenz.<br />
Die 120 Plätze der attraktiven Seminarveranstaltung im Einbecker<br />
Tagungsort waren in Windeseile vergeben, wie der Vorsitzende<br />
der ÄKN-Bezirksstelle Göttingen, Dr. med. Stephan<br />
Bartels, berichtete: „Innerhalb von zehn Tagen war alles ausgebucht.“<br />
Damit war die Resonanz sogar noch größer, als bei<br />
der ÄKN gewohnt: Die Forumsvorreiter aus den Nachbarregionen<br />
hatten bislang bis zur Ausbuchung noch ein paar Tage<br />
länger gebraucht.<br />
■ Christine Koch<br />
Andere Arzneimittel für Ältere<br />
Geriater fordert, spezielle Voraussetzungen zu beachten<br />
„Die Medikation im Alter stellt uns Ärzte immer wieder vor<br />
Konflikte“ – mit diesem Statement leitete der Internist und<br />
Geriater Dr. med. Konstantin Lekkos seinen Vortrag beim<br />
Ärzteforum Leinetal ein. Der Chefarzt der Klinik für Altersmedizin<br />
im Helios Klinikum Hildesheim gab seinen Zuhörern<br />
praktisches Wissen an die Hand, wie in speziellen Verordnungsfällen<br />
zu verfahren sei. Vorrangige Maxime dabei<br />
sei, den Nutzen und das Risiko einer Medikation kritisch abzuwägen<br />
und die Zahl der verordneten Pharmaka zu beschränken,<br />
betonte der Referent.<br />
Eine Multimedikation mit mehr als fünf Arzneimitteln sei ein<br />
häufiger Risikofaktor für alte Patienten, sagte Dr. Lekkos. Er<br />
verwies auf Statistiken, wonach bei stationären Aufnahmen<br />
zu 36 Prozent unnötige und zu 31 Prozent unpassende Medikamente<br />
festgestellt würden. Acht Prozent der Patienten<br />
brächten doppelte Verschreibungen und 23 Prozent falsche<br />
Dosierungen mit. „Ich bin immer wieder überrascht, welche<br />
Medikamente es noch gibt“, meinte der Krankenhausgeriater.<br />
Dr. med. Konstantin Lekkos<br />
Studien vor der Zulassung nehmen sehr alte Menschen oder<br />
auch Menschen mit einigen alterstypischen Erkrankungen<br />
wegen des zu hohen Risikos von Komplikationen oft gar<br />
nicht erst teil“, kritisierte der Geriater.<br />
Dabei brächten alte Menschen ganz andere physiologische<br />
Voraussetzungen zur Verstoffwechselung eines Medikaments<br />
mit als die jüngeren Studienprobanden. So wiesen ältere<br />
Patienten bis zu 30 Prozent Fettanteil und lediglich 30 bis<br />
40 Prozent Gesamtkörperwasser auf. Daher wirkten Medi-<br />
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Arzneimitteltherapien im Alter gehen oft<br />
an Bedürfnissen vorbei<br />
Foto: Helios Klinikum Hildesheim<br />
Studien zufolge kämen drei bis acht Prozent aller älteren Patienten<br />
wegen medikamentöser Nebenwirkungen ins Krankenhaus<br />
– häufig, ohne dass diese als solche erkannt würden.<br />
Dann komme eine Verschreibungskaskade zur Behandlung<br />
des „neuen“ Symptoms in Gang, sagte Dr. Lekkos.<br />
Oft gingen Arzneimitteltherapien im Alter an den eigentlichen<br />
Bedürfnissen vorbei, weil es hier „große Wissenslücken“<br />
gebe. Eine der Ursachen liege bereits in der lückenhaften<br />
Forschung vor der Zulassung eines Wirkstoffs: „An den<br />
Sie achten bei Ihren<br />
Patienten auf jedes Detail.<br />
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8 | 2016<br />
19
Fortbildung<br />
kamente, die sich im Fettgewebe anreichern, länger und solche,<br />
die sich vor allem im Körperwasser verteilen, würden<br />
bei gleicher Dosis rascher hohe Medikamentenspiegel erreichen,<br />
erklärte Dr. Lekkos.<br />
Wegen abnehmender Nierenfunktion im Alter sinke auch die<br />
diagnostische Aussagekraft des Serum-Creatinins als Parameter.<br />
„Bei renalem Abbau sollte die Dosis von nierenwirksamen<br />
Medikamenten angepasst werden“, riet der Geriater.<br />
Es gebe für ältere Patienten bei bestimmten Arzneitherapien<br />
weniger Kompensationsmöglichkeiten. So könnten etwa<br />
Blutdruckschwankungen nicht mehr so gut ausgeglichen werden:<br />
„Kreislaufwirksame Medikamente führen deswegen<br />
bei alten Menschen häufiger zu Schwindelproblemen und<br />
zu Stürzen.“<br />
Als Orientierungshilfe für die Praxis empfahl Dr. Lekkos, die<br />
Forsa-Liste (Fit for the Aged) zu nutzen, die Klassifizierungen<br />
basierend auf dem Nutzen-Risiko-Verhältnis enthält. Für<br />
neue Arzneitherapien empfahl der Referent, sich langsam an<br />
eine Sättigungs-Erhaltungsdosis heranzutasten: „Start slow –<br />
go slow, but go!“<br />
■ Christine Koch<br />
Ambulante Ethikberatung ist gefragt<br />
Netzwerk in Göttingen hilft bei Pflege- und Therapiekonflikten<br />
Vor fast einem Jahr hat das Netzwerk ambulante Ethikberatung<br />
Göttingen (NEG) seine Arbeit aufgenommen. Das<br />
Pilotprojekt wurde gemeinsam vom Institut für Allgemeinmedizin<br />
der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), dem<br />
Institut für Palliativmedizin der UMG sowie von der Akademie<br />
für Ethik in der Medizin gegründet, um dem Beratungsbedarf<br />
bei der Pflege und ärztlichen Versorgung im<br />
ambulanten Sektor nachzukommen und wird von der Ärztekammer<br />
Niedersachsen (ÄKN) unterstützt. Dr. med.<br />
Christian Krause-Gründel, Mitglied im Vorstand des Netzwerks,<br />
stellte beim Ärzteforum Leinetal die Arbeit des NEG<br />
vor.<br />
Wie Dr. Krause-Gründel berichtete, hat das NEG bereits<br />
fünf Fälle betreut, bei denen es um Konfliktpunkte hinsichtlich<br />
der Therapie pflegebedürftiger, schwerstkranker<br />
und sterbender Patienten ging. „Wir erleben immer wieder,<br />
dass Patienten keine Patientenverfügung haben, und<br />
dass sie auch keine wollen“, sagte der Göttinger Allgemeinmediziner.<br />
Auch wenn eine nicht eindeutige Patientenverfügung<br />
vorliege, könnten sich Hausärzte, Angehörige<br />
und Pflegende manchmal nicht auf ein weiteres Vorgehen<br />
verständigen. „Wir versuchen dann, für die nächste<br />
Zeit ein Ergebnis im Konsens zu erzielen, hinter dem alle<br />
stehen können“, erklärte Dr. Krause-Gründel. „Dabei behalten<br />
wir in erster Linie das Wohl des Patienten, seine Fürsorge<br />
und Autonomie im Auge.“<br />
Freiwilliges und niedrigschwelliges Angebot<br />
Die ambulante Ethikberatung ist ein freiwilliges niedrigschwelliges<br />
Angebot für niedergelassene Ärzte, Pflegende<br />
20<br />
Dr. med. Christian<br />
Krause-Gründel<br />
und Angehörige. Anfragen würden zunächst im achtköpfigen<br />
Vorstand bearbeitet, so Dr. Krause-Gründel. Manchmal<br />
genüge auch eine telefonische Beratung .Wenn erforderlich,<br />
kämen zwei Moderatoren ins Haus oder ins Pflegeheim,<br />
die mit unterschiedlichen Ansätzen auf die Probleme<br />
eingingen. „Wir wollen natürlich nicht als Entscheider<br />
auftreten“, betonte der NEG-Vertreter.<br />
Die rund 20 ehrenamtlichen Moderatoren seien während<br />
der Entstehungsphase des Netzwerks in 16 Unterrichtseinheiten<br />
geschult und danach noch weiter trainiert worden.<br />
Sie rekrutierten sich vor allem aus dem Hausarzt- und<br />
Pflegebereich. In der Steuerungsgruppe, die den Vorstand<br />
organisatorisch und planerisch unterstütze, arbeiteten auch<br />
Juristen und Seelsorger mit, sagte Dr. Krause-Gründel.<br />
■ Christine Koch<br />
niedersächsisches ärzteblatt<br />
Foto: C. Koch
NiZzA<br />
Neue Geschäftsführerin bei NiZzA<br />
Seit dem 1. Juni ist Ass. jur. Christel Waldeck Geschäftsführerin des Niedersächsischen<br />
Zweckverbands zur Approbationserteilung<br />
Der Niedersächsische Zweckverband zur Approbationserteilung<br />
(NiZzA) hat eine neue Geschäftsführerin: Ass. jur.<br />
Christel Waldeck hat zum 1. Juni 2016 die Nachfolge von<br />
Dr. jur. Holger Steinwede angetreten.<br />
Nach knapp fünf Jahren bei der Behörde beschloss Waldeck,<br />
sich mit einer eigenen Kanzlei selbstständig zu machen.<br />
Während dieser Zeit ließ sie sich zur Mediatorin ausbilden<br />
und absolvierte den Fachanwaltskurs für Medizinrecht.<br />
Die Anstellung bei NiZzA betrachtet die Hannoveranerin<br />
als Herausforderung: „NiZzA ist in Deutschland ein<br />
Unikum im Spannungsfeld zwischen der Erfüllung hoheitlicher<br />
Aufgaben und der Rolle als moderner Dienstleister<br />
für Ärzte, Zahnärzte und Psychologische Psychotherapeuten<br />
sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Ich<br />
freue mich, in diesem Rahmen einen Teil meiner juristischen<br />
Lieblingsthemen wieder von einer neuen Perspektive<br />
aus bewegen zu können.“<br />
■ Stephanie Wente<br />
Nachgefragt<br />
Foto: A. Pagel<br />
Die 1975 in Hannover geborene Christel Waldeck hat in<br />
Marburg und Hannover Rechtswissenschaften studiert und<br />
ihre Ausbildung mit der zweiten juristischen Staatsprüfung<br />
vor dem niedersächsischen Landesjustizprüfungsamt in<br />
Hannover abgeschlossen. Kurz danach zog es sie, mit einem<br />
kurzen Zwischenstopp in einer hannoverschen Anwaltskanzlei,<br />
nach Hamburg. Dort arbeitete sie ein gutes<br />
Jahr als Juristin bei der Landespolizeiverwaltung und wechselte<br />
dann zur Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz<br />
Hamburg. Waldeck war dort von Dezember 2007<br />
bis September 2012 als stellvertretende Referatsleitung des<br />
Referats Akademische Berufe im Gesundheitswesen in der<br />
Fachabteilung Öffentlicher Gesundheitsdienst des Amts für<br />
Gesundheit tätig. „Dieses Referat nimmt zum Großteil dieselben<br />
Aufgaben wie NiZzA wahr – mein persönlicher<br />
Schwerpunkt lag bei der Anerkennung von ausländischen<br />
Berufsqualifikationen sowie der Beantwortung europarechtlicher<br />
Fragestellungen, auch für den Bereich der<br />
Fachberufe im Gesundheitswesen“, erklärt die 41-Jährige.<br />
8 | 2016<br />
Ass. jur. Christel<br />
Waldeck<br />
Frau Waldeck, worin liegt Ihrer Meinung nach die größte<br />
Herausforderung bei der Tätigkeit für NiZzA?<br />
Mit Unterstützung meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
die Balance zwischen Serviceorientierung, Patientenschutz,<br />
Wahrung des Berufsstands sowie Durchsetzung hoheitlicher<br />
Restriktionen zu erreichen und zugleich wirtschaftliches<br />
Handeln sicherzustellen.<br />
Wenn Sie etwas bei NiZzA verändern könnten, was wäre<br />
das?<br />
Fachkräftemangel, Fortschritt von Forschung und Lehre, Gesetzesänderungen<br />
sowie die politische Lage weltweit, um<br />
nur einige Faktoren zu nennen, beeinflussen die Arbeit von<br />
NiZzA. Hier würde ich mir wünschen, schneller, beispielsweise<br />
durch zusätzliches Personal und flexibleren<br />
Personaleinsatz, auf Veränderungen eingehen zu können.<br />
Was möchten Sie als Geschäftsführerin von NiZzA erreichen?<br />
Ich würde mich sehr freuen, wenn NiZzA im ständigen Austausch<br />
mit der Ärzteschaft bleibt, diesen ausbaut und noch<br />
besser über seine Aufgaben aufklärt. Denn Aufklärung<br />
schafft Verstehen und Verstehen schafft oft Lösungen.<br />
21
Bezirksstellen<br />
Universität Oldenburg befragt zur Ambulanten<br />
Notfallversorgung in Nordwest-Niedersachsen<br />
Oldenburg. Das Department für Versorgungsforschung (Fakultät<br />
VI) der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg hat<br />
im Rahmen des Projekts „Netzwerk Versorgungsforschung<br />
Metropolregion Bremen-Oldenburg“ Krankenhausleitungen<br />
von 28 Krankenhäusern zu allgemeinen und fachlichen Themen<br />
befragt. Ziel war, die Themen herauszufiltern, die in der<br />
Region für die zukünftige medizinische Versorgung von besonderem<br />
Interesse sind. Es wurden Einrichtungen aus ländlichen<br />
und städtischen Regionen sowie aus unterschiedlichen<br />
Versorgungsstufen ausgewählt. Die Daten wurden von<br />
April 2014 bis Januar 2015 im Rahmen von semi-strukturierten<br />
leitfadengestützten Interviews erhoben und aufgezeichnet.<br />
Die Auswertung der Interviews habe ergeben, dass<br />
vor allem die Notfallversorgung im Krankenhaus derzeit im<br />
Fokus von Diskussionen stehe, erklärten die Autoren Insa<br />
Seeger, Lars Rölker-Denker und Andreas Hein. Die zunehmende<br />
Belastung der Notaufnahmen durch ambulante Notfälle<br />
sei von den Interviewpartnern als eine der wesentlichen<br />
Herausforderungen der Zukunft thematisiert worden.<br />
Zusammenfassend stellten die Autoren fest, dass die befragten<br />
Krankenhäuser – unabhängig von ihrer Lage und Versorgungsstufe<br />
– die Vorhaltung doppelter Strukturen zur Notfallversorgung<br />
kritisierten und eine sektorenübergreifende<br />
Versorgung in der Behandlung ambulanter Notfälle anstreben<br />
würden. Hemmende Faktoren für die Überwindung der<br />
Sektorengrenzen seien aus Sicht der Befragten die rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen – um diese Defizite abzubauen,<br />
würden sektorenübergreifende Bedarfsplanungs-, Vergütungs-<br />
und Vertragssysteme benötigt.<br />
■ we<br />
a Das vollständige Ergebnis der Interviews können Sie hier<br />
abrufen: www.haeverlag.de/n/004<br />
Arbeiten in Deutschland<br />
Eine Einführung für ausländische Ärzte in das deutsche Gesundheitssystem<br />
Hannover. Am 13. September 2016 findet von 9 bis 17 Uhr<br />
im Sheraton Hannover eine Fortbildungsveranstaltung des<br />
Marburger Bunds statt zum Thema: „Arbeiten in Deutschland<br />
– Eine Einführung für ausländische Ärzte in das deutsche<br />
Gesundheitssystem“. Die von der Ärztekammer Niedersachsen<br />
(ÄKN) anerkannte Fortbildung soll ausländischen<br />
Ärzten den Einstieg in die Berufstätigkeit in Deutschland<br />
erleichtern. Die Referenten geben unter anderem einen<br />
Überblick über das deutsche Gesundheitssystem, das<br />
Anerkennungsverfahren ausländischer Arztdiplome, die erforderlichen<br />
Deutschkenntnisse und die Weiterbildung.<br />
■ we<br />
Termin: 13. September 2016, 9 bis 17 Uhr<br />
Ort: Sheraton Hannover Pelikan Hotel, Pelikanplatz 31,<br />
30177 Hannover<br />
Veranstalter: Marburger-Bund-Stiftung, Reinhardtstr. 36,<br />
10117 Berlin<br />
Zielgruppe: Ausländische Ärzte mit guten Deutschkenntnissen<br />
Zertifizierung: Die Veranstaltung wurde von der ÄKN mit<br />
sieben Fortbildungspunkten anerkannt.<br />
Teilnahmegebühr: Die Teilnahme ist kostenlos, eine vorherige<br />
Anmeldung ist jedoch erforderlich.<br />
Anmeldung: online unter www.marburger-bund.de/seminare<br />
Camerata Medica begeistert Zuhörer<br />
Göttingen. Am 4. Juli 2016 fand das traditionelle Sommerkonzert<br />
der Camerata Medica, dem Medizinerorchester Göttingen,<br />
in der Aula am Wilhelmsplatz in Göttingen statt.<br />
Die Camerata Medica Göttingen wurde im Mai 2008 von<br />
dem Medizinstudenten Christopher Sperling gegründet. Trotz<br />
22<br />
der schwierigen Probenlogistik, die das aufwendige Medizinstudium<br />
und der Arztberuf verursachen, hat der damalige<br />
Dirigent, Peter Leipold, von der Hochschule für Musik und<br />
Theater in Hannover, das Orchester innerhalb kürzester Zeit<br />
zu guter Qualität gebracht. Seit dem Wintersemester 2015/16<br />
ist Maximilian Guth künstlerischer Leiter und Dirigent der<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Bezirksstellen<br />
Camerata Medica, der im Hauptfach Komposition studierte<br />
und auch eigene Arrangements und Kompositionen mit der<br />
Camerata Medica zur Aufführung bringt.<br />
Inzwischen ist das Orchester zu einem Klangkörper von über<br />
40 Musikern zusammengewachsen. Mitglieder sind Studierende<br />
der Medizin und Zahnmedizin, Ärzte aus Klinik und<br />
dem niedergelassenen Bereich sowie Mitarbeiter medizinischer<br />
Berufe.<br />
Zum Abschluss des Sommersemesters hatte Dirigent Maximilian<br />
Guth ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt:<br />
Nach Schuberts 6. Sinfonie (Kleine C-Dur) und<br />
Auszügen aus der „Nussknackersuite“ von Tschaikowsky erklang<br />
zum fulminaten Abschluss des Konzerts die Sinfonische<br />
Dichtung „ Eine Nacht auf dem kahlen Berge“ von Modest<br />
Mussorgsky. Mit großer Leidenschaft und viel Enthusiasmus<br />
meisterten die Musiker in großer Besetzung die technischen<br />
und musikalischen Herausforderungen mit Bravour.<br />
Lang anhaltender Applaus als Dank für die engagierte Leistung<br />
von Dirigent und Orchester.<br />
■ Susanne Fischer<br />
Auch im neuen Semester freut sich die Camerata Medica<br />
über neue Mitspieler. Informationen erhalten Sie unter<br />
www.camerata-medica.de sowie per E-Mail an info@camerata-medica.de.<br />
Das Orchester Camerata Medica beim Sommerkonzert in der stimmungsvollen Aula am Wilhemsplatz<br />
Antibiotikaschulungen für niedergelassene Hausärzte<br />
Foto: P. Ulrich<br />
Braunschweig. Das Hygienenetzwerk Südostniedersachsen<br />
bietet in Zusammenarbeit mit der Ärztekammer Niedersachsen<br />
(ÄKN) und dem Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung<br />
Braunschweig (HZI) Schulungen zur Antibiotikatherapie<br />
insbesondere für niedergelassene Hausärzte an. Im<br />
Gegensatz zu üblichen Fortbildungsveranstaltungen handelt<br />
es sich um Seminare mit einer Gruppengröße von maximal<br />
25 Personen, in denen unter anderem Fallbeispiele interaktiv<br />
bearbeitet werden. Inhalte sind Antibiotikamanagement<br />
bei oberen und unteren Atemwegsinfekten sowie Harnwegsinfekten.<br />
Die Seminarleitung wird von ausgewiesenen<br />
Experten auf dem jeweiligen Gebiet wahrgenommen. Zu Beginn<br />
des Seminars gibt es ein Fachreferat, anschließend erfolgen<br />
Fallbesprechungen und Diskussionen. Die einzelnen<br />
Seminare werden mit Fortbildungspunkten der ÄKN versehen<br />
und über das HZI evaluiert. Sie werden für niedergelassene<br />
Ärzte im Bereich der ÄKN-Bezirksstelle Braunschweig<br />
angeboten. Ab Mitte August ist eine Online-Anmeldung<br />
zu den angebotenen Terminen, Themen und Schulungsorten<br />
möglich unter www.hygienenetzwerk.de. Dort<br />
können Sie sich auch über weitere Einzelheiten informieren.<br />
Dr. Brigitte Buhr-Riehm<br />
1. Vorsitzende des Hygienenetzwerks und Leiterin des<br />
Gesundheitsamts Braunschweig<br />
8 | 2016<br />
23
Bezirksstellen<br />
Hervorragende Aussichten<br />
ÄKN feiert mit den Absolventen die bestandene MFA-Abschlussprüfung<br />
Niedersachsen. Vor Beginn der Sommerferien verabschiedeten<br />
die elf Bezirksstellen der Ärztekammer Niedersachsen<br />
(ÄKN) wie jedes Jahr zahlreiche frischgebackene Medizinische<br />
Fachangestellte (MFA) ins Berufsleben. In diesem<br />
Jahr haben insgesamt 1.038 Auszubildende die Prüfungen<br />
bestanden und konnten ihre MFA-Briefe und Zeugnisse entgegennehmen.<br />
Im Rahmen der feierlichen Freisprechungsfeiern<br />
gaben die Vorsitzenden der Bezirksstellen sowie die<br />
Vertreter der Berufsschulen den ehemaligen Azubis noch viele<br />
hilfreiche Tipps mit auf den Weg. Außerdem wurden<br />
in jeder Bezirksstelle die Jahrgangsbesten besonders geehrt.<br />
Die Aussichten für die diesjährigen Absolventen sind hervorragend:<br />
die meisten haben bereits eine Anstellung gefunden<br />
– viele wurden übernommen und konnten in ihren<br />
Ausbildungsbetrieben bleiben. Das wurde auch ordentlich<br />
gefeiert, wie die Bilder auf dieser Doppelseite dokumentieren.<br />
■ Stephanie Wente<br />
Die drei jahrgangsbesten Absolventen<br />
der Bezirksstelle Braunschweig<br />
(von links): Isabell Beckmann,<br />
Jasmin Schröcker und<br />
Maximilian Hoffmann<br />
Die Absolventinnen von der BBS<br />
Papenburg der Bezirksstelle Aurich<br />
Die Absolventinnen der Bezirksstelle Hildesheim<br />
„Passt auf, dass eure schönen Erinnerungen an die Ausbildung nicht wie<br />
eine Seifenblase zerplatzen“ war das Motto für das schöne Abschlussfoto,<br />
wo die Absolventen der Bezirksstelle Lüneburg noch einmal zusammen<br />
zu sehen sind.<br />
24<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Die zwei Jahrgangsbesten der Bezirksstelle Oldenburg, Stefanie Ertelt und<br />
Stephanie Lüthke (Mitte) mit ihrem Ausbildungsberater Dr. med. Norbert<br />
Kaiser (links) und dem Vorsitzenden der Bezirksstelle, Wolfgang Grashorn.<br />
Bezirksstellen<br />
Absolventinnen aus der Bezirksstelle Stade<br />
Absolventen aus der Bezirksstelle Hannover<br />
Die Absolventinnen der Bezirksstelle Göttingen<br />
8 | 2016<br />
Noch mehr Bilder gibt es online unter<br />
www.aekn.de/mfa/freisprechung_2016<br />
Absolventen aus der Bezirksstelle Osnabrück<br />
Christine Stoffenberger<br />
(rechts), die Jahrgangsbeste<br />
der Bezirksstelle Verden,<br />
erhält für ihre Leistung<br />
vom Prüfungsausschuss ein<br />
Präsent<br />
Absolventinnen aus der Bezirksstelle Wilhelmshaven<br />
25<br />
Foto: ÄKN; V. Meier; H. Jelinek; M. Vollmer; T. von Reeken; T. Osterfeld; G. Stöckert; Fotospektrum; Nordwest-Zeitung
Recht<br />
Von Fall zu Fall<br />
Aus der Praxis der Schlichtungsstelle<br />
für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen<br />
Ärztekammern. Diesmal: „Wer<br />
schreibt, der bleibt.“<br />
Kasuistik<br />
Eine 24-jährige Patientin hatte sich erstmals im Januar 2010<br />
durch einen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie<br />
zu Möglichkeiten einer Operation an Nase und Brust beraten<br />
lassen. Im März 2010 wurden sodann eine Brustvergrößerungsoperation<br />
und eine Korrektur des Nasenrückens durchgeführt.<br />
In der dokumentierten ersten Nachsorge vom April<br />
2010 wurde eine zufriedene Patientin festgehalten. Im Oktober<br />
2010 fand sich der Hinweis darauf, dass seitens der Patientin<br />
die Nase als unschön empfunden wurde. Im März 2011<br />
wurde die Unzufriedenheit der Patientin mit Nase und Brust<br />
dokumentiert. Im April 2011 schloss die ambulante Dokumentation<br />
mit dem Hinweis der Begutachtung durch die<br />
Schlichtungsstelle.<br />
Beanstandung der ärztlichen Maßnahmen<br />
Die Patientin führte aus, dass sich durch den operativen Eingriff<br />
bei ihr weder an Brust noch an Nase etwas geändert habe.<br />
An der Brust hätte eine Straffung durchgeführt werden müssen.<br />
Stellungnahme des Facharztes<br />
Dieser führte aus, dass er die Patientin sowohl an der Nase<br />
als auch an der Brust behandlungsfehlerfrei operiert habe.<br />
Zwischen der Vorstellung von Oktober 2010 und März 2011<br />
sei die Patientin schwanger gewesen, ein Behandlungsfehler<br />
liege nicht vor.<br />
Gutachten<br />
Der beauftragte Gutachter, Facharzt für Plastische und Ästhetische<br />
Chirurgie ist der Ansicht, dass der Eingriff im März<br />
2010 fachgerecht durchgeführt worden sei. Allerdings sei die<br />
Nachbehandlung hinsichtlich der durchgeführten Frequenz<br />
durch den nachbehandelnden Arzt zu kritisieren. Eine erste<br />
Wiedervorstellung vier Wochen nach dem operativen Eingriff<br />
an Brust und Nase wird als zu lang eingestuft.<br />
26<br />
Ob die Beschwerden der Patientin wie Kantenbildung und<br />
hängende Brust auf einen ärztlichen Fehler zurückzuführen<br />
seien, könne nicht beurteilt werden. Weder seien präoperative<br />
Messwerte wie Jugulum-Mamillen-Abstand, Steglänge,<br />
Größe und Körpergewicht der Patientin zu finden,<br />
noch läge ausreichend Bildmaterial zur Beurteilung der<br />
präoperativen Situation vor. Insofern könne nicht beurteilt<br />
werden, ob die eingesetzten Implantate (runde Implantate,<br />
hochprofilig, 365 cm 3 Füllvolumen) in das richtige Lager<br />
eingebracht worden seien. Abhängig von Parametern<br />
wie Gewebebeschaffenheit der Patientin und vorhandenes<br />
Brustdrüsengewebe hätte gegebenenfalls auch ein Implantatlager<br />
unterhalb des Muskels gewählt werden müssen.<br />
Auch könne nicht geklärt werden, ob eine alleinige<br />
Brustvergrößerung ausgereicht habe, die Beschwerden der<br />
Patientin zu beheben. Oftmals würden Brustvergrößerungen<br />
auch mit einer sogenannten Straffungsoperation kombiniert,<br />
um das nachoperative Erscheinungsbild zu optimieren.<br />
Ob eine solche Straffung indiziert gewesen sei,<br />
könne mangels Dokumentation nicht beurteilt werden.<br />
Es könne zudem nicht beurteilt werden, ob das erreichte<br />
postoperative Ergebnis (vor der Schwangerschaft) für einen<br />
ärztlichen Fehler spreche. Denn dies sei nur anhand von<br />
Bildern möglich, die ebenfalls nicht vorlägen. Ein Behandlungsfehler<br />
könne nicht ausgeschlossen werden.<br />
Bewertung der Haftungsfrage<br />
Die Schlichtungsstelle hat sich dem Gutachten im Ergebnis<br />
angeschlossen, jedoch weitere rechtliche Ausführungen für<br />
erforderlich gehalten. Bezüglich der Brustoperation lag weder<br />
eine prä- noch postoperative Fotodokumentation vor. Es<br />
wurden ausweislich der vorhandenen Dokumentation keine<br />
präoperativen Messwerte erhoben.<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Recht<br />
Die verwendeten Implantate sind im Verhältnis zum Körperbau<br />
der Patientin groß. Eine Kantenbildung ist immer<br />
möglich, weswegen Implantate, bei denen sich auch in Abhängigkeit<br />
von der körperlichen Konstitution der Patientin<br />
derartige Risiken eher realisieren, deutlich häufiger unterhalb<br />
des Muskels eingebracht werden. Eine Beurteilung, ob<br />
die Lagerwahl fachgerecht erfolgte, kann durch die Schlichtungsstelle<br />
nur anhand von präoperativen Bildern und weiteren,<br />
wie im Gutachten aufgeführt, Messwerten vorgenommen<br />
werden. Beides liegt nicht vor, hätte aber dokumentiert<br />
werden müssen. Die Beweiserleichterungen erstrecken<br />
sich somit nicht nur auf den Fehler, sondern auch<br />
auf die Ursächlichkeit.<br />
Bezüglich der Nasenoperation gilt dies nicht. Hierzu liegen<br />
präoperative Bilder des Operateurs vor. Ausweislich des<br />
Operationsberichts war die Operation geeignet, den Nasenrücken<br />
zu begradigen und sie wurde auch fachgerecht<br />
ausgeführt. Die postoperativen Fotos, die die Patientin vorgelegt<br />
hat, sprechen ebensowenig wie die diesbezüglichen<br />
Behandlungsunterlagen für einen Behandlungsfehler.<br />
Gesundheitsschaden<br />
Es lagen ein Dokumentations- sowie ein Befunderhebungsmangel<br />
vor. Der hier festgestellte Dokumentationsmangel<br />
führt zunächst zu Beweiserleichterungen hinsichtlich des Behandlungsfehlers,<br />
da der Patientin durch den Verstoß gegen<br />
die Dokumentationspflicht die Möglichkeit genommen wird,<br />
einen immerhin angesichts des Verlaufs auch in Betracht<br />
kommenden Behandlungsfehler nachzuweisen.<br />
Grundsätzlich wird der Patientin bei Dokumentationsmängeln<br />
lediglich der Nachweis erleichtert, dass dem Arzt ein<br />
Behandlungsfehler unterlaufen ist. Eine über den Nachweis<br />
des Behandlungsfehlers hinausgehende Beweiserleichterung<br />
in Bezug auf den Nachweis der Ursächlichkeit kann<br />
der Patientin hingegen nur zugebilligt werden, wenn entweder<br />
in der versäumten ärztlichen Maßnahme ein grober<br />
Behandlungsfehler liegt oder wenn der Arzt bei der Behandlung<br />
gegen seine Pflicht verstoßen hat, medizinisch<br />
zweifelsfrei gebotene Befunde zu erheben und zu sichern<br />
(BGH VersR 89,80). Zu Beweiserleichterungen für den Bereich<br />
der Kausalität können Dokumentationsversäumnisse<br />
also nur in Kombination mit anderen Beweisregeln führen,<br />
also mit denjenigen aus grobem Behandlungsfehler oder Verstößen<br />
gegen Befunderhebungspflichten (Frahm/Nixdorf,<br />
Arzthaftungsrecht, 3. Auflage, Rdnr. 133).<br />
8 | 2016<br />
Die Beweislastumkehr bezieht sich auf folgende Primär- und<br />
typischerweise damit verbundene sekundäre Gesundheitsschäden,<br />
vorliegend auf ein unbefriedigendes Ergebnis der<br />
Brustoperation mit Kantenbildung. Bei korrektem Vorgehen<br />
wäre nach ärztlicher Erfahrung damit zu rechnen gewesen,<br />
dass mit einem Eingriff die geklagten Beschwerden der Patientin<br />
an ihrer Brust beseitigt worden wären. Dies kann nunmehr<br />
nur mit einem Korrektureingriff erfolgen.<br />
Fazit<br />
Eine ordnungsgemäße Dokumentation trägt dazu bei, eine<br />
subjektiv als behandlungsfehlerfrei qualifizierte Behandlung<br />
auch als solche zu objektivieren. Bilder unbefriedigender Befunde<br />
alleine sprechen noch nicht für einen Behandlungsfehler,<br />
sie können aber einen solchen illustrieren, wenn die<br />
sonstigen Unterlagen dafür sprechen. Liegen weder Befunde<br />
noch Bilder aus der präoperativen Situation vor, können<br />
entsprechende Beurteilungen gar nicht erst vorgenommen<br />
werden. In Abwandlung der alten akademischen Regel „wer<br />
schreibt, der bleibt“ kann man sagen, dass „wer schreibt, sich<br />
das Leben erheblich einfacher macht“.<br />
Dr. med. Sixtus Allert<br />
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie<br />
Ärztliches Mitglied<br />
Ass. jur. Kerstin Kols<br />
Geschäftsführerin<br />
Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen<br />
Ärztekammern<br />
Hans-Böckler-Allee 3, 30173 Hannover<br />
27
Patientensicherheit<br />
„Raum des Horrors“ trainiert die Aufmerksamkeit<br />
von Berufseinsteigern im Arbeitsalltag<br />
Farnan und Kollegen stellen eine kreative und leicht umsetzbare<br />
Methode vor, die dazu dient, genau dies zu tun: Sie<br />
beschreiben in ihrer Studie eine Simulationsübung für Assistenzärzte<br />
und Medizinstudierende, die besonders die Eigenständigkeit<br />
der Risikoerkennung zum Ziel hat. Zu diesem<br />
Zweck haben Sie ein Patientenzimmer mit einer Simulationspuppe<br />
und einer konstruierten Patientenakte versehen.<br />
In diesem Szenario sind neun Risiken für die Patientensicherheit,<br />
wie beispielsweise ein leerer Hände-Desinfektionsspender,<br />
ein unnötiger Blasenkatheter, eine Verordnung<br />
für Penicillin trotz dokumentierter Allergie, et cetera,<br />
eingebettet worden – die Tücken des „wahren Lebens“ also.<br />
Die potenziellen Gefahren für den Patienten waren entweder<br />
aus der Krankenakte, durch Inspektion des Raums oder<br />
durch die Kombination der verschiedenen Sinneseindrücke<br />
und Informationen zu entdecken. Die Pilotstudie wurde mit<br />
128 Assistenzärzten und 86 Studenten durchgeführt. Die<br />
Teilnehmer hatten zehn Minuten Zeit den Raum zu untersuchen<br />
und anschließend fünf Minuten, um alle Risiken für<br />
die Patientensicherheit aufzulisten. Im Anschluss werteten<br />
die Autoren aus, welche Risiken häufig und welche weniger<br />
häufig erkannt wurden.<br />
Foto: upixa - Fotolia<br />
Der „Raum des Horrors“ soll für die „echte“ Visite (siehe Symbolbild)<br />
sensibilisieren<br />
Im Alltag müssen Patienten darauf vertrauen können, dass<br />
das klinisch tätige Fachpersonal alles ihnen Mögliche unternimmt,<br />
Schaden abzuwenden und Fehler zu vermeiden.<br />
Dafür müssen sie jedoch in der Lage sein, Gefahren für den<br />
Patienten im Alltag zu erkennen, bevor Schaden entsteht. Dazu<br />
genügt es nicht, sich theoretisches Wissen über Sicherheitsprobleme<br />
anzueignen, sondern der Blick für Patientensicherheitsrisiken<br />
muss auch während der komplexen Anforderungen<br />
des Arbeitsalltags, der aus zahlreichen Ablenkungen<br />
und Einflüssen besteht, geschärft werden.<br />
28<br />
Am zuverlässigsten wurde von den Assistenzärzten der leere<br />
Hände-Desinfektionsspender (80 Prozent) und das Sturzrisiko<br />
(70 Prozent) erkannt. Nur 20 Prozent der Assistenzärzte<br />
identifizierten den unnötigen Blasenkatheter als einen<br />
Risikofaktor. Fehlende Dekubitusmaßnahmen und die fehlende<br />
Verordnung der Thromboseprophylaxe wurden von<br />
den Assistenzärzten überhaupt nicht erkannt (0 Prozent). Die<br />
Studenten haben das Sturzrisiko (84 Prozent), eine nicht berücksichtigte<br />
Allergie auf Penicillin (81 Prozent) sowie eine<br />
Verwechselung der IV-Medikation (67 Prozent) am häufigsten<br />
als Gefahr für die Patientensicherheit identifiziert. Falsche<br />
Lagerungsmaterialien und ein nicht vorhandener Lagerungsplan<br />
zur Behandlung des Dekubitus wurden nur in<br />
6 Prozent der Fälle von den Studierenden erkannt.<br />
Ein „Raum des Horrors“ in dieser Art stellt eine einfache Methode<br />
dar, um die Aufmerksamkeit für Patientensicherheitsrisiken<br />
zu schulen. Wie so häufig bei dieser Form der Untersuchung,<br />
muss die Übertragbarkeit auf die Alltagssituation<br />
kritisch hinterfragt werden. Weiterhin bleibt unklar, welche<br />
nachhaltigen und messbaren Effekte auf die Aufmerksamkeit<br />
der Teilnehmer erzielt werden können und ob die<br />
daraus resultierenden Handlungen tatsächlich die Patientensicherheit<br />
erhöhen. Ein solches Training kann aber sicherlich<br />
die Vermittlung von Fachwissen erleichtern, da es<br />
sich nachweislich in realen, emotional anregenden Settings<br />
besser lernen lässt, als immer wiederkehrende Algorithmen<br />
abzufragen. Außerdem wird der offene Umgang mit Risiken<br />
gefördert. Mit anderen Worten: So kann lernen Spaß machen!<br />
■ Lena Strodtmann, M.A.<br />
& Literatur<br />
Farnan JM, Gaffney S, Poston JT, Slawinski K, Cappaert M,<br />
Kamin B, Arora VM. (2016) Patient safety room of horrors: a<br />
novel method to assess medical students and entering residents’<br />
ability to identify hazards of hospitalisation. In: BMJ<br />
Qual Saf (25). S. 153-158.<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Patientensicherheit<br />
Wenn Schweigen gefährlich ist<br />
Bei der Analyse von Fehlern zeigt<br />
sich immer wieder, dass es häufig Situationen<br />
gibt in denen jemand im<br />
Raum ist, der weiß, dass etwas nicht<br />
gut läuft, aber sich nicht äußert oder<br />
nicht gehört wird. Aber wie verhalte<br />
ich mich im Team, wenn ich einen<br />
Fehler beobachte? Wie spreche ich<br />
das Beobachtete an? Soll ich etwas<br />
dazu sagen oder lieber nicht? Ist es<br />
für meine Karriere förderlich, meinen<br />
Vorgesetzten auf mögliche Gefahren<br />
für den Patienten hinzuweisen?<br />
Im Gesundheitswesen erschweren<br />
Hierarchiestrukturen oft<br />
die Kommunikation. Sicherheitsbedenken<br />
oder Zweifel anzusprechen, ist also nicht immer einfach.<br />
Die Stiftung Patientensicherheit Schweiz hat aus diesem<br />
Grund im Januar 2016 mit der Schriftreihe „Wenn<br />
Schweigen gefährlich ist – Speak Up für mehr Sicherheit in<br />
der Patientenversorgung“ einen praxisnahen Leitfaden zum<br />
Thema Kommunikation im Team herausgebracht.<br />
Speaking Up im Bereich der Patientenversorgung und Patientensicherheit<br />
heißt, wenn die Sicherheit von Patienten<br />
gefährdet ist oder gefährdet scheint, zu reagieren und Vorgesetzte<br />
oder Kollegen anzusprechen, um dadurch Risiken<br />
von Patienten abzuwenden. Bedenken oder Zweifel können<br />
beispielsweise entstehen, wenn eine Kontrolle übergangen,<br />
Hygienemaßnahmen nicht korrekt<br />
durchgeführt oder unterlassen werden,<br />
eine riskante Entscheidung gefällt<br />
oder Informationen missverständlich<br />
dokumentiert werden. Der<br />
Inhalt von Speak Up kann von der<br />
bloßen Äußerung einer Idee (beispielsweise<br />
ein anderes Narkosemittel<br />
vorschlagen) bis hin zum Hinweis<br />
auf eine drohende Gefahr (beispielsweise<br />
Hinweis auf einen fehlenden<br />
Tupfer am Ende einer Operation,<br />
um zu verhindern, dass dieser<br />
versehentlich im Bauch des Patienten<br />
verbleibt) variieren.<br />
Speak Up kommt viel zu selten vor<br />
Warum ist das so? Weshalb ist es oft nicht einfach, Sicherheitsbedenken<br />
anzusprechen? Und wie kann man in der<br />
konkreten Situation reagieren? Die Schriftreihe der Stiftung<br />
Patientensicherheit Schweiz nimmt sich genau diesen Fragen<br />
an. Es werden zum einen Wissen und Informationen<br />
zum Thema Speak Up bereitgestellt und zum anderen finden<br />
sich Hilfestellungen und Ideen, um die Speak Up-Kultur<br />
in Gesundheitseinrichtungen zu stärken. Ein Blick lohnt<br />
sich also!<br />
■ Lena Strodtmann, M.A.<br />
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Foto: Stiftung Patientensicherheit Schweiz<br />
Die Schriftreihe Nr. 8 „Wenn Schweigen gefährlich ist – Speak<br />
Up für mehr Sicherheit in der Patientenversorgung“ kann<br />
auf der Homepage der Stiftung Patientensicherheit Schweiz<br />
unter www.haeverlag.de/n/005 bestellt werden.<br />
Das Thema Speak Up wird außerdem in einem Vortrag von<br />
Professor Dr. David Schwappach, MPH, stellvertretender<br />
Geschäftsführer der Stiftung Patientensicherheit Schweiz,<br />
auf dem 13. ZQ-Forum Patientensicherheit und Risikomanagement<br />
am 11. November 2016 vorgestellt. Das ausführliche<br />
Programm zum Forum finden Sie in der Rubrik<br />
Veranstaltungen auf Seite 79. Die Teilnahme ist kostenfrei.<br />
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8 | 2016<br />
29
Amtlich<br />
Mitteilungen der ÄKN<br />
Die Ärztekammer Niedersachsen beglückwünscht<br />
Im Monat Juni 2016<br />
90. Geburtstag<br />
Prof. Dr. med. Joachim-Wolfgang Weiss<br />
Otto-Wallach-Weg 2, 37075 Göttingen<br />
geb. am 28. Juni 1926<br />
80. Geburtstag<br />
Prof. Dr. med. Huschang Rastan<br />
Am Kreuze 57a, 37075 Göttingen<br />
geb. am 22. Juni 1936<br />
75. Geburtstag<br />
Dr. med. Hartmut Heinlein<br />
Ringstr. 10, 37632 Eschershausen<br />
geb. am 21. Juni 1941<br />
Dr. med. Helmut Bauck<br />
Schützenstr. 64, 34346 Hann. Münden<br />
geb. am 27. Juni 1941<br />
Im Monat Juli 2016<br />
75. Geburtstag<br />
Dr. med. Hans-Georg Osburg<br />
Hoher Berg 11, 37115 Duderstadt<br />
geb. am 14. Juli 1941<br />
70. Geburtstag<br />
Dr. med. Hans-Peter Terjung<br />
Mühlspielweg 5A, 37077 Göttingen<br />
geb. am 7. Juli 1946<br />
Univ.-Prof. Dr. med. Jörg Schmidtke<br />
Im Unterdorf 31, 37133 Friedland<br />
geb. am 8. Juli 1946<br />
Andrzej Piechota<br />
Wiesengrund 15, 37170 Uslar<br />
geb. am 16. Juli 1946<br />
Im Monat August 2016<br />
90. Geburtstag<br />
Dr. med. Franz-Herbert Muschard<br />
Lohweg 3, 27313 Dörverden<br />
geb. am 16. August 1926<br />
Dr. med. Wolfgang Klütz<br />
Breiter Weg 91, 31787 Hameln<br />
geb. am 17. August 1926<br />
Dr. med. Herbert Pfuhl<br />
Hohenhöfen 1b, 37581 Bad Gandersheim<br />
geb. am 28. August 1926<br />
85. Geburtstag<br />
Dr. med. Manutschehr Mohadjer<br />
Feldstr. 11, 31275 Lehrte<br />
geb. am 16. August 1931<br />
Dr. med. Schapur Ghawami<br />
Kurt-Schumacher-Weg 15, 37075 Göttingen<br />
geb. am 18. August 1931<br />
Dr. med. Helmut Scheitza<br />
Tannenweg 57, 29614 Soltau<br />
geb. am 18. August 1931<br />
Prof. Dr. med. Karl-Horst Gillich<br />
Calberlaher Damm 13b, 38518 Gifhorn<br />
geb. am 30. August 1931<br />
80. Geburtstag<br />
Dr. med. Diepold Hein<br />
Leinechaussee 45, 31515 Wunstorf<br />
geb. am 8. August 1936<br />
Dr. med. Kurt Eder<br />
Wilhelmstr. 5, 30171 Hannover<br />
geb. am 9. August 1936<br />
Dr. med. Elke Kyrieleis<br />
Schäfereiweg 2, 30989 Gehrden<br />
geb. am 10. August 1936<br />
Dr. med. Dieter Dreisilker<br />
Humperdinckstr. 10, 49076 Osnabrück<br />
geb. am 26. August 1936<br />
Dr. med. Ilse Konietzko<br />
Theodor-Heuss-Str. 4, 31535 Neustadt<br />
geb. am 27. August 1936<br />
Dr. med. Hans Rudolph<br />
Alter Mühlenweg 24, 27386 Hemsbünde<br />
geb. am 29. August 1936<br />
Dr. med. Huschang Messdaghi<br />
Kuckucksweg 2 a, 29386 Hankensbüttel<br />
geb. am 31. August 1936<br />
75. Geburtstag<br />
Dr. med. Peter Wolters<br />
Alte Herrenhäuser Str. 23, 30419 Hannover<br />
geb. am 2. August 1941<br />
Dr. med. Jürgen Stehling<br />
Hindemithstr. 3, 49565 Bramsche<br />
geb. am 8. August 1941<br />
Dr. med. Lothar Skiba<br />
Am Holze 2, 30900 Wedemark<br />
geb. am 10. August 1941<br />
Dr. med. Henry Heinau<br />
Teichstr. 3, 30989 Gehrden<br />
geb. am 17. August 1941<br />
Dr. med. Thomas Schnabel<br />
Schmolte 14, 49406 Drentwede<br />
geb. am 20. August 1941<br />
Dr. med. Ursula Haaßengier<br />
Hermann-Löns-Str. 12, 31234 Edemissen<br />
geb. am 21. August 1941<br />
Dr. med. Heribert Lange<br />
Borgelweg 16, 49808 Lingen<br />
geb. am 21. August 1941<br />
30<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Amtlich<br />
Dr. med. Bernhard Rauchenberger<br />
Hinrichsring 15A, 30177 Hannover<br />
geb. am 21. August 1941<br />
Dr. med. Heinz Jänig<br />
Harzblick 2, 38122 Braunschweig<br />
geb. am 18. August 1946<br />
Norbert Walter<br />
Bahnhofstr. 28, 37115 Duderstadt<br />
geb. am 27. August 1946<br />
Dr. med. Andreas Hause<br />
Am Osterfeld 19, 28832 Achim<br />
geb. am 23. August 1941<br />
Dr. med. Hagen Tietje<br />
Ilmenauer Weg 5, 49080 Osnabrück<br />
geb. am 19. August 1946<br />
Dr. med. Manfred Wolfrum<br />
Monplaisir 7, 38304 Wolfenbüttel<br />
geb. am 27. August 1946<br />
Dr. med. Michael Petzoldt<br />
Max-Born-Ring 6, 37077 Göttingen<br />
geb. am 25. August 1941<br />
Dr. med. Peter-Lorenz Petersen<br />
Altes Depot 4, 49078 Osnabrück<br />
geb. am 20. August 1946<br />
Dr. med. Christian Bader<br />
Blumenwall 1A, 31737 Rinteln<br />
geb. am 28. August 1946<br />
Dr. med. Hasso Arndt<br />
Mergelstr. 9, 26725 Emden<br />
geb. am 26. August 1941<br />
Dr. med. Horst Andresen<br />
Marker Kirchweg 9, 26810 Westoverledingen<br />
geb. am 26. August 1946<br />
Dr. med. Elke Wolff<br />
Sperberweg 7, 38124 Braunschweig<br />
geb. am 29. August 1946<br />
Dr. med. Michael Boldemann<br />
Am Uhrturm 20, 30519 Hannover<br />
geb. am 28. August 1941<br />
Goldenes Doktorjubiläum<br />
Dr. med. Sigrid Rieger<br />
Rotkelchenweg 6, 30627 Hannover<br />
geb. am 31. August 1941<br />
Dr. med. Irmgart Jacob<br />
Prof.-Eberlein-Str. 10, 34346 Hann. Münden<br />
am 14. Juni 2016<br />
Dr. med. Wilhelm Meinecke<br />
Buchenplan 12, 30655 Hannover<br />
am 8. August 2016<br />
Dr. med. Günther Unverfehrt<br />
Felix-Oberborbeck-Str. 17, 49377 Vechta<br />
geb. am 31. August 1941<br />
70. Geburtstag<br />
Dr. med. Wulf Höller<br />
Klütstr. 53A, 31785 Hameln<br />
geb. am 3. August 1946<br />
Dr. med. Helmut Büngener<br />
Weberweg 16, 29313 Hambühren<br />
geb. am 7. August 1946<br />
Dr. med. Gerda Pannenborg<br />
Am Wiggert 3, 49078 Osnabrück<br />
geb. am 13. August 1946<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Johannes-Georg Lohmann<br />
Im Wiesengrund 6, 48465 Schüttorf<br />
geb. am 16. August 1946<br />
Prof. Dr. med. Peter Müller<br />
Hohe Linde 18, 37075 Göttingen<br />
am 23. Juni 2016<br />
Dr. med. Marianne Schlegel<br />
Windausweg 18a, 37073 Göttingen<br />
am 23. Juni 2016<br />
Dr. med. Hans-Jürgen Schlegel<br />
Windausweg 18a, 37073 Göttingen<br />
am 23. Juni 2016<br />
Dr. med. Jürgen Veldtrup<br />
Wachtelweg 23, 49808 Lingen<br />
am 4. August 2016<br />
Dr. med. Hannelore Grosse<br />
Fichtestr. 31, 30625 Hannover<br />
am 5. August 2016<br />
Dr. med. Kord Papmeyer<br />
Schledehauserweg 103, 49086 Osnabrück<br />
am 10. August 2016<br />
Dr. med. Inge Vallée-Thon<br />
Fössestr. 16, 30926 Seelze<br />
am 14. August 2016<br />
Dr. med. Manfred Bauszus<br />
Bienroder Weg 77, 38106 Braunschweig<br />
am 17. August 2016<br />
Dr. med. Ingrid Scherbening<br />
Matthias-Claudius-Str. 14, 26131 Oldenburg<br />
am 19. September 2016<br />
Dr. med. Rolf Huenges<br />
Hohe Luft 32, 21354 Bleckede-Barskamp<br />
am 24. September 2016<br />
8 | 2016<br />
31
Amtlich<br />
Im Monat September 2016<br />
95. Geburtstag<br />
Dr. med. Bruno Kühnel<br />
Schloßweide 9, 28857 Syke<br />
geb. am 1. September 1921<br />
90. Geburtstag<br />
Dr. med. Karl-Heinrich Matheis<br />
Fontanestr. 10, 38104 Braunschweig<br />
geb. am 8. September 1926<br />
Dr. med. Magdalena Wtoka<br />
Tannenweg 30a, 21244 Buchholz<br />
geb. am 16. September 1926<br />
85. Geburtstag<br />
Dr. med. Friedrich Kniep<br />
Nordwohlder Heide 56, 27211 Bassum<br />
geb. am 4. September 1931<br />
Heike Toll<br />
Rudolf-Kinau-Weg 1, 31627 Rohrsen<br />
geb. am 2. September 1941<br />
Dr. med. Dietmar Raczek<br />
Friesoyther Str. 13A, 49661 Cloppenburg<br />
geb. am 5. September 1941<br />
Dr. med. Hans-Jürgen Wedemeyer<br />
Alter Mühlenweg 3, 29549 Bad Bevensen<br />
geb. am 5. September 1941<br />
Dr. med. Fritz-Helmut Wiedemann<br />
Theener Str. 5a, 26624 Südbrookmerland<br />
geb. am 6. September 1941<br />
Dr. med. Hinrich Stockhusen<br />
Immenweg 11a, 27478 Cuxhaven<br />
geb. am 9. September 1941<br />
Joachim Ahrens<br />
Eduard-Mörike-Str. 28, 21629 Neu Wulmstorf<br />
geb. am 7. September 1946<br />
Carl-Herbert Schälicke<br />
Boysenstr. 3, 31134 Hildesheim<br />
geb. am 15. September 1946<br />
Dr. med. Heinz Ahlers<br />
An der Lethe 1, 49685 Emstek<br />
geb. am 17. September 1946<br />
Dr. med. Franz-Josef Strothmeyer<br />
Vördener Str. 38 A , 49401 Damme<br />
geb. am 18. September 1946<br />
Dr. med. Joachim Schwenen<br />
Matthias-Claudius-Str. 16, 26721 Emden<br />
geb. am 22. September 1946<br />
Dr. med. Heinrich Ibbeken<br />
Klingenbergstr. 50k, 26133 Oldenburg<br />
geb. am 17. September 1931<br />
80. Geburtstag<br />
Dr. med. Ernst Ziss<br />
Weißenmoorstr. 279, 26125 Oldenburg<br />
geb. am 8. September 1936<br />
Dr. med. Abdul Kattih<br />
Freiherr-v.-Stein-Str. 34, 37154 Northeim<br />
geb. am 9. September 1936<br />
Dr. med. Gerd Smidt<br />
Van Dieken Str. 11, 26817 Rhauderfehn<br />
geb. am 10. September 1936<br />
Dr. med. Irmgard Kühlhorn<br />
Seesener Str. 5, 38124 Braunschweig<br />
geb. am 12. September 1936<br />
Bernd Simon<br />
Friedrichstr. 60a, 21244 Buchholz<br />
geb. am 20. September 1936<br />
75. Geburtstag<br />
Dr. med. Tjark-Heyen Eilers<br />
Mörser Winkel 14, 38444 Wolfsburg<br />
geb. am 2. September 1941<br />
Dr. med. Bernhard Kriebel<br />
Altenbrucher Bahnhofstr. 12b, 27478 Cuxhaven<br />
geb. am 14. September 1941<br />
Dr. med. Hans-Jörg Thiel<br />
Bleicherwiesen 13, 31224 Peine<br />
geb. am 14. September 1941<br />
Dr. med. Annegret Dammenhain<br />
Zehntnerhofweg 2, 84036 Landshut<br />
geb. am 15. September 1941<br />
Dr. med. Marie-Luise Nerenz<br />
Otto-Wallach-Weg 16, 37075 Göttingen<br />
geb. am 15. September 1941<br />
Dr. med. Heiko William<br />
Im Ostetal 8, 27419 Sittensen<br />
geb. am 15. September 1941<br />
Dr. med. Burkhard Schierwater<br />
Rosengarten 64, 29549 Bad Bevensen<br />
geb. am 20. September 1941<br />
70. Geburtstag<br />
Dr. med. Reinhard Neubronner<br />
Zehntstr. 11, 38640 Goslar<br />
geb. am 2. September 1946<br />
32<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Amtlich<br />
Wir betrauern<br />
Dr. med. Hartmut Bosse<br />
Ithstr. 21, 31863 Coppenbrügge<br />
* 26. September 1947<br />
† 30. Juni 2016<br />
Dr. med. Adelheid Gross<br />
Kiebitzweg 16, 26316 Varel<br />
* 23. Oktober 1950<br />
†16. Juni 2016<br />
Herbert Müller<br />
Händelstr. 7, 26603 Aurich<br />
* 13. März 1946<br />
† 6. Juni 2016<br />
Dr. med. Gertrud Daugs<br />
Rahel-Varnhagen-Weg 10,<br />
26131 Oldenburg<br />
* 30. August 1926<br />
† 30. Juni 2016<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Ekkehard Dieterich<br />
Am Wahlsberg 8A, 21360 Vögelsen<br />
* 14. November 1939<br />
† 20. Mai 2016<br />
Dr. med. Ernst-August Ebel<br />
Kirchhofstr. 1, 31832 Springe<br />
* 27. Juli 1945<br />
† 20. Juni 2016<br />
Dr. med. Helmut Geister<br />
Pulverweg 35, 21682 Stade<br />
* 18. November 1929<br />
† 6. Juli 2016<br />
Dr. med. Wolfgang Hering<br />
Appelhorn 21, 27356 Rotenburg<br />
* 29. März 1923<br />
† 15. März 2016<br />
Dr. med. Herms Hungerbühler<br />
Museumstr. 2, 49661 Cloppenburg<br />
* 30. Januar 1944<br />
† 8. Juni 2016<br />
Dr. med. Walter Klimek<br />
Fritz-Jöde-Weg 8, 37574 Einbeck<br />
* 1. Februar 1929<br />
† 26. Juni 2016<br />
Dr. med. Gerhard J. Merten<br />
Moltkeplatz 5, 30163 Hannover<br />
* 27. August 1949<br />
† 1. Mai 2016<br />
Dr. med. Gisela Ilse Edin Amelie<br />
Pusill-Wachtsmuth<br />
Bohlkenweg 7, 26129 Oldenburg<br />
* 17. April 1945<br />
† 24. Juni 2016<br />
Dr. med. Gottlieb von Stockhausen<br />
Heribertstraße 4, 26871 Aschendorf<br />
* 14. März 1935<br />
† 12. Juni 2016<br />
Dr. med. Frank Wobker<br />
Bismarckstr. 13, 49324 Melle<br />
* 7. Januar 1942<br />
† 12. Juni 2016<br />
8 | 2016<br />
33
Selbstverwaltung<br />
Das Antikorruptionsgesetz: Was kommt auf<br />
Ärztinnen und Ärzte zu?<br />
Einladung zu Infoveranstaltungen<br />
✁<br />
Am 04. Juni 2016 ist das Gesetz zur Bekämpfung von Korruption<br />
im Gesundheitswesen in Kraft getreten. Aber welche<br />
konkreten Auswirkungen hat das Anti-Korruptionsgesetz auf<br />
ärztliche Kooperationen? Sind Beteiligungen von Ärzten an<br />
Gesundheitsunternehmen unzulässig? Ab wann sind Zuweisungen<br />
unlauter?<br />
Zur Information über das neue Gesetz laden wir die Mitglieder<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung und der Ärztekammer<br />
Niedersachsen zu regionalen Informationsnachmittagen ein.<br />
Für die Veranstaltungen haben die Kassenärztliche Vereinigung<br />
und die Ärztekammer Niedersachsen namhafte Referenten gewinnen<br />
können. Es werden jeweils u.a. ein namhafter<br />
Strafrechts experte sowie ein Vertreter der Staatsanwaltschaft<br />
vortragen. Wir bieten folgende Veranstaltungen an:<br />
17. August 2016 in Hannover von 16:00 bis 19:00 Uhr<br />
Akademie des Sports, Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10,<br />
30169 Hannover<br />
Referenten:<br />
Rechtsanwalt Dr. Matthias Dann, LL.M., Düsseldorf<br />
sowie ein Vertreter der Staatsanwaltschaft<br />
5. Oktober 2016 von 16:00 bis 19:00 Uhr<br />
in der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen<br />
Bezirksstelle Osnabrück, An der Blankenburg 64,<br />
49078 Osnabrück<br />
Antwortformular<br />
Herrn Dietmar Neumann,<br />
ÄKN, Berliner Allee 20, 30175 Hannover,<br />
Telefon 0511-380-2270<br />
Fax 0511-380-2241<br />
Referenten:<br />
Rechtsanwalt Dr. Michael Tsambikakis, Köln<br />
sowie ein Vertreter der Staatsanwaltschaft Osnabrück<br />
19. Oktober 2016 von 16:00 bis 19:00 Uhr<br />
in der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen<br />
Bezirksstelle Braunschweig<br />
An der Petrikirche 1, 38100 Braunschweig<br />
Referenten:<br />
Rechtsanwalt Harald Wostry, Essen<br />
sowie ein Vertreter der Staatsanwaltschaft Braunschweig<br />
26. Oktober 2016 von 16:00 bis 19:00 Uhr<br />
in der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen<br />
Bezirksstelle Oldenburg, Amalienstraße 3, 26135 Oldenburg<br />
Referenten:<br />
Prof. Thomas Rönnau, Hamburg<br />
sowie ein Vertreter der zuständigen Staatsanwaltschaft Osnabrück<br />
Die Veranstaltungen sind kostenfrei.<br />
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Daher bitten wir um eine verbindliche<br />
Anmeldung. Die Plätze werden in der Reihenfolge<br />
der Anmeldung vergeben. Bitte benutzen Sie für die Anmeldung<br />
per Fax oder Post den untenstehenden Anmeldecoupon<br />
und senden sie eine Mail mit den erforderlichen Angaben an<br />
dietmar.neumann@aekn.de .<br />
Seminarangebot<br />
Auswirkungen des Antikorruptionsgesetzes<br />
Ich melde mich/ Wir melden uns für folgende Veranstaltung an:<br />
❑ 17. August 2016 in Hannover von 16:00 bis 19:00 Uhr<br />
❑ 5. Oktober 2016 in Osnabrück von 16:00 bis 19:00 Uhr<br />
❑ 19. Oktober 2016 in Braunschweig von 16:00 bis 19:00 Uhr<br />
❑ 26. Oktober 2016 in Oldenburg von 16:00 bis 19:00 Uhr<br />
_____________________________________<br />
Vor- und Nachname<br />
_____________________________________<br />
Straße<br />
_____________________________________<br />
Postleitzahl/ Ort<br />
_____________________________________<br />
Datum Unterschrift<br />
34 niedersächsisches ärzteblatt
Honorar & Verträge<br />
2016 startet mit Honorarplus von 3,3 Prozent<br />
Ergebnisse der Honorarabrechnung 1/2016<br />
Die niedersächsischen Vertragsärzte starten mit einem Honorarplus<br />
von 3,3 Prozent in das Honorarjahr 2016. Gegenüber<br />
1/2014 beträgt dieses sogar 7,2 Prozent bei relativ<br />
gleichmäßiger Verteilung auf die Arztgruppen. Damit setzt<br />
sich in Niedersachsen die stetig positive Tendenz der Vorjahre<br />
fort, die den Vertragsärzten im Bereich der Grundleistungen<br />
eine Planungssicherheit bietet sowie die Möglichkeit,<br />
sich voll und ganz auf die Bedürfnisse ihrer Patienten zu konzentrieren.<br />
Über entdeckelte Leistungen und Sonderverträge<br />
können zusätzliche Honoraranteile generiert werden. In<br />
diesen Bereichen ist Honorarwachstum bei Mehrleistung<br />
und Honorarrückgang bei sinkender Leistungsmenge unmittelbar<br />
möglich. Mehr als jeder vierte Euro wird inzwischen<br />
für Leistungen gezahlt, die keiner Mengenbegrenzung<br />
mehr unterliegen und jeder zwölfte Euro für Leistungen aus<br />
HZV- und Sonderverträgen.<br />
Die Zahl der niedersächsischen Hausärzte stagniert bei rund<br />
5.500, in vielen grundversorgenden Facharztgruppen sieht<br />
es ähnlich aus. Ausnahmen bilden lediglich die Neurologen,<br />
Rheumatologen, Laborärzte sowie Kinder- und Jugendpsychiater.<br />
Nähere Informationen auch zur Fallzahlentwicklung<br />
der einzelnen Fachgruppen entnehmen Sie gerne der Umsatzstatistik<br />
am Ende dieses Beitrages.<br />
Der ausgeschüttete Gesamthonorarumsatz ist in 1/2016 gegenüber<br />
dem Vorjahresquartal wie folgt gestiegen:<br />
Insgesamt:<br />
+3,3 Prozent<br />
Pro Arzt:<br />
+2,8 Prozent<br />
Fachärzte gesamt:<br />
+2,9 Prozent<br />
Fachärzte pro Arzt:<br />
+2,2 Prozent<br />
Hausärzte gesamt:<br />
+3,6 Prozent<br />
Hausärzte pro Arzt:<br />
+3,8 Prozent<br />
Fachärzte gesamt: +6,0 Prozent seit 1/2014<br />
Fachärzte pro Arzt: +4,9 Prozent seit 1/2014<br />
Hausärzte gesamt: +8,6 Prozent seit 1/2014<br />
Hausärzte pro Arzt: +8,9 Prozent seit 1/2014<br />
Die höheren Steigerungsraten bei den Hausärzten gehen<br />
weiterhin auf steigende Vergütungen aus den Bereichen der<br />
Hausarztzentrierten Versorgung (HzV) und der Geriatrie zurück.<br />
Die KVN bietet allen Mitgliedern eine fundierte, neutrale,<br />
kostenlose und individuelle Abrechnungsberatung an.<br />
Sprechen Sie uns an! Ihre Bezirksstelle vereinbart gerne einen<br />
Termin mit Ihnen.<br />
Trennungsrelevantes Verteilungsvolumen<br />
[1]<br />
[2]<br />
[3]<br />
[4]=<br />
[1]-[2]-[3]<br />
Morbiditätsbedingte Gesamtvergütung (MGV)<br />
Laborleistungen und Laborkosten<br />
organisierter Bereitschaftsdienst und Notfallbehandlung<br />
Trennungsrelevantes versorgungsbereichsübergreifendes<br />
Verteilungsvolumen (VüV)<br />
[5]<br />
hausärztliches<br />
Verteilungsvolumen (VVHÄ)<br />
Trennungsfaktor<br />
fachärztliches<br />
Verteilungsvolumen (VVFÄ)<br />
RLV-/QZV-Berechnungssystematik für den hausund<br />
fachärztlichen Versorgungsbereich. (eine<br />
detailliertere Darstellung der aktuellen RLV-<br />
/QZV-Berechnungssystematik findet sich im<br />
KVN-Mitgliederportal unter Honorar/Honorarverteilungsschema)<br />
8 | 2016<br />
35
Honorar & Verträge<br />
[5]<br />
[6]<br />
[7]<br />
Aufteilung des hausärztlichen Verteilungsvolumens<br />
[8]=<br />
[6]-[7]<br />
[8]<br />
hausärztliches Verteilungsvolumen (VVHÄ)<br />
„Arztgruppentopf“<br />
Allgemeinmediziner<br />
Aufteilung des arztgruppenspezifischen<br />
Verteilungsvolumens auf RLV und QZV<br />
RLV/QZV-Verteilungsvolumen<br />
Allgemeinmediziner<br />
Aufteilung nach Anteil anerkanntem RLV- bzw. QZV-Leistungsbedarf<br />
am RLV/QZV-Verteilungsvolumen der Arztgruppe im entsprechenden<br />
Quartal des Zeitraums 4/2014 bis 3/2015<br />
RLV-Volumen<br />
Allgemeinmediziner<br />
[9]<br />
Aufteilung nach Honoraranteil<br />
im entsprechenden Quartal<br />
des Zeitraums 4/2014 bis 3/2015<br />
arztgruppenspezifische Vorab-<br />
Leistungen und Vorweg-Abzüge<br />
RLV/QZV-Verteilungsvolumen<br />
Allgemeinmediziner<br />
QZV-Volumen<br />
Allgemeinmediziner<br />
[10]<br />
„Arztgruppentopf“<br />
Kinderärzte<br />
arztgruppenspezifische Vorab-<br />
Leistungen und Vorweg-Abzüge<br />
RLV/QZV-Verteilungsvolumen<br />
Kinderärzte<br />
RLV/QZV-Verteilungsvolumen<br />
Kinderärzte<br />
RLV-Volumen<br />
Kinderärzte<br />
QZV-Volumen<br />
Kinderärzte<br />
[9] [10]<br />
Die wichtigsten Änderungen zum Vorjahresquartal auf einen<br />
Blick:<br />
- Anhebung des EBM-Orientierungswertes um +1,6 Prozent<br />
auf 10,4361 Cent ab 1/2016,<br />
- MGV-Steigerung zur Berücksichtigung der Veränderung<br />
der Morbiditätsstruktur um +1,3496 Prozent ab 1/2016,<br />
- Einrichtung einer TerminServiceStelle und Förderung<br />
entsprechender Fälle ab 1/2016,<br />
- Einführung neuer EBM-Leistungen der diagnostischen<br />
Positronenemissionstomographie (PET) und der diagnostischen<br />
Positronenemissionstomographie mit Computertomographie<br />
(PET/CT) ab 1/2016,<br />
- RLV-Zuschlag für anerkannte Praxisnetze analog fachund<br />
schwerpunktübergreifender Berufsausübungsgemeinschaften<br />
ab 1/2016,<br />
- Umstellung der RLV-/QZV-Berechnungssystematik im<br />
hausärztlichen Versorgungsbereich auf die aktuelle<br />
Fallzahl ab 4/2015,<br />
- Anhebung der Vergütung psychotherapeutischer Leistungen<br />
sowie Einführung von Strukturzuschlägen auf alle<br />
Einzel- und Gruppentherapieleistungen ab 3/2015<br />
sowie<br />
- Unbudgetierte Vergütung der anästhesiologischen Leistungen<br />
im Zusammenhang mit der vertragszahnärztlichen<br />
Behandlung von Patienten mit mangelnder Kooperationsfähigkeit<br />
bei geistiger Behinderung oder<br />
schwerer Dyskinesie ab 3/2015.<br />
Berechnung des RLV-Mindestfallwerts<br />
(analoge Umsetzung bei den QZV)<br />
1. Aktuelle Situation<br />
[9]<br />
[11]<br />
[12]=<br />
[9] / [11]<br />
RLV-Volumen<br />
Allgemeinmediziner<br />
Anzahl erwarteter RLV-Fälle der<br />
Allgemeinmediziner<br />
im aktuellen Quartal<br />
RLV-Mindestfallwert<br />
Allgemeinmedizin<br />
RLV-Volumen<br />
Kinderärzte<br />
Anzahl erwarteter RLV-Fälle<br />
der Kinderärzte<br />
im aktuellen Quartal<br />
RLV-Mindestfallwert<br />
Kinderärzte<br />
Der Orientierungswert, aus dem sich letztlich alle Euro-EBM-<br />
Preise errechnen, wurde für das Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr<br />
um 1,6 Prozent auf 10,4361 Cent erhöht. Neben der Erhöhung<br />
der Preiskomponente konnte im Hinblick auf die steigende<br />
Morbidität mit den niedersächsischen Kassenverbänden<br />
auch eine Erhöhung der Mengenkomponente vereinbart<br />
werden. Die morbiditätsbedingte Gesamtvergütung (MGV)<br />
wird demnach in 2016 um weitere 1,3496 Prozent gesteigert.<br />
36<br />
[12]<br />
[13]<br />
[14]=<br />
[12]*[13]<br />
Berechnung des RLV-Volumens je Arzt<br />
(am Beispiel der Allgemeinmediziner –<br />
analoge Umsetzung bei den QZV)<br />
RLV-Fälle<br />
Arzt 1<br />
Tatsächliche Anzahl RLV-Fälle eines Arztes im aktuellen Quartal<br />
angepasst um den altersklassengewichteten Morbiditätsfaktor und ggf.<br />
reduziert um Fallwertminderung und Fallzahlzuwachsbegrenzung (FZZB)<br />
RLV<br />
Arzt 1<br />
RLV-(Mindest-)Fallwert Allgemeinmediziner<br />
RLV-Fälle<br />
Arzt 2<br />
RLV<br />
Arzt 2<br />
...<br />
...<br />
RLV-Fälle<br />
Arzt n-1<br />
RLV<br />
Arzt n-1<br />
RLV-Fälle<br />
Arzt n<br />
RLV<br />
Arzt n<br />
Sofern das arztgruppenspezifische Verteilungsvolumen [8] in der<br />
Quartalsabrechnung nicht ausgeschöpft wird, erfolgt eine Anhebung<br />
des RLV-Mindestfallwerts dieser Arztgruppe.<br />
Für die neuen Leistungen der diagnostischen Positronenemissionstomographie<br />
(PET) und der diagnostischen Positronenemissionstomographie<br />
mit Computertomographie<br />
(PET/CT) wurde der EBM mit Wirkung ab 1/2016 um einen<br />
Abschnitt 34.7 erweitert. Die Einführung der GOP 34700 bis<br />
34703 wird verbunden mit dem Ziel, eine entsprechende<br />
Qualitätssicherungsvereinbarung abzuschließen. Bis diese in<br />
Kraft ist, sind die GOP auch ohne Genehmigung berechnungsfähig<br />
– längstens bis zum 30. Juni 2016. Ebenfalls zum<br />
1. Januar 2016 wurde die Kostenpauschale 40584 in den Abschnitt<br />
40.10 aufgenommen. Sie ist für Sachkosten im Zusammenhang<br />
mit den neuen GOP bei Verwendung des Radionuklids<br />
18F-Fluordesoxyglukose berechnungsfähig. Die<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Honorar & Verträge<br />
neuen Leistungen werden außerhalb der morbiditätsbedingten<br />
Gesamtvergütung und damit außerhalb der<br />
RLV/QZV-Systematik nach den EBM-Sätzen vergütet.<br />
Bis zum 23. Januar 2016 hatten alle KVen die Verpflichtung,<br />
die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen TerminServiceStellen<br />
(TSS) einzurichten. Aufgabe der TSS ist es, Facharzttermine<br />
zu vermitteln, um Patienten einen Behandlungstermin<br />
innerhalb einer Frist von maximal vier Wochen zu gewährleisten.<br />
Um ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen<br />
und ausreichend Termine zur Verfügung stellen zu können,<br />
hat die Vertreterversammlung der KVN eine Förderung von<br />
bis zu 26 Terminen pro Facharzt im Quartal, also regelmäßig<br />
zwei Terminen pro Woche, beschlossen: Diese Termine<br />
werden von allen Honorarbegrenzungen befreit. Aufgrund<br />
der relativ niedrigen Nachfrage wurden im 1. Quartal 2016<br />
nur insgesamt 2.466 Patienten über die TSS abrechnungsrelevant.<br />
Am häufigsten wurden dabei Termine bei Nervenärzten/Neurologen<br />
und fachärztlichen Internisten (vor allem<br />
Kardiologen und Rheumatologen) vermittelt.<br />
Durch das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) ist<br />
ab 01.01.2016 vorgegeben, dass gemäß § 87 b Abs. 2 Satz<br />
3 SGB V im HVM für Praxisnetze, die von den Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen anerkannt sind, gesonderte Vergütungsregelungen<br />
vorgesehen werden müssen. Da ein Praxisnetz<br />
inhaltlich am ehesten einer standortübergreifenden<br />
fach- und schwerpunktübergreifenden BAG gleich zu setzen<br />
ist, erhalten Ärzte in Praxisnetzen bei einem entsprechenden<br />
Kooperationsgrad des Praxisnetzes den sogenannten<br />
BAG-Zuschlag zum RLV.<br />
2. Aufteilung des ausgezahlten Honorars<br />
nach Leistungsbereichen<br />
Der mit 39,8 Prozent größere Anteil extrabudgetärer Leistungen<br />
(EBM-entdeckelte Leistungen und Sonderverträge) im<br />
fachärztlichen Bereich (Hausärzte: 13,8 Prozent) resultiert<br />
insbesondere aus der Tatsache, dass Psychotherapie und Präventionsleistungen<br />
dort in höherem Maße sowie Dialysen<br />
und ambulante Operationen nahezu ausschließlich erbracht<br />
werden. Auch ein großer Teil der neu in den GKV-Leistungskatalog<br />
aufgenommen Leistungen, die oftmals extrabudgetär<br />
vergütet werden, sind fachärztliche Leistungen. Der<br />
Anstieg im Vergleich zu den Vorquartalen (z.B. 4/2015: 38,5<br />
Prozent) ergibt sich aufgrund des Einbezugs der Kontrastmittelvereinbarung.<br />
Bei den Hausärzten kommen noch die<br />
HzV-Leistungen hinzu, welche mittlerweile einen Anteil von<br />
3,9 Prozent des hausärztlichen Gesamthonorarumsatzes<br />
ausmachen.<br />
Auch bei den Vorab-Leistungen ist der Anteil im fachärztlichen<br />
Bereich mit 14,9 Prozent höher als die 10,8 Prozent<br />
8 | 2016<br />
[5]<br />
[6]<br />
[7]=<br />
[5]-[6]<br />
[8]<br />
[8]<br />
Aufteilung des fachärztlichen Verteilungsvolumens<br />
[9]<br />
[11]<br />
[12]=<br />
[9] / [11]<br />
[12]<br />
[13]<br />
[14]=<br />
[12]*[13]<br />
fachärztliches Verteilungsvolumen (VVFÄ)<br />
versorgungsbereichspezifische Vorab-Leistungen und Vorweg-Abzüge<br />
RLV/QZV-Verteilungsvolumen Fachärzte<br />
RLV/QZV-Verteilungsvolumen<br />
Anästhesisten<br />
RLV-Volumen<br />
Anästhesisten<br />
Anzahl RLV-Fälle der<br />
Anästhesisten<br />
im Vorjahresquartal<br />
Aufteilung nach anerkannten<br />
Leistungsbedarfsanteil im entsprechenden<br />
Quartal des Zeitraums<br />
1/2008 bis 4/2008<br />
ggf. zzgl. EBM-Anpassungsfaktoren<br />
...<br />
RLV/QZV-Verteilungsvolumen<br />
Nephrologen<br />
Aufteilung des arztgruppenspezifischen<br />
Verteilungsvolumens auf RLV und QZV<br />
RLV/QZV-Verteilungsvolumen<br />
Anästhesisten<br />
Aufteilung nach Anteil anerkanntem RLV- bzw. QZV-Leistungsbedarf am<br />
RLV/QZV-Verteilungsvolumen der Arztgruppe im entsprechenden Quartal<br />
des Zeitraums 1/2008 bis 4/2008 ggf. zzgl. EBM-Anpassungsfaktoren<br />
RLV-Volumen<br />
Anästhesisten<br />
[9]<br />
Berechnung des RLV-Fallwerts<br />
(analoge Umsetzung bei den QZV)<br />
RLV-Mindestfallwert<br />
Anästhesisten<br />
...<br />
...<br />
...<br />
RLV-Volumen<br />
Nephrologen<br />
Anzahl RLV-Fälle<br />
der Nephrologen<br />
im Vorjahresquartal<br />
RLV-Mindestfallwert<br />
Nephrologen<br />
Sofern der resultierende RLV-Fallwert in einer Arztgruppe geringer als der<br />
alterklassengewichtete Wert der Versicherten-, Grund- bzw. Konsiliarpauschale<br />
ist, wird der RLV-Fallwert bis maximal zu diesem Grenzwert<br />
bzw. mit maximal 50% des QZV-Volumens der Arztgruppe gestützt<br />
(je nachdem was zuerst erreicht wird).<br />
Berechnung des RLV-Volumens je Arzt<br />
(am Beispiel der Anästhesisten–<br />
analoge Umsetzung bei den QZV)<br />
RLV-Fälle<br />
Arzt 1<br />
Anzahl RLV-Fälle eines Arztes im Vorjahresquartal angepasst um den<br />
altersklassengewichteten Morbiditätsfaktor und ggf. reduziert um die<br />
Fallwertminderung und die Fallzahlzuwachsbegrenzung (FZZB)<br />
RLV<br />
Arzt 1<br />
QZV-Volumen<br />
Anästhesisten<br />
[10]<br />
RLV-Fallwert Anästhesisten<br />
RLV-Fälle<br />
Arzt 2<br />
RLV<br />
Arzt 2<br />
...<br />
...<br />
...<br />
...<br />
RLV/QZV-Verteilungsvolumen<br />
Nephrologen<br />
RLV-Volumen<br />
Nephrologen<br />
RLV-Fälle<br />
Arzt n-1<br />
RLV<br />
Arzt n-1<br />
QZV-Volumen<br />
Nephrologen<br />
[9] [10]<br />
RLV-Fälle<br />
Arzt n<br />
RLV<br />
Arzt n<br />
Sofern das individuell zugewiesene RLV-Volumen für neue Ärzte, die im Vorjahresquartal<br />
weniger als 16 Quartale niedergelassen waren, unterhalb des Arztgruppendurchschnitts<br />
liegt, können diese Ärzte ein RLV-Volumen bis zu dieser Grenze beanspruchen. Ein nicht<br />
ausgeschöpftes RLV-Volumen kann zur Auffüllung der QZV-Volumen verwendet werden.<br />
37
Honorar & Verträge<br />
im hausärztlichen Bereich. Hier hat sich der Anteil der Hausärzte<br />
jedoch durch die Einführung der neuen Leistungsbereiche<br />
Geriatrie, Sozialpädiatrie und Palliativmedizin im<br />
Rahmen der Weiterentwicklung des Hausarzt-EBM merklich<br />
erhöht. Hinzu kommt ein Kosten-Anteil von 1,9 Prozent bei<br />
den Fachärzten und 0,2 Prozent bei den Hausärzten.<br />
Leistungen, die sehr aufwändig, aber nicht typisch für alle<br />
Ärzte einer Arztgruppe sind, finden sich vorwiegend im Bereich<br />
der Qualifikationsgebundenen Zusatzvolumen (QZV)<br />
wieder. Da das Aufgabenspektrum innerhalb der fachärztlichen<br />
Gruppen wesentlich stärker differenziert und die Abrechnungsbestimmungen<br />
des EBM ebenso vielfältig sind, ist<br />
der Anteil der QZV-Leistungen bei Fachärzten mit 14,8 Prozent<br />
höher als bei den Hausärzten mit 6,9 Prozent, die im<br />
Wesentlichen Pauschalen aus dem RLV-Bereich abrechnen.<br />
Der Anteil der Leistungen des Regelleistungsvolumens (RLV)<br />
variiert von null Prozent für Ärzte im Notdienst, Laborärzte,<br />
Ärzte für psychotherapeutische Medizin, Vertragstherapeuten<br />
und ermächtigte Ärzte mit begrenztem Ermächtigungsumfang<br />
bis zu über 70 Prozent für Kardiologen, Lungenärzte,<br />
Neurologen/Nervenärzte, Angiologen und hausärztliche<br />
Kinderärzte. Allerdings variiert auch innerhalb einzelner<br />
Arztgruppen der Honoraranteil, der aus den verschiedenen<br />
Leistungsbereichen erlöst wird, je nach Praxisschwerpunkt<br />
teilweise erheblich. Solche DetaiIinformationen<br />
können Statistiken systematisch nicht abbilden.<br />
3. Ausschöpfungsgrade von RLV und QZV<br />
Die RLV-/QZV-Ausschöpfungsgrade (jeweils inklusive der genehmigten<br />
Praxisbesonderheiten) fallen in den beiden Versorgungsbereichen<br />
weiterhin recht unterschiedlich aus. So<br />
wurde im fachärztlichen Bereich das mitgeteilte RLV/QZV-<br />
Vergütungsvolumen in 1/2016 um durchschnittlich 30,8 Prozent<br />
überschritten, wogegen Haus- und Kinderärzte hier im<br />
Durchschnitt betrachtet nur eine Überschreitung von 7,2<br />
Prozent aufweisen. Diese Zahlen sind statistische Durchschnittswerte.<br />
Sie errechnen sich aus einer Vielzahl von Einzel-<br />
und Gemeinschaftspraxen, die aus EBM-bedingten, praxisspezifischen,<br />
regionalen und/oder morbiditätsbedingten<br />
aber teilweise auch aus arztindividuellen Gründen ihr<br />
RLV/QZV teilweise sehr stark über- oder unterschritten haben.<br />
Im Einzelfall bieten die KVN-Bezirksstellen hier jedem<br />
Arzt eine individuelle Beratung an, um bereits im Vorfeld<br />
Möglichkeiten eines wirtschaftlicheren Praxisangebots zu<br />
eruieren.<br />
RLV-/QZV-Ausschöpfungsgrad nach Arztgruppen<br />
(Über- und Unterschreitungen wurden auf Arztgruppenebene saldiert)<br />
AG Arztgruppenbezeichnung Ausschöpfungsgrad in %<br />
01-0 Allge Fachärzte für Innere und Allgemeinmedizin,<br />
Allgemeinmedizin, Praktische Ärzte, Fachärzte für<br />
Innere Medizin, die dem hausärztlichen<br />
Versorgungsbereich angehören 107,3%<br />
02-0 Kinde Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin, die dem<br />
hausärztlichen Versorgungsbereich angehören 105,8%<br />
Summe Hausärzte 107,2%<br />
13-0 Anäst Fachärzte für Anästhesiologie 100,1%<br />
14-0 Augen Fachärzte für Augenheilkunde 143,7%<br />
15-0 Chiru Fachärzte für Chirurgie, für Kinderchirurgie,<br />
für Plastische Chirurgie, für Herzchirurgie 120,7%<br />
50-0 NeuCh Fachärzte für Neurochirurgie 134,4%<br />
16-0 Fraue Fachärzte für Frauenheilkunde 127,6%<br />
17-0 Künst Fachärzte für Frauenheilkunde mit fakultativer WB<br />
Endokrinologie und Reproduktionsmedizin und<br />
den abgerechneten GONRn 08541 - 08561 134,9%<br />
18-0 HNO-Ä Fachärzte für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde 127,4%<br />
19-0 Derma Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten 118,5%<br />
21-0 IntFA Fachärzte für Innere Medizin ohne Schwerpunkt,<br />
die dem fachärztlichen Versorgungsbereich angehören 108,7%<br />
22-0 Angio Fachärzte für Innere Medizin mit (Versorgungs-)<br />
Schwerpunkt Angiologie 146,4%<br />
25-0 Gastr Fachärzte für Innere Medizin mit (Versorgungs-)<br />
Schwerpunkt Gastroenterologie 117,4%<br />
26-0 Hämat Fachärzte für Innere Medizin mit (Versorgungs-)<br />
Schwerpunkt Hämato-/Onkologie 107,6%<br />
27-0 Kardi Fachärzte für Innere Medizin mit (Versorgungs-)<br />
Schwerpunkt Kardiologie 161,0%<br />
28-0 Invas Fachärzte für Innere Medizin mit (Versorgungs-)<br />
Schwerpunkt Kardiologie und invasiver Tätigkeit<br />
und abgerechneter GONR 34291 153,0%<br />
29-0 Pneum Fachärzte für Innere Medizin mit (Versorgungs-)<br />
Schwerpunkt Pneumologie 135,1%<br />
30-0 Rheum Fachärzte für Innere Medizin mit (Versorgungs-)<br />
Schwerpunkt Rheumatologie 170,3%<br />
61-0 Nephr Fachärzte für Innere Medizin mit (Versorgungs-)<br />
Schwerpunkt Nephrologie 146,6%<br />
31-0 KiPsy Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
und -psychotherapie 101,6%<br />
32-0 MKGes Fachärzte für Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie 178,6%<br />
33-0 Nerve Fachärzte für Nervenheilkunde/Neurologie 112,5%<br />
35-0 Nukle Fachärzte für Nuklearmedizin 169,1%<br />
36-0 Ortho Fachärzte für Orthopädie 125,3%<br />
39-0 Psy30 Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie mit<br />
einem Anteil an Leistungen der Richtlinien-<br />
Psychotherapie nach Kapitel 35.2 des<br />
EBM im Vorjahresquartal von mehr als 30 % 107,2%<br />
43-0 Radio Fachärzte für Diagnostische Radiologie 164,5%<br />
47-0 Urolo Fachärzte für Urologie 124,8%<br />
48-0 PhyRe Fachärzte für Physikalisch-Rehabilitative Medizin 153,4%<br />
Summe Fachärzte 130,8%<br />
Gesamtergebnis 117,5%<br />
38<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Honorar & Verträge<br />
4. Feste Punktwerte / Orientierungswert<br />
Für alle entdeckelten Leistungsbereiche, Vorab-Leistungen<br />
sowie RLV/QZV-Leistungen bis zur individuell mitgeteilten<br />
diesbezüglichen Budgetobergrenze wird ein fester Punktwert<br />
in Höhe von 10,4361 Cent gezahlt. In Berufsausübungsgemeinschaften/MVZ<br />
werden die individuellen RLV und QZV<br />
der Ärzte summiert, wodurch u. a. Arbeitsspitzen und Urlaube<br />
besser aufgefangen werden können.<br />
Etwa 32,8 Prozent des im 1. Quartal 2016 ausgeschütteten<br />
Gesamthonorarvolumens wird von den Kassen als Einzelleistung<br />
ohne Mengenbegrenzung gezahlt. Auch hier resultiert<br />
der Anstieg im Vergleich zu den Vorquartalen (4/2015:<br />
31,9 Prozent) aus dem Einbezug der Kontrastmittelvereinbarung.<br />
Insgesamt stellen neben den Dialysesachkosten mit<br />
5,6 Prozent weiterhin das ambulante Operieren mit 5,5 Prozent,<br />
die Leistungen der Prävention (GOP 01707-01735,<br />
01770-01816 EBM) mit 4,9 Prozent sowie die Psychotherapie<br />
mit ebenfalls 4,3 Prozent die mit Abstand gewichtigsten<br />
extrabudgetären Bereiche dar. Mit etwas Abstand folgen<br />
Strahlentherapie mit 1,7 Prozent, die hausarztzentrierte Versorgung<br />
mit 1,5 Prozent sowie DMP-Leistungen mit einem<br />
Anteil in Höhe von 1,2 Prozent am Gesamthonorarvolumen.<br />
Einzelleistungsvergütung ist im Vergleich zur Gesamtvergütung<br />
nur so lange vorteilhaft wie die Leistungsmenge steigt.<br />
Besonders dynamisch im Vergleich zum Vorjahresquartal<br />
entwickelte sich in 1/2016 mit über 50 Prozent Honorarzuwachs<br />
weiterhin die Hausarztzentrierte Versorgung (HzV).<br />
Die onkologischen Leistungen (+7,9 Prozent), das Mammograpie-Screening<br />
(+6,6 Prozent), die nephrologischen<br />
Leistungen (+5,9 Prozent) sowie die Psychotherapie (+4,9<br />
Prozent) konnten ebenfalls deutlich steigen. Einen Rückgang<br />
im Vergleich zum Vorjahr hatten im 1. Quartal 2016 hingegen<br />
die Wegegebühren (-8,8 Prozent), die belegärztlichen<br />
Leistungen (-5,9 Prozent) sowie die Schutzimpfungen (-4,1<br />
Prozent) zu verzeichnen.<br />
5. Abstaffelungsquote<br />
Für die das Gesamtvolumen aus RLV und QZV überschreitenden<br />
Leistungen kann hingegen nur ein abgestaffelter Preis<br />
vergütet werden. Dieser ist im fachärztlichen Bereich von<br />
der Summe aller individuellen Budgetüberschreitungen im<br />
Versorgungsbereich und ab 4/2015 im hausärztlichen Be-<br />
Gesamt (alle Ärzte und Vertragstherapeuten)<br />
10,38<br />
Fachärzte<br />
40,44<br />
15,39<br />
14,81<br />
14,91<br />
32,71<br />
28,52<br />
6,03<br />
25,10<br />
7,13<br />
1,93<br />
1,12 1,54<br />
Hausärzte<br />
Vertragstherapeuten<br />
0,19<br />
3,87<br />
5,47<br />
64,50<br />
8,31<br />
10,81<br />
6,87<br />
RLV-Leistungen QZV-Leistungen Vorab-Leistungen EBM entd. Sonderverträge HZV-Leistungen Kosten/<br />
Leistungen<br />
Betragserfassung<br />
Abb. 1: Aufteilung des ausgezahlten Honorars nach Leistungsbereichen (Anteile in Prozent)<br />
16,86<br />
0,05<br />
0,81<br />
82,28<br />
Daten: KVN; Abb.: H Steffen, T. Schmitz-Reinthal<br />
8 | 2016<br />
39
Honorar & Verträge<br />
reich von der Summe aller individuellen Budgetüberschreitungen<br />
in der jeweiligen Arztgruppe abhängig. Diese so genannte<br />
Abstaffelungsquote beläuft sich für das 1. Quartal 2016<br />
im fachärztlichen Bereich auf ca. 8,0 Prozent (Vorquartal 8,4<br />
Prozent) des Euro-EBM-Werts, im hausärztlichen Bereich beträgt<br />
sie für Hausärzte ca. 26,6 Prozent und für Kinderärzte<br />
ca. 28,3 Prozent (Vorquartal 30,9 bzw. 30,3 Prozent).<br />
6. Fallzahlzuwachsbegrenzung (FZZB)<br />
Eine FZZB war aufgrund der deutlich unter der Grenze von<br />
fünf Prozent liegenden Fallzahlentwicklung in beiden hausärztlichen<br />
Arztgruppen nicht erforderlich. Im fachärztlichen<br />
Versorgungsbereich waren im 1. Quartal 2016 die Hämato-/Onkologen<br />
sowie die Nephrologen von einer FZZB betroffen.<br />
7. Praxisbesonderheiten<br />
Die Bedeutung der Praxisbesonderheiten nimmt – insbesondere<br />
im fachärztlichen Versorgungsbereich – weiter stetig zu.<br />
So beläuft sich für 1/2016 der auf Praxisbesonderheiten entfallende<br />
Anteil am zugewiesenen RLV-/QZV-Budget der Fachärzte<br />
auf durchschnittlich 8,2 Prozent. Im hausärztlichen Versorgungsbereich<br />
machen Praxisbesonderheiten im Durchschnitt<br />
nur etwa 0,7 Prozent des budgetierten Gesamtvolumens<br />
aus (Hausärzte: 0,4 Prozent / Kinderärzte: 3,4 Prozent).<br />
Um eine Doppelförderung desselben Falles einerseits im<br />
Rahmen der Stärkung der Grundversorgung durch PFG bzw.<br />
hausärztliche Zusatzpauschale (PHG) sowie andererseits als<br />
Praxisbesonderheit auszuschließen, werden bei PFG/PHGberechtigten<br />
und als Praxisbesonderheit gekennzeichneten<br />
Fällen die diesbezüglichen PFG-QZV-Zuweisungen bzw. der<br />
EBM-Wert der PHG (GOP 03040/04040 EBM) auf die Höhe<br />
der Praxisbesonderheit angerechnet. Damit ist eine klare<br />
Trennung der Förderung zwischen Grund- und Spezialversorgung<br />
gewährleistet.<br />
Als Arztgruppen mit dem höchsten Honoraranteil an Praxisbesonderheiten<br />
sind insbesondere Anästhesisten, Neurochirurgen,<br />
Hämato-/Onkologen sowie Fachärzte für Kinderund<br />
Jugendpsychiatrie und -psychotherapie zu nennen, bei<br />
denen der diesbezügliche Anteil in 1/2016 zwischen knapp<br />
35 und gut 57 Prozent liegt. Das zur Vergütung der Praxisbesonderheiten<br />
notwendige Honorarvolumen wird – neben<br />
den im Rahmen der Zuschläge für besonders förderungswürdige<br />
Leistungen hierfür von den Krankenkassen seit<br />
1/2013 zusätzlich zur Verfügung gestellten Mitteln – analog<br />
zu den Leistungen neuer Ärzte mittels Vorweg-Abzug bei den<br />
Fachärzten aus dem Versorgungsbereich bzw. ab 4/2015 im<br />
hausärztlichen Versorgungsbereich aus dem jeweiligen Arztgruppentopf<br />
aufgebracht.<br />
40<br />
Fachgruppen<br />
1 2 3 4<br />
Praxis - rein konservativ 10.184.012,85 11.250.050,21 10,47<br />
Praxis - kons./operierend 23.406.027,47 23.272.758,46 -0,57<br />
Praxis - rein operierend 3.528.479,60 3.365.951,68 -4,61<br />
Gesamt 37.118.519,92 37.888.760,35 2,08<br />
8. Zuschläge für besonders<br />
förderungswürdige Leistungen<br />
In Umsetzung der Honorarvereinbarung stellen die Krankenkassen<br />
der KVN zur Refinanzierung der genehmigten<br />
Praxisbesonderheiten sowie zur Zahlung von Zuschlägen für<br />
besonders förderungswürdige Leistungen ein Sonderkon-<br />
Hausärzte<br />
Fachärzte<br />
Bereich GOP EBM- EBM- Punktwert- Zuschlag Punktwert-Zuschlag<br />
Punktzahl Eurowert zuschlag je GOP- zuschlag je GOP<br />
[in Cent] [in Euro] [in Cent] [in Euro]<br />
Besuche 01410 212,0 22,12 0,9940 2,11 1,9997 4,24<br />
Dringende 01411* 469,0 48,95 0,9940 4,66 1,9997 9,38<br />
Besuche 01412** 626,0 65,33 0,9940 6,22 1,9997 12,52<br />
01413*** 106,0 11,06 1,9997 2,12<br />
01415 546,0 56,98 0,9940 5,43 1,9997 10,92<br />
ESWL 26330 5.119,0 534,22 0,9940 50,88 0,9940 50,88<br />
Gespräche u. 21216 150,0 15,65 0,9940 1,49 0,9940 1,49<br />
Betreuungs- 21220 136,0 14,19 0,9940 1,35 0,9940 1,35<br />
leistungen<br />
MRT Mamma 34431 2.193,0 228,86 0,9940 21,80 0,9940 21,80<br />
Naevi flammei 10320 186,0 19,41 0,9940 1,85 0,9940 1,85<br />
10322 152,0 15,86 0,9940 1,51 0,9940 1,51<br />
10324 149,0 15,55 0,9940 1,48 0,9940 1,48<br />
Gruppen- 35202 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />
therapien 35202B 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />
35203 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />
35203B 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />
35211 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />
35222 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />
35222B 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />
35223 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />
35223B 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />
35224 211,0 22,02 0,9940 2,10 1,9997 4,22<br />
35225 211,0 22,02 0,9940 2,10 1,9997 4,22<br />
Psychiatrische 14220 136,0 14,19 0,9940 1,35 1,9997 2,72<br />
Leistungen bei 14221 134,0 13,98 0,9940 1,33 1,9997 2,68<br />
Kindern u. Jug. 14311 41,0 4,28 0,9940 0,41 1,9997 0,82<br />
* ohne Bereitschaftsdienst<br />
** ohne Visiten auf Belegstationen<br />
*** Förderung nur für Fachärzte<br />
ausgezahltes Honorar in Euro<br />
1/15 1/16<br />
Veränd.<br />
in %<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Honorar & Verträge<br />
Fallzahl Fallwert in Euro Anzahl der Ärzte<br />
ausgezahltes Honorar je Arzt in Euro<br />
1/15 1/16 Veränd.<br />
Veränd.<br />
Veränd.<br />
in %<br />
1/15 1/16<br />
in %<br />
1/15 1/16 in %<br />
1/15<br />
1/16<br />
Veränd.<br />
in %<br />
5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16<br />
354.400 369.833 4,35 28,74 30,42 5,85 213 224 5,16 47.812,27 50.223,44 5,04<br />
340.669 306.856 -9,93 68,71 75,84 10,38 231 227 -1,73 101.324,79 102.523,17 1,18<br />
40.330 39.090 -3,07 87,49 86,11 -1,58 26 25 -3,85 135.710,75 134.638,07 -0,79<br />
735.399 715.779 -2,67 50,47 52,93 4,87 470 476 1,28 78.975,57 79.598,24 0,79<br />
Honorarabrechnung 1/2016: Umsatzstatistik der Augenärzte - 1/2016 im Vergleich zu 1/2015 -<br />
tingent in Höhe von jährlich insgesamt ca. 18,2 Mio. Euro<br />
zur Verfügung. Die sich für das 1. Quartal 2016 ergebenden<br />
Zuschläge für Haus- und Fachärzte sind der nachfolgenden<br />
Übersicht zu entnehmen.<br />
9. RLV/QZV-Umstellung für Haus- und<br />
Kinderärzte ab 4/2015<br />
Mit dem 4. Quartal 2015 wurde die RLV/QZV-Berechnungssystematik<br />
für den hausärztlichen Versorgungsbereich<br />
auf die Fallzahlen des aktuellen Quartals umgestellt. Für den<br />
fachärztlichen Versorgungsbereich war diese Umstellung<br />
nicht gewünscht, unter anderem, weil hier Umverteilungen<br />
aufgrund der erforderlichen Fachgruppentopfneubildung<br />
und nicht absehbarer Fallzahlentwicklungen zu befürchten<br />
sind.<br />
Das bedeutet für den hausärztlichen Versorgungsbereich,<br />
dass jetzt kein RLV/QZV-Volumen mehr vor Quartalsbeginn<br />
zugewiesen werden kann, sondern die RLV- und QZV-Fallwerte<br />
für Hausärzte einerseits und Kinderärzte andererseits<br />
per Rundbrief bzw. im Mitgliederportal veröffentlicht werden.<br />
Dabei handelt es sich zunächst nur um Mindestfallwerte,<br />
deren Berechnung eine Prognose der Fallzahlentwicklung<br />
einschließt, die in der Regel fallwertmindernd berücksichtigt<br />
wird (steigende Fallzahl führt zu sinkenden Fallwerten).<br />
Wird die prognostizierte Fallzahlentwicklung dann<br />
in der Quartalsabrechnung nicht erreicht, wird das verbleibende<br />
(hierfür zurückgestellte) Honorar für die Erhöhung der<br />
Fallwerte des laufenden Quartals genutzt. Eine stärkere Fallzahlentwicklung<br />
als prognostiziert, die ihre Obergrenze in<br />
der Fallzahlzuwachsbegrenzung (fünf Prozent zum Vorjahresquartal)<br />
findet, würde zu einem Saldovortrag und damit<br />
zu einer Reduzierung künftiger Fallwerte führen. Das tatsächliche<br />
„Praxisbudget“ ergibt sich somit dann erst aus der<br />
laufenden Abrechnung auf Basis der endgültigen RLV- und<br />
QZV-Fallwerte sowie der aktuellen Fallzahl.<br />
Zur Ermittlung der RLV- und QZV-(Mindest-)Fallwerte wird<br />
seit 4/2015 das für Haus- und Kinderärzte zur Verfügung stehende<br />
hausärztliche Verteilungsvolumen nicht mehr anhand<br />
des Leistungsbedarfs 2008 (wie weiterhin im fachärztlichen<br />
Bereich) auf die Arztgruppen aufgeteilt, sondern nunmehr<br />
anhand der Honoraranteile im Basiszeitraum 4/2014 bis<br />
3/2015. Diese Aufteilung erfolgt bereits vor den Abzügen der<br />
Vorab-Leistungen. Eine Dynamik in diesen „freien“ Bereichen<br />
trägt somit im hausärztlichen Bereich die jeweilige<br />
Arztgruppe. Bei den Fachärzten erfolgt der Abzug weiterhin<br />
im Versorgungsbereich.<br />
Für Haus- und Kinderärzte ist entsprechend auch beim RLV-<br />
Zuschlag für BAG und MVZ das aktuelle Quartal die Basis.<br />
In Praxen mit Ärzten aus beiden Versorgungsbereichen bestimmt<br />
sich der Zuschlag dann für die beteiligten Fachärzte<br />
auf Basis des Vorjahresquartals und für die Haus- und Kinderärzte<br />
auf Basis des aktuellen Quartals.<br />
Auch für neue bzw. sich in der Anlaufphase befindliche<br />
Haus- und Kinderärzte stellt die aktuelle Fallzahl die maßgebliche<br />
Bestimmungsgröße dar. Die bisherige Regelung,<br />
wonach neue Ärzte, die im Vorjahresquartal weniger als 16<br />
Quartale niedergelassen waren, mit ihrer RLV-Leistungsanforderung<br />
bis zum arztgruppendurchschnittlichen Regelleistungsvolumen<br />
wachsen können, ist nunmehr nur noch<br />
im fachärztlichen Versorgungsbereich erforderlich.<br />
Aufgrund einer deutlich niedrigeren Fallzahlsteigerung als<br />
erwartet wurden im Rahmen der Quartalsabrechnung<br />
1/2016 – wie auch schon in 4/2015 – die RLV- und QZV-<br />
Fallwerte im Verhältnis zu vorab veröffentlichten den Mindestfallwerten<br />
entsprechend erhöht.<br />
8 | 2016<br />
41
Honorar & Verträge<br />
10. Weitere Änderungen zum<br />
Vorjahresquartal<br />
Rückwirkend zum 01.04.2015 hat der Bewertungsausschuss<br />
die Definition des Reproduktionsfalles in der Nr. 7 der Präambel<br />
zum Abschnitt 8.5 EBM vorgenommen. Die redaktionelle<br />
Anpassung erfolgte, damit der Reproduktionsfall<br />
nicht nur die erforderlichen Laboruntersuchungen gemäß<br />
12.1 der Richtlinie über künstliche Befruchtung des gemeinsamen<br />
Bundesausschusses vor der ersten Keimzellgewinnung<br />
umfasst, sondern auch die Laboruntersuchungen<br />
bei nachfolgender Keimzellgewinnung.<br />
Ab 01.07.2015 kann die Aufzeichnung des Langzeit-EKG<br />
(GOP 03322) neben Besuchen des nichtärztlichen Praxisassistenten<br />
(GOP 03062 und 03063) berechnet werden. Die<br />
Möglichkeit besteht, sofern die Aufzeichnung des Langzeit-<br />
EKGs mit Abnahme des Gerätes durch den nichtärztlichen<br />
Praxisassistenten im Rahmen des Besuches abgeschlossen<br />
wird. Hierfür hat der Bewertungsausschuss die Nr. 6 der Präambel<br />
zum Abschnitt 3.2.1.2 des EBM um die GOP 03322<br />
für die Aufzeichnung des Langzeit-EKGs ergänzt.<br />
Der erweiterte Bewertungsausschuss hat nach Maßgabe der<br />
Vorgaben des Bundessozialgerichts die Anhebung der Bewertung<br />
antrags- und genehmigungspflichtiger psychotherapeutischer<br />
Leistungen (EBM-Abschnitt 35.2) rückwirkend<br />
ab dem Jahr 2012 um rund 2,7 Prozent beschlossen. Außerdem<br />
erhalten ärztliche und psychologische Psychotherapeuten<br />
bei einer mindestens 50-prozentigen Auslastung ihrer<br />
Praxis Strukturzuschläge auf alle Einzel- und Gruppentherapieleistungen.<br />
Für die laufende Abrechnung sind die angehobenen<br />
Vergütungen ab 3/2015 auszahlungsrelevant.<br />
Die sich aus der Beschlussfassung ergebende Nachvergütung<br />
für die Zeit ab 1/2012 erfolgt für die Widerspruchsführer mit<br />
der Auszahlung des 1. Quartals 2016 von Amts wegen.<br />
Aufgrund der mit dem Versorgungsstärkungsgesetz erfolgten<br />
Neuregelung in § 87b Abs. 2 Satz 5 SGB V sind ab dem<br />
01.07.2015 die anästhesiologischen Leistungen im Zusammenhang<br />
mit der vertragszahnärztlichen Behandlung von Patienten<br />
mit mangelnder Kooperationsfähigkeit bei geistiger<br />
Behinderung oder schwerer Dyskinesie als Vorwegleistung,<br />
d. h. außerhalb von RLV/QZV zu vergüten. Aus diesem<br />
Grund sind die GOP 05210, 05211, 05212, 05230, 05330,<br />
05331, 05340, 05341 und 05350 EBM für die maßgeblichen<br />
Patienten mit einem großen Z zu kennzeichnen, z. B.<br />
05210Z.<br />
Zur Abrechnung von Apheresen hat der Bewertungsausschuss<br />
zum 01.07.2015 verschiedene Anpassungen im EBM<br />
beschlossen. Hiermit werden die entsprechenden Änderungen<br />
in der Richtlinie Methoden vertragsärztliche Versor-<br />
42<br />
Umsatzstatistik<br />
– 1/2016 im Vergleich zu 1/2015 -<br />
Fachgruppen<br />
ausgezahltes Honorar in Euro<br />
1/15 1/16<br />
Veränd.<br />
in %<br />
1 2 3 4<br />
Anästhesisten (01) 11.682.891,50 12.032.449,65 2,99<br />
Augenärzte (04) 37.118.519,92 37.888.760,35 2,08<br />
Chirurgen (07,09,37) 21.765.135,76 22.280.608,51 2,37<br />
Gynäkologen (10,12) 58.145.805,19 59.355.396,91 2,08<br />
HNO-Ärzte (13,15) 22.132.152,62 22.863.857,31 3,31<br />
Dermatologen (16) 17.869.635,88 18.238.752,68 2,07<br />
Nephrologen (20) 47.001.329,24 48.854.814,35 3,94<br />
Kardiologen (22) 13.316.616,59 13.712.234,29 2,97<br />
Lungenärzte (29) 8.269.627,11 8.591.121,12 3,89<br />
Gastroenterologen (34) 12.451.810,84 13.117.049,41 5,34<br />
fachärztl. Internisten (90) 11.124.257,08 10.953.920,23 -1,53<br />
Hämatologen (92) 9.999.248,07 10.477.763,75 4,79<br />
intern. Rheumatologen (93) 4.182.930,66 4.739.564,10 13,31<br />
Angiologen (97) 1.622.862,15 1.789.020,30 10,24<br />
Laborärzte (26,28) 32.599.445,75 33.941.326,23 4,12<br />
Mund-K.-Gesichtschir. (35) 3.929.864,65 3.802.652,32 -3,24<br />
Nervenärzte (38) 13.813.037,79 13.954.283,03 1,02<br />
Neurologen (95) 5.447.824,29 6.011.393,07 10,34<br />
Fachärzte für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie (FG 50) 7.882.767,24 8.298.667,82 5,28<br />
Psychother. Medizin (FG 52) 3.129.858,23 3.157.268,27 0,88<br />
Ki.- u. Ju.psychiater (FG 40) 10.794.520,44 11.087.752,22 2,72<br />
Neurochirurgen (41) 2.555.623,99 2.630.922,13 2,95<br />
Orthopäden (44) 27.144.934,21 27.875.739,94 2,69<br />
Urologen (56) 15.026.653,54 15.379.032,69 2,35<br />
Radiologen (53)<br />
ohne Strahlentherap. 29.373.043,13 30.594.083,98 4,16<br />
Nuklearmediziner (59) 6.580.866,51 7.152.902,67 8,69<br />
Sonstige Ärzte (47,53-1,63,<br />
72,91,94) 30.602.504,03 30.417.759,85 -0,60<br />
Summe Fachärzte (ohne<br />
erm. Ärzte u. Vertragsther.) 465.563.766,41 479.199.097,18 2,93<br />
hausärztl. Kinderärzte (23) 35.237.661,48 35.938.619,74 1,99<br />
Allg./Prakt.Ärzte/hausärztl.<br />
Internisten(80) 325.733.487,07 338.170.608,18 3,82<br />
Summe Hausärzte 360.971.148,55 374.109.227,92 3,64<br />
Ermächtigte Ärzte 26.031.651,12 26.265.378,21 0,90<br />
Vertragsther (69,70,71) 36.529.460,04 38.666.522,93 5,85<br />
Laborgemeinschaften (25) 4.694.031,74 4.676.760,57 -0,37<br />
Summe zugel., erm. Ärzte<br />
und Vertragstherapeuten 893.790.057,86 922.916.986,81 3,26<br />
Nichtvertragsärzte (75,76) 9.820.090,84 10.373.019,73 5,63<br />
Gesamtsumme (aller Ärzte) 903.610.148,70 933.290.006,54 3,28<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Honorar & Verträge<br />
der Fachgruppen<br />
GKV-Honorarumsatz einschließlich Sachkosten vor Abzug von Betriebskosten und Steuern<br />
Fallzahl Fallwert in Euro Anzahl der Ärzte<br />
ausgezahltes Honorar je Arzt in Euro<br />
1/15 1/16 Veränd.<br />
Veränd.<br />
Veränd.<br />
in %<br />
1/15 1/16<br />
in %<br />
1/15 1/16 in %<br />
1/15<br />
1/16<br />
Veränd.<br />
in %<br />
5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16<br />
74.604 75.877 1,71 156,60 158,58 1,26 223 229 2,69 52.389,65 52.543,45 0,29<br />
735.399 715.779 -2,67 50,47 52,93 4,87 470 476 1,28 78.975,57 79.598,24 0,79<br />
325.892 323.220 -0,82 66,79 68,93 3,20 312 315 0,96 69.760,05 70.732,09 1,39<br />
1.326.683 1.325.793 -0,07 43,83 44,77 2,14 906 906 0,00 64.178,59 65.513,68 2,08<br />
541.240 535.984 -0,97 40,89 42,66 4,33 348 353 1,44 63.598,14 64.770,13 1,84<br />
488.704 477.262 -2,34 36,57 38,22 4,51 276 280 1,45 64.745,06 65.138,40 0,61<br />
43.768 45.764 4,56 1.073,87 1.067,54 -0,59 157 157 0,00 299.371,52 311.177,16 3,94<br />
198.649 194.259 -2,21 67,04 70,59 5,30 170 173 1,76 78.333,04 79.261,47 1,19<br />
129.555 129.011 -0,42 63,83 66,59 4,32 89 89 0,00 92.917,16 96.529,45 3,89<br />
124.079 126.025 1,57 100,35 104,08 3,72 126 129 2,38 98.823,90 101.682,55 2,89<br />
147.703 140.030 -5,19 75,32 78,23 3,86 131 128 -2,29 84.917,99 85.577,50 0,78<br />
52.672 54.258 3,01 189,84 193,11 1,72 80 81 1,25 124.990,60 129.355,11 3,49<br />
53.433 54.312 1,65 78,28 87,27 11,48 45 47 4,44 92.954,01 100.841,79 8,49<br />
27.339 27.151 -0,69 59,36 65,89 11,00 26 25 -3,85 62.417,78 71.560,81 14,65<br />
1.525.442 1.614.353 5,83 21,37 21,02 -1,64 81 84 3,70 402.462,29 404.063,41 0,40<br />
19.862 19.204 -3,31 197,86 198,01 0,08 111 114 2,70 35.404,19 33.356,60 -5,78<br />
216.842 210.273 -3,03 63,70 66,36 4,18 227 221 -2,64 60.850,39 63.141,55 3,77<br />
94.845 100.689 6,16 57,44 59,70 3,93 93 100 7,53 58.578,76 60.113,93 2,62<br />
61.231 65.592 7,12 128,74 126,52 -1,72 227 232 2,20 34.725,85 35.770,12 3,01<br />
9.763 9.190 -5,87 320,58 343,55 7,17 132 131 -0,76 23.711,05 24.101,28 1,65<br />
35.308 35.919 1,73 305,72 308,69 0,97 114 118 3,51 94.688,78 93.964,00 -0,77<br />
31.658 32.703 3,30 80,73 80,45 -0,35 69 71 2,90 37.038,03 37.055,24 0,05<br />
556.144 548.763 -1,33 48,81 50,80 4,08 441 441 0,00 61.553,14 63.210,29 2,69<br />
285.038 281.616 -1,20 52,72 54,61 3,58 236 238 0,85 63.672,26 64.617,78 1,48<br />
494.755 498.601 0,78 59,37 61,36 3,35 226 226 0,00 129.969,22 135.372,05 4,16<br />
90.313 90.687 0,41 72,87 78,87 8,23 70 69 -1,43 94.012,38 103.665,26 10,27<br />
426.165 394.770 -7,37 71,81 77,05 7,30 216 211 -2,31 141.678,26 144.160,00 1,75<br />
8.117.086 8.127.085 0,12 57,36 58,96 2,79 5.602 5.644 0,75 83.106,71 84.904,16 2,16<br />
581.924 592.874 1,88 60,55 60,62 0,12 482 484 0,41 73.107,18 74.253,35 1,57<br />
5.049.426 5.029.206 -0,40 64,51 67,24 4,23 5.014 5.004 -0,20 64.964,80 67.580,06 4,03<br />
5.631.350 5.622.080 -0,16 64,10 66,54 3,81 5.496 5.488 -0,15 65.678,88 68.168,59 3,79<br />
242.008 240.255 -0,72 107,57 109,32 1,63 1.156 1.144 -1,04 22.518,73 22.959,25 1,96<br />
88.597 90.958 2,66 412,31 425,10 3,10 1.543 1.585 2,72 23.674,31 24.395,28 3,05<br />
14.079.041 14.080.378 0,01 63,48 65,55 3,26 13.797 13.861 0,46 64.781,48 66.583,72 2,78<br />
270.025 279.772 3,61 36,37 37,08 1,95<br />
14.349.066 14.360.150 0,08 62,97 64,99 3,21 13.797 13.861 0,46 65.493,23 67.332,08 2,81<br />
8 | 2016<br />
43
Honorar & Verträge<br />
gung (Anlage I Nr. 1) des gemeinsamen Bundesausschusses<br />
zur fachlichen Befähigung von Ärzten, die Apheresen als extra<br />
korporales Hämotherapieverfahren erbringen dürfen, umgesetzt.<br />
Neben den Leistungslegenden der GOP 04572 und<br />
04573 sowie 13620-13622 für die Apheresen werden auch<br />
die Genehmigungsvoraussetzungen für die Berechnung dieser<br />
GOP in den Bestimmungen zu den EBM-Abschnitten<br />
4.5.4 und 13.3.6 an die geänderte Richtlinie angepasst.<br />
Mit Wirkung zum 01.10.2015 hat der Bewertungsausschuss<br />
einen Beschluss zur Neufassung humangenetischer Beurteilungsleistungen<br />
gefasst. Zur Gegenfinanzierung der aufgewerteten<br />
Beurteilungsleistungen wurden einige molekulargenetische<br />
Gebührenordnungspositionen neu bewertet.<br />
Die Beurteilungsleistungen werden nunmehr nach medizinischen<br />
Kriterien differenziert. Dazu werden die GOP<br />
11233 bis 11236 neu in den Abschnitt 11.3 des EBM aufgenommen.<br />
Die bestehenden Beurteilungsleistungen nach<br />
den GOP 11231 und 11232 sowie die GOP 11220 für die<br />
zeitaufwändige Beratung entfallen.<br />
11. Laborreform: Regelungen für<br />
Speziallabor für Nichtlaborärzte<br />
Die KBV hat mit verbindlicher Wirkung zum 4. Quartal 2012<br />
Vorgaben zur Vergütung laboratoriumsmedizinischer Leistungen<br />
erlassen. Diese sollen dazu führen, dass deutschlandweit<br />
die Laborleistungen einheitlich vergütet werden.<br />
Die von der KBV vorgegebene so genannte Laborabstaffelungsquote<br />
„Q“ beläuft sich für das 1. Quartal 2016 auf<br />
91,58 Prozent.<br />
Für die Arztgruppen Rheumatologie, Endrokrinologie, Nuklearmedizin,<br />
Hämatologie, Dermatologie, Gynäkologie,<br />
Pneumologie und Urologie sieht die KBV-Vorgabe zusätzlich<br />
für die OIII-Eigenerbringung die Bildung von Speziallabor-Budgets<br />
vor. Seit 1/2014 berechnet sich die diesbezügliche<br />
Obergrenze nach der sogenannten Referenzfallwertmethode.<br />
Ausnahmen sind nur für solche Praxen möglich,<br />
die der KV nachweisen, dass sie die Anforderungen der<br />
Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung<br />
laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen erfüllen. Der<br />
Nachweis erfolgt durch eine qualifizierte Selbsterklärung,<br />
verbunden mit der Verpflichtung, auf Anforderung entsprechende<br />
Nachweise einzureichen und Praxisbegehungen zuzulassen.<br />
12. GKV-Umsatzstatistik<br />
Die Tabelle zeigt als Ergebnis der Arztabrechnung des 1.<br />
Quartals 2016 den Honorarumsatz einschließlich Sachkosten<br />
vor Abzug von Betriebskosten und Steuern der einzelnen<br />
Fachgruppen.<br />
Durch die große Vielfalt der Verrechnungsmöglichkeiten von<br />
Honorar in den verschiedensten fachgruppen- und ortsübergreifenden<br />
Praxiskonstellationen, Anstellungsverträgen<br />
in mehreren Praxen mit nahezu beliebiger Aufteilung der<br />
Stundenzahl, Rotation und einem bunten Strauß von begründbaren<br />
Ausnahmetatbeständen büßen Fachgruppenwerte<br />
generell jedoch immer mehr an Aussagekraft ein.<br />
Der überdurchschnittliche Anstieg des Honorarumsatzes bei<br />
den Angiologen (+14,7 Prozent je Arzt) geht insbesondere<br />
auf gestiegene bzw. neue Leistungen im Bereich der Sonderverträge<br />
(Betreuungsstrukturvertrag für Fachärzte sowie<br />
Sondervertrag zur endoluminalen Therapie bei Varizen) zurück.<br />
Bei den Nuklearmedizinern (+10,3 Prozent je Arzt) stellen<br />
die neuen PET- bzw. PET/CT-Leistungen den Hauptgrund<br />
für den überproportionalen Honoraranstieg dar. Der Honorarrückgang<br />
bei den MKG-Chirurgen liegt insbesondere an<br />
der rückläufigen Leistungsmenge im Bereich des ambulanten<br />
Operierens.<br />
Für die Fachgruppe der Augenärzte wurden in einer weiteren<br />
Übersicht die Werte der Honorarstatistik getrennt für Praxen<br />
mit rein konservativ tätigen Augenärzten, für rein operativ<br />
tätige Augenarztpraxen sowie für Praxen sowohl mit<br />
konservativen als auch operierenden Augenärzten ausgewertet.<br />
Diese Auswertung findet sich seit Einführung der<br />
Strukturpauschale für ausschließlich konservativ tätige Augenärzte<br />
in 1/2012 auch im KVN-Mitgliederportal unter Honorar/Honorarauswertungen/.<br />
■ KVN<br />
Die Quotierung mit der Laborquote „Q“ bleibt davon unbenommen.<br />
Von dieser Quotierungsregelung gibt es keine<br />
Ausnahme.<br />
44<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Honorar & Verträge<br />
Einschreibung auf Knopfdruck<br />
Das seit 2013 etablierte Versorgungskonzept „Pro Niere“ gibt es seit<br />
1. Juli 2016 auch für die Techniker-Krankenkasse – mit neuer<br />
Erfassungssoftware inklusive<br />
Neue Therapieansätze können den Verlauf chronischer<br />
Nierenerkrankungen deutlich verlangsamen und zum Teil<br />
aufhalten, wenn sie frühzeitig zur Anwendung kommen.<br />
Doch über 30 Prozent der Betroffenen werden erst dann<br />
dem Nephrologen vorgestellt, wenn die Nierenerkrankung<br />
bereits weit fortgeschritten ist. Maßnahmen zur Progressionsverzögerung<br />
können dann nicht mehr greifen. Zudem<br />
werden die Patienten selten rechtzeitig über die verschiedenen<br />
Verfahren der Nierenersatztherapie informiert. Oft<br />
reicht die verbleibende Zeit bis zur Einleitung einer Nierenersatztherapie<br />
nicht aus, um einen entsprechenden Gefäßzugang<br />
zu schaffen. Die Folge sind langwierige stationäre<br />
Aufenthalte mit Kosten und dem Risiko schwerwiegender<br />
Komplikationen.<br />
Ziel: Sekundärprävention und Progressionsverzögerung<br />
Ziel der „Pro Niere“ – Verträge der KVN ist es, Patienten mit<br />
renalen Erkrankungen und/oder erhöhtem Risiko für chronische<br />
Nierenerkrankungen beim Hausarzt zu erkennen und<br />
die Einbindung des Nephrologen frühzeitig zu veranlassen.<br />
Gezielte Maßnahmen zur Sekundärprävention und Progressionsverzögerung<br />
sollen die Dialysepflicht hinauszögern<br />
und bestenfalls vermeiden. Zum 1. Juli 2016 hat die KVN<br />
jetzt auch einen Pro Niere-Vertrag mit der Techniker Krankenkasse<br />
abgeschlossen. Inhaltlich folgt der Vertrag seinen<br />
Vorgängern mit der pronova BKK und der Barmer GEK.<br />
Neu ist eine Dokumentationssoftware, die jetzt einheitlich<br />
für alle Verträge zum Einsatz kommt. Die Patienteneinschreibung<br />
und die Dokumentation des Behandlungsverlaufs<br />
erfolgen weitgehend über dieses Softwaremodul.<br />
Neue Software für einfache Dokumentation<br />
8 | 2016<br />
Zur Einschreibung lässt sich der Patient über seine Versichertennummer,<br />
den Nachnamen, den Vornamen sowie das<br />
Geburtsdatum in der hinterlegten Versicherten-Datenbank<br />
aufrufen. Bei erfolgreicher Suche werden die Patienendaten<br />
zusammen mit einer Teilnahmeerklärung angezeigt. Die Teilnahmeerklärung<br />
braucht nur noch ausgedruckt, vom Patienten<br />
unterschrieben und an die teilnehmene Krankenkasse<br />
gefaxt zu werden. Damit wird die Fehlerquote bei der Einschreibung<br />
auf ein Minimum gesenkt. Die Einschreibung erfolgt<br />
praktisch auf Knopfdruck.<br />
Durch die Bestätigung der Teilnahme ist der Patient abrechnungsrelevant<br />
in den Vertrag eingeschrieben. Der einschreibende<br />
Arzt ergänzt die Befunddaten durch eine Erhebung<br />
des CKD-Stadiums und ev. Komorbiditäten. Eine Quartalsübersicht<br />
zeigt alle erfassten Daten an und bietet die<br />
Möglichkeit, die Daten innerhalb des Quartals nachzubearbeiten<br />
oder zu löschen. Die Komorbiditäten können geschlossen<br />
in das Folgequartal übernommen werden. Auch<br />
eine Listenausgabe in verschiedene Formate ist möglich. Der<br />
weiterbehandelnde Facharzt kann die Patientendaten später<br />
an seinem Computer aufrufen und mit seinen Diagnoseergebnissen<br />
ergänzen.<br />
Der teilnehmende Hausarzt erhält für seinen Aufwand anlässlich<br />
eines Basischecks 20 Euro extrabudgetär vergütet,<br />
vorausgesetzt, es kommt nachfolgend zur Patienteneinschreibung<br />
und Behandlung beim teilnehmenden Nephrologen.<br />
Der teilnehmende Nephrologe kann – neben einem<br />
möglichen Basischeck – eine Erstuntersuchung sowie nachfolgende<br />
Kontrolluntersuchungen beanspruchen. Die Vergütungshöhe<br />
gleicht der bekannten BARMER GEK-Vereinbarung.<br />
■ KVN<br />
a Der vollständige Vertrag steht im KVN-Portal: Verträge > Besondere<br />
Versorgung > Link: TK - Pro Niere zur Verfügung<br />
45<br />
Foto: Pfizer
Honorar & Verträge<br />
Herzstillstand ambulant<br />
Ein innovativer Vertrag ermöglicht es seit dem 1. Juli AOKN- und<br />
hkk-Versicherten, die elektrische Kardioversion auch in spezialisierten<br />
kardiologischen Ambulanzen durchführen zu lassen<br />
Fotos: Stockbyte; KVN<br />
Vorhofflimmern (AF) ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung.<br />
Sie tritt bei etwa ein bis zwei Prozent der<br />
Bevölkerung auf. In Deutschland leiden etwa eine Million<br />
Menschen an dieser Herzrhythmusstörung. Vorhofflimmern<br />
hat häufige und gravierende Folgen für die betroffenen Patienten.<br />
Der Verlust der geordneten atrialen Kontraktion kann<br />
unter anderem zu Palpitationen und einer Herzinsuffizienz<br />
führen. Ferner erhöht sich das Risiko thromboembolischer<br />
Ereignisse. Die elektrische Kardioversion ist die effektivste<br />
Methode zur Wiederherstellung des Sinusrhythmus.<br />
46<br />
Mit Wirkung ab 1. Juli 2016 hat die KVN jetzt erstmals einen<br />
Versorgungsvertrag mit der AOKN und mit der hkk abgeschlossen,<br />
der es ermöglicht, die elektrische Kardioversion<br />
auch ambulant zu erbringen. Bislang war die elektrische<br />
Kardioversion noch nicht in den Katalog der berechnungsfähigen<br />
Leistungen für die ambulante vertragsärztliche Behandlung<br />
aufgenommen. Die Versorgung der Patienten der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung mit Vorhofflimmern erfolgte<br />
durch eine elektrische Kardioversion in Deutschland<br />
im Rahmen eines stationären Aufenthaltes.<br />
Stärkung der ambulanten Versorgung<br />
Durch die Schaffung von „spezialisierten kardiologischen<br />
Ambulanzen“, die die fachlichen, apparativen und personellen<br />
Fähigkeiten vorhalten, kann die elektrische Kardioversion<br />
nunmehr auch im Rahmen der ambulanten vertragsärztlichen<br />
Versorgung erbracht und ein stationärer Aufenthalt<br />
dieser Patienten vermieden werden. An der Gestaltung<br />
des Vertrages hat der Bundesverband Niedergelassener<br />
Kardiologen e.V. (BNK) wesentlichen Anteil.<br />
Der Vertrag schafft die notwendigen Voraussetzungen für die<br />
Etablierung einer hochwertigen und qualitätsgesicherten Patientenversorgung<br />
für die Durchführung der ambulanten<br />
elektrischen Kardioversion. Er soll<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Honorar & Verträge<br />
- eine hochwertige und qualitätsgesicherte, wirtschaftliche<br />
sowie zweckmäßige Patientenversorgung etablieren, die<br />
den bisherigen Versorgungsprozess optimiert;<br />
- zu einer Verbesserung der Lebensqualität sowie der Patientenzufriedenheit<br />
durch eine enge Zusammenarbeit<br />
der behandelnden Fachärzte und der Vertragspartner von<br />
der Diagnosestellung über die rhythmisierte Therapie bis<br />
hin zur langfristigen Weiterbehandlung beitragen;<br />
- eine Behandlung der Versicherten auf Basis der jeweils<br />
gültigen, evidenzbasierten Leitlinie der Europäischen Gesellschaft<br />
für Kardiologie sichern;<br />
- und 30 Prozent der stationär zu versorgenden Patienten<br />
einer ambulanten Versorgung zuführen.<br />
Kardiologie auf zwei Ebenen<br />
Am Vertrag teilnehmen können Kardiologen entweder in der<br />
1. Versorgungsebene (Genehmigungscode K87) oder aber als<br />
„spezialisierte kardiologische Ambulanz“ in der 2. Ebene.<br />
Die am Vertrag teilnehmenden kardiologischen Ärzte oder<br />
Praxen haben die Aufgabe, die für eine Kardioversion in Frage<br />
kommenden Patienten zu identifizieren, sie über die Behandlung<br />
aufzuklären, sie zur Durchführung der Kardioversion<br />
an eine der dafür spezialisierten kardiologischen Ambulanzen<br />
zu überweisen und Nachuntersuchungen nach der<br />
Kardioversion durchzuführen.<br />
In den spezialisierten kardiologischen Ambulanzen arbeiten<br />
Fachärzte für Innere Medizin und Kardiologie, die an der vertragsärztlichen<br />
Versorgung durch fachärztliche Zulassung als<br />
Arzt oder Berufsausübungsgemeinschaft nach § 95 SGB V<br />
teilnehmen und die qualitativen und apparativen Voraussetzungen<br />
für die Durchführung einer ambulanten Kardioversion<br />
erfüllen. Sie sichern im Überweisungsfall insbesondere<br />
eine kurzfristige Terminvergabe (innerhalb von 14 Tagen)<br />
für die Kardioversion zu und sind nach erfolgtem Eingriff<br />
insbesondere für die fortdauernde Überwachung des Patienten<br />
und einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst verantwortlich.<br />
Von grundlegender Bedeutung für den Vertrag ist eine am<br />
Versorgungsbedarf der Patienten orientierte Zusammenarbeit<br />
zwischen allen am Vertrag teilnehmenden behandelnden<br />
Einrichtungen. Die Behandlung orientiert sich an der derzeit<br />
gültigen, evidenzbasierten Leitlinie (Leitlinie der Europäischen<br />
Gesellschaft für Kardiologie aus dem Jahr 2010/<strong>Update</strong><br />
2012)<br />
■ KVN<br />
a Die Vereinbarung ist im KVN-Portal unter Verträge > Besondere<br />
Versorgung > Link: hkk – Elektrische Kardioversion<br />
oder AOKN – Elektrische Kardioversion veröffenticht.<br />
8 | 2016<br />
Ambulante<br />
Kardioversion<br />
Über die ambulante Kardioversion<br />
sprach das niedersächsische ärzteblatt<br />
mit Dr. Uwe Gremmler, Vorsitzendes<br />
des Verbandes Niedergelassener<br />
Kardiologen in Niedersachsen.<br />
nä: Ist die ambulante Durchführung<br />
einer Kardioversion mit gleicher<br />
Effektivität und Sicherheit möglich wie im stationären Bereich?<br />
Dr. Gremmler: Vergleichende Studien mit stationär therapierten<br />
und ambulant therapierten Patientengruppe ergab<br />
keine signifikanten Unterschiede bezüglich Erfolg, Rezidiv<br />
und Sicherheit der Behandlung .<br />
nä: Können Sie konkrete Zahlen nennen?<br />
Dr. Gremmler: Die Studien ergaben, dass ambulante Kardioversionen<br />
in über 80 Prozent erfolgreich waren. Es zeigte<br />
sich bei den Patienten eine Abhängigkeit des Kardioversionserfolges<br />
vom Bestehen des Vorhofflimmerns. In der statistischen<br />
Analyse stellten sich keine klinischen Parameter<br />
als signifikant mit einem Rezidiv verbunden dar. Behandlungsbedürftige<br />
Akutkomplikationen traten bei unter zwei<br />
Prozent der ambulanten Kardioversionen auf.<br />
nä: Waren dies schwere Komplikationen?<br />
Dr. Gremmler: Schwere Komplikationen, insbesondere<br />
Embolien, wurden nicht beobachtet. Es traten keine schweren<br />
Blutungskomplikationen bei den chronisch antikoagulierten<br />
Patienten auf.<br />
Voraussetzung dafür ist immer eine suffiziente Behandlung<br />
mit Gerinnungshemmern. In vielen Fällen wird im Rahmen<br />
der Kurznarkose vor der Kardioversion noch eine Darstellung<br />
der Vorhöfe , insbesondere des linken Vorhofohres<br />
durchgeführt, um mögliche bereits vorhandene Blutgerinsel<br />
auszuschließen.<br />
nä: Wie beurteilen Sie insgesamt die ambulante Kardioversionen?<br />
Dr. Gremmler: Ambulante Kardioversionen sind der Therapie<br />
im stationären Rahmen gleichwertig und zudem deutlich<br />
kostengünstiger durchführen. Als Konsequenz dieser Untersuchung<br />
ist bei kreislaufstabilen Patienten im Rahmen von<br />
elektiven Eingriffen die ambulante Kardioversion des Vorhofflimmerns<br />
der stationären Behandlung vorzuziehen.<br />
■ KVN<br />
47
Honorar & Verträge<br />
Abschied von der<br />
Wunderwurzel<br />
Ab Oktober gibt es ein neues Testverfahren zur<br />
Früherkennung von Darmkrebs. Es löst den alten<br />
Hämoccult-Test auf Guajakbasis ab. Damit endet<br />
eine Epoche der Guajak-Verwendung, die vor<br />
500 Jahren begann<br />
Ab Oktober gibt es ein neues Testverfahren zur Früherkennung<br />
von Darmkrebs. Die Untersuchung auf okkultes Blut<br />
im Stuhl erfolgt dann mit einem quantitativen immunologischen<br />
Test. Anspruch auf die Untersuchung haben wie bisher<br />
Versicherte ab einem Alter von 50 Jahren. Ärzte geben<br />
den Stuhltest wie bisher an ihre Patienten aus.<br />
Studien haben gezeigt, dass mit immunologischen Tests<br />
(iFOBT) nicht sichtbares Blut im Stuhl mit einer höheren Sensitivität<br />
nachgewiesen werden kann. Der Gemeinsame Bundesausschuss<br />
(G-BA) hat daher festgelegt, den bislang verwendeten<br />
Guajak-basierten Test abzulösen und die Krebsfrüherkennungs-Richtlinie<br />
entsprechend zu ändern.<br />
Der Test wird künftig im Labor und nicht mehr in der Praxis<br />
ausgewertet. Auch Hausärzte können den immunologischen<br />
Test bei Untersuchungen wie dem Check-up 35 ausgeben,<br />
sofern die Patienten das Anspruchsalter von 50 Jahren<br />
erreicht haben. Ärzte benötigen dafür eine Abrechnungsgenehmigung<br />
für Leistungen des EBM-Abschnitts 32.3.<br />
Sie sind zudem verpflichtet, Angaben wie verwendete Tests,<br />
Gesamtzahl der untersuchten und der positiven Proben zur<br />
Evaluation des Früherkennungsprogramms zu erfassen.<br />
Der G-BA hat auch festgelegt, dass Ärzte, die nach einem positiven<br />
iFOBT eine Koloskopie durchführen, das Ergebnis elektronisch<br />
dokumentieren müssen. Hierfür wird die bisherige<br />
Dokumentation zur Früherkennungskoloskopie um ein Feld<br />
erweitert. Künftig kreuzen Ärzte an, ob es sich um eine „Koloskopie<br />
als primäre Screening-Untersuchung“ handelt oder<br />
um eine „Koloskopie nach positivem iFOBT“. Die Anpassung<br />
im Praxisverwaltungssystem werden die Software-Hersteller<br />
mit dem <strong>Update</strong> für das 1. Quartal 2017 vornehmen.<br />
48<br />
Syphilitiker.<br />
Spielkarte aus dem<br />
16. Jahrhundert.<br />
Der Beschluss des G-BA zur Änderung des Testverfahrens<br />
wird noch vom Bundesgesundheitsministerium geprüft und<br />
tritt nach Nichtbeanstandung und Bekanntgabe im Bundesanzeiger<br />
am 1. Oktober 2016 in Kraft. Lediglich der Beschluss<br />
zur Änderung des Dokumentationsbogens tritt erst<br />
am 1. Januar 2017 in Kraft. Das Merkblatt zur Darmkrebsfrüherkennung,<br />
das auf der Durchführung eines Guajak-basierten<br />
Tests basiert, verliert dann seine Gültigkeit.<br />
Auf Du und Du mit der Syphilis<br />
Mit dem Verzicht auf den guajak-basierten Stuhltest verliert<br />
die jahrhundertelange Verwendung des Guajakholzes weiter<br />
an Bedeutung. Der Guajakholzbaum, lat. Guaiacum officinale,<br />
ist ein immergrüner Baum mit lederartigen Blättern<br />
und einer Höhe bis zu 13 Metern. Seine Heimat hat er in<br />
Südflorida und auf den Bahamas.<br />
Als spanische Seefahrer Anfang des 16. Jahrhunderts die bis<br />
dahin unbekannte Syphilis nach Europa einschleppten,<br />
meinte man, im Guajak auch ein Heilmittel gegen die „Lustseuche“<br />
gefunden zu haben. Die Syphilis hatte sich in dem<br />
alten Kontinent rasend schnell ausgebreitet - in den Badestuben,<br />
den Bordellen, den Kneipen. Sie übersprang alle Regionen<br />
und sozialen Schichten. Selbst Erasmus von Rotterdam,<br />
der Stern der Humanisten, wurde von ihr ereilt.<br />
niedersächsisches ärzteblatt<br />
Fotos: buch & bild 4/1999; flickr
Honorar & Verträge<br />
Eine Ochsentour<br />
1518, während des Augsburger Reichstages, versuchte er<br />
dann das Äußerte: Eine Guajak-Kur. Es muss eine Rosskur<br />
gewesen sein, und die Syphilis scheint ihm zu dieser Zeit<br />
schon so heftig zugesetzt zu haben, dass er keinen anderen<br />
Weg mehr sah. Vierzig Tage dauerte die Generalkur, eine<br />
kombinierte Schwitz-, Trink- und Hungertherapie. Hutten<br />
musste einen Sud aus in Wasser gekochten Guajakspänen<br />
trinken; der beim Destillieren entstehende Schaum wurde<br />
auf die Wunden geschmiert. Um die segensreiche Wirkung<br />
des Therapeutikums noch zu erhöhen, wurde der Patient auf<br />
eine radikale Diät gesetzt.<br />
Heute eine bibliophile Rarität: Ulrich von Huttens humanistisch-medizinischer<br />
Traktat über die Guajakkur.<br />
Über die richtige Therapie wurde offen diskutiert. Das hat<br />
damit zu tun, dass die Syphilis im 16. Jahrhundert noch nicht<br />
mit dem Ruch des Unmoralischen, Verwerflichen versehen<br />
war. Der Umgang mit der Sexualität war freizügiger – auch<br />
der mit ihren Folgen. Im Guajakholz, meinte man eine Zeitlang,<br />
sei ein Kraut gegen die „Franzosenkrankheit“ gewachsen.<br />
König Franz I. von Frankreich soll ganze Wagenladungen<br />
davon für seinen Hof geordert haben.<br />
Geradezu ein literarisches Denkmal hat der deutsche Humanist<br />
Ulrich von Hutten (1488-1523) dem Guajak gesetzt.<br />
Hutten hatte sich mit der Syphilis wahrscheinlich infiziert,<br />
als er 1508 Student in Leipzig bei seinem Lehrer Johannes<br />
Aesticampianus war.<br />
Mit großer Freimütigkeit hat Hutten immer wieder die<br />
Symptome seiner Krankheit beschrieben: offene Geschwüre,<br />
Anschwellungen, Verhärtungen, Schüttelfrost, Fieber.<br />
Dazwischen immer wieder beschwerdefreie Perioden. Doch<br />
das Fieber wurde ein immer wiederkehrender Begleiter für<br />
Hutten, der als adliger Literat in den Spitzen der Gesellschaft<br />
verkehrte.<br />
8 | 2016<br />
Ob es nützte? Man kann vermuten, dass die Therapie dem<br />
Patienten in einer Weise zusetzte, dass jedes Krankheitssymptom<br />
am Ende nebensächlich war. Hutten aber war zunächst<br />
fest davon überzeugt, durch das Guajak geheilt zu<br />
sein. Voller Dankbarkeit schrieb er einen erschöpfend-detaillierten<br />
Erfahrungsbericht, durch den wir bis heute Kenntnis<br />
über die Guajakkur haben: „Ten eq de guaiaci medicina<br />
et morbo gallico liber unus“. Es ist der vielleicht eindringlichste<br />
und umfassendste medizinische Traktat über diese<br />
Behandlungsform, der uns überliefert ist.<br />
Doch das Guajakholz versagte. Schon Mitte des 16. Jahrhunderts<br />
war erwiesen, dass es gegen die Syphilis nichts<br />
taugte. Zu dieser Zeit war Hutten, wie viele seiner Zeitgenossen,<br />
längst an der Krankheit zu Grunde gegangen. In anderen<br />
medizinischen Zusammenhängen fand das Gewächs<br />
aus Südamerika aber weiter Verwendung – wie eben auch<br />
in dem Hämocculttest. Jetzt verliert es ein weiteres Stück seiner<br />
Bedeutung.<br />
Dennoch wird Guajak wohl nicht ganz aus der Medizin verschwinden.<br />
Es besitzt durchaus therapeutische Eigenschaften:<br />
Es hemmt das Wachstum von Pilzen und hat eine wasser-<br />
und schweißtreibende Wirkung. Das war es wohl, worauf<br />
man vor 500 Jahren im Kampf gegen die Lustseuche baute.<br />
Heute wird es in der Homöopathie begleitend bei der<br />
Behandlung von rheumatischen Erkrankungen und Gicht<br />
eingesetzt, ebenso bei Atemwegserkrankungen und Halsentzündungen.<br />
Auch in einigen Mundwässern ist es enthalten.<br />
■ Dr. Uwe Köster<br />
49
Arzneimittel & Verordnung<br />
Verordnung nach Plan<br />
Fragen und Antworten zum bundeseinheitlichen Medikationsplan ab<br />
1. Oktober 2016<br />
Patienten, die gleichzeitig mindestens drei verordnete Medikamente<br />
einnehmen beziehungsweise anwenden, haben<br />
ab 1. Oktober 2016 Anspruch auf einen für sie verständlichen<br />
Medikationsplan durch ihren behandelnden Arzt.<br />
Über diesen Anspruch müssen Ärzte ihre Patienten zudem<br />
informieren. So sieht es das E-Health-Gesetz vor. Ziel ist es,<br />
Patienten mit dem Medikationsplan bei der richtigen Einnahme<br />
ihrer Medikamente zu unterstützen.<br />
Die Ärzte erhalten für die Erstellung und Aktualisierung des<br />
einheitlichen Medikationsplans eine Vergütung. Der erstausstellende<br />
Arzt ist zur weiteren Aktualisierung verpflichtet,<br />
Apotheker aktualisieren auf Wunsch des Versicherten.<br />
Aktualisierungen durch andere Ärzte und Krankenhäuser<br />
sind ebenfalls möglich.<br />
Inhalte des Medikationsplans<br />
Der Medikationsplan enthält eine Übersicht über die verschreibungspflichtigen<br />
und frei verkäuflichen Arzneimittel<br />
eines Patienten. Dazu werden unter anderem der Wirkstoff,<br />
die Dosierung, der Einnahmegrund sowie sonstige Hinweise<br />
zur Einnahme aufgeführt.<br />
Zusätzlich ist ein optional nutzbarer Barcode auf dem Medikationsplan<br />
aufgebracht. Er enthält die Informationen des<br />
Plans in digitaler Form und ermöglicht, dass dieser unabhängig<br />
von der jeweiligen Praxis- oder Apothekensoftware<br />
per Scanner eingelesen und aktualisiert werden kann. Auf<br />
diesem Weg ist eine unkompliziertere Aktualisierung in Praxen,<br />
in Apotheken und auch in Krankenhäusern möglich.<br />
Medikationsplan in der Praxissoftware<br />
Um eine einheitliche Implementierung in die Praxisverwaltungssysteme<br />
zu erreichen, wird die KBV ihre etablierten<br />
Zertifizierungsverfahren auch auf die Funktionalitäten der<br />
Medikationspläne ausweiten.<br />
Ab 2018 soll der Medikationsplan auch auf der elektronischen<br />
Gesundheitskarte gespeichert werden.<br />
Häufige Fragen zum Medikationsplan<br />
Mein Praxisverwaltungssystem (PVS) hat doch schon einen<br />
Medikationsplan. Warum muss der jetzt bundesweit ein einheitliches<br />
Format bekommen?<br />
Schon jetzt haben viele Praxissysteme die Möglichkeit, einen<br />
Medikationsplan zu drucken. Aussehen und Qualität der<br />
Pläne sind jedoch sehr unterschiedlich. Manche Pläne haben<br />
beispielsweise eine sehr kleine Schriftgröße, andere enthalten<br />
nur unvollständige Informationen zur Dosierung<br />
oder bieten keine Möglichkeit, Hinweise oder Behandlungsgründe<br />
anzugeben. Im Rahmen eines Aktionsplans haben<br />
sich Ärzte, Krankenkassen, Patientenverbände, Hersteller<br />
von Praxissoftware und weitere Beteiligte daher unter Federführung<br />
der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft<br />
(AkdÄ) auf einen Mindeststandard geeinigt, der nun<br />
gesetzlich umgesetzt wurde.<br />
Warum trägt der Medikationsplan einen Hinweis, dass Vollständigkeit<br />
und Aktualität nicht gewährleistet sind? Sollte das<br />
nicht das Ziel eines solchen Medikationsplans sein?<br />
Natürlich sollten alle Beteiligten einen möglichst vollständigen<br />
und aktuellen Plan anstreben. Dabei kommt es insbesondere<br />
auf die Mitarbeit der Patienten an. Diese sollten<br />
auch wissen, welche möglichen Risiken bestehen, wenn einzelne<br />
Arzneimittel nicht auf dem Medikationsplan erscheinen.<br />
Die KBV bereitet diesbezüglich eine entsprechende Patienteninformation<br />
vor.<br />
Es ist aber durchaus möglich, dass ein Patient sich Arzneimittel<br />
verschreiben lässt oder als Selbstmedikation erwirbt,<br />
ohne den Medikationsplan aktualisieren zu lassen. Daher<br />
kann nicht sichergestellt werden, dass wirklich alle Medikamente<br />
auf dem Medikationsplan enthalten sind. Zudem<br />
ist es zulässig, dass auf Wunsch des Patienten einzelne Arzneimittel<br />
nicht auf den Medikationsplan aufgenommen werden.<br />
Daher trägt der Medikationsplan standardmäßig diesen<br />
Hinweis. Bei einer Medikationsanamnese sollte deshalb<br />
auch stets erfragt werden, ob der Patient die Medikamente<br />
noch wie auf dem Plan angegeben einnimmt und ob er gegebenenfalls<br />
noch weitere Arzneimittel anwendet.<br />
Kann ich die bestehende Medikation aus meiner Patientendokumentation<br />
in den Plan übernehmen?<br />
Ja. Die PVS-Hersteller müssen die Funktionalitäten ihrer Me-<br />
50<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Arzneimittel & Verordnung<br />
dikationsplan-Module von der KBV zertifizieren lassen. Im<br />
Rahmen dieser Zertifizierung sind sie verpflichtet, eine Übernahme<br />
der im PVS gespeicherten Daten zur Medikation eines<br />
Patienten in den Medikationsplan zu ermöglichen. Dadurch<br />
kann ein Medikationsplan auch unabhängig von der<br />
Ausstellung eines Rezeptes erzeugt und ausgedruckt werden.<br />
Der Medikationsplan hat einen Barcode. Brauche ich jetzt<br />
neue technische Geräte, um den Medikationsplan nutzen zu<br />
können? … zum Beispiel einen neuen Drucker?<br />
Der auf dem Medikationsplan aufgedruckte Barcode soll es<br />
ermöglichen, die im Plan enthaltenen Informationen einfach<br />
einzulesen. Dazu muss der Plan in einer bestimmten Qualität<br />
ausgedruckt werden. Dafür reichen in der Regel die heute<br />
weit verbreiteten Laserdrucker mit einer Auflösung von<br />
300 dpi.<br />
…oder einen Barcodescanner?<br />
Ärzte, die die Medikationspläne ihrer Patienten einlesen<br />
möchten, brauchen dafür einen geeigneten Barcodescanner.<br />
Dessen Kauf ist aber für keinen Arzt verpflichtend. Die Entscheidung<br />
hängt unter anderem davon ab, ob ein Arzt häufig<br />
in die Situation kommt, Informationen von erstellten oder<br />
aktualisierten Medikationsplänen zu übernehmen. In diesem<br />
Fall ist ein Barcodescanner sicherlich hilfreich.<br />
Was passiert, wenn ein Barcode nicht eingelesenen werden<br />
kann, beispielsweise weil der Bereich verschmutzt ist oder<br />
in nicht ausreichender Qualität ausgedruckt wurde?<br />
Der Barcode ist eine optional nutzbare Hilfsfunktion. Sollte<br />
er einmal nicht genutzt werden können, muss die auf dem<br />
Medikationsplan enthaltene Information abgetippt werden.<br />
Dies wäre allerdings auch der Fall, wenn der Plan gar keinen<br />
Barcode hätte.<br />
Warum wurde die Wirkstärke als Extra-Spalte aufgenommen?<br />
Sie ist doch ohnehin im Handelsnamen angegeben.<br />
Inhalte und Spaltenreihenfolge des Medikationsplans entsprechen<br />
den Empfehlungen aus dem Aktionsplan Arzneimitteltherapiesicherheit<br />
des BMG und wurden in einem<br />
mehrjährigen Verfahren erarbeitet und festgelegt. Da es auch<br />
möglich ist, auf den Handelsnamen zu verzichten und den<br />
Plan ausschließlich mit Angaben zu Wirkstoff, Wirkstärke<br />
und Darreichungsform zu erstellen, muss es möglich sein,<br />
die Wirkstärke ergänzend anzugeben.<br />
■ KBV/KVN<br />
a Weitere Informationen unter<br />
www.kbv.de/html/medikationsplan.php<br />
Foto: KBV<br />
Beispiel aus dem ARMIN-Modellprojekt Sachsen/Thüringen<br />
8 | 2016<br />
51
Arzneimittel & Verordnung<br />
Stillen nach einmaliger<br />
Metronidazol-Einnahme?<br />
Kurze Stillpause zur Risikominimierung<br />
ist ratsam<br />
Anfrage an ATIS<br />
Herr Dr. K., Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, betreut<br />
einen gestillten Säugling, dessen Mutter eine einmalige Dosis<br />
von zwei Gramm Metronidazol wegen einer genitalen<br />
Infektion einnehmen soll, und fragt, ob die Patientin dabei<br />
stillen darf. Keine weiteren Angaben zur Indikation für Metronidazol<br />
sowie den gesundheitlichen Zustand und das Alter<br />
des Säuglings.<br />
Antwort von ATIS<br />
Metronidazol geht in die Muttermilch über und kann darin<br />
nach oraler Gabe Konzentrationen in Höhe der mütterlichen<br />
Plasmaspiegel erreichen.<br />
Laut Datenbank Embryotox ist unter einer einmaligen Gabe<br />
von zwei Gramm Metronidazol keine Einschränkung des<br />
Stillens erforderlich; die Erfahrungen mit etwa sechzig unter<br />
Metronidazol gestillten Säuglingen zeigten keine negativen<br />
Auswirkungen bis auf in Einzelfällen beobachtete dünnere<br />
Stühle bzw. Durchfall (1, 2). Demgegenüber empfehlen<br />
die Fachinformationen der verschiedenen oralen Metronidazol-Präparate<br />
(z.B. Clont ® , Metronidazol 400 Heumann,<br />
Metronidazol Aristo ® ) während der Metronidazol-<br />
Einnahme das Stillen zu unterbrechen (3).<br />
Empfehlung<br />
Obwohl bei einer einmaligen Metronidazol-Einnahme der<br />
stillenden Mutter keine nennenswerten negativen Auswirkungen<br />
beim gestillten Säugling zu erwarten sind, empfehlen<br />
wir zur Risikominimierung das Stillen nach der Metronidazol-Einnahme<br />
der Mutter für 24 Stunden zu pausieren,<br />
die Muttermilch abzupumpen und zu verwerfen.<br />
Kommentar<br />
Allgemein lässt sich ein Risiko für den gestillten Säugling<br />
durch Medikamenten-Einnahme der Mutter selten ausschließen.<br />
Im Gegensatz zur therapeutischen Situation in der<br />
Pädiatrie wird dabei das Risiko für eine unerwünschte Arzneimittelwirkung<br />
nicht durch einen Nutzen der medikamentösen<br />
Therapie für den Säugling aufgewogen. Zum Ausschluss<br />
jedes Risikos raten die haftungsrechtlich entscheidenden<br />
Fachinformationen in der Regel zum Abstillen unter<br />
der Medikation. Demgegenüber steht der unzweifelhafte<br />
Nutzen des Stillens.<br />
Im vorliegenden Fall stellt die kurzfristige Stillpause einen<br />
Ausweg aus diesem Dilemma dar. Andernfalls ist – akzeptables<br />
Risiko und adäquate Kontrolle des Säuglings vorausgesetzt<br />
– eine ausführliche dokumentierte Aufklärung und<br />
Einwilligung der Mutter erforderlich. Vermieden werden<br />
müssen eigenmächtige Therapiemodifikationen wie z.B.<br />
Dosisreduktionen oder Suche nach „ungefährlichen Alternativen“,<br />
mit unkalkulierbaren Folgen sowohl für die Mutter<br />
als auch für den gestillten Säugling.<br />
Dr. med. Kristine Chobanyan-Jürgens<br />
Prof. Dr. med. Dirk O. Stichtenoth<br />
Institut für Klinische Pharmakologie<br />
Medizinische Hochschule Hannover<br />
& Literatur<br />
(1) Embryotox-Datenbank des Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie<br />
der Charité in Berlin 2016 [www.embryotox.de]<br />
(2) Schäfer, Spielmann, Vetter. Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit; 8.<br />
Auflage, Urban & Fischer Verlag, Stuttgart, 2012<br />
(3) Fachinformation; Fachinfo CD, BPI Service GmbH 2016<br />
Kontakt zu Atis<br />
Alle Anfragen zur Arzneimitteltherapie können auf folgendem<br />
Wege an ATIS gestellt werden: Vorzugsweise per<br />
Fax: 0511 380-3326. Telefon: 0511 380-3222. Postanschrift:<br />
KV Niedersachsen, z.H. Frau Susanne Hensel, Berliner<br />
Allee 22, 30175 Hannover. Die ATIS-Homepage mit<br />
elektronischem Anfrageformular ist im KVN-Mitgliederportal<br />
unter Verordnungen > Arzneimittel > therapeutische<br />
Informationen zu finden. Wir bitten aus organisatorischen<br />
Gründen, Anfragen an die genannte KVN-Adresse zu richten.<br />
Ihre Anfrage wird dann entweder dort direkt beantwortet<br />
oder an das Institut für Klinische Pharmakologie der<br />
MHH weitergeleitet.<br />
Foto: Helene Souza/ pixelio<br />
52<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Selbstverwaltung<br />
Sommerfest der Bezirksstelle Braunschweig<br />
„Bezirksstellenversammlung einmal anders!“ so das Motto des<br />
diesjährigen Sommerfestes in der Bezirksstelle Braunschweig.<br />
Ein neues Konzept des alten Klassikers sollte wieder Schwung<br />
in die berufspolitische Diskussion vor Ort bringen, die Kollegialität<br />
fördern und den Nachwuchs motivieren.<br />
Auftakt bildete ein im Stil der Fußball-EM geprägter, gesundheitspolitischer<br />
Dialog zwischen Dr. med. Andreas<br />
Goe pfert (l.), neuer Klinikgeschäftsführer des Städtischen Klinikums<br />
Braunschweig, und Dr. med. Thorsten Kleinschmidt<br />
(r.), Vorsitzender des Bezirksausschusses der KVN-Bezirksstelle<br />
Braunschweig.<br />
Locker moderierte Stefan Hofmann (m.), Bezirksstellen-Geschäftsführer,<br />
das Gespräch und ließ den Ball zwischen dem<br />
ambulanten und stationären Vertreter hin und her fliegen.<br />
Durchaus provokante Thesen sollten das gut besuchte Forum<br />
zum Nachdenken anregen. Politische Impulse zu Portalpraxen<br />
am Krankenhaus sowie ambulante Kooperationsideen<br />
mit dem Klinikum wurden bei sommerlichen Temperaturen<br />
von noch sicherlich über 30 Grad heiß diskutiert.<br />
Es schloss sich ein entspannter Abend mit sehr angeregten<br />
Gesprächen an, die von dem Braunschweiger Arzt und Pianisten<br />
Dr. med. Jan Behrens begleitet wurden. Bis spät in den<br />
Abend waren Vertreter der Krankenkassen, der Krankenhäuser,<br />
der Politik und zahlreiche Mitglieder vertreten und<br />
haben sich gefreut, dass die jahrelange Abstinenz eines Sommerfestes<br />
in der Bezirksstelle Braunschweig nun ein sommerliches<br />
Ende gefunden hat.<br />
■ KVN<br />
Neue Bereitschaftsdienstpraxis<br />
im Krankenhaus Neustadt<br />
Fotos: D. Haffke; KVN<br />
Seit dem 1. Juli 2016 ist der ambulante<br />
kassenärztliche Bereitschaftsdienst für<br />
die Bereiche Neustadt/Garbsen/ Wunstorf/Hagenburg/Seelze<br />
neu organisiert.<br />
Patienten aus diesen Regionen finden im<br />
Klinikum Region Hannover Krankenhaus<br />
Neustadt am Rübenberge eine zentrale<br />
Anlaufstelle mit einer Bereitschaftsdienstpraxis<br />
der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung Niedersachsen (KVN).<br />
„Die KVN-Bereitschaftsdienstpraxis am<br />
Krankenhaus ist die zentrale Anlaufstelle für Patienten, die aufgrund<br />
akuter Erkrankungen sofort und nicht erst am nächsten<br />
Werktag vom niedergelassenen Haus- oder Facharzt ambulant<br />
behandelt werden müssen. Es ergeben sich insgesamt viele<br />
Vorteile aus dem Betrieb einer zentralen Bereitschaftsdienstpraxis<br />
am Krankenhaus: Bei Bedarf können wir die Infrastruktur<br />
des Krankenhauses für weitere Diagnosen mitnutzen,<br />
das ist ein Vorteil für Patient und Arzt“, so Dr. Bernhard<br />
Specker, Geschäftsführer der Bezirksstelle Hannover der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung Niedersachsen (KVN) anlässlich einer<br />
Pressekonferenz zur Eröffnung der<br />
neuen Räumlichkeiten.<br />
Daneben gibt es weiterhin die Zentrale<br />
NotAufnahme (ZNA) am Krankenhaus<br />
in Neustadt. „In die ZNA des<br />
Krankenhauses in Neustadt kommen<br />
pro Woche vier- bis fünfhundert Patienten,<br />
das sind rund siebzig am Tag.<br />
Dr. B. Specker, Dr. J. Tempel,<br />
Jeder davon nimmt individuell für sich<br />
Pflegedienstleiterin H. Nolte<br />
in Anspruch, ein Notfall zu sein. Und<br />
doch können fast 60 Prozent der hilfesuchenden<br />
Patienten nach einer ambulanten Behandlung<br />
wieder nach Hause geschickt werden, in der Unfallchirurgie<br />
sind es gar fast 90 Prozent“, berichtet Dr. med. Jürgen<br />
Tempel, Leitender Arzt der Zentralen Notaufnahme. Für ambulante<br />
Fälle sind nun die niedergelassenen Haus- und Fachärzte<br />
der Bereitschaftsdienstpraxis während der Öffnungszeiten<br />
zuständig. „Erst die ärztliche Einweisung durch einen<br />
Vertragsarzt ist im Regelfall die Eintrittskarte in die stationäre<br />
Behandlung“, so Tempel.<br />
■ KVN<br />
8 | 2016<br />
53
Selbstverwaltung<br />
Der Status Quo ist gut<br />
Zwischen leichter Erreichbarkeit und künftigem Ärztemangel – KVN-Vorstandsvorsitzender<br />
Mark Barjenbruch im „Gespräch auf der Bank“ über die Zukunft<br />
der ärztlichen Versorgung in Niedersachsen<br />
Herr Barjenbruch, über die Zukunft der ambulanten medizinischen<br />
Versorgung im ländlichen Raum wird derzeit<br />
viel diskutiert. Modelle wie die rollende Arztpraxis oder<br />
der breite Einsatz von Telemedizin sind inzwischen im Gespräch.<br />
Auf der anderen Seite hat die KVN kürzlich errechnet,<br />
dass die Patienten – selbst in einem Flächenland<br />
wie Niedersachsen – durchschnittlich nur zehn Minuten<br />
bis zum nächsten Hausarzt unterwegs sind. Jammern wir<br />
beim Thema Ärztemangel vielleicht einfach nur auf hohem<br />
Niveau? Wie beurteilen Sie den Staus quo?<br />
Den Status Quo würde ich noch als gut bezeichnen. Das<br />
heißt aber nicht, dass wir nicht Maßnahmen planen sollten,<br />
um schlechtere Zukunftsszenarien verhindern zu können.<br />
Wir haben kürzlich eine Prognose in Richtung 2030 gemacht,<br />
der die Bevölkerungsentwicklung des Landes und die<br />
vermutete Arztzahlentwicklung zugrunde lag. Dabei haben<br />
wir festgestellt, dass wir insbesondere im hausärztlichen Bereich<br />
auf Versorgungslücken zusteuern. Es gibt natürlich auch<br />
Entwicklungen bei der Bevölkerungsdichte, die zu berücksichtigen<br />
sind. In den Regionen Harz und Solling wird zum<br />
Beispiel bald kaum noch Bevölkerung zu finden sein. Da<br />
stellt sich schon die Frage, wie die Versorgung in den dünn<br />
besiedelten Gebieten langfristig gesichert werden kann.<br />
Durch Praxisassistenten und Telemedizin?<br />
Darüber wird zwar viel diskutiert – es entspricht aber letztendlich<br />
nicht dem Wunsch der Bevölkerung. Telemedizin<br />
oder mobile Lösungen können immer nur Hilfsmittel sein,<br />
um die Präsenz des Arztes kurzzeitig auszuweiten. Das gilt<br />
auch für arztentlastende Assistentinnen. Der Patient möchte<br />
den echten Arzt sehen.<br />
Deshalb muss der Arzt als „Driving Doctor“ bald über die<br />
Dörfer tingeln? Über die mobile Praxis ist ja schon laut<br />
nachgedacht worden.<br />
Wir haben selbst im Landkreis Wolfenbüttel ein Arztmobil<br />
getestet. Im Nachgang muss man ehrlich sagen: Wir waren<br />
mit dem Konzept der Zeit noch ein wenig voraus. Der Bedarf<br />
war noch nicht da. Wir testen nun ein anderes Modell<br />
in der Region Leer in Ostfriesland. Da werden die Patienten<br />
abgeholt und zum Arzt gefahren. Das teure Gut Arzt bleibt<br />
also am Standort und es gibt eine Art Shuttleservice.<br />
Klingt aufwändig und teuer.<br />
Das Problem könnten wir in Deutschland lösen, indem wir<br />
das Beförderungsgesetz anders regeln. Dann könnte beispielsweise<br />
auch der Tiefkühllieferant oder der DHL-Mann<br />
einen Patienten mit in die Stadt nehmen. Wir haben ja das<br />
Problem, dass es in vielen Landstrichen nahezu keinen öffentlichen<br />
Personennahverkehr gibt. Da sind die Gemeinden<br />
und Kommunen in der Pflicht, für bessere Strukturen zu<br />
kämpfen. Wir müssen auch punktuell sehr genau gucken und<br />
auch die nicht unproblematische Altersentwicklung der<br />
Kollegen in den nächste Jahren beachten, damit wir die Entwicklungen<br />
in den besonders kritischen Landkreise verfolgen<br />
können. Die Verteilungsproblematik Stadt–Land wird<br />
uns zunehmend beschäftigen.<br />
Wenn man die Diskussionen verfolgt, drängt sich manchmal<br />
der Eindruck auf, dass der freiberuflich tätige Arzt in<br />
eigener Praxis auf dem Land abgeschrieben ist. Ist er ein<br />
Auslaufmodell, um dessen Erhalt sich kein Mensch mehr<br />
kümmert?<br />
Ich wäre froh, wenn wir da mehr Unterstützung bekämen:<br />
Da haben wir Belastungs- und Angstszenarien wie die Arzneimittelregresse,<br />
die dringend beseitigt werden müssten.<br />
Wir arbeiten derzeit auch mit Fördergeldern und intensiver<br />
Niederlassungsbetreuung. Viele junge Ärzte ziehen auch die<br />
Kollegialität einer Gemeinschaftspraxis dem Einzelkämpfertum<br />
vor. Daher versuchen wir, die bereits niedergelassenen<br />
Kollegen stärker zu Kooperationen zu bewegen. Ich<br />
glaube auch, dass dies der richtige Weg ist: Es gibt zwar auch<br />
das MVZ – aber als angestellter Arzt in einem MVZ ist man<br />
auch schneller wieder weg. Wenn dagegen ein Arzt in eine<br />
Praxis investiert und sie betreibt, ist er ein langfristig verlässlicher<br />
Faktor für die Patienten.<br />
Ziehen die finanziellen Anreize denn überhaupt bei den<br />
jungen Ärzten?<br />
Das Angebot wird schon angenommen. Es ist aber schwer<br />
zu sagen, wie hoch die Förderung sein muss, um jemanden<br />
zu überzeugen. Das ist bestimmt auch bei jedem Nachwuchsarzt<br />
anders. Prinzipiell ist das Geld nicht alles – es<br />
muss auch eine gewisse Sympathie für das Leben und Arbeiten<br />
auf dem Land da sein. Natürlich muss die Gemeinde<br />
dem Lebenspartner auch Perspektiven bieten.<br />
54<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Selbstverwaltung<br />
Wie könnten sich die Gemeinden da mehr engagieren?<br />
Ein Bürgermeister kennt die Wirtschaftsfaktoren der Region<br />
und weiß, wo jemand arbeiten kann. Durch seine gute Vernetzung<br />
kann er dann sicher Kontakte herstellen. Ich werbe<br />
immer dafür, dass die Gemeinden den Arzt auch als Wirtschaftsfaktor<br />
begreifen sollen. Die zukünftige Bevölkerung<br />
will und braucht einen Arzt.<br />
Manche KVen setzen auf Eigeneinrichtungen – eine Praxis-Fahrschule,<br />
die Schritt für Schritt in die Freiberuflichkeit<br />
führen soll.<br />
Einen Arzt über eine solche „assistierte Niederlassung“ an<br />
die Freiberuflichkeit heranzuführen, kann funktionieren. Das<br />
sollte aber ein absoluter Notnagel sein. Wir haben eine KV-<br />
Praxis im Emsland, die auch gut läuft. Ich würde dem dort<br />
tätigen Arzt aber lieber heute als morgen die Praxis übergeben.<br />
In einem anderer Landkreis konnten wir eine solche<br />
Konstellation vermeiden. Da haben wir alle Ärzte zusammengetrommelt<br />
und gefragt: Wollt Ihr wirklich, dass wir als<br />
KV hier tätig werden? Es hat sich dann zum Glück noch ein<br />
Kollege gefunden, der eine Zweigpraxis eröffnen will.<br />
Wie hilfreich oder hemmend ist die Bedarfsplanung?<br />
Das ist ja eine statistische Grundlage, die nie den tatsächlichen<br />
Versorgungsbedarf abgebildet hat. Uns hat geholfen,<br />
dass wir im hausärztlichen Bereich die Planungsbereiche<br />
neu zuschneiden konnten. Wir können nun die Stadt vom<br />
Landbereich filetieren – wenn die Stadt gesperrt ist, können<br />
wir den Arzt wieder in die Fläche bekommen. Das Problem<br />
ist, dass die Bedarfsplanung nichts darüber aussagt, was tatsächlich<br />
nötig ist.<br />
KBV-Chef Dr. Andreas Gassen<br />
hat kürzlich die Existenzberechtigung<br />
kleinerer<br />
Kliniken auf dem Land angezweifelt.<br />
Die konnten<br />
zum Teil geschlossen und<br />
durch ambulante Strukturen<br />
ersetzt werden. Stimmen<br />
Sie dem zu?<br />
Ob ich die gleich schließen<br />
würde, weiß ich nicht. Ich<br />
könnte mir aber ein gutes Belegarztsystem vorstellen, bei<br />
dem Niedergelassene auch am Krankenhaus arbeiten. Wir<br />
verfolgen da eher das Ziel, mit den Krankenhäusern gemeinsam<br />
Lösungen zu suchen. Dafür braucht man aber natürlich<br />
auch die verbindliche Aussage des Landes, ob das<br />
Krankenhaus eine Zukunft hat. Ansonsten bekommt ein Niedergelassener<br />
– der in die Kooperation investiert hat – plötzlich<br />
die Nachricht, dass das Haus leider im nächsten Monat<br />
geschlossen werden muss...<br />
Ein heißes berufspolitisches Thema derzeit: die Patientensteuerung.<br />
Sollte die Regierung das rasch auf die Agenda<br />
setzen?<br />
Solange die Bevölkerung die Möglichkeit hat, jede ärztliche<br />
Leistung zu jeder Zeit komplett in Anspruch nehmen zu können,<br />
haben wir als Ärzteschaft keine Chance, dem zu entsprechen.<br />
Niedergelassene und Krankenhäuser werden gegenseitig<br />
zerrieben, weil der Patient sich die beste Variante<br />
aussuchen kann und das Geld dann für beide Strukturen<br />
nicht reicht.<br />
Da die Politik aber derzeit genug Geld im Gesundheitsfonds<br />
sieht und das Thema Priorisierung nicht anfassen will, ist das<br />
Zeitfenster für diese Debatte noch nicht geöffnet. Wir müssen<br />
das aber angehen. Der Patient hat im Moment das Recht, entweder<br />
zum Bereitschaftsdienst in die Praxis oder zur Klinik<br />
zu geben. Alles wird nebeneinander angeboten und er sucht<br />
sich den einfachsten Weg. Das ist eine Form der Maximalversorgung,<br />
die auf Dauer nicht finanzierbar sein wird.<br />
Das Gespräch geht zurück auf ein Interview, das der ärztliche<br />
Nachrichtendienst im Juli mit Mark Barjenbruch geführt<br />
hat.<br />
Foto: D. Haffke<br />
8 | 2016<br />
55
Praxis & Versorgung<br />
Reha leicht(er)<br />
gemacht<br />
Neue Online-Fortbildung zur Rehabilitation<br />
im KBV-Fortbildungsportal<br />
Die Fortbildungspflicht für Ärzte, um einen „Antrag auf Erteilung<br />
eines Antragsformulars“ für die Reha-Verordnung<br />
stellen zu dürfen, erschien Vielen als Paradebeispiel für den<br />
Formularwahn der Gesetzlichen Krankenversicherung. Mittlerweile<br />
wurde das umständliche Verfahren mit zwei Formularen<br />
zurückgenommen. Seit April können alle Vertragsärzte<br />
eine medizinische Rehabilitation verordnen und benötigen<br />
dafür nur noch ein Formular.<br />
Es zeigt sich aber doch, dass die Reha-Verordnung, will man<br />
sie korrekt vornehmen, einige Anforderungen stellt, mit denen<br />
man sich vertraut machen sollte. Nach wie vor verlangt<br />
der Reha-Antrag präzise Begründungen, klar umrissene Vor -<br />
aussetzungen und für das korrekte Ausfüllen eine gute<br />
Kenntnis des Formulars.<br />
Das hat auch der Gesetzgeber erkannt. In § 11 der Reha-<br />
Richtlinie empfiehlt er zur „Qualifikation der Vertragsärztin<br />
oder des Vertragsarztes“: „Die Beratung über und die Verordnung<br />
von Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />
erfordern unter anderem spezielle Kenntnisse in der Anwendung<br />
der ICF, die nach den Weiterbildungsordnungen<br />
weitestgehend Gegenstand der ärztlichen Weiterbildung<br />
sind. Diese Kenntnisse sollten in mindestens einmal jährlich<br />
anzubietenden Fortbildungsveranstaltungen der Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen erweitert und vertieft oder erlangt<br />
werden.“<br />
56<br />
Dafür bietet die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)<br />
in einem ersten Schritt Vertragsärzten eine Online-Fortbildung<br />
zur medizinischen Rehabilitation an. Sie steht im Fortbildungsportal<br />
der KBV zur Verfügung und ergänzt das bisherige<br />
Fortbildungsangebot zu Arzneimitteln und MRSA. Die<br />
KBV hat das Programm erarbeitet, um insbesondere Ärzten,<br />
die bisher keine Leistungen der medizinischen Rehabilitation<br />
verordnet haben, die zu beachtenden Grundlagen und<br />
Besonderheiten näher zu bringen.<br />
Die Teilnahme an einer Fortbildung ist nicht verpflichtend,<br />
aber durchaus sinnvoll. Die KVN plant, in den nächsten Monaten<br />
eine eigene Fortbildungsveranstaltung zum Thema<br />
„Reha-Verordnung“ anzubieten. Der Termin wird rechtzeitig<br />
bekannt gegeben.<br />
■ KVN<br />
Fortbildungsinhalt und Lernzielkontrolle<br />
Der Lerninhalt der KBV-Forbildung gliedert sich in folgende<br />
Themenbereiche:<br />
- Rahmenbedingungen der Rehabilitation<br />
- Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung<br />
und Gesundheit (ICF)<br />
- Einleitung und Verordnung einer Rehabilitation<br />
Anwendungsbeispiele.<br />
- Die Lernzielkontrolle erfolgt über zehn Multiple-Choice-Fragen.<br />
Beantwortet der Arzt alle zehn Fragen richtig,<br />
erhält er zwei CME-Punkte. Für sieben bis neun richtige<br />
Antworten wird ein CME-Punkt vergeben. Bei weniger<br />
als sieben richtig beantworteten Fragen kann die<br />
Lernzielkontrolle bis zu zweimal wiederholt werden. Dabei<br />
ist eine Wiederholung frühestens nach 24 Stunden<br />
möglich. Auf Wunsch des Arztes werden die CME-Punkte<br />
elektronisch an seine Ärztekammer übertragen und<br />
dem Fortbildungskonto gutgeschrieben.<br />
Die Online-Fortbildung wurde durch die Ärztekammer Berlin<br />
zertifiziert.<br />
Die KBV hat im Internet eine Themenseite zur Reha-Verordnung<br />
veröffentlicht. Hier findet sich auch der Link zur<br />
Online-Fortbildung:<br />
http://www.kbv.de/html/rehabilitation.php<br />
niedersächsisches ärzteblatt<br />
Foto: KKH
✂<br />
Praxis & Versorgung<br />
Hygiene ist das A und O!<br />
Informationsstrecke Hygiene & Medizinprodukte<br />
Thema: Qualifikation des Personals für die Aufbereitung von<br />
Medizinprodukten<br />
Foto: MEV<br />
Mit der Aufbereitung darf gemäß § 3 Abs. 2 MPBetreibV nur<br />
entsprechend qualifiziertes Personal beauftragt werden. Vor -<br />
ausgesetzt wird die „Sachkenntnis des Personals“ zur Aufbereitung<br />
von Medizinprodukten, wobei die Anforderungen<br />
an die Sachkenntnis in Anlage 6 der KRINKO/BfArM-Empfehlung<br />
„Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung<br />
von Medizinprodukten“ festgelegt sind. Die Aufbereitung<br />
soll nach den anerkannten Regeln der Technik erfolgen<br />
und den Stand von Wissenschaft und Technik berücksichtigen.<br />
Daher ist eine sach- und fachgerechte Aufbereitung von<br />
Medizinprodukten ein unverzichtbares Muss in der täglichen<br />
Praxis.<br />
Erläuterung der Anlage 6 „Sachkenntnis<br />
des Personals“ aus der KRINKO/BfArM-<br />
Empfehlung<br />
Die Sachkenntnis für die Aufbereitung von Medizinprodukten<br />
umfasst folgende Inhalte:<br />
- Instrumentenkunde (ggf. fachgruppenspezifisch)<br />
- Kenntnisse in Hygiene/Mikrobiologie (einschließlich<br />
Übertragungswege)<br />
8 | 2016<br />
- Risikobewertung und Einstufung von Medizinprodukten<br />
gemäß der Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene<br />
und Infektionsprävention beim Robert<br />
Koch-Institut (RKI) und des Bundesinstitutes für Arzneimittel<br />
und Medizinprodukte (BfArM) zu den „Anforderungen<br />
an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten“<br />
Schwerpunkte der Aufbereitung:<br />
- sachgerechtes Vorbereiten (Vorbehandeln, Sammeln,<br />
Vorreinigen, Zerlegen)<br />
- Reinigung, Desinfektion, Spülung und Trocknung<br />
- Prüfung auf Sauberkeit und Unversehrtheit<br />
- Pflege und Instandsetzung<br />
- Funktionsprüfung<br />
- Kennzeichnung<br />
- Verpackung und Sterilisation<br />
- dokumentierte Freigabe der Medizinprodukte zur Anwendung/Lagerung<br />
Des Weiteren müssen die räumlichen und organisatorischen<br />
Aspekte der Aufbereitung, das Erstellen von Verfahrens- und<br />
57
✂<br />
Praxis & Versorgung<br />
Arbeitsanweisungen zur Aufbereitung und die verschiedenen<br />
Rechtsnormen (MPG, MPBetreibV, BioStoffV) berücksichtigt<br />
werden. Um die Qualität der Prozesse und ein<br />
gleichbleibendes Verfahren sicher zu stellen, müssen in der<br />
Praxis die verschiedenen Einzelschritte in Arbeitsanweisungen<br />
dargestellt werden. Diese Arbeitsanweisungen sind<br />
nicht nur Arbeitsgrundlage für die mit der Aufbereitung betrauten<br />
Mitarbeiter, sondern auch Voraussetzung für die geforderten<br />
validierten Verfahren.<br />
Eine Qualifikation wird vermutet, sofern in einer nachgewiesenen<br />
Ausbildung in entsprechenden Medizinalfachberufen<br />
diese Inhalte in den Rahmenlehrplänen verankert sind<br />
und die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen wurde. Wenn<br />
Inhalte im Rahmen der Ausbildung teilweise nicht bzw. nicht<br />
im aktuellen Stand vermittelt wurden, sind sie durch Besuch<br />
geeigneter Fortbildungsveranstaltungen zu ergänzen bzw. zu<br />
aktualisieren. Ohne Nachweis einer Ausbildung in entsprechenden<br />
Medizinalfachberufen ist eine fachspezifische Fortbildung,<br />
z.B. in Anlehnung an die Fachkunde-Lehrgänge gemäß<br />
den Qualifizierungsrichtlinien der Deutschen Gesellschaft<br />
für Sterilgutversorgung e.V. (DGSV) oder durch Fortbildungsangebote<br />
der Heilberufskammern oder staatlichen<br />
Institutionen erforderlich. Zu den Anforderungen an die<br />
Sachkenntnis wird auch auf die Informationsangebote von<br />
Körperschaften des öffentlichen Rechts und von Fachgesellschaften,<br />
wie z.B. der DGSV hingewiesen (Auszug aus der<br />
KRINKO/BfArM-Empfehlung Anlage 6).<br />
■ KVN<br />
Folgender Aufbereitungskreislauf nach der KRINKO/ BfArM-<br />
Empfehlung ist einzuhalten:<br />
Ausführliche und weiterführende<br />
Informationen finden Sie unter den<br />
folgenden Links<br />
Abb.: Kompetenzzentrum (CoC) Hygiene und Medizinprodukte der Kassenärztlichen Vereinigungen und der KBV<br />
a http://www.kvn.de/Praxis/Qualitaetssicherung/<br />
Hygiene-und-Medizinprodukte/Hygiene/<br />
(Hier finden Sie den Download zum Hygiene-Leitfaden)<br />
a http://www.kvn.de/Praxis/Qualitaetssicherung/<br />
Hygiene-und-Medizinprodukte/Gesetze,-Empfehlungen,<br />
-Richtlinien/<br />
Die KVN bietet in ihrem Seminarprogramm an den meisten<br />
ihrer Standorte regelmäßig Fortbildungsseminare zur<br />
Hygiene in Arztpraxen an. Mehr dazu unter<br />
a www.kvn.de > Seminarangebot > Qualiäts- und Praxismanagement<br />
Hygiene-Berater der KV-Niedersachsen<br />
Frau Marlen Hilgenböker<br />
Tel.: (05 11) 3 80 - 33 11,<br />
E-Mail: marlen.hilgenboeker@kvn.de<br />
Frau Petra Naumann<br />
Tel.: (05 11) 3 80 - 32 20<br />
E-Mail: petra.naumann@kvn.de<br />
58<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Praxis & Versorgung<br />
Ausbildungskosten der Kinder als<br />
Betriebsausgabe absetzbar?<br />
Studienkosten für die eigenen Kinder sind nicht abzugsfähig, da es sich bei<br />
den Aufwendungen für die Ausbildung der eigenen Kinder um Kosten der<br />
privaten Lebensführung handelt<br />
Ein Steuerpflichtiger machte die Kosten für das Studium seiner<br />
bei ihm angestellten Kinder als Betriebsausgabe steuermindernd<br />
in seiner Einkommensteuererklärung geltend.<br />
Der Steuerpflichtige war Einzelunternehmer und Inhaber einer<br />
Unternehmensberatung. Die Kinder waren geringfügig<br />
beschäftigt und erhielten eine Vergütung von 350 Euro. Sie<br />
hatten laut Arbeitsvertrag keinen Anspruch auf bezahlten Urlaub.<br />
Die Kinder waren projektbezogen zwischen fünf und<br />
zehn Stunden wöchentlich unterstützend in der Unternehmensberatung<br />
und im Ideenmanagement tätig.<br />
Nach dem Abitur nahm der Sohn ein sechssemestriges Bachelor-Studium<br />
im Bereich „Business and Management Studies“<br />
auf. Der Steuerpflichtige schloss mit seinem Sohn eine<br />
schriftliche Vereinbarung. Danach verpflichtete sich das<br />
Unternehmen des Steuerpflichtigen sämtliche Ausbildungskosten<br />
für das Bachelor-Studium des Sohnes zu tragen. Im<br />
Gegenzug verpflichtete sich der Sohn nach bestandener Abschlussprüfung<br />
zum „Bachelor of Science“ sein Arbeitsverhältnis<br />
für drei Jahre im Unternehmen des Steuerpflichtigen<br />
fortzusetzen. Bei einer vorzeitigen Kündigung des Arbeitsverhältnisses<br />
sollte der Sohn verpflichtet sein, die Ausbildungskosten<br />
in Höhe von 38.000 Euro anteilig an das Unternehmen<br />
des Steuerpflichtigen zurückzuzahlen. Nach erfolgreichem<br />
Abschluss des Bachelor-Studiums absolvierte<br />
der Sohn ein viersemestriges Masterstudium im Studiengang<br />
„Corporate Management“, das er ebenfalls beendete. Im Anschluss<br />
an das Masterstudium war der Sohn im Unternehmen<br />
des Steuerpflichtigen angestellt und in den Bereichen<br />
„Marketing, Strategie und Projektmanagement“ sowie zur<br />
„Unterstützung im internen Controlling“ tätig. Die wöchentliche<br />
Arbeitszeit betrug 24 Stunden und die monatliche<br />
Vergütung 2.000 Euro. Im Arbeitsvertrag war vereinbart,<br />
dass der Sohn drei Jahre nach Abschluss des Masterstudiums<br />
im Unternehmen des Steuerpflichtigen tätig sein müsse und<br />
ansonsten die Studienkosten auch bei einer Kündigung durch<br />
den Steuerpflichtigen anteilig zurückzuzahlen habe.<br />
Die Tochter des Steuerpflichtigen nahm nach dem Abitur ein<br />
Bachelor-Studium im Fachbereich „Betriebswirtschaftslehre“<br />
auf. Mit der Tochter schloss der Steuerpflichtige eine ähnliche<br />
Vereinbarung wie mit seinem Sohn.<br />
Im Sekretariat des Unternehmens war eine familienfremde<br />
Mitarbeiterin in Vollzeit beschäftigt. Mit dieser Mitarbeiterin<br />
vereinbarte der Steuerpflichtige ebenfalls die Kostenübernahme<br />
für ein von der Mitarbeiterin aufgenommenes<br />
Bachelor-Studium. Im Gegenzug verpflichtete sich die Mitarbeiterin<br />
für drei Jahre im Unternehmen des Steuerpflichtigen<br />
tätig zu sein. Bei einer vorzeitigen Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />
war sie zur Rückzahlung der gesamten Studienkosten<br />
in Höhe von ca. 10.000 Euro verpflichtet. Die<br />
Mitarbeiterin kündigte noch während des Studiums und<br />
zahlte die bis zu diesem Zeitpunkt vom Steuerpflichtigen getragenen<br />
Studiengebühren in Höhe von ca. 6.000 Euro zurück.<br />
Diese Zahlung behandelte der Steuerpflichtige im Jahr<br />
der Zahlung durch die Mitarbeiterin als Betriebseinnahme.<br />
Der Steuerpflichtige machte sämtliche von ihm getragenen<br />
Studienkosten als Betriebsausgaben in seiner Einkommensteuererklärung<br />
geltend. Das Finanzamt erkannte die Studienkosten<br />
insgesamt nicht als Betriebsausgabe an.<br />
Das Finanzgericht Münster hat die Studienkosten nur soweit<br />
zum Betriebsausgabenabzug zugelassen, wie diese durch die<br />
Mitarbeiterin erstattet worden sind. Dagegen seien die Studienkosten<br />
für die eigenen Kinder grundsätzlich nicht abzugsfähig,<br />
da es sich bei den Aufwendungen für die Ausbildung<br />
der eigenen Kinder um Kosten der privaten Lebensführung<br />
handele. Dies ergebe sich daraus, dass Eltern aus<br />
unterhaltsrechtlichen Gründen verpflichtet seien, die Kosten<br />
für eine „angemessene Vorbildung zu einem Beruf“ der Kinder<br />
zu tragen. Der Betriebsausgabenabzug der Ausbildungskosten<br />
sei ausnahmsweise zulässig, wenn die Übernahme<br />
der Ausbildungskosten vollständig oder zumindest<br />
ganz überwiegend betrieblich veranlasst sei. Dieser Ausnahmetatbestand<br />
war nach Ansicht des Finanzgerichts im<br />
vorliegenden Fall nicht erfüllt.<br />
Dr. Jörg Schade, Dipl.-Kfm.<br />
Steuerberater und Wirtschaftsprüfer und<br />
Jürgen Tobergte<br />
Steuerberater, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht<br />
beide BUST-Steuerberatungsgesellschaft mbH, Hannover<br />
8 | 2016<br />
59
Praxis & Versorgung<br />
Neuerscheinungen<br />
Schulterverletzungen<br />
nicht auf die leichte<br />
Schulter genommen<br />
Grim,Casper und Martin Engelhardt<br />
(Hrsg.): Die Sportlerschulter, Diagnostik,<br />
Be-handlungsmanagement, Rehabilitation.<br />
Schattauer 2015. 376 Seiten, 385 vierfarbige<br />
Abbildungen, 99,99 Euro<br />
Schultergelenksprobleme sind auch in der allgemeinärztlichen<br />
Praxis keine Seltenheit. Sie können traumatischer, aber<br />
vor allem auch freizeit- oder sportbezogener Genese sein<br />
und treten ebenfalls im Zusammenhang mit cervikothorakalen<br />
Dysfunktionen und Stoffwechselerkrankungen wie<br />
Diabetes mellitus, Schilddrüsenstörungen und rheumatologischen<br />
Erkrankungen auf. Das jetzt vorliegende, insbesondere<br />
von Fachvertretern der Gesellschaft für Orthopädisch-<br />
Traumatologische Sportmedizin (GOTS) verfasste Buch geht<br />
auf diagnostische Verfahren und Untersuchungstechniken,<br />
Injektionstechniken an der Schulter, Pathologie und Operationstechniken,<br />
sportartspezifische Aspekte und Rehabilitation<br />
sowie Prävention ein. Die diagnostischen Verfahren werden<br />
anhand einer Auswahl klinisch relevanter Tests mittels<br />
Prüfung des aktiven und passiven Bewegungsumfangs durch<br />
exzellente Farbabbildungen veranschaulicht. Zur Darstellung<br />
kommt auch die bildgebende Diagnostik: Röntgen, CT,<br />
MRT und Ultraschall, unter besonderer Berücksichtigung der<br />
speziellen Pathologien bei der Sportlerschulter. Weiter werden<br />
die Injektionstechniken an der Schulter instruktiv dargestellt<br />
und die einzelnen Pathologien und Operationstechniken<br />
in ihrer ganzen Bandbreite strukturiert nach Einleitung,<br />
Klassifikation, Pathogenese, klinische Untersuchung,<br />
bildgebende Diagnostik, Therapie und Nachbehandlung besprochen.<br />
Der Abschnitt sportartspezifische Aspekte widmet<br />
sich den Anforderungsprofilen der einzelnen Sportdisziplinen<br />
und den damit verbundenen Verletzungsmechanismen<br />
und sportartspezifischen Belastungen und Beanspruchungen.<br />
Der Teil Rehabilitation und Prävention vermittelt die<br />
phasenweise ablaufende Trainingstherapie nach Verletzungen<br />
unter Beachtung der jeweils spezifischen Belastungen<br />
und Verletzungsmechanismen bei den unterschiedlichen<br />
Sportarten. Ein anspruchsvolles Fachbuch, das über die Thematik<br />
differenziert und detailliert informiert und sich auch<br />
als Nachschlagwerk nutzen lässt.<br />
■ Kok<br />
Im Gleichgewicht<br />
bleiben<br />
Optimales Balancetraining. Evidenz-basierte<br />
Prävention und Rehabilitation in Sport und<br />
Alltag. 271 Seiten, 52 Abb. und Tab., Broschur,<br />
November 2015. 39,80 Euro. ISBN 978-<br />
3-943996-56-2<br />
60<br />
Balancedefizite sind häufig verantwortlich für Kapsel-Band-<br />
Verletzungen nach Sportunfällen, z. B. an Sprunggelenk und<br />
Knie. Der Autor dieses Buches – Facharzt für Allgemeine, Plastische<br />
und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Sport- und<br />
Rettungsmedizin mit eigener Praxis für Sportmedizin und<br />
Handchirurgie in Hannover – vermittelt basierend auf Erfahrungen<br />
aus seiner Sportpraxis den aktuellen medizinischen<br />
Wissensstand zum Balancetraining für unterschiedliche Sportarten,<br />
Alters- und Krankheitsgruppen. Dabei stellt er aktuelle<br />
Studien zum Balancetraining vor und bewertet sie anhand evidenzbasierter<br />
Kriterien. Der Einfluss des Balancetrainings auf<br />
den Verlauf unterschiedlicher Krankheitsbilder und seine Bedeutung<br />
für die Verletzungsprävention bei verschiedenen<br />
Sportarten stehen im Fokus. Der Autor erläutert seinen Lesern<br />
auf praktische Art und Weise, mit welchen Balancemitteln und<br />
vor allem auch wie sie ein sportartspezifisches Balancetraining<br />
ausführen sollten. Das Buch richtet sich an Sportmediziner<br />
und Medizinstudenten sowie Trainer, Übungsleiter und<br />
Betreuer von Patientensportgruppen, wie z. B. Reha- und Osteoporose-Gruppen,<br />
Rückenschule und Seniorensportgruppen.<br />
Aber auch der interessierte Sportler selbst ist angesprochen,<br />
der sich Tipps und Anregungen holen möchte, um mit<br />
einem verbesserten Koordinationsvermögen Verletzungen<br />
beim Sport zu vermeiden.<br />
■<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Praxis & Versorgung<br />
Ab in den Urlaub - Die KBV informiert über<br />
Urlausvertretungen<br />
Für die Zeit ihres Urlaubs müssen Vertragsärzte für ihre<br />
Sprechstunden eine Vertretung in der Umgebung organisieren.<br />
Das gilt auch, wenn sie nur einen Tag frei nehmen. Zudem<br />
müssen die Patienten sowie die Vertretung informiert<br />
werden. – Was Vertragsärzte zu beachten haben, wenn sie<br />
für die Urlaubszeit ihre Praxis schließen, hat die Kassenärztliche<br />
Bundesvereinigung (KBV) auf einer eigenen Themenseite<br />
zusammengefasst. Verlinkt sind auch ein Video<br />
zum Thema sowie die vertraglichen Grundlagen der Urlaubsregelungen.<br />
■<br />
a http://www.kbv.de/html/1150_23496.php<br />
Medizinisches Kreuzworträtsel/iPod zu gewinnen<br />
1 2 3 4 5<br />
2<br />
3 6 7 8 <br />
9 10 11 12 13 <br />
14<br />
15 16<br />
4<br />
17<br />
7 12<br />
18<br />
19 <br />
8<br />
20<br />
21 22 23 24<br />
9<br />
25 26 27 <br />
<br />
5 <br />
Senkrecht<br />
1 Bakterienfärbung 2 Einteilung der Epiphysenverletzungen im Kindes und<br />
Jugendalter (Eponym) 3 Gemisch von zwei normalerweise nicht mischbarer<br />
Flüssigkeiten 4 Nasenlöcher 5 Halbmondförmig: ...lunar 6 Einteilung<br />
von ventrikulären Extrasystolen (Eponym) 7 Chem. Elementsymbol für Natrium<br />
8 Hyperaldosteronismus (Eponym) 11 Bipolare Brustwandableitung<br />
im kleinen Herzdreieck (Eponym) 13 Lat.: durch die Haut 16 Krankhafter<br />
Durchtritt des Magens durch das Zwerchfell im Bereich des Schlitzes für<br />
den Durchtritt der Speiseröhre: ...hernie 19 Abk. für Ejektionsfraktion 20<br />
Teil des Wirkelkörpers 21 Bewegungsmass für die Brustwirbelsäule (Eponym)<br />
23 Operative Entfernung eines Hirnlappens: ...tomie 24 Stillstand des<br />
Blutflusses 25 Lat.: Fuss 26 Sebum 27 Impressionsfraktur bei einer Schulterluxation:<br />
...-Sachs Läsion 32 Vom Mund weggelegener Teil: ...oral 33 Einteilung<br />
der Mittelgesichtsfrakturen: ... Fort (Eponym) 35 Ovum<br />
28<br />
13<br />
29<br />
15<br />
30 <br />
31 32 33 34 35<br />
36 37<br />
17<br />
14 16 38 6<br />
Waagerecht<br />
1 Klinisches Zeichen bei Rheumatoider Arthritis: Zusammendrücken der<br />
Hand in Höhe der Fingergrundgelenke (Eponym) 9 Stimmritze: ... glottis<br />
10 Abrupter Übergang von Hyperkinese zu Akinese bei fortgeschrittenem<br />
M. Parkinson: ...-Off Phänomen 12 Morphinderivat, hat keine schmerzlindernde<br />
oder euphorisierende Wirkung, wird als Brechmittel eingesetzt:<br />
...morphin 14 Schädeldeformität: ...schädel 15 Uteruskontraktion in der<br />
Schwangerschaft 17 Teil des Gehirns 18 Laterale Schenkelhernie (Eponym)<br />
20 Einseitig: ...lateral 22 Wind, Blähung 25 Gibbus, Abszess und Paresen<br />
als Spätkomplikation einer Spondylitis tuberculosa, ...-Trias (Eponym) 27<br />
Regel aus der forensischen Traumatologie, nach der Verletzungen oberhalb<br />
dieser Linie am ehesten durch Schläge und unterhalb dieser Linie<br />
wahrscheinlich durch Stürze entstanden sind: ...krempenregel 28 Akzessorisches<br />
Bündel im Herzerregungsleitungssystem (Eponym) 29 Mittel gegen<br />
Osteoporose: ...phosphonat 30 Abk. für Anonyme Alkoholiker 31 Abk.<br />
für Ultraschall 32 Störung der peripheren Nerven, bei der normalerweise<br />
nicht schmerzhafte Berührungen als schmerzhaft empfunden werden:<br />
...dynie 34 Teil des Auges 36 Unterhalb des Zwerchfells gelegen: ...diaphragmal<br />
37 Übersteigerte Ich-Bezogenheit: ...manie 38 Palpebra<br />
<br />
<br />
Bitte senden Sie das Lösungswort auf einer Postkarte oder per Fax an die<br />
KVN Pressestelle, Berliner Allee 22, 30175 Hannover,<br />
Fax (05 11) 3 80 - 34 91. Aus den richtigen Zusendungen werden die drei<br />
Gewinner gezogen. Die Ziehung erfolgt unter rechtlicher Aufsicht.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Einsendeschluss für dieses Rätsel ist der 14. September 2016<br />
Das Lösungswort unseres Julirätsels lautete „Ambulantisierung“.<br />
Die Gewinner unseres Junirätels (Lösungswort „Betreuungsstrukturvertrag“) sind:<br />
Dr. Marion Hinse Dr. Yevgen Mikhlin Dr. Sandra Schulz<br />
Haselaischaftsweg 10 Tiestestr. 32<br />
Höpfnerstr. 3<br />
49088 Osnabrück 30171 Hannover 30459 Hannover<br />
8 | 2016<br />
61
Praxis & Versorgung<br />
Das Telefon als Sinusknoten der Praxis<br />
Tipps zur Umstellung der Praxis-Telefonanlage von ISDN auf Voice over IP<br />
Das Praxistelefon ist die Zentrale einer Praxis und immer<br />
noch der Hauptkommunikationsstrang nach außen. Es klingelt<br />
immer vorn an der Anmeldung und eine freundliche Praxismitarbeiterin<br />
erledigt die Anrufe. So selbstverständlich<br />
läuft es in den meisten Praxen seit Jahren mit dem bewährten<br />
ISDN Anschluss.<br />
Wer macht sich da schon Gedanken um<br />
den Praxistelefonanschluss.<br />
Die „IPsierung“ aller Praxen rückt aber immer näher. Irgendwie<br />
haben die meisten Kolleginnen und Kollegen schon<br />
einmal davon gehört oder sie sind in Sachen „IP“ schon kontaktiert<br />
worden. Grundtenor der Infos: ISDN Telefonanschlüsse<br />
in der Praxis sind bald Geschichte.<br />
Ob man will oder nicht - man kann nur den digitalen Weg<br />
gehen. ISDN wird komplett abgeschafft. Die Trennung in<br />
analogen Telefonanschluss mit zusätzlichem DSL Anschluss<br />
und Signalsplitterbox, Router etc. fällt dann komplett weg.<br />
Es gibt nur noch das Internet. Darüber wird dann telefoniert<br />
und parallel werden alle weiteren Datendienste abgewickelt.<br />
Das Internet ist jetzt so stark, dass das Telefonieren nur noch<br />
einer unter vielen Datenströmen ist.<br />
Wie erfährt die Praxis von der Umstellung?<br />
Oft geschieht die Information über die Umstellung mittels<br />
eines Briefes: Absender ist zum Beispiel die Telekom Bonn.<br />
Wer diesen Brief nicht öffnet oder nur oberflächlich liest und<br />
nicht reagiert, ist schon über den ersten Stolperstein gefallen:<br />
In dem Brief wird auf die drohende Kündigung des Praxisanschlusses<br />
hingewiesen. Dieses Schreiben wird leicht als<br />
Werbung gedeutet, mit der Gefahr, in der Flut der Praxispost<br />
nicht wahrgenommen zu werden. Einige Wochen später<br />
kommt noch ein zweiter Brief, in dem dann die Kündigung<br />
des Anschlusses mit genauem Datum mitgeteilt wird.<br />
62<br />
Wahrscheinlich sind die meisten Praxisanschlüsse von der<br />
Deutschen Telekom. Wenn es andere Anbieter sind, nutzen<br />
diese aber das Netz der Telekom, so dass, wenn eine bestimmte<br />
Region umgestellt wird, auch die anderen Anbieter<br />
mitbetroffen sind. Bis 2018 sollen alle ISDN Anschlüsse in<br />
Deutschland umgestellt sein. Die Telekom geht regional unterschiedlich<br />
schnell vor. Die Latenz zwischen Ankündigung<br />
und Abmeldung ist lang genug, so dass die viel beschäftigten<br />
Praxisinhaber das Thema verdrängen oder in die Ablage<br />
verschieben.<br />
Wenn dann in einer Region tatsächlich umgestellt wird, sind<br />
auch andere Firmenanschlüsse betroffen, so dass hier eventuell<br />
kein schneller Termin zu Umstellung vor Ort mehr frei<br />
ist (Windhundprinzip).<br />
Wie geht diese Umwandlung in der Praxis?<br />
Es ist sinnvoll prophylaktisch Kontakt mit der Telekom aufzunehmen.<br />
Denn nur dort ist bekannt, wie weit der aktuelle<br />
Ausbau fortgeschritten ist.<br />
Es gibt dafür sogar ein eigenes „Migrationsteam“. Dieses<br />
Team können sie unter der kostenfreier Rufnummer 0800<br />
330 1335 erreichen. Bitte sagen sie, dass es sich bei ihrem<br />
Anschluss um eine Arztpraxis handelt. Dann werden sie zum<br />
„Ärzteteam“ weitergestellt. Sie können auch per Mail (Migrationsbegleiter@telekom.de)<br />
Kontakt aufnehmen.<br />
Kontakt aufnehmen ist der erste Schritt, um nachher nicht<br />
ohne Anschluss zu sein. Wer spät reagiert hat, muss unter<br />
Umständen mit tagelanger Nichterreichbarkeit seiner Praxis<br />
kämpfen.<br />
Im Regelfall wird ihnen ein neuer Vertrag und ein neuer<br />
Router angeboten, der das digitale Signal (IP) empfängt und<br />
dann für die vorhandene Hardware (Telefonanlage etc.) einen<br />
ISDN Anschluss emuliert.<br />
Die Kosten des neuen Anschlusses werden dem des alten<br />
entsprechen. Die Rufnummer bleibt gleich. Der Router kostet<br />
ca. 250 Euro zuzüglich einer Anschlusspauschale vor Ort.<br />
So kommen im Regelfall rund 500 bis 600 Euro Umstellungskosten<br />
zusammen. Die Hardware kann meistens weiter<br />
genutzt werden.<br />
Die „Migrationsbegleiter“ der Telekom senden vorab eine<br />
Hardwarecheckliste. Diese sollte möglichst genau ausgefüllt<br />
werden, denn es gibt wie immer auch Sonderfälle: Alarmanlagen,<br />
EC-Cash Geräte, Münztelefone, Aufzugsnotrufe,<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Praxis & Versorgung<br />
Foto: MEV<br />
Hausnotrufe, Abrechnungssysteme (KV-Safenet), GUS-Boxen,<br />
Fritzfax mit PCI Karte, Praxis-TV-Systeme und Laborabrufe<br />
sind meistens noch ISDN basiert an die Praxis angebunden.<br />
Hier muss ein höherer Aufwand bei der Umstellung<br />
betrieben werden, denn zur reinen Telefonie und Internetnutzung,<br />
kommt noch die Integration der Dienste und<br />
Hardware der Drittanbieter hinzu. Dies kann unter Umständen<br />
deutlich mehr kosten. Im Härtefall kann durch das<br />
„Ärzteteam“ der Telekom auch der Umschalttermin noch etwas<br />
nach hinten verschoben werden.<br />
Dies geht aber nur, wenn dort die besondere Situation der<br />
Praxisumstellung bekannt ist. Zweigpraxen brauchen, wenn<br />
sie EDV-technisch mit der Hauptpraxis über einen gemeinsamen<br />
Server laufen auch eine sorgfältig geplante vorausschauende<br />
Anbindung.<br />
Die Dringlichkeit und die Bedeutung einer solchen Umstellung<br />
gehen im Praxisalltag oft unter. Ich befinde mich gerade<br />
im Umstellungsprozess und muss auch eine Zweigpraxis<br />
integrieren. Es gibt viele Anbieter und sogenannte<br />
Fachleute mit Lösungen. Ich will die Lösungen und Funktionen<br />
aber auch verstehen.<br />
Darüber hinaus stehen die Kolleginnen und Kollegen in den<br />
Startlöchern für die per Gesetz verordneten „E-Health-Lösungen“,<br />
die unser Gesundheitssystem verändern werden.<br />
Alles Vernetzte funktioniert nur über eine stabile Telefonie<br />
in der Praxis. Hier ist der Anknüpfpunkt für die digitale Zukunft<br />
in der ambulanten Medizin. Wir brauchen mehr Informationen<br />
und mehr Möglichkeiten der Steuerung, damit<br />
es nicht wieder überall Insellösungen gibt. Ein Erfahrungsportal<br />
bei der KVN (dieser Artikel könnte der Start sein) böte<br />
Möglichkeiten des interkollegialen Austausches und der<br />
direkteren Kommunikation mit dem Telefondienstleister, damit<br />
der Praxisinhaber am Ende nicht allein ist, wenn es<br />
Schwierigkeiten gibt.<br />
Wir alle profitieren von einer gelungenen Umstellung. Das<br />
ist auch Work-Life-Balance.<br />
Dr. med. Thomas Carl Stiller<br />
FA f. Allgemeinmedizin<br />
Niedergelassen in eigener Praxis.<br />
www.stillermed.de<br />
8 | 2016<br />
63
Praxis & Versorgung<br />
Schulden sparen Steuern<br />
Eigenkapital: Auf den richtigen Einsatz kommt es an<br />
Wer eine größere Investition in die Praxis plant und diese über<br />
einen Kredit finanzieren möchte, müsse auch immer entsprechend<br />
Eigenkapital aufbringen. Das glauben immer noch<br />
viele Ärzte. Aber wie wird das vorhandene Eigenkapital sinnvoll<br />
eingesetzt und wieviel ist tatsächlich notwendig?<br />
Der Schlüssel zu einer guten Fremdfinanzierung liegt darin,<br />
bei der Planung der Finanzierungsstruktur alle geschäftlichen<br />
und privaten Finanzierungen mit einzubeziehen. So kann<br />
es sinnvoll sein, vorhandenes Eigenkapital zur Entschuldung<br />
von privaten Krediten zu verwenden, um die gesamten Finanzierungskosten<br />
zu optimieren. Eine Standardlösung, die<br />
für alle Ärzte und deren Vorhaben gleichermaßen zutrifft,<br />
gibt es jedoch nicht.<br />
Sinnvoll ist vor der Investitionsentscheidung eine Wirtschaftlichkeitsberechnung.<br />
Wie viele Patienten kommen für die Behandlung<br />
in Frage, kann zusätzliches Honorar erwirtschaftet<br />
werden und welche Kosten entstehen durch die Praxisinvestition?<br />
Auf Basis der Planung kann dann eine fundierte Entscheidung<br />
bezüglich der Finanzierungsstruktur und für oder<br />
gegen den Einsatz von Eigenkapital getroffen werden.<br />
„Ist die Wirtschaftlichkeit und Rentabilität der Investition gegeben,<br />
ist auch der Verzicht auf Eigenkapitaleinsatz möglich.<br />
Das gilt selbst für hohe Investitionen, wie etwa in den Aufkauf<br />
von Praxissitzen zur Expansion oder in hochpreisige Geräte<br />
zur Erweiterung des Praxisspektrums. Entscheidend ist,<br />
dass die Investition im Einklang mit der Praxisstrategie steht<br />
und Honorarchancen bringt, die eine Rückführung des Darlehens<br />
ermöglichen“, sagt Adalbert Kurkowski, Leiter Zielgruppenmanagement<br />
der Deutschen Bank.<br />
Eine Praxisfinanzierung ohne Eigenkapitaleinsatz kann sich<br />
unterm Strich sogar positiv auswirken, erläutert Kurkowski.<br />
Zinsen für betriebliche Darlehen werden als Praxisausgaben<br />
verbucht und reduzieren das zu versteuernde Einkommen,<br />
also auch die jährliche Steuerbelastung. Anders verhält es<br />
sich bei privaten Darlehen, wie einer Baufinanzierung für<br />
die eigengenutzte Immobilie: Zins und Tilgung müssen hier<br />
aus dem verfügbaren Nettoeinkommen bedient werden. Um<br />
die Finanzierung auch unter steuerlichen Gesichtspunkten<br />
optimal aufzustellen, empfiehlt Kurkowski, den Steuerberater<br />
frühzeitig in die Gespräche einzubinden.<br />
In der Planung lohne es sich immer, einen Finanzpartner mit<br />
einem breiten Spektrum an Finanzierungslösungen zu Rate<br />
zu ziehen. „Ein auf Heilberufe spezialisierter Bankberater mit<br />
Branchen-Know-how, kann dabei unterstützen, die individuell<br />
optimale Finanzierungslösung auszuloten, die dann die<br />
geschäftliche und private Situation des Arztes berücksichtigt“,<br />
führt Kurkowski aus.<br />
■ KVN/Deutsche Bank<br />
Seminarangebot der KVN<br />
Unser komplettes Seminarangebot<br />
für Praxisinhaber und -mitarbeiter<br />
finden Sie in der Seminarbroschüre<br />
2016 (Beilage der November-<br />
Ausgabe 2015 des niedersächsischen<br />
ärzteblatts) oder tagesaktuell<br />
auf der Homepage der KVN<br />
unter www.kvn.de/Seminarangebot.<br />
Es werden nur schriftliche<br />
Anmeldungen angenommen.<br />
Nutzen Sie dafür das Anmeldeformular<br />
auf unserer Homepage<br />
unter<br />
http://www.kvn.de/Seminarangebot/.<br />
2016<br />
Seminarangebote<br />
für PraxisinhaberInnen<br />
und PraxismitarbeiterInnen<br />
Qualitäts- und Praxismanagement<br />
Gerne können Sie sich an unsere Ansprechpartner<br />
wenden:<br />
Frau Marlen Hilgenböker<br />
Tel.: (05 11) 3 80 - 33 11, Fax-Nr. (05 11) 3 80 - 34 80<br />
E-Mail: fortbildung@kvn.de.<br />
Frau Heike Knief<br />
Tel.: (05 11) 3 80 - 33 79, Fax-Nr. (05 11) 3 80 - 34 80<br />
E-Mail: fortbildung@kvn.de.<br />
1WFB pEcOm001 Nieders Ärzteblatt 2015/11 $[ProductName] Ntz 1<br />
Kontaktadresse<br />
Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen,<br />
Unternehmensbereich Vertragsärztliche Versorgung,<br />
Berliner Allee 22, 30175 Hannover<br />
www.kvn.de<br />
1<br />
64<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Politik & Verbände<br />
Aus anderen KVen<br />
KV RLP: Zahnvorsorge<br />
ab sofort im<br />
„gelben Heft“<br />
Zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen sind ab sofort<br />
fester Bestandteil des gelben Kinderuntersuchungsheftes<br />
in der Südwestpfalz. In einem Pilotprojekt betreuen Zahnärzte<br />
systematisch Kinder vom ersten Milchzahn an. Dafür<br />
sind drei zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen für<br />
Kinder im Alter vom 6. bis zum 29. Lebensmonat vorgesehen.<br />
Die KZV Rheinland-Pfalz und die KV RLP setzen auf<br />
die Zusammenarbeit von Zahnärzten und Kinderärzten, um<br />
insbesondere die frühkindliche Karies zu stoppen. Bei den<br />
Kinderuntersuchungen U5 bis U7 verweist der Arzt verbindlich<br />
an den Zahnarzt. Studien belegen, dass bis zu 15<br />
Prozent der 2½-Jährigen von Milchzahnkaries betroffen sind<br />
– mit steigender Tendenz. Bislang haben Kinder erst ab dem<br />
30. Lebensmonat Anspruch auf Früherkennungsuntersuchungen<br />
beim Zahnarzt. Das ist oft zu spät, um den Milchzahnkaries<br />
noch einzudämmen. Das Pilotprojekt „Frühkindliche<br />
Karies vermeiden“ greift einer geplanten gesetzlichen<br />
Neuregelung vor. Künftig sollen rechtskräftige Verweise<br />
vom Kinderarzt an den Zahnarzt ins gelbe Kinderuntersuchungsheft<br />
und in der Folge zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen<br />
für Kleinkinder in den Leistungskatalog<br />
der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen werden.<br />
KV Berlin: Arztsitze<br />
gerechter auf<br />
Hauptstadt verteilt<br />
Der Berliner Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) sieht<br />
erste Erfolge in seinem Bemühen, Ärzte in Berlin dorthin zu<br />
bringen, wo sie am dringendsten gebraucht werden: in die<br />
überalterten und sozial schwachen Quartiere der Hauptstadt.<br />
In den vergangenen drei Jahren wurden 158 Praxen in Bezirke<br />
verlegt, die vorher eher unterdurchschnittlich versorgt<br />
waren. Seit dieser Zeit gibt es eine Verabredung der Stadt<br />
Berlin mit Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Berlin (KV Berlin), dass Arztsitze nicht mehr in überversorgte<br />
Bezirke verkauft werden sollen. So kann etwa ein<br />
Gesundheitszentrum aus dem gut versorgten Charlottenburg<br />
nicht mehr einen Praxissitz aus einem schlechter versorgten<br />
Gebiet aufkaufen und nach Charlottenburg transferieren.<br />
Vielmehr muss für den Praxissitz vor Ort eine Nachfolge gefunden<br />
werden. Berlin gilt als mit Haus- und Fachärzten bestens<br />
versorgt. Daher gilt eine Zulassungssperre. Allerdings<br />
8 | 2016<br />
verteilen sich die Praxen auf die einzelnen Stadtgebiete sehr<br />
ungleichmäßig – in sozial schwächeren Bezirken und im<br />
Stadtrand war die ärztliche Versorgung ungewöhnlich<br />
schlecht geworden. Jetzt sieht Czaja diesen Negativtrend gestoppt.<br />
KVH: Kinderärzte flächen -<br />
deckend in Bereitschaft<br />
Die KV Hessen ergänzt als erste KV den<br />
Ärztlichen Bereitschaftsdienst (ÄBD) um<br />
ein flächendeckendes pädiatrisches Angebot. Der neue pädiatrische<br />
Bereitschaftsdienst (PBD) wird wie der ÄBD durch<br />
die KV Hessen betrieben, die auch Personalplanung und Honorierung<br />
übernimmt. In Hessen gab es bisher keine einheitliche<br />
Struktur des kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes.<br />
Die Dienstzeiten der Anlaufstellen unterscheiden sich stark.<br />
In ländlichen Gebieten gibt es kaum Angebote. Der neue<br />
PBD hat nunmehr verbindliche Kernzeiten: mittwochs und<br />
freitags von 16-20 Uhr und am Wochenende von 9-20 Uhr.<br />
Das kann aber an regionale Gegebenheiten noch angepasst<br />
werden. Für die 410 Kinder- und Jugendärzte in Hessen besteht<br />
eine Teilnahmepflicht, dafür eine Befreiung vom allgemeinen<br />
Notdienst. Die Dienstbelastung pro Arztsitz wird<br />
mit durchschnittlich 45 bis 72 Minuten pro Woche angegeben.<br />
Um die Dienstbelastung besser zu verteilen, ermöglicht<br />
es die KV Hessen Assistenzärzten der angeschlossenen Kinderkliniken,<br />
unter dem Dach der KV Dienste zu leisten.<br />
Südwest-KV verlängert Frist für VV-Wahlen<br />
Die KV Baden-Württemberg<br />
hat wegen Formfehlern auf<br />
den Listen zur Wahl der Vertreterversammlung<br />
die Wahlfrist<br />
verlängert. Auf den insgesamt 13 Listen, die den ärztlichen<br />
KV-Mitgliedern zugesendet worden sind, waren drei<br />
Fehler entdeckt worden, berichtete KV-Chef Dr. Norbert Metke<br />
den VV-Delegierten in Stuttgart. So wurde ein Kandidat<br />
zweimal auf einer Liste aufgeführt, ein anderer Bewerber war<br />
auf einer Liste notiert, auf der er gar nicht kandidierte. Nach<br />
stundenlanger, teils erregter Diskussion beschlossen die Delegierten,<br />
die Wahlfrist, die eigentlich bis 26. Juli angesetzt<br />
war, bis zum 15. September zu verlängern. Damit soll auch<br />
sichergestellt sein, dass trotz der Haupturlaubszeit alle<br />
Wahlberechtigten rechtzeitig die neuen Wahlunterlagen erhalten.<br />
■ KVN<br />
65
Politik & Verbände<br />
Risiko ohne Verantwortung?<br />
Der Entwurf des Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetzes bringt<br />
Überraschungen – und lässt noch einigen Klarstellungsbedarf offen<br />
Es ist ein ungewöhnlicher Schritt für die Politik: Der Referentenentwurf<br />
für ein „Gesetz zur Stärkung der Heil- und<br />
Hilfsmittelversorgung“ kippt die Anbindung der Heilmittelverordnung<br />
an die Grundlohnsumme. Und es soll flächendeckende<br />
Modelle zur Blanko-Verordnung geben. Fragt sich<br />
nur, wer haftet, wenn das aus dem Ruder läuft?<br />
Der Entwurf sieht vor, dass die Krankenkassenverbände in<br />
jedem Land Modellprojekte zur sogenannten Blanko-Verordnung<br />
auflegen sollen. Bisher gibt es das nur für Physiotherapeuten<br />
in bundesweit zwei Modellprojekte, für die erste<br />
Zwischenergebnisse vorliegen. Von ihnen erhofft sich das<br />
Ministerium eine „breitere Informationsgrundlage“ dafür, ob<br />
diese Versorgungsform in die Regelversorgung überführt werden<br />
soll.<br />
66<br />
Bei der Blanko-Verordnung bestimmt der Heilmittelerbringer<br />
auf Grundlage einer ärztlichen Verordnung selber über<br />
Auswahl, Dauer und Intensität einer Therapie. Kommt es<br />
wirklich dazu, müssten in jedem Land für Physiotherapeuten,<br />
Ergotherapeuten, Logopäden und Podologen solche Modelle<br />
etabliert werden.<br />
Bedenken der KVN<br />
So unterstützenswert die Absicht des Gesetzgebers auch ist,<br />
die Heilmittelversorgung der Patienten zu verbessern, macht<br />
der Vorstand der KVN doch in einer Stellungnahme für das<br />
niedersächsische Sozialministerium eine Reihe von Bedenken<br />
geltend.<br />
Da der Grundsatz der Beitragssatzstabilität für Heilmittelverträge<br />
aufgegeben wird, werden die Ausgaben aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach im Heilmittelbereich stärker ansteigen<br />
als sie es bereits durch die altersbedingte Mengenentwicklung<br />
tun würden, befürchtet die KVN. Ihre Forderung: In den<br />
Bundesrahmenvorgaben nach § 84 SGB V für das Heilmittelausgabenvolumen<br />
müssten diese Steigerungen zwingend<br />
berücksichtigt werden, und zwar auch für die regionalen<br />
Heilmittelvereinbarungen. Es dürfe nicht dazu kommen, dass<br />
niedersächsisches ärzteblatt<br />
Foto: DAK
Politik & Verbände<br />
in regionalen Prüfvereinbarungen Wirtschaftlichkeitsprüfungen<br />
eingeleitet werden, die aus den Ausgabensteigerungen<br />
durch die gesetzliche Entkoppelung vom Grundsatz der<br />
Beitragssatzstabilität resultieren.<br />
Auch bei der „Blankoverordnung“ befürchtet die KVN mögliche<br />
Fehlentwicklungen. Eine Vereinfachung der Heilmittelverordnung<br />
unter stärkerer Einbeziehung der Heilmittelerbringung<br />
bei gleichzeitiger Abgabe der Wirtschaftlichkeitsverantwortung<br />
wurde bereits in der Vergangenheit von<br />
weiten Teilen der Ärzteschaft befürwortet. Die geplanten Modellvorhaben<br />
zur Blankoverordnung begrüßt die KVN also<br />
durchaus als einen Schritt in diese Richtung. Danach soll der<br />
Arzt die Diagnose und die Indikation für die Heilmittelbehandlung<br />
stellen, der Therapeut soll über die Auswahl des<br />
Heilmittels, die Therapiedauer und die Frequenz der Behandlungseinheiten<br />
entscheiden.<br />
Hier kritisiert die KVN allerdings, dass sich im Gesetzentwurf<br />
keine Regelung findet, über die mit dieser Neuregelung<br />
die wirtschaftliche Verantwortung an den Heilmittelerbringer<br />
übergeht. Es gibt nur den Hinweis, dass in den Vereinbarungen<br />
die höhere Verantwortung der Heilmittelerbringer<br />
zu berücksichtigen ist. Dies ist aus Sicht der KVN eindeutig<br />
zu wenig. Mit der Entscheidung über die Auswahl des Heilmittels,<br />
die Therapiedauer und die Frequenz der Behand-<br />
lungseinheiten muss auch die Wirtschaftlichkeitsverantwortung<br />
an den Heilmittelerbringer übergehen.<br />
Kritisch sieht die KVN zudem, dass die Vereinbarung zu den<br />
Modellvorhaben ohne Beteiligung der KVen nur zwischen der<br />
GKV und den Heilmittelerbringerverbänden geschlossen werden.<br />
Es könnten also in solchen Vereinbarungen Regelungen<br />
getroffen werden, die Dritte, nämlich die niedergelassenen<br />
Ärzte, in deren Arbeitsalltag betreffen. Aus Sicht der KVN wäre<br />
eine Einbindung der KVen zwingend notwendig.<br />
Schließlich könnte die Ausstellung von Verordnungen problematisch<br />
werden. Denn ab dem 1. Januar 2017 dürfen<br />
Heilmittelverordnungen zu Lasten der GKV nur noch mittels<br />
einer von der KBV zertifizierten Software ausgestellt werden,<br />
die die Vorgaben der Heilmittelrichtlinie umsetzt. Die<br />
Heilmittelrichtlinie enthält gegenwärtig aber keine Vorgaben<br />
für eine Blankoverordnung. Insofern ist die praktische Umsetzung<br />
dieser Bestimmung derzeit ungeklärt. Zugleich verknüpft<br />
sich damit wieder die Frage, wie mit der Wirtschaftlichkeitsverantwortung<br />
letztlich umgegangen wird.<br />
Die Erfahrung zeigt, das Referentenentwürfe meist im weiteren<br />
Gesetzgebungsgang im Detail noch nachgebessert<br />
werden. Bleibt zu hoffen, dass auch in diesem Fall die begründeten<br />
Einwände der Fachverbände Gehör finden.<br />
■ KVN<br />
KBV: Ärzteschaft an Modellvorhaben zur<br />
Heilmittelversorgung beteiligen<br />
In Teilen begrüßt die Kassenärztliche Bundesvereinigung<br />
(KBV) den Referentenentwurf eines Gesetzes zur Stärkung<br />
der Heil- und Hilfsmittelversorgung. „Er enthält grundsätzlich<br />
positive Elemente. Einige Vorschläge haben wir aber,<br />
um das Gesetz noch besser auszugestalten“, sagte die stellvertretende<br />
Vorstandsvorsitzende, Dipl.-Med. Regina Feldmann,<br />
in Berlin.<br />
Positiv bewertet die KBV die geplante Aufnahme der Definition<br />
von Verbandmitteln in den Gesetzestext. Damit werde<br />
eine Abgrenzung zwischen klassischen Verbandmitteln und<br />
Mitteln der modernen Wundversorgung geschaffen. „Dadurch<br />
lassen sich Unsicherheiten der Ärzte bei Verordnungen<br />
ausräumen. Den Nutzen haben die Patienten mit einer<br />
noch zielgerichteteren Versorgung“, erklärte Feldmann.<br />
Der Gesetzentwurf sieht auch die Einführung der Blankoverordnung<br />
von Heilmitteln vor. Sie soll in den Bundesländern<br />
im Rahmen von Modellvorhaben zwischen Krankenkassen<br />
und Heilmittelerbringerverbänden möglich werden.<br />
„Es ist richtig, dass dabei die Diagnose- und Indikationsstellung<br />
ausschließlich beim Vertragsarzt liegen. Wegen<br />
dieser wichtigen Koordinierungsrolle muss die Ärzteschaft<br />
auch an den Modellvorhaben selber beteiligt werden. Solange<br />
die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen die<br />
preisbezogene Wirtschaftlichkeitsverantwortung tragen,<br />
müssen sie auch die Verordnungsmenge festlegen. Alternativ<br />
kann auch eine entsprechende Bereinigung des vertragsärztlichen<br />
Ausgabenvolumens erfolgen“, führte Feldmann<br />
aus.<br />
Unerlässlich sei im Zusammenhang mit der Einführung der<br />
Blankoverordnung eine grundlegende Reform des Heilmittelkatalogs.<br />
„Wir wollen diesen anwenderfreundlicher, bürokratieärmer<br />
und vor allem evidenzorientierter gestalten“,<br />
sagte sie.<br />
■ KBV/KVN<br />
8 | 2016<br />
67
68 niedersächsisches ärzteblatt
Amtlich<br />
3. Bekanntmachung zu den Wahlen zur<br />
Vertreterversammlung der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung Niedersachsen (KVN)<br />
Bekanntgabe zur Wahl<br />
(§ 13 Wahlordnung zur Wahl der Vertreterversammlung und des Vorstandes<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen)<br />
1. Wählerverzeichnisse<br />
Die Wählerverzeichnisse für die Wahlkreise I bis X sowie für den Wahlkreis<br />
P haben in der Zeit vom 8. August bis 12. August 2016 in den Bezirksstellen<br />
der KVN ausgelegen.<br />
2. Anzahl der zu wählenden Mitglieder<br />
Gemäß § 2 Abs. 1 der Wahlordnung zur Wahl der Vertreterversammlung<br />
und des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachen<br />
(Stand: 26./27.06.2015) i. V. m. § 7 der Satzung der KVN (Stand:<br />
21.11.2015) beträgt die Zahl der zu wählenden Mitglieder maximal 50.<br />
Die Zahl der in den einzelnen Wahlkreisen zu wählenden Mitglieder<br />
der Vertreterversammlung bestimmt sich nach dem Verhältnis der wahlberechtigten<br />
Mitglieder im Wahlkreis zu den im Bereich der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung Niedersachsen Wahlberechtigten auf der Grundlage<br />
des Proportionalverfahrens „Hare-Niemeyer“.<br />
3. Wahlkreise; Anzahl Vertreter pro Wahlkreis<br />
Für die Durchführung der Wahl werden Wahlkreise gebildet, gem. § 2<br />
Abs. 2 und 3 der Wahlordnung. Der Vorstand der KVN hat gem. § 13<br />
i. V. m. § 3 Abs. 1 und 4 der Wahlordnung aufgrund der in den Wählerverzeichnissen<br />
eingetragenen Zahl der Mitglieder in seiner Sitzung<br />
am 04.11.2015 mit Wirkung zum Stichtag (01.11.2015) festgestellt, wie<br />
viele Vertreter pro Wahlkreis zur Vertreterversammlung zu wählen sind:<br />
Wahlkreis<br />
Vertreter in der VV<br />
I Aurich/Wilhelmshaven 4<br />
II Braunschweig 6<br />
III Göttingen 4<br />
IV Hannover 10<br />
V Hildesheim 2<br />
VI Lüneburg 3<br />
VII Oldenburg 5<br />
VIII Osnabrück 5<br />
IX Stade 3<br />
X Verden 3<br />
P landesweit 5<br />
Insgesamt 50<br />
Gemäß § 2 Abs. 5 der Wahlordnung (Stand: 26./27.06.2015) i. V. m.<br />
§ 7 der Satzung der KVN (Stand: 21.11.2015) beträgt die Zahl der von<br />
den Psychotherapeuten zu wählenden Vertreter höchstens zehn v. H.<br />
der Mitglieder der Vertreterversammlung. Die Zahl der zu wählenden<br />
Psychotherapeuten beträgt fünf. Für die Wahl der Vertreter aus der Gruppe<br />
der Psychotherapeuten ist das Gesamtgebiet der KVN ein Wahlkreis.<br />
4. Wahlvorschlag; Einreichungszeitraum<br />
Gemäß § 14 der Wahlordnung zur Vertreterversammlung sind Wahlvorschläge<br />
als Einzelwahlvorschlag oder in Form von Listen von den<br />
Einzelbewerbern oder Vertrauensleuten vom 60. bis zum 32. Tag vor<br />
Ende der Wahlzeit bis spätestens 18:00 Uhr am Sitz des Wahlausschusses,<br />
Berliner Allee 22, 30175 Hannover, einzureichen, gem. § 7<br />
Abs. 2 Wahlordnung. Der Zeitraum für die Einreichung von Wahlvorschlägen<br />
ist daher die Zeit vom 30.08 bis zum 27.09.2016.<br />
Muster für die Wahlvorschläge und die Bewerbererklärung finden Sie<br />
unter www.kvn.de/Ueber-uns/KVN-Wahlen-2016/<br />
5. Wahlvorschlag; Formvorschriften<br />
Der Wahlvorschlag muss von mindestens zehn im Wahlbezirk Wahlberechtigten<br />
unter Angabe des Vor- und Zunamens sowie des Praxisortes<br />
(mit Postleitzahl) unterschrieben sein. Unterschriften der auf dem<br />
Wahlvorschlag Genannten sind dabei mit zu berücksichtigen. Auf dem<br />
Wahlvorschlag sollen zwei Vertrauenspersonen (Vertrauensperson und<br />
Stellvertreter) benannt werden. Fehlt diese Angabe, so gelten die beiden<br />
Erstunterzeichner als Vertrauensperson und Stellvertretung. Ein<br />
Wahlberechtigter darf nicht Vertrauensperson für mehrere Wahlvorschläge<br />
sein. Findet die Erstellung eines Listenwahlvorschlages durch<br />
eine Wahlversammlung statt, so zeichnet die Vertrauensperson für das<br />
demokratische Verfahren bei der Aufstellung der Liste. Die Vertrauensperson<br />
bestätigt in allen Fällen durch ihre Unterschrift die Verbindlichkeit<br />
der Reihenfolge der Bewerber auf einem Listenwahlvorschlag. Zur<br />
Abgabe von Erklärungen gegenüber dem Wahlleiter und dem Wahlausschuss<br />
ist ausschließlich die Vertrauensperson oder der Einzelbewerber<br />
berechtigt.<br />
Namen oder Kurzbezeichnungen für Listenwahlvorschläge dürfen nicht<br />
mehr als drei Wörter umfassen. Namen oder Kurzbezeichnungen politischer<br />
Parteien im Sinne von Art. 21 Grundgesetz dürfen nicht verwendet<br />
werden. (§ 14 Abs. 3 WahlO). Einzelwahlvorschläge enthalten<br />
den Familien- und Vornamen des Bewerbers.<br />
6. Wahlvorschlag; Bewerber<br />
In einem Wahlvorschlag können höchstens doppelt so viele Bewerber<br />
vorgeschlagen werden, wie Mitglieder in diesem Wahlkreis zu wählen<br />
sind (§ 3 Abs. 1). Es können auch weniger Bewerber vorgeschlagen werden.<br />
Werden in einem Wahlvorschlag mehr Bewerber vorgeschlagen,<br />
so sind die über die Höchstzahl hinausgehenden, auf dem Wahlvorschlag<br />
zuletzt aufgeführten Bewerber vom Wahlausschuss zu streichen.<br />
Ein Bewerber darf nur in einem Wahlkreis und in diesem Wahlkreis nur<br />
in einem Wahlvorschlag benannt werden. In einen Wahlvorschlag kann<br />
nur aufgenommen werden, wer in dem Wahlkreis, für den der Wahlvorschlag<br />
eingereicht wird, zur Vertreterversammlung wahlberechtigt ist.<br />
Im Wahlvorschlag müssen die Bewerber mit Zu- und Vornamen, Geburtsjahr,<br />
Praxisort und Facharztbezeichnung aufgeführt sein.<br />
8 | 2016<br />
69
Amtlich<br />
Mit dem Wahlvorschlag ist die schriftliche Erklärung jedes Vorgeschlagenen,<br />
dass er der Aufnahme seines Namens in dem Wahlvorschlag zustimmt<br />
(Bewerbererklärung), einzureichen. Die Zustimmung ist unwiderruflich.<br />
Ein Muster für die Bewerbererklärung finden Sie unter<br />
www.kvn.de/Ueber-uns/KVN-Wahlen-2016<br />
Ein Bewerber auf einem eingereichten Wahlvorschlag kann bis zum Ablauf<br />
der Frist zur Einreichung der Wahlvorschläge von der Bewerbung<br />
zurücktreten. Der Rücktritt ist der Wahlleitung schriftlich zu erklären<br />
und kann nicht widerrufen werden.<br />
Ein Bewerber wird auf dem Wahlvorschlag gestrichen, wenn er vor Ablauf<br />
der Frist nach § 15 Abs. 5 Satz 1 Wahlordnung von der Bewerbung<br />
zurücktritt, vor diesem Zeitpunkt stirbt oder die Wählbarkeit verliert. Ist<br />
außer ihm kein weiterer Bewerber auf dem Wahlvorschlag benannt, so<br />
gilt der Wahlvorschlag als nicht eingereicht.<br />
Nach Ablauf der Frist zur Einreichung der Wahlvorschläge ist der Tod<br />
oder der Verlust der Wählbarkeit eines Bewerbers auf die Durchführung<br />
der Wahl ohne Einfluss. Die auf den Bewerber entfallenden Stimmen<br />
bleiben dem Wahlvorschlag erhalten.<br />
7. Wahlvorschlag; Beseitigung von Mängeln, Änderungen und<br />
Zurückziehung<br />
Wenn in Wahlvorschlägen Mängel zu beseitigen oder zu den Wahlvorschlägen<br />
Erklärungen abzugeben oder Bescheinigungen nachzureichen<br />
sind, hat der Wahlleiter die Vertrauenspersonen unverzüglich dazu<br />
aufzufordern.<br />
Mängel in den Wahlvorschlägen können nach Ablauf der Frist zur Einreichung<br />
der Wahlvorschläge nicht mehr behoben werden.<br />
Eingereichte Wahlvorschläge können bis zum Ablauf der Frist zur Einreichung<br />
der Wahlvorschläge geändert oder zurückgezogen werden.<br />
Derartige Erklärungen sind bei der Wahlleitung schriftlich einzureichen,<br />
sie können nicht widerrufen werden. Sie sind nur wirksam, wenn sie<br />
von mindestens fünf Unterzeichnern des Wahlvorschlags abgegeben<br />
werden.<br />
8. Wahlvorschlag; Zulassung durch den Wahlausschuss<br />
Über die Zulassung der Wahlvorschläge entscheidet der Wahlausschuss<br />
(§ 17 der Wahlordnung). Wahlvorschläge, die den Vorschriften dieser<br />
Wahlordnung nicht entsprechen, sind unbeschadet der Vorschriften in<br />
§ 17 Abs. 3 der Wahlordnung nicht zuzulassen. Aus den Wahlvorschlägen<br />
werden die Namen derjenigen Bewerber gestrichen, die nicht<br />
wählbar sind (§ 5 Abs. 2 der Wahlordnung), deren Persönlichkeit nicht<br />
feststeht, für welche die nach § 15 Abs. 4 der Wahlordnung vorgeschriebene<br />
Erklärung nicht fristgemäß beigebracht worden ist, die über<br />
die nach § 15 Abs. 1 der Wahlordnung zulässige Zahl hinausgehen.<br />
9. Stimmzettel<br />
Aufgrund der eingegangenen und geprüften Wahlvorschläge wird vom<br />
Wahlleiter für jeden Wahlkreis der Stimmzettel hergestellt. Der Stimmzettel<br />
und der Wahlausweis werden jedem in ein Wählerverzeichnis eingetragenen<br />
Wahlberechtigten rechtzeitig zu Beginn der Wahl übersandt.<br />
10. Stimmabgabe<br />
Nach § 22 der Wahlordnung gilt Folgendes:<br />
- Die Wahl wird als Briefwahl durchgeführt.<br />
- Ist auf dem Stimmzettel mehr als ein Wahlvorschlag aufgeführt, so hat<br />
jeder Wahlberechtigte nur eine Stimme. Zur Stimmabgabe kennzeichnet<br />
der Wähler auf dem Stimmzettel den Bewerber, dem er seine Stimme<br />
geben will durch ein Kreuz oder in sonst erkennbarer Weise. Sind<br />
in einem Wahlvorschlag mehrere Bewerber aufgeführt, so ist der Wähler<br />
an die Reihenfolge, in der die Bewerber dort aufgeführt sind, nicht<br />
gebunden.<br />
- Ist auf dem Stimmzettel nur ein Wahlvorschlag genannt, so hat jeder<br />
Wahlberechtigte so viele Stimmen, wie in diesem Wahlkreis Mitglieder<br />
der Vertreterversammlung zu wählen sind (§ 4 Abs. 2). Zur Stimmabgabe<br />
kennzeichnet der Wähler die Bewerber, denen er seine Stimme<br />
geben will, durch jeweils ein Kreuz oder in sonst erkennbarer Weise.<br />
Werden die Namen von mehr Bewerbern angekreuzt, als in diesem<br />
Wahlkreis Mitglieder insgesamt zu wählen sind, so ist die Stimmabgabe<br />
ungültig.<br />
- Es ist nicht zulässig, weitere Vermerke neben dem Stimmabgabevermerk<br />
einzutragen.<br />
- Der Wähler legt den mit seinem Stimmabgabevermerk versehenen<br />
Stimmzettel in den leeren inneren Briefumschlag und verschließt diesen.<br />
Der Briefumschlag darf keine Kennzeichen haben, die auf die Person<br />
des Wählers schließen lassen.<br />
- Der Wähler unterschreibt die auf dem Wahlausweis enthaltene Erklärung<br />
unter Angabe des Ortes und Datums mit seinem Vor- und Zunamen.<br />
- Der Wähler legt den verschlossenen inneren Briefumschlag und den unterschriebenen<br />
Wahlausweis in den äußeren Briefumschlag, verschließt<br />
diesen, versieht ihn mit den Absenderangaben und übersendet diesen<br />
Brief (Wahlbrief) auf seine Kosten an den Wahlleiter.<br />
- Der Wahlbrief muss spätestens an dem Tag, mit dessen Ablauf die Wahlzeit<br />
endet, dem Wahlleiter bis 18:00 Uhr zugegangen sein.<br />
Der Wahlausschuss legt die Reihenfolge der Wahlvorschläge nach dem<br />
Alphabet fest.<br />
70 niedersächsisches ärzteblatt
Amtlich<br />
Ausschreibungen für Nachfolgezulassungen in<br />
gesperrten Planungsbereichen<br />
Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) schreibt hiermit<br />
folgende Vertragsarzt-/Vertragspsychotherapeutensitze aus:<br />
Fachgebiet/ Praxisort Planungsbereich Praxisübernahme Vollständige Bewer- Ausschrei- Anmerkungen<br />
Arztgruppe Praxisform zum: bungen richten Sie bungsende<br />
bitte an (hier erhalten<br />
Sie auch nähere<br />
Auskünfte):<br />
Hausarzt* Clausthal-Zellerfeld HPB nächstmöglichen KVN-Bezirksstelle 28.09.2016 Es können sich Allge-<br />
(bisher Innere Medizin) Einzelpraxis Clausthal-Zellerfeld Termin Braunschweig meinmediziner und<br />
(hälftiger Geschäftsbereich Internisten bewerben,<br />
Versorgungsauftrag) Vertragsärztliche die eine hausärztliche<br />
Versorgung<br />
Tätigkeit anstreben.<br />
An der Petrikirche 1<br />
38100 Braunschweig<br />
Tel. (05 31) 24 14-2 20<br />
Hausarzt* Einbeck HPB 01.12.2016 KVN-Bezirksstelle 15.09.2016 Es können sich auch<br />
(bisher Allgemeinmedizin) Einzelpraxis Einbeck Göttingen Internisten bewerben,<br />
Geschäftsbereich<br />
die eine hausärztliche<br />
Vertragsärztliche<br />
Tätigkeit anstreben.<br />
Versorgung<br />
Elbinger Straße 2<br />
37083 Göttingen<br />
Tel. (05 51) 7 07 09-1 73<br />
Augenarzt Osterode am Harz Osterode am Harz - 01.01.2017 KVN-Bezirksstelle 15.09.2016<br />
Einzelpraxis Landkreis Göttingen<br />
Geschäftsbereich<br />
Vertragsärztliche<br />
Versorgung<br />
Elbinger Straße 2<br />
37083 Göttingen<br />
Tel. (05 51) 7 07 09-1 73<br />
Frauenarzt Wolfsburg Wolfsburg - nächstmöglichen KVN-Bezirksstelle 28.09.2016<br />
Berufsausübungs- kreisfreie Stadt Termin Braunschweig<br />
gemeinschaft<br />
Geschäftsbereich<br />
Vertragsärztliche<br />
Versorgung<br />
An der Petrikirche 1<br />
38100 Braunschweig<br />
Tel. (05 31) 24 14-2 20<br />
HNO-Arzt Wolfenbüttel Wolfenbüttel - nächstmöglichen KVN-Bezirksstelle 28.09.2016<br />
Berufsausübungs- Landkreis Termin Braunschweig<br />
gemeinschaft<br />
Geschäftsbereich<br />
(hälftiger<br />
Vertragsärztliche<br />
Versorgungsauftrag)<br />
Versorgung<br />
An der Petrikirche 1<br />
38100 Braunschweig<br />
Tel. (05 31) 24 14-2 20<br />
Hautarzt Seesen Goslar - 01.01.2017 KVN-Bezirksstelle 15.09.2016<br />
Einzelpraxis Landkreis Göttingen<br />
Geschäftsbereich<br />
Vertragsärztliche<br />
Versorgung<br />
Elbinger Straße 2<br />
37083 Göttingen<br />
Tel. (05 51) 7 07 09-1 73<br />
Fachärztlicher Internist Braunschweig ROR 01.04.2017 KVN-Bezirksstelle 28.09.2016<br />
(bisher Rheumatologie) Berufsausübungs- Braunschweig Braunschweig<br />
gemeinschaft<br />
Geschäftsbereich<br />
8 | 2016<br />
71
Amtlich<br />
Fachgebiet/ Praxisort Planungsbereich Praxisübernahme Vollständige Bewer- Ausschrei- Anmerkungen<br />
Arztgruppe Praxisform zum: bungen richten Sie bungsende<br />
bitte an (hier erhalten<br />
Sie auch nähere<br />
Auskünfte):<br />
Vertragsärztliche<br />
Versorgung<br />
An der Petrikirche 1<br />
38100 Braunschweig<br />
Tel. (05 31) 24 14-2 20<br />
Kinderarzt Braunschweig Braunschweig - nächstmöglichen KVN-Bezirksstelle 05.09.2016 Umwandlung einer<br />
Berufsausübungs- kreisfreie Stadt Termin Braunschweig Angestelltenstelle in<br />
gemeinschaft Geschäftsbereich eine Zulassung.<br />
(bisher Angestellten-<br />
Vertragsärztliche<br />
stelle -<br />
Versorgung<br />
hälftiger An der Petrikirche 1<br />
Versorgungsauftrag)<br />
38100 Braunschweig<br />
Tel. (05 31) 24 14-2 20<br />
Kinderarzt Goslar Goslar - nächstmöglichen KVN-Bezirksstelle 28.09.2016<br />
Einzelpraxis Landkreis Termin Braunschweig<br />
Geschäftsbereich<br />
Vertragsärztliche<br />
Versorgung<br />
An der Petrikirche 1<br />
38100 Braunschweig<br />
Tel. (05 31) 24 14-2 20<br />
Kinderarzt Velpke Helmstedt - nächstmöglichen KVN-Bezirksstelle 28.09.2016<br />
Einzelpraxis Landkreis Termin Braunschweig<br />
Geschäftsbereich<br />
Vertragsärztliche<br />
Versorgung<br />
An der Petrikirche 1<br />
38100 Braunschweig<br />
Tel. (05 31) 24 14-2 20<br />
Kinderarzt Lengede Peine - 01.01.2017 KVN-Bezirksstelle 28.09.2016<br />
Einzelpraxis Landkreis Braunschweig<br />
Geschäftsbereich<br />
Vertragsärztliche<br />
Versorgung<br />
An der Petrikirche 1<br />
38100 Braunschweig<br />
Tel. (05 31) 24 14-2 20<br />
Kinderarzt Bad Sachsa Osterode am Harz - 01.01.2017 KVN-Bezirksstelle 15.09.2016<br />
Einzelpraxis Landkreis Göttingen<br />
Geschäftsbereich<br />
Vertragsärztliche<br />
Versorgung<br />
Elbinger Straße 2<br />
37083 Göttingen<br />
Tel. (05 51) 7 07 09-1 73<br />
Ärztlicher Göttingen Göttingen - 01.01.2017 KVN-Bezirksstelle 15.09.2016<br />
Psychotherapeut Einzelpraxis Landkreis Göttingen<br />
(bisher Psychosomatische (hälftiger Geschäftsbereich<br />
Medizin und Psychothera- Versorgungsauftrag) Vertragsärztliche<br />
pie - psychotherapeutisch<br />
Versorgung<br />
tätiger Arzt) Elbinger Straße 2<br />
37083 Göttingen<br />
Tel. (05 51) 7 07 09-1 73<br />
Es wird darauf hingewiesen, dass sich in der Warteliste eingetragene Ärzte/Psychotherapeuten ebenfalls bewerben müssen. Hinsichtlich der vorzulegenden<br />
Bewerbungsunterlagen wird auf § 18 Ärzte-ZV verwiesen. Unter mehreren Bewerbern entscheidet der Zulassungsausschuss nach pflichtgemäßem Ermessen<br />
gemäß den Kriterien des § 103 Abs. 4 bis 6 SGB V.<br />
* Gem. § 103 Abs. 4 SGB V sind bei ausgeschriebenen Hausarztsitzen vorrangig Allgemeinmediziner zu berücksichtigen.<br />
72 niedersächsisches ärzteblatt
Veranstaltungen<br />
Fortbildungen der ÄKN<br />
Eine komplette Übersicht über alle ärztlichen Fortbildungsveranstaltungen<br />
finden Sie auf www.aekn.de/fortbildung. Für Medizinische Fachangestellte<br />
sind alle Fortbildungsangebote unter www.aekn.de/mfa/fortbildung abrufbar.<br />
Fortbildungen für Ärzte<br />
Zwischen Vegan und Paleo – Der neue Hype<br />
ums Essen<br />
20. Niedersächsisches Ernährungsforum<br />
Diese Veranstaltung wird mit vier Fortbildungspunkten von der Ärztekammer Niedersachsen anerkannt und für die kontinuierliche<br />
Fortbildung von Zertifikatsinhabern der DGE, des VDD und des VDOE mit drei Punkten berücksichtigt.<br />
Termin:<br />
Veranstaltungsort:<br />
Tagungsgebühr:<br />
Mittwoch, 26. Oktober 2016, 14 bis 18 Uhr<br />
Vortragssaal Ärztehaus, Berliner Allee 20, 30175 Hannover<br />
50 Euro<br />
Anmeldung: www.aekn.de/fortbildung, Suchbegriff: „Ernährungsforum“<br />
Informationen: Ärztekammer Niedersachsen, Fortbildung, Berliner Allee 20, 30175 Hannover,<br />
Jan Thielbörger, Tel.: 0511 380-2171; Fax: 0511 380-2499, E-Mail: jan.thielboerger@aekn.de<br />
Strahlenschutzveranstaltungen der<br />
Ärztekammer Niedersachsen 2016<br />
Grundkurse im Strahlenschutz<br />
(inklusive Kenntniserwerb für Ärzte – 4 Stunden)<br />
Termine: 26. bis 28. August 2016 / 21. bis 23. Oktober 2016 / 25. bis 27. November 2016<br />
Spezialkurse im Strahlenschutz bei der Untersuchung mit Röntgenstrahlen (Röntgendiagnostik)<br />
Termine: 2. bis 4. September 2016 / 11. bis 13. November 2016 / 2. bis 4. Dezember 2016<br />
Aktualisierungskurs<br />
Termin: 12. November 2016<br />
27<br />
21<br />
9<br />
Weitere Informationen finden Sie unter www.aekn.de > Fortbildung > Kalender, unter dem jeweiligen<br />
Veranstaltungsdatum<br />
8 | 2016<br />
73
Veranstaltungen<br />
Fortbildungswochen der<br />
Ärztekammer Niedersachsen 2016<br />
Norderney<br />
Themenwochen<br />
Psychotherapie 18./19. bis 24. September 2016<br />
Interdisziplinäre Medizin 18./19. bis 23. September 2016<br />
Notfallsonographie 28. bis 29. September 2016<br />
Sonographie Grund- und Aufbaukurs 29. September bis 3. Oktober 2016<br />
Notfallmedizin 24. September bis 1. Oktober 2016<br />
Kinder- und Jugendpsychotherapie / Pädiatrie 25. bis 30. September 2016<br />
Psychotherapie<br />
18./19. bis 24. September 2016 „Vertrauensfragen“<br />
Vortragender<br />
Strauß<br />
Haller<br />
Pflichthofer<br />
Hautzinger<br />
te Wildt<br />
Knaevelsrud<br />
de Zwaan<br />
Schedlowski<br />
Saß<br />
Heuft<br />
Kruse<br />
Thema<br />
Bindung und Vertrauen<br />
Vertrauen und die Macht der Kränkung<br />
Misstrauensbildung. Zehn Ratschläge,<br />
wie Sie das Vertrauen in die Psychotherapie minimieren können<br />
Moderne Kognitive Verhaltenstherapie bei Depression<br />
Psychosoziale Gesundheit in einer virtualisierten Welt<br />
Vertrauensbrüchen und Trauma<br />
Psychotherapie der Binge-Eating-Störung<br />
Placebo in der psychotherapeutischen Beziehung<br />
Radikalisierung und Extremismus<br />
Vertrauen im Alter<br />
Abschlussvortrag<br />
Außerdem werden 32 Gruppen angeboten<br />
Interdisziplinäre Medizin<br />
18./19. bis 23. September 2016 Manuelle Medizin – Basiskurs<br />
Suchtmedizinische Grundversorgung<br />
Psychosomatische Grundversorgung<br />
EKG – Kardiale Differenzialdiagnose: Vom Symptom zur<br />
Diagnose und Therapie<br />
Doppler-Duplex-Sonographie<br />
74 niedersächsisches ärzteblatt
Veranstaltungen<br />
26. bis 28. September 2016 Arzneimitteltherapie<br />
Neue orale Antikoagulanzien:<br />
- Vitamin-K-Antagonisten – Standard in der Prophylaxe bei<br />
Vorhofflimmern und hohem thromboembolischem Risiko<br />
- Für welche Patienten die neuen oralen Antikoagulanzien<br />
eine Option sein können<br />
- Fragen nach gebotenen Vorsichtsmaßnahmen beim Einsatz<br />
bei Patienten<br />
- Bestimmte patientenindividuelle klinische Situationen<br />
Fallbeispiele zu Nebenwirkungen und Medikationsfehlern<br />
aus dem Spontanmeldesystem:<br />
- Kontinuierliche Überwachung von Arzneimitteln durch<br />
die Pharmakovigilanz<br />
- Spontanmeldungen von Nebenwirkungen<br />
- Fallbeispiele<br />
- Informationsquellen zum Thema Nebenwirkungen<br />
Lipidwirksame Therapie zur Prävention kardiovaskulärer<br />
Erkrankungen:<br />
- Medikamentöse Behandlung von Fettstoffwechselstörungen<br />
- Für welche Arzneistoffe liegen ausreichend Belege zur<br />
Wirksamkeit in der Primär- und Sekundärprävention<br />
vor?<br />
- Diskussion: Praktisches Vorgehen<br />
Zweckmäßige Osteoporosediagnostik und -therapie:<br />
- Indikationsstellung<br />
- Antiosteoporotika und deren Auswahl hinsichtlich<br />
Kontraindikationen, Begleiterkrankungen oder Unverträglichkeiten<br />
- Substanzwechsel oder eine Wiederaufnahme der medikamentösen<br />
Behandlung?<br />
28. bis 29. September 2016 Fokussierte Notfallsonographie<br />
29. September bis 3. Oktober 2016 Sonographie des Abdomens, Grund- und Aufbaukurs<br />
Notfallmedizin<br />
24. September bis 1. Oktober 2016<br />
80-Stunden-Kurs zur Erlangung der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin gemäß den Vorgaben der DIVI (bis zu 80 Fortbildungs -<br />
punkte). Interessierte können auch nur die Vorträge (insgesamt 30 Stunden) aus dem oben angegebenen 80-Stunden-Kurs buchen.<br />
Kinder- und Jugendpsychotherapie / Pädiatrie<br />
25. bis 30. September 2016 „Das Kind. Entwicklungspsychiatrie und Pädiatrie“<br />
Vortragender<br />
Schulte-Markwort<br />
Mudra<br />
von der Wense<br />
Stojanov<br />
Huppertz<br />
Renner<br />
Stock<br />
Schulte-Markwort<br />
Hochgatterer<br />
Karow<br />
Resch<br />
Thema<br />
Das Kind<br />
Pränatalzeit und kindliche Entwicklung<br />
Das Frühgeborene als Kind<br />
Inflammation und Psycho-Somatik – eine Herausforderungdes Cartesischen Dualismus<br />
Fieber<br />
Kein Kinderkram – Anorexia nervosa im Kindes- und Jugendalter<br />
Nahrungsmittel und andere Allergien<br />
Teilleistungsstörung<br />
Kommunikation<br />
Der Verlauf psychischer Erkrankungen über die Lebenszeitspanne<br />
Zukunft der Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen<br />
Außerdem werden Kasuistiken und 17 Gruppen angeboten<br />
Detaillierte Programme und Anmeldeformulare:<br />
www.aekn.de/fortbildung/fortbildungswochen<br />
Auskunft und Organisation: Ärztekammer Niedersachsen, Fortbildung, Berliner Allee 20, 30175 Hannover,<br />
Tel.: 0511 380-2496 /-2497 /-2171, E-Mail: fortbildung@aekn.de<br />
8 | 2016<br />
75
Veranstaltungen<br />
Fortbildungen für Medizinische Fachangestellte<br />
Ernährungsmedizin (120 Stunden)<br />
Diese Fortbildung ist für jede/n MFA zugänglich. Für MFA, die die Fortbildung zum/zur Fachwirt/-in für ambulante medizinische<br />
Versorgung anstreben, ist dieser Kurs ein Wahlmodul.<br />
Veranstaltungsort:<br />
Termin:<br />
Kursgebühr:<br />
Ärztehaus Hannover<br />
17. bis 21. Oktober und 31. Oktober bis 4. November 2016, täglich von 9 bis 16.30 Uhr.<br />
580 Euro inklusive Script und Prüfungsgebühr<br />
Information und Anmeldung:<br />
Ärztekammer Niedersachsen, Berliner Allee 20, 30175 Hannover, Tel.: 0511 380-2198, Fax: 0511 380-2199,<br />
E-Mail: kathrin.wichmann@aekn.de<br />
Hygienebeauftragte<br />
in der ärztlichen Praxis<br />
Ziel dieses Lehrgangs ist es, das Praxispersonal für hygienerelevante Schwachstellen im Praxisablauf zu sensibilisieren und<br />
sinnvolle Vorgehensweisen zur Verbesserung der aktuellen Gegebenheiten zu vermitteln. Voraussetzung ist eine abgeschlossene<br />
Ausbildung in einem medizinischen Assistenzberuf (MFA, MTA, Krankenschwester/-pfleger)<br />
Veranstaltungsort:<br />
Termin:<br />
Kursgebühr:<br />
Ärztehaus Hannover<br />
31. Oktober bis 4. November 2016, täglich von 9 bis 16.30 Uhr<br />
410 Euro<br />
Information und Anmeldung:<br />
Ärztekammer Niedersachsen, Berliner Allee 20, 30175 Hannover,Tel.: 0511 380-2198, Fax: 0511 380-2199,<br />
E-Mail: kathrin.wichmann@aekn.de<br />
76 niedersächsisches ärzteblatt
Veranstaltungen<br />
Patientenbegleitung<br />
und Koordination (40 Stunden)<br />
Diese Fortbildung ist für jede/n MFA zugänglich. Für MFA, die die Fortbildung zum/zur Fachwirt/-in für ambulante medizinische<br />
Versorgung anstreben, ist dieser Kurs ein Wahlmodul.<br />
Veranstaltungsort:<br />
Termin:<br />
Kursgebühr:<br />
Ärztehaus Hannover<br />
7. bis 11. November 2016, täglich von 9 bis 16.30 Uhr (Teilnehmer der Fortbildung<br />
FAMV nehmen nur vom 9. bis 11. November teil).<br />
370 Euro (200 Euro bei absolviertem Modul 2) inklusive Script und Prüfungsgebühr<br />
Information und Anmeldung:<br />
Ärztekammer Niedersachsen, Berliner Allee 20, 30175 Hannover, Tel.: 0511 380-2198, Fax: 0511 380-2199,<br />
E-Mail: kathrin.wichmann@aekn.de<br />
Sachkenntnis gemäß § 4(3) MPBetreibV für die<br />
Instandhaltung von Medizinprodukten in der<br />
ärztlichen und zahnärztlichen Praxis<br />
Sachkunde A-Sterilgutassistenz (40 Stunden)<br />
Diese Fortbildung ist für jede/n MFA zugänglich. Für MFA, die die Fortbildung zum/zur Fachwirt/-in für ambulante medizinische<br />
Versorgung anstreben, ist dieser Kurs ein Wahlmodul.<br />
Veranstaltungsort:<br />
Termin:<br />
Kursgebühr:<br />
Ärztehaus Hannover<br />
21. bis 25. November 2016, täglich von 9 bis 17 Uhr<br />
370 Euro inklusive Script und Prüfungsgebühr<br />
Information und Anmeldung:<br />
Ärztekammer Niedersachsen, Berliner Allee 20, 30175 Hannover, Tel.: 0511 380-2198, Fax: 0511 380-2199,<br />
E-Mail: kathrin.wichmann@aekn.de<br />
8 | 2016<br />
77
Veranstaltungen<br />
Aktualisierung der Kenntnisse im Strahlenschutz<br />
für medizinisches Assistenzpersonal gemäß<br />
§ 18a der Röntgenverordnung (RöV)<br />
Dieser Kurs ist nicht für Ärzte und MTA-R geeignet!<br />
Emden<br />
MFA E 31 (Acht-Stunden-Kurs)<br />
MFA E 32 (Acht-Stunden-Kurs)<br />
Kursgebühr:<br />
Veranstaltungsort:<br />
Hannover<br />
MFA H 45 (Acht-Stunden-Kurs)<br />
Kursgebühr:<br />
Veranstaltungsort:<br />
Samstag,10. September 2016, 9 bis 17.30 Uhr<br />
Samstag, 24. September 2016, 9 bis 17.30 Uhr<br />
95 Euro pro Teilnehmer<br />
Klinikum Emden gGmbH, Röntgenabteilung, Bolardusstr. 20, 26721 Emden<br />
Freitag, 28. Oktober 2016, 9 bis 17 Uhr<br />
95 Euro pro Teilnehmer<br />
Ärztehaus Hannover – Vortragssaal, Berliner Allee 20, 30175 Hannover<br />
Anmeldung: Sonja Ullrich, Tel.: 0511 380-2197, Fax: 0511 380-2199, E-Mail: sonja.ullrich@aekn.de<br />
78 niedersächsisches ärzteblatt
Veranstaltungen<br />
Zentrum für Qualität und Management im Gesundheitswesen<br />
www.aekn.de/zq<br />
13. ZQ-Forum<br />
PATIENTENSICHERHEIT & RISIKOMANAGEMENT<br />
Time for TAKE-OFF<br />
DIALOG FÜR NEUE ZIELE IN<br />
DER MEDIKATIONSSICHERHEIT<br />
ÄRZTEKAMMER NIEDERSACHSEN<br />
BERLINER ALLEE 20, 30175 HANNOVER<br />
VORTRAGSSAAL<br />
11. NOVEMBER 2016<br />
9.30 BIS 16 UHR<br />
Auch 2016 geben wir Ihnen die Möglichkeit zum konstruktiven<br />
interdisziplinären Austausch, diesmal zu<br />
den Kernfragen des Themas Medikationssicherheit:<br />
Die Arzneimitteltherapie ist ein Hochrisikoprozess.<br />
Warum eigentlich? Und warum nicht gemeinsam an<br />
Lösungen arbeiten?<br />
9:30 Uhr Begrüßung, Einführung<br />
Dr. phil. Brigitte Sens, Leitung ZQ<br />
9:45 Uhr Wie groß ist das Problem? Einführung<br />
in die Problematik<br />
Prof. Dr. med. Dirk Stichtenoth,<br />
Professor für Arzneimittelsicherheit, Institut für<br />
klinische Pharmakologie, MHH<br />
Dr. rer. biol. hum. Gesine Picksak,<br />
Zentralapotheke, MHH<br />
10:30 Uhr Arbeitsverdichtung und Qualität der<br />
Dokumentation im Medikationsprozess<br />
- Ergebnisse der WorkSafeMed-Studie<br />
Dr. Antje Hammer, Dipl.-Soz.,<br />
Institut für Patientensicherheit, Bonn<br />
11:00 Uhr Pause<br />
13:15 Uhr Mittagspause<br />
14:00 Uhr „Hands On“ Interdisziplinäres<br />
Risikomanagement<br />
Dr. med. Ulrike Heesemann, Helios Klinikum Uelzen<br />
Arzneimittelanamnese, aber sicher!<br />
Dipl. Clinc. Pharmacist Ulrike Cohrs,<br />
Städtisches Klinikum Lüneburg gGmbH<br />
Tandemvisite: Ärzte - Apotheker -<br />
Pflege: Geht das?<br />
Dr. med. Olaf Krause,<br />
Institut für Allgemeinmedizin, MHH<br />
Dr. rer. biol. hum. Gesine Picksak<br />
Jens Heimlich, Stationsleitung der<br />
anästhesiologischen Intensivstation, MHH<br />
16:00 Uhr Ende der Veranstaltung<br />
Veranstalter:<br />
Zentrum für<br />
Qualität und Management im Gesundheitswesen<br />
Einrichtung der Ärztekammer Niedersachsen<br />
11:30 Uhr Wenn Schweigen gefährlich wird:<br />
„speak up“ bei Sicherheitsbedenken<br />
Prof. Dr. David Schwappach, MPH,<br />
Stiftung für Patientensicherheit, Zürich<br />
12:30 Uhr „Mindmap-Session“ Experten und<br />
Teilnehmer diskutieren<br />
Moderation: Dr. med. Anouk Siggelkow, Patientensicherheit ZQ<br />
Die Veranstaltung ist kostenfrei! Um Anmeldung wird gebeten!<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Zentrum für Qualität und Management im Gesundheitswesen (ZQ), Ärztekammer Niedersachsen<br />
Berliner Allee 20, 30175 Hannover, Tel.: 0511/380-2506, FAX: 0511/380-2118<br />
E-Mail: zq@aekn.de, Internet: www.aekn.de/zq<br />
Diese Veranstaltung wird mit 6 Fortbildungspunkten vom Sachgebiet FORTBILDUNG der Ärztekammer Niedersachsen anerkannt.<br />
Fortbildungspunkte<br />
6<br />
8 | 2016<br />
79
Rubrikenanzeigen<br />
Per Post oder Fax an: Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH, Berliner Allee 20, 30175 Hannover,<br />
Telefon 0511/380-2282, Fax 0511/380-2281<br />
Kleinanzeigenauftrag niedersächsisches ärzteblatt<br />
Heft-Nummer<br />
Zeile 1 (Überschrift fett, 9,5 Punkt/Schriftgrad)<br />
Zeile 2 (Fließtext normal, 6 Punkt/Schriftgrad)<br />
Zeile 3 (Fließtext normal, 6 Punkt/Schriftgrad)<br />
Zeile 4 (Fließtext normal, 6 Punkt/Schriftgrad)<br />
Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen:<br />
q unter Chiffre (Gebühr € 11,00)<br />
Name, Vorname<br />
Straße<br />
PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Rubrik:<br />
q Stellenangebote<br />
q Stellengesuche<br />
q Freie Praxisräume<br />
q Praxisabgabe<br />
q Praxissuche<br />
q Praxisvertretung<br />
q Gemeinschaftspraxis<br />
q Kooperation/MVZ<br />
q Praxiseinrichtung<br />
q Verschiedenes<br />
q Immobilien<br />
q An- und Verkauf<br />
q Kurse und Kongresse<br />
Ort, Datum Unterschrift<br />
Sepa-Basis-Lastschrift bis auf Widerruf<br />
DE85ZZZ00000994338<br />
Gläubiger-Identifikationsnummer<br />
Mandatsreferenz (wird von uns ausgefüllt und separat mitgeteilt)<br />
Kleinanzeigenauftrag im Internet unter www.haeverlag.de<br />
oder per E-Mail: info@haeverlag.de<br />
Anzeigenschluss für Heft 09/2016<br />
vom 15.09.2016 ist der 31.08.2016<br />
Ich/Wir ermächtige(n) die Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH Zahlungen von meinem/unseren Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise(n)<br />
ich/wir mein/unser Kreditinstitut an, die von der Hannoverschen Ärzte-Verlags-Union GmbH auf mein/unser Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />
Hinweis: Ich kann/Wir können innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrags verlangen.<br />
Es gelten dabei die mit meinem/unserem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
Kontoinhaber (wenn nicht mit Auftraggeber identisch)<br />
IBAN<br />
Ort, Datum<br />
Unterschrift<br />
Anzeigenpreise<br />
2 Zeilen Text = 10mm Höhe 3 Zeilen Text = 12mm Höhe 4 Zeilen Text = 15mm Höhe<br />
Grundpreis je mm € 5,70 € 57,00 zzgl. MwSt € 68,40 zzgl. MwSt*) € 85,50 zzgl. MwSt*<br />
Ermäßigter Grundpreis<br />
Stellenangebote, Kurse/Kongresse je mm € 4,70 € 47,00 zzgl. MwSt* € 56,40 zzgl. MwSt* € 70,50 zzgl. MwSt*<br />
private Stellengesuche je mm € 3,80 € 38,00 zzgl. MwSt* € 45,60 zzgl. MwSt* € 57,00 zzgl. MwSt*<br />
Chiffregebühren € 11,00 zzgl. MwSt € 11,00 zzgl. MwSt € 11,00 zzgl. MwSt<br />
Stand: 01.12.2015<br />
80<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Rubrikenanzeigen<br />
Stellenangebote<br />
WB-Assistent/in für Pädiatrie in Hannover<br />
von großer Kinderarztpraxis baldmögichst gesucht. Schwerpunkte: Asthma bronchiale,<br />
Neurodermitis. WB-Ermächtigung für Allg. Pädiatrie 18 Monate und Kinderkardiologie 18<br />
Monate vorhanden. Chiffre 160709<br />
Gastroenterologische Praxis im Raum Hannover<br />
sucht ab 01.10.2016 oder später Gastroenterologin/en zur Mitarbeit für 2-3 Tage/Woche.<br />
Weitere Nebentätigkeiten kein Hindernis. Infos: ip-hm@t-online.de<br />
Verstärkung gesucht!<br />
Große Gemeinschaftspraxis mit 4 Allgemeinmedizinern im Nahbereich von Braunschweig,<br />
sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt, eine/einen FÄ/FA für Allgemeinmedizin oder<br />
Weiterbildungsassistent/-in (2 Jahre Weiterbildungsermächtigung vorhanden).<br />
Alle Kooperationsvarianten denkbar. Kontakt Telefon 01 71 / 8 17 79 35<br />
Weiterbildungsassistent/in Gynäkologie<br />
für große Gemeinschaftspraxis mit breitem Spektrum ab sofort in Hannover-City gesucht<br />
(gerne halbtags). Schriftliche Bewerbungen bitte an E-Mail: info@med14.de<br />
Moderne Allgemeinpraxis in Dörpen<br />
sucht zur Anstellung junge(n) Ärztin/Arzt in TZ oder VZ. Tel. 0151/12515962, Chiffre 160302<br />
Albert-Schweitzer-Therapeutikum<br />
Holzminden<br />
Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
und -psychotherapie<br />
Wenn Sie ein gutes Arbeitsklima und perfekte Arbeitsbedingungen schätzen,<br />
sollten Sie unsere Stellenausschreibung lesen.<br />
<br />
naturbelassenen Freizeitgelände - besteht aus zwei Stationen mit 24<br />
<br />
Tagesklinik. Wir arbeiten multimodal mit einem systemisch<br />
konstruktivistischen Schwerpunkt.<br />
Wir verstärken unser Team und suchen (in Vollzeit / Teilzeit) eine/-n<br />
Assistenzarzt /-ärztin<br />
für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
Die Leiterin verfügt über die Facharzt-Weiterbildungsermächtigung. Wir<br />
freuen uns über Ihr Interesse und bewerben uns bei Ihnen als zukünftiger<br />
Arbeitgeber. Mehr Informationen: www.therapeutikum-holzminden.de.<br />
Albert-Schweitzer-Therapeutikum<br />
Pipping 5, 37603 Holzminden<br />
Telefon: 0 55 31 / 93 11 - 10<br />
WB-Assistent/in für Allgemeinmedizin in Braunschweig<br />
von großer hausärztlicher Gemeinschaftspraxis ab sofort gesucht.<br />
Schwerpunkte: DMP, Hausbesuche, Allergieth., LZRR, LZEKG, Ergometrien, SONO,<br />
Chirotherapie, Reisemedizin, kl. Chirurgie, Akupunktur und TCM<br />
VZ oder TZ möglich. WB-Ermächtigung für 24 Monate und für Akupunktur vorhanden.<br />
Praxis Dr. Wörffel, Tel. 05307/6025 oder 0178/1872468, E-Mail: praxis@woerffel.de<br />
Anstellung H-Innenstadt<br />
Wir su. nächstm. FÄ/FA in Anstell. für hausärztl. Tätigkeit, sowie WB-Assistent(in) in Voll-/<br />
Teilzeit. Tel. 0511/642478-2, Ansprechpartner Dr. Prager, E-Mail: praxis@praxis-e-damm.de<br />
HNO-Praxis Region Hannover<br />
sucht HNO-Kollegin/Kollegen für 18 Std./Woche ab 01.10.2016, ggf. auch später.<br />
Langfristig auch BGA möglich. E-Mail: berger.58@gmx.de<br />
Radiologie<br />
Fachübergreifende radiologische, nuklearmedizinische Gemeinschaftspraxis mit mehreren<br />
Standorten in Hannover sucht engagierten, in allen radiologischen Verfahren versierten<br />
Radiologen m/w mit Zukunftsvision als gleichberechtigten Partner ab 2017 (KV-Sitz vorh.).<br />
Kontakt: E-Mail: drs.polley@web.de, Telefon 01 77 / 3 23 56 99<br />
FA/FÄ für Allg./Internist/in u. AiW/ÄiW gesucht<br />
Freundliche Hausarztpraxis in Delmenhorst (Bahnhofsnähe) sucht zur langfristigen<br />
Erweiterung seines Teams ab Oktober oder später eine(n) FA/FÄ für Allgemeinmedizin<br />
oder hausärztl. tätige(n) Internisten/in zur Anstellung und einen Arzt/ Ärztin in Weiterbildung<br />
zum FA/ FÄ für Allgemeinmedizin. Voll- oder Teilzeitbeschäftigung jeweils möglich.<br />
Lernen Sie uns kennen. Infos unter Tel. 0 42 21 / 1 78 10, per Mail an info@gpss14.de<br />
oder im Internet unter www.gpss14.de. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!<br />
Gynäkologe w/m<br />
Großes MVZ in Ost-Niedersachsen sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
einen Gynäkologen w/m. Chiffre 160801<br />
Chirurgie in Teilzeit<br />
Große chirurgisch-orthopädische 4-er Gemeinschaftspraxis mit amb. und stat. OPs,<br />
Nähe Bremen bietet Anstellung für FÄ/FA für Chirurgie/Unfallchirurgie mit Berufserfahrung<br />
in Teilzeit (20 Std.) ab Januar 2017. Bewerbungen unter E-Mail: burkhardtsteffen@web.de<br />
Dialyse in Oldenburg<br />
Arzt/Ärztin in Teilzeit, 20 bis 30 Std./Woche gesucht.<br />
Weiterbildungsermächtigung Innere Med./Nephrologie vorhanden. Telefon 04 41 / 4 44 02<br />
8 | 2016<br />
81
Rubrikenanzeigen<br />
Facharzt für Arbeitsmedizin (m/w)<br />
Arzt in Weiterbildung (m/w)<br />
unbefristet, ab sofort, in Voll-/Teilzeit am Standort Hannover<br />
Sie suchen eine Alternative zur Klinik- oder<br />
Praxistätigkeit? Sie möchten Menschen präventiv<br />
beraten? Dann sind Sie bei uns richtig!<br />
Die ias-Gruppe zählt mit 130 Standorten bundesweit<br />
und rund 1.200 Mitarbeitern zu den führenden und expandierenden<br />
Beratungsunternehmen im betrieblichen<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz. Namhafte Unternehmen<br />
der deutschen Wirtschaft vertrauen auf unsere<br />
langjährige Kompetenz. Für die ias Aktiengesellschaft<br />
suchen wir ärztliche Mitarbeiter (m/w) für eine langfristige<br />
Zusammenarbeit.<br />
Unser Angebot<br />
– Vielseitige Aufgaben im gesamten Bereich der<br />
Arbeitsmedizin für Kundenunternehmen<br />
verschiedenster Branchen und Größen<br />
– Interdisziplinäre Zusammenarbeit in einem<br />
Expertenteam aus Arbeitspsychologen, betrieblichen<br />
Sozialberatern und Sicherheitsingenieuren<br />
– Optionale Einbindung in die verkehrsmedizinische<br />
Betreuung von Großkunden<br />
– Interne und externe Fortbildungen, ausführliche<br />
und strukturierte fachliche Einarbeitung sowie<br />
Begleitung<br />
– Zusammenarbeit mit sympathischen und<br />
erfahrenen Kollegen aller Altersgruppen<br />
– Eine geregelte Arbeitswoche in Teil- oder<br />
Vollzeit ohne Wochenend-, Bereitschaftsoder<br />
Hausbesuchsdienste<br />
– 30 Urlaubstage<br />
– Auf Wunsch kurzfristige Hospitations<br />
möglichkeiten im Zentrum Ihrer Wahl<br />
– Attraktive Rahmenbedingungen,<br />
strukturierte berufliche Förderung und<br />
individuelle Entwicklungsmöglichkeiten<br />
Ihr Profil<br />
– Facharzt für Arbeitsmedizin (m/w) oder<br />
Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin<br />
– Für die Weiterbildung im Fach<br />
Arbeitsmedizin ist eine mindestens zweijährige<br />
Tätigkeit in der Inneren Medizin<br />
oder Allgemeinmedizin wünschenswert<br />
– Freude an der Beratungstätigkeit sowie an<br />
präventivmedizinischen Leistungen bei<br />
Kunden und im Zentrum<br />
– Bereitschaft zur Außendiensttätigkeit<br />
– Sicherer Umgang mit Microsoft Office<br />
Anwendungen, wie Outlook<br />
Werden Sie ein Teil unseres Teams. Wir freuen uns auf Sie.<br />
Fragen im Vorfeld beantwortet Ihnen unser Personalreferent Recruiting,<br />
Herr Gunnar Schwartz unter Telefon 0171 / 55 29 021<br />
Wir präferieren Ihre Onlinebewerbung unter www.ias-gruppe.de/karriere<br />
www.ias-gruppe.de<br />
FA/FÄ AUGENHEILKUNDE<br />
Konservative Tätigkeit · 20 Std/Woche<br />
ab sofort gesucht · Reinbek (bei Hamburg)<br />
Etablierte Augenarztpraxis im Hamburger Speckgürtel<br />
mit direkter S-Bahn-Anbindung an die Hamburger Innenstadt<br />
Unser Leistungsspektrum:<br />
Konservative Augenheilkunde, Laserbehandlungen und Sehschule<br />
Wir bieten Ihnen:<br />
Flexible Arbeitszeiten, ein herzliches Team und eine<br />
überdurchschnittliche Bezahlung<br />
Wir freuen uns über Ihre Bewerbung:<br />
Per E-Mail an Herrn Kolorz: jobs.reinbek@qan-augenarztpraxis.de<br />
DR. MED. JOY PATRICIA WERMANN,<br />
RAFAEL KOLORZ & PARTNER<br />
Bahnhofstraße 2 b · 21465 Reinbek<br />
www.qan-augenarztpraxis.de<br />
Wichtig zu wissen:<br />
Anzeigenschluss für Heft 09/16<br />
vom 15.09.2016<br />
ist der 31.08.2016.<br />
Spätestens zu diesem Termin sollten uns der Text<br />
bzw. die Druckunterlagen für Ihre Anzeige vollständig<br />
vorliegen.<br />
Wir setzen und gestalten Ihre Anzeige gerne nach<br />
Ihren Wünschen und berechnen dafür lediglich die<br />
uns entstehenden Kosten.<br />
Text, Layout sowie eventuelle Bilder und Logos für<br />
Ihre Anzeige sollten dann aber möglichst schon 8<br />
Tage vor Anzeigenschluss bei uns im Hause sein.<br />
Besten Dank für Ihr Verständnis und Ihre Hilfe<br />
Ihre<br />
Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH<br />
82<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Rubrikenanzeigen<br />
Mensch. Medizin. Miteinander.<br />
KRH Klinikum Zentrale Bereiche<br />
eiche<br />
PD Dr. Andrea R. | KRH Klinikum Agnes Karll Laatzen<br />
| Agnes Karll Laatzen | Großburgwedel | Lehrte | Neustadt am Rübenberge | Nordstadt | Robert Koch Gehrden | Siloah-Oststadt-Heidehaus<br />
| Geriatrie Langenhagen | Psychiatrie Langenhagen | Psychiatrie Wunstorf<br />
Als ein Verbund von 10 Krankenhäusern in der Trägerschaft der Region<br />
Hannover sind wir einer der größten öffentlichen Klinikbetreiber<br />
Deutschlands. Jährlich versorgen wir rund 135.000 Patientinnen und<br />
Patienten stationär und mehr als 180.000 ambulant. Von der Medizin<br />
und der Pflege schlagen wir eine Brücke direkt zu den Menschen:<br />
durch Nähe, Menschlichkeit und Dialog – heute und in Zukunft.<br />
In der Medizinischen Klinik im KRH Klinikum Agnes Karll Laatzen<br />
bieten wir Ihnen beste Perspektiven:<br />
Assistenzarzt | -ärztin<br />
in der Inneren Medizin zur Weiterbildung zum/zur Facharzt/-ärztin<br />
Facharzt | -ärztin<br />
Innere Medizin<br />
zur möglichen Weiterbildung Gastroenterologie/Kardiologie/<br />
Akut Geriatrie<br />
Zeigen Sie Profil:<br />
Sie sind ein/-e fachlich und menschlich qualifizierte/-r Kollege/<br />
Kollegin, der/die eine Ausbildung zum/zur Internisten/-in anstrebt<br />
Berufserfahrung, möglichst auch im Rahmen der Intensivrotation,<br />
ist wünschenswert Sie haben auch Interesse an einer kardiologischen<br />
u./o. gastroenterologischen Weiterbildung Sie besitzen ein hohes<br />
Maß an sozialer Kompetenz, Flexibilität, Belastbarkeit und Kooperationsbereitschaft<br />
innerhalb der Klinik und des gesamten Hauses.<br />
Das KRH Klinikum Agnes Karll Laatzen verfügt über 240 Planbetten<br />
und ist ein Krankenhaus der Regelversorgung und Akademisches<br />
Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover.<br />
Die Medizinische Klinik mit den Schwerpunkten Gastroenterologie<br />
und Kardiologie umfasst 88 Betten; davon 4 Betten als Palliativbereich,<br />
darüber hinaus ist eine eigene Intensivstation mit 6 Betten<br />
sowie 2 Chest-Pain Unit Betten vorhanden. Die Medizinische Klinik<br />
ist zur vollen Weiterbildung in Innerer Medizin, Gastroenterologie<br />
und Kardiologie ermächtigt. Darüber hinaus wurde inerhalb der<br />
Medizinischen Klinik eine Einheit für Akut Geriatrie etabliert.<br />
Die Klinik ist hochmodern ausgestattet und führt auf dem Gebiet<br />
der Gastroenterologie spezialisierte endoskopische Untersuchungen<br />
routinemäßig durch (u. a. diagnostische und interventionelle<br />
Endosonographie mit Zystendrainagen und Nekrosektomien am<br />
Pankreas, Mukosektomien auch in ESD Technik, Kapselendoskopie,<br />
HR-Manometrie, Impedanz-Ph-Metrie, Kontrastmittelsonographie<br />
etc.). Das Spektrum wird komplettiert durch die Gastrointestinale<br />
Onkologie und einen Palliativbereich.<br />
Auf dem Gebiet der Kardiologie und Angiologie führt die Klinik alle<br />
gängigen nicht-invasiven Verfahren durch (u. a. TTE, TEE, Stressechokardiographie,<br />
Schrittmacher-Implantationen, Kipptischuntersuchungen,<br />
Bodyplethysmographie, venöse und arterielle Dopplersonographie).<br />
Die Durchführung von Herzkathetern, EPU etc. erfolgt<br />
in Kooperation mit dem Kardiologischen Zentrum des KRH.<br />
Bei uns erwarten Sie z. B. modernste Technik, flexible Arbeitszeiten<br />
und Sonderurlaub. Und selbstverständlich auch Unterstützung bei<br />
der Kinderbetreuung und im Umzugsfall. Schwerbehinderte<br />
Menschen berücksichtigen wir bei gleicher Eignung vorrangig.<br />
Für weitere Details steht Ihnen die Chefärztin, Frau PD Dr.<br />
med. Andrea Riphaus, telefonisch unter 0511 8208 2400 gerne<br />
zur Verfügung.<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns darauf,<br />
Sie kennenzulernen! Ihre Bewerbung richten Sie bitte an das<br />
KRH Klinikum Region Hannover<br />
KRH Personalmanagement<br />
Frau Inga Klages<br />
Stadionbrücke 6 | 30459 Hannover<br />
jobs@krh.eu<br />
TOP<br />
NATIONALER<br />
ARBEITGEBER<br />
2013<br />
GESUNDHEIT<br />
DEUTSCHLANDS<br />
BESTE<br />
ARBEITGEBER<br />
IM VERGLEICH<br />
www.krh.eu<br />
Rubrikenanzeigen auch im Internet<br />
alle im Kleinanzeigenteil aufgegebenen Anzeigen erscheinen (ohne zusätzliche Kosten)<br />
unter www.haeverlag.de/nae<br />
8 | 2016<br />
83
Rubrikenanzeigen<br />
Freie und Hansestadt Hamburg<br />
Bezirksamt Bergedorf<br />
Der ganze Mensch im Mittelpunkt<br />
Vorbeugen, fördern, selbstständiges Leben und Teilhabe ermöglichen.<br />
Das Gesundheitsamt Bergedorf sucht<br />
Fachärztin/-arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
oder Kinderheilkunde<br />
im Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst<br />
Fachärzte/Fachärztinnen für Psychiatrie<br />
im Sozialpsychiatrischen Dienst<br />
mit einem Sonderarbeitsvertrag<br />
in Anlehnung an den Tarif für Ärztinnen/Ärzte an Universitätskliniken.<br />
Wir bieten Hilfen und Schutz bei psychischen Krankheiten. Wir fördern<br />
Kinder und Jugendliche mit drohender oder schon eingetretener<br />
Behinderung. Wir beraten Eltern und Angehörige.<br />
Sie reizt eine sehr abwechslungsreiche und spannende Tätigkeit in einem<br />
multiprofessionellen Team. Sie wollen raus aus dem Nachtdienst und<br />
die vielfältigen individuellen Gestaltungsmöglichkeiten im öffentlichen<br />
Gesundheitsdienst nutzen.<br />
Weitere Informationen zu den Stellenangeboten finden Sie unter<br />
http://www.hamburg.de/bergedorf.<br />
Sie können auch gern anrufen unter 040-42891-2224 (Herr Dr. Galle).<br />
Die Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH ist ein Unternehmen<br />
der Evangelischen Stiftung Neuerkerode. Diese ist mit<br />
2.400 Beschäftigten einer der größten Anbieter sozialer<br />
Dienstleistungen in Süd-Ost-Niedersachsen.<br />
Für unsere Tagesklinik in Braunschweig suchen wir ab dem 01.12.2016 eine/n<br />
Oberärztin/arzt für die medizinische<br />
Rehabilitation bei Abhängigkeitserkrankungen<br />
mit einer Wochenarbeitszeit von 30 Stunden<br />
Ihr Profil<br />
> Abgeschlossenes Studium der Humanmedizin mit Qualifikation zur/m Fachärztin/Facharzt<br />
mit den Gebietsbezeichnungen Psychiatrie oder Innere Medizin oder Allgemeinmedizin und<br />
der Zusatzbezeichnung Psychotherapie<br />
Unser Angebot<br />
> Vergütung nach TV DN (A II)<br />
> Vielfältige Fort- und Weiterbildung<br />
> Familien- und gesundheitsbewusstes Arbeitsumfeld<br />
> Planbare Arbeitszeiten ohne Bereitschafts-, Spätund<br />
Wochenenddienste<br />
Wir freuen uns<br />
auf Ihre Bewerbung.<br />
www.lukas-werk.de<br />
Wege finden.<br />
Kontakt<br />
Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH<br />
z.H. Petra Sarstedt-Hülsmann<br />
Geschäftsführung<br />
Rosenwall 3A<br />
38300 Wolfenbüttel<br />
T 05331.8852 11<br />
p.sarstedt-huelsmann@lukas-werk.de<br />
Mitglied im Diakonischen<br />
Werk evange lischer Kirchen<br />
in Niedersachsen e. V.<br />
www.grafschaft-bentheim.de<br />
Der Landkreis Grafschaft Bentheim sucht für das Gesundheitsamt zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/einen<br />
stellvertretende Amtsärztin / stellvertretenden Amtsarzt<br />
Schwerpunkte des Aufgabengebietes:<br />
• Allgemeinmedizinische und internistische Untersuchungen<br />
zu vielfältigen Fragestellungen vom Kleinkind bis zum Senior<br />
• Infektionsschutz der Bevölkerung gegen übertragbare<br />
Krankheiten einschließlich der Impfsprechstunde<br />
• Sozialmedizinische Untersuchungen zur Erwerbsfähigkeit,<br />
<br />
Behinderteneinrichtungen<br />
Sie bieten uns:<br />
• eine abgeschlossene Facharztausbildung für das öffentliche<br />
Gesundheitswesen, alternativ kann die Weiterbildung zum/zur<br />
Facharzt/Fachärztin für öffentliches Gesundheitswesen auch<br />
im Gesundheitsamt erfolgen (Voraussetzung sind drei<br />
Jahre Weiterbildungszeit in der behandelnden Medizin)<br />
• Flexibilität hinsichtlich der Verteilung der Arbeitszeit<br />
Wünschenswert ist darüber hinaus:<br />
• Kontaktfreude und ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit<br />
• selbstständige und selbstbewusste Arbeitsweise<br />
• Freude an Koordinationsaufgaben<br />
Wir bieten Ihnen:<br />
• eine unbefristete Vollzeitstelle, die grundsätzlich teilbar ist<br />
• eine Vergütung nach dem Tarifvertrag<br />
für den öffentlichen Dienst (TVöD)<br />
• bei Vorliegen der persönlichen Voraussetzungen Übernahme<br />
in das Beamtenverhältnis nach 6-monatiger Erprobungszeit<br />
<br />
Arbeitszeiten und einem vielseitigen Fortbildungsangebot<br />
Der Landkreis Grafschaft Bentheim fördert die Gleichstellung<br />
von Frauen und Männern. Schwerbehinderte werden<br />
bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Die Arbeit im Gesundheitsamt ist eine interessante<br />
Alternative zum Krankenhaus und der eigenen Praxis.<br />
Falls Sie Fragen haben, setzen Sie sich gerne mit dem<br />
Abteilungsleiter, Herrn Dr. Gerd Vogelsang, oder dem<br />
Verwaltungsleiter, Herrn Joachim Knobloch, unter der<br />
Telefonnummer 05921/961850 in Verbindung.<br />
Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige<br />
Bewerbung bis zum 27.08.2016 an den:<br />
Landkreis Grafschaft Bentheim<br />
Leiter der Abteilung Personal und Organisation<br />
Jens Reimers<br />
van-Delden-Str. 1-7 · 48529 Nordhorn<br />
Telefon (05921) 96-1416<br />
Email: jens.reimers@grafschaft.de<br />
84<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Rubrikenanzeigen<br />
Als Hausarzt mal nicht in der Großstadt...<br />
Wir suchen Sie<br />
als Fachärztin/Facharzt für Allgemeinmedizin<br />
oder Fachärztin/Facharzt für Innere Medizin<br />
für eine hausärztliche Tätigkeit in Hoyerswerda<br />
Warum Hoyerswerda?<br />
Weil die Stadt…<br />
• mit ihren derzeit knapp 34.000 Einwohnern ein regionales Zentrum ist,<br />
• ein modernes Krankenhaus der Schwerpunktversorgung hat,<br />
• unweit von Dresden und Berlin liegt,<br />
• ein lebenswertes Umfeld mit einer großen Seenlandschaft hat,<br />
• alle Schulformen bis hin zum Beruflichen Schulzentrum anbietet,<br />
• ein reichhaltiges Kulturleben, insbesondere auch der sorbischen Kultur zu bieten hat.<br />
Was können Sie erwarten?<br />
Flexible Möglichkeiten der hausärztlichen Tätigkeit, insbesondere…<br />
• die Niederlassung in Einzelpraxis<br />
• die Tätigkeit als angestellte/r (teilzeitangestellte/r) Ärztin/Arzt<br />
• den Eintritt als weiterer Partner in bestehende Praxen<br />
Was bringen Sie mit?<br />
• Abschluss als Fachärztin/Facharzt für Allgemeinmedizin oder für Innere Medizin<br />
• Interesse an einer ambulanten vertragsärztlichen Tätigkeit als Hausarzt<br />
• Bekenntnis zur Durchführung von Hausbesuchen und zur Teilnahme am organisierten Bereitschaftsdienst<br />
• Verantwortungsbewusstsein und Einsatzbereitschaft für die hausärztlichen Belange<br />
Was bieten wir?<br />
• Unterstützung beim Einstieg in die vertragsärztliche Tätigkeit<br />
• Unterstützung bei der Bewältigung der persönlichen Belange und der Familie<br />
• Zahlung Investitionskostenzuschuss von bis zu 60.000 € sowie Gewährung Mindestumsatz<br />
Bei Fragen und Interesse:<br />
KV Sachsen, Bezirksgeschäftsstelle Dresden, Herr Stefan Topp<br />
Telefon: 0351 8828-300, E-Mail: stefan.topp@kvsachsen.de<br />
Alternative zu Praxis oder Akutklinik gesucht?<br />
Freundliches, kompetentes Ärzteteam in Rehabilitationsklinik, Region Hannover,<br />
sucht Verstärkung. Umfangreiche und sehr interessante Weiterbildungsermächtigungen<br />
liegen vor. Teilzeittätigkeit gut möglich. Telefon 0 57 23 / 7 07 – 4 70<br />
GROSSE KINDER- UND JUGENDARZTPRAXIS<br />
im Landkreis Oldenburg sucht Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin oder<br />
Weiterbildungsassistenten in Voll- oder Teilzeit mit der Option eines Jobsharings (sofort)<br />
oder KV-Sitz-Übernahme (ab 2020). Weiterbildungsermächtigung für allg. Pädiatrie 18 Mo.<br />
Antwort bitte an: teamerweiterung@web.de<br />
Facharzt/ärztin Allgemeinmed./Internist/in in TZ<br />
Kollege/in ges. für hausärztl. intern. Praxis mit breitem Leistungsspektrum in Garbsen<br />
für ca. 21 Std/Woche. Flexible Arbeitszeiten. Bewerbung: arztsuche@gmx.de<br />
Ärztin in Teilzeit gesucht<br />
für große allg.med.Landarztpraxis. Gute Verkehrsanbindung, Anstellung ab 01.10.2016<br />
möglich. Praxisgemeinschaft J.Hübel und Ärzte, Pestalozziallee 26, 29227 Celle<br />
8 | 2016<br />
85
Rubrikenanzeigen<br />
Wir suchen Ärzte, die den jungen Patienten genauso<br />
wichtig finden wie wir.<br />
Das AMEOS Klinikum mit seinen Standorten in Anklam, Pasewalk und Ueckermünde ist ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit<br />
insgesamt 332 Betten. Das Klinikum in Anklam verfügt über 101 Betten und 12 tagesklinische Plätze und umfasst die Fachbereiche Anästhesie<br />
und Intensivmedizin, Innere Medizin, Chirurgie, Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin, eine Kinder- und Jugendpsychiatrische<br />
Institutsambulanz (PIA) und eine Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie.<br />
Zur Verstärkung unseres Teams der neu eröffneten Klinik für Pädiatrie des AMEOS Klinikums Anklam suchen wir einen<br />
• Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin (m/w)<br />
• Assistenzarzt in fortgeschrittener Facharztweiterbildung (m/w)<br />
Gemeinsam mit unseren 4 Fachärzten betreuen Sie die 16 Betten der im Februar 2016 eröffneten Kinderklinik sowie den Kreißsaal. Werden Sie<br />
Teil des Teams und gestalten die neue Klinik mit!<br />
Wir bieten Ihnen:<br />
– die Möglichkeit flexibler Arbeitszeitmodelle sowie einen eigenen Betriebskindergarten am Standort Ueckermünde.<br />
– eine Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Standort Ueckermünde sowie eine PIA in Anklam, die auf Wunsch<br />
eine Einsatzmöglichkeit im Rahmen der Weiterbildung bietet.<br />
Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen: Chefarzt Dr. med. Christian Niesytto, Tel. + 49 3971 834 5402<br />
Gern erwarten wir Ihre Bewerbung, vorzugsweise über unser Online-Bewerbungsportal: www.ameos.eu.<br />
Anklam befindet sich in einer verkehrsgünstig und landschaftlich äußerst reizvoll gelegenen Umgebung am Stettiner Haff in unmittelbarer Nähe<br />
zur Urlaubsinsel Usedom. Die weitläufige Landschaft und die direkte Lage am Wasser bieten zahlreiche Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten sowie<br />
Wassersport. Alle weiterführenden Schulen sowie Sportvereine befinden sich am Ort. Die Städte Greifswald und Berlin sind in einer bzw. zwei<br />
Stunden erreichbar. Für eine dauerhafte Ansiedlung oder die Verwirklichung von Lebensprojekten finden sich günstige Immobilien, Resthöfe oder<br />
Grundstücke.<br />
Unseren Job-Newsletter und die aktuellen Stellenangebote finden Sie unter: www.ameos.eu<br />
FA/FÄ für Augenheilkunde<br />
zur Mitarbeit in moderner AA-Praxis Großraum Hannover tageweise/stundenweise gesucht.<br />
Ideal für Berufswiedereinsteiger. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Chiffre 160802<br />
FÄ/FA Allgemeinmedizin VZ/TZ in Anstellung<br />
Hannover-Stadt gesucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt.<br />
Kontakt: info@allgemeinmedizin-doerger.de, Telefon 05 11 / 42 60 20<br />
Suche Frauenärztin/-arzt<br />
als selbständige(n) Mitarbeiter(in) in meiner gyn.-gebh. Praxis in Hannover. Vorerst<br />
Honorarbasis. Nach Einarbeitung sämtl. Formen der Zus.-Arb. möglich. Chiffre 160803<br />
Augenheilkunde Hannover<br />
Für unsere GP mit operativem Schwerpunkt im Zentrum von Hannover<br />
suchen wir eine/n FÄ/FA in VZ oder TZ.<br />
Augenklinik am Aegi, Hildesheimer Str. 9, 30169 Hannover<br />
Telefon 05 11 / 8 50 30 40, www.augenklinik-hannover.de<br />
Engagierter Nachfolger<br />
für etablierte gynäkologisch/geburtshilfliche Praxis mit mehreren Ärzten ab sofort und<br />
später gesucht, als Angestellter, weiteres denkbar, ideal mit Schwerpunkt Pränatalmedizin<br />
(ggf. auch andere Qualifikationen) in Südniedersachsen. Einarbeitung ab 01.10.2016 optimal.<br />
Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit! Chiffre 160806<br />
Nettes Praxisteam Allgemeinmedizin<br />
Allg.med. Gemeinschaftspraxis Gehrden sucht zum 01.01.2017 Weiterbildungassistent/in<br />
oder Entlastungsassistent/in, 20-25 h/Woche, als Ergänzung für ihre Praxis mit breitem<br />
Spektrum und engagiertem, freundlichem Team.<br />
Kontakt 01 57 / 74 50 27 16, E-Mail: kontakt@hausaerztin-gehrden.de<br />
Fachärztin für Innere oder Allgemeinmedizin<br />
zur Anstellung in Teilzeit in der Region Schaumburg für Hausarztpraxis gesucht. Nettes<br />
Team und flexible Arbeitszeiten. Späterer Einstieg als Teilhaberin möglich. Chiffre 160804<br />
WB-Assistent/in Allgemeinmedizin VZ/TZ<br />
von hausärztlicher Praxis in Peine ab 01.01.2017 gesucht. WBE 18 Monate.<br />
www.praxisknabe.de, Telefon 0 51 71 / 90 57 09, E-Mail: praxis-knabe@arcor.de<br />
Weiterbildungsassistent/in Allgemeinmedizin<br />
für Hausarztpraxis in Hannover gesucht. Naturheilverfahren, psychosomatische<br />
Grundversorgung, 18 Monate WBE, Teilzeittätigkeit. Chiffre 160805<br />
Weiterbildungs-Ass., Kollegin/en<br />
in mod., top laufend. allg.-med., internist. Praxis mit breitem Spektrum, kl. Chirurgie,<br />
15 Min. von BS, ab sofort gesucht. Chiffre 160807<br />
86<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Rubrikenanzeigen<br />
Der MDK Niedersachsen berät als unabhängiger sozialmedizinischer<br />
Beratungs- und Begutachtungsdienst die niedersächsischen Kranken- und<br />
Pflegekassen. In ihrem Auftrag erstellen wir Gutachten zu Fragen der<br />
Behandlung, Verordnung und Abrechnung in der medizinischen Versorgung,<br />
nehmen Pflege-Einstufungen vor und prüfen die Qualität von Pflege-<br />
Einrichtungen.<br />
Der MDK Niedersachsen sucht kurzfristig<br />
Fachärzte (w/m)<br />
im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit als Gutachter/-in<br />
aus dem Gebiet Psychiatrie, Neurologie und Onkologie. Psychologische und<br />
ärztliche Psychotherapeuten sind ebenfalls willkommen.<br />
Sie unterstützen den MDK Niedersachsen bei der Bearbeitung von stationären<br />
Fragestellungen gemäß Bundespflegesatzverordnung (BPflV) bzw.<br />
PEPP-Begutachtungen sowie Gutachten aus anderen Fachrichtungen. Wenn<br />
Sie im Bundesgebiet niedergelassen, in der Klinik oder im medizinischen<br />
Dienst eines Sozialversicherungsträges tätig sind und sich vorstellen<br />
können, Gutachten per Aktenlage im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit<br />
auf Honorarbasis zu erstellen, dann senden Sie bitte Ihre Interessenbekundung<br />
per E-Mail an: Bewerbung@mdkn.de<br />
In Ausnahmefällen auf dem Postweg an die nachfolgende Anschrift:<br />
Medizinischer Dienst<br />
der Krankenversicherung<br />
Niedersachsen (MDKN) KdöR<br />
– Personalverwaltung –<br />
Hildesheimer Str. 202, 30519 Hannover<br />
Landeshauptstadt<br />
Stellenausschreibung<br />
Die Landeshauptstadt Hannover sucht für den Fachbereich<br />
Personal und Organisation zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
befristet für 3 Jahre eine/einen<br />
Ärztin/Arzt<br />
für die Weiterbildung<br />
Arbeitsmedizin<br />
in der Arbeitsmedizin des<br />
Betrieblichen Gesundheitsservice<br />
(E 13 TVöD sowie Zulage nach E 14).<br />
Voraussetzung für die Weiterbildung ist neben der Approbation<br />
eine anrechenbare internistische und/oder allgemeinmedizinische<br />
Weiterbildungszeit von mindestens zwei Jahren.<br />
Ein bereits absolvierter arbeitsmedizinischer Weiterbildungskurs<br />
ist von Vorteil.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.stellenausschreibungen-hannover.de<br />
Informationen zur Landeshauptstadt Hannover als Arbeitgeberin<br />
erhalten Sie unter www.arbeiten-in-Hannover.de<br />
Wichtig zu wissen:<br />
Anzeigenschluss für Heft 09/16<br />
vom 15.09.2016<br />
ist der 31.08.2016.<br />
Spätestens zu diesem Termin sollten uns der Text<br />
bzw. die Druckunterlagen für Ihre<br />
Anzeige vollständig vorliegen.<br />
Wir setzen und gestalten Ihre Anzeige gerne nach<br />
Ihren Wünschen und berechnen dafür lediglich die<br />
uns entstehenden Kosten.<br />
Text, Layout sowie eventuelle Bilder und Logos für<br />
Ihre Anzeige sollten dann aber möglichst schon 8<br />
Tage vor Anzeigenschluss bei uns im Hause sein.<br />
Besten Dank für Ihr Verständnis und Ihre Hilfe<br />
Ihre<br />
Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH<br />
8 | 2016<br />
87
Rubrikenanzeigen<br />
Stellengesuche<br />
Weiterbildungsassistentin für Pädiatrie<br />
sucht Teilzeitstelle in päd. Praxis im Raum Hannover. Chiffre 160808<br />
Rheumatologe (Inn. Med.)<br />
sucht neue Perspektive ambulant oder stationär, auch Verwaltung. Chiffre 160809<br />
Besonderer Hinweis:<br />
Der Verlag weist darauf hin, dass bei den Angeboten für die<br />
Rubriken „Praxisabgabe, Freie Praxisräume, Immobilien” keine Gewähr<br />
dafür übernommen werden kann, dass zugesicherte Eigenschaften,<br />
insbesondere die der Eignung für Niederlassungen, tatsächlich vorhanden sind.<br />
Es wird daher dringend empfohlen, vor der Niederlassung die Beratung durch<br />
die zuständige Kassenärztliche Vereinigung in Anspruch zu nehmen.<br />
Praxisabgabe<br />
Studienarzt/-ärztin sofort oder später<br />
Interesse und mind. Grundkenntnisse in der Durchführung klinischer Studien.<br />
E-Mail: hoffmann@pneumologicum.de<br />
Staatlich geförderte Nachfolgeberatung<br />
Erfolgreiche Praxisvermittlung seit mehr als 15 Jahren<br />
Wir suchen und beraten den passenden Käufer für Ihre Praxis!<br />
MMC GmbH - Tel. 0511- 169796 -00 Fax -69 - www.mmc-gmbh.de<br />
Facharzt für Innere Medizin<br />
sucht Anstellung in hausärztlicher Praxis 01/2017, gerne mit Option zum späteren<br />
Einstieg, Region Hannover. E-Mail: HausarztHannover@gmail.com<br />
Attraktive Allgemeinpraxis Hildesheim<br />
Attraktive Allgemeinpraxis in Hildesheim OT Sorsum mit Immobilie (Verkauf oder<br />
Vermietung) abzugeben. www.hirschochs.de, Kontakt: praxis@hirschochs.de<br />
Freie Praxisräume<br />
<br />
Ärztehaus / OP-Zentrum Goslar Wachtelpforte<br />
wird neu konzipiert und erweitert<br />
Attraktive Praxisräume im Gesundheitszentrum Wachtelpforte zu günstigen Konditionen zu<br />
vermieten.<br />
Hervorragende Lage mit Parkmöglichkeiten, Bushaltestelle, Apotheke und bestehenden<br />
OP-Räumen.<br />
Die OP-Räume mit integriertem Praxis Trakt sind zum Betreiben einer Privatklinik oder<br />
einer Praxisklinik bestens geeignet.<br />
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Herrn Süß Firma Mediplan Concept<br />
Mobil: 0171 748 33 88 / email: margit.suess@t-online.de<br />
Diabetologische Schwerpunktpraxis<br />
Abgabe zu sofort oder Übergabe im Verlauf. Ertragreiche DSP in Südniedersachsen mit<br />
sehr guter Ausstattung und Kooperation mit KH und Gemeinschaft mit Angiologie, ideal<br />
mit Kenntnissen Phlebologie/Angiologie, aber nicht Bedingung. 3 Beraterinnen,<br />
1 Assistentin; Anfragen per E-Mail an: diabetes.nds@yahoo.com<br />
1/2 Sitz Allgemeinmedizin in Hannover<br />
abzugeben. E-Mail: mk@mario-krause.com, Chiffre 160811<br />
Moderne hausärztlich-internistische Landpraxis<br />
mit 1,5 Arztsitzen ganz oder teilweise in gute Hände abzugeben, ca. 1.300 Patienten,<br />
großer Privatanteil, Röntgen u. Sono, Lage zw. HH und H. E-Mail: eluapchen1@web.de<br />
KV-Sitz Anästh.-Schmerztherapie Region Hannover<br />
Nachfolge für ausscheidende Praxispartner in Anästh.-Schmerzther. GP ab 01.01.17 ges.<br />
Alle Kooperationsformen und Einarbeitung möglich. E-Mail: schmerznachfolge@gmx.de<br />
Dermatologische Einzelpraxis<br />
Region Hannover zu verkaufen. Ute Grebe-Thiel, Telefon 01 77 / 5 21 60 29<br />
<br />
Gynäkologische Gemeinschaftspraxis<br />
sucht Nachfolge für Praxissitz in WOB, auch Anstellung möglich, zum nächstmöglichen<br />
Zeitpunkt. Chiffre 160812<br />
Praxisräume in Altencelle<br />
Praxisräume in kleinem medizinischen Zentrum mit Ärzten und Apotheke in Altencelle zu<br />
vermieten. EG 100-250 qm, Räume gestaltbar, exzellente Parkmöglichkeiten. Chiffre 160810<br />
Praxissuche<br />
Praxisräume in Braunschweig<br />
160 qm im Elbe Gesundheitszentrum, beste Lage, 300 kostenlose Parkplätze.<br />
www.elbe-gesundheitszentrum.de, Telefon 05 31 / 84 72 84<br />
Zuschriften auf Chiffre-Anzeigen bitte nur an:<br />
Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH<br />
Anzeigenabteilung<br />
Berliner Allee 20, 30175 Hannover<br />
Chiffre-Nr. bitte deutlich auf dem Umschlag vermerken!<br />
Allgemeinmedizinische Praxis in Hannover-Stadt<br />
zur Übernahme gesucht. E-Mail: info@med14.de<br />
KV-Sitz Psychiatrie/PT Hannover/Region<br />
Gerne Garbsen. E-Mail: sonnen001@gmx.de<br />
Praxisvertretung<br />
Augenarzt – Vertretung/Anstellung<br />
1-3 halbe Tage/Woche in moderner, konservativer Praxis (LK, OCT, KL, Foto),<br />
Reg. Hann.-Süd ges. Evtl. Weiterb. mögl. Evtl. Praxisabg. in 3 J. Tel. 01 51 / 46 44 56 52<br />
88<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Rubrikenanzeigen<br />
Gemeinschaftspraxis<br />
Hausärztliche GP in Barsinghausen<br />
sucht Partner/in in Vollzeit. Haben Sie Interesse an einem eingespielten netten Team,<br />
kollegialer Zusammenarbeit, Flexibilität bei den Arbeitszeiten und einer sicheren Existenz,<br />
dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf. E-Mail : praxis@jm2m.de<br />
oder Telefon 01 70 / 8 32 52 61, Homepage: hausarzt-barsinghausen.de<br />
Kooperation/MVZ<br />
Praxiserfahrene hausärztliche Internistin<br />
mit gr. Spektrum (L/-EKG, 24h-RR-Messg., US/OB, SD, Palliativmed., Psychosom., DMP,<br />
Ergom. etc.) sucht Anstellung o. Teilhabe in Praxis/MVZ in/bei BS. Chiffre 160813<br />
Praxiseinrichtung<br />
<br />
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erscheinen, können nicht gegeben werden.<br />
Bei Chiffreanzeigen ist Geheimhaltung des Auftraggebers<br />
verpflichtender Bestandteil des Auftrages.<br />
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Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH<br />
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8 | 2016<br />
89
Rubrikenanzeigen<br />
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Tiermedizin, Biologie, Psychologie) Vorbereitung für Auswahlgespräche und Medizinertest<br />
Info und Anmeldung: Verein der NC-Studenten e.V. (VNC),<br />
Argelanderstraße 50, 53115 Bonn, Tel. (02 28) 21 53 04, Fax 21 59 00<br />
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zum/r KJP- oder ErwachsenenpsychotherapeutIn<br />
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für Ärzte (fachgebundene PT) und Psychologen (nach PsychThG)<br />
Kontakt: Tel. 0531/61837211 - info@ifp-bs.net –<br />
http://institut-psychotherapie-bs-goe.net<br />
Psychosomatische Grundversorgung<br />
Intensivkurs 80 Std. (Theorie, Balint, Intervention) für Facharztausbildung,<br />
Abrechnung 35100/ 35110, Hausarztverträge, Akupunktur, anerkannt von ÄK und KV<br />
10.08.2016 – Infoabend, 6 Termine ab September 2016: 09.09.2016-18.03.2017<br />
in Braunschweig<br />
freitags 17:30-21:45, samstags 9:00-18:00 Uhr<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Institut für Psychotherapie BS-GÖ e.V., www.institut-psychotherapie-bs-goe.net<br />
E-Mail: info@ifp-bs.net<br />
neue selbsterfahrungsgruppe<br />
für Zusatztitel „Psychotherapie“, psych. grundversorgung.<br />
www.psychosomatik-pervan.de<br />
Neue Balintgruppe in Hannover-Südstadt<br />
Ab 24.08. 1 x Mo. Mi. Nachmittag 2 Doppelstunden<br />
Dr. med. Peters, Telefon 0 50 31 / 77 93 02 oder E-Mail: peterswunstorf@t-online.de<br />
VASOSONO Kurszyklus Doppler-/Duplexsonographie<br />
in Zusammenarbeit mit der ÄK Sachsen-Anhalt – nach KBV Richtlinien<br />
interdisziplinärer Grundkurs (alle Gebiete): 23.09.-25.09.2016<br />
Aufbau- & Abschlusskurse: extracraniell: 25.11.-26.11.2016 |<br />
peripher: 20.01.-21.01.2017 | intracraniell: 24.03.-25.03.2017 |<br />
retrop./mediast./abdom.: 25.03.-26.03.2017<br />
Dr. T. Schilling • Gefäßzentrum/Angiologie • Klinikum Wernigerode<br />
www.vasosono.de • Tel.: 03943/61-1595 • info@vasosono.de<br />
90<br />
niedersächsisches ärzteblatt
Nach Redaktionschluss<br />
Ärzte können ab 2017 Präventionsempfehlungen<br />
geben<br />
Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte können ab Januar<br />
2017 in Form einer ärztlichen Bescheinigung ihren Patienten<br />
Präventionsleistungen empfehlen. Ziel ist es, verhaltensbezogene<br />
Risikofaktoren für bestimmte Erkrankungen zu<br />
senken.<br />
Dabei geht es um die Bereiche Bewegungsgewohnheiten,<br />
Ernährung, Stressmanagement und Suchtmittelkonsum, wie<br />
der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) kürzlich in entsprechenden<br />
Beschlüssen zur Änderung der Früherkennungs-Richtlinien<br />
für Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />
festgelegt hat. Dies hat das 2015 in Kraft getretene Präventionsgesetz<br />
vorgegeben.<br />
Schriftliche Empfehlung<br />
Wenn Ärztinnen und Ärzte bestimmte verhaltensbezogene<br />
Präventionsmaßnahmen anraten wollen, können sie diese<br />
künftig auf einer ärztlichen Bescheinigung vermerken. Darauf<br />
sind Felder für die Präventionsempfehlung in den vom<br />
G-BA festgelegten vier Bereichen vorgesehen.<br />
Zudem wird es ein Feld für Hinweise des behandelnden Arztes<br />
zu Kontraindikationen geben. Auch kann er dort die Präventionsempfehlung<br />
konkretisieren. KBV und GKV-Spitzenverband<br />
haben den Auftrag, bis Jahresende einen entsprechenden<br />
Vordruck zu vereinbaren.<br />
Kassen müssen Angebote bereitstellen<br />
Es handelt sich bei diesem „Rezept“ jedoch nicht um eine ärztliche<br />
Verordnung im Sinne einer veranlassten Leistung, sondern<br />
lediglich um eine Empfehlung, mit der ein Patient zum<br />
Beispiel einen Sportkurs oder eine Ernährungsberatung bei seiner<br />
Krankenkasse beantragen kann. Dort erfährt er auch, welche<br />
Angebote seine Kasse bereithält und finanziell fördert.<br />
Die Krankenkassen wiederum sollen die ärztliche Präventionsempfehlung<br />
berücksichtigen, wenn sie über den Leistungsanspruch<br />
eines Versicherten entscheiden. Sie können<br />
entsprechend zertifizierte Leistungen bezuschussen oder<br />
selbst anbieten. Wie bisher haben Versicherte weiterhin die<br />
Möglichkeit, auch ohne ärztliche Präventionsempfehlung<br />
entsprechende Leistungen oder Zuschüsse bei ihrer Krankenkasse<br />
zu beantragen.<br />
Die ärztliche Präventionsempfehlung stellt eine Maßnahme<br />
dar, mit der der Gesetzgeber die Gesundheitsförderung der<br />
Bürger im Land stärken möchte. Die vier vom G-BA festgelegten<br />
Bereiche orientieren sich an dem „Leitfaden Prävention“<br />
des GKV-Spitzenverbandes. In dem Leitfaden wurden<br />
für sogenannte Handlungsfelder wie Ernährung und Stressmanagement<br />
Kriterien festgelegt, welche Kurse oder Beratungsangebote<br />
von den Krankenkassen bezuschusst oder gefördert<br />
werden.<br />
■ KBV/KVN<br />
Impressum<br />
niedersächsisches ärzteblatt<br />
Mitteilungsblatt der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN)<br />
und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN)<br />
ISSN: 0028-9795<br />
Herausgeber:<br />
Ärztekammer Niedersachsen, Hannover<br />
Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Hannover<br />
Namentlich gekennzeichnete Veröffent lichun gen geben in erster Linie die Auf fas sung des Autors<br />
wieder. Bei Einsendungen an die Schriftleitung wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen<br />
Veröffentlichung vorausgesetzt. Die angegebenen Dosierungen, Indikationen und<br />
Applikations formen, vor allem von Neuzulassungen, sollten in jedem Fall mit den Beipackzetteln<br />
der verwendeten Medikamente verglichen werden.<br />
Redaktionsausschuss (ÄKN): Dr. med. Martina Wenker, Marion Charlotte Renneberg,<br />
Prof. Dr. med. Nils R. Frühauf, MBA, Hon.-Prof. Dr. jur. Karsten Scholz, Ass. jur. Ralf Noordmann,<br />
Raimund Dehmlow<br />
Redaktion (ÄKN): Dipl.-Geogr. Jörg Blume (v.i.S.d.P.)<br />
Anschrift der Redaktion<br />
Postfach 3 26, Berliner Allee 20, 30003 Hannover<br />
Telefon (05 11) 3 80-22 20, Telefax (05 11) 3 80-22 60, E-Mail: presse@aekn.de<br />
Redaktionsausschuss (KVN): Mark Barjenbruch, Dr. Jörg Berling, Dr. Christoph Titz,<br />
Dr. Detlef Risch, Wolfgang Schaepers, Thorsten Schmidt<br />
Redaktion (KVN):<br />
Detlef Haffke (v.i.S.d.P.), Dr. Uwe Köster<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
Berliner Allee 22, 30175 Hannover<br />
Telefon (0511) 3 80-32 31 oder 33 08, Telefax (0511) 3 80-3491, E-Mail: detlef.haffke@kvn.de<br />
Verlag und Anzeigenverwaltung<br />
Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH<br />
Berliner Allee 20, 30175 Hannover<br />
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Anzeigen: Hiltrud Steffen<br />
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Satz und Layout: Tim Schmitz-Reinthal, Hiltrud Steffen, Birgit Kelm<br />
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Die Zeitschrift erscheint jeweils am 15. des Monats.<br />
Bezugspreis jährlich Euro 56,40<br />
für Studenten Euro 36,00<br />
Einzelheft Euro 6,60<br />
Die Kündigungsfrist beträgt 6 Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Für Mitglieder der<br />
Ärztekammer Niedersachsen ist der Bezugspreis durch den Kammerbeitrag abgegolten.<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Alle Rechte zur Vervielfältigung, Mikrokopie und zur Einspeicherung in elektronische Datenbanken<br />
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Herstellung: Vogel Druck und Medienservice GmbH, Leibnizstr. 5, 97204 Höchberg<br />
8 | 2016<br />
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