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Update Tropenmedizin

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Mitteilungsblatt der Ärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen<br />

89. Jahrgang | August 2016<br />

<strong>Update</strong> <strong>Tropenmedizin</strong><br />

Arboviren breiten sich weltweit aus<br />

Fortbildung<br />

Modulares<br />

Veranstaltungsformat<br />

nun auch<br />

im Leinetal<br />

Honorar & Verträge<br />

Honorarergebnisse<br />

1. Quartal 2016<br />

Arzneimittel & Verordnung<br />

Fragen und<br />

Antworten zum<br />

neuen<br />

Medikationsplan


Zielgruppengenau und treffsicher.<br />

Der Anzeigenmarkt<br />

im niedersächsischen ärzteblatt<br />

Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH, Berliner Allee 20, 30175 Hannover<br />

Telefon 05 11 / 3 80 - 22 82, Telefax 05 11 / 3 80 - 22 81<br />

Online-Anzeigenaufgabe: info@haeverlag.de oder unter<br />

www.haeverlag.de/service


Editorial<br />

Neue Risiken erkennen<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Fotos: H. Krückeberg; V. Meier<br />

der globale Reise- und Güterverkehr sowie die Klimaerwärmung<br />

begünstigen die Ausbreitung tropischer Krankheiten in<br />

Regionen, die bislang wenige Probleme damit hatten. Ein aktuelles<br />

Beispiel dafür ist das Zika-Virus, das aus Südamerika<br />

kommend über Reisende auch Infektionen auf anderen Kontinenten<br />

auslösen kann. Inwieweit daraus auch in Europa neue,<br />

eigene Erkrankungswellen entstehen können, das wird die Zukunft<br />

zeigen.<br />

Sicher indes ist, dass wir auch in Niedersachsen von einer weiteren<br />

Zunahme tropischer Erkrankungen ausgehen müssen. Die<br />

beim Robert Koch-Institut (RKI) registrierten Fälle von Dengue-<br />

Fieber beispielsweise erhöhten sich in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland kontinuierlich<br />

– von 144 im Jahr 2005 auf 722 im Jahr 2015. Im ersten Halbjahr 2016 gab es bereits 539<br />

Fälle. Die Malaria-Fälle in Deutschland kletterten von 632 im Jahr 2005 auf 1.061 im Jahr 2015.<br />

Sorgen bereitet auch das Chikungunyafieber: Im Jahr 2014 gab es in Deutschland 162 Fälle. Die<br />

meisten davon konnten auf einen Ausbruch im Winter 2013/14 in der Karibik zurückgeführt werden.<br />

Als Infektionsort wurde in 30 Prozent der Fälle die Dominikanische Republik angegeben.<br />

Neben dem Reiseverkehr spielen aber auch die klimatischen Veränderungen eine Rolle. Unterstützt<br />

durch wärmere Temperaturen breitet sich die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) zunehmend<br />

in Richtung Norden aus. Diese Mückenart kann das West-Nil-Fieber, Chikungunya- oder<br />

Dengue-Fieber übertragen. Im Jahr 2007 wurde sie erstmals im Oberrheintal nachgewiesen. Ganz<br />

neu ist das Vordringen tropischer oder subtropischer Arten bis nach Mitteleuropa indes nicht. In<br />

der hochmittelalterlichen Warmzeit war die Malaria-übertragende Anopheles-Mücke sogar in weiten<br />

Teilen Europas verbreitet und Malaria bis nach England endemisch.<br />

Das Infektionsrisiko durch in Deutschland eintreffende Flüchtlinge ist übrigens relativ gering. Bislang<br />

kam es nur vereinzelt zum Auftreten schwerer, seltener, mit der Reise assoziierter Erkrankungen.<br />

Trotzdem sollte medizinisches Personal, das Flüchtlinge betreut, auf einige dieser für<br />

Deutschland ungewöhnlichen Erkrankungen vorbereitet sein. Das RKI hat dazu im Epidemiologischen<br />

Bulletin 38/2015 eine tabellarische Übersicht veröffentlicht.<br />

Wir meinen, dass alle in Deutschland tätigen Ärzte in der Lage sein müssen, Symptome tropischer<br />

Krankheiten sicher zu erkennen, um die richtigen Behandlungsschritte einleiten zu können. In<br />

diesem Kontext kommt dem Titelthema „<strong>Update</strong> <strong>Tropenmedizin</strong>“ eine wachsende Bedeutung zu<br />

– sowohl für die ärztliche Fortbildung als auch für den Öffentlichen Gesundheitsdienst.<br />

Mit kollegialen Grüßen<br />

Dr. med. Martina Wenker<br />

Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen<br />

Vizepräsidentin der Bundesärztekammer<br />

Marion Charlotte Renneberg<br />

Vizepräsidentin der Ärztekammer Niedersachsen<br />

8 | 2016<br />

3


Inhalt<br />

niedersächsisches ärzteblatt<br />

<strong>Update</strong> <strong>Tropenmedizin</strong><br />

Mit dem Zika-Virus breitet sich aktuell – nach<br />

dem Chikungunya- und dem Dengue-Virus –<br />

ein weiteres Arbovirus weltweit aus. Dem<br />

Rechnung tragend wurde jetzt auch der Labornachweis<br />

von Arboviren meldepflichtig.<br />

Wir informieren über die aktuelle infektiologische<br />

Lage und werfen einen Blick auf<br />

den größten deutschsprachigen Kongress<br />

für Infektionskrankheiten und<br />

<strong>Tropenmedizin</strong>, der dieses Jahr in<br />

Würzburg stattfand.<br />

Ab Seite 8<br />

ÄKN<br />

Klinik und Praxis<br />

8 Zika-Virus und Co Arboviren breiten sich weltweit aus<br />

– Göttinger Experte gibt ein <strong>Update</strong> zum Thema <strong>Tropenmedizin</strong><br />

13 Vielfältige Themen auf dem größten deutschsprachigen<br />

Kongress für Infektionskrankheiten und <strong>Tropenmedizin</strong><br />

15 Infektionskontrolle Pro und Contra Symposium zur Effektivität<br />

und Effizienz der gängigen Kontrollmaßnahmen<br />

16 Normale Beschwerden – aber exotische Krankheiten:<br />

Worauf Ärzte besonders achten sollten<br />

Fortbildung<br />

18 Ärzteforum Leinetal Dritte modular aufgebaute Fortbildungsreihe<br />

ist gestartet – veranstaltet von den ÄKN-<br />

Bezirksstellen Braunschweig, Göttingen und Hildesheim<br />

19 Medikation im Alter Geriater fordert auf dem Ärzteforum<br />

Leinetal, spezielle Voraussetzungen zu beachten<br />

20 Ambulante Ethikberatung Erste Bilanz des Netzwerks<br />

Ambulante Ethikberatung in Göttingen<br />

NiZzA<br />

21 Neue Geschäftsführerin Ass. jur. Christel Waldeck<br />

stellt sich vor<br />

Bezirksstellen<br />

22 Themen und Termine<br />

Recht<br />

26 Aus der Praxis der Norddeutschen Schlichtungsstelle<br />

Diesmal: „Wer schreibt, der bleibt.“<br />

Patientensicherheit<br />

28 „Raum des Horrors“ – Aufmerksamkeitstraining für<br />

Berufseinsteiger<br />

29 Speak Up – Für mehr Sicherheit in der Patientenversorgung<br />

Bitte beachten Sie die Beilagen der Firma Reisswolf und<br />

des Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben jeweils in einem Teil dieser Auflage<br />

4 niedersächsisches ärzteblatt


Risiko ohne Verantwortung?<br />

Es ist ein ungewöhnlicher<br />

Schritt für die Politik: Der<br />

Referentenentwurf für ein<br />

„Gesetz zur Stärkung der<br />

Heil- und Hilfsmittelversorgung“<br />

kippt die Anbindung<br />

der Heilmittelverordnung<br />

an die<br />

Grundlohnsumme. Und<br />

es soll flächendeckende<br />

Modelle zur Blanko-Verordnung<br />

geben. Fragt<br />

sich nur, wer haftet, wenn<br />

das aus dem Ruder läuft,<br />

fragt sich die KVN.<br />

S. 66ff.<br />

KVN<br />

Honorar & Verträge<br />

35 Honorarabrechnung 1/2016: 2016 startet mit Honorarplus<br />

von 3,3 Prozent<br />

45 Versorgungskonzept „Pro Niere“: Einschreibung auf<br />

Knopfdruck<br />

46 Vertrag elektrische Kardioversion: Herzstillstand<br />

ambulant<br />

48 Neues Testverfahren zur Darmkrebs-Früherkennung:<br />

Abschied von der Wunderwurzel<br />

Arzneimittel & Therapie<br />

50 Einheitlicher Medikationsplan: Verordnung nach Plan<br />

52 ATIS informiert: Stillen nach einmaliger Metronidazol-<br />

Einnahme<br />

Selbstverwaltung<br />

53 Sommerfest: Bezirksstelle Braunschweig feiert Sommerfest<br />

53 Bereitschaftsdienst: Neue Bereitschaftsdienstpraxis im<br />

Krankenhaus Neustadt<br />

54 Interview: KVN-Vorsitzender Mark Barjenbruch über die<br />

Zukunft der ärztlichen Versorgung in Niedersachsen<br />

Standards<br />

3 Editorial<br />

6 Aktuell<br />

30 ÄKN-Mitteilungen<br />

34 Seminare Antikorruptionsgesetz<br />

69 KVN-Mitteilungen<br />

73 Veranstaltungen<br />

80 Rubrikenanzeigen<br />

91 Impressum<br />

Praxis & Versorgung<br />

56 Fortbildung: Neue Online-Fortbildung zur<br />

Rehabilitation<br />

57 Hygiene: Personalqualifikation für die Aufbereitung<br />

von Medizinprodukten<br />

59 Ausbildungskosten der Kinder: Sind Ausbildungskosten<br />

der Kinder als Betriebsausgabe absetzbar?<br />

60 Neuerscheinungen<br />

62 Das Praxistelefon:Tipps zur Umstellung auf Voice over IP<br />

Politik & Verbände<br />

65 Aus anderen KVen<br />

66 Heil- und Hilfsmittelversorgung: Der Gesetzentwurf<br />

bringt Überraschungen und Klarstellungsbedarf<br />

8 | 2016<br />

5


Aktuell<br />

Stuhlkarten-Screening zur Früherkennung der<br />

Gallengangatresie<br />

Klinik für Kinderchirurgie der Medizinischen Hochschule und Techniker Krankenkasse<br />

starten Pilotprojekt<br />

Die Gallengangatresie, mit einem pädiatrisch-hepatologischem<br />

Krankheitsbild<br />

und einer Inzidenz von 1:10.000<br />

bis 1:20.000 Lebendgeborenen in<br />

Westeuropa, ist die häufigste Ursache<br />

für eine Lebertransplantation und deren<br />

assoziierter Morbidität im Kindesund<br />

Jugendalter. Lediglich 20 bis<br />

30 Prozent der Kinder überleben nach<br />

primärer operativer Intervention mit<br />

Eigenleber. Internationale Daten zeigen<br />

jedoch, dass eine (Kasai-) Hepatojejunostomie<br />

vor dem 60. Lebenstag zu<br />

deutlich besseren Überlebensraten mit<br />

Eigenleber führt.<br />

Um die Gallengangatresie frühzeitig<br />

erkennen zu können, wurde in Japan<br />

1994 erstmalig ein Früherkennungsprogramm<br />

initiiert. Mittels sieben Abbildungen<br />

von Stuhlgang verschiedener<br />

Farbintensität, die dem japanischen<br />

Äquivalent des „Gelben Heftes“ beigelegt<br />

wurden, sollten die Eltern den<br />

Stuhlgang ihres Kindes prüfen, denn<br />

das Erstsymptom der Gallengangatresie<br />

ist ein prolongierter Ikterus mit entfärbten<br />

Stühlen. Daher wurden bei<br />

dem japanischen Früherkennungsprogramm<br />

die pathologischen Farben besonders<br />

hervorgehoben und die Vorstellung<br />

bei Kinderärzten empfohlen.<br />

In den Nachbeobachtungen konnte<br />

gezeigt werden, dass Diagnose- und<br />

Therapiezeitpunkt sowie der damit zusammenhängende<br />

Zeitpunkt einer Lebertransplantation<br />

positiv beeinflusst<br />

werden konnten.<br />

Deshalb wurde durch die Klinik für<br />

Kinderchirurgie der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover und der Techniker<br />

Krankenkasse ein Pilotprojekt<br />

zur Einführung der Stuhlkarte in Niedersachsen<br />

zur Früherkennung der<br />

Gallengangatresie ins Leben gerufen –<br />

das Screening-Programm soll Ende<br />

2016 starten.<br />

■ we<br />

a<br />

Einen ausführlichen Bericht über<br />

die Hintergründe des Projekts sowie<br />

die Stuhlkarte als PDF finden<br />

Sie online unter www.aekn.de/<br />

Verein „Kleine Herzen Hannover“ ist<br />

„Ausgezeichneter Ort 2016“<br />

Für das bundesweit einmalige Projekt „Krisenbegleiter im<br />

Krankenhaus“ und das damit verbundene „Krisennetzwerk<br />

für schwerstkranke Kinder und ihre Familien“ wurde der<br />

„Kleine Herzen Hannover e. V“ ausgezeichnet. Am 25. Juli<br />

überreichten Ellen Thießen von der Standortinitiative<br />

„Deutschland – Land der Ideen“ und Sabrina Rausch von<br />

der Deutschen Bank die Auszeichnung für den Verein als<br />

„Ausgezeichneten Ort 2016“ des Wettbewerbs „Ausgezeichnete<br />

Orte im Land der Ideen“.<br />

Ziel des ausgezeichneten Projekts ist, Ärzte und Pflegekräfte<br />

der Kinderintensivstation, aber auch Therapeuten und Betreuer<br />

als Krisenbegleiter ausbilden zu lassen, damit sie den<br />

Angehörigen von schwerstkranken oder sterbenden Kindern<br />

einfühlsam und psychologisch fundiert zur Seite stehen<br />

können. Zugleich sollen auch die genannten Helfer<br />

seelisch gestärkt und in einem besonderen Modul auch auf<br />

die Betreuung von Migranten besser vorbereitet werden.<br />

■ we<br />

Landesregierung ernennt Landespatientenschutzbeauftragten<br />

Der niedersächsische Landespatientenschutzbeauftragte<br />

Dr. med. Peter Wüst hat seine Tätigkeit aufgenommen. Angesiedelt<br />

ist die Funktion als Stabsstelle im Niedersächsischen<br />

Sozial- und Gesundheitsministerium. „Der Landesbeauftragte<br />

für Patientenschutz wird dazu beitragen, dass die<br />

Interessen der Patientinnen und Patienten im Gesundheitswesen<br />

angemessen Gehör finden und ihre Anliegen besser<br />

berücksichtigt werden. Bei Beschwerden oder Problemen<br />

auch bei der Kostenübernahme vermittelt er unabhängig,<br />

steht den Betroffenen aber parteiisch zur Seite. Er wird zum<br />

Ausgleich anregen und den Dialog unterstützen“, erklärte<br />

Gesundheitsministerin Cornelia Rundt am 25. Juli gegenüber<br />

der niedersächsischen Presse. „Als Bindeglied zwischen den<br />

Patientenfürsprecherinnen und -fürsprechern in den Krankenhäusern<br />

und der Landesregierung werde ich geeignete<br />

Beratungs- und Unterstützungsangebote vermitteln und Beschwerden<br />

bündeln. Das ist ein wichtiger Weg, um Probleme<br />

im System zu erkennen, zu kommunizieren und abzubauen“,<br />

ergänzte Dr. Wüst.<br />

■ blu<br />

6 niedersächsisches ärzteblatt


:<br />

Aktuell<br />

Ärztenetz „pleXxon“ in Niedersachsen erhält Anerkennung<br />

Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen<br />

(KVN) hat das Ärztenetz<br />

„pleXxon“ im Ammerland am 6. Juli<br />

2016 als besonders förderungswürdiges<br />

Netz nach Paragraf 87b des Fünften<br />

Sozialgesetzbuches anerkannt.<br />

„Das Praxisnetz pleXxon zeichnet sich<br />

durch ein hohes Engagement in der<br />

Verbesserung der Patientenversorgung<br />

in der Region aus, vor allem durch die<br />

Umsetzung besonderer Versorgung,<br />

führte der stellv. KVN-Vorstandsvorsitzende,<br />

Dr. Jörg Berling, als Begründung<br />

für die Förderung des Netzes an. „Hervorzuheben<br />

ist insbesondere die vom<br />

Netz initiierte und getragene spezialisierte<br />

ambulante Palliativversorgung.“<br />

Für die Palliativversorgung war das<br />

Netz bereits 2014 mit einem Preis für<br />

besondere Patientenorientierung ausgezeichnet<br />

worden. „PleXxon bietet<br />

seinen Patienten das gesamte Spektrum<br />

der ambulanten medizinischen Versorgung“,<br />

umriss der Geschäftsführer<br />

des Netzes, Dr. Andreas Rühle, die<br />

Grundsätze des pleXxon-Ärztenetzes.<br />

„Wir engagieren uns für eine patientenzentrierte,<br />

persönliche und wohnortnahe<br />

Versorgung unserer Bevölkerung<br />

und entwickeln neue Versorgungsstrukuren.“<br />

Und Paul Kathmann,<br />

ärztlicher Leiter des Netzes, ergänzte:<br />

„Über ein konsequentes Qualitätsmanagement<br />

sichern wir unsere Standards<br />

zur optimalen Behandlung unserer Patienten.<br />

Dabei orientieren wir uns an<br />

den geltenden Behandlungs-Leitlinien“.<br />

Um als Praxisnetz anerkannt zu<br />

werden, müssen definierte Strukturvorgaben<br />

erfüllt sein. Unter anderem<br />

muss das Netz aus mindestens 20 Arztpraxen<br />

bestehen, sich aus Hausärzten<br />

und mindestens drei weiteren Fachgruppen<br />

zusammensetzen, einen Geschäftsführer<br />

sowie eine Geschäftsstelle<br />

haben, seit mindestens drei Jahren<br />

bestehen und mit externen Partnern<br />

kooperieren. Zudem muss klar erkennbar<br />

sein, dass sich die Praxisnetze<br />

drei Versorgungszielen verpflichtet<br />

fühlen: der Patientenzentrierung, einer<br />

kooperativen Berufsausübung und verbesserter<br />

Prozesse bei Diagnose und<br />

Therapie.<br />

■ dh<br />

KVN-Chef Mark Barjenbruch<br />

fordert verlässlichen<br />

Katalog von IGeL-Leistungen<br />

Mit der Wiederholung von Pauschalverdächtigungen<br />

kommen wir in dieser<br />

Debatte nicht voran“, stellte der<br />

KVN-Vorstandsvorsitzende Mark Barjenbruch<br />

angesichts der im Juli wiederaufgeflammten<br />

Debatte um IgeL-<br />

Leistungen fest „Was uns fehlt, ist ein<br />

eindeutiger Katalog, welche Leistungen<br />

Gegenstand der GKV sind und<br />

welche nicht.“ Barjenbuch wies darauf<br />

hin, dass schon des Öfteren medizinische<br />

Verfahren, die zunächst als Selbstzahlerleistungen<br />

angeboten wurden,<br />

sich so bewährt hätten, dass sie<br />

schließlich in den Katalog der GKV-<br />

Leistungen übernommen wurden. Der<br />

KVN-Chef regte an, gemeinsam mit<br />

den ärztlichen Fachgesellschaften einen<br />

Katalog zu erarbeiten, der abgrenzt,<br />

unter welchen Umständen medizinische<br />

Leistungen von den gesetzlichen<br />

Krankenkassen übernommen<br />

werden sollten und wann sie mit Einverständnis<br />

des Patienten zur zusätzlichen<br />

Diagnostik oder Therapie eingesetzt<br />

werden sollten.<br />

■ ös<br />

Ärztemangel in Frankreich<br />

wird Medienereignis<br />

Auch in Frankreich<br />

wird der<br />

klassische<br />

Landarzt allmählich<br />

rar.<br />

Doch dort<br />

nimmt sich<br />

keine KV des<br />

Problems an,<br />

sondern die<br />

Medienschaffenden.<br />

Der Film DER LANDARZT<br />

VON CHAUSSY (Originaltitel: MÉDE-<br />

CIN DE CAMPAGNE) erzählt die Geschichte<br />

von Dr. Jean-Pierre Werner<br />

(gespielt von „Ziemlich beste Freunde“-Star<br />

François Cluzet), der seit über<br />

30 Jahren mit großem Engagement<br />

Landarzt in einem französischen Dorf<br />

ist. Als er plötzlich selbst erkrankt,<br />

muss er eine Vertretung einstellen. Sie<br />

kommt in Gestalt der attraktiven und<br />

selbstbewussten Dr. Nathalie Delezia<br />

(Marianne Denicourt). Die beiden<br />

müssen sich zusammenraufen.<br />

Kinostart in Deutschland ist der 8. September.<br />

■ ös<br />

BD-Online jetzt mit<br />

verbesserter App<br />

Das von der KVN seit mehreren Jahren<br />

für den Bereitschaftsdienst verwendete<br />

Dienstplanungsprogramm „BD-Online“<br />

steht jetzt auch als App für Mobilfunkgeräte<br />

zur Verfügung. Mit der<br />

App können sie sich auf ihrem<br />

Smartphone bequem und unkompliziert<br />

ihre nächsten Bereitschaftsdienste<br />

anzeigen lassen, Dienste tauschen<br />

oder ihre Stammdaten für den Bereitschaftsdienst<br />

(Telefonnummer, Notfallnummer<br />

u.a.) kurzfristig ändern. Die<br />

App, die seit Juni 2016 zur Verfügung<br />

steht, wurde jetzt in einigen Bereichen<br />

weiter verbessert.<br />

Das Einloggen ins System erfolgt für die<br />

Zugangsdaten für das KVN-Portal, also<br />

einfach über Nutzernamen und<br />

Passwort.<br />

Die App steht ab sofort kostenlos im<br />

Google Play Store und im App Store<br />

(iOS) von Apple zum Download bereit.<br />

Zum Suchen der App geben sie bitte den<br />

Suchbegriff „KVN-BD-Online“ ein.<br />

■ dh<br />

8 | 2016<br />

7


Klinik und Praxis<br />

Zika-Virus und Co –<br />

Infektionen mit Arboviren<br />

Aedes albopictus, die Asiatische Tigermücke (Foto: tacio philip - Fotolia.com)<br />

Mit dem Zika-Virus breitet sich aktuell – nach dem Chikungunya-<br />

und dem Dengue-Virus – ein weiteres Arbovirus<br />

weltweit aus. Dabei spiegelt die Virusexpansion immer auch<br />

die aktuelle Ausbreitung der für die Übertragung verantwortlichen<br />

Mückenpopulationen wider, in diesem Fall vor<br />

allem die tagaktiven Aedes-Mücken. Galt noch vor zehn bis<br />

20 Jahren die auf die Tropen beschränkte Mückenart Aedes<br />

aegypti als Hauptvektor, haben sich die genannten Viren<br />

mittlerweile an die asiatische Tigermücke Aedes albopictus<br />

adaptiert, die sich aufgrund ihrer Kältetoleranz inzwischen<br />

auch in europäischen Ländern etabliert hat. Bereits seit Ende<br />

des vergangenen Jahrtausends hat darüber hinaus auch<br />

das durch unsere einheimische Mückenart Culex pipiens<br />

übertragbare neurotrope West-Nil-Virus einen weltweiten<br />

Siegeszug unternommen. Da die klinische Symptomatik<br />

nicht immer wegweisend ist, stellen die durch Arboviren verursachten<br />

Krankheiten die Ärzteschaft hierzulande vor neue<br />

8<br />

Herausforderungen. Dem Rechnung tragend wurde mit der<br />

IfSG-Meldepflicht-Anpassungsverordnung jetzt auch der Labornachweis<br />

von Arboviren meldepflichtig.<br />

Die infektiologischen Hotspots haben sich in den vergangenen<br />

12 Monaten stark verändert (Abb. 1), wobei es zwei<br />

gute Nachrichten gibt: Erstens ist die Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO dem Ziel der weltweiten Ausrottung der Poliomyelitis<br />

einen Schritt näher gekommen, denn im September<br />

2015 wurde Nigeria von der Liste der Endemie-Länder<br />

gestrichen. Derzeit ist die Poliomyelitis daher nur noch<br />

in Pakistan und Afghanistan endemisch. Zweitens scheint der<br />

Ebola-Ausbruch in Westafrika gestoppt zu sein. Allerdings<br />

hat die WHO am 1. Februar 2016 das Auftreten eines seit<br />

langem bekannten Virus vor allem in Südamerika als eine<br />

neue gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite<br />

erklärt.<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Klinik und Praxis<br />

Infektiologische Hotspots in der Saison 2015/16 (Foto: U. Groß)<br />

Infektionen mit dem Zika-Virus<br />

Die Zika-Virus-Infektion bleibt oft inapparent oder verläuft<br />

im Vergleich zum ähnlich imponierenden Dengue- und Chikungunya-Fieber<br />

eher mild. Die Symptome der Zika-Virus-<br />

Infektion beschränken sich dabei auf Fieber, Hautexantheme,<br />

Konjunktivitiden und Gelenkschmerzen, sowie manchmal<br />

Muskel- und Kopfschmerzen. Die Erkrankung heilt nach<br />

drei bis sieben Tagen in der Regel spontan aus. Die Diagnostik<br />

basiert innerhalb der ersten Krankheitswoche auf dem<br />

direkten Virusnachweis durch PCR (Polymerase-Kettenreaktion)<br />

aus EDTA-Blut oder Urin. Danach ist eine Serologie<br />

zwar möglich, jedoch kann es bei Verwendung einiger Testverfahren<br />

aufgrund von Kreuzreaktivitäten und identischer<br />

Risikogebiete schwierig sein, zwischen einer Infektion mit<br />

Zika-, Dengue- oder Chikungunya-Virus zu unterscheiden.<br />

Seit 2015 werden vor allem in Brasilien, aber auch in anderen<br />

lateinamerikanischen Ländern Zika-Virus-Infektionen<br />

beobachtet, deren Symptomatik sich bei einigen Betroffenen<br />

sehr stark vom bisher bekannten – meist milden –<br />

Verlauf unterscheiden. Das Zika-Virus wurde 1947 erstmals<br />

bei einem Rhesusaffen im Zika-Wald in Uganda nachgewiesen.[1]<br />

Genau wie das Dengue- und das Chikungunya-<br />

Virus wird auch das Zika-Virus von tagaktiven Stechmücken<br />

der Art Aedes aegypti sowie der Asiatischen Tigermücke Aedes<br />

albopictus übertragen. Bis 2007 wurden weniger als<br />

8 | 2016<br />

20 Infektionen des Menschen – allesamt in afrikanischen<br />

oder asiatischen Ländern – publiziert. Daher wird phylogenetisch<br />

zwischen einer afrikanischen und einer asiatischen<br />

Viruslinie unterschieden.[2]<br />

Der erste kleinere Ausbruch außerhalb von Afrika und Asien<br />

fand 2007 in Mikronesien statt. Seit 2013 breitete sich die<br />

asiatische Linie des Zika-Virus dann zunächst nach Französisch-Polynesien<br />

aus, wo es zu mehr als 30.000 geschätzten<br />

Erkrankungsfällen kam und erstmals auch über ein begleitendes<br />

Guillain-Barré-Syndrom berichtet wurde. Anschließend<br />

hat das Virus Brasilien und andere südamerikanische<br />

Länder erobert. Wurde zunächst die im Sommer 2014<br />

in Brasilien durchgeführte Fußballweltmeisterschaft als Ursache<br />

für das Eindringen nach Südamerika angesehen, deuten<br />

phylogenetische Untersuchungen jetzt darauf hin, dass<br />

ein Kanurennen unter Teilnahme von Sportlern aus Französisch-Polynesien<br />

für die Ausbreitung der Zika-Virus-Infektion<br />

nach Brasilien verantwortlich zu sein scheint.[3] Ein direkter<br />

phylogenetischer Zusammenhang zwischen den Viruslinien<br />

aus Französisch-Polynesien und Brasilien scheint<br />

auch dadurch gegeben zu sein, dass in beiden Ländern eine<br />

Assoziation der Virusinfektion mit dem Guillain-Barré-<br />

Syndrom und dem vermehrten Auftreten von Kindern mit Mikrozephalus<br />

zu bestehen scheint. Allein in Brasilien wurden<br />

seit Oktober 2015 mehr als 1.600 Kinder mit bestätigten Zika-Virus-assoziierten<br />

Kopf- und ZNS-Fehlbildungen (ZNS =<br />

Zentrales Nervensystem) registriert. Mittlerweile wird davon<br />

9


Klinik und Praxis<br />

Abbildung 2: Geographische Ausbreitung bestätigter autochthoner durch Mücken übertragener Zikavirus-Infektionen (mit freundlicher Genehmigung<br />

des European Center for Disease Control, ECDC) (Foto: ECDC)<br />

ausgegangen, dass es bei primärer Infektion insbesondere<br />

im ersten Trimester zur diaplazentaren Übertragung kommen<br />

kann.[4] [5] Die Möglichkeit einer Mensch-zu-Mensch-<br />

Übertragung durch Geschlechtsverkehr gilt inzwischen<br />

ebenfalls als gesichert und ist auch für die erste in Deutschland<br />

erworbene Infektion dokumentiert.[6] [7]<br />

Mittlerweile hat sich das Zika-Virus in mehr als 60 Ländern<br />

ausgebreitet. Nach wie vor sind besonders Südamerika und<br />

hier vor allem Brasilien mit mehr als 40.000 bestätigten Fällen<br />

(Schätzungen gehen von circa 1,5 Millionen Fällen aus)<br />

betroffen (Abb. 2). Warum aber gerade Brasilien? Einerseits<br />

spielt die Vulnerabilität der Bevölkerung aufgrund einer bisher<br />

fehlenden Immunität gegen Zika-Viren eine Rolle, andererseits<br />

zeigt der massive Anstieg des Dengue-Fiebers um<br />

mehr als 200 Prozent innerhalb von nur zwölf Monaten, dass<br />

in Brasilien einer aktiven Mückenbekämpfung bisher nicht<br />

wirklich nachgegangen wurde.[8] Da zurzeit weder eine<br />

kausale Therapie, noch eine Impfung zur Verfügung stehen,<br />

wird bei Reisen in Endemie-Länder geraten, sich durch entsprechende<br />

Bekleidung (helle, lange Hosen und langärmelige<br />

Kleidung) und Verwendung adäquater Repellentien vor<br />

Mückenstichen zu schützen. Schwangeren und Frauen, die<br />

zeitnah eine Schwangerschaft planen, wird generell von Reisen<br />

in Risikoländer abgeraten; außerdem sollten bei Sexualkontakten<br />

mit potenziell infizierten Reiserückkehrern für<br />

die Dauer von sechs Monaten Kondome benutzt werden.<br />

10<br />

Seit Oktober 2015 sind in Deutschland mehr als 50 importierte<br />

Zika-Virus-Infektionen erfasst worden. Aufgrund der oft<br />

fehlenden oder nur milden Symptomatik wird aber von einer<br />

hohen Dunkelziffer ausgegangen. Seit dem 1. Mai 2016<br />

besteht deshalb in Deutschland eine Meldepflicht für den<br />

Labornachweis von Arboviren, zu denen neben Zika- auch<br />

andere durch Mücken übertragbare Viren, wie zum Beispiel<br />

Chikungunya-, Dengue- oder West-Nil-Viren gehören.<br />

Chikungunya- und Dengue-Fieber<br />

Die differenzialdiagnostische Abgrenzung von Infektionen<br />

durch Zika-, Chikungunya- und Dengue-Viren ist nicht immer<br />

leicht, weil die klinische Symptomatik sehr ähnlich verlaufen<br />

kann und die Übertragung gleichermaßen durch den<br />

Stich der weiblichen Aedes-Mücke erfolgt. Dem weltweiten<br />

Siegeszug der asiatischen Tigermücke Aedes albopictus ist<br />

es dann auch zu verdanken, dass sich die Ausbreitungsgebiete<br />

dieser drei viralen Infektionskrankheiten heutzutage<br />

weitgehend überlappen.<br />

Neben einer fieberhaften Symptomatik können auch beim<br />

Chikungunya-Fieber Hautexantheme vorkommen, die sich<br />

nur schwer von denen abgrenzen lassen, die durch eine Infektion<br />

mit Zika- oder Dengue-Viren verursacht werden<br />

(Abb. 3a). Im Gegensatz zu den anderen viralen Infektionen<br />

imponiert bei Chikungunya-Fieber aber vor allem die ausgeprägte<br />

Gelenkbeteiligung (Abb. 3b). Erstmalig ist diese Infektion<br />

in den Jahren 2005/06 durch einen massiven Ausbruch<br />

auf Réunion in Erscheinung getreten. Danach hat sich das zu<br />

den Togaviridae gehörende Virus vor allem durch die Ausbreitung<br />

der asiatischen Tigermücke ein Terrain erobert, das<br />

aktuell den gesamten tropischen Erdgürtel umfasst. So wurden<br />

im vergangenen Jahr mehr als 600.000 Fälle alleine aus<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Klinik und Praxis<br />

Fiebers unterscheiden. Die Diagnostik beruht auf dem serologischen<br />

Nachweis von Antikörpern oder dem Direktnachweis<br />

durch PCR.<br />

Seit einigen Jahren steht der NS1-Antigentest zur Verfügung,<br />

der eine schnelle Diagnose bereits zu Beginn des Fieberausbruchs<br />

und – genau wie die PCR – noch vor der Antikörperbildung<br />

ermöglicht (Abb. 4). Erste Ergebnisse weisen<br />

darauf hin, dass der NS1-Antigentest auch eine Abgrenzung<br />

zwischen Dengue-Fieber und Zika-Virus-Infektion ermöglicht.[10]<br />

Für die fiebersenkende Therapie sollten wegen der<br />

Thrombozyten-Aggregationshemmung weder Acetylsalicylsäure<br />

(ASS) noch Ibuprofen eingesetzt werden, um die ohnehin<br />

bestehende Blutungsneigung nicht zu verstärken.<br />

Das Dengue-Virus ist, wie auch das Zika- und das West-Nil-<br />

Virus, ein RNA-Virus aus der Familie der Flaviviridae. Nachdem<br />

im Jahr 2013 ein fünfter Serotyp des Dengue-Virus entdeckt<br />

wurde, müssen bisher angestrebte Kontroll- und Vakzinierungsstrategien<br />

neu überdacht werden.[11] Das ist besonders<br />

deshalb von Bedeutung, weil eine Zweitinfektion<br />

mit einem anderen Serotypen zu lebensbedrohlichen hämorrhagischen<br />

Komplikationen führen kann. Die in<br />

Deutschland gemeldeten Fälle von importiertem Dengue-<br />

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Abbildung 3: Hautexanthem (a) und Schwellung des Zeigefingergelenks<br />

(b) bei Chikungunya-Fieber (Fotos: A. Stich, Würzburg)<br />

Mittel- und Südamerika gemeldet. Analog dazu sind auch die<br />

Meldezahlen importierter Erkrankungen in Deutschland angestiegen:<br />

Wurden hierzulande jährlich neun bis 54 importierte<br />

Fälle gemeldet, stieg diese Zahl 2014 auf 162 Fälle an.<br />

WILLKOMMEN IN DER<br />

KLINIK LILIENTHAL!<br />

Mittlerweile kann die ursprünglich in Südostasien und Indien<br />

beheimatete asiatische Tigermücke als Hauptvektor angesehen<br />

werden. Sie hat sich – nicht zuletzt aufgrund ihrer<br />

Kältetoleranz – seit 1980 weltweit ausgebreitet und scheint<br />

nun erstmalig auch im Süden Jenas und im Südwesten<br />

Deutschlands erfolgreich überwintert zu haben, was als Hinweis<br />

für ihre Etablierung gewertet wird.[9] Das ist umso alarmierender,<br />

als neben Zika- und Chikungunya- auch Dengue-<br />

Viren durch die asiatische Tigermücke übertragen werden.<br />

Die Symptomatik des Dengue-Fiebers ist dabei vergleichsweise<br />

sehr viel ausgeprägter. Nach einer Inkubationszeit von<br />

ungefähr sieben Tagen kommt es zu einer meist einwöchigen,<br />

selbstlimitierenden Erkrankung mit Thrombozytopenie,<br />

hohem Fieber und starken Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen.<br />

Deswegen wird die Erkrankung gerne auch als<br />

Knochenbruchfieber bezeichnet. Das makulopapulöse Exanthem<br />

des Dengue-Fiebers lässt sich in der Regel nicht vom<br />

Exanthem der Zika-Virus-Infektion oder des Chikungunya-<br />

Nach mehr als zwanzig erfolgreichen Jahren im Bremer Rotkreuz-Krankenhaus<br />

wechselt Prof. Dr. Joseph Braun als Ärztlicher<br />

Direktor an die Klinik Lilienthal und wird dort das etablierte<br />

Zentrum für Verdauungsorgane maßgeblich mit seiner<br />

Expertise unterstützen. Gemeinsam mit Chefarzt Dr. Can Yildirim<br />

und den internistischen Kollegen Dr. Martin Reuther und Dr.<br />

Günther Hagemann kann die Minimalinvasive Chirurgie damit<br />

weiter voran getrieben und Tumorchirurgie ausgebaut werden.<br />

Vor allem den onkologischen Patienten soll diese Fürsorge zuteil<br />

werden. Als Ärztlicher Direktor der Klinik Lilienthal vertritt er<br />

damit eine interdisziplinäre Botschaft über seinen eigenen Fachbereich<br />

hinaus und freut sich auf die intensive Zusammenarbeit<br />

mit seinen Kollegen.<br />

Klinik Lilienthal<br />

Moorhauser Landstraße 3c<br />

28865 Lilienthal<br />

www.klinik-lilienthal.de<br />

8 | 2016<br />

11


Klinik und Praxis<br />

Da bei den hier beschriebenen Vertretern der Arboviren eine<br />

Kausaltherapie bisher nicht zur Verfügung steht, ist Reisenden<br />

in die entsprechenden Endemie-Gebiete dringend zu<br />

raten, auf ausreichenden Mückenschutz zu achten.<br />

Professor Dr. med. Uwe Groß<br />

Universitätsmedizin Göttingen, Institut für Medizinische<br />

Mikrobiologie und Göttingen International Health Network<br />

& Literatur<br />

Abbildung 4: Ergebnis des Dengue-Schnelltests bei einem Patienten<br />

in der Frühphase der klinischen Manifestation; Antigen-positiv, Antikörper-negativ<br />

(Foto: M. Schulze, Göttingen)<br />

Fieber haben seit 2001 von 60 auf 774 in 2015 zugenommen;<br />

für 2016 sind bisher sogar 562 Fälle gemeldet worden.<br />

West-Nil-Fieber<br />

Das West-Nil-Virus hat erstmals vor mehr als 15 Jahren für<br />

weltweite Aufmerksamkeit gesorgt, als es – wahrscheinlich<br />

durch eine infizierte Mücke – mit einem Passagierflugzeug<br />

von Tel Aviv nach New York eingeschleppt wurde. Seitdem<br />

hat sich das ursprünglich in Afrika endemische Virus in Nordamerika<br />

etabliert. Als natürliches Virusreservoir gelten verschiedene<br />

Vogelarten, von denen die Übertragung durch einheimische<br />

dämmerungsaktive Culex-Arten oder die bereits<br />

erwähnten tagaktiven Aedes albopictus von einem Tier auf<br />

das andere und gegebenenfalls auch auf den Menschen erfolgt.<br />

Mit infizierten Zugvögeln hat das Virus auch den<br />

Sprung von Afrika nach Europa geschafft. Im vergangenen<br />

Jahr wurden in Europa mehr als 100 Fälle des West-Nil-Fiebers<br />

beim Menschen gemeldet. Diese traten vor allem in Italien<br />

(besonders Mailand), Serbien, Ungarn, Rumänien, Russland<br />

und Österreich auf. Einzelfälle wurden aus Bulgarien,<br />

Frankreich und Portugal gemeldet. Bisher scheint Deutschland<br />

noch nicht betroffen zu sein: Weder wurden hierzulande<br />

autochthone Erkrankungsfälle des Menschen gemeldet,<br />

noch wurde das Virus in Vögeln nachgewiesen.[12]<br />

Die Erkrankung verläuft meistens ohne Symptome. In weniger<br />

als 20 Prozent der Fälle kommt es nach einer Inkubationszeit<br />

von drei bis 14 Tagen zu Grippe-ähnlichen Symptomen,<br />

nur in weniger als einem Prozent aller Fälle kann es<br />

zu einer Meningitis beziehungsweise Meningoencephalitis<br />

kommen. Diagnostisch werden eine PCR oder der serologische<br />

Antikörpernachweis eingesetzt.<br />

12<br />

[1] Dick GWA, Kitchen SF, Haddow AJ (1952) Zika virus (I).<br />

Isolations and serological specificity. Trans R Soc Trop<br />

Med Hyg 46:509-520.<br />

[2] Musso D, Gubler DJ (2016) Zika virus. Clin Microbiol<br />

Rev 29:487-524.<br />

[3] Musso D (2015) Zika virus transmission from French Polynesia<br />

to Brazil. Emerg Infect Dis 21:1887.<br />

[4] Cauchemez S, Besnard M, Bompard P et al. (2016). Association<br />

between Zika virus and microcephaly in French<br />

Polynesia, 2013-15: a retrospective study. Lancet<br />

387:2125-32.<br />

[5] Petersen LR, Jamieson DJ, Powers AM, Honein MA (2016)<br />

Zika virus. N Engl. J Med 374:1552-63.<br />

[6] Deckard DT, Chung WM, Brooks JT et al. (2016) Maleto-male<br />

sexual transmission of Zika virus - Texas, January<br />

2016. MMWR Morb Mortal Wkly Rep. 65:372-374.<br />

[7] Frank C, Cadar D, Schlaphof A et al. (2016) Sexual transmission<br />

of Zika virus in Germany, April 2016. Euro Surveill.<br />

2016 Jun 9;21(23). doi: 10.2807/1560-<br />

917.ES.2016.21.23.30252.<br />

[8] Ai JW, Zhang Y, Zhang W (2016). Zika virus outbreak: a<br />

„perfect“ storm. Emerg Microbes Infect 5:e21.<br />

[9] Pluskota B, Jöst A, Augsten X et al. (2016) Successful overwintering<br />

of Aedes albopictus in Germany. Parasitol Res.<br />

2016 Apr 26. [Epub ahead of print].<br />

[10]Matheus S, Boukhari R, Labeau B et al. (2016) Specificity<br />

of Dengue NS1 antigen in differential diagnosis of<br />

Dengue and Zika virus infection. Emerg Infect Dis. 2016<br />

Sep 15;22(9). doi: 10.3201/eid2209.160725. [Epub ahead<br />

of print]<br />

[11]Normile D (2013) Surprising new dengue virus throws<br />

a spanner in disease control efforts. Science.<br />

2013;342:415<br />

[12]Ziegler U, Jöst H, Müller K et al. (2015) Epidemic spread<br />

of Usutu virus in Southwest Germany in 2011 to 2013<br />

and monitoring of wild birds for Usutu and West Nile viruses.<br />

Vector Borne Zoonotic Dis. 2015 Aug;15(8):<br />

481-8<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Klinik und Praxis<br />

Von A wie Antibiotika bis Z wie Zika<br />

Auf dem 13. Kongress für Infektionskrankheiten und <strong>Tropenmedizin</strong> in Würzburg<br />

wurden die vielfältigen Themen interdisziplinär aufgegriffen<br />

Im Congress Centrum Würzburg fand vom 15. bis 18. Juni<br />

2016 der 13. Kongress für Infektionskrankheiten und <strong>Tropenmedizin</strong><br />

(KIT) unter der Leitung von Kongresspräsident<br />

Professor Dr. med. Hartwig Klinker, Leiter der Infektiologie<br />

am Universitätsklinikum Würzburg, statt und zählte mehr als<br />

1.300Teilnehmer. Der größte deutschsprachige Kongress für<br />

Infektiologie und <strong>Tropenmedizin</strong> wird alle zwei Jahre von<br />

der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie e. V. (DGI,<br />

www.dgi-net.de), der Deutschen Gesellschaft für <strong>Tropenmedizin</strong><br />

und Internationale Gesundheit (DTG,<br />

www.dtg.org), der Paul-Ehrlich Gesellschaft für Chemotherapie<br />

e. V. (PEG, www.p-e-g.org) und der Deutschen AIDS-<br />

Gesellschaft e. V. (DAIG, www.daignet.de) ausgerichtet.<br />

„One Health“-Strategie für langfristige<br />

Problemlösung<br />

Den Eröffnungsvortrag hielt Professor Christian Drosten<br />

(Bonn), Mitentdecker des SARS-Virus im Jahr 2003. Seine<br />

Forschungen zeigen, dass Wild- und Nutztiere Quellen neuer<br />

Viren für Erkrankungen beim Menschen sein können.<br />

Wirtswechsel finden häufiger statt als gedacht, führen aber<br />

nicht immer gleich zu einer Epidemie. Professor Dr. med.<br />

Murat Akova (Ankara, Türkei), ehemaliger Präsident der European<br />

Society of Clinical Microbiology and Infectious<br />

Diseases (ESCMID), gab einen Überblick über die weltweite<br />

Krise zunehmender Resistenzen gegenüber Antibiotika vor<br />

allem bei gramnegativen Erregern. Nur ein „One Health“-<br />

Ansatz werde langfristig das Problem in den Griff bekommen<br />

können. Fachapothekerin Anka Röhr und Professor<br />

Dr. med. Alexander Brinkmann (Heidenheim), berichteten<br />

aus pharmazeutischer und klinischer Sicht über ihre Erfahrungen<br />

zur Spiegelbestimmung bei Antibiotika. Unter anderem<br />

können so subtherapeutische Konzentrationen vermieden<br />

werden, die einen nicht unerheblichen Risikofaktor<br />

für eine schnellere Resistenzentwicklung darstellen. Eine<br />

Reihe von Vorträgen widmete sich Antibiotic, Antimicrobial<br />

und Diagnostic Stewardship – alles essenzielle Strategien<br />

für einen umsichtigen Einsatz diagnostischer und therapeutischer<br />

Optionen. Eine immer größere Anzahl deutscher<br />

Krankenhäuser setzt diese bereits um.<br />

HIV und Hepatitis C<br />

Basierend auf den Ergebnissen der START-Studie wird empfohlen,<br />

alle HIV-Infizierten Patienten unabhängig von ihrem<br />

zellulären Immunstatus antiretroviral zu behandeln, was eine<br />

jahrzehntelange Therapie nach sich zieht. Damit treten<br />

nicht-infektiöse, therapiebedingte Langzeitwirkungen immer<br />

mehr in den Vordergrund und stellen die ambulante HIV-<br />

Medizin vor neue Herausforderungen, wie unter anderem<br />

Professor Dr. med. Gabriele Arendt (Düsseldorf) und Privatdozentin<br />

Dr. med. Katrin Hahn (Berlin) berichteten. Professor<br />

Jens Lundgren (Kopenhagen, Dänemark) erläuterte das<br />

ambitionierte UNAIDS-Ziel (Gemeinsames Programm der<br />

Vereinten Nationen zu HIV/AIDS) der 90-90-90 Strategie:<br />

Im Jahr 2020 sollen 90 Prozent der weltweit HIV-Infizierten<br />

ihren HIV-Status kennen, 90 Prozent der diagnostizierten<br />

HIV-Patienten eine antiretrovirale Therapie (ART) erhalten<br />

und 90 Prozent der unter einer ART stehenden Patienten eine<br />

nicht nachweisbare HIV-Viruslast haben.<br />

Die Behandlung der chronischen Hepatitis C mit den aktuell<br />

zur Verfügung stehenden antiviralen Medikamenten führt<br />

bei weit über 90 Prozent der Patienten zu Heilungsraten. Privatdozent<br />

Dr. med. Johannes Vermehren (Frankfurt) und Privatdozent<br />

Dr. med. Karsten Wursthorn (Hamburg) diskutierten<br />

in einer Pro und Contra-Debatte den Nutzen einer<br />

Resistenztestung vor geplanter Hepatitis C-Therapie. Bei vortherapierten<br />

Patienten mit Therapieversagen beziehungsweise<br />

Patienten mit Leberzirrhose erscheint eine Testung<br />

durchaus sinnvoll zu sein. Professor Dr. med. Thomas Berg<br />

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8 | 2016<br />

13


Klinik und Praxis<br />

(Leipzig) gab einen Ausblick auf die<br />

kommenden pan-genotypisch wirksamen<br />

antiviralen Medikamente, die zukünftig<br />

zu einer weiteren Therapievereinfachung<br />

beitragen dürften.<br />

Ausbreitung von vektorübertragenen<br />

Erkrankungen<br />

Professor Dr. med. Emil Reisinger (Rostock)<br />

verwies auf den zunehmenden<br />

Einfluss von Globalisierung, Klimaveränderungen<br />

und des Vordringens in bisher<br />

von Menschen nicht betretene Regionen<br />

auf die Ausbreitung von Vektorübertragenen<br />

Erkrankungen. Professor<br />

Dr. med. Jonas Schmidt-Chanasit (Hamburg)<br />

berichtete in diesem Zusammenhang<br />

zum aktuellen Stand der Zika-Virus<br />

Epidemie in Südamerika und zur globalen<br />

Zika-Virus Bedrohung. Privatdozent<br />

Dr. med. habil. Dennis Tappe<br />

(Hamburg) gab einen kurzen Überblick<br />

zum Anfragenspektrum an das Nationale<br />

Referenzzentrum für tropische Infektionserreger<br />

am Bernard-Nocht-Institut<br />

für <strong>Tropenmedizin</strong> in Hamburg und unterstrich die<br />

Wichtigkeit einer ausführlichen Reiseanamnese.<br />

Außerdem stellte Dr. Florian Kurth (Berlin), Preisträger des<br />

diesjährigen DGI-Förderpreises für Klinische Infektionsforschung,<br />

seine Forschungsergebnisse zur Hämolyse nach oraler<br />

Artemisinin-Therapie bei Malaria vor. Die zugrundeliegenden<br />

Mechanismen sind jedoch noch nicht vollständig geklärt.<br />

Sieben Tage beziehungsweise vier Wochen nach Therapiebeginn<br />

sollte eine Hämoglobinkontrolle durchgeführt<br />

werden.<br />

Das relativ neue Gebiet der Migrantenmedizin kam in zahlreichen<br />

Vorträgen und Workshops zur Sprache. Exemplarisch<br />

sei der Beitrag von Professor Dr. med. August Stich (Würzburg)<br />

erwähnt, der eindrücklich die großen Herausforderungen<br />

bei der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen<br />

in Deutschland schilderte. Der Vortrag von Dr. med. Andreas<br />

Müller (Würzburg) unterstrich die enorme Bedeutung der Tuberkulose<br />

und ihrer ungewöhnlichen klinischen Präsentation<br />

bei Migranten.<br />

Spannende Workshops und Liveschaltungen<br />

nach Übersee<br />

Ein umfangreiches Angebot an Kursen und Workshops am<br />

Universitätsklinikum Würzburg und der Missionsärztlichen<br />

14<br />

Klinik bot Gelegenheit, anhand von klinischen Fällen die<br />

praktische Infektiologie und <strong>Tropenmedizin</strong> kennenzulernen<br />

oder aufzufrischen. Sehr empfehlenswert war der von Privatdozent<br />

Dr. med J. Janne Vehreschild (Köln) durchgeführte<br />

Workshop, bei dem typische Fallstricke bei der Interpretation<br />

von Publikationen zu Antiinfektiva und Infektionskrankheiten<br />

dargestellt und an Beispielen diskutiert wurden.<br />

Als Höhepunkt gab es eine Liveschaltung zu Kollegen und<br />

ihren Patienten an das Bugando Medical Center in Mwanza,<br />

Tansania (https://youtu.be/lGqhqnBkmVY), das Tygerberg<br />

Hospital in Kapstadt, Südafrika (https://youtu.be/<br />

OXZWwu86rQY) und die Universidad Católica de las Misiones<br />

in Posadas, Argentinien (https://youtu.be/7dg4RzqHy5Y).<br />

Das interessante und abwechslungsreiche Programm ergab<br />

in Kombination mit der attraktiven Lokalität einen gelungenen<br />

und gut besuchten Kongress. Der 14. KIT wird vom<br />

20. bis 23. Juli 2018 in Köln stattfinden und sei schon jetzt<br />

allen infektiologisch und tropenmedizinisch Interessierten<br />

sehr empfohlen.<br />

Dr. med. Marco H. Schulze<br />

Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universitätsmedizin<br />

Göttingen<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Klinik und Praxis<br />

Infektionskontrolle Pro und Contra<br />

Universitätsprofessor Dr. med. Simone Scheithauer berichtet über das von ihr<br />

geleitete Symposium auf dem 13. KIT in Würzburg<br />

Foto: T. Kopietz<br />

Der 13. Kongress für Infektions- und <strong>Tropenmedizin</strong> (KIT)<br />

adressierte eine Vielzahl an Themen um „Moderne Krankenhaushygiene<br />

und Infektionsprävention“. So wurden auch<br />

Symposien zu Ausbrüchen und Ausbruchsmanagement, Multiresistenz<br />

unter Betrachtung des „Eine-Welt-Gedankens“<br />

(„One Health“), zur Interaktion mit Medien und möglichen<br />

Fehlerquellen in der Kommunikation und Information, als<br />

auch zu der weltweiten Herausforderung zunehmender Antibiotikaresistenz<br />

angeboten.<br />

Im letztgenannten Kontext soll das Symposium mit dem Titel<br />

„Infektionskontrolle Pro und Contra: Screening, Isolation“ näher<br />

charakterisiert werden. Antibiotikaresistenz ist eine „der“<br />

Herausforderungen an das Gesundheitswesen weltweit.<br />

Leichtfertig erklingt der Ruf nach dem mikrobiellen Screening<br />

als vermeintliche Lösungsstrategie. Jedoch wissen wir, dass insbesondere<br />

die neuen multiresistenten Erreger (MRE) zum Teil<br />

viel komplexer sind als der gut bekannte Methicillin-resistente<br />

Staphylococcus aureus (MRSA). Maßnahmen, die für den Umgang<br />

mit MRSA etabliert sind, sind nicht eins zu eins auf andere<br />

MRE übertragbar. Das adressierte Symposium widmete<br />

sich der Güte der Diagnostikverfahren und der optimalen Vorgehensweise<br />

im stationären Umgang mit Patienten, die mit<br />

Vancomycin-resistenten Enterokokken (VRE) oder multiresistenten<br />

gram-negativen Bakterien (MRGN) besiedelt sind.<br />

Fallstricke der Screening-Diagnostik<br />

Dr. med. Philipp Warnke, Oberarzt am Institut für Medizinische<br />

Mikrobiologie, Virologie und Hygiene sowie stellvertretender<br />

Krankenhaushygieniker der Universitätsmedizin Rostock<br />

stellte die Fallstricke der Screening-Diagnostik vor. So<br />

existieren große Unterschiede in der Sensitivität für eine Screening-Untersuchung<br />

auf MRSA allein durch Verwendung unterschiedlicher<br />

Tupfermaterialen: Nylongeflockte und schaumstoffhaltige<br />

Tupfer erzielten eine höhere Nachweisrate als die<br />

klassischen Rayon/Viskosetupfer. Auch durch eine spezielle<br />

Homogenisationsbehandlung im mikrobiologischen Labor<br />

könne die Ausbeute – also die Rate an korrekt als positiv identifizierten<br />

Proben – erhöht werden. Darüber hinaus ist – obgleich<br />

gängige Praxis – die Technik eines simplen Abstrichs<br />

optimierbar durch Simulationstraining am Nasenmodell. All<br />

das sind wichtige Aspekte, um die Güte eines Screeningresultats<br />

präziser bewerten zu können.<br />

8 | 2016<br />

Universitätsprofessor<br />

Dr. med.<br />

Simone Scheithauer<br />

Effektivität und Effizienz von Screening und<br />

Isolierungsmaßnahmen<br />

Professor Dr. med. Markus Dettenkofer, Chefarzt am Institut<br />

für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des Gesundheitsverbands<br />

Landkreis Konstanz und Professor Dr. med.<br />

Sebastian Lemmen, Leiter des Zentralbereichs für Krankenhaushygiene<br />

und Infektiologie der Uniklinik Aachen führten<br />

eine fundierte Pro/Contra-Diskussion um die Frage nach der<br />

Effektivität und Effizienz von Screening und Isolierungsmaßnahmen<br />

für VRE. Fazit: Weder national noch international existieren<br />

klare Empfehlungen. Und: Die Evidenz für zusätzliche<br />

Maßnahmen außerhalb eines Ausbruchgeschehens ist bestenfalls<br />

als mäßig zu bezeichnen. Nur für eine hohe Compliance<br />

mit der Basishygiene (insbesondere Händehygiene) und<br />

für eine rationale Antibiotikatherapie ist die Evidenz als belastbar<br />

anzusehen. Die meisten Studien, die einen Erfolg nach<br />

Implementierung zusätzlicher Strategien – screenen und isolieren<br />

– aufzeigten, erreichten lediglich eine Verringerung der<br />

Kolonisation, nicht der Infektion. Selbst dabei ist aber nicht<br />

belegt, dass es sich bei den zeitlich und lokal assoziierten Isolaten<br />

immer um genetisch identische Stämme handelt. Eine<br />

Selektion im Rahmen einer Antibiotikatherapie wäre eine andere<br />

Erklärung. Fazit der Referenten: Zielführend ist aktuell<br />

eine risikoadaptierte Vorgehensweise bezogen auf das einzelne<br />

Haus und Besonderheiten einzelner Bereiche/Stationen.<br />

Professor Dr. med. Frauke Mattner, Chefärztin am Institut für<br />

Hygiene der Städtischen Kliniken Köln und Privatdozent<br />

15


Klinik und Praxis<br />

Dr. med. Christian Brandt, Krankenhaushygieniker der Uniklinik<br />

Frankfurt diskutierten die identische Frage mit Bezug auf<br />

multiresistente gram-negative Erreger. Das Spektrum multiresistenter<br />

gram-negativer Bakterien ist ungleich komplexer, und<br />

so verwundert es nicht, dass keine klare Vorgabe gemacht, keine<br />

einfache Aussage getroffen werden kann. Im Gegensatz zu<br />

VRE existieren nationale Empfehlungen der Kommission für<br />

Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) sowie<br />

europäische Empfehlungen der European Society of Clinical<br />

Microbiology and Infectious Diseases (ESCMID), die eine<br />

Leitschnur bieten und die Option einer risikoadaptierten<br />

Anpassung an die eigene Situation erlauben. Es besteht Konsens<br />

darüber, dass es sich bei 4MRGN Klebsiella pneumoniae<br />

und Acinetobacter baumannii-Komplex-Isolaten um die krankenhaushygienisch<br />

und infektiologisch relevanteste Subgruppe<br />

handelt. Für diese Erreger sind international einheitlich<br />

zusätzliche infektionspräventive Maßnahmen empfohlen<br />

wie eine räumliche Isolierung. Auch besteht die Empfehlung,<br />

Risikopatienten bei Aufnahme auf diese Erreger zu untersuchen.<br />

Als Risikopatienten gelten vor allem 1) Patienten, die<br />

kürzlich in Hochendemie-Ländern in medizinischer Behandlung<br />

waren, 2) Patienten, die zeitgleich in einem Zimmer<br />

mit einem „4MRGN“-Patienten gelegen haben, sowie 3)<br />

Patienten, die mit einer Besiedelung vorbekannt sind. Kontrovers<br />

wurde diskutiert, inwieweit diese strikten Maßnahmen<br />

auf „3MRGN“-Erreger der gleichen Spezies übertragbar sind.<br />

Die aktuellen Empfehlungen basieren auf mäßiger Evidenz<br />

und legen eine räumliche Isolierung von Patienten, die mit<br />

„3MRGN“ Klebsiella pneumoniae und Acinetobacter baumannii-Komplex<br />

kolonisiert oder infiziert sind, in Risikobereichen<br />

nahe. Unterschiedlich bewertet wurde auch, inwieweit<br />

dieses Vorgehen auf andere Spezies (Pseudomonas aeruginosa,<br />

E.coli) innerhalb der Gruppe der 3/4MRGN und außerhalb<br />

von Risikobereichen übertragbar ist.<br />

Viele Fragen noch unbeantwortet<br />

Es bleibt festzuhalten, dass für viele wichtige – im Sinne des<br />

Patientenwohls, aber auch vor dem Hintergrund eines zielgerichteten<br />

Ressourceneinsatzes im Gesundheitssystem – Fragestellungen<br />

noch keine ausreichenden Antworten vorliegen.<br />

Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Entscheidungsfindung<br />

auf einer durch Studien gesicherten wissenschaftlichen<br />

Grundlage eine Voraussetzung für das bestmögliche Vorgehen<br />

darstellen würde – sowohl aus Sicht des einzelnen Erkrankten<br />

als auch vor dem Hintergrund des Versorgungsauftrags für<br />

viele Patienten.<br />

Universitätsprofessor Dr. med. Simone Scheithauer<br />

Leiterin der Zentralabteilung Krankenhaushygiene und<br />

Infektiologie der Universitätsmedizin Göttingen<br />

Normale Beschwerden –<br />

aber exotische Erkrankungen<br />

Die Flüchtlingsmedizin stellt uns jeden Tag vor neue Herausforderungen.<br />

Meist stellen sich Flüchtlinge mit banalen<br />

Erkrankungen vor: Der häufigste Vorstellungsgrund war<br />

selbst im Sommer die Erkältung, die etwa in 30 Prozent der<br />

Fälle zum Arztbesuch führte.[1] Auch Hauterkrankungen,<br />

meist parasitär (Krätze, Läuse, Flöhe) sind häufig. Somatisierungsstörungen<br />

sind aufgrund der Sprachbarriere und kulturellen<br />

Besonderheiten nur schwer zu erkennen und häufig<br />

noch schwieriger zu behandeln. Importierte Infektionserkrankungen<br />

kommen nur selten vor,<br />

werden aber auch häufig nicht richtig<br />

diagnostiziert und behandelt.<br />

Die Haut- oder Wunddiphterie<br />

ist in den Tropen endemisch.<br />

Nur sehr wenige Kollegen in Deutschland<br />

haben Erfahrung mit diesen Erkrankungen. Haben Sie<br />

zum Beispiel schon einmal eine endemische Syphilis oder<br />

Bejel gesehen? Diese endemische Treponema pallidum<br />

ssp.-Infektion wird über Schmierinfektionen und Fliegen<br />

übertragen und befällt meist Kinder in Afrika, dem Nahen<br />

Osten und auf der arabischen Halbinsel. Das Primärstadium<br />

ist meist asymptomatisch, im Sekundärstadium treten<br />

Haut- und Schleimhautläsionen auf, im Tertiärstadium<br />

kommt es zu ausgedehnten lokalen Destruktionen von Haut<br />

und Knochen. Die Diagnose kann auf Basis von Herkunft,<br />

Klinik und positiver Syphilisserologie gestellt werden und<br />

wird analog zur venerischen Syphilis mit Penicillin therapiert.<br />

Diese Erkrankung ist auch bei Flüchtlingen selten, aber<br />

der einzige serologische Nachweis einer Syphilis bei etwa<br />

800 Flüchtlingen in unserer Betreuung konnte auf diese endemische<br />

Form zurückgeführt werden.[2]<br />

Denken Sie bei unklaren Hautläsionen<br />

auch an die kutane Leishmaniose.<br />

Diese wird nicht umsonst auch Bagdad-, Orient- oder<br />

Aleppobeule genannt. Papeln oder Knoten dieser Art können<br />

auch multipel auftreten und gelegentlich ulzerieren, was<br />

zu ausgedehnten Gewebedestruktionen und Narben führen<br />

kann. Die Diagnose wird klinisch oder histologisch durch<br />

Erregernachweis in der Läsion gestellt.<br />

16<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Klinik und Praxis<br />

Die meisten Flüchtlinge sind aber jung und gesund. Das Gesundheitssystem<br />

zum Beispiel in Syrien war bis zu Beginn<br />

des Konflikts sehr leistungsfähig. Dies trifft auf Afghanistan<br />

oder Afrika nicht zu, sodass hier häufiger chronische und lange<br />

nicht behandelte Erkrankungen zu finden sind.<br />

Dr. med. Alexandra Jablonka<br />

Klinik für Immunologie und Rheumatologie, Medizinische<br />

Hochschule Hannover (MHH)<br />

Dr. med. Christian Dopfer<br />

Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und<br />

Neonatologie, MHH<br />

Kutane Leishmaniose<br />

Dachten Sie auch, dass Diphterie in Deutschland nicht mehr<br />

vorkommt? Im Jahr 2014 wurden acht Fälle, im Jahr 2015<br />

sogar 14 Fälle an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet<br />

(https://survstat.rki.de). Diese Fälle waren importierte kutane<br />

Fälle vor allem bei Flüchtlingen. Die Haut- oder Wunddiphterie<br />

ist in den Tropen endemisch und verursacht<br />

schlecht heilende Wundinfektionen. Diese Läsionen sind infektiös<br />

und können bei anderen Personen eine Diphterie der<br />

Atemwege verursachen. Der Erreger kann aus dem Abstrich<br />

mittels Anzucht auf Spezialnährböden identifiziert werden,<br />

wenn Sie dem Labor Ihren Verdacht mitteilen.<br />

Bei unklarem Fieber sollten Sie bei Flüchtlingen immer auch<br />

an seltene importierte Erkrankungen wie viszerale Leishmaniose,<br />

Malaria, Rickettsiose oder Brucellose denken. Auch<br />

die Tuberkulose mit extrapulmonalen Manifestationen wie<br />

Haut- oder Knochenbeteiligung sollte in Betracht gezogen<br />

werden. Gerade Patienten aus Subsahara-Afrika sollten auf<br />

HIV getestet werden.<br />

Dr. med. Christine Happle<br />

Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und<br />

Neonatologie, MHH<br />

alles<br />

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Wenn Sie eine dieser Erkrankungen vermuten, sollten Sie<br />

die Flüchtlinge an einen Infektiologen oder <strong>Tropenmedizin</strong>er<br />

verweisen.<br />

Foto: Wikimedia Commons / CDC, Dr. D.S. Martin<br />

& Literatur<br />

[1] Grote U, Wildenau G, Behrens G, Jablonka A. Primärärztliche<br />

Versorgung von Flüchtlingen in Deutschland<br />

– Erste Daten zu Demographie und Behandlungsanlässen<br />

nach Etablierung einer medizinischen Grundversorgung<br />

in Zentralen Erstaufnahmen. Anästhesiologie<br />

und Intensivmed. 2015;56:654–60.<br />

[2] Jablonka A, Solbach P, Nothdorft S, Hampel A, Schmidt<br />

RE, Behrens GMN. Niedrige Seroprävalenz von Syphilis<br />

und HIV bei Flüchtlingen in Deutschland. Dtsch medizinische<br />

Wochenschrift. 2016; 141(14): e128-e132.<br />

Pusteblume: ©suptertramp8/Fotolia.com<br />

Icons: iStock.com/browndogstudios<br />

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automatisch synchronisiert werden, können Sie sich ganz darauf<br />

konzentrieren, Arzt zu sein.<br />

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8 | 2016<br />

17


Fortbildung<br />

Aller guten Dinge sind drei<br />

Ärzteforum Leinetal geht an den Start<br />

Nach dem Weser-Ems- und dem Aller-Elbe-Forum startete<br />

nun mit dem Ärzteforum Leinetal die dritte modular aufgebaute<br />

Fortbildungsreihe der Ärztekammer Niedersachsen<br />

(ÄKN). Die Veranstaltung im Einbecker Hotel Freigeist,<br />

die von den ÄKN-Bezirksstellen Braunschweig, Göttingen<br />

und Hildesheim organisiert wurde, glänzte nicht nur mit<br />

zehn Fortbildungspunkten, sondern vor allem mit einem<br />

speziellen Schwerpunktthema: Viele der 16 Blockseminare<br />

beschäftigten sich mit den Besonderheiten des Älterwerdens.<br />

„Das Alter ist die Lebensphase mit der größten Heterogenität“,<br />

erklärte Privatdozentin Dr. med. Marija Djukic vom Evangelischen<br />

Krankenhaus Göttingen in ihrem Eröffnungsvortrag.<br />

Unterschieden werde nach der Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO zwar zwischen älteren (ab 60 Jahre), alten (ab 75 Jahre)<br />

und hochbetagten Menschen (ab 90 Jahre), aber trotz des<br />

gleichen chronologischen Alters gebe es große Unterschiede<br />

im biologischen Alter. „Behandelnde Ärzte sollten ihre Patienten<br />

hier stets individuell einschätzen können“, forderte Dr.<br />

Djukic. Entscheidend für den körperlichen Zustand eines Patienten<br />

seien physiologische Alterungsprozesse, die zu immer<br />

Medizinische Probleme im Alter mündeten oft in Multimorbidität,<br />

sagte Dr. Djukic. 99,6 Prozent aller Menschen über<br />

70 Jahre müssten mit mehr als einer Krankheitsdiagnose leben,<br />

94 Prozent sogar mit mindestens fünf. Um die Lebenserwartung<br />

zu steigern, sei es aber nicht nötig, teure Behandlungen<br />

zu beginnen. Weniger Therapie sei oftmals der bessere<br />

Weg. „Es ist nicht wichtig, welche Therapie wir dazunehmen,<br />

sondern welche wir weglassen können“, meinte die Referentin<br />

– und vertrat damit eine These, die auch in einem der<br />

folgenden Seminare ausgeführt wurde (siehe Bericht auf Seite<br />

XX).<br />

Die Vorsitzenden der ÄKN-Bezirksstellen sind mit der Resonanz<br />

zufrieden (von links): Dr. med. Dorothea Mordeja (Hildesheim), Dr.<br />

med. Stephan Bartels (Göttingen) und Marion Charlotte Renneberg<br />

(Braunschweig)<br />

ÄKN-Präsidentin Dr. med. Martina Wenker war auch vor Ort – hier im<br />

Gespräch mit Dr. med. Janina Bartels aus Göttingen<br />

mehr Funktionseinbußen und Abnahmen der Leistungsfähigkeit<br />

und letztlich zur Gebrechlichkeit führten. Die Parameter<br />

dafür ließen sich durch Tests überprüfen, sagte die Geriaterin.<br />

Ziel müsse es sein, den Abbau funktioneller Fähigkeiten bei<br />

Patienten zu verhindern. Dabei sei es besonders wichtig, die<br />

Patienten zu mehr Bewegung zu animieren, betonte die Referentin.<br />

18<br />

Ungewohnte medizinische Zusammenhänge zwischen der<br />

Alterserscheinung Osteoporose, Hormonen und Übergewicht<br />

stellte Privatdozentin Dr. med. Dana Seidlová-Wuttke aus Göttingen<br />

her. Ein Defizit an Östrogenen führe häufig zu einer<br />

Gewichtszunahme. Insbesondere eine Zunahme an Bauchfett,<br />

welche beim „Apfeltyp“ besonders markant sei, habe über<br />

die Sezernierung von Zytokinen zahlreiche krankheiterregende<br />

Wirkungen, sagte die Gynäkologin. Sie sprach sich für<br />

eine Renaissance der Hormon-Ersatz-Therapie (HET) in den<br />

Wechseljahren und für längere Zeit danach aus, möglichst<br />

niedrig dosiert als HET-Pflaster. Damit könne auch eine Gewichtszunahme<br />

verhindert werden. „Die moderne Altersmedizin<br />

muss die Risiken eines Östrogendefizits rechtzeitig erkennen<br />

und behandeln“, legte Dr. Seidlová-Wuttke ihren Zuhörern<br />

beim Ärzteforum ans Herz.<br />

niedersächsisches ärzteblatt<br />

Fotos: H. Jelinek


Fortbildung<br />

In den vier parallelen Seminarblöcken, die auf die Auftaktveranstaltung<br />

folgten, ging es weniger um die üblichen thematischen<br />

Dauerbrenner wie Dermatologie. Neben einer<br />

bunten Themenpalette, die den Teilnehmern Neues zum Reizdarm<br />

und zu Reiseimpfungen, zu Depressionen und Lungenerkrankungen<br />

bot, beleuchteten die Referenten spezielle medizinische<br />

Aspekte des Älterwerdens: Hören, Riechen und<br />

Schmecken im Alter, Altersgynäkologie, Prostatakarzinom<br />

und Demenz.<br />

Die 120 Plätze der attraktiven Seminarveranstaltung im Einbecker<br />

Tagungsort waren in Windeseile vergeben, wie der Vorsitzende<br />

der ÄKN-Bezirksstelle Göttingen, Dr. med. Stephan<br />

Bartels, berichtete: „Innerhalb von zehn Tagen war alles ausgebucht.“<br />

Damit war die Resonanz sogar noch größer, als bei<br />

der ÄKN gewohnt: Die Forumsvorreiter aus den Nachbarregionen<br />

hatten bislang bis zur Ausbuchung noch ein paar Tage<br />

länger gebraucht.<br />

■ Christine Koch<br />

Andere Arzneimittel für Ältere<br />

Geriater fordert, spezielle Voraussetzungen zu beachten<br />

„Die Medikation im Alter stellt uns Ärzte immer wieder vor<br />

Konflikte“ – mit diesem Statement leitete der Internist und<br />

Geriater Dr. med. Konstantin Lekkos seinen Vortrag beim<br />

Ärzteforum Leinetal ein. Der Chefarzt der Klinik für Altersmedizin<br />

im Helios Klinikum Hildesheim gab seinen Zuhörern<br />

praktisches Wissen an die Hand, wie in speziellen Verordnungsfällen<br />

zu verfahren sei. Vorrangige Maxime dabei<br />

sei, den Nutzen und das Risiko einer Medikation kritisch abzuwägen<br />

und die Zahl der verordneten Pharmaka zu beschränken,<br />

betonte der Referent.<br />

Eine Multimedikation mit mehr als fünf Arzneimitteln sei ein<br />

häufiger Risikofaktor für alte Patienten, sagte Dr. Lekkos. Er<br />

verwies auf Statistiken, wonach bei stationären Aufnahmen<br />

zu 36 Prozent unnötige und zu 31 Prozent unpassende Medikamente<br />

festgestellt würden. Acht Prozent der Patienten<br />

brächten doppelte Verschreibungen und 23 Prozent falsche<br />

Dosierungen mit. „Ich bin immer wieder überrascht, welche<br />

Medikamente es noch gibt“, meinte der Krankenhausgeriater.<br />

Dr. med. Konstantin Lekkos<br />

Studien vor der Zulassung nehmen sehr alte Menschen oder<br />

auch Menschen mit einigen alterstypischen Erkrankungen<br />

wegen des zu hohen Risikos von Komplikationen oft gar<br />

nicht erst teil“, kritisierte der Geriater.<br />

Dabei brächten alte Menschen ganz andere physiologische<br />

Voraussetzungen zur Verstoffwechselung eines Medikaments<br />

mit als die jüngeren Studienprobanden. So wiesen ältere<br />

Patienten bis zu 30 Prozent Fettanteil und lediglich 30 bis<br />

40 Prozent Gesamtkörperwasser auf. Daher wirkten Medi-<br />

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Arzneimitteltherapien im Alter gehen oft<br />

an Bedürfnissen vorbei<br />

Foto: Helios Klinikum Hildesheim<br />

Studien zufolge kämen drei bis acht Prozent aller älteren Patienten<br />

wegen medikamentöser Nebenwirkungen ins Krankenhaus<br />

– häufig, ohne dass diese als solche erkannt würden.<br />

Dann komme eine Verschreibungskaskade zur Behandlung<br />

des „neuen“ Symptoms in Gang, sagte Dr. Lekkos.<br />

Oft gingen Arzneimitteltherapien im Alter an den eigentlichen<br />

Bedürfnissen vorbei, weil es hier „große Wissenslücken“<br />

gebe. Eine der Ursachen liege bereits in der lückenhaften<br />

Forschung vor der Zulassung eines Wirkstoffs: „An den<br />

Sie achten bei Ihren<br />

Patienten auf jedes Detail.<br />

Und wir bei Ihrer GOÄ-Abrechnung. So arbeitet die PVS für Sie!<br />

Von Ärzten. Für Ärzte.<br />

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8 | 2016<br />

19


Fortbildung<br />

kamente, die sich im Fettgewebe anreichern, länger und solche,<br />

die sich vor allem im Körperwasser verteilen, würden<br />

bei gleicher Dosis rascher hohe Medikamentenspiegel erreichen,<br />

erklärte Dr. Lekkos.<br />

Wegen abnehmender Nierenfunktion im Alter sinke auch die<br />

diagnostische Aussagekraft des Serum-Creatinins als Parameter.<br />

„Bei renalem Abbau sollte die Dosis von nierenwirksamen<br />

Medikamenten angepasst werden“, riet der Geriater.<br />

Es gebe für ältere Patienten bei bestimmten Arzneitherapien<br />

weniger Kompensationsmöglichkeiten. So könnten etwa<br />

Blutdruckschwankungen nicht mehr so gut ausgeglichen werden:<br />

„Kreislaufwirksame Medikamente führen deswegen<br />

bei alten Menschen häufiger zu Schwindelproblemen und<br />

zu Stürzen.“<br />

Als Orientierungshilfe für die Praxis empfahl Dr. Lekkos, die<br />

Forsa-Liste (Fit for the Aged) zu nutzen, die Klassifizierungen<br />

basierend auf dem Nutzen-Risiko-Verhältnis enthält. Für<br />

neue Arzneitherapien empfahl der Referent, sich langsam an<br />

eine Sättigungs-Erhaltungsdosis heranzutasten: „Start slow –<br />

go slow, but go!“<br />

■ Christine Koch<br />

Ambulante Ethikberatung ist gefragt<br />

Netzwerk in Göttingen hilft bei Pflege- und Therapiekonflikten<br />

Vor fast einem Jahr hat das Netzwerk ambulante Ethikberatung<br />

Göttingen (NEG) seine Arbeit aufgenommen. Das<br />

Pilotprojekt wurde gemeinsam vom Institut für Allgemeinmedizin<br />

der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), dem<br />

Institut für Palliativmedizin der UMG sowie von der Akademie<br />

für Ethik in der Medizin gegründet, um dem Beratungsbedarf<br />

bei der Pflege und ärztlichen Versorgung im<br />

ambulanten Sektor nachzukommen und wird von der Ärztekammer<br />

Niedersachsen (ÄKN) unterstützt. Dr. med.<br />

Christian Krause-Gründel, Mitglied im Vorstand des Netzwerks,<br />

stellte beim Ärzteforum Leinetal die Arbeit des NEG<br />

vor.<br />

Wie Dr. Krause-Gründel berichtete, hat das NEG bereits<br />

fünf Fälle betreut, bei denen es um Konfliktpunkte hinsichtlich<br />

der Therapie pflegebedürftiger, schwerstkranker<br />

und sterbender Patienten ging. „Wir erleben immer wieder,<br />

dass Patienten keine Patientenverfügung haben, und<br />

dass sie auch keine wollen“, sagte der Göttinger Allgemeinmediziner.<br />

Auch wenn eine nicht eindeutige Patientenverfügung<br />

vorliege, könnten sich Hausärzte, Angehörige<br />

und Pflegende manchmal nicht auf ein weiteres Vorgehen<br />

verständigen. „Wir versuchen dann, für die nächste<br />

Zeit ein Ergebnis im Konsens zu erzielen, hinter dem alle<br />

stehen können“, erklärte Dr. Krause-Gründel. „Dabei behalten<br />

wir in erster Linie das Wohl des Patienten, seine Fürsorge<br />

und Autonomie im Auge.“<br />

Freiwilliges und niedrigschwelliges Angebot<br />

Die ambulante Ethikberatung ist ein freiwilliges niedrigschwelliges<br />

Angebot für niedergelassene Ärzte, Pflegende<br />

20<br />

Dr. med. Christian<br />

Krause-Gründel<br />

und Angehörige. Anfragen würden zunächst im achtköpfigen<br />

Vorstand bearbeitet, so Dr. Krause-Gründel. Manchmal<br />

genüge auch eine telefonische Beratung .Wenn erforderlich,<br />

kämen zwei Moderatoren ins Haus oder ins Pflegeheim,<br />

die mit unterschiedlichen Ansätzen auf die Probleme<br />

eingingen. „Wir wollen natürlich nicht als Entscheider<br />

auftreten“, betonte der NEG-Vertreter.<br />

Die rund 20 ehrenamtlichen Moderatoren seien während<br />

der Entstehungsphase des Netzwerks in 16 Unterrichtseinheiten<br />

geschult und danach noch weiter trainiert worden.<br />

Sie rekrutierten sich vor allem aus dem Hausarzt- und<br />

Pflegebereich. In der Steuerungsgruppe, die den Vorstand<br />

organisatorisch und planerisch unterstütze, arbeiteten auch<br />

Juristen und Seelsorger mit, sagte Dr. Krause-Gründel.<br />

■ Christine Koch<br />

niedersächsisches ärzteblatt<br />

Foto: C. Koch


NiZzA<br />

Neue Geschäftsführerin bei NiZzA<br />

Seit dem 1. Juni ist Ass. jur. Christel Waldeck Geschäftsführerin des Niedersächsischen<br />

Zweckverbands zur Approbationserteilung<br />

Der Niedersächsische Zweckverband zur Approbationserteilung<br />

(NiZzA) hat eine neue Geschäftsführerin: Ass. jur.<br />

Christel Waldeck hat zum 1. Juni 2016 die Nachfolge von<br />

Dr. jur. Holger Steinwede angetreten.<br />

Nach knapp fünf Jahren bei der Behörde beschloss Waldeck,<br />

sich mit einer eigenen Kanzlei selbstständig zu machen.<br />

Während dieser Zeit ließ sie sich zur Mediatorin ausbilden<br />

und absolvierte den Fachanwaltskurs für Medizinrecht.<br />

Die Anstellung bei NiZzA betrachtet die Hannoveranerin<br />

als Herausforderung: „NiZzA ist in Deutschland ein<br />

Unikum im Spannungsfeld zwischen der Erfüllung hoheitlicher<br />

Aufgaben und der Rolle als moderner Dienstleister<br />

für Ärzte, Zahnärzte und Psychologische Psychotherapeuten<br />

sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Ich<br />

freue mich, in diesem Rahmen einen Teil meiner juristischen<br />

Lieblingsthemen wieder von einer neuen Perspektive<br />

aus bewegen zu können.“<br />

■ Stephanie Wente<br />

Nachgefragt<br />

Foto: A. Pagel<br />

Die 1975 in Hannover geborene Christel Waldeck hat in<br />

Marburg und Hannover Rechtswissenschaften studiert und<br />

ihre Ausbildung mit der zweiten juristischen Staatsprüfung<br />

vor dem niedersächsischen Landesjustizprüfungsamt in<br />

Hannover abgeschlossen. Kurz danach zog es sie, mit einem<br />

kurzen Zwischenstopp in einer hannoverschen Anwaltskanzlei,<br />

nach Hamburg. Dort arbeitete sie ein gutes<br />

Jahr als Juristin bei der Landespolizeiverwaltung und wechselte<br />

dann zur Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz<br />

Hamburg. Waldeck war dort von Dezember 2007<br />

bis September 2012 als stellvertretende Referatsleitung des<br />

Referats Akademische Berufe im Gesundheitswesen in der<br />

Fachabteilung Öffentlicher Gesundheitsdienst des Amts für<br />

Gesundheit tätig. „Dieses Referat nimmt zum Großteil dieselben<br />

Aufgaben wie NiZzA wahr – mein persönlicher<br />

Schwerpunkt lag bei der Anerkennung von ausländischen<br />

Berufsqualifikationen sowie der Beantwortung europarechtlicher<br />

Fragestellungen, auch für den Bereich der<br />

Fachberufe im Gesundheitswesen“, erklärt die 41-Jährige.<br />

8 | 2016<br />

Ass. jur. Christel<br />

Waldeck<br />

Frau Waldeck, worin liegt Ihrer Meinung nach die größte<br />

Herausforderung bei der Tätigkeit für NiZzA?<br />

Mit Unterstützung meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

die Balance zwischen Serviceorientierung, Patientenschutz,<br />

Wahrung des Berufsstands sowie Durchsetzung hoheitlicher<br />

Restriktionen zu erreichen und zugleich wirtschaftliches<br />

Handeln sicherzustellen.<br />

Wenn Sie etwas bei NiZzA verändern könnten, was wäre<br />

das?<br />

Fachkräftemangel, Fortschritt von Forschung und Lehre, Gesetzesänderungen<br />

sowie die politische Lage weltweit, um<br />

nur einige Faktoren zu nennen, beeinflussen die Arbeit von<br />

NiZzA. Hier würde ich mir wünschen, schneller, beispielsweise<br />

durch zusätzliches Personal und flexibleren<br />

Personaleinsatz, auf Veränderungen eingehen zu können.<br />

Was möchten Sie als Geschäftsführerin von NiZzA erreichen?<br />

Ich würde mich sehr freuen, wenn NiZzA im ständigen Austausch<br />

mit der Ärzteschaft bleibt, diesen ausbaut und noch<br />

besser über seine Aufgaben aufklärt. Denn Aufklärung<br />

schafft Verstehen und Verstehen schafft oft Lösungen.<br />

21


Bezirksstellen<br />

Universität Oldenburg befragt zur Ambulanten<br />

Notfallversorgung in Nordwest-Niedersachsen<br />

Oldenburg. Das Department für Versorgungsforschung (Fakultät<br />

VI) der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg hat<br />

im Rahmen des Projekts „Netzwerk Versorgungsforschung<br />

Metropolregion Bremen-Oldenburg“ Krankenhausleitungen<br />

von 28 Krankenhäusern zu allgemeinen und fachlichen Themen<br />

befragt. Ziel war, die Themen herauszufiltern, die in der<br />

Region für die zukünftige medizinische Versorgung von besonderem<br />

Interesse sind. Es wurden Einrichtungen aus ländlichen<br />

und städtischen Regionen sowie aus unterschiedlichen<br />

Versorgungsstufen ausgewählt. Die Daten wurden von<br />

April 2014 bis Januar 2015 im Rahmen von semi-strukturierten<br />

leitfadengestützten Interviews erhoben und aufgezeichnet.<br />

Die Auswertung der Interviews habe ergeben, dass<br />

vor allem die Notfallversorgung im Krankenhaus derzeit im<br />

Fokus von Diskussionen stehe, erklärten die Autoren Insa<br />

Seeger, Lars Rölker-Denker und Andreas Hein. Die zunehmende<br />

Belastung der Notaufnahmen durch ambulante Notfälle<br />

sei von den Interviewpartnern als eine der wesentlichen<br />

Herausforderungen der Zukunft thematisiert worden.<br />

Zusammenfassend stellten die Autoren fest, dass die befragten<br />

Krankenhäuser – unabhängig von ihrer Lage und Versorgungsstufe<br />

– die Vorhaltung doppelter Strukturen zur Notfallversorgung<br />

kritisierten und eine sektorenübergreifende<br />

Versorgung in der Behandlung ambulanter Notfälle anstreben<br />

würden. Hemmende Faktoren für die Überwindung der<br />

Sektorengrenzen seien aus Sicht der Befragten die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen – um diese Defizite abzubauen,<br />

würden sektorenübergreifende Bedarfsplanungs-, Vergütungs-<br />

und Vertragssysteme benötigt.<br />

■ we<br />

a Das vollständige Ergebnis der Interviews können Sie hier<br />

abrufen: www.haeverlag.de/n/004<br />

Arbeiten in Deutschland<br />

Eine Einführung für ausländische Ärzte in das deutsche Gesundheitssystem<br />

Hannover. Am 13. September 2016 findet von 9 bis 17 Uhr<br />

im Sheraton Hannover eine Fortbildungsveranstaltung des<br />

Marburger Bunds statt zum Thema: „Arbeiten in Deutschland<br />

– Eine Einführung für ausländische Ärzte in das deutsche<br />

Gesundheitssystem“. Die von der Ärztekammer Niedersachsen<br />

(ÄKN) anerkannte Fortbildung soll ausländischen<br />

Ärzten den Einstieg in die Berufstätigkeit in Deutschland<br />

erleichtern. Die Referenten geben unter anderem einen<br />

Überblick über das deutsche Gesundheitssystem, das<br />

Anerkennungsverfahren ausländischer Arztdiplome, die erforderlichen<br />

Deutschkenntnisse und die Weiterbildung.<br />

■ we<br />

Termin: 13. September 2016, 9 bis 17 Uhr<br />

Ort: Sheraton Hannover Pelikan Hotel, Pelikanplatz 31,<br />

30177 Hannover<br />

Veranstalter: Marburger-Bund-Stiftung, Reinhardtstr. 36,<br />

10117 Berlin<br />

Zielgruppe: Ausländische Ärzte mit guten Deutschkenntnissen<br />

Zertifizierung: Die Veranstaltung wurde von der ÄKN mit<br />

sieben Fortbildungspunkten anerkannt.<br />

Teilnahmegebühr: Die Teilnahme ist kostenlos, eine vorherige<br />

Anmeldung ist jedoch erforderlich.<br />

Anmeldung: online unter www.marburger-bund.de/seminare<br />

Camerata Medica begeistert Zuhörer<br />

Göttingen. Am 4. Juli 2016 fand das traditionelle Sommerkonzert<br />

der Camerata Medica, dem Medizinerorchester Göttingen,<br />

in der Aula am Wilhelmsplatz in Göttingen statt.<br />

Die Camerata Medica Göttingen wurde im Mai 2008 von<br />

dem Medizinstudenten Christopher Sperling gegründet. Trotz<br />

22<br />

der schwierigen Probenlogistik, die das aufwendige Medizinstudium<br />

und der Arztberuf verursachen, hat der damalige<br />

Dirigent, Peter Leipold, von der Hochschule für Musik und<br />

Theater in Hannover, das Orchester innerhalb kürzester Zeit<br />

zu guter Qualität gebracht. Seit dem Wintersemester 2015/16<br />

ist Maximilian Guth künstlerischer Leiter und Dirigent der<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Bezirksstellen<br />

Camerata Medica, der im Hauptfach Komposition studierte<br />

und auch eigene Arrangements und Kompositionen mit der<br />

Camerata Medica zur Aufführung bringt.<br />

Inzwischen ist das Orchester zu einem Klangkörper von über<br />

40 Musikern zusammengewachsen. Mitglieder sind Studierende<br />

der Medizin und Zahnmedizin, Ärzte aus Klinik und<br />

dem niedergelassenen Bereich sowie Mitarbeiter medizinischer<br />

Berufe.<br />

Zum Abschluss des Sommersemesters hatte Dirigent Maximilian<br />

Guth ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt:<br />

Nach Schuberts 6. Sinfonie (Kleine C-Dur) und<br />

Auszügen aus der „Nussknackersuite“ von Tschaikowsky erklang<br />

zum fulminaten Abschluss des Konzerts die Sinfonische<br />

Dichtung „ Eine Nacht auf dem kahlen Berge“ von Modest<br />

Mussorgsky. Mit großer Leidenschaft und viel Enthusiasmus<br />

meisterten die Musiker in großer Besetzung die technischen<br />

und musikalischen Herausforderungen mit Bravour.<br />

Lang anhaltender Applaus als Dank für die engagierte Leistung<br />

von Dirigent und Orchester.<br />

■ Susanne Fischer<br />

Auch im neuen Semester freut sich die Camerata Medica<br />

über neue Mitspieler. Informationen erhalten Sie unter<br />

www.camerata-medica.de sowie per E-Mail an info@camerata-medica.de.<br />

Das Orchester Camerata Medica beim Sommerkonzert in der stimmungsvollen Aula am Wilhemsplatz<br />

Antibiotikaschulungen für niedergelassene Hausärzte<br />

Foto: P. Ulrich<br />

Braunschweig. Das Hygienenetzwerk Südostniedersachsen<br />

bietet in Zusammenarbeit mit der Ärztekammer Niedersachsen<br />

(ÄKN) und dem Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung<br />

Braunschweig (HZI) Schulungen zur Antibiotikatherapie<br />

insbesondere für niedergelassene Hausärzte an. Im<br />

Gegensatz zu üblichen Fortbildungsveranstaltungen handelt<br />

es sich um Seminare mit einer Gruppengröße von maximal<br />

25 Personen, in denen unter anderem Fallbeispiele interaktiv<br />

bearbeitet werden. Inhalte sind Antibiotikamanagement<br />

bei oberen und unteren Atemwegsinfekten sowie Harnwegsinfekten.<br />

Die Seminarleitung wird von ausgewiesenen<br />

Experten auf dem jeweiligen Gebiet wahrgenommen. Zu Beginn<br />

des Seminars gibt es ein Fachreferat, anschließend erfolgen<br />

Fallbesprechungen und Diskussionen. Die einzelnen<br />

Seminare werden mit Fortbildungspunkten der ÄKN versehen<br />

und über das HZI evaluiert. Sie werden für niedergelassene<br />

Ärzte im Bereich der ÄKN-Bezirksstelle Braunschweig<br />

angeboten. Ab Mitte August ist eine Online-Anmeldung<br />

zu den angebotenen Terminen, Themen und Schulungsorten<br />

möglich unter www.hygienenetzwerk.de. Dort<br />

können Sie sich auch über weitere Einzelheiten informieren.<br />

Dr. Brigitte Buhr-Riehm<br />

1. Vorsitzende des Hygienenetzwerks und Leiterin des<br />

Gesundheitsamts Braunschweig<br />

8 | 2016<br />

23


Bezirksstellen<br />

Hervorragende Aussichten<br />

ÄKN feiert mit den Absolventen die bestandene MFA-Abschlussprüfung<br />

Niedersachsen. Vor Beginn der Sommerferien verabschiedeten<br />

die elf Bezirksstellen der Ärztekammer Niedersachsen<br />

(ÄKN) wie jedes Jahr zahlreiche frischgebackene Medizinische<br />

Fachangestellte (MFA) ins Berufsleben. In diesem<br />

Jahr haben insgesamt 1.038 Auszubildende die Prüfungen<br />

bestanden und konnten ihre MFA-Briefe und Zeugnisse entgegennehmen.<br />

Im Rahmen der feierlichen Freisprechungsfeiern<br />

gaben die Vorsitzenden der Bezirksstellen sowie die<br />

Vertreter der Berufsschulen den ehemaligen Azubis noch viele<br />

hilfreiche Tipps mit auf den Weg. Außerdem wurden<br />

in jeder Bezirksstelle die Jahrgangsbesten besonders geehrt.<br />

Die Aussichten für die diesjährigen Absolventen sind hervorragend:<br />

die meisten haben bereits eine Anstellung gefunden<br />

– viele wurden übernommen und konnten in ihren<br />

Ausbildungsbetrieben bleiben. Das wurde auch ordentlich<br />

gefeiert, wie die Bilder auf dieser Doppelseite dokumentieren.<br />

■ Stephanie Wente<br />

Die drei jahrgangsbesten Absolventen<br />

der Bezirksstelle Braunschweig<br />

(von links): Isabell Beckmann,<br />

Jasmin Schröcker und<br />

Maximilian Hoffmann<br />

Die Absolventinnen von der BBS<br />

Papenburg der Bezirksstelle Aurich<br />

Die Absolventinnen der Bezirksstelle Hildesheim<br />

„Passt auf, dass eure schönen Erinnerungen an die Ausbildung nicht wie<br />

eine Seifenblase zerplatzen“ war das Motto für das schöne Abschlussfoto,<br />

wo die Absolventen der Bezirksstelle Lüneburg noch einmal zusammen<br />

zu sehen sind.<br />

24<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Die zwei Jahrgangsbesten der Bezirksstelle Oldenburg, Stefanie Ertelt und<br />

Stephanie Lüthke (Mitte) mit ihrem Ausbildungsberater Dr. med. Norbert<br />

Kaiser (links) und dem Vorsitzenden der Bezirksstelle, Wolfgang Grashorn.<br />

Bezirksstellen<br />

Absolventinnen aus der Bezirksstelle Stade<br />

Absolventen aus der Bezirksstelle Hannover<br />

Die Absolventinnen der Bezirksstelle Göttingen<br />

8 | 2016<br />

Noch mehr Bilder gibt es online unter<br />

www.aekn.de/mfa/freisprechung_2016<br />

Absolventen aus der Bezirksstelle Osnabrück<br />

Christine Stoffenberger<br />

(rechts), die Jahrgangsbeste<br />

der Bezirksstelle Verden,<br />

erhält für ihre Leistung<br />

vom Prüfungsausschuss ein<br />

Präsent<br />

Absolventinnen aus der Bezirksstelle Wilhelmshaven<br />

25<br />

Foto: ÄKN; V. Meier; H. Jelinek; M. Vollmer; T. von Reeken; T. Osterfeld; G. Stöckert; Fotospektrum; Nordwest-Zeitung


Recht<br />

Von Fall zu Fall<br />

Aus der Praxis der Schlichtungsstelle<br />

für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen<br />

Ärztekammern. Diesmal: „Wer<br />

schreibt, der bleibt.“<br />

Kasuistik<br />

Eine 24-jährige Patientin hatte sich erstmals im Januar 2010<br />

durch einen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie<br />

zu Möglichkeiten einer Operation an Nase und Brust beraten<br />

lassen. Im März 2010 wurden sodann eine Brustvergrößerungsoperation<br />

und eine Korrektur des Nasenrückens durchgeführt.<br />

In der dokumentierten ersten Nachsorge vom April<br />

2010 wurde eine zufriedene Patientin festgehalten. Im Oktober<br />

2010 fand sich der Hinweis darauf, dass seitens der Patientin<br />

die Nase als unschön empfunden wurde. Im März 2011<br />

wurde die Unzufriedenheit der Patientin mit Nase und Brust<br />

dokumentiert. Im April 2011 schloss die ambulante Dokumentation<br />

mit dem Hinweis der Begutachtung durch die<br />

Schlichtungsstelle.<br />

Beanstandung der ärztlichen Maßnahmen<br />

Die Patientin führte aus, dass sich durch den operativen Eingriff<br />

bei ihr weder an Brust noch an Nase etwas geändert habe.<br />

An der Brust hätte eine Straffung durchgeführt werden müssen.<br />

Stellungnahme des Facharztes<br />

Dieser führte aus, dass er die Patientin sowohl an der Nase<br />

als auch an der Brust behandlungsfehlerfrei operiert habe.<br />

Zwischen der Vorstellung von Oktober 2010 und März 2011<br />

sei die Patientin schwanger gewesen, ein Behandlungsfehler<br />

liege nicht vor.<br />

Gutachten<br />

Der beauftragte Gutachter, Facharzt für Plastische und Ästhetische<br />

Chirurgie ist der Ansicht, dass der Eingriff im März<br />

2010 fachgerecht durchgeführt worden sei. Allerdings sei die<br />

Nachbehandlung hinsichtlich der durchgeführten Frequenz<br />

durch den nachbehandelnden Arzt zu kritisieren. Eine erste<br />

Wiedervorstellung vier Wochen nach dem operativen Eingriff<br />

an Brust und Nase wird als zu lang eingestuft.<br />

26<br />

Ob die Beschwerden der Patientin wie Kantenbildung und<br />

hängende Brust auf einen ärztlichen Fehler zurückzuführen<br />

seien, könne nicht beurteilt werden. Weder seien präoperative<br />

Messwerte wie Jugulum-Mamillen-Abstand, Steglänge,<br />

Größe und Körpergewicht der Patientin zu finden,<br />

noch läge ausreichend Bildmaterial zur Beurteilung der<br />

präoperativen Situation vor. Insofern könne nicht beurteilt<br />

werden, ob die eingesetzten Implantate (runde Implantate,<br />

hochprofilig, 365 cm 3 Füllvolumen) in das richtige Lager<br />

eingebracht worden seien. Abhängig von Parametern<br />

wie Gewebebeschaffenheit der Patientin und vorhandenes<br />

Brustdrüsengewebe hätte gegebenenfalls auch ein Implantatlager<br />

unterhalb des Muskels gewählt werden müssen.<br />

Auch könne nicht geklärt werden, ob eine alleinige<br />

Brustvergrößerung ausgereicht habe, die Beschwerden der<br />

Patientin zu beheben. Oftmals würden Brustvergrößerungen<br />

auch mit einer sogenannten Straffungsoperation kombiniert,<br />

um das nachoperative Erscheinungsbild zu optimieren.<br />

Ob eine solche Straffung indiziert gewesen sei,<br />

könne mangels Dokumentation nicht beurteilt werden.<br />

Es könne zudem nicht beurteilt werden, ob das erreichte<br />

postoperative Ergebnis (vor der Schwangerschaft) für einen<br />

ärztlichen Fehler spreche. Denn dies sei nur anhand von<br />

Bildern möglich, die ebenfalls nicht vorlägen. Ein Behandlungsfehler<br />

könne nicht ausgeschlossen werden.<br />

Bewertung der Haftungsfrage<br />

Die Schlichtungsstelle hat sich dem Gutachten im Ergebnis<br />

angeschlossen, jedoch weitere rechtliche Ausführungen für<br />

erforderlich gehalten. Bezüglich der Brustoperation lag weder<br />

eine prä- noch postoperative Fotodokumentation vor. Es<br />

wurden ausweislich der vorhandenen Dokumentation keine<br />

präoperativen Messwerte erhoben.<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Recht<br />

Die verwendeten Implantate sind im Verhältnis zum Körperbau<br />

der Patientin groß. Eine Kantenbildung ist immer<br />

möglich, weswegen Implantate, bei denen sich auch in Abhängigkeit<br />

von der körperlichen Konstitution der Patientin<br />

derartige Risiken eher realisieren, deutlich häufiger unterhalb<br />

des Muskels eingebracht werden. Eine Beurteilung, ob<br />

die Lagerwahl fachgerecht erfolgte, kann durch die Schlichtungsstelle<br />

nur anhand von präoperativen Bildern und weiteren,<br />

wie im Gutachten aufgeführt, Messwerten vorgenommen<br />

werden. Beides liegt nicht vor, hätte aber dokumentiert<br />

werden müssen. Die Beweiserleichterungen erstrecken<br />

sich somit nicht nur auf den Fehler, sondern auch<br />

auf die Ursächlichkeit.<br />

Bezüglich der Nasenoperation gilt dies nicht. Hierzu liegen<br />

präoperative Bilder des Operateurs vor. Ausweislich des<br />

Operationsberichts war die Operation geeignet, den Nasenrücken<br />

zu begradigen und sie wurde auch fachgerecht<br />

ausgeführt. Die postoperativen Fotos, die die Patientin vorgelegt<br />

hat, sprechen ebensowenig wie die diesbezüglichen<br />

Behandlungsunterlagen für einen Behandlungsfehler.<br />

Gesundheitsschaden<br />

Es lagen ein Dokumentations- sowie ein Befunderhebungsmangel<br />

vor. Der hier festgestellte Dokumentationsmangel<br />

führt zunächst zu Beweiserleichterungen hinsichtlich des Behandlungsfehlers,<br />

da der Patientin durch den Verstoß gegen<br />

die Dokumentationspflicht die Möglichkeit genommen wird,<br />

einen immerhin angesichts des Verlaufs auch in Betracht<br />

kommenden Behandlungsfehler nachzuweisen.<br />

Grundsätzlich wird der Patientin bei Dokumentationsmängeln<br />

lediglich der Nachweis erleichtert, dass dem Arzt ein<br />

Behandlungsfehler unterlaufen ist. Eine über den Nachweis<br />

des Behandlungsfehlers hinausgehende Beweiserleichterung<br />

in Bezug auf den Nachweis der Ursächlichkeit kann<br />

der Patientin hingegen nur zugebilligt werden, wenn entweder<br />

in der versäumten ärztlichen Maßnahme ein grober<br />

Behandlungsfehler liegt oder wenn der Arzt bei der Behandlung<br />

gegen seine Pflicht verstoßen hat, medizinisch<br />

zweifelsfrei gebotene Befunde zu erheben und zu sichern<br />

(BGH VersR 89,80). Zu Beweiserleichterungen für den Bereich<br />

der Kausalität können Dokumentationsversäumnisse<br />

also nur in Kombination mit anderen Beweisregeln führen,<br />

also mit denjenigen aus grobem Behandlungsfehler oder Verstößen<br />

gegen Befunderhebungspflichten (Frahm/Nixdorf,<br />

Arzthaftungsrecht, 3. Auflage, Rdnr. 133).<br />

8 | 2016<br />

Die Beweislastumkehr bezieht sich auf folgende Primär- und<br />

typischerweise damit verbundene sekundäre Gesundheitsschäden,<br />

vorliegend auf ein unbefriedigendes Ergebnis der<br />

Brustoperation mit Kantenbildung. Bei korrektem Vorgehen<br />

wäre nach ärztlicher Erfahrung damit zu rechnen gewesen,<br />

dass mit einem Eingriff die geklagten Beschwerden der Patientin<br />

an ihrer Brust beseitigt worden wären. Dies kann nunmehr<br />

nur mit einem Korrektureingriff erfolgen.<br />

Fazit<br />

Eine ordnungsgemäße Dokumentation trägt dazu bei, eine<br />

subjektiv als behandlungsfehlerfrei qualifizierte Behandlung<br />

auch als solche zu objektivieren. Bilder unbefriedigender Befunde<br />

alleine sprechen noch nicht für einen Behandlungsfehler,<br />

sie können aber einen solchen illustrieren, wenn die<br />

sonstigen Unterlagen dafür sprechen. Liegen weder Befunde<br />

noch Bilder aus der präoperativen Situation vor, können<br />

entsprechende Beurteilungen gar nicht erst vorgenommen<br />

werden. In Abwandlung der alten akademischen Regel „wer<br />

schreibt, der bleibt“ kann man sagen, dass „wer schreibt, sich<br />

das Leben erheblich einfacher macht“.<br />

Dr. med. Sixtus Allert<br />

Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie<br />

Ärztliches Mitglied<br />

Ass. jur. Kerstin Kols<br />

Geschäftsführerin<br />

Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen<br />

Ärztekammern<br />

Hans-Böckler-Allee 3, 30173 Hannover<br />

27


Patientensicherheit<br />

„Raum des Horrors“ trainiert die Aufmerksamkeit<br />

von Berufseinsteigern im Arbeitsalltag<br />

Farnan und Kollegen stellen eine kreative und leicht umsetzbare<br />

Methode vor, die dazu dient, genau dies zu tun: Sie<br />

beschreiben in ihrer Studie eine Simulationsübung für Assistenzärzte<br />

und Medizinstudierende, die besonders die Eigenständigkeit<br />

der Risikoerkennung zum Ziel hat. Zu diesem<br />

Zweck haben Sie ein Patientenzimmer mit einer Simulationspuppe<br />

und einer konstruierten Patientenakte versehen.<br />

In diesem Szenario sind neun Risiken für die Patientensicherheit,<br />

wie beispielsweise ein leerer Hände-Desinfektionsspender,<br />

ein unnötiger Blasenkatheter, eine Verordnung<br />

für Penicillin trotz dokumentierter Allergie, et cetera,<br />

eingebettet worden – die Tücken des „wahren Lebens“ also.<br />

Die potenziellen Gefahren für den Patienten waren entweder<br />

aus der Krankenakte, durch Inspektion des Raums oder<br />

durch die Kombination der verschiedenen Sinneseindrücke<br />

und Informationen zu entdecken. Die Pilotstudie wurde mit<br />

128 Assistenzärzten und 86 Studenten durchgeführt. Die<br />

Teilnehmer hatten zehn Minuten Zeit den Raum zu untersuchen<br />

und anschließend fünf Minuten, um alle Risiken für<br />

die Patientensicherheit aufzulisten. Im Anschluss werteten<br />

die Autoren aus, welche Risiken häufig und welche weniger<br />

häufig erkannt wurden.<br />

Foto: upixa - Fotolia<br />

Der „Raum des Horrors“ soll für die „echte“ Visite (siehe Symbolbild)<br />

sensibilisieren<br />

Im Alltag müssen Patienten darauf vertrauen können, dass<br />

das klinisch tätige Fachpersonal alles ihnen Mögliche unternimmt,<br />

Schaden abzuwenden und Fehler zu vermeiden.<br />

Dafür müssen sie jedoch in der Lage sein, Gefahren für den<br />

Patienten im Alltag zu erkennen, bevor Schaden entsteht. Dazu<br />

genügt es nicht, sich theoretisches Wissen über Sicherheitsprobleme<br />

anzueignen, sondern der Blick für Patientensicherheitsrisiken<br />

muss auch während der komplexen Anforderungen<br />

des Arbeitsalltags, der aus zahlreichen Ablenkungen<br />

und Einflüssen besteht, geschärft werden.<br />

28<br />

Am zuverlässigsten wurde von den Assistenzärzten der leere<br />

Hände-Desinfektionsspender (80 Prozent) und das Sturzrisiko<br />

(70 Prozent) erkannt. Nur 20 Prozent der Assistenzärzte<br />

identifizierten den unnötigen Blasenkatheter als einen<br />

Risikofaktor. Fehlende Dekubitusmaßnahmen und die fehlende<br />

Verordnung der Thromboseprophylaxe wurden von<br />

den Assistenzärzten überhaupt nicht erkannt (0 Prozent). Die<br />

Studenten haben das Sturzrisiko (84 Prozent), eine nicht berücksichtigte<br />

Allergie auf Penicillin (81 Prozent) sowie eine<br />

Verwechselung der IV-Medikation (67 Prozent) am häufigsten<br />

als Gefahr für die Patientensicherheit identifiziert. Falsche<br />

Lagerungsmaterialien und ein nicht vorhandener Lagerungsplan<br />

zur Behandlung des Dekubitus wurden nur in<br />

6 Prozent der Fälle von den Studierenden erkannt.<br />

Ein „Raum des Horrors“ in dieser Art stellt eine einfache Methode<br />

dar, um die Aufmerksamkeit für Patientensicherheitsrisiken<br />

zu schulen. Wie so häufig bei dieser Form der Untersuchung,<br />

muss die Übertragbarkeit auf die Alltagssituation<br />

kritisch hinterfragt werden. Weiterhin bleibt unklar, welche<br />

nachhaltigen und messbaren Effekte auf die Aufmerksamkeit<br />

der Teilnehmer erzielt werden können und ob die<br />

daraus resultierenden Handlungen tatsächlich die Patientensicherheit<br />

erhöhen. Ein solches Training kann aber sicherlich<br />

die Vermittlung von Fachwissen erleichtern, da es<br />

sich nachweislich in realen, emotional anregenden Settings<br />

besser lernen lässt, als immer wiederkehrende Algorithmen<br />

abzufragen. Außerdem wird der offene Umgang mit Risiken<br />

gefördert. Mit anderen Worten: So kann lernen Spaß machen!<br />

■ Lena Strodtmann, M.A.<br />

& Literatur<br />

Farnan JM, Gaffney S, Poston JT, Slawinski K, Cappaert M,<br />

Kamin B, Arora VM. (2016) Patient safety room of horrors: a<br />

novel method to assess medical students and entering residents’<br />

ability to identify hazards of hospitalisation. In: BMJ<br />

Qual Saf (25). S. 153-158.<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Patientensicherheit<br />

Wenn Schweigen gefährlich ist<br />

Bei der Analyse von Fehlern zeigt<br />

sich immer wieder, dass es häufig Situationen<br />

gibt in denen jemand im<br />

Raum ist, der weiß, dass etwas nicht<br />

gut läuft, aber sich nicht äußert oder<br />

nicht gehört wird. Aber wie verhalte<br />

ich mich im Team, wenn ich einen<br />

Fehler beobachte? Wie spreche ich<br />

das Beobachtete an? Soll ich etwas<br />

dazu sagen oder lieber nicht? Ist es<br />

für meine Karriere förderlich, meinen<br />

Vorgesetzten auf mögliche Gefahren<br />

für den Patienten hinzuweisen?<br />

Im Gesundheitswesen erschweren<br />

Hierarchiestrukturen oft<br />

die Kommunikation. Sicherheitsbedenken<br />

oder Zweifel anzusprechen, ist also nicht immer einfach.<br />

Die Stiftung Patientensicherheit Schweiz hat aus diesem<br />

Grund im Januar 2016 mit der Schriftreihe „Wenn<br />

Schweigen gefährlich ist – Speak Up für mehr Sicherheit in<br />

der Patientenversorgung“ einen praxisnahen Leitfaden zum<br />

Thema Kommunikation im Team herausgebracht.<br />

Speaking Up im Bereich der Patientenversorgung und Patientensicherheit<br />

heißt, wenn die Sicherheit von Patienten<br />

gefährdet ist oder gefährdet scheint, zu reagieren und Vorgesetzte<br />

oder Kollegen anzusprechen, um dadurch Risiken<br />

von Patienten abzuwenden. Bedenken oder Zweifel können<br />

beispielsweise entstehen, wenn eine Kontrolle übergangen,<br />

Hygienemaßnahmen nicht korrekt<br />

durchgeführt oder unterlassen werden,<br />

eine riskante Entscheidung gefällt<br />

oder Informationen missverständlich<br />

dokumentiert werden. Der<br />

Inhalt von Speak Up kann von der<br />

bloßen Äußerung einer Idee (beispielsweise<br />

ein anderes Narkosemittel<br />

vorschlagen) bis hin zum Hinweis<br />

auf eine drohende Gefahr (beispielsweise<br />

Hinweis auf einen fehlenden<br />

Tupfer am Ende einer Operation,<br />

um zu verhindern, dass dieser<br />

versehentlich im Bauch des Patienten<br />

verbleibt) variieren.<br />

Speak Up kommt viel zu selten vor<br />

Warum ist das so? Weshalb ist es oft nicht einfach, Sicherheitsbedenken<br />

anzusprechen? Und wie kann man in der<br />

konkreten Situation reagieren? Die Schriftreihe der Stiftung<br />

Patientensicherheit Schweiz nimmt sich genau diesen Fragen<br />

an. Es werden zum einen Wissen und Informationen<br />

zum Thema Speak Up bereitgestellt und zum anderen finden<br />

sich Hilfestellungen und Ideen, um die Speak Up-Kultur<br />

in Gesundheitseinrichtungen zu stärken. Ein Blick lohnt<br />

sich also!<br />

■ Lena Strodtmann, M.A.<br />

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Foto: Stiftung Patientensicherheit Schweiz<br />

Die Schriftreihe Nr. 8 „Wenn Schweigen gefährlich ist – Speak<br />

Up für mehr Sicherheit in der Patientenversorgung“ kann<br />

auf der Homepage der Stiftung Patientensicherheit Schweiz<br />

unter www.haeverlag.de/n/005 bestellt werden.<br />

Das Thema Speak Up wird außerdem in einem Vortrag von<br />

Professor Dr. David Schwappach, MPH, stellvertretender<br />

Geschäftsführer der Stiftung Patientensicherheit Schweiz,<br />

auf dem 13. ZQ-Forum Patientensicherheit und Risikomanagement<br />

am 11. November 2016 vorgestellt. Das ausführliche<br />

Programm zum Forum finden Sie in der Rubrik<br />

Veranstaltungen auf Seite 79. Die Teilnahme ist kostenfrei.<br />

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8 | 2016<br />

29


Amtlich<br />

Mitteilungen der ÄKN<br />

Die Ärztekammer Niedersachsen beglückwünscht<br />

Im Monat Juni 2016<br />

90. Geburtstag<br />

Prof. Dr. med. Joachim-Wolfgang Weiss<br />

Otto-Wallach-Weg 2, 37075 Göttingen<br />

geb. am 28. Juni 1926<br />

80. Geburtstag<br />

Prof. Dr. med. Huschang Rastan<br />

Am Kreuze 57a, 37075 Göttingen<br />

geb. am 22. Juni 1936<br />

75. Geburtstag<br />

Dr. med. Hartmut Heinlein<br />

Ringstr. 10, 37632 Eschershausen<br />

geb. am 21. Juni 1941<br />

Dr. med. Helmut Bauck<br />

Schützenstr. 64, 34346 Hann. Münden<br />

geb. am 27. Juni 1941<br />

Im Monat Juli 2016<br />

75. Geburtstag<br />

Dr. med. Hans-Georg Osburg<br />

Hoher Berg 11, 37115 Duderstadt<br />

geb. am 14. Juli 1941<br />

70. Geburtstag<br />

Dr. med. Hans-Peter Terjung<br />

Mühlspielweg 5A, 37077 Göttingen<br />

geb. am 7. Juli 1946<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Jörg Schmidtke<br />

Im Unterdorf 31, 37133 Friedland<br />

geb. am 8. Juli 1946<br />

Andrzej Piechota<br />

Wiesengrund 15, 37170 Uslar<br />

geb. am 16. Juli 1946<br />

Im Monat August 2016<br />

90. Geburtstag<br />

Dr. med. Franz-Herbert Muschard<br />

Lohweg 3, 27313 Dörverden<br />

geb. am 16. August 1926<br />

Dr. med. Wolfgang Klütz<br />

Breiter Weg 91, 31787 Hameln<br />

geb. am 17. August 1926<br />

Dr. med. Herbert Pfuhl<br />

Hohenhöfen 1b, 37581 Bad Gandersheim<br />

geb. am 28. August 1926<br />

85. Geburtstag<br />

Dr. med. Manutschehr Mohadjer<br />

Feldstr. 11, 31275 Lehrte<br />

geb. am 16. August 1931<br />

Dr. med. Schapur Ghawami<br />

Kurt-Schumacher-Weg 15, 37075 Göttingen<br />

geb. am 18. August 1931<br />

Dr. med. Helmut Scheitza<br />

Tannenweg 57, 29614 Soltau<br />

geb. am 18. August 1931<br />

Prof. Dr. med. Karl-Horst Gillich<br />

Calberlaher Damm 13b, 38518 Gifhorn<br />

geb. am 30. August 1931<br />

80. Geburtstag<br />

Dr. med. Diepold Hein<br />

Leinechaussee 45, 31515 Wunstorf<br />

geb. am 8. August 1936<br />

Dr. med. Kurt Eder<br />

Wilhelmstr. 5, 30171 Hannover<br />

geb. am 9. August 1936<br />

Dr. med. Elke Kyrieleis<br />

Schäfereiweg 2, 30989 Gehrden<br />

geb. am 10. August 1936<br />

Dr. med. Dieter Dreisilker<br />

Humperdinckstr. 10, 49076 Osnabrück<br />

geb. am 26. August 1936<br />

Dr. med. Ilse Konietzko<br />

Theodor-Heuss-Str. 4, 31535 Neustadt<br />

geb. am 27. August 1936<br />

Dr. med. Hans Rudolph<br />

Alter Mühlenweg 24, 27386 Hemsbünde<br />

geb. am 29. August 1936<br />

Dr. med. Huschang Messdaghi<br />

Kuckucksweg 2 a, 29386 Hankensbüttel<br />

geb. am 31. August 1936<br />

75. Geburtstag<br />

Dr. med. Peter Wolters<br />

Alte Herrenhäuser Str. 23, 30419 Hannover<br />

geb. am 2. August 1941<br />

Dr. med. Jürgen Stehling<br />

Hindemithstr. 3, 49565 Bramsche<br />

geb. am 8. August 1941<br />

Dr. med. Lothar Skiba<br />

Am Holze 2, 30900 Wedemark<br />

geb. am 10. August 1941<br />

Dr. med. Henry Heinau<br />

Teichstr. 3, 30989 Gehrden<br />

geb. am 17. August 1941<br />

Dr. med. Thomas Schnabel<br />

Schmolte 14, 49406 Drentwede<br />

geb. am 20. August 1941<br />

Dr. med. Ursula Haaßengier<br />

Hermann-Löns-Str. 12, 31234 Edemissen<br />

geb. am 21. August 1941<br />

Dr. med. Heribert Lange<br />

Borgelweg 16, 49808 Lingen<br />

geb. am 21. August 1941<br />

30<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Amtlich<br />

Dr. med. Bernhard Rauchenberger<br />

Hinrichsring 15A, 30177 Hannover<br />

geb. am 21. August 1941<br />

Dr. med. Heinz Jänig<br />

Harzblick 2, 38122 Braunschweig<br />

geb. am 18. August 1946<br />

Norbert Walter<br />

Bahnhofstr. 28, 37115 Duderstadt<br />

geb. am 27. August 1946<br />

Dr. med. Andreas Hause<br />

Am Osterfeld 19, 28832 Achim<br />

geb. am 23. August 1941<br />

Dr. med. Hagen Tietje<br />

Ilmenauer Weg 5, 49080 Osnabrück<br />

geb. am 19. August 1946<br />

Dr. med. Manfred Wolfrum<br />

Monplaisir 7, 38304 Wolfenbüttel<br />

geb. am 27. August 1946<br />

Dr. med. Michael Petzoldt<br />

Max-Born-Ring 6, 37077 Göttingen<br />

geb. am 25. August 1941<br />

Dr. med. Peter-Lorenz Petersen<br />

Altes Depot 4, 49078 Osnabrück<br />

geb. am 20. August 1946<br />

Dr. med. Christian Bader<br />

Blumenwall 1A, 31737 Rinteln<br />

geb. am 28. August 1946<br />

Dr. med. Hasso Arndt<br />

Mergelstr. 9, 26725 Emden<br />

geb. am 26. August 1941<br />

Dr. med. Horst Andresen<br />

Marker Kirchweg 9, 26810 Westoverledingen<br />

geb. am 26. August 1946<br />

Dr. med. Elke Wolff<br />

Sperberweg 7, 38124 Braunschweig<br />

geb. am 29. August 1946<br />

Dr. med. Michael Boldemann<br />

Am Uhrturm 20, 30519 Hannover<br />

geb. am 28. August 1941<br />

Goldenes Doktorjubiläum<br />

Dr. med. Sigrid Rieger<br />

Rotkelchenweg 6, 30627 Hannover<br />

geb. am 31. August 1941<br />

Dr. med. Irmgart Jacob<br />

Prof.-Eberlein-Str. 10, 34346 Hann. Münden<br />

am 14. Juni 2016<br />

Dr. med. Wilhelm Meinecke<br />

Buchenplan 12, 30655 Hannover<br />

am 8. August 2016<br />

Dr. med. Günther Unverfehrt<br />

Felix-Oberborbeck-Str. 17, 49377 Vechta<br />

geb. am 31. August 1941<br />

70. Geburtstag<br />

Dr. med. Wulf Höller<br />

Klütstr. 53A, 31785 Hameln<br />

geb. am 3. August 1946<br />

Dr. med. Helmut Büngener<br />

Weberweg 16, 29313 Hambühren<br />

geb. am 7. August 1946<br />

Dr. med. Gerda Pannenborg<br />

Am Wiggert 3, 49078 Osnabrück<br />

geb. am 13. August 1946<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Johannes-Georg Lohmann<br />

Im Wiesengrund 6, 48465 Schüttorf<br />

geb. am 16. August 1946<br />

Prof. Dr. med. Peter Müller<br />

Hohe Linde 18, 37075 Göttingen<br />

am 23. Juni 2016<br />

Dr. med. Marianne Schlegel<br />

Windausweg 18a, 37073 Göttingen<br />

am 23. Juni 2016<br />

Dr. med. Hans-Jürgen Schlegel<br />

Windausweg 18a, 37073 Göttingen<br />

am 23. Juni 2016<br />

Dr. med. Jürgen Veldtrup<br />

Wachtelweg 23, 49808 Lingen<br />

am 4. August 2016<br />

Dr. med. Hannelore Grosse<br />

Fichtestr. 31, 30625 Hannover<br />

am 5. August 2016<br />

Dr. med. Kord Papmeyer<br />

Schledehauserweg 103, 49086 Osnabrück<br />

am 10. August 2016<br />

Dr. med. Inge Vallée-Thon<br />

Fössestr. 16, 30926 Seelze<br />

am 14. August 2016<br />

Dr. med. Manfred Bauszus<br />

Bienroder Weg 77, 38106 Braunschweig<br />

am 17. August 2016<br />

Dr. med. Ingrid Scherbening<br />

Matthias-Claudius-Str. 14, 26131 Oldenburg<br />

am 19. September 2016<br />

Dr. med. Rolf Huenges<br />

Hohe Luft 32, 21354 Bleckede-Barskamp<br />

am 24. September 2016<br />

8 | 2016<br />

31


Amtlich<br />

Im Monat September 2016<br />

95. Geburtstag<br />

Dr. med. Bruno Kühnel<br />

Schloßweide 9, 28857 Syke<br />

geb. am 1. September 1921<br />

90. Geburtstag<br />

Dr. med. Karl-Heinrich Matheis<br />

Fontanestr. 10, 38104 Braunschweig<br />

geb. am 8. September 1926<br />

Dr. med. Magdalena Wtoka<br />

Tannenweg 30a, 21244 Buchholz<br />

geb. am 16. September 1926<br />

85. Geburtstag<br />

Dr. med. Friedrich Kniep<br />

Nordwohlder Heide 56, 27211 Bassum<br />

geb. am 4. September 1931<br />

Heike Toll<br />

Rudolf-Kinau-Weg 1, 31627 Rohrsen<br />

geb. am 2. September 1941<br />

Dr. med. Dietmar Raczek<br />

Friesoyther Str. 13A, 49661 Cloppenburg<br />

geb. am 5. September 1941<br />

Dr. med. Hans-Jürgen Wedemeyer<br />

Alter Mühlenweg 3, 29549 Bad Bevensen<br />

geb. am 5. September 1941<br />

Dr. med. Fritz-Helmut Wiedemann<br />

Theener Str. 5a, 26624 Südbrookmerland<br />

geb. am 6. September 1941<br />

Dr. med. Hinrich Stockhusen<br />

Immenweg 11a, 27478 Cuxhaven<br />

geb. am 9. September 1941<br />

Joachim Ahrens<br />

Eduard-Mörike-Str. 28, 21629 Neu Wulmstorf<br />

geb. am 7. September 1946<br />

Carl-Herbert Schälicke<br />

Boysenstr. 3, 31134 Hildesheim<br />

geb. am 15. September 1946<br />

Dr. med. Heinz Ahlers<br />

An der Lethe 1, 49685 Emstek<br />

geb. am 17. September 1946<br />

Dr. med. Franz-Josef Strothmeyer<br />

Vördener Str. 38 A , 49401 Damme<br />

geb. am 18. September 1946<br />

Dr. med. Joachim Schwenen<br />

Matthias-Claudius-Str. 16, 26721 Emden<br />

geb. am 22. September 1946<br />

Dr. med. Heinrich Ibbeken<br />

Klingenbergstr. 50k, 26133 Oldenburg<br />

geb. am 17. September 1931<br />

80. Geburtstag<br />

Dr. med. Ernst Ziss<br />

Weißenmoorstr. 279, 26125 Oldenburg<br />

geb. am 8. September 1936<br />

Dr. med. Abdul Kattih<br />

Freiherr-v.-Stein-Str. 34, 37154 Northeim<br />

geb. am 9. September 1936<br />

Dr. med. Gerd Smidt<br />

Van Dieken Str. 11, 26817 Rhauderfehn<br />

geb. am 10. September 1936<br />

Dr. med. Irmgard Kühlhorn<br />

Seesener Str. 5, 38124 Braunschweig<br />

geb. am 12. September 1936<br />

Bernd Simon<br />

Friedrichstr. 60a, 21244 Buchholz<br />

geb. am 20. September 1936<br />

75. Geburtstag<br />

Dr. med. Tjark-Heyen Eilers<br />

Mörser Winkel 14, 38444 Wolfsburg<br />

geb. am 2. September 1941<br />

Dr. med. Bernhard Kriebel<br />

Altenbrucher Bahnhofstr. 12b, 27478 Cuxhaven<br />

geb. am 14. September 1941<br />

Dr. med. Hans-Jörg Thiel<br />

Bleicherwiesen 13, 31224 Peine<br />

geb. am 14. September 1941<br />

Dr. med. Annegret Dammenhain<br />

Zehntnerhofweg 2, 84036 Landshut<br />

geb. am 15. September 1941<br />

Dr. med. Marie-Luise Nerenz<br />

Otto-Wallach-Weg 16, 37075 Göttingen<br />

geb. am 15. September 1941<br />

Dr. med. Heiko William<br />

Im Ostetal 8, 27419 Sittensen<br />

geb. am 15. September 1941<br />

Dr. med. Burkhard Schierwater<br />

Rosengarten 64, 29549 Bad Bevensen<br />

geb. am 20. September 1941<br />

70. Geburtstag<br />

Dr. med. Reinhard Neubronner<br />

Zehntstr. 11, 38640 Goslar<br />

geb. am 2. September 1946<br />

32<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Amtlich<br />

Wir betrauern<br />

Dr. med. Hartmut Bosse<br />

Ithstr. 21, 31863 Coppenbrügge<br />

* 26. September 1947<br />

† 30. Juni 2016<br />

Dr. med. Adelheid Gross<br />

Kiebitzweg 16, 26316 Varel<br />

* 23. Oktober 1950<br />

†16. Juni 2016<br />

Herbert Müller<br />

Händelstr. 7, 26603 Aurich<br />

* 13. März 1946<br />

† 6. Juni 2016<br />

Dr. med. Gertrud Daugs<br />

Rahel-Varnhagen-Weg 10,<br />

26131 Oldenburg<br />

* 30. August 1926<br />

† 30. Juni 2016<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Ekkehard Dieterich<br />

Am Wahlsberg 8A, 21360 Vögelsen<br />

* 14. November 1939<br />

† 20. Mai 2016<br />

Dr. med. Ernst-August Ebel<br />

Kirchhofstr. 1, 31832 Springe<br />

* 27. Juli 1945<br />

† 20. Juni 2016<br />

Dr. med. Helmut Geister<br />

Pulverweg 35, 21682 Stade<br />

* 18. November 1929<br />

† 6. Juli 2016<br />

Dr. med. Wolfgang Hering<br />

Appelhorn 21, 27356 Rotenburg<br />

* 29. März 1923<br />

† 15. März 2016<br />

Dr. med. Herms Hungerbühler<br />

Museumstr. 2, 49661 Cloppenburg<br />

* 30. Januar 1944<br />

† 8. Juni 2016<br />

Dr. med. Walter Klimek<br />

Fritz-Jöde-Weg 8, 37574 Einbeck<br />

* 1. Februar 1929<br />

† 26. Juni 2016<br />

Dr. med. Gerhard J. Merten<br />

Moltkeplatz 5, 30163 Hannover<br />

* 27. August 1949<br />

† 1. Mai 2016<br />

Dr. med. Gisela Ilse Edin Amelie<br />

Pusill-Wachtsmuth<br />

Bohlkenweg 7, 26129 Oldenburg<br />

* 17. April 1945<br />

† 24. Juni 2016<br />

Dr. med. Gottlieb von Stockhausen<br />

Heribertstraße 4, 26871 Aschendorf<br />

* 14. März 1935<br />

† 12. Juni 2016<br />

Dr. med. Frank Wobker<br />

Bismarckstr. 13, 49324 Melle<br />

* 7. Januar 1942<br />

† 12. Juni 2016<br />

8 | 2016<br />

33


Selbstverwaltung<br />

Das Antikorruptionsgesetz: Was kommt auf<br />

Ärztinnen und Ärzte zu?<br />

Einladung zu Infoveranstaltungen<br />

✁<br />

Am 04. Juni 2016 ist das Gesetz zur Bekämpfung von Korruption<br />

im Gesundheitswesen in Kraft getreten. Aber welche<br />

konkreten Auswirkungen hat das Anti-Korruptionsgesetz auf<br />

ärztliche Kooperationen? Sind Beteiligungen von Ärzten an<br />

Gesundheitsunternehmen unzulässig? Ab wann sind Zuweisungen<br />

unlauter?<br />

Zur Information über das neue Gesetz laden wir die Mitglieder<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung und der Ärztekammer<br />

Niedersachsen zu regionalen Informationsnachmittagen ein.<br />

Für die Veranstaltungen haben die Kassenärztliche Vereinigung<br />

und die Ärztekammer Niedersachsen namhafte Referenten gewinnen<br />

können. Es werden jeweils u.a. ein namhafter<br />

Strafrechts experte sowie ein Vertreter der Staatsanwaltschaft<br />

vortragen. Wir bieten folgende Veranstaltungen an:<br />

17. August 2016 in Hannover von 16:00 bis 19:00 Uhr<br />

Akademie des Sports, Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10,<br />

30169 Hannover<br />

Referenten:<br />

Rechtsanwalt Dr. Matthias Dann, LL.M., Düsseldorf<br />

sowie ein Vertreter der Staatsanwaltschaft<br />

5. Oktober 2016 von 16:00 bis 19:00 Uhr<br />

in der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen<br />

Bezirksstelle Osnabrück, An der Blankenburg 64,<br />

49078 Osnabrück<br />

Antwortformular<br />

Herrn Dietmar Neumann,<br />

ÄKN, Berliner Allee 20, 30175 Hannover,<br />

Telefon 0511-380-2270<br />

Fax 0511-380-2241<br />

Referenten:<br />

Rechtsanwalt Dr. Michael Tsambikakis, Köln<br />

sowie ein Vertreter der Staatsanwaltschaft Osnabrück<br />

19. Oktober 2016 von 16:00 bis 19:00 Uhr<br />

in der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen<br />

Bezirksstelle Braunschweig<br />

An der Petrikirche 1, 38100 Braunschweig<br />

Referenten:<br />

Rechtsanwalt Harald Wostry, Essen<br />

sowie ein Vertreter der Staatsanwaltschaft Braunschweig<br />

26. Oktober 2016 von 16:00 bis 19:00 Uhr<br />

in der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen<br />

Bezirksstelle Oldenburg, Amalienstraße 3, 26135 Oldenburg<br />

Referenten:<br />

Prof. Thomas Rönnau, Hamburg<br />

sowie ein Vertreter der zuständigen Staatsanwaltschaft Osnabrück<br />

Die Veranstaltungen sind kostenfrei.<br />

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Daher bitten wir um eine verbindliche<br />

Anmeldung. Die Plätze werden in der Reihenfolge<br />

der Anmeldung vergeben. Bitte benutzen Sie für die Anmeldung<br />

per Fax oder Post den untenstehenden Anmeldecoupon<br />

und senden sie eine Mail mit den erforderlichen Angaben an<br />

dietmar.neumann@aekn.de .<br />

Seminarangebot<br />

Auswirkungen des Antikorruptionsgesetzes<br />

Ich melde mich/ Wir melden uns für folgende Veranstaltung an:<br />

❑ 17. August 2016 in Hannover von 16:00 bis 19:00 Uhr<br />

❑ 5. Oktober 2016 in Osnabrück von 16:00 bis 19:00 Uhr<br />

❑ 19. Oktober 2016 in Braunschweig von 16:00 bis 19:00 Uhr<br />

❑ 26. Oktober 2016 in Oldenburg von 16:00 bis 19:00 Uhr<br />

_____________________________________<br />

Vor- und Nachname<br />

_____________________________________<br />

Straße<br />

_____________________________________<br />

Postleitzahl/ Ort<br />

_____________________________________<br />

Datum Unterschrift<br />

34 niedersächsisches ärzteblatt


Honorar & Verträge<br />

2016 startet mit Honorarplus von 3,3 Prozent<br />

Ergebnisse der Honorarabrechnung 1/2016<br />

Die niedersächsischen Vertragsärzte starten mit einem Honorarplus<br />

von 3,3 Prozent in das Honorarjahr 2016. Gegenüber<br />

1/2014 beträgt dieses sogar 7,2 Prozent bei relativ<br />

gleichmäßiger Verteilung auf die Arztgruppen. Damit setzt<br />

sich in Niedersachsen die stetig positive Tendenz der Vorjahre<br />

fort, die den Vertragsärzten im Bereich der Grundleistungen<br />

eine Planungssicherheit bietet sowie die Möglichkeit,<br />

sich voll und ganz auf die Bedürfnisse ihrer Patienten zu konzentrieren.<br />

Über entdeckelte Leistungen und Sonderverträge<br />

können zusätzliche Honoraranteile generiert werden. In<br />

diesen Bereichen ist Honorarwachstum bei Mehrleistung<br />

und Honorarrückgang bei sinkender Leistungsmenge unmittelbar<br />

möglich. Mehr als jeder vierte Euro wird inzwischen<br />

für Leistungen gezahlt, die keiner Mengenbegrenzung<br />

mehr unterliegen und jeder zwölfte Euro für Leistungen aus<br />

HZV- und Sonderverträgen.<br />

Die Zahl der niedersächsischen Hausärzte stagniert bei rund<br />

5.500, in vielen grundversorgenden Facharztgruppen sieht<br />

es ähnlich aus. Ausnahmen bilden lediglich die Neurologen,<br />

Rheumatologen, Laborärzte sowie Kinder- und Jugendpsychiater.<br />

Nähere Informationen auch zur Fallzahlentwicklung<br />

der einzelnen Fachgruppen entnehmen Sie gerne der Umsatzstatistik<br />

am Ende dieses Beitrages.<br />

Der ausgeschüttete Gesamthonorarumsatz ist in 1/2016 gegenüber<br />

dem Vorjahresquartal wie folgt gestiegen:<br />

Insgesamt:<br />

+3,3 Prozent<br />

Pro Arzt:<br />

+2,8 Prozent<br />

Fachärzte gesamt:<br />

+2,9 Prozent<br />

Fachärzte pro Arzt:<br />

+2,2 Prozent<br />

Hausärzte gesamt:<br />

+3,6 Prozent<br />

Hausärzte pro Arzt:<br />

+3,8 Prozent<br />

Fachärzte gesamt: +6,0 Prozent seit 1/2014<br />

Fachärzte pro Arzt: +4,9 Prozent seit 1/2014<br />

Hausärzte gesamt: +8,6 Prozent seit 1/2014<br />

Hausärzte pro Arzt: +8,9 Prozent seit 1/2014<br />

Die höheren Steigerungsraten bei den Hausärzten gehen<br />

weiterhin auf steigende Vergütungen aus den Bereichen der<br />

Hausarztzentrierten Versorgung (HzV) und der Geriatrie zurück.<br />

Die KVN bietet allen Mitgliedern eine fundierte, neutrale,<br />

kostenlose und individuelle Abrechnungsberatung an.<br />

Sprechen Sie uns an! Ihre Bezirksstelle vereinbart gerne einen<br />

Termin mit Ihnen.<br />

Trennungsrelevantes Verteilungsvolumen<br />

[1]<br />

[2]<br />

[3]<br />

[4]=<br />

[1]-[2]-[3]<br />

Morbiditätsbedingte Gesamtvergütung (MGV)<br />

Laborleistungen und Laborkosten<br />

organisierter Bereitschaftsdienst und Notfallbehandlung<br />

Trennungsrelevantes versorgungsbereichsübergreifendes<br />

Verteilungsvolumen (VüV)<br />

[5]<br />

hausärztliches<br />

Verteilungsvolumen (VVHÄ)<br />

Trennungsfaktor<br />

fachärztliches<br />

Verteilungsvolumen (VVFÄ)<br />

RLV-/QZV-Berechnungssystematik für den hausund<br />

fachärztlichen Versorgungsbereich. (eine<br />

detailliertere Darstellung der aktuellen RLV-<br />

/QZV-Berechnungssystematik findet sich im<br />

KVN-Mitgliederportal unter Honorar/Honorarverteilungsschema)<br />

8 | 2016<br />

35


Honorar & Verträge<br />

[5]<br />

[6]<br />

[7]<br />

Aufteilung des hausärztlichen Verteilungsvolumens<br />

[8]=<br />

[6]-[7]<br />

[8]<br />

hausärztliches Verteilungsvolumen (VVHÄ)<br />

„Arztgruppentopf“<br />

Allgemeinmediziner<br />

Aufteilung des arztgruppenspezifischen<br />

Verteilungsvolumens auf RLV und QZV<br />

RLV/QZV-Verteilungsvolumen<br />

Allgemeinmediziner<br />

Aufteilung nach Anteil anerkanntem RLV- bzw. QZV-Leistungsbedarf<br />

am RLV/QZV-Verteilungsvolumen der Arztgruppe im entsprechenden<br />

Quartal des Zeitraums 4/2014 bis 3/2015<br />

RLV-Volumen<br />

Allgemeinmediziner<br />

[9]<br />

Aufteilung nach Honoraranteil<br />

im entsprechenden Quartal<br />

des Zeitraums 4/2014 bis 3/2015<br />

arztgruppenspezifische Vorab-<br />

Leistungen und Vorweg-Abzüge<br />

RLV/QZV-Verteilungsvolumen<br />

Allgemeinmediziner<br />

QZV-Volumen<br />

Allgemeinmediziner<br />

[10]<br />

„Arztgruppentopf“<br />

Kinderärzte<br />

arztgruppenspezifische Vorab-<br />

Leistungen und Vorweg-Abzüge<br />

RLV/QZV-Verteilungsvolumen<br />

Kinderärzte<br />

RLV/QZV-Verteilungsvolumen<br />

Kinderärzte<br />

RLV-Volumen<br />

Kinderärzte<br />

QZV-Volumen<br />

Kinderärzte<br />

[9] [10]<br />

Die wichtigsten Änderungen zum Vorjahresquartal auf einen<br />

Blick:<br />

- Anhebung des EBM-Orientierungswertes um +1,6 Prozent<br />

auf 10,4361 Cent ab 1/2016,<br />

- MGV-Steigerung zur Berücksichtigung der Veränderung<br />

der Morbiditätsstruktur um +1,3496 Prozent ab 1/2016,<br />

- Einrichtung einer TerminServiceStelle und Förderung<br />

entsprechender Fälle ab 1/2016,<br />

- Einführung neuer EBM-Leistungen der diagnostischen<br />

Positronenemissionstomographie (PET) und der diagnostischen<br />

Positronenemissionstomographie mit Computertomographie<br />

(PET/CT) ab 1/2016,<br />

- RLV-Zuschlag für anerkannte Praxisnetze analog fachund<br />

schwerpunktübergreifender Berufsausübungsgemeinschaften<br />

ab 1/2016,<br />

- Umstellung der RLV-/QZV-Berechnungssystematik im<br />

hausärztlichen Versorgungsbereich auf die aktuelle<br />

Fallzahl ab 4/2015,<br />

- Anhebung der Vergütung psychotherapeutischer Leistungen<br />

sowie Einführung von Strukturzuschlägen auf alle<br />

Einzel- und Gruppentherapieleistungen ab 3/2015<br />

sowie<br />

- Unbudgetierte Vergütung der anästhesiologischen Leistungen<br />

im Zusammenhang mit der vertragszahnärztlichen<br />

Behandlung von Patienten mit mangelnder Kooperationsfähigkeit<br />

bei geistiger Behinderung oder<br />

schwerer Dyskinesie ab 3/2015.<br />

Berechnung des RLV-Mindestfallwerts<br />

(analoge Umsetzung bei den QZV)<br />

1. Aktuelle Situation<br />

[9]<br />

[11]<br />

[12]=<br />

[9] / [11]<br />

RLV-Volumen<br />

Allgemeinmediziner<br />

Anzahl erwarteter RLV-Fälle der<br />

Allgemeinmediziner<br />

im aktuellen Quartal<br />

RLV-Mindestfallwert<br />

Allgemeinmedizin<br />

RLV-Volumen<br />

Kinderärzte<br />

Anzahl erwarteter RLV-Fälle<br />

der Kinderärzte<br />

im aktuellen Quartal<br />

RLV-Mindestfallwert<br />

Kinderärzte<br />

Der Orientierungswert, aus dem sich letztlich alle Euro-EBM-<br />

Preise errechnen, wurde für das Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr<br />

um 1,6 Prozent auf 10,4361 Cent erhöht. Neben der Erhöhung<br />

der Preiskomponente konnte im Hinblick auf die steigende<br />

Morbidität mit den niedersächsischen Kassenverbänden<br />

auch eine Erhöhung der Mengenkomponente vereinbart<br />

werden. Die morbiditätsbedingte Gesamtvergütung (MGV)<br />

wird demnach in 2016 um weitere 1,3496 Prozent gesteigert.<br />

36<br />

[12]<br />

[13]<br />

[14]=<br />

[12]*[13]<br />

Berechnung des RLV-Volumens je Arzt<br />

(am Beispiel der Allgemeinmediziner –<br />

analoge Umsetzung bei den QZV)<br />

RLV-Fälle<br />

Arzt 1<br />

Tatsächliche Anzahl RLV-Fälle eines Arztes im aktuellen Quartal<br />

angepasst um den altersklassengewichteten Morbiditätsfaktor und ggf.<br />

reduziert um Fallwertminderung und Fallzahlzuwachsbegrenzung (FZZB)<br />

RLV<br />

Arzt 1<br />

RLV-(Mindest-)Fallwert Allgemeinmediziner<br />

RLV-Fälle<br />

Arzt 2<br />

RLV<br />

Arzt 2<br />

...<br />

...<br />

RLV-Fälle<br />

Arzt n-1<br />

RLV<br />

Arzt n-1<br />

RLV-Fälle<br />

Arzt n<br />

RLV<br />

Arzt n<br />

Sofern das arztgruppenspezifische Verteilungsvolumen [8] in der<br />

Quartalsabrechnung nicht ausgeschöpft wird, erfolgt eine Anhebung<br />

des RLV-Mindestfallwerts dieser Arztgruppe.<br />

Für die neuen Leistungen der diagnostischen Positronenemissionstomographie<br />

(PET) und der diagnostischen Positronenemissionstomographie<br />

mit Computertomographie<br />

(PET/CT) wurde der EBM mit Wirkung ab 1/2016 um einen<br />

Abschnitt 34.7 erweitert. Die Einführung der GOP 34700 bis<br />

34703 wird verbunden mit dem Ziel, eine entsprechende<br />

Qualitätssicherungsvereinbarung abzuschließen. Bis diese in<br />

Kraft ist, sind die GOP auch ohne Genehmigung berechnungsfähig<br />

– längstens bis zum 30. Juni 2016. Ebenfalls zum<br />

1. Januar 2016 wurde die Kostenpauschale 40584 in den Abschnitt<br />

40.10 aufgenommen. Sie ist für Sachkosten im Zusammenhang<br />

mit den neuen GOP bei Verwendung des Radionuklids<br />

18F-Fluordesoxyglukose berechnungsfähig. Die<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Honorar & Verträge<br />

neuen Leistungen werden außerhalb der morbiditätsbedingten<br />

Gesamtvergütung und damit außerhalb der<br />

RLV/QZV-Systematik nach den EBM-Sätzen vergütet.<br />

Bis zum 23. Januar 2016 hatten alle KVen die Verpflichtung,<br />

die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen TerminServiceStellen<br />

(TSS) einzurichten. Aufgabe der TSS ist es, Facharzttermine<br />

zu vermitteln, um Patienten einen Behandlungstermin<br />

innerhalb einer Frist von maximal vier Wochen zu gewährleisten.<br />

Um ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen<br />

und ausreichend Termine zur Verfügung stellen zu können,<br />

hat die Vertreterversammlung der KVN eine Förderung von<br />

bis zu 26 Terminen pro Facharzt im Quartal, also regelmäßig<br />

zwei Terminen pro Woche, beschlossen: Diese Termine<br />

werden von allen Honorarbegrenzungen befreit. Aufgrund<br />

der relativ niedrigen Nachfrage wurden im 1. Quartal 2016<br />

nur insgesamt 2.466 Patienten über die TSS abrechnungsrelevant.<br />

Am häufigsten wurden dabei Termine bei Nervenärzten/Neurologen<br />

und fachärztlichen Internisten (vor allem<br />

Kardiologen und Rheumatologen) vermittelt.<br />

Durch das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) ist<br />

ab 01.01.2016 vorgegeben, dass gemäß § 87 b Abs. 2 Satz<br />

3 SGB V im HVM für Praxisnetze, die von den Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen anerkannt sind, gesonderte Vergütungsregelungen<br />

vorgesehen werden müssen. Da ein Praxisnetz<br />

inhaltlich am ehesten einer standortübergreifenden<br />

fach- und schwerpunktübergreifenden BAG gleich zu setzen<br />

ist, erhalten Ärzte in Praxisnetzen bei einem entsprechenden<br />

Kooperationsgrad des Praxisnetzes den sogenannten<br />

BAG-Zuschlag zum RLV.<br />

2. Aufteilung des ausgezahlten Honorars<br />

nach Leistungsbereichen<br />

Der mit 39,8 Prozent größere Anteil extrabudgetärer Leistungen<br />

(EBM-entdeckelte Leistungen und Sonderverträge) im<br />

fachärztlichen Bereich (Hausärzte: 13,8 Prozent) resultiert<br />

insbesondere aus der Tatsache, dass Psychotherapie und Präventionsleistungen<br />

dort in höherem Maße sowie Dialysen<br />

und ambulante Operationen nahezu ausschließlich erbracht<br />

werden. Auch ein großer Teil der neu in den GKV-Leistungskatalog<br />

aufgenommen Leistungen, die oftmals extrabudgetär<br />

vergütet werden, sind fachärztliche Leistungen. Der<br />

Anstieg im Vergleich zu den Vorquartalen (z.B. 4/2015: 38,5<br />

Prozent) ergibt sich aufgrund des Einbezugs der Kontrastmittelvereinbarung.<br />

Bei den Hausärzten kommen noch die<br />

HzV-Leistungen hinzu, welche mittlerweile einen Anteil von<br />

3,9 Prozent des hausärztlichen Gesamthonorarumsatzes<br />

ausmachen.<br />

Auch bei den Vorab-Leistungen ist der Anteil im fachärztlichen<br />

Bereich mit 14,9 Prozent höher als die 10,8 Prozent<br />

8 | 2016<br />

[5]<br />

[6]<br />

[7]=<br />

[5]-[6]<br />

[8]<br />

[8]<br />

Aufteilung des fachärztlichen Verteilungsvolumens<br />

[9]<br />

[11]<br />

[12]=<br />

[9] / [11]<br />

[12]<br />

[13]<br />

[14]=<br />

[12]*[13]<br />

fachärztliches Verteilungsvolumen (VVFÄ)<br />

versorgungsbereichspezifische Vorab-Leistungen und Vorweg-Abzüge<br />

RLV/QZV-Verteilungsvolumen Fachärzte<br />

RLV/QZV-Verteilungsvolumen<br />

Anästhesisten<br />

RLV-Volumen<br />

Anästhesisten<br />

Anzahl RLV-Fälle der<br />

Anästhesisten<br />

im Vorjahresquartal<br />

Aufteilung nach anerkannten<br />

Leistungsbedarfsanteil im entsprechenden<br />

Quartal des Zeitraums<br />

1/2008 bis 4/2008<br />

ggf. zzgl. EBM-Anpassungsfaktoren<br />

...<br />

RLV/QZV-Verteilungsvolumen<br />

Nephrologen<br />

Aufteilung des arztgruppenspezifischen<br />

Verteilungsvolumens auf RLV und QZV<br />

RLV/QZV-Verteilungsvolumen<br />

Anästhesisten<br />

Aufteilung nach Anteil anerkanntem RLV- bzw. QZV-Leistungsbedarf am<br />

RLV/QZV-Verteilungsvolumen der Arztgruppe im entsprechenden Quartal<br />

des Zeitraums 1/2008 bis 4/2008 ggf. zzgl. EBM-Anpassungsfaktoren<br />

RLV-Volumen<br />

Anästhesisten<br />

[9]<br />

Berechnung des RLV-Fallwerts<br />

(analoge Umsetzung bei den QZV)<br />

RLV-Mindestfallwert<br />

Anästhesisten<br />

...<br />

...<br />

...<br />

RLV-Volumen<br />

Nephrologen<br />

Anzahl RLV-Fälle<br />

der Nephrologen<br />

im Vorjahresquartal<br />

RLV-Mindestfallwert<br />

Nephrologen<br />

Sofern der resultierende RLV-Fallwert in einer Arztgruppe geringer als der<br />

alterklassengewichtete Wert der Versicherten-, Grund- bzw. Konsiliarpauschale<br />

ist, wird der RLV-Fallwert bis maximal zu diesem Grenzwert<br />

bzw. mit maximal 50% des QZV-Volumens der Arztgruppe gestützt<br />

(je nachdem was zuerst erreicht wird).<br />

Berechnung des RLV-Volumens je Arzt<br />

(am Beispiel der Anästhesisten–<br />

analoge Umsetzung bei den QZV)<br />

RLV-Fälle<br />

Arzt 1<br />

Anzahl RLV-Fälle eines Arztes im Vorjahresquartal angepasst um den<br />

altersklassengewichteten Morbiditätsfaktor und ggf. reduziert um die<br />

Fallwertminderung und die Fallzahlzuwachsbegrenzung (FZZB)<br />

RLV<br />

Arzt 1<br />

QZV-Volumen<br />

Anästhesisten<br />

[10]<br />

RLV-Fallwert Anästhesisten<br />

RLV-Fälle<br />

Arzt 2<br />

RLV<br />

Arzt 2<br />

...<br />

...<br />

...<br />

...<br />

RLV/QZV-Verteilungsvolumen<br />

Nephrologen<br />

RLV-Volumen<br />

Nephrologen<br />

RLV-Fälle<br />

Arzt n-1<br />

RLV<br />

Arzt n-1<br />

QZV-Volumen<br />

Nephrologen<br />

[9] [10]<br />

RLV-Fälle<br />

Arzt n<br />

RLV<br />

Arzt n<br />

Sofern das individuell zugewiesene RLV-Volumen für neue Ärzte, die im Vorjahresquartal<br />

weniger als 16 Quartale niedergelassen waren, unterhalb des Arztgruppendurchschnitts<br />

liegt, können diese Ärzte ein RLV-Volumen bis zu dieser Grenze beanspruchen. Ein nicht<br />

ausgeschöpftes RLV-Volumen kann zur Auffüllung der QZV-Volumen verwendet werden.<br />

37


Honorar & Verträge<br />

im hausärztlichen Bereich. Hier hat sich der Anteil der Hausärzte<br />

jedoch durch die Einführung der neuen Leistungsbereiche<br />

Geriatrie, Sozialpädiatrie und Palliativmedizin im<br />

Rahmen der Weiterentwicklung des Hausarzt-EBM merklich<br />

erhöht. Hinzu kommt ein Kosten-Anteil von 1,9 Prozent bei<br />

den Fachärzten und 0,2 Prozent bei den Hausärzten.<br />

Leistungen, die sehr aufwändig, aber nicht typisch für alle<br />

Ärzte einer Arztgruppe sind, finden sich vorwiegend im Bereich<br />

der Qualifikationsgebundenen Zusatzvolumen (QZV)<br />

wieder. Da das Aufgabenspektrum innerhalb der fachärztlichen<br />

Gruppen wesentlich stärker differenziert und die Abrechnungsbestimmungen<br />

des EBM ebenso vielfältig sind, ist<br />

der Anteil der QZV-Leistungen bei Fachärzten mit 14,8 Prozent<br />

höher als bei den Hausärzten mit 6,9 Prozent, die im<br />

Wesentlichen Pauschalen aus dem RLV-Bereich abrechnen.<br />

Der Anteil der Leistungen des Regelleistungsvolumens (RLV)<br />

variiert von null Prozent für Ärzte im Notdienst, Laborärzte,<br />

Ärzte für psychotherapeutische Medizin, Vertragstherapeuten<br />

und ermächtigte Ärzte mit begrenztem Ermächtigungsumfang<br />

bis zu über 70 Prozent für Kardiologen, Lungenärzte,<br />

Neurologen/Nervenärzte, Angiologen und hausärztliche<br />

Kinderärzte. Allerdings variiert auch innerhalb einzelner<br />

Arztgruppen der Honoraranteil, der aus den verschiedenen<br />

Leistungsbereichen erlöst wird, je nach Praxisschwerpunkt<br />

teilweise erheblich. Solche DetaiIinformationen<br />

können Statistiken systematisch nicht abbilden.<br />

3. Ausschöpfungsgrade von RLV und QZV<br />

Die RLV-/QZV-Ausschöpfungsgrade (jeweils inklusive der genehmigten<br />

Praxisbesonderheiten) fallen in den beiden Versorgungsbereichen<br />

weiterhin recht unterschiedlich aus. So<br />

wurde im fachärztlichen Bereich das mitgeteilte RLV/QZV-<br />

Vergütungsvolumen in 1/2016 um durchschnittlich 30,8 Prozent<br />

überschritten, wogegen Haus- und Kinderärzte hier im<br />

Durchschnitt betrachtet nur eine Überschreitung von 7,2<br />

Prozent aufweisen. Diese Zahlen sind statistische Durchschnittswerte.<br />

Sie errechnen sich aus einer Vielzahl von Einzel-<br />

und Gemeinschaftspraxen, die aus EBM-bedingten, praxisspezifischen,<br />

regionalen und/oder morbiditätsbedingten<br />

aber teilweise auch aus arztindividuellen Gründen ihr<br />

RLV/QZV teilweise sehr stark über- oder unterschritten haben.<br />

Im Einzelfall bieten die KVN-Bezirksstellen hier jedem<br />

Arzt eine individuelle Beratung an, um bereits im Vorfeld<br />

Möglichkeiten eines wirtschaftlicheren Praxisangebots zu<br />

eruieren.<br />

RLV-/QZV-Ausschöpfungsgrad nach Arztgruppen<br />

(Über- und Unterschreitungen wurden auf Arztgruppenebene saldiert)<br />

AG Arztgruppenbezeichnung Ausschöpfungsgrad in %<br />

01-0 Allge Fachärzte für Innere und Allgemeinmedizin,<br />

Allgemeinmedizin, Praktische Ärzte, Fachärzte für<br />

Innere Medizin, die dem hausärztlichen<br />

Versorgungsbereich angehören 107,3%<br />

02-0 Kinde Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin, die dem<br />

hausärztlichen Versorgungsbereich angehören 105,8%<br />

Summe Hausärzte 107,2%<br />

13-0 Anäst Fachärzte für Anästhesiologie 100,1%<br />

14-0 Augen Fachärzte für Augenheilkunde 143,7%<br />

15-0 Chiru Fachärzte für Chirurgie, für Kinderchirurgie,<br />

für Plastische Chirurgie, für Herzchirurgie 120,7%<br />

50-0 NeuCh Fachärzte für Neurochirurgie 134,4%<br />

16-0 Fraue Fachärzte für Frauenheilkunde 127,6%<br />

17-0 Künst Fachärzte für Frauenheilkunde mit fakultativer WB<br />

Endokrinologie und Reproduktionsmedizin und<br />

den abgerechneten GONRn 08541 - 08561 134,9%<br />

18-0 HNO-Ä Fachärzte für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde 127,4%<br />

19-0 Derma Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten 118,5%<br />

21-0 IntFA Fachärzte für Innere Medizin ohne Schwerpunkt,<br />

die dem fachärztlichen Versorgungsbereich angehören 108,7%<br />

22-0 Angio Fachärzte für Innere Medizin mit (Versorgungs-)<br />

Schwerpunkt Angiologie 146,4%<br />

25-0 Gastr Fachärzte für Innere Medizin mit (Versorgungs-)<br />

Schwerpunkt Gastroenterologie 117,4%<br />

26-0 Hämat Fachärzte für Innere Medizin mit (Versorgungs-)<br />

Schwerpunkt Hämato-/Onkologie 107,6%<br />

27-0 Kardi Fachärzte für Innere Medizin mit (Versorgungs-)<br />

Schwerpunkt Kardiologie 161,0%<br />

28-0 Invas Fachärzte für Innere Medizin mit (Versorgungs-)<br />

Schwerpunkt Kardiologie und invasiver Tätigkeit<br />

und abgerechneter GONR 34291 153,0%<br />

29-0 Pneum Fachärzte für Innere Medizin mit (Versorgungs-)<br />

Schwerpunkt Pneumologie 135,1%<br />

30-0 Rheum Fachärzte für Innere Medizin mit (Versorgungs-)<br />

Schwerpunkt Rheumatologie 170,3%<br />

61-0 Nephr Fachärzte für Innere Medizin mit (Versorgungs-)<br />

Schwerpunkt Nephrologie 146,6%<br />

31-0 KiPsy Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

und -psychotherapie 101,6%<br />

32-0 MKGes Fachärzte für Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie 178,6%<br />

33-0 Nerve Fachärzte für Nervenheilkunde/Neurologie 112,5%<br />

35-0 Nukle Fachärzte für Nuklearmedizin 169,1%<br />

36-0 Ortho Fachärzte für Orthopädie 125,3%<br />

39-0 Psy30 Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie mit<br />

einem Anteil an Leistungen der Richtlinien-<br />

Psychotherapie nach Kapitel 35.2 des<br />

EBM im Vorjahresquartal von mehr als 30 % 107,2%<br />

43-0 Radio Fachärzte für Diagnostische Radiologie 164,5%<br />

47-0 Urolo Fachärzte für Urologie 124,8%<br />

48-0 PhyRe Fachärzte für Physikalisch-Rehabilitative Medizin 153,4%<br />

Summe Fachärzte 130,8%<br />

Gesamtergebnis 117,5%<br />

38<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Honorar & Verträge<br />

4. Feste Punktwerte / Orientierungswert<br />

Für alle entdeckelten Leistungsbereiche, Vorab-Leistungen<br />

sowie RLV/QZV-Leistungen bis zur individuell mitgeteilten<br />

diesbezüglichen Budgetobergrenze wird ein fester Punktwert<br />

in Höhe von 10,4361 Cent gezahlt. In Berufsausübungsgemeinschaften/MVZ<br />

werden die individuellen RLV und QZV<br />

der Ärzte summiert, wodurch u. a. Arbeitsspitzen und Urlaube<br />

besser aufgefangen werden können.<br />

Etwa 32,8 Prozent des im 1. Quartal 2016 ausgeschütteten<br />

Gesamthonorarvolumens wird von den Kassen als Einzelleistung<br />

ohne Mengenbegrenzung gezahlt. Auch hier resultiert<br />

der Anstieg im Vergleich zu den Vorquartalen (4/2015:<br />

31,9 Prozent) aus dem Einbezug der Kontrastmittelvereinbarung.<br />

Insgesamt stellen neben den Dialysesachkosten mit<br />

5,6 Prozent weiterhin das ambulante Operieren mit 5,5 Prozent,<br />

die Leistungen der Prävention (GOP 01707-01735,<br />

01770-01816 EBM) mit 4,9 Prozent sowie die Psychotherapie<br />

mit ebenfalls 4,3 Prozent die mit Abstand gewichtigsten<br />

extrabudgetären Bereiche dar. Mit etwas Abstand folgen<br />

Strahlentherapie mit 1,7 Prozent, die hausarztzentrierte Versorgung<br />

mit 1,5 Prozent sowie DMP-Leistungen mit einem<br />

Anteil in Höhe von 1,2 Prozent am Gesamthonorarvolumen.<br />

Einzelleistungsvergütung ist im Vergleich zur Gesamtvergütung<br />

nur so lange vorteilhaft wie die Leistungsmenge steigt.<br />

Besonders dynamisch im Vergleich zum Vorjahresquartal<br />

entwickelte sich in 1/2016 mit über 50 Prozent Honorarzuwachs<br />

weiterhin die Hausarztzentrierte Versorgung (HzV).<br />

Die onkologischen Leistungen (+7,9 Prozent), das Mammograpie-Screening<br />

(+6,6 Prozent), die nephrologischen<br />

Leistungen (+5,9 Prozent) sowie die Psychotherapie (+4,9<br />

Prozent) konnten ebenfalls deutlich steigen. Einen Rückgang<br />

im Vergleich zum Vorjahr hatten im 1. Quartal 2016 hingegen<br />

die Wegegebühren (-8,8 Prozent), die belegärztlichen<br />

Leistungen (-5,9 Prozent) sowie die Schutzimpfungen (-4,1<br />

Prozent) zu verzeichnen.<br />

5. Abstaffelungsquote<br />

Für die das Gesamtvolumen aus RLV und QZV überschreitenden<br />

Leistungen kann hingegen nur ein abgestaffelter Preis<br />

vergütet werden. Dieser ist im fachärztlichen Bereich von<br />

der Summe aller individuellen Budgetüberschreitungen im<br />

Versorgungsbereich und ab 4/2015 im hausärztlichen Be-<br />

Gesamt (alle Ärzte und Vertragstherapeuten)<br />

10,38<br />

Fachärzte<br />

40,44<br />

15,39<br />

14,81<br />

14,91<br />

32,71<br />

28,52<br />

6,03<br />

25,10<br />

7,13<br />

1,93<br />

1,12 1,54<br />

Hausärzte<br />

Vertragstherapeuten<br />

0,19<br />

3,87<br />

5,47<br />

64,50<br />

8,31<br />

10,81<br />

6,87<br />

RLV-Leistungen QZV-Leistungen Vorab-Leistungen EBM entd. Sonderverträge HZV-Leistungen Kosten/<br />

Leistungen<br />

Betragserfassung<br />

Abb. 1: Aufteilung des ausgezahlten Honorars nach Leistungsbereichen (Anteile in Prozent)<br />

16,86<br />

0,05<br />

0,81<br />

82,28<br />

Daten: KVN; Abb.: H Steffen, T. Schmitz-Reinthal<br />

8 | 2016<br />

39


Honorar & Verträge<br />

reich von der Summe aller individuellen Budgetüberschreitungen<br />

in der jeweiligen Arztgruppe abhängig. Diese so genannte<br />

Abstaffelungsquote beläuft sich für das 1. Quartal 2016<br />

im fachärztlichen Bereich auf ca. 8,0 Prozent (Vorquartal 8,4<br />

Prozent) des Euro-EBM-Werts, im hausärztlichen Bereich beträgt<br />

sie für Hausärzte ca. 26,6 Prozent und für Kinderärzte<br />

ca. 28,3 Prozent (Vorquartal 30,9 bzw. 30,3 Prozent).<br />

6. Fallzahlzuwachsbegrenzung (FZZB)<br />

Eine FZZB war aufgrund der deutlich unter der Grenze von<br />

fünf Prozent liegenden Fallzahlentwicklung in beiden hausärztlichen<br />

Arztgruppen nicht erforderlich. Im fachärztlichen<br />

Versorgungsbereich waren im 1. Quartal 2016 die Hämato-/Onkologen<br />

sowie die Nephrologen von einer FZZB betroffen.<br />

7. Praxisbesonderheiten<br />

Die Bedeutung der Praxisbesonderheiten nimmt – insbesondere<br />

im fachärztlichen Versorgungsbereich – weiter stetig zu.<br />

So beläuft sich für 1/2016 der auf Praxisbesonderheiten entfallende<br />

Anteil am zugewiesenen RLV-/QZV-Budget der Fachärzte<br />

auf durchschnittlich 8,2 Prozent. Im hausärztlichen Versorgungsbereich<br />

machen Praxisbesonderheiten im Durchschnitt<br />

nur etwa 0,7 Prozent des budgetierten Gesamtvolumens<br />

aus (Hausärzte: 0,4 Prozent / Kinderärzte: 3,4 Prozent).<br />

Um eine Doppelförderung desselben Falles einerseits im<br />

Rahmen der Stärkung der Grundversorgung durch PFG bzw.<br />

hausärztliche Zusatzpauschale (PHG) sowie andererseits als<br />

Praxisbesonderheit auszuschließen, werden bei PFG/PHGberechtigten<br />

und als Praxisbesonderheit gekennzeichneten<br />

Fällen die diesbezüglichen PFG-QZV-Zuweisungen bzw. der<br />

EBM-Wert der PHG (GOP 03040/04040 EBM) auf die Höhe<br />

der Praxisbesonderheit angerechnet. Damit ist eine klare<br />

Trennung der Förderung zwischen Grund- und Spezialversorgung<br />

gewährleistet.<br />

Als Arztgruppen mit dem höchsten Honoraranteil an Praxisbesonderheiten<br />

sind insbesondere Anästhesisten, Neurochirurgen,<br />

Hämato-/Onkologen sowie Fachärzte für Kinderund<br />

Jugendpsychiatrie und -psychotherapie zu nennen, bei<br />

denen der diesbezügliche Anteil in 1/2016 zwischen knapp<br />

35 und gut 57 Prozent liegt. Das zur Vergütung der Praxisbesonderheiten<br />

notwendige Honorarvolumen wird – neben<br />

den im Rahmen der Zuschläge für besonders förderungswürdige<br />

Leistungen hierfür von den Krankenkassen seit<br />

1/2013 zusätzlich zur Verfügung gestellten Mitteln – analog<br />

zu den Leistungen neuer Ärzte mittels Vorweg-Abzug bei den<br />

Fachärzten aus dem Versorgungsbereich bzw. ab 4/2015 im<br />

hausärztlichen Versorgungsbereich aus dem jeweiligen Arztgruppentopf<br />

aufgebracht.<br />

40<br />

Fachgruppen<br />

1 2 3 4<br />

Praxis - rein konservativ 10.184.012,85 11.250.050,21 10,47<br />

Praxis - kons./operierend 23.406.027,47 23.272.758,46 -0,57<br />

Praxis - rein operierend 3.528.479,60 3.365.951,68 -4,61<br />

Gesamt 37.118.519,92 37.888.760,35 2,08<br />

8. Zuschläge für besonders<br />

förderungswürdige Leistungen<br />

In Umsetzung der Honorarvereinbarung stellen die Krankenkassen<br />

der KVN zur Refinanzierung der genehmigten<br />

Praxisbesonderheiten sowie zur Zahlung von Zuschlägen für<br />

besonders förderungswürdige Leistungen ein Sonderkon-<br />

Hausärzte<br />

Fachärzte<br />

Bereich GOP EBM- EBM- Punktwert- Zuschlag Punktwert-Zuschlag<br />

Punktzahl Eurowert zuschlag je GOP- zuschlag je GOP<br />

[in Cent] [in Euro] [in Cent] [in Euro]<br />

Besuche 01410 212,0 22,12 0,9940 2,11 1,9997 4,24<br />

Dringende 01411* 469,0 48,95 0,9940 4,66 1,9997 9,38<br />

Besuche 01412** 626,0 65,33 0,9940 6,22 1,9997 12,52<br />

01413*** 106,0 11,06 1,9997 2,12<br />

01415 546,0 56,98 0,9940 5,43 1,9997 10,92<br />

ESWL 26330 5.119,0 534,22 0,9940 50,88 0,9940 50,88<br />

Gespräche u. 21216 150,0 15,65 0,9940 1,49 0,9940 1,49<br />

Betreuungs- 21220 136,0 14,19 0,9940 1,35 0,9940 1,35<br />

leistungen<br />

MRT Mamma 34431 2.193,0 228,86 0,9940 21,80 0,9940 21,80<br />

Naevi flammei 10320 186,0 19,41 0,9940 1,85 0,9940 1,85<br />

10322 152,0 15,86 0,9940 1,51 0,9940 1,51<br />

10324 149,0 15,55 0,9940 1,48 0,9940 1,48<br />

Gruppen- 35202 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />

therapien 35202B 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />

35203 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />

35203B 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />

35211 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />

35222 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />

35222B 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />

35223 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />

35223B 418,0 43,62 0,9940 4,15 1,9997 8,35<br />

35224 211,0 22,02 0,9940 2,10 1,9997 4,22<br />

35225 211,0 22,02 0,9940 2,10 1,9997 4,22<br />

Psychiatrische 14220 136,0 14,19 0,9940 1,35 1,9997 2,72<br />

Leistungen bei 14221 134,0 13,98 0,9940 1,33 1,9997 2,68<br />

Kindern u. Jug. 14311 41,0 4,28 0,9940 0,41 1,9997 0,82<br />

* ohne Bereitschaftsdienst<br />

** ohne Visiten auf Belegstationen<br />

*** Förderung nur für Fachärzte<br />

ausgezahltes Honorar in Euro<br />

1/15 1/16<br />

Veränd.<br />

in %<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Honorar & Verträge<br />

Fallzahl Fallwert in Euro Anzahl der Ärzte<br />

ausgezahltes Honorar je Arzt in Euro<br />

1/15 1/16 Veränd.<br />

Veränd.<br />

Veränd.<br />

in %<br />

1/15 1/16<br />

in %<br />

1/15 1/16 in %<br />

1/15<br />

1/16<br />

Veränd.<br />

in %<br />

5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16<br />

354.400 369.833 4,35 28,74 30,42 5,85 213 224 5,16 47.812,27 50.223,44 5,04<br />

340.669 306.856 -9,93 68,71 75,84 10,38 231 227 -1,73 101.324,79 102.523,17 1,18<br />

40.330 39.090 -3,07 87,49 86,11 -1,58 26 25 -3,85 135.710,75 134.638,07 -0,79<br />

735.399 715.779 -2,67 50,47 52,93 4,87 470 476 1,28 78.975,57 79.598,24 0,79<br />

Honorarabrechnung 1/2016: Umsatzstatistik der Augenärzte - 1/2016 im Vergleich zu 1/2015 -<br />

tingent in Höhe von jährlich insgesamt ca. 18,2 Mio. Euro<br />

zur Verfügung. Die sich für das 1. Quartal 2016 ergebenden<br />

Zuschläge für Haus- und Fachärzte sind der nachfolgenden<br />

Übersicht zu entnehmen.<br />

9. RLV/QZV-Umstellung für Haus- und<br />

Kinderärzte ab 4/2015<br />

Mit dem 4. Quartal 2015 wurde die RLV/QZV-Berechnungssystematik<br />

für den hausärztlichen Versorgungsbereich<br />

auf die Fallzahlen des aktuellen Quartals umgestellt. Für den<br />

fachärztlichen Versorgungsbereich war diese Umstellung<br />

nicht gewünscht, unter anderem, weil hier Umverteilungen<br />

aufgrund der erforderlichen Fachgruppentopfneubildung<br />

und nicht absehbarer Fallzahlentwicklungen zu befürchten<br />

sind.<br />

Das bedeutet für den hausärztlichen Versorgungsbereich,<br />

dass jetzt kein RLV/QZV-Volumen mehr vor Quartalsbeginn<br />

zugewiesen werden kann, sondern die RLV- und QZV-Fallwerte<br />

für Hausärzte einerseits und Kinderärzte andererseits<br />

per Rundbrief bzw. im Mitgliederportal veröffentlicht werden.<br />

Dabei handelt es sich zunächst nur um Mindestfallwerte,<br />

deren Berechnung eine Prognose der Fallzahlentwicklung<br />

einschließt, die in der Regel fallwertmindernd berücksichtigt<br />

wird (steigende Fallzahl führt zu sinkenden Fallwerten).<br />

Wird die prognostizierte Fallzahlentwicklung dann<br />

in der Quartalsabrechnung nicht erreicht, wird das verbleibende<br />

(hierfür zurückgestellte) Honorar für die Erhöhung der<br />

Fallwerte des laufenden Quartals genutzt. Eine stärkere Fallzahlentwicklung<br />

als prognostiziert, die ihre Obergrenze in<br />

der Fallzahlzuwachsbegrenzung (fünf Prozent zum Vorjahresquartal)<br />

findet, würde zu einem Saldovortrag und damit<br />

zu einer Reduzierung künftiger Fallwerte führen. Das tatsächliche<br />

„Praxisbudget“ ergibt sich somit dann erst aus der<br />

laufenden Abrechnung auf Basis der endgültigen RLV- und<br />

QZV-Fallwerte sowie der aktuellen Fallzahl.<br />

Zur Ermittlung der RLV- und QZV-(Mindest-)Fallwerte wird<br />

seit 4/2015 das für Haus- und Kinderärzte zur Verfügung stehende<br />

hausärztliche Verteilungsvolumen nicht mehr anhand<br />

des Leistungsbedarfs 2008 (wie weiterhin im fachärztlichen<br />

Bereich) auf die Arztgruppen aufgeteilt, sondern nunmehr<br />

anhand der Honoraranteile im Basiszeitraum 4/2014 bis<br />

3/2015. Diese Aufteilung erfolgt bereits vor den Abzügen der<br />

Vorab-Leistungen. Eine Dynamik in diesen „freien“ Bereichen<br />

trägt somit im hausärztlichen Bereich die jeweilige<br />

Arztgruppe. Bei den Fachärzten erfolgt der Abzug weiterhin<br />

im Versorgungsbereich.<br />

Für Haus- und Kinderärzte ist entsprechend auch beim RLV-<br />

Zuschlag für BAG und MVZ das aktuelle Quartal die Basis.<br />

In Praxen mit Ärzten aus beiden Versorgungsbereichen bestimmt<br />

sich der Zuschlag dann für die beteiligten Fachärzte<br />

auf Basis des Vorjahresquartals und für die Haus- und Kinderärzte<br />

auf Basis des aktuellen Quartals.<br />

Auch für neue bzw. sich in der Anlaufphase befindliche<br />

Haus- und Kinderärzte stellt die aktuelle Fallzahl die maßgebliche<br />

Bestimmungsgröße dar. Die bisherige Regelung,<br />

wonach neue Ärzte, die im Vorjahresquartal weniger als 16<br />

Quartale niedergelassen waren, mit ihrer RLV-Leistungsanforderung<br />

bis zum arztgruppendurchschnittlichen Regelleistungsvolumen<br />

wachsen können, ist nunmehr nur noch<br />

im fachärztlichen Versorgungsbereich erforderlich.<br />

Aufgrund einer deutlich niedrigeren Fallzahlsteigerung als<br />

erwartet wurden im Rahmen der Quartalsabrechnung<br />

1/2016 – wie auch schon in 4/2015 – die RLV- und QZV-<br />

Fallwerte im Verhältnis zu vorab veröffentlichten den Mindestfallwerten<br />

entsprechend erhöht.<br />

8 | 2016<br />

41


Honorar & Verträge<br />

10. Weitere Änderungen zum<br />

Vorjahresquartal<br />

Rückwirkend zum 01.04.2015 hat der Bewertungsausschuss<br />

die Definition des Reproduktionsfalles in der Nr. 7 der Präambel<br />

zum Abschnitt 8.5 EBM vorgenommen. Die redaktionelle<br />

Anpassung erfolgte, damit der Reproduktionsfall<br />

nicht nur die erforderlichen Laboruntersuchungen gemäß<br />

12.1 der Richtlinie über künstliche Befruchtung des gemeinsamen<br />

Bundesausschusses vor der ersten Keimzellgewinnung<br />

umfasst, sondern auch die Laboruntersuchungen<br />

bei nachfolgender Keimzellgewinnung.<br />

Ab 01.07.2015 kann die Aufzeichnung des Langzeit-EKG<br />

(GOP 03322) neben Besuchen des nichtärztlichen Praxisassistenten<br />

(GOP 03062 und 03063) berechnet werden. Die<br />

Möglichkeit besteht, sofern die Aufzeichnung des Langzeit-<br />

EKGs mit Abnahme des Gerätes durch den nichtärztlichen<br />

Praxisassistenten im Rahmen des Besuches abgeschlossen<br />

wird. Hierfür hat der Bewertungsausschuss die Nr. 6 der Präambel<br />

zum Abschnitt 3.2.1.2 des EBM um die GOP 03322<br />

für die Aufzeichnung des Langzeit-EKGs ergänzt.<br />

Der erweiterte Bewertungsausschuss hat nach Maßgabe der<br />

Vorgaben des Bundessozialgerichts die Anhebung der Bewertung<br />

antrags- und genehmigungspflichtiger psychotherapeutischer<br />

Leistungen (EBM-Abschnitt 35.2) rückwirkend<br />

ab dem Jahr 2012 um rund 2,7 Prozent beschlossen. Außerdem<br />

erhalten ärztliche und psychologische Psychotherapeuten<br />

bei einer mindestens 50-prozentigen Auslastung ihrer<br />

Praxis Strukturzuschläge auf alle Einzel- und Gruppentherapieleistungen.<br />

Für die laufende Abrechnung sind die angehobenen<br />

Vergütungen ab 3/2015 auszahlungsrelevant.<br />

Die sich aus der Beschlussfassung ergebende Nachvergütung<br />

für die Zeit ab 1/2012 erfolgt für die Widerspruchsführer mit<br />

der Auszahlung des 1. Quartals 2016 von Amts wegen.<br />

Aufgrund der mit dem Versorgungsstärkungsgesetz erfolgten<br />

Neuregelung in § 87b Abs. 2 Satz 5 SGB V sind ab dem<br />

01.07.2015 die anästhesiologischen Leistungen im Zusammenhang<br />

mit der vertragszahnärztlichen Behandlung von Patienten<br />

mit mangelnder Kooperationsfähigkeit bei geistiger<br />

Behinderung oder schwerer Dyskinesie als Vorwegleistung,<br />

d. h. außerhalb von RLV/QZV zu vergüten. Aus diesem<br />

Grund sind die GOP 05210, 05211, 05212, 05230, 05330,<br />

05331, 05340, 05341 und 05350 EBM für die maßgeblichen<br />

Patienten mit einem großen Z zu kennzeichnen, z. B.<br />

05210Z.<br />

Zur Abrechnung von Apheresen hat der Bewertungsausschuss<br />

zum 01.07.2015 verschiedene Anpassungen im EBM<br />

beschlossen. Hiermit werden die entsprechenden Änderungen<br />

in der Richtlinie Methoden vertragsärztliche Versor-<br />

42<br />

Umsatzstatistik<br />

– 1/2016 im Vergleich zu 1/2015 -<br />

Fachgruppen<br />

ausgezahltes Honorar in Euro<br />

1/15 1/16<br />

Veränd.<br />

in %<br />

1 2 3 4<br />

Anästhesisten (01) 11.682.891,50 12.032.449,65 2,99<br />

Augenärzte (04) 37.118.519,92 37.888.760,35 2,08<br />

Chirurgen (07,09,37) 21.765.135,76 22.280.608,51 2,37<br />

Gynäkologen (10,12) 58.145.805,19 59.355.396,91 2,08<br />

HNO-Ärzte (13,15) 22.132.152,62 22.863.857,31 3,31<br />

Dermatologen (16) 17.869.635,88 18.238.752,68 2,07<br />

Nephrologen (20) 47.001.329,24 48.854.814,35 3,94<br />

Kardiologen (22) 13.316.616,59 13.712.234,29 2,97<br />

Lungenärzte (29) 8.269.627,11 8.591.121,12 3,89<br />

Gastroenterologen (34) 12.451.810,84 13.117.049,41 5,34<br />

fachärztl. Internisten (90) 11.124.257,08 10.953.920,23 -1,53<br />

Hämatologen (92) 9.999.248,07 10.477.763,75 4,79<br />

intern. Rheumatologen (93) 4.182.930,66 4.739.564,10 13,31<br />

Angiologen (97) 1.622.862,15 1.789.020,30 10,24<br />

Laborärzte (26,28) 32.599.445,75 33.941.326,23 4,12<br />

Mund-K.-Gesichtschir. (35) 3.929.864,65 3.802.652,32 -3,24<br />

Nervenärzte (38) 13.813.037,79 13.954.283,03 1,02<br />

Neurologen (95) 5.447.824,29 6.011.393,07 10,34<br />

Fachärzte für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie (FG 50) 7.882.767,24 8.298.667,82 5,28<br />

Psychother. Medizin (FG 52) 3.129.858,23 3.157.268,27 0,88<br />

Ki.- u. Ju.psychiater (FG 40) 10.794.520,44 11.087.752,22 2,72<br />

Neurochirurgen (41) 2.555.623,99 2.630.922,13 2,95<br />

Orthopäden (44) 27.144.934,21 27.875.739,94 2,69<br />

Urologen (56) 15.026.653,54 15.379.032,69 2,35<br />

Radiologen (53)<br />

ohne Strahlentherap. 29.373.043,13 30.594.083,98 4,16<br />

Nuklearmediziner (59) 6.580.866,51 7.152.902,67 8,69<br />

Sonstige Ärzte (47,53-1,63,<br />

72,91,94) 30.602.504,03 30.417.759,85 -0,60<br />

Summe Fachärzte (ohne<br />

erm. Ärzte u. Vertragsther.) 465.563.766,41 479.199.097,18 2,93<br />

hausärztl. Kinderärzte (23) 35.237.661,48 35.938.619,74 1,99<br />

Allg./Prakt.Ärzte/hausärztl.<br />

Internisten(80) 325.733.487,07 338.170.608,18 3,82<br />

Summe Hausärzte 360.971.148,55 374.109.227,92 3,64<br />

Ermächtigte Ärzte 26.031.651,12 26.265.378,21 0,90<br />

Vertragsther (69,70,71) 36.529.460,04 38.666.522,93 5,85<br />

Laborgemeinschaften (25) 4.694.031,74 4.676.760,57 -0,37<br />

Summe zugel., erm. Ärzte<br />

und Vertragstherapeuten 893.790.057,86 922.916.986,81 3,26<br />

Nichtvertragsärzte (75,76) 9.820.090,84 10.373.019,73 5,63<br />

Gesamtsumme (aller Ärzte) 903.610.148,70 933.290.006,54 3,28<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Honorar & Verträge<br />

der Fachgruppen<br />

GKV-Honorarumsatz einschließlich Sachkosten vor Abzug von Betriebskosten und Steuern<br />

Fallzahl Fallwert in Euro Anzahl der Ärzte<br />

ausgezahltes Honorar je Arzt in Euro<br />

1/15 1/16 Veränd.<br />

Veränd.<br />

Veränd.<br />

in %<br />

1/15 1/16<br />

in %<br />

1/15 1/16 in %<br />

1/15<br />

1/16<br />

Veränd.<br />

in %<br />

5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16<br />

74.604 75.877 1,71 156,60 158,58 1,26 223 229 2,69 52.389,65 52.543,45 0,29<br />

735.399 715.779 -2,67 50,47 52,93 4,87 470 476 1,28 78.975,57 79.598,24 0,79<br />

325.892 323.220 -0,82 66,79 68,93 3,20 312 315 0,96 69.760,05 70.732,09 1,39<br />

1.326.683 1.325.793 -0,07 43,83 44,77 2,14 906 906 0,00 64.178,59 65.513,68 2,08<br />

541.240 535.984 -0,97 40,89 42,66 4,33 348 353 1,44 63.598,14 64.770,13 1,84<br />

488.704 477.262 -2,34 36,57 38,22 4,51 276 280 1,45 64.745,06 65.138,40 0,61<br />

43.768 45.764 4,56 1.073,87 1.067,54 -0,59 157 157 0,00 299.371,52 311.177,16 3,94<br />

198.649 194.259 -2,21 67,04 70,59 5,30 170 173 1,76 78.333,04 79.261,47 1,19<br />

129.555 129.011 -0,42 63,83 66,59 4,32 89 89 0,00 92.917,16 96.529,45 3,89<br />

124.079 126.025 1,57 100,35 104,08 3,72 126 129 2,38 98.823,90 101.682,55 2,89<br />

147.703 140.030 -5,19 75,32 78,23 3,86 131 128 -2,29 84.917,99 85.577,50 0,78<br />

52.672 54.258 3,01 189,84 193,11 1,72 80 81 1,25 124.990,60 129.355,11 3,49<br />

53.433 54.312 1,65 78,28 87,27 11,48 45 47 4,44 92.954,01 100.841,79 8,49<br />

27.339 27.151 -0,69 59,36 65,89 11,00 26 25 -3,85 62.417,78 71.560,81 14,65<br />

1.525.442 1.614.353 5,83 21,37 21,02 -1,64 81 84 3,70 402.462,29 404.063,41 0,40<br />

19.862 19.204 -3,31 197,86 198,01 0,08 111 114 2,70 35.404,19 33.356,60 -5,78<br />

216.842 210.273 -3,03 63,70 66,36 4,18 227 221 -2,64 60.850,39 63.141,55 3,77<br />

94.845 100.689 6,16 57,44 59,70 3,93 93 100 7,53 58.578,76 60.113,93 2,62<br />

61.231 65.592 7,12 128,74 126,52 -1,72 227 232 2,20 34.725,85 35.770,12 3,01<br />

9.763 9.190 -5,87 320,58 343,55 7,17 132 131 -0,76 23.711,05 24.101,28 1,65<br />

35.308 35.919 1,73 305,72 308,69 0,97 114 118 3,51 94.688,78 93.964,00 -0,77<br />

31.658 32.703 3,30 80,73 80,45 -0,35 69 71 2,90 37.038,03 37.055,24 0,05<br />

556.144 548.763 -1,33 48,81 50,80 4,08 441 441 0,00 61.553,14 63.210,29 2,69<br />

285.038 281.616 -1,20 52,72 54,61 3,58 236 238 0,85 63.672,26 64.617,78 1,48<br />

494.755 498.601 0,78 59,37 61,36 3,35 226 226 0,00 129.969,22 135.372,05 4,16<br />

90.313 90.687 0,41 72,87 78,87 8,23 70 69 -1,43 94.012,38 103.665,26 10,27<br />

426.165 394.770 -7,37 71,81 77,05 7,30 216 211 -2,31 141.678,26 144.160,00 1,75<br />

8.117.086 8.127.085 0,12 57,36 58,96 2,79 5.602 5.644 0,75 83.106,71 84.904,16 2,16<br />

581.924 592.874 1,88 60,55 60,62 0,12 482 484 0,41 73.107,18 74.253,35 1,57<br />

5.049.426 5.029.206 -0,40 64,51 67,24 4,23 5.014 5.004 -0,20 64.964,80 67.580,06 4,03<br />

5.631.350 5.622.080 -0,16 64,10 66,54 3,81 5.496 5.488 -0,15 65.678,88 68.168,59 3,79<br />

242.008 240.255 -0,72 107,57 109,32 1,63 1.156 1.144 -1,04 22.518,73 22.959,25 1,96<br />

88.597 90.958 2,66 412,31 425,10 3,10 1.543 1.585 2,72 23.674,31 24.395,28 3,05<br />

14.079.041 14.080.378 0,01 63,48 65,55 3,26 13.797 13.861 0,46 64.781,48 66.583,72 2,78<br />

270.025 279.772 3,61 36,37 37,08 1,95<br />

14.349.066 14.360.150 0,08 62,97 64,99 3,21 13.797 13.861 0,46 65.493,23 67.332,08 2,81<br />

8 | 2016<br />

43


Honorar & Verträge<br />

gung (Anlage I Nr. 1) des gemeinsamen Bundesausschusses<br />

zur fachlichen Befähigung von Ärzten, die Apheresen als extra<br />

korporales Hämotherapieverfahren erbringen dürfen, umgesetzt.<br />

Neben den Leistungslegenden der GOP 04572 und<br />

04573 sowie 13620-13622 für die Apheresen werden auch<br />

die Genehmigungsvoraussetzungen für die Berechnung dieser<br />

GOP in den Bestimmungen zu den EBM-Abschnitten<br />

4.5.4 und 13.3.6 an die geänderte Richtlinie angepasst.<br />

Mit Wirkung zum 01.10.2015 hat der Bewertungsausschuss<br />

einen Beschluss zur Neufassung humangenetischer Beurteilungsleistungen<br />

gefasst. Zur Gegenfinanzierung der aufgewerteten<br />

Beurteilungsleistungen wurden einige molekulargenetische<br />

Gebührenordnungspositionen neu bewertet.<br />

Die Beurteilungsleistungen werden nunmehr nach medizinischen<br />

Kriterien differenziert. Dazu werden die GOP<br />

11233 bis 11236 neu in den Abschnitt 11.3 des EBM aufgenommen.<br />

Die bestehenden Beurteilungsleistungen nach<br />

den GOP 11231 und 11232 sowie die GOP 11220 für die<br />

zeitaufwändige Beratung entfallen.<br />

11. Laborreform: Regelungen für<br />

Speziallabor für Nichtlaborärzte<br />

Die KBV hat mit verbindlicher Wirkung zum 4. Quartal 2012<br />

Vorgaben zur Vergütung laboratoriumsmedizinischer Leistungen<br />

erlassen. Diese sollen dazu führen, dass deutschlandweit<br />

die Laborleistungen einheitlich vergütet werden.<br />

Die von der KBV vorgegebene so genannte Laborabstaffelungsquote<br />

„Q“ beläuft sich für das 1. Quartal 2016 auf<br />

91,58 Prozent.<br />

Für die Arztgruppen Rheumatologie, Endrokrinologie, Nuklearmedizin,<br />

Hämatologie, Dermatologie, Gynäkologie,<br />

Pneumologie und Urologie sieht die KBV-Vorgabe zusätzlich<br />

für die OIII-Eigenerbringung die Bildung von Speziallabor-Budgets<br />

vor. Seit 1/2014 berechnet sich die diesbezügliche<br />

Obergrenze nach der sogenannten Referenzfallwertmethode.<br />

Ausnahmen sind nur für solche Praxen möglich,<br />

die der KV nachweisen, dass sie die Anforderungen der<br />

Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung<br />

laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen erfüllen. Der<br />

Nachweis erfolgt durch eine qualifizierte Selbsterklärung,<br />

verbunden mit der Verpflichtung, auf Anforderung entsprechende<br />

Nachweise einzureichen und Praxisbegehungen zuzulassen.<br />

12. GKV-Umsatzstatistik<br />

Die Tabelle zeigt als Ergebnis der Arztabrechnung des 1.<br />

Quartals 2016 den Honorarumsatz einschließlich Sachkosten<br />

vor Abzug von Betriebskosten und Steuern der einzelnen<br />

Fachgruppen.<br />

Durch die große Vielfalt der Verrechnungsmöglichkeiten von<br />

Honorar in den verschiedensten fachgruppen- und ortsübergreifenden<br />

Praxiskonstellationen, Anstellungsverträgen<br />

in mehreren Praxen mit nahezu beliebiger Aufteilung der<br />

Stundenzahl, Rotation und einem bunten Strauß von begründbaren<br />

Ausnahmetatbeständen büßen Fachgruppenwerte<br />

generell jedoch immer mehr an Aussagekraft ein.<br />

Der überdurchschnittliche Anstieg des Honorarumsatzes bei<br />

den Angiologen (+14,7 Prozent je Arzt) geht insbesondere<br />

auf gestiegene bzw. neue Leistungen im Bereich der Sonderverträge<br />

(Betreuungsstrukturvertrag für Fachärzte sowie<br />

Sondervertrag zur endoluminalen Therapie bei Varizen) zurück.<br />

Bei den Nuklearmedizinern (+10,3 Prozent je Arzt) stellen<br />

die neuen PET- bzw. PET/CT-Leistungen den Hauptgrund<br />

für den überproportionalen Honoraranstieg dar. Der Honorarrückgang<br />

bei den MKG-Chirurgen liegt insbesondere an<br />

der rückläufigen Leistungsmenge im Bereich des ambulanten<br />

Operierens.<br />

Für die Fachgruppe der Augenärzte wurden in einer weiteren<br />

Übersicht die Werte der Honorarstatistik getrennt für Praxen<br />

mit rein konservativ tätigen Augenärzten, für rein operativ<br />

tätige Augenarztpraxen sowie für Praxen sowohl mit<br />

konservativen als auch operierenden Augenärzten ausgewertet.<br />

Diese Auswertung findet sich seit Einführung der<br />

Strukturpauschale für ausschließlich konservativ tätige Augenärzte<br />

in 1/2012 auch im KVN-Mitgliederportal unter Honorar/Honorarauswertungen/.<br />

■ KVN<br />

Die Quotierung mit der Laborquote „Q“ bleibt davon unbenommen.<br />

Von dieser Quotierungsregelung gibt es keine<br />

Ausnahme.<br />

44<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Honorar & Verträge<br />

Einschreibung auf Knopfdruck<br />

Das seit 2013 etablierte Versorgungskonzept „Pro Niere“ gibt es seit<br />

1. Juli 2016 auch für die Techniker-Krankenkasse – mit neuer<br />

Erfassungssoftware inklusive<br />

Neue Therapieansätze können den Verlauf chronischer<br />

Nierenerkrankungen deutlich verlangsamen und zum Teil<br />

aufhalten, wenn sie frühzeitig zur Anwendung kommen.<br />

Doch über 30 Prozent der Betroffenen werden erst dann<br />

dem Nephrologen vorgestellt, wenn die Nierenerkrankung<br />

bereits weit fortgeschritten ist. Maßnahmen zur Progressionsverzögerung<br />

können dann nicht mehr greifen. Zudem<br />

werden die Patienten selten rechtzeitig über die verschiedenen<br />

Verfahren der Nierenersatztherapie informiert. Oft<br />

reicht die verbleibende Zeit bis zur Einleitung einer Nierenersatztherapie<br />

nicht aus, um einen entsprechenden Gefäßzugang<br />

zu schaffen. Die Folge sind langwierige stationäre<br />

Aufenthalte mit Kosten und dem Risiko schwerwiegender<br />

Komplikationen.<br />

Ziel: Sekundärprävention und Progressionsverzögerung<br />

Ziel der „Pro Niere“ – Verträge der KVN ist es, Patienten mit<br />

renalen Erkrankungen und/oder erhöhtem Risiko für chronische<br />

Nierenerkrankungen beim Hausarzt zu erkennen und<br />

die Einbindung des Nephrologen frühzeitig zu veranlassen.<br />

Gezielte Maßnahmen zur Sekundärprävention und Progressionsverzögerung<br />

sollen die Dialysepflicht hinauszögern<br />

und bestenfalls vermeiden. Zum 1. Juli 2016 hat die KVN<br />

jetzt auch einen Pro Niere-Vertrag mit der Techniker Krankenkasse<br />

abgeschlossen. Inhaltlich folgt der Vertrag seinen<br />

Vorgängern mit der pronova BKK und der Barmer GEK.<br />

Neu ist eine Dokumentationssoftware, die jetzt einheitlich<br />

für alle Verträge zum Einsatz kommt. Die Patienteneinschreibung<br />

und die Dokumentation des Behandlungsverlaufs<br />

erfolgen weitgehend über dieses Softwaremodul.<br />

Neue Software für einfache Dokumentation<br />

8 | 2016<br />

Zur Einschreibung lässt sich der Patient über seine Versichertennummer,<br />

den Nachnamen, den Vornamen sowie das<br />

Geburtsdatum in der hinterlegten Versicherten-Datenbank<br />

aufrufen. Bei erfolgreicher Suche werden die Patienendaten<br />

zusammen mit einer Teilnahmeerklärung angezeigt. Die Teilnahmeerklärung<br />

braucht nur noch ausgedruckt, vom Patienten<br />

unterschrieben und an die teilnehmene Krankenkasse<br />

gefaxt zu werden. Damit wird die Fehlerquote bei der Einschreibung<br />

auf ein Minimum gesenkt. Die Einschreibung erfolgt<br />

praktisch auf Knopfdruck.<br />

Durch die Bestätigung der Teilnahme ist der Patient abrechnungsrelevant<br />

in den Vertrag eingeschrieben. Der einschreibende<br />

Arzt ergänzt die Befunddaten durch eine Erhebung<br />

des CKD-Stadiums und ev. Komorbiditäten. Eine Quartalsübersicht<br />

zeigt alle erfassten Daten an und bietet die<br />

Möglichkeit, die Daten innerhalb des Quartals nachzubearbeiten<br />

oder zu löschen. Die Komorbiditäten können geschlossen<br />

in das Folgequartal übernommen werden. Auch<br />

eine Listenausgabe in verschiedene Formate ist möglich. Der<br />

weiterbehandelnde Facharzt kann die Patientendaten später<br />

an seinem Computer aufrufen und mit seinen Diagnoseergebnissen<br />

ergänzen.<br />

Der teilnehmende Hausarzt erhält für seinen Aufwand anlässlich<br />

eines Basischecks 20 Euro extrabudgetär vergütet,<br />

vorausgesetzt, es kommt nachfolgend zur Patienteneinschreibung<br />

und Behandlung beim teilnehmenden Nephrologen.<br />

Der teilnehmende Nephrologe kann – neben einem<br />

möglichen Basischeck – eine Erstuntersuchung sowie nachfolgende<br />

Kontrolluntersuchungen beanspruchen. Die Vergütungshöhe<br />

gleicht der bekannten BARMER GEK-Vereinbarung.<br />

■ KVN<br />

a Der vollständige Vertrag steht im KVN-Portal: Verträge > Besondere<br />

Versorgung > Link: TK - Pro Niere zur Verfügung<br />

45<br />

Foto: Pfizer


Honorar & Verträge<br />

Herzstillstand ambulant<br />

Ein innovativer Vertrag ermöglicht es seit dem 1. Juli AOKN- und<br />

hkk-Versicherten, die elektrische Kardioversion auch in spezialisierten<br />

kardiologischen Ambulanzen durchführen zu lassen<br />

Fotos: Stockbyte; KVN<br />

Vorhofflimmern (AF) ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung.<br />

Sie tritt bei etwa ein bis zwei Prozent der<br />

Bevölkerung auf. In Deutschland leiden etwa eine Million<br />

Menschen an dieser Herzrhythmusstörung. Vorhofflimmern<br />

hat häufige und gravierende Folgen für die betroffenen Patienten.<br />

Der Verlust der geordneten atrialen Kontraktion kann<br />

unter anderem zu Palpitationen und einer Herzinsuffizienz<br />

führen. Ferner erhöht sich das Risiko thromboembolischer<br />

Ereignisse. Die elektrische Kardioversion ist die effektivste<br />

Methode zur Wiederherstellung des Sinusrhythmus.<br />

46<br />

Mit Wirkung ab 1. Juli 2016 hat die KVN jetzt erstmals einen<br />

Versorgungsvertrag mit der AOKN und mit der hkk abgeschlossen,<br />

der es ermöglicht, die elektrische Kardioversion<br />

auch ambulant zu erbringen. Bislang war die elektrische<br />

Kardioversion noch nicht in den Katalog der berechnungsfähigen<br />

Leistungen für die ambulante vertragsärztliche Behandlung<br />

aufgenommen. Die Versorgung der Patienten der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung mit Vorhofflimmern erfolgte<br />

durch eine elektrische Kardioversion in Deutschland<br />

im Rahmen eines stationären Aufenthaltes.<br />

Stärkung der ambulanten Versorgung<br />

Durch die Schaffung von „spezialisierten kardiologischen<br />

Ambulanzen“, die die fachlichen, apparativen und personellen<br />

Fähigkeiten vorhalten, kann die elektrische Kardioversion<br />

nunmehr auch im Rahmen der ambulanten vertragsärztlichen<br />

Versorgung erbracht und ein stationärer Aufenthalt<br />

dieser Patienten vermieden werden. An der Gestaltung<br />

des Vertrages hat der Bundesverband Niedergelassener<br />

Kardiologen e.V. (BNK) wesentlichen Anteil.<br />

Der Vertrag schafft die notwendigen Voraussetzungen für die<br />

Etablierung einer hochwertigen und qualitätsgesicherten Patientenversorgung<br />

für die Durchführung der ambulanten<br />

elektrischen Kardioversion. Er soll<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Honorar & Verträge<br />

- eine hochwertige und qualitätsgesicherte, wirtschaftliche<br />

sowie zweckmäßige Patientenversorgung etablieren, die<br />

den bisherigen Versorgungsprozess optimiert;<br />

- zu einer Verbesserung der Lebensqualität sowie der Patientenzufriedenheit<br />

durch eine enge Zusammenarbeit<br />

der behandelnden Fachärzte und der Vertragspartner von<br />

der Diagnosestellung über die rhythmisierte Therapie bis<br />

hin zur langfristigen Weiterbehandlung beitragen;<br />

- eine Behandlung der Versicherten auf Basis der jeweils<br />

gültigen, evidenzbasierten Leitlinie der Europäischen Gesellschaft<br />

für Kardiologie sichern;<br />

- und 30 Prozent der stationär zu versorgenden Patienten<br />

einer ambulanten Versorgung zuführen.<br />

Kardiologie auf zwei Ebenen<br />

Am Vertrag teilnehmen können Kardiologen entweder in der<br />

1. Versorgungsebene (Genehmigungscode K87) oder aber als<br />

„spezialisierte kardiologische Ambulanz“ in der 2. Ebene.<br />

Die am Vertrag teilnehmenden kardiologischen Ärzte oder<br />

Praxen haben die Aufgabe, die für eine Kardioversion in Frage<br />

kommenden Patienten zu identifizieren, sie über die Behandlung<br />

aufzuklären, sie zur Durchführung der Kardioversion<br />

an eine der dafür spezialisierten kardiologischen Ambulanzen<br />

zu überweisen und Nachuntersuchungen nach der<br />

Kardioversion durchzuführen.<br />

In den spezialisierten kardiologischen Ambulanzen arbeiten<br />

Fachärzte für Innere Medizin und Kardiologie, die an der vertragsärztlichen<br />

Versorgung durch fachärztliche Zulassung als<br />

Arzt oder Berufsausübungsgemeinschaft nach § 95 SGB V<br />

teilnehmen und die qualitativen und apparativen Voraussetzungen<br />

für die Durchführung einer ambulanten Kardioversion<br />

erfüllen. Sie sichern im Überweisungsfall insbesondere<br />

eine kurzfristige Terminvergabe (innerhalb von 14 Tagen)<br />

für die Kardioversion zu und sind nach erfolgtem Eingriff<br />

insbesondere für die fortdauernde Überwachung des Patienten<br />

und einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst verantwortlich.<br />

Von grundlegender Bedeutung für den Vertrag ist eine am<br />

Versorgungsbedarf der Patienten orientierte Zusammenarbeit<br />

zwischen allen am Vertrag teilnehmenden behandelnden<br />

Einrichtungen. Die Behandlung orientiert sich an der derzeit<br />

gültigen, evidenzbasierten Leitlinie (Leitlinie der Europäischen<br />

Gesellschaft für Kardiologie aus dem Jahr 2010/<strong>Update</strong><br />

2012)<br />

■ KVN<br />

a Die Vereinbarung ist im KVN-Portal unter Verträge > Besondere<br />

Versorgung > Link: hkk – Elektrische Kardioversion<br />

oder AOKN – Elektrische Kardioversion veröffenticht.<br />

8 | 2016<br />

Ambulante<br />

Kardioversion<br />

Über die ambulante Kardioversion<br />

sprach das niedersächsische ärzteblatt<br />

mit Dr. Uwe Gremmler, Vorsitzendes<br />

des Verbandes Niedergelassener<br />

Kardiologen in Niedersachsen.<br />

nä: Ist die ambulante Durchführung<br />

einer Kardioversion mit gleicher<br />

Effektivität und Sicherheit möglich wie im stationären Bereich?<br />

Dr. Gremmler: Vergleichende Studien mit stationär therapierten<br />

und ambulant therapierten Patientengruppe ergab<br />

keine signifikanten Unterschiede bezüglich Erfolg, Rezidiv<br />

und Sicherheit der Behandlung .<br />

nä: Können Sie konkrete Zahlen nennen?<br />

Dr. Gremmler: Die Studien ergaben, dass ambulante Kardioversionen<br />

in über 80 Prozent erfolgreich waren. Es zeigte<br />

sich bei den Patienten eine Abhängigkeit des Kardioversionserfolges<br />

vom Bestehen des Vorhofflimmerns. In der statistischen<br />

Analyse stellten sich keine klinischen Parameter<br />

als signifikant mit einem Rezidiv verbunden dar. Behandlungsbedürftige<br />

Akutkomplikationen traten bei unter zwei<br />

Prozent der ambulanten Kardioversionen auf.<br />

nä: Waren dies schwere Komplikationen?<br />

Dr. Gremmler: Schwere Komplikationen, insbesondere<br />

Embolien, wurden nicht beobachtet. Es traten keine schweren<br />

Blutungskomplikationen bei den chronisch antikoagulierten<br />

Patienten auf.<br />

Voraussetzung dafür ist immer eine suffiziente Behandlung<br />

mit Gerinnungshemmern. In vielen Fällen wird im Rahmen<br />

der Kurznarkose vor der Kardioversion noch eine Darstellung<br />

der Vorhöfe , insbesondere des linken Vorhofohres<br />

durchgeführt, um mögliche bereits vorhandene Blutgerinsel<br />

auszuschließen.<br />

nä: Wie beurteilen Sie insgesamt die ambulante Kardioversionen?<br />

Dr. Gremmler: Ambulante Kardioversionen sind der Therapie<br />

im stationären Rahmen gleichwertig und zudem deutlich<br />

kostengünstiger durchführen. Als Konsequenz dieser Untersuchung<br />

ist bei kreislaufstabilen Patienten im Rahmen von<br />

elektiven Eingriffen die ambulante Kardioversion des Vorhofflimmerns<br />

der stationären Behandlung vorzuziehen.<br />

■ KVN<br />

47


Honorar & Verträge<br />

Abschied von der<br />

Wunderwurzel<br />

Ab Oktober gibt es ein neues Testverfahren zur<br />

Früherkennung von Darmkrebs. Es löst den alten<br />

Hämoccult-Test auf Guajakbasis ab. Damit endet<br />

eine Epoche der Guajak-Verwendung, die vor<br />

500 Jahren begann<br />

Ab Oktober gibt es ein neues Testverfahren zur Früherkennung<br />

von Darmkrebs. Die Untersuchung auf okkultes Blut<br />

im Stuhl erfolgt dann mit einem quantitativen immunologischen<br />

Test. Anspruch auf die Untersuchung haben wie bisher<br />

Versicherte ab einem Alter von 50 Jahren. Ärzte geben<br />

den Stuhltest wie bisher an ihre Patienten aus.<br />

Studien haben gezeigt, dass mit immunologischen Tests<br />

(iFOBT) nicht sichtbares Blut im Stuhl mit einer höheren Sensitivität<br />

nachgewiesen werden kann. Der Gemeinsame Bundesausschuss<br />

(G-BA) hat daher festgelegt, den bislang verwendeten<br />

Guajak-basierten Test abzulösen und die Krebsfrüherkennungs-Richtlinie<br />

entsprechend zu ändern.<br />

Der Test wird künftig im Labor und nicht mehr in der Praxis<br />

ausgewertet. Auch Hausärzte können den immunologischen<br />

Test bei Untersuchungen wie dem Check-up 35 ausgeben,<br />

sofern die Patienten das Anspruchsalter von 50 Jahren<br />

erreicht haben. Ärzte benötigen dafür eine Abrechnungsgenehmigung<br />

für Leistungen des EBM-Abschnitts 32.3.<br />

Sie sind zudem verpflichtet, Angaben wie verwendete Tests,<br />

Gesamtzahl der untersuchten und der positiven Proben zur<br />

Evaluation des Früherkennungsprogramms zu erfassen.<br />

Der G-BA hat auch festgelegt, dass Ärzte, die nach einem positiven<br />

iFOBT eine Koloskopie durchführen, das Ergebnis elektronisch<br />

dokumentieren müssen. Hierfür wird die bisherige<br />

Dokumentation zur Früherkennungskoloskopie um ein Feld<br />

erweitert. Künftig kreuzen Ärzte an, ob es sich um eine „Koloskopie<br />

als primäre Screening-Untersuchung“ handelt oder<br />

um eine „Koloskopie nach positivem iFOBT“. Die Anpassung<br />

im Praxisverwaltungssystem werden die Software-Hersteller<br />

mit dem <strong>Update</strong> für das 1. Quartal 2017 vornehmen.<br />

48<br />

Syphilitiker.<br />

Spielkarte aus dem<br />

16. Jahrhundert.<br />

Der Beschluss des G-BA zur Änderung des Testverfahrens<br />

wird noch vom Bundesgesundheitsministerium geprüft und<br />

tritt nach Nichtbeanstandung und Bekanntgabe im Bundesanzeiger<br />

am 1. Oktober 2016 in Kraft. Lediglich der Beschluss<br />

zur Änderung des Dokumentationsbogens tritt erst<br />

am 1. Januar 2017 in Kraft. Das Merkblatt zur Darmkrebsfrüherkennung,<br />

das auf der Durchführung eines Guajak-basierten<br />

Tests basiert, verliert dann seine Gültigkeit.<br />

Auf Du und Du mit der Syphilis<br />

Mit dem Verzicht auf den guajak-basierten Stuhltest verliert<br />

die jahrhundertelange Verwendung des Guajakholzes weiter<br />

an Bedeutung. Der Guajakholzbaum, lat. Guaiacum officinale,<br />

ist ein immergrüner Baum mit lederartigen Blättern<br />

und einer Höhe bis zu 13 Metern. Seine Heimat hat er in<br />

Südflorida und auf den Bahamas.<br />

Als spanische Seefahrer Anfang des 16. Jahrhunderts die bis<br />

dahin unbekannte Syphilis nach Europa einschleppten,<br />

meinte man, im Guajak auch ein Heilmittel gegen die „Lustseuche“<br />

gefunden zu haben. Die Syphilis hatte sich in dem<br />

alten Kontinent rasend schnell ausgebreitet - in den Badestuben,<br />

den Bordellen, den Kneipen. Sie übersprang alle Regionen<br />

und sozialen Schichten. Selbst Erasmus von Rotterdam,<br />

der Stern der Humanisten, wurde von ihr ereilt.<br />

niedersächsisches ärzteblatt<br />

Fotos: buch & bild 4/1999; flickr


Honorar & Verträge<br />

Eine Ochsentour<br />

1518, während des Augsburger Reichstages, versuchte er<br />

dann das Äußerte: Eine Guajak-Kur. Es muss eine Rosskur<br />

gewesen sein, und die Syphilis scheint ihm zu dieser Zeit<br />

schon so heftig zugesetzt zu haben, dass er keinen anderen<br />

Weg mehr sah. Vierzig Tage dauerte die Generalkur, eine<br />

kombinierte Schwitz-, Trink- und Hungertherapie. Hutten<br />

musste einen Sud aus in Wasser gekochten Guajakspänen<br />

trinken; der beim Destillieren entstehende Schaum wurde<br />

auf die Wunden geschmiert. Um die segensreiche Wirkung<br />

des Therapeutikums noch zu erhöhen, wurde der Patient auf<br />

eine radikale Diät gesetzt.<br />

Heute eine bibliophile Rarität: Ulrich von Huttens humanistisch-medizinischer<br />

Traktat über die Guajakkur.<br />

Über die richtige Therapie wurde offen diskutiert. Das hat<br />

damit zu tun, dass die Syphilis im 16. Jahrhundert noch nicht<br />

mit dem Ruch des Unmoralischen, Verwerflichen versehen<br />

war. Der Umgang mit der Sexualität war freizügiger – auch<br />

der mit ihren Folgen. Im Guajakholz, meinte man eine Zeitlang,<br />

sei ein Kraut gegen die „Franzosenkrankheit“ gewachsen.<br />

König Franz I. von Frankreich soll ganze Wagenladungen<br />

davon für seinen Hof geordert haben.<br />

Geradezu ein literarisches Denkmal hat der deutsche Humanist<br />

Ulrich von Hutten (1488-1523) dem Guajak gesetzt.<br />

Hutten hatte sich mit der Syphilis wahrscheinlich infiziert,<br />

als er 1508 Student in Leipzig bei seinem Lehrer Johannes<br />

Aesticampianus war.<br />

Mit großer Freimütigkeit hat Hutten immer wieder die<br />

Symptome seiner Krankheit beschrieben: offene Geschwüre,<br />

Anschwellungen, Verhärtungen, Schüttelfrost, Fieber.<br />

Dazwischen immer wieder beschwerdefreie Perioden. Doch<br />

das Fieber wurde ein immer wiederkehrender Begleiter für<br />

Hutten, der als adliger Literat in den Spitzen der Gesellschaft<br />

verkehrte.<br />

8 | 2016<br />

Ob es nützte? Man kann vermuten, dass die Therapie dem<br />

Patienten in einer Weise zusetzte, dass jedes Krankheitssymptom<br />

am Ende nebensächlich war. Hutten aber war zunächst<br />

fest davon überzeugt, durch das Guajak geheilt zu<br />

sein. Voller Dankbarkeit schrieb er einen erschöpfend-detaillierten<br />

Erfahrungsbericht, durch den wir bis heute Kenntnis<br />

über die Guajakkur haben: „Ten eq de guaiaci medicina<br />

et morbo gallico liber unus“. Es ist der vielleicht eindringlichste<br />

und umfassendste medizinische Traktat über diese<br />

Behandlungsform, der uns überliefert ist.<br />

Doch das Guajakholz versagte. Schon Mitte des 16. Jahrhunderts<br />

war erwiesen, dass es gegen die Syphilis nichts<br />

taugte. Zu dieser Zeit war Hutten, wie viele seiner Zeitgenossen,<br />

längst an der Krankheit zu Grunde gegangen. In anderen<br />

medizinischen Zusammenhängen fand das Gewächs<br />

aus Südamerika aber weiter Verwendung – wie eben auch<br />

in dem Hämocculttest. Jetzt verliert es ein weiteres Stück seiner<br />

Bedeutung.<br />

Dennoch wird Guajak wohl nicht ganz aus der Medizin verschwinden.<br />

Es besitzt durchaus therapeutische Eigenschaften:<br />

Es hemmt das Wachstum von Pilzen und hat eine wasser-<br />

und schweißtreibende Wirkung. Das war es wohl, worauf<br />

man vor 500 Jahren im Kampf gegen die Lustseuche baute.<br />

Heute wird es in der Homöopathie begleitend bei der<br />

Behandlung von rheumatischen Erkrankungen und Gicht<br />

eingesetzt, ebenso bei Atemwegserkrankungen und Halsentzündungen.<br />

Auch in einigen Mundwässern ist es enthalten.<br />

■ Dr. Uwe Köster<br />

49


Arzneimittel & Verordnung<br />

Verordnung nach Plan<br />

Fragen und Antworten zum bundeseinheitlichen Medikationsplan ab<br />

1. Oktober 2016<br />

Patienten, die gleichzeitig mindestens drei verordnete Medikamente<br />

einnehmen beziehungsweise anwenden, haben<br />

ab 1. Oktober 2016 Anspruch auf einen für sie verständlichen<br />

Medikationsplan durch ihren behandelnden Arzt.<br />

Über diesen Anspruch müssen Ärzte ihre Patienten zudem<br />

informieren. So sieht es das E-Health-Gesetz vor. Ziel ist es,<br />

Patienten mit dem Medikationsplan bei der richtigen Einnahme<br />

ihrer Medikamente zu unterstützen.<br />

Die Ärzte erhalten für die Erstellung und Aktualisierung des<br />

einheitlichen Medikationsplans eine Vergütung. Der erstausstellende<br />

Arzt ist zur weiteren Aktualisierung verpflichtet,<br />

Apotheker aktualisieren auf Wunsch des Versicherten.<br />

Aktualisierungen durch andere Ärzte und Krankenhäuser<br />

sind ebenfalls möglich.<br />

Inhalte des Medikationsplans<br />

Der Medikationsplan enthält eine Übersicht über die verschreibungspflichtigen<br />

und frei verkäuflichen Arzneimittel<br />

eines Patienten. Dazu werden unter anderem der Wirkstoff,<br />

die Dosierung, der Einnahmegrund sowie sonstige Hinweise<br />

zur Einnahme aufgeführt.<br />

Zusätzlich ist ein optional nutzbarer Barcode auf dem Medikationsplan<br />

aufgebracht. Er enthält die Informationen des<br />

Plans in digitaler Form und ermöglicht, dass dieser unabhängig<br />

von der jeweiligen Praxis- oder Apothekensoftware<br />

per Scanner eingelesen und aktualisiert werden kann. Auf<br />

diesem Weg ist eine unkompliziertere Aktualisierung in Praxen,<br />

in Apotheken und auch in Krankenhäusern möglich.<br />

Medikationsplan in der Praxissoftware<br />

Um eine einheitliche Implementierung in die Praxisverwaltungssysteme<br />

zu erreichen, wird die KBV ihre etablierten<br />

Zertifizierungsverfahren auch auf die Funktionalitäten der<br />

Medikationspläne ausweiten.<br />

Ab 2018 soll der Medikationsplan auch auf der elektronischen<br />

Gesundheitskarte gespeichert werden.<br />

Häufige Fragen zum Medikationsplan<br />

Mein Praxisverwaltungssystem (PVS) hat doch schon einen<br />

Medikationsplan. Warum muss der jetzt bundesweit ein einheitliches<br />

Format bekommen?<br />

Schon jetzt haben viele Praxissysteme die Möglichkeit, einen<br />

Medikationsplan zu drucken. Aussehen und Qualität der<br />

Pläne sind jedoch sehr unterschiedlich. Manche Pläne haben<br />

beispielsweise eine sehr kleine Schriftgröße, andere enthalten<br />

nur unvollständige Informationen zur Dosierung<br />

oder bieten keine Möglichkeit, Hinweise oder Behandlungsgründe<br />

anzugeben. Im Rahmen eines Aktionsplans haben<br />

sich Ärzte, Krankenkassen, Patientenverbände, Hersteller<br />

von Praxissoftware und weitere Beteiligte daher unter Federführung<br />

der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft<br />

(AkdÄ) auf einen Mindeststandard geeinigt, der nun<br />

gesetzlich umgesetzt wurde.<br />

Warum trägt der Medikationsplan einen Hinweis, dass Vollständigkeit<br />

und Aktualität nicht gewährleistet sind? Sollte das<br />

nicht das Ziel eines solchen Medikationsplans sein?<br />

Natürlich sollten alle Beteiligten einen möglichst vollständigen<br />

und aktuellen Plan anstreben. Dabei kommt es insbesondere<br />

auf die Mitarbeit der Patienten an. Diese sollten<br />

auch wissen, welche möglichen Risiken bestehen, wenn einzelne<br />

Arzneimittel nicht auf dem Medikationsplan erscheinen.<br />

Die KBV bereitet diesbezüglich eine entsprechende Patienteninformation<br />

vor.<br />

Es ist aber durchaus möglich, dass ein Patient sich Arzneimittel<br />

verschreiben lässt oder als Selbstmedikation erwirbt,<br />

ohne den Medikationsplan aktualisieren zu lassen. Daher<br />

kann nicht sichergestellt werden, dass wirklich alle Medikamente<br />

auf dem Medikationsplan enthalten sind. Zudem<br />

ist es zulässig, dass auf Wunsch des Patienten einzelne Arzneimittel<br />

nicht auf den Medikationsplan aufgenommen werden.<br />

Daher trägt der Medikationsplan standardmäßig diesen<br />

Hinweis. Bei einer Medikationsanamnese sollte deshalb<br />

auch stets erfragt werden, ob der Patient die Medikamente<br />

noch wie auf dem Plan angegeben einnimmt und ob er gegebenenfalls<br />

noch weitere Arzneimittel anwendet.<br />

Kann ich die bestehende Medikation aus meiner Patientendokumentation<br />

in den Plan übernehmen?<br />

Ja. Die PVS-Hersteller müssen die Funktionalitäten ihrer Me-<br />

50<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Arzneimittel & Verordnung<br />

dikationsplan-Module von der KBV zertifizieren lassen. Im<br />

Rahmen dieser Zertifizierung sind sie verpflichtet, eine Übernahme<br />

der im PVS gespeicherten Daten zur Medikation eines<br />

Patienten in den Medikationsplan zu ermöglichen. Dadurch<br />

kann ein Medikationsplan auch unabhängig von der<br />

Ausstellung eines Rezeptes erzeugt und ausgedruckt werden.<br />

Der Medikationsplan hat einen Barcode. Brauche ich jetzt<br />

neue technische Geräte, um den Medikationsplan nutzen zu<br />

können? … zum Beispiel einen neuen Drucker?<br />

Der auf dem Medikationsplan aufgedruckte Barcode soll es<br />

ermöglichen, die im Plan enthaltenen Informationen einfach<br />

einzulesen. Dazu muss der Plan in einer bestimmten Qualität<br />

ausgedruckt werden. Dafür reichen in der Regel die heute<br />

weit verbreiteten Laserdrucker mit einer Auflösung von<br />

300 dpi.<br />

…oder einen Barcodescanner?<br />

Ärzte, die die Medikationspläne ihrer Patienten einlesen<br />

möchten, brauchen dafür einen geeigneten Barcodescanner.<br />

Dessen Kauf ist aber für keinen Arzt verpflichtend. Die Entscheidung<br />

hängt unter anderem davon ab, ob ein Arzt häufig<br />

in die Situation kommt, Informationen von erstellten oder<br />

aktualisierten Medikationsplänen zu übernehmen. In diesem<br />

Fall ist ein Barcodescanner sicherlich hilfreich.<br />

Was passiert, wenn ein Barcode nicht eingelesenen werden<br />

kann, beispielsweise weil der Bereich verschmutzt ist oder<br />

in nicht ausreichender Qualität ausgedruckt wurde?<br />

Der Barcode ist eine optional nutzbare Hilfsfunktion. Sollte<br />

er einmal nicht genutzt werden können, muss die auf dem<br />

Medikationsplan enthaltene Information abgetippt werden.<br />

Dies wäre allerdings auch der Fall, wenn der Plan gar keinen<br />

Barcode hätte.<br />

Warum wurde die Wirkstärke als Extra-Spalte aufgenommen?<br />

Sie ist doch ohnehin im Handelsnamen angegeben.<br />

Inhalte und Spaltenreihenfolge des Medikationsplans entsprechen<br />

den Empfehlungen aus dem Aktionsplan Arzneimitteltherapiesicherheit<br />

des BMG und wurden in einem<br />

mehrjährigen Verfahren erarbeitet und festgelegt. Da es auch<br />

möglich ist, auf den Handelsnamen zu verzichten und den<br />

Plan ausschließlich mit Angaben zu Wirkstoff, Wirkstärke<br />

und Darreichungsform zu erstellen, muss es möglich sein,<br />

die Wirkstärke ergänzend anzugeben.<br />

■ KBV/KVN<br />

a Weitere Informationen unter<br />

www.kbv.de/html/medikationsplan.php<br />

Foto: KBV<br />

Beispiel aus dem ARMIN-Modellprojekt Sachsen/Thüringen<br />

8 | 2016<br />

51


Arzneimittel & Verordnung<br />

Stillen nach einmaliger<br />

Metronidazol-Einnahme?<br />

Kurze Stillpause zur Risikominimierung<br />

ist ratsam<br />

Anfrage an ATIS<br />

Herr Dr. K., Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, betreut<br />

einen gestillten Säugling, dessen Mutter eine einmalige Dosis<br />

von zwei Gramm Metronidazol wegen einer genitalen<br />

Infektion einnehmen soll, und fragt, ob die Patientin dabei<br />

stillen darf. Keine weiteren Angaben zur Indikation für Metronidazol<br />

sowie den gesundheitlichen Zustand und das Alter<br />

des Säuglings.<br />

Antwort von ATIS<br />

Metronidazol geht in die Muttermilch über und kann darin<br />

nach oraler Gabe Konzentrationen in Höhe der mütterlichen<br />

Plasmaspiegel erreichen.<br />

Laut Datenbank Embryotox ist unter einer einmaligen Gabe<br />

von zwei Gramm Metronidazol keine Einschränkung des<br />

Stillens erforderlich; die Erfahrungen mit etwa sechzig unter<br />

Metronidazol gestillten Säuglingen zeigten keine negativen<br />

Auswirkungen bis auf in Einzelfällen beobachtete dünnere<br />

Stühle bzw. Durchfall (1, 2). Demgegenüber empfehlen<br />

die Fachinformationen der verschiedenen oralen Metronidazol-Präparate<br />

(z.B. Clont ® , Metronidazol 400 Heumann,<br />

Metronidazol Aristo ® ) während der Metronidazol-<br />

Einnahme das Stillen zu unterbrechen (3).<br />

Empfehlung<br />

Obwohl bei einer einmaligen Metronidazol-Einnahme der<br />

stillenden Mutter keine nennenswerten negativen Auswirkungen<br />

beim gestillten Säugling zu erwarten sind, empfehlen<br />

wir zur Risikominimierung das Stillen nach der Metronidazol-Einnahme<br />

der Mutter für 24 Stunden zu pausieren,<br />

die Muttermilch abzupumpen und zu verwerfen.<br />

Kommentar<br />

Allgemein lässt sich ein Risiko für den gestillten Säugling<br />

durch Medikamenten-Einnahme der Mutter selten ausschließen.<br />

Im Gegensatz zur therapeutischen Situation in der<br />

Pädiatrie wird dabei das Risiko für eine unerwünschte Arzneimittelwirkung<br />

nicht durch einen Nutzen der medikamentösen<br />

Therapie für den Säugling aufgewogen. Zum Ausschluss<br />

jedes Risikos raten die haftungsrechtlich entscheidenden<br />

Fachinformationen in der Regel zum Abstillen unter<br />

der Medikation. Demgegenüber steht der unzweifelhafte<br />

Nutzen des Stillens.<br />

Im vorliegenden Fall stellt die kurzfristige Stillpause einen<br />

Ausweg aus diesem Dilemma dar. Andernfalls ist – akzeptables<br />

Risiko und adäquate Kontrolle des Säuglings vorausgesetzt<br />

– eine ausführliche dokumentierte Aufklärung und<br />

Einwilligung der Mutter erforderlich. Vermieden werden<br />

müssen eigenmächtige Therapiemodifikationen wie z.B.<br />

Dosisreduktionen oder Suche nach „ungefährlichen Alternativen“,<br />

mit unkalkulierbaren Folgen sowohl für die Mutter<br />

als auch für den gestillten Säugling.<br />

Dr. med. Kristine Chobanyan-Jürgens<br />

Prof. Dr. med. Dirk O. Stichtenoth<br />

Institut für Klinische Pharmakologie<br />

Medizinische Hochschule Hannover<br />

& Literatur<br />

(1) Embryotox-Datenbank des Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie<br />

der Charité in Berlin 2016 [www.embryotox.de]<br />

(2) Schäfer, Spielmann, Vetter. Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit; 8.<br />

Auflage, Urban & Fischer Verlag, Stuttgart, 2012<br />

(3) Fachinformation; Fachinfo CD, BPI Service GmbH 2016<br />

Kontakt zu Atis<br />

Alle Anfragen zur Arzneimitteltherapie können auf folgendem<br />

Wege an ATIS gestellt werden: Vorzugsweise per<br />

Fax: 0511 380-3326. Telefon: 0511 380-3222. Postanschrift:<br />

KV Niedersachsen, z.H. Frau Susanne Hensel, Berliner<br />

Allee 22, 30175 Hannover. Die ATIS-Homepage mit<br />

elektronischem Anfrageformular ist im KVN-Mitgliederportal<br />

unter Verordnungen > Arzneimittel > therapeutische<br />

Informationen zu finden. Wir bitten aus organisatorischen<br />

Gründen, Anfragen an die genannte KVN-Adresse zu richten.<br />

Ihre Anfrage wird dann entweder dort direkt beantwortet<br />

oder an das Institut für Klinische Pharmakologie der<br />

MHH weitergeleitet.<br />

Foto: Helene Souza/ pixelio<br />

52<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Selbstverwaltung<br />

Sommerfest der Bezirksstelle Braunschweig<br />

„Bezirksstellenversammlung einmal anders!“ so das Motto des<br />

diesjährigen Sommerfestes in der Bezirksstelle Braunschweig.<br />

Ein neues Konzept des alten Klassikers sollte wieder Schwung<br />

in die berufspolitische Diskussion vor Ort bringen, die Kollegialität<br />

fördern und den Nachwuchs motivieren.<br />

Auftakt bildete ein im Stil der Fußball-EM geprägter, gesundheitspolitischer<br />

Dialog zwischen Dr. med. Andreas<br />

Goe pfert (l.), neuer Klinikgeschäftsführer des Städtischen Klinikums<br />

Braunschweig, und Dr. med. Thorsten Kleinschmidt<br />

(r.), Vorsitzender des Bezirksausschusses der KVN-Bezirksstelle<br />

Braunschweig.<br />

Locker moderierte Stefan Hofmann (m.), Bezirksstellen-Geschäftsführer,<br />

das Gespräch und ließ den Ball zwischen dem<br />

ambulanten und stationären Vertreter hin und her fliegen.<br />

Durchaus provokante Thesen sollten das gut besuchte Forum<br />

zum Nachdenken anregen. Politische Impulse zu Portalpraxen<br />

am Krankenhaus sowie ambulante Kooperationsideen<br />

mit dem Klinikum wurden bei sommerlichen Temperaturen<br />

von noch sicherlich über 30 Grad heiß diskutiert.<br />

Es schloss sich ein entspannter Abend mit sehr angeregten<br />

Gesprächen an, die von dem Braunschweiger Arzt und Pianisten<br />

Dr. med. Jan Behrens begleitet wurden. Bis spät in den<br />

Abend waren Vertreter der Krankenkassen, der Krankenhäuser,<br />

der Politik und zahlreiche Mitglieder vertreten und<br />

haben sich gefreut, dass die jahrelange Abstinenz eines Sommerfestes<br />

in der Bezirksstelle Braunschweig nun ein sommerliches<br />

Ende gefunden hat.<br />

■ KVN<br />

Neue Bereitschaftsdienstpraxis<br />

im Krankenhaus Neustadt<br />

Fotos: D. Haffke; KVN<br />

Seit dem 1. Juli 2016 ist der ambulante<br />

kassenärztliche Bereitschaftsdienst für<br />

die Bereiche Neustadt/Garbsen/ Wunstorf/Hagenburg/Seelze<br />

neu organisiert.<br />

Patienten aus diesen Regionen finden im<br />

Klinikum Region Hannover Krankenhaus<br />

Neustadt am Rübenberge eine zentrale<br />

Anlaufstelle mit einer Bereitschaftsdienstpraxis<br />

der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Niedersachsen (KVN).<br />

„Die KVN-Bereitschaftsdienstpraxis am<br />

Krankenhaus ist die zentrale Anlaufstelle für Patienten, die aufgrund<br />

akuter Erkrankungen sofort und nicht erst am nächsten<br />

Werktag vom niedergelassenen Haus- oder Facharzt ambulant<br />

behandelt werden müssen. Es ergeben sich insgesamt viele<br />

Vorteile aus dem Betrieb einer zentralen Bereitschaftsdienstpraxis<br />

am Krankenhaus: Bei Bedarf können wir die Infrastruktur<br />

des Krankenhauses für weitere Diagnosen mitnutzen,<br />

das ist ein Vorteil für Patient und Arzt“, so Dr. Bernhard<br />

Specker, Geschäftsführer der Bezirksstelle Hannover der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Niedersachsen (KVN) anlässlich einer<br />

Pressekonferenz zur Eröffnung der<br />

neuen Räumlichkeiten.<br />

Daneben gibt es weiterhin die Zentrale<br />

NotAufnahme (ZNA) am Krankenhaus<br />

in Neustadt. „In die ZNA des<br />

Krankenhauses in Neustadt kommen<br />

pro Woche vier- bis fünfhundert Patienten,<br />

das sind rund siebzig am Tag.<br />

Dr. B. Specker, Dr. J. Tempel,<br />

Jeder davon nimmt individuell für sich<br />

Pflegedienstleiterin H. Nolte<br />

in Anspruch, ein Notfall zu sein. Und<br />

doch können fast 60 Prozent der hilfesuchenden<br />

Patienten nach einer ambulanten Behandlung<br />

wieder nach Hause geschickt werden, in der Unfallchirurgie<br />

sind es gar fast 90 Prozent“, berichtet Dr. med. Jürgen<br />

Tempel, Leitender Arzt der Zentralen Notaufnahme. Für ambulante<br />

Fälle sind nun die niedergelassenen Haus- und Fachärzte<br />

der Bereitschaftsdienstpraxis während der Öffnungszeiten<br />

zuständig. „Erst die ärztliche Einweisung durch einen<br />

Vertragsarzt ist im Regelfall die Eintrittskarte in die stationäre<br />

Behandlung“, so Tempel.<br />

■ KVN<br />

8 | 2016<br />

53


Selbstverwaltung<br />

Der Status Quo ist gut<br />

Zwischen leichter Erreichbarkeit und künftigem Ärztemangel – KVN-Vorstandsvorsitzender<br />

Mark Barjenbruch im „Gespräch auf der Bank“ über die Zukunft<br />

der ärztlichen Versorgung in Niedersachsen<br />

Herr Barjenbruch, über die Zukunft der ambulanten medizinischen<br />

Versorgung im ländlichen Raum wird derzeit<br />

viel diskutiert. Modelle wie die rollende Arztpraxis oder<br />

der breite Einsatz von Telemedizin sind inzwischen im Gespräch.<br />

Auf der anderen Seite hat die KVN kürzlich errechnet,<br />

dass die Patienten – selbst in einem Flächenland<br />

wie Niedersachsen – durchschnittlich nur zehn Minuten<br />

bis zum nächsten Hausarzt unterwegs sind. Jammern wir<br />

beim Thema Ärztemangel vielleicht einfach nur auf hohem<br />

Niveau? Wie beurteilen Sie den Staus quo?<br />

Den Status Quo würde ich noch als gut bezeichnen. Das<br />

heißt aber nicht, dass wir nicht Maßnahmen planen sollten,<br />

um schlechtere Zukunftsszenarien verhindern zu können.<br />

Wir haben kürzlich eine Prognose in Richtung 2030 gemacht,<br />

der die Bevölkerungsentwicklung des Landes und die<br />

vermutete Arztzahlentwicklung zugrunde lag. Dabei haben<br />

wir festgestellt, dass wir insbesondere im hausärztlichen Bereich<br />

auf Versorgungslücken zusteuern. Es gibt natürlich auch<br />

Entwicklungen bei der Bevölkerungsdichte, die zu berücksichtigen<br />

sind. In den Regionen Harz und Solling wird zum<br />

Beispiel bald kaum noch Bevölkerung zu finden sein. Da<br />

stellt sich schon die Frage, wie die Versorgung in den dünn<br />

besiedelten Gebieten langfristig gesichert werden kann.<br />

Durch Praxisassistenten und Telemedizin?<br />

Darüber wird zwar viel diskutiert – es entspricht aber letztendlich<br />

nicht dem Wunsch der Bevölkerung. Telemedizin<br />

oder mobile Lösungen können immer nur Hilfsmittel sein,<br />

um die Präsenz des Arztes kurzzeitig auszuweiten. Das gilt<br />

auch für arztentlastende Assistentinnen. Der Patient möchte<br />

den echten Arzt sehen.<br />

Deshalb muss der Arzt als „Driving Doctor“ bald über die<br />

Dörfer tingeln? Über die mobile Praxis ist ja schon laut<br />

nachgedacht worden.<br />

Wir haben selbst im Landkreis Wolfenbüttel ein Arztmobil<br />

getestet. Im Nachgang muss man ehrlich sagen: Wir waren<br />

mit dem Konzept der Zeit noch ein wenig voraus. Der Bedarf<br />

war noch nicht da. Wir testen nun ein anderes Modell<br />

in der Region Leer in Ostfriesland. Da werden die Patienten<br />

abgeholt und zum Arzt gefahren. Das teure Gut Arzt bleibt<br />

also am Standort und es gibt eine Art Shuttleservice.<br />

Klingt aufwändig und teuer.<br />

Das Problem könnten wir in Deutschland lösen, indem wir<br />

das Beförderungsgesetz anders regeln. Dann könnte beispielsweise<br />

auch der Tiefkühllieferant oder der DHL-Mann<br />

einen Patienten mit in die Stadt nehmen. Wir haben ja das<br />

Problem, dass es in vielen Landstrichen nahezu keinen öffentlichen<br />

Personennahverkehr gibt. Da sind die Gemeinden<br />

und Kommunen in der Pflicht, für bessere Strukturen zu<br />

kämpfen. Wir müssen auch punktuell sehr genau gucken und<br />

auch die nicht unproblematische Altersentwicklung der<br />

Kollegen in den nächste Jahren beachten, damit wir die Entwicklungen<br />

in den besonders kritischen Landkreise verfolgen<br />

können. Die Verteilungsproblematik Stadt–Land wird<br />

uns zunehmend beschäftigen.<br />

Wenn man die Diskussionen verfolgt, drängt sich manchmal<br />

der Eindruck auf, dass der freiberuflich tätige Arzt in<br />

eigener Praxis auf dem Land abgeschrieben ist. Ist er ein<br />

Auslaufmodell, um dessen Erhalt sich kein Mensch mehr<br />

kümmert?<br />

Ich wäre froh, wenn wir da mehr Unterstützung bekämen:<br />

Da haben wir Belastungs- und Angstszenarien wie die Arzneimittelregresse,<br />

die dringend beseitigt werden müssten.<br />

Wir arbeiten derzeit auch mit Fördergeldern und intensiver<br />

Niederlassungsbetreuung. Viele junge Ärzte ziehen auch die<br />

Kollegialität einer Gemeinschaftspraxis dem Einzelkämpfertum<br />

vor. Daher versuchen wir, die bereits niedergelassenen<br />

Kollegen stärker zu Kooperationen zu bewegen. Ich<br />

glaube auch, dass dies der richtige Weg ist: Es gibt zwar auch<br />

das MVZ – aber als angestellter Arzt in einem MVZ ist man<br />

auch schneller wieder weg. Wenn dagegen ein Arzt in eine<br />

Praxis investiert und sie betreibt, ist er ein langfristig verlässlicher<br />

Faktor für die Patienten.<br />

Ziehen die finanziellen Anreize denn überhaupt bei den<br />

jungen Ärzten?<br />

Das Angebot wird schon angenommen. Es ist aber schwer<br />

zu sagen, wie hoch die Förderung sein muss, um jemanden<br />

zu überzeugen. Das ist bestimmt auch bei jedem Nachwuchsarzt<br />

anders. Prinzipiell ist das Geld nicht alles – es<br />

muss auch eine gewisse Sympathie für das Leben und Arbeiten<br />

auf dem Land da sein. Natürlich muss die Gemeinde<br />

dem Lebenspartner auch Perspektiven bieten.<br />

54<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Selbstverwaltung<br />

Wie könnten sich die Gemeinden da mehr engagieren?<br />

Ein Bürgermeister kennt die Wirtschaftsfaktoren der Region<br />

und weiß, wo jemand arbeiten kann. Durch seine gute Vernetzung<br />

kann er dann sicher Kontakte herstellen. Ich werbe<br />

immer dafür, dass die Gemeinden den Arzt auch als Wirtschaftsfaktor<br />

begreifen sollen. Die zukünftige Bevölkerung<br />

will und braucht einen Arzt.<br />

Manche KVen setzen auf Eigeneinrichtungen – eine Praxis-Fahrschule,<br />

die Schritt für Schritt in die Freiberuflichkeit<br />

führen soll.<br />

Einen Arzt über eine solche „assistierte Niederlassung“ an<br />

die Freiberuflichkeit heranzuführen, kann funktionieren. Das<br />

sollte aber ein absoluter Notnagel sein. Wir haben eine KV-<br />

Praxis im Emsland, die auch gut läuft. Ich würde dem dort<br />

tätigen Arzt aber lieber heute als morgen die Praxis übergeben.<br />

In einem anderer Landkreis konnten wir eine solche<br />

Konstellation vermeiden. Da haben wir alle Ärzte zusammengetrommelt<br />

und gefragt: Wollt Ihr wirklich, dass wir als<br />

KV hier tätig werden? Es hat sich dann zum Glück noch ein<br />

Kollege gefunden, der eine Zweigpraxis eröffnen will.<br />

Wie hilfreich oder hemmend ist die Bedarfsplanung?<br />

Das ist ja eine statistische Grundlage, die nie den tatsächlichen<br />

Versorgungsbedarf abgebildet hat. Uns hat geholfen,<br />

dass wir im hausärztlichen Bereich die Planungsbereiche<br />

neu zuschneiden konnten. Wir können nun die Stadt vom<br />

Landbereich filetieren – wenn die Stadt gesperrt ist, können<br />

wir den Arzt wieder in die Fläche bekommen. Das Problem<br />

ist, dass die Bedarfsplanung nichts darüber aussagt, was tatsächlich<br />

nötig ist.<br />

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen<br />

hat kürzlich die Existenzberechtigung<br />

kleinerer<br />

Kliniken auf dem Land angezweifelt.<br />

Die konnten<br />

zum Teil geschlossen und<br />

durch ambulante Strukturen<br />

ersetzt werden. Stimmen<br />

Sie dem zu?<br />

Ob ich die gleich schließen<br />

würde, weiß ich nicht. Ich<br />

könnte mir aber ein gutes Belegarztsystem vorstellen, bei<br />

dem Niedergelassene auch am Krankenhaus arbeiten. Wir<br />

verfolgen da eher das Ziel, mit den Krankenhäusern gemeinsam<br />

Lösungen zu suchen. Dafür braucht man aber natürlich<br />

auch die verbindliche Aussage des Landes, ob das<br />

Krankenhaus eine Zukunft hat. Ansonsten bekommt ein Niedergelassener<br />

– der in die Kooperation investiert hat – plötzlich<br />

die Nachricht, dass das Haus leider im nächsten Monat<br />

geschlossen werden muss...<br />

Ein heißes berufspolitisches Thema derzeit: die Patientensteuerung.<br />

Sollte die Regierung das rasch auf die Agenda<br />

setzen?<br />

Solange die Bevölkerung die Möglichkeit hat, jede ärztliche<br />

Leistung zu jeder Zeit komplett in Anspruch nehmen zu können,<br />

haben wir als Ärzteschaft keine Chance, dem zu entsprechen.<br />

Niedergelassene und Krankenhäuser werden gegenseitig<br />

zerrieben, weil der Patient sich die beste Variante<br />

aussuchen kann und das Geld dann für beide Strukturen<br />

nicht reicht.<br />

Da die Politik aber derzeit genug Geld im Gesundheitsfonds<br />

sieht und das Thema Priorisierung nicht anfassen will, ist das<br />

Zeitfenster für diese Debatte noch nicht geöffnet. Wir müssen<br />

das aber angehen. Der Patient hat im Moment das Recht, entweder<br />

zum Bereitschaftsdienst in die Praxis oder zur Klinik<br />

zu geben. Alles wird nebeneinander angeboten und er sucht<br />

sich den einfachsten Weg. Das ist eine Form der Maximalversorgung,<br />

die auf Dauer nicht finanzierbar sein wird.<br />

Das Gespräch geht zurück auf ein Interview, das der ärztliche<br />

Nachrichtendienst im Juli mit Mark Barjenbruch geführt<br />

hat.<br />

Foto: D. Haffke<br />

8 | 2016<br />

55


Praxis & Versorgung<br />

Reha leicht(er)<br />

gemacht<br />

Neue Online-Fortbildung zur Rehabilitation<br />

im KBV-Fortbildungsportal<br />

Die Fortbildungspflicht für Ärzte, um einen „Antrag auf Erteilung<br />

eines Antragsformulars“ für die Reha-Verordnung<br />

stellen zu dürfen, erschien Vielen als Paradebeispiel für den<br />

Formularwahn der Gesetzlichen Krankenversicherung. Mittlerweile<br />

wurde das umständliche Verfahren mit zwei Formularen<br />

zurückgenommen. Seit April können alle Vertragsärzte<br />

eine medizinische Rehabilitation verordnen und benötigen<br />

dafür nur noch ein Formular.<br />

Es zeigt sich aber doch, dass die Reha-Verordnung, will man<br />

sie korrekt vornehmen, einige Anforderungen stellt, mit denen<br />

man sich vertraut machen sollte. Nach wie vor verlangt<br />

der Reha-Antrag präzise Begründungen, klar umrissene Vor -<br />

aussetzungen und für das korrekte Ausfüllen eine gute<br />

Kenntnis des Formulars.<br />

Das hat auch der Gesetzgeber erkannt. In § 11 der Reha-<br />

Richtlinie empfiehlt er zur „Qualifikation der Vertragsärztin<br />

oder des Vertragsarztes“: „Die Beratung über und die Verordnung<br />

von Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

erfordern unter anderem spezielle Kenntnisse in der Anwendung<br />

der ICF, die nach den Weiterbildungsordnungen<br />

weitestgehend Gegenstand der ärztlichen Weiterbildung<br />

sind. Diese Kenntnisse sollten in mindestens einmal jährlich<br />

anzubietenden Fortbildungsveranstaltungen der Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen erweitert und vertieft oder erlangt<br />

werden.“<br />

56<br />

Dafür bietet die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)<br />

in einem ersten Schritt Vertragsärzten eine Online-Fortbildung<br />

zur medizinischen Rehabilitation an. Sie steht im Fortbildungsportal<br />

der KBV zur Verfügung und ergänzt das bisherige<br />

Fortbildungsangebot zu Arzneimitteln und MRSA. Die<br />

KBV hat das Programm erarbeitet, um insbesondere Ärzten,<br />

die bisher keine Leistungen der medizinischen Rehabilitation<br />

verordnet haben, die zu beachtenden Grundlagen und<br />

Besonderheiten näher zu bringen.<br />

Die Teilnahme an einer Fortbildung ist nicht verpflichtend,<br />

aber durchaus sinnvoll. Die KVN plant, in den nächsten Monaten<br />

eine eigene Fortbildungsveranstaltung zum Thema<br />

„Reha-Verordnung“ anzubieten. Der Termin wird rechtzeitig<br />

bekannt gegeben.<br />

■ KVN<br />

Fortbildungsinhalt und Lernzielkontrolle<br />

Der Lerninhalt der KBV-Forbildung gliedert sich in folgende<br />

Themenbereiche:<br />

- Rahmenbedingungen der Rehabilitation<br />

- Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung<br />

und Gesundheit (ICF)<br />

- Einleitung und Verordnung einer Rehabilitation<br />

Anwendungsbeispiele.<br />

- Die Lernzielkontrolle erfolgt über zehn Multiple-Choice-Fragen.<br />

Beantwortet der Arzt alle zehn Fragen richtig,<br />

erhält er zwei CME-Punkte. Für sieben bis neun richtige<br />

Antworten wird ein CME-Punkt vergeben. Bei weniger<br />

als sieben richtig beantworteten Fragen kann die<br />

Lernzielkontrolle bis zu zweimal wiederholt werden. Dabei<br />

ist eine Wiederholung frühestens nach 24 Stunden<br />

möglich. Auf Wunsch des Arztes werden die CME-Punkte<br />

elektronisch an seine Ärztekammer übertragen und<br />

dem Fortbildungskonto gutgeschrieben.<br />

Die Online-Fortbildung wurde durch die Ärztekammer Berlin<br />

zertifiziert.<br />

Die KBV hat im Internet eine Themenseite zur Reha-Verordnung<br />

veröffentlicht. Hier findet sich auch der Link zur<br />

Online-Fortbildung:<br />

http://www.kbv.de/html/rehabilitation.php<br />

niedersächsisches ärzteblatt<br />

Foto: KKH


✂<br />

Praxis & Versorgung<br />

Hygiene ist das A und O!<br />

Informationsstrecke Hygiene & Medizinprodukte<br />

Thema: Qualifikation des Personals für die Aufbereitung von<br />

Medizinprodukten<br />

Foto: MEV<br />

Mit der Aufbereitung darf gemäß § 3 Abs. 2 MPBetreibV nur<br />

entsprechend qualifiziertes Personal beauftragt werden. Vor -<br />

ausgesetzt wird die „Sachkenntnis des Personals“ zur Aufbereitung<br />

von Medizinprodukten, wobei die Anforderungen<br />

an die Sachkenntnis in Anlage 6 der KRINKO/BfArM-Empfehlung<br />

„Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung<br />

von Medizinprodukten“ festgelegt sind. Die Aufbereitung<br />

soll nach den anerkannten Regeln der Technik erfolgen<br />

und den Stand von Wissenschaft und Technik berücksichtigen.<br />

Daher ist eine sach- und fachgerechte Aufbereitung von<br />

Medizinprodukten ein unverzichtbares Muss in der täglichen<br />

Praxis.<br />

Erläuterung der Anlage 6 „Sachkenntnis<br />

des Personals“ aus der KRINKO/BfArM-<br />

Empfehlung<br />

Die Sachkenntnis für die Aufbereitung von Medizinprodukten<br />

umfasst folgende Inhalte:<br />

- Instrumentenkunde (ggf. fachgruppenspezifisch)<br />

- Kenntnisse in Hygiene/Mikrobiologie (einschließlich<br />

Übertragungswege)<br />

8 | 2016<br />

- Risikobewertung und Einstufung von Medizinprodukten<br />

gemäß der Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene<br />

und Infektionsprävention beim Robert<br />

Koch-Institut (RKI) und des Bundesinstitutes für Arzneimittel<br />

und Medizinprodukte (BfArM) zu den „Anforderungen<br />

an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten“<br />

Schwerpunkte der Aufbereitung:<br />

- sachgerechtes Vorbereiten (Vorbehandeln, Sammeln,<br />

Vorreinigen, Zerlegen)<br />

- Reinigung, Desinfektion, Spülung und Trocknung<br />

- Prüfung auf Sauberkeit und Unversehrtheit<br />

- Pflege und Instandsetzung<br />

- Funktionsprüfung<br />

- Kennzeichnung<br />

- Verpackung und Sterilisation<br />

- dokumentierte Freigabe der Medizinprodukte zur Anwendung/Lagerung<br />

Des Weiteren müssen die räumlichen und organisatorischen<br />

Aspekte der Aufbereitung, das Erstellen von Verfahrens- und<br />

57


✂<br />

Praxis & Versorgung<br />

Arbeitsanweisungen zur Aufbereitung und die verschiedenen<br />

Rechtsnormen (MPG, MPBetreibV, BioStoffV) berücksichtigt<br />

werden. Um die Qualität der Prozesse und ein<br />

gleichbleibendes Verfahren sicher zu stellen, müssen in der<br />

Praxis die verschiedenen Einzelschritte in Arbeitsanweisungen<br />

dargestellt werden. Diese Arbeitsanweisungen sind<br />

nicht nur Arbeitsgrundlage für die mit der Aufbereitung betrauten<br />

Mitarbeiter, sondern auch Voraussetzung für die geforderten<br />

validierten Verfahren.<br />

Eine Qualifikation wird vermutet, sofern in einer nachgewiesenen<br />

Ausbildung in entsprechenden Medizinalfachberufen<br />

diese Inhalte in den Rahmenlehrplänen verankert sind<br />

und die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen wurde. Wenn<br />

Inhalte im Rahmen der Ausbildung teilweise nicht bzw. nicht<br />

im aktuellen Stand vermittelt wurden, sind sie durch Besuch<br />

geeigneter Fortbildungsveranstaltungen zu ergänzen bzw. zu<br />

aktualisieren. Ohne Nachweis einer Ausbildung in entsprechenden<br />

Medizinalfachberufen ist eine fachspezifische Fortbildung,<br />

z.B. in Anlehnung an die Fachkunde-Lehrgänge gemäß<br />

den Qualifizierungsrichtlinien der Deutschen Gesellschaft<br />

für Sterilgutversorgung e.V. (DGSV) oder durch Fortbildungsangebote<br />

der Heilberufskammern oder staatlichen<br />

Institutionen erforderlich. Zu den Anforderungen an die<br />

Sachkenntnis wird auch auf die Informationsangebote von<br />

Körperschaften des öffentlichen Rechts und von Fachgesellschaften,<br />

wie z.B. der DGSV hingewiesen (Auszug aus der<br />

KRINKO/BfArM-Empfehlung Anlage 6).<br />

■ KVN<br />

Folgender Aufbereitungskreislauf nach der KRINKO/ BfArM-<br />

Empfehlung ist einzuhalten:<br />

Ausführliche und weiterführende<br />

Informationen finden Sie unter den<br />

folgenden Links<br />

Abb.: Kompetenzzentrum (CoC) Hygiene und Medizinprodukte der Kassenärztlichen Vereinigungen und der KBV<br />

a http://www.kvn.de/Praxis/Qualitaetssicherung/<br />

Hygiene-und-Medizinprodukte/Hygiene/<br />

(Hier finden Sie den Download zum Hygiene-Leitfaden)<br />

a http://www.kvn.de/Praxis/Qualitaetssicherung/<br />

Hygiene-und-Medizinprodukte/Gesetze,-Empfehlungen,<br />

-Richtlinien/<br />

Die KVN bietet in ihrem Seminarprogramm an den meisten<br />

ihrer Standorte regelmäßig Fortbildungsseminare zur<br />

Hygiene in Arztpraxen an. Mehr dazu unter<br />

a www.kvn.de > Seminarangebot > Qualiäts- und Praxismanagement<br />

Hygiene-Berater der KV-Niedersachsen<br />

Frau Marlen Hilgenböker<br />

Tel.: (05 11) 3 80 - 33 11,<br />

E-Mail: marlen.hilgenboeker@kvn.de<br />

Frau Petra Naumann<br />

Tel.: (05 11) 3 80 - 32 20<br />

E-Mail: petra.naumann@kvn.de<br />

58<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Praxis & Versorgung<br />

Ausbildungskosten der Kinder als<br />

Betriebsausgabe absetzbar?<br />

Studienkosten für die eigenen Kinder sind nicht abzugsfähig, da es sich bei<br />

den Aufwendungen für die Ausbildung der eigenen Kinder um Kosten der<br />

privaten Lebensführung handelt<br />

Ein Steuerpflichtiger machte die Kosten für das Studium seiner<br />

bei ihm angestellten Kinder als Betriebsausgabe steuermindernd<br />

in seiner Einkommensteuererklärung geltend.<br />

Der Steuerpflichtige war Einzelunternehmer und Inhaber einer<br />

Unternehmensberatung. Die Kinder waren geringfügig<br />

beschäftigt und erhielten eine Vergütung von 350 Euro. Sie<br />

hatten laut Arbeitsvertrag keinen Anspruch auf bezahlten Urlaub.<br />

Die Kinder waren projektbezogen zwischen fünf und<br />

zehn Stunden wöchentlich unterstützend in der Unternehmensberatung<br />

und im Ideenmanagement tätig.<br />

Nach dem Abitur nahm der Sohn ein sechssemestriges Bachelor-Studium<br />

im Bereich „Business and Management Studies“<br />

auf. Der Steuerpflichtige schloss mit seinem Sohn eine<br />

schriftliche Vereinbarung. Danach verpflichtete sich das<br />

Unternehmen des Steuerpflichtigen sämtliche Ausbildungskosten<br />

für das Bachelor-Studium des Sohnes zu tragen. Im<br />

Gegenzug verpflichtete sich der Sohn nach bestandener Abschlussprüfung<br />

zum „Bachelor of Science“ sein Arbeitsverhältnis<br />

für drei Jahre im Unternehmen des Steuerpflichtigen<br />

fortzusetzen. Bei einer vorzeitigen Kündigung des Arbeitsverhältnisses<br />

sollte der Sohn verpflichtet sein, die Ausbildungskosten<br />

in Höhe von 38.000 Euro anteilig an das Unternehmen<br />

des Steuerpflichtigen zurückzuzahlen. Nach erfolgreichem<br />

Abschluss des Bachelor-Studiums absolvierte<br />

der Sohn ein viersemestriges Masterstudium im Studiengang<br />

„Corporate Management“, das er ebenfalls beendete. Im Anschluss<br />

an das Masterstudium war der Sohn im Unternehmen<br />

des Steuerpflichtigen angestellt und in den Bereichen<br />

„Marketing, Strategie und Projektmanagement“ sowie zur<br />

„Unterstützung im internen Controlling“ tätig. Die wöchentliche<br />

Arbeitszeit betrug 24 Stunden und die monatliche<br />

Vergütung 2.000 Euro. Im Arbeitsvertrag war vereinbart,<br />

dass der Sohn drei Jahre nach Abschluss des Masterstudiums<br />

im Unternehmen des Steuerpflichtigen tätig sein müsse und<br />

ansonsten die Studienkosten auch bei einer Kündigung durch<br />

den Steuerpflichtigen anteilig zurückzuzahlen habe.<br />

Die Tochter des Steuerpflichtigen nahm nach dem Abitur ein<br />

Bachelor-Studium im Fachbereich „Betriebswirtschaftslehre“<br />

auf. Mit der Tochter schloss der Steuerpflichtige eine ähnliche<br />

Vereinbarung wie mit seinem Sohn.<br />

Im Sekretariat des Unternehmens war eine familienfremde<br />

Mitarbeiterin in Vollzeit beschäftigt. Mit dieser Mitarbeiterin<br />

vereinbarte der Steuerpflichtige ebenfalls die Kostenübernahme<br />

für ein von der Mitarbeiterin aufgenommenes<br />

Bachelor-Studium. Im Gegenzug verpflichtete sich die Mitarbeiterin<br />

für drei Jahre im Unternehmen des Steuerpflichtigen<br />

tätig zu sein. Bei einer vorzeitigen Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />

war sie zur Rückzahlung der gesamten Studienkosten<br />

in Höhe von ca. 10.000 Euro verpflichtet. Die<br />

Mitarbeiterin kündigte noch während des Studiums und<br />

zahlte die bis zu diesem Zeitpunkt vom Steuerpflichtigen getragenen<br />

Studiengebühren in Höhe von ca. 6.000 Euro zurück.<br />

Diese Zahlung behandelte der Steuerpflichtige im Jahr<br />

der Zahlung durch die Mitarbeiterin als Betriebseinnahme.<br />

Der Steuerpflichtige machte sämtliche von ihm getragenen<br />

Studienkosten als Betriebsausgaben in seiner Einkommensteuererklärung<br />

geltend. Das Finanzamt erkannte die Studienkosten<br />

insgesamt nicht als Betriebsausgabe an.<br />

Das Finanzgericht Münster hat die Studienkosten nur soweit<br />

zum Betriebsausgabenabzug zugelassen, wie diese durch die<br />

Mitarbeiterin erstattet worden sind. Dagegen seien die Studienkosten<br />

für die eigenen Kinder grundsätzlich nicht abzugsfähig,<br />

da es sich bei den Aufwendungen für die Ausbildung<br />

der eigenen Kinder um Kosten der privaten Lebensführung<br />

handele. Dies ergebe sich daraus, dass Eltern aus<br />

unterhaltsrechtlichen Gründen verpflichtet seien, die Kosten<br />

für eine „angemessene Vorbildung zu einem Beruf“ der Kinder<br />

zu tragen. Der Betriebsausgabenabzug der Ausbildungskosten<br />

sei ausnahmsweise zulässig, wenn die Übernahme<br />

der Ausbildungskosten vollständig oder zumindest<br />

ganz überwiegend betrieblich veranlasst sei. Dieser Ausnahmetatbestand<br />

war nach Ansicht des Finanzgerichts im<br />

vorliegenden Fall nicht erfüllt.<br />

Dr. Jörg Schade, Dipl.-Kfm.<br />

Steuerberater und Wirtschaftsprüfer und<br />

Jürgen Tobergte<br />

Steuerberater, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht<br />

beide BUST-Steuerberatungsgesellschaft mbH, Hannover<br />

8 | 2016<br />

59


Praxis & Versorgung<br />

Neuerscheinungen<br />

Schulterverletzungen<br />

nicht auf die leichte<br />

Schulter genommen<br />

Grim,Casper und Martin Engelhardt<br />

(Hrsg.): Die Sportlerschulter, Diagnostik,<br />

Be-handlungsmanagement, Rehabilitation.<br />

Schattauer 2015. 376 Seiten, 385 vierfarbige<br />

Abbildungen, 99,99 Euro<br />

Schultergelenksprobleme sind auch in der allgemeinärztlichen<br />

Praxis keine Seltenheit. Sie können traumatischer, aber<br />

vor allem auch freizeit- oder sportbezogener Genese sein<br />

und treten ebenfalls im Zusammenhang mit cervikothorakalen<br />

Dysfunktionen und Stoffwechselerkrankungen wie<br />

Diabetes mellitus, Schilddrüsenstörungen und rheumatologischen<br />

Erkrankungen auf. Das jetzt vorliegende, insbesondere<br />

von Fachvertretern der Gesellschaft für Orthopädisch-<br />

Traumatologische Sportmedizin (GOTS) verfasste Buch geht<br />

auf diagnostische Verfahren und Untersuchungstechniken,<br />

Injektionstechniken an der Schulter, Pathologie und Operationstechniken,<br />

sportartspezifische Aspekte und Rehabilitation<br />

sowie Prävention ein. Die diagnostischen Verfahren werden<br />

anhand einer Auswahl klinisch relevanter Tests mittels<br />

Prüfung des aktiven und passiven Bewegungsumfangs durch<br />

exzellente Farbabbildungen veranschaulicht. Zur Darstellung<br />

kommt auch die bildgebende Diagnostik: Röntgen, CT,<br />

MRT und Ultraschall, unter besonderer Berücksichtigung der<br />

speziellen Pathologien bei der Sportlerschulter. Weiter werden<br />

die Injektionstechniken an der Schulter instruktiv dargestellt<br />

und die einzelnen Pathologien und Operationstechniken<br />

in ihrer ganzen Bandbreite strukturiert nach Einleitung,<br />

Klassifikation, Pathogenese, klinische Untersuchung,<br />

bildgebende Diagnostik, Therapie und Nachbehandlung besprochen.<br />

Der Abschnitt sportartspezifische Aspekte widmet<br />

sich den Anforderungsprofilen der einzelnen Sportdisziplinen<br />

und den damit verbundenen Verletzungsmechanismen<br />

und sportartspezifischen Belastungen und Beanspruchungen.<br />

Der Teil Rehabilitation und Prävention vermittelt die<br />

phasenweise ablaufende Trainingstherapie nach Verletzungen<br />

unter Beachtung der jeweils spezifischen Belastungen<br />

und Verletzungsmechanismen bei den unterschiedlichen<br />

Sportarten. Ein anspruchsvolles Fachbuch, das über die Thematik<br />

differenziert und detailliert informiert und sich auch<br />

als Nachschlagwerk nutzen lässt.<br />

■ Kok<br />

Im Gleichgewicht<br />

bleiben<br />

Optimales Balancetraining. Evidenz-basierte<br />

Prävention und Rehabilitation in Sport und<br />

Alltag. 271 Seiten, 52 Abb. und Tab., Broschur,<br />

November 2015. 39,80 Euro. ISBN 978-<br />

3-943996-56-2<br />

60<br />

Balancedefizite sind häufig verantwortlich für Kapsel-Band-<br />

Verletzungen nach Sportunfällen, z. B. an Sprunggelenk und<br />

Knie. Der Autor dieses Buches – Facharzt für Allgemeine, Plastische<br />

und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Sport- und<br />

Rettungsmedizin mit eigener Praxis für Sportmedizin und<br />

Handchirurgie in Hannover – vermittelt basierend auf Erfahrungen<br />

aus seiner Sportpraxis den aktuellen medizinischen<br />

Wissensstand zum Balancetraining für unterschiedliche Sportarten,<br />

Alters- und Krankheitsgruppen. Dabei stellt er aktuelle<br />

Studien zum Balancetraining vor und bewertet sie anhand evidenzbasierter<br />

Kriterien. Der Einfluss des Balancetrainings auf<br />

den Verlauf unterschiedlicher Krankheitsbilder und seine Bedeutung<br />

für die Verletzungsprävention bei verschiedenen<br />

Sportarten stehen im Fokus. Der Autor erläutert seinen Lesern<br />

auf praktische Art und Weise, mit welchen Balancemitteln und<br />

vor allem auch wie sie ein sportartspezifisches Balancetraining<br />

ausführen sollten. Das Buch richtet sich an Sportmediziner<br />

und Medizinstudenten sowie Trainer, Übungsleiter und<br />

Betreuer von Patientensportgruppen, wie z. B. Reha- und Osteoporose-Gruppen,<br />

Rückenschule und Seniorensportgruppen.<br />

Aber auch der interessierte Sportler selbst ist angesprochen,<br />

der sich Tipps und Anregungen holen möchte, um mit<br />

einem verbesserten Koordinationsvermögen Verletzungen<br />

beim Sport zu vermeiden.<br />

■<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Praxis & Versorgung<br />

Ab in den Urlaub - Die KBV informiert über<br />

Urlausvertretungen<br />

Für die Zeit ihres Urlaubs müssen Vertragsärzte für ihre<br />

Sprechstunden eine Vertretung in der Umgebung organisieren.<br />

Das gilt auch, wenn sie nur einen Tag frei nehmen. Zudem<br />

müssen die Patienten sowie die Vertretung informiert<br />

werden. – Was Vertragsärzte zu beachten haben, wenn sie<br />

für die Urlaubszeit ihre Praxis schließen, hat die Kassenärztliche<br />

Bundesvereinigung (KBV) auf einer eigenen Themenseite<br />

zusammengefasst. Verlinkt sind auch ein Video<br />

zum Thema sowie die vertraglichen Grundlagen der Urlaubsregelungen.<br />

■<br />

a http://www.kbv.de/html/1150_23496.php<br />

Medizinisches Kreuzworträtsel/iPod zu gewinnen<br />

1 2 3 4 5<br />

2<br />

3 6 7 8 <br />

9 10 11 12 13 <br />

14<br />

15 16<br />

4<br />

17<br />

7 12<br />

18<br />

19 <br />

8<br />

20<br />

21 22 23 24<br />

9<br />

25 26 27 <br />

<br />

5 <br />

Senkrecht<br />

1 Bakterienfärbung 2 Einteilung der Epiphysenverletzungen im Kindes und<br />

Jugendalter (Eponym) 3 Gemisch von zwei normalerweise nicht mischbarer<br />

Flüssigkeiten 4 Nasenlöcher 5 Halbmondförmig: ...lunar 6 Einteilung<br />

von ventrikulären Extrasystolen (Eponym) 7 Chem. Elementsymbol für Natrium<br />

8 Hyperaldosteronismus (Eponym) 11 Bipolare Brustwandableitung<br />

im kleinen Herzdreieck (Eponym) 13 Lat.: durch die Haut 16 Krankhafter<br />

Durchtritt des Magens durch das Zwerchfell im Bereich des Schlitzes für<br />

den Durchtritt der Speiseröhre: ...hernie 19 Abk. für Ejektionsfraktion 20<br />

Teil des Wirkelkörpers 21 Bewegungsmass für die Brustwirbelsäule (Eponym)<br />

23 Operative Entfernung eines Hirnlappens: ...tomie 24 Stillstand des<br />

Blutflusses 25 Lat.: Fuss 26 Sebum 27 Impressionsfraktur bei einer Schulterluxation:<br />

...-Sachs Läsion 32 Vom Mund weggelegener Teil: ...oral 33 Einteilung<br />

der Mittelgesichtsfrakturen: ... Fort (Eponym) 35 Ovum<br />

28<br />

13<br />

29<br />

15<br />

30 <br />

31 32 33 34 35<br />

36 37<br />

17<br />

14 16 38 6<br />

Waagerecht<br />

1 Klinisches Zeichen bei Rheumatoider Arthritis: Zusammendrücken der<br />

Hand in Höhe der Fingergrundgelenke (Eponym) 9 Stimmritze: ... glottis<br />

10 Abrupter Übergang von Hyperkinese zu Akinese bei fortgeschrittenem<br />

M. Parkinson: ...-Off Phänomen 12 Morphinderivat, hat keine schmerzlindernde<br />

oder euphorisierende Wirkung, wird als Brechmittel eingesetzt:<br />

...morphin 14 Schädeldeformität: ...schädel 15 Uteruskontraktion in der<br />

Schwangerschaft 17 Teil des Gehirns 18 Laterale Schenkelhernie (Eponym)<br />

20 Einseitig: ...lateral 22 Wind, Blähung 25 Gibbus, Abszess und Paresen<br />

als Spätkomplikation einer Spondylitis tuberculosa, ...-Trias (Eponym) 27<br />

Regel aus der forensischen Traumatologie, nach der Verletzungen oberhalb<br />

dieser Linie am ehesten durch Schläge und unterhalb dieser Linie<br />

wahrscheinlich durch Stürze entstanden sind: ...krempenregel 28 Akzessorisches<br />

Bündel im Herzerregungsleitungssystem (Eponym) 29 Mittel gegen<br />

Osteoporose: ...phosphonat 30 Abk. für Anonyme Alkoholiker 31 Abk.<br />

für Ultraschall 32 Störung der peripheren Nerven, bei der normalerweise<br />

nicht schmerzhafte Berührungen als schmerzhaft empfunden werden:<br />

...dynie 34 Teil des Auges 36 Unterhalb des Zwerchfells gelegen: ...diaphragmal<br />

37 Übersteigerte Ich-Bezogenheit: ...manie 38 Palpebra<br />

<br />

<br />

Bitte senden Sie das Lösungswort auf einer Postkarte oder per Fax an die<br />

KVN Pressestelle, Berliner Allee 22, 30175 Hannover,<br />

Fax (05 11) 3 80 - 34 91. Aus den richtigen Zusendungen werden die drei<br />

Gewinner gezogen. Die Ziehung erfolgt unter rechtlicher Aufsicht.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Einsendeschluss für dieses Rätsel ist der 14. September 2016<br />

Das Lösungswort unseres Julirätsels lautete „Ambulantisierung“.<br />

Die Gewinner unseres Junirätels (Lösungswort „Betreuungsstrukturvertrag“) sind:<br />

Dr. Marion Hinse Dr. Yevgen Mikhlin Dr. Sandra Schulz<br />

Haselaischaftsweg 10 Tiestestr. 32<br />

Höpfnerstr. 3<br />

49088 Osnabrück 30171 Hannover 30459 Hannover<br />

8 | 2016<br />

61


Praxis & Versorgung<br />

Das Telefon als Sinusknoten der Praxis<br />

Tipps zur Umstellung der Praxis-Telefonanlage von ISDN auf Voice over IP<br />

Das Praxistelefon ist die Zentrale einer Praxis und immer<br />

noch der Hauptkommunikationsstrang nach außen. Es klingelt<br />

immer vorn an der Anmeldung und eine freundliche Praxismitarbeiterin<br />

erledigt die Anrufe. So selbstverständlich<br />

läuft es in den meisten Praxen seit Jahren mit dem bewährten<br />

ISDN Anschluss.<br />

Wer macht sich da schon Gedanken um<br />

den Praxistelefonanschluss.<br />

Die „IPsierung“ aller Praxen rückt aber immer näher. Irgendwie<br />

haben die meisten Kolleginnen und Kollegen schon<br />

einmal davon gehört oder sie sind in Sachen „IP“ schon kontaktiert<br />

worden. Grundtenor der Infos: ISDN Telefonanschlüsse<br />

in der Praxis sind bald Geschichte.<br />

Ob man will oder nicht - man kann nur den digitalen Weg<br />

gehen. ISDN wird komplett abgeschafft. Die Trennung in<br />

analogen Telefonanschluss mit zusätzlichem DSL Anschluss<br />

und Signalsplitterbox, Router etc. fällt dann komplett weg.<br />

Es gibt nur noch das Internet. Darüber wird dann telefoniert<br />

und parallel werden alle weiteren Datendienste abgewickelt.<br />

Das Internet ist jetzt so stark, dass das Telefonieren nur noch<br />

einer unter vielen Datenströmen ist.<br />

Wie erfährt die Praxis von der Umstellung?<br />

Oft geschieht die Information über die Umstellung mittels<br />

eines Briefes: Absender ist zum Beispiel die Telekom Bonn.<br />

Wer diesen Brief nicht öffnet oder nur oberflächlich liest und<br />

nicht reagiert, ist schon über den ersten Stolperstein gefallen:<br />

In dem Brief wird auf die drohende Kündigung des Praxisanschlusses<br />

hingewiesen. Dieses Schreiben wird leicht als<br />

Werbung gedeutet, mit der Gefahr, in der Flut der Praxispost<br />

nicht wahrgenommen zu werden. Einige Wochen später<br />

kommt noch ein zweiter Brief, in dem dann die Kündigung<br />

des Anschlusses mit genauem Datum mitgeteilt wird.<br />

62<br />

Wahrscheinlich sind die meisten Praxisanschlüsse von der<br />

Deutschen Telekom. Wenn es andere Anbieter sind, nutzen<br />

diese aber das Netz der Telekom, so dass, wenn eine bestimmte<br />

Region umgestellt wird, auch die anderen Anbieter<br />

mitbetroffen sind. Bis 2018 sollen alle ISDN Anschlüsse in<br />

Deutschland umgestellt sein. Die Telekom geht regional unterschiedlich<br />

schnell vor. Die Latenz zwischen Ankündigung<br />

und Abmeldung ist lang genug, so dass die viel beschäftigten<br />

Praxisinhaber das Thema verdrängen oder in die Ablage<br />

verschieben.<br />

Wenn dann in einer Region tatsächlich umgestellt wird, sind<br />

auch andere Firmenanschlüsse betroffen, so dass hier eventuell<br />

kein schneller Termin zu Umstellung vor Ort mehr frei<br />

ist (Windhundprinzip).<br />

Wie geht diese Umwandlung in der Praxis?<br />

Es ist sinnvoll prophylaktisch Kontakt mit der Telekom aufzunehmen.<br />

Denn nur dort ist bekannt, wie weit der aktuelle<br />

Ausbau fortgeschritten ist.<br />

Es gibt dafür sogar ein eigenes „Migrationsteam“. Dieses<br />

Team können sie unter der kostenfreier Rufnummer 0800<br />

330 1335 erreichen. Bitte sagen sie, dass es sich bei ihrem<br />

Anschluss um eine Arztpraxis handelt. Dann werden sie zum<br />

„Ärzteteam“ weitergestellt. Sie können auch per Mail (Migrationsbegleiter@telekom.de)<br />

Kontakt aufnehmen.<br />

Kontakt aufnehmen ist der erste Schritt, um nachher nicht<br />

ohne Anschluss zu sein. Wer spät reagiert hat, muss unter<br />

Umständen mit tagelanger Nichterreichbarkeit seiner Praxis<br />

kämpfen.<br />

Im Regelfall wird ihnen ein neuer Vertrag und ein neuer<br />

Router angeboten, der das digitale Signal (IP) empfängt und<br />

dann für die vorhandene Hardware (Telefonanlage etc.) einen<br />

ISDN Anschluss emuliert.<br />

Die Kosten des neuen Anschlusses werden dem des alten<br />

entsprechen. Die Rufnummer bleibt gleich. Der Router kostet<br />

ca. 250 Euro zuzüglich einer Anschlusspauschale vor Ort.<br />

So kommen im Regelfall rund 500 bis 600 Euro Umstellungskosten<br />

zusammen. Die Hardware kann meistens weiter<br />

genutzt werden.<br />

Die „Migrationsbegleiter“ der Telekom senden vorab eine<br />

Hardwarecheckliste. Diese sollte möglichst genau ausgefüllt<br />

werden, denn es gibt wie immer auch Sonderfälle: Alarmanlagen,<br />

EC-Cash Geräte, Münztelefone, Aufzugsnotrufe,<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Praxis & Versorgung<br />

Foto: MEV<br />

Hausnotrufe, Abrechnungssysteme (KV-Safenet), GUS-Boxen,<br />

Fritzfax mit PCI Karte, Praxis-TV-Systeme und Laborabrufe<br />

sind meistens noch ISDN basiert an die Praxis angebunden.<br />

Hier muss ein höherer Aufwand bei der Umstellung<br />

betrieben werden, denn zur reinen Telefonie und Internetnutzung,<br />

kommt noch die Integration der Dienste und<br />

Hardware der Drittanbieter hinzu. Dies kann unter Umständen<br />

deutlich mehr kosten. Im Härtefall kann durch das<br />

„Ärzteteam“ der Telekom auch der Umschalttermin noch etwas<br />

nach hinten verschoben werden.<br />

Dies geht aber nur, wenn dort die besondere Situation der<br />

Praxisumstellung bekannt ist. Zweigpraxen brauchen, wenn<br />

sie EDV-technisch mit der Hauptpraxis über einen gemeinsamen<br />

Server laufen auch eine sorgfältig geplante vorausschauende<br />

Anbindung.<br />

Die Dringlichkeit und die Bedeutung einer solchen Umstellung<br />

gehen im Praxisalltag oft unter. Ich befinde mich gerade<br />

im Umstellungsprozess und muss auch eine Zweigpraxis<br />

integrieren. Es gibt viele Anbieter und sogenannte<br />

Fachleute mit Lösungen. Ich will die Lösungen und Funktionen<br />

aber auch verstehen.<br />

Darüber hinaus stehen die Kolleginnen und Kollegen in den<br />

Startlöchern für die per Gesetz verordneten „E-Health-Lösungen“,<br />

die unser Gesundheitssystem verändern werden.<br />

Alles Vernetzte funktioniert nur über eine stabile Telefonie<br />

in der Praxis. Hier ist der Anknüpfpunkt für die digitale Zukunft<br />

in der ambulanten Medizin. Wir brauchen mehr Informationen<br />

und mehr Möglichkeiten der Steuerung, damit<br />

es nicht wieder überall Insellösungen gibt. Ein Erfahrungsportal<br />

bei der KVN (dieser Artikel könnte der Start sein) böte<br />

Möglichkeiten des interkollegialen Austausches und der<br />

direkteren Kommunikation mit dem Telefondienstleister, damit<br />

der Praxisinhaber am Ende nicht allein ist, wenn es<br />

Schwierigkeiten gibt.<br />

Wir alle profitieren von einer gelungenen Umstellung. Das<br />

ist auch Work-Life-Balance.<br />

Dr. med. Thomas Carl Stiller<br />

FA f. Allgemeinmedizin<br />

Niedergelassen in eigener Praxis.<br />

www.stillermed.de<br />

8 | 2016<br />

63


Praxis & Versorgung<br />

Schulden sparen Steuern<br />

Eigenkapital: Auf den richtigen Einsatz kommt es an<br />

Wer eine größere Investition in die Praxis plant und diese über<br />

einen Kredit finanzieren möchte, müsse auch immer entsprechend<br />

Eigenkapital aufbringen. Das glauben immer noch<br />

viele Ärzte. Aber wie wird das vorhandene Eigenkapital sinnvoll<br />

eingesetzt und wieviel ist tatsächlich notwendig?<br />

Der Schlüssel zu einer guten Fremdfinanzierung liegt darin,<br />

bei der Planung der Finanzierungsstruktur alle geschäftlichen<br />

und privaten Finanzierungen mit einzubeziehen. So kann<br />

es sinnvoll sein, vorhandenes Eigenkapital zur Entschuldung<br />

von privaten Krediten zu verwenden, um die gesamten Finanzierungskosten<br />

zu optimieren. Eine Standardlösung, die<br />

für alle Ärzte und deren Vorhaben gleichermaßen zutrifft,<br />

gibt es jedoch nicht.<br />

Sinnvoll ist vor der Investitionsentscheidung eine Wirtschaftlichkeitsberechnung.<br />

Wie viele Patienten kommen für die Behandlung<br />

in Frage, kann zusätzliches Honorar erwirtschaftet<br />

werden und welche Kosten entstehen durch die Praxisinvestition?<br />

Auf Basis der Planung kann dann eine fundierte Entscheidung<br />

bezüglich der Finanzierungsstruktur und für oder<br />

gegen den Einsatz von Eigenkapital getroffen werden.<br />

„Ist die Wirtschaftlichkeit und Rentabilität der Investition gegeben,<br />

ist auch der Verzicht auf Eigenkapitaleinsatz möglich.<br />

Das gilt selbst für hohe Investitionen, wie etwa in den Aufkauf<br />

von Praxissitzen zur Expansion oder in hochpreisige Geräte<br />

zur Erweiterung des Praxisspektrums. Entscheidend ist,<br />

dass die Investition im Einklang mit der Praxisstrategie steht<br />

und Honorarchancen bringt, die eine Rückführung des Darlehens<br />

ermöglichen“, sagt Adalbert Kurkowski, Leiter Zielgruppenmanagement<br />

der Deutschen Bank.<br />

Eine Praxisfinanzierung ohne Eigenkapitaleinsatz kann sich<br />

unterm Strich sogar positiv auswirken, erläutert Kurkowski.<br />

Zinsen für betriebliche Darlehen werden als Praxisausgaben<br />

verbucht und reduzieren das zu versteuernde Einkommen,<br />

also auch die jährliche Steuerbelastung. Anders verhält es<br />

sich bei privaten Darlehen, wie einer Baufinanzierung für<br />

die eigengenutzte Immobilie: Zins und Tilgung müssen hier<br />

aus dem verfügbaren Nettoeinkommen bedient werden. Um<br />

die Finanzierung auch unter steuerlichen Gesichtspunkten<br />

optimal aufzustellen, empfiehlt Kurkowski, den Steuerberater<br />

frühzeitig in die Gespräche einzubinden.<br />

In der Planung lohne es sich immer, einen Finanzpartner mit<br />

einem breiten Spektrum an Finanzierungslösungen zu Rate<br />

zu ziehen. „Ein auf Heilberufe spezialisierter Bankberater mit<br />

Branchen-Know-how, kann dabei unterstützen, die individuell<br />

optimale Finanzierungslösung auszuloten, die dann die<br />

geschäftliche und private Situation des Arztes berücksichtigt“,<br />

führt Kurkowski aus.<br />

■ KVN/Deutsche Bank<br />

Seminarangebot der KVN<br />

Unser komplettes Seminarangebot<br />

für Praxisinhaber und -mitarbeiter<br />

finden Sie in der Seminarbroschüre<br />

2016 (Beilage der November-<br />

Ausgabe 2015 des niedersächsischen<br />

ärzteblatts) oder tagesaktuell<br />

auf der Homepage der KVN<br />

unter www.kvn.de/Seminarangebot.<br />

Es werden nur schriftliche<br />

Anmeldungen angenommen.<br />

Nutzen Sie dafür das Anmeldeformular<br />

auf unserer Homepage<br />

unter<br />

http://www.kvn.de/Seminarangebot/.<br />

2016<br />

Seminarangebote<br />

für PraxisinhaberInnen<br />

und PraxismitarbeiterInnen<br />

Qualitäts- und Praxismanagement<br />

Gerne können Sie sich an unsere Ansprechpartner<br />

wenden:<br />

Frau Marlen Hilgenböker<br />

Tel.: (05 11) 3 80 - 33 11, Fax-Nr. (05 11) 3 80 - 34 80<br />

E-Mail: fortbildung@kvn.de.<br />

Frau Heike Knief<br />

Tel.: (05 11) 3 80 - 33 79, Fax-Nr. (05 11) 3 80 - 34 80<br />

E-Mail: fortbildung@kvn.de.<br />

1WFB pEcOm001 Nieders Ärzteblatt 2015/11 $[ProductName] Ntz 1<br />

Kontaktadresse<br />

Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen,<br />

Unternehmensbereich Vertragsärztliche Versorgung,<br />

Berliner Allee 22, 30175 Hannover<br />

www.kvn.de<br />

1<br />

64<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Politik & Verbände<br />

Aus anderen KVen<br />

KV RLP: Zahnvorsorge<br />

ab sofort im<br />

„gelben Heft“<br />

Zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen sind ab sofort<br />

fester Bestandteil des gelben Kinderuntersuchungsheftes<br />

in der Südwestpfalz. In einem Pilotprojekt betreuen Zahnärzte<br />

systematisch Kinder vom ersten Milchzahn an. Dafür<br />

sind drei zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen für<br />

Kinder im Alter vom 6. bis zum 29. Lebensmonat vorgesehen.<br />

Die KZV Rheinland-Pfalz und die KV RLP setzen auf<br />

die Zusammenarbeit von Zahnärzten und Kinderärzten, um<br />

insbesondere die frühkindliche Karies zu stoppen. Bei den<br />

Kinderuntersuchungen U5 bis U7 verweist der Arzt verbindlich<br />

an den Zahnarzt. Studien belegen, dass bis zu 15<br />

Prozent der 2½-Jährigen von Milchzahnkaries betroffen sind<br />

– mit steigender Tendenz. Bislang haben Kinder erst ab dem<br />

30. Lebensmonat Anspruch auf Früherkennungsuntersuchungen<br />

beim Zahnarzt. Das ist oft zu spät, um den Milchzahnkaries<br />

noch einzudämmen. Das Pilotprojekt „Frühkindliche<br />

Karies vermeiden“ greift einer geplanten gesetzlichen<br />

Neuregelung vor. Künftig sollen rechtskräftige Verweise<br />

vom Kinderarzt an den Zahnarzt ins gelbe Kinderuntersuchungsheft<br />

und in der Folge zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen<br />

für Kleinkinder in den Leistungskatalog<br />

der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen werden.<br />

KV Berlin: Arztsitze<br />

gerechter auf<br />

Hauptstadt verteilt<br />

Der Berliner Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) sieht<br />

erste Erfolge in seinem Bemühen, Ärzte in Berlin dorthin zu<br />

bringen, wo sie am dringendsten gebraucht werden: in die<br />

überalterten und sozial schwachen Quartiere der Hauptstadt.<br />

In den vergangenen drei Jahren wurden 158 Praxen in Bezirke<br />

verlegt, die vorher eher unterdurchschnittlich versorgt<br />

waren. Seit dieser Zeit gibt es eine Verabredung der Stadt<br />

Berlin mit Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

Berlin (KV Berlin), dass Arztsitze nicht mehr in überversorgte<br />

Bezirke verkauft werden sollen. So kann etwa ein<br />

Gesundheitszentrum aus dem gut versorgten Charlottenburg<br />

nicht mehr einen Praxissitz aus einem schlechter versorgten<br />

Gebiet aufkaufen und nach Charlottenburg transferieren.<br />

Vielmehr muss für den Praxissitz vor Ort eine Nachfolge gefunden<br />

werden. Berlin gilt als mit Haus- und Fachärzten bestens<br />

versorgt. Daher gilt eine Zulassungssperre. Allerdings<br />

8 | 2016<br />

verteilen sich die Praxen auf die einzelnen Stadtgebiete sehr<br />

ungleichmäßig – in sozial schwächeren Bezirken und im<br />

Stadtrand war die ärztliche Versorgung ungewöhnlich<br />

schlecht geworden. Jetzt sieht Czaja diesen Negativtrend gestoppt.<br />

KVH: Kinderärzte flächen -<br />

deckend in Bereitschaft<br />

Die KV Hessen ergänzt als erste KV den<br />

Ärztlichen Bereitschaftsdienst (ÄBD) um<br />

ein flächendeckendes pädiatrisches Angebot. Der neue pädiatrische<br />

Bereitschaftsdienst (PBD) wird wie der ÄBD durch<br />

die KV Hessen betrieben, die auch Personalplanung und Honorierung<br />

übernimmt. In Hessen gab es bisher keine einheitliche<br />

Struktur des kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes.<br />

Die Dienstzeiten der Anlaufstellen unterscheiden sich stark.<br />

In ländlichen Gebieten gibt es kaum Angebote. Der neue<br />

PBD hat nunmehr verbindliche Kernzeiten: mittwochs und<br />

freitags von 16-20 Uhr und am Wochenende von 9-20 Uhr.<br />

Das kann aber an regionale Gegebenheiten noch angepasst<br />

werden. Für die 410 Kinder- und Jugendärzte in Hessen besteht<br />

eine Teilnahmepflicht, dafür eine Befreiung vom allgemeinen<br />

Notdienst. Die Dienstbelastung pro Arztsitz wird<br />

mit durchschnittlich 45 bis 72 Minuten pro Woche angegeben.<br />

Um die Dienstbelastung besser zu verteilen, ermöglicht<br />

es die KV Hessen Assistenzärzten der angeschlossenen Kinderkliniken,<br />

unter dem Dach der KV Dienste zu leisten.<br />

Südwest-KV verlängert Frist für VV-Wahlen<br />

Die KV Baden-Württemberg<br />

hat wegen Formfehlern auf<br />

den Listen zur Wahl der Vertreterversammlung<br />

die Wahlfrist<br />

verlängert. Auf den insgesamt 13 Listen, die den ärztlichen<br />

KV-Mitgliedern zugesendet worden sind, waren drei<br />

Fehler entdeckt worden, berichtete KV-Chef Dr. Norbert Metke<br />

den VV-Delegierten in Stuttgart. So wurde ein Kandidat<br />

zweimal auf einer Liste aufgeführt, ein anderer Bewerber war<br />

auf einer Liste notiert, auf der er gar nicht kandidierte. Nach<br />

stundenlanger, teils erregter Diskussion beschlossen die Delegierten,<br />

die Wahlfrist, die eigentlich bis 26. Juli angesetzt<br />

war, bis zum 15. September zu verlängern. Damit soll auch<br />

sichergestellt sein, dass trotz der Haupturlaubszeit alle<br />

Wahlberechtigten rechtzeitig die neuen Wahlunterlagen erhalten.<br />

■ KVN<br />

65


Politik & Verbände<br />

Risiko ohne Verantwortung?<br />

Der Entwurf des Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetzes bringt<br />

Überraschungen – und lässt noch einigen Klarstellungsbedarf offen<br />

Es ist ein ungewöhnlicher Schritt für die Politik: Der Referentenentwurf<br />

für ein „Gesetz zur Stärkung der Heil- und<br />

Hilfsmittelversorgung“ kippt die Anbindung der Heilmittelverordnung<br />

an die Grundlohnsumme. Und es soll flächendeckende<br />

Modelle zur Blanko-Verordnung geben. Fragt sich<br />

nur, wer haftet, wenn das aus dem Ruder läuft?<br />

Der Entwurf sieht vor, dass die Krankenkassenverbände in<br />

jedem Land Modellprojekte zur sogenannten Blanko-Verordnung<br />

auflegen sollen. Bisher gibt es das nur für Physiotherapeuten<br />

in bundesweit zwei Modellprojekte, für die erste<br />

Zwischenergebnisse vorliegen. Von ihnen erhofft sich das<br />

Ministerium eine „breitere Informationsgrundlage“ dafür, ob<br />

diese Versorgungsform in die Regelversorgung überführt werden<br />

soll.<br />

66<br />

Bei der Blanko-Verordnung bestimmt der Heilmittelerbringer<br />

auf Grundlage einer ärztlichen Verordnung selber über<br />

Auswahl, Dauer und Intensität einer Therapie. Kommt es<br />

wirklich dazu, müssten in jedem Land für Physiotherapeuten,<br />

Ergotherapeuten, Logopäden und Podologen solche Modelle<br />

etabliert werden.<br />

Bedenken der KVN<br />

So unterstützenswert die Absicht des Gesetzgebers auch ist,<br />

die Heilmittelversorgung der Patienten zu verbessern, macht<br />

der Vorstand der KVN doch in einer Stellungnahme für das<br />

niedersächsische Sozialministerium eine Reihe von Bedenken<br />

geltend.<br />

Da der Grundsatz der Beitragssatzstabilität für Heilmittelverträge<br />

aufgegeben wird, werden die Ausgaben aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach im Heilmittelbereich stärker ansteigen<br />

als sie es bereits durch die altersbedingte Mengenentwicklung<br />

tun würden, befürchtet die KVN. Ihre Forderung: In den<br />

Bundesrahmenvorgaben nach § 84 SGB V für das Heilmittelausgabenvolumen<br />

müssten diese Steigerungen zwingend<br />

berücksichtigt werden, und zwar auch für die regionalen<br />

Heilmittelvereinbarungen. Es dürfe nicht dazu kommen, dass<br />

niedersächsisches ärzteblatt<br />

Foto: DAK


Politik & Verbände<br />

in regionalen Prüfvereinbarungen Wirtschaftlichkeitsprüfungen<br />

eingeleitet werden, die aus den Ausgabensteigerungen<br />

durch die gesetzliche Entkoppelung vom Grundsatz der<br />

Beitragssatzstabilität resultieren.<br />

Auch bei der „Blankoverordnung“ befürchtet die KVN mögliche<br />

Fehlentwicklungen. Eine Vereinfachung der Heilmittelverordnung<br />

unter stärkerer Einbeziehung der Heilmittelerbringung<br />

bei gleichzeitiger Abgabe der Wirtschaftlichkeitsverantwortung<br />

wurde bereits in der Vergangenheit von<br />

weiten Teilen der Ärzteschaft befürwortet. Die geplanten Modellvorhaben<br />

zur Blankoverordnung begrüßt die KVN also<br />

durchaus als einen Schritt in diese Richtung. Danach soll der<br />

Arzt die Diagnose und die Indikation für die Heilmittelbehandlung<br />

stellen, der Therapeut soll über die Auswahl des<br />

Heilmittels, die Therapiedauer und die Frequenz der Behandlungseinheiten<br />

entscheiden.<br />

Hier kritisiert die KVN allerdings, dass sich im Gesetzentwurf<br />

keine Regelung findet, über die mit dieser Neuregelung<br />

die wirtschaftliche Verantwortung an den Heilmittelerbringer<br />

übergeht. Es gibt nur den Hinweis, dass in den Vereinbarungen<br />

die höhere Verantwortung der Heilmittelerbringer<br />

zu berücksichtigen ist. Dies ist aus Sicht der KVN eindeutig<br />

zu wenig. Mit der Entscheidung über die Auswahl des Heilmittels,<br />

die Therapiedauer und die Frequenz der Behand-<br />

lungseinheiten muss auch die Wirtschaftlichkeitsverantwortung<br />

an den Heilmittelerbringer übergehen.<br />

Kritisch sieht die KVN zudem, dass die Vereinbarung zu den<br />

Modellvorhaben ohne Beteiligung der KVen nur zwischen der<br />

GKV und den Heilmittelerbringerverbänden geschlossen werden.<br />

Es könnten also in solchen Vereinbarungen Regelungen<br />

getroffen werden, die Dritte, nämlich die niedergelassenen<br />

Ärzte, in deren Arbeitsalltag betreffen. Aus Sicht der KVN wäre<br />

eine Einbindung der KVen zwingend notwendig.<br />

Schließlich könnte die Ausstellung von Verordnungen problematisch<br />

werden. Denn ab dem 1. Januar 2017 dürfen<br />

Heilmittelverordnungen zu Lasten der GKV nur noch mittels<br />

einer von der KBV zertifizierten Software ausgestellt werden,<br />

die die Vorgaben der Heilmittelrichtlinie umsetzt. Die<br />

Heilmittelrichtlinie enthält gegenwärtig aber keine Vorgaben<br />

für eine Blankoverordnung. Insofern ist die praktische Umsetzung<br />

dieser Bestimmung derzeit ungeklärt. Zugleich verknüpft<br />

sich damit wieder die Frage, wie mit der Wirtschaftlichkeitsverantwortung<br />

letztlich umgegangen wird.<br />

Die Erfahrung zeigt, das Referentenentwürfe meist im weiteren<br />

Gesetzgebungsgang im Detail noch nachgebessert<br />

werden. Bleibt zu hoffen, dass auch in diesem Fall die begründeten<br />

Einwände der Fachverbände Gehör finden.<br />

■ KVN<br />

KBV: Ärzteschaft an Modellvorhaben zur<br />

Heilmittelversorgung beteiligen<br />

In Teilen begrüßt die Kassenärztliche Bundesvereinigung<br />

(KBV) den Referentenentwurf eines Gesetzes zur Stärkung<br />

der Heil- und Hilfsmittelversorgung. „Er enthält grundsätzlich<br />

positive Elemente. Einige Vorschläge haben wir aber,<br />

um das Gesetz noch besser auszugestalten“, sagte die stellvertretende<br />

Vorstandsvorsitzende, Dipl.-Med. Regina Feldmann,<br />

in Berlin.<br />

Positiv bewertet die KBV die geplante Aufnahme der Definition<br />

von Verbandmitteln in den Gesetzestext. Damit werde<br />

eine Abgrenzung zwischen klassischen Verbandmitteln und<br />

Mitteln der modernen Wundversorgung geschaffen. „Dadurch<br />

lassen sich Unsicherheiten der Ärzte bei Verordnungen<br />

ausräumen. Den Nutzen haben die Patienten mit einer<br />

noch zielgerichteteren Versorgung“, erklärte Feldmann.<br />

Der Gesetzentwurf sieht auch die Einführung der Blankoverordnung<br />

von Heilmitteln vor. Sie soll in den Bundesländern<br />

im Rahmen von Modellvorhaben zwischen Krankenkassen<br />

und Heilmittelerbringerverbänden möglich werden.<br />

„Es ist richtig, dass dabei die Diagnose- und Indikationsstellung<br />

ausschließlich beim Vertragsarzt liegen. Wegen<br />

dieser wichtigen Koordinierungsrolle muss die Ärzteschaft<br />

auch an den Modellvorhaben selber beteiligt werden. Solange<br />

die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen die<br />

preisbezogene Wirtschaftlichkeitsverantwortung tragen,<br />

müssen sie auch die Verordnungsmenge festlegen. Alternativ<br />

kann auch eine entsprechende Bereinigung des vertragsärztlichen<br />

Ausgabenvolumens erfolgen“, führte Feldmann<br />

aus.<br />

Unerlässlich sei im Zusammenhang mit der Einführung der<br />

Blankoverordnung eine grundlegende Reform des Heilmittelkatalogs.<br />

„Wir wollen diesen anwenderfreundlicher, bürokratieärmer<br />

und vor allem evidenzorientierter gestalten“,<br />

sagte sie.<br />

■ KBV/KVN<br />

8 | 2016<br />

67


68 niedersächsisches ärzteblatt


Amtlich<br />

3. Bekanntmachung zu den Wahlen zur<br />

Vertreterversammlung der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Niedersachsen (KVN)<br />

Bekanntgabe zur Wahl<br />

(§ 13 Wahlordnung zur Wahl der Vertreterversammlung und des Vorstandes<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen)<br />

1. Wählerverzeichnisse<br />

Die Wählerverzeichnisse für die Wahlkreise I bis X sowie für den Wahlkreis<br />

P haben in der Zeit vom 8. August bis 12. August 2016 in den Bezirksstellen<br />

der KVN ausgelegen.<br />

2. Anzahl der zu wählenden Mitglieder<br />

Gemäß § 2 Abs. 1 der Wahlordnung zur Wahl der Vertreterversammlung<br />

und des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachen<br />

(Stand: 26./27.06.2015) i. V. m. § 7 der Satzung der KVN (Stand:<br />

21.11.2015) beträgt die Zahl der zu wählenden Mitglieder maximal 50.<br />

Die Zahl der in den einzelnen Wahlkreisen zu wählenden Mitglieder<br />

der Vertreterversammlung bestimmt sich nach dem Verhältnis der wahlberechtigten<br />

Mitglieder im Wahlkreis zu den im Bereich der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Niedersachsen Wahlberechtigten auf der Grundlage<br />

des Proportionalverfahrens „Hare-Niemeyer“.<br />

3. Wahlkreise; Anzahl Vertreter pro Wahlkreis<br />

Für die Durchführung der Wahl werden Wahlkreise gebildet, gem. § 2<br />

Abs. 2 und 3 der Wahlordnung. Der Vorstand der KVN hat gem. § 13<br />

i. V. m. § 3 Abs. 1 und 4 der Wahlordnung aufgrund der in den Wählerverzeichnissen<br />

eingetragenen Zahl der Mitglieder in seiner Sitzung<br />

am 04.11.2015 mit Wirkung zum Stichtag (01.11.2015) festgestellt, wie<br />

viele Vertreter pro Wahlkreis zur Vertreterversammlung zu wählen sind:<br />

Wahlkreis<br />

Vertreter in der VV<br />

I Aurich/Wilhelmshaven 4<br />

II Braunschweig 6<br />

III Göttingen 4<br />

IV Hannover 10<br />

V Hildesheim 2<br />

VI Lüneburg 3<br />

VII Oldenburg 5<br />

VIII Osnabrück 5<br />

IX Stade 3<br />

X Verden 3<br />

P landesweit 5<br />

Insgesamt 50<br />

Gemäß § 2 Abs. 5 der Wahlordnung (Stand: 26./27.06.2015) i. V. m.<br />

§ 7 der Satzung der KVN (Stand: 21.11.2015) beträgt die Zahl der von<br />

den Psychotherapeuten zu wählenden Vertreter höchstens zehn v. H.<br />

der Mitglieder der Vertreterversammlung. Die Zahl der zu wählenden<br />

Psychotherapeuten beträgt fünf. Für die Wahl der Vertreter aus der Gruppe<br />

der Psychotherapeuten ist das Gesamtgebiet der KVN ein Wahlkreis.<br />

4. Wahlvorschlag; Einreichungszeitraum<br />

Gemäß § 14 der Wahlordnung zur Vertreterversammlung sind Wahlvorschläge<br />

als Einzelwahlvorschlag oder in Form von Listen von den<br />

Einzelbewerbern oder Vertrauensleuten vom 60. bis zum 32. Tag vor<br />

Ende der Wahlzeit bis spätestens 18:00 Uhr am Sitz des Wahlausschusses,<br />

Berliner Allee 22, 30175 Hannover, einzureichen, gem. § 7<br />

Abs. 2 Wahlordnung. Der Zeitraum für die Einreichung von Wahlvorschlägen<br />

ist daher die Zeit vom 30.08 bis zum 27.09.2016.<br />

Muster für die Wahlvorschläge und die Bewerbererklärung finden Sie<br />

unter www.kvn.de/Ueber-uns/KVN-Wahlen-2016/<br />

5. Wahlvorschlag; Formvorschriften<br />

Der Wahlvorschlag muss von mindestens zehn im Wahlbezirk Wahlberechtigten<br />

unter Angabe des Vor- und Zunamens sowie des Praxisortes<br />

(mit Postleitzahl) unterschrieben sein. Unterschriften der auf dem<br />

Wahlvorschlag Genannten sind dabei mit zu berücksichtigen. Auf dem<br />

Wahlvorschlag sollen zwei Vertrauenspersonen (Vertrauensperson und<br />

Stellvertreter) benannt werden. Fehlt diese Angabe, so gelten die beiden<br />

Erstunterzeichner als Vertrauensperson und Stellvertretung. Ein<br />

Wahlberechtigter darf nicht Vertrauensperson für mehrere Wahlvorschläge<br />

sein. Findet die Erstellung eines Listenwahlvorschlages durch<br />

eine Wahlversammlung statt, so zeichnet die Vertrauensperson für das<br />

demokratische Verfahren bei der Aufstellung der Liste. Die Vertrauensperson<br />

bestätigt in allen Fällen durch ihre Unterschrift die Verbindlichkeit<br />

der Reihenfolge der Bewerber auf einem Listenwahlvorschlag. Zur<br />

Abgabe von Erklärungen gegenüber dem Wahlleiter und dem Wahlausschuss<br />

ist ausschließlich die Vertrauensperson oder der Einzelbewerber<br />

berechtigt.<br />

Namen oder Kurzbezeichnungen für Listenwahlvorschläge dürfen nicht<br />

mehr als drei Wörter umfassen. Namen oder Kurzbezeichnungen politischer<br />

Parteien im Sinne von Art. 21 Grundgesetz dürfen nicht verwendet<br />

werden. (§ 14 Abs. 3 WahlO). Einzelwahlvorschläge enthalten<br />

den Familien- und Vornamen des Bewerbers.<br />

6. Wahlvorschlag; Bewerber<br />

In einem Wahlvorschlag können höchstens doppelt so viele Bewerber<br />

vorgeschlagen werden, wie Mitglieder in diesem Wahlkreis zu wählen<br />

sind (§ 3 Abs. 1). Es können auch weniger Bewerber vorgeschlagen werden.<br />

Werden in einem Wahlvorschlag mehr Bewerber vorgeschlagen,<br />

so sind die über die Höchstzahl hinausgehenden, auf dem Wahlvorschlag<br />

zuletzt aufgeführten Bewerber vom Wahlausschuss zu streichen.<br />

Ein Bewerber darf nur in einem Wahlkreis und in diesem Wahlkreis nur<br />

in einem Wahlvorschlag benannt werden. In einen Wahlvorschlag kann<br />

nur aufgenommen werden, wer in dem Wahlkreis, für den der Wahlvorschlag<br />

eingereicht wird, zur Vertreterversammlung wahlberechtigt ist.<br />

Im Wahlvorschlag müssen die Bewerber mit Zu- und Vornamen, Geburtsjahr,<br />

Praxisort und Facharztbezeichnung aufgeführt sein.<br />

8 | 2016<br />

69


Amtlich<br />

Mit dem Wahlvorschlag ist die schriftliche Erklärung jedes Vorgeschlagenen,<br />

dass er der Aufnahme seines Namens in dem Wahlvorschlag zustimmt<br />

(Bewerbererklärung), einzureichen. Die Zustimmung ist unwiderruflich.<br />

Ein Muster für die Bewerbererklärung finden Sie unter<br />

www.kvn.de/Ueber-uns/KVN-Wahlen-2016<br />

Ein Bewerber auf einem eingereichten Wahlvorschlag kann bis zum Ablauf<br />

der Frist zur Einreichung der Wahlvorschläge von der Bewerbung<br />

zurücktreten. Der Rücktritt ist der Wahlleitung schriftlich zu erklären<br />

und kann nicht widerrufen werden.<br />

Ein Bewerber wird auf dem Wahlvorschlag gestrichen, wenn er vor Ablauf<br />

der Frist nach § 15 Abs. 5 Satz 1 Wahlordnung von der Bewerbung<br />

zurücktritt, vor diesem Zeitpunkt stirbt oder die Wählbarkeit verliert. Ist<br />

außer ihm kein weiterer Bewerber auf dem Wahlvorschlag benannt, so<br />

gilt der Wahlvorschlag als nicht eingereicht.<br />

Nach Ablauf der Frist zur Einreichung der Wahlvorschläge ist der Tod<br />

oder der Verlust der Wählbarkeit eines Bewerbers auf die Durchführung<br />

der Wahl ohne Einfluss. Die auf den Bewerber entfallenden Stimmen<br />

bleiben dem Wahlvorschlag erhalten.<br />

7. Wahlvorschlag; Beseitigung von Mängeln, Änderungen und<br />

Zurückziehung<br />

Wenn in Wahlvorschlägen Mängel zu beseitigen oder zu den Wahlvorschlägen<br />

Erklärungen abzugeben oder Bescheinigungen nachzureichen<br />

sind, hat der Wahlleiter die Vertrauenspersonen unverzüglich dazu<br />

aufzufordern.<br />

Mängel in den Wahlvorschlägen können nach Ablauf der Frist zur Einreichung<br />

der Wahlvorschläge nicht mehr behoben werden.<br />

Eingereichte Wahlvorschläge können bis zum Ablauf der Frist zur Einreichung<br />

der Wahlvorschläge geändert oder zurückgezogen werden.<br />

Derartige Erklärungen sind bei der Wahlleitung schriftlich einzureichen,<br />

sie können nicht widerrufen werden. Sie sind nur wirksam, wenn sie<br />

von mindestens fünf Unterzeichnern des Wahlvorschlags abgegeben<br />

werden.<br />

8. Wahlvorschlag; Zulassung durch den Wahlausschuss<br />

Über die Zulassung der Wahlvorschläge entscheidet der Wahlausschuss<br />

(§ 17 der Wahlordnung). Wahlvorschläge, die den Vorschriften dieser<br />

Wahlordnung nicht entsprechen, sind unbeschadet der Vorschriften in<br />

§ 17 Abs. 3 der Wahlordnung nicht zuzulassen. Aus den Wahlvorschlägen<br />

werden die Namen derjenigen Bewerber gestrichen, die nicht<br />

wählbar sind (§ 5 Abs. 2 der Wahlordnung), deren Persönlichkeit nicht<br />

feststeht, für welche die nach § 15 Abs. 4 der Wahlordnung vorgeschriebene<br />

Erklärung nicht fristgemäß beigebracht worden ist, die über<br />

die nach § 15 Abs. 1 der Wahlordnung zulässige Zahl hinausgehen.<br />

9. Stimmzettel<br />

Aufgrund der eingegangenen und geprüften Wahlvorschläge wird vom<br />

Wahlleiter für jeden Wahlkreis der Stimmzettel hergestellt. Der Stimmzettel<br />

und der Wahlausweis werden jedem in ein Wählerverzeichnis eingetragenen<br />

Wahlberechtigten rechtzeitig zu Beginn der Wahl übersandt.<br />

10. Stimmabgabe<br />

Nach § 22 der Wahlordnung gilt Folgendes:<br />

- Die Wahl wird als Briefwahl durchgeführt.<br />

- Ist auf dem Stimmzettel mehr als ein Wahlvorschlag aufgeführt, so hat<br />

jeder Wahlberechtigte nur eine Stimme. Zur Stimmabgabe kennzeichnet<br />

der Wähler auf dem Stimmzettel den Bewerber, dem er seine Stimme<br />

geben will durch ein Kreuz oder in sonst erkennbarer Weise. Sind<br />

in einem Wahlvorschlag mehrere Bewerber aufgeführt, so ist der Wähler<br />

an die Reihenfolge, in der die Bewerber dort aufgeführt sind, nicht<br />

gebunden.<br />

- Ist auf dem Stimmzettel nur ein Wahlvorschlag genannt, so hat jeder<br />

Wahlberechtigte so viele Stimmen, wie in diesem Wahlkreis Mitglieder<br />

der Vertreterversammlung zu wählen sind (§ 4 Abs. 2). Zur Stimmabgabe<br />

kennzeichnet der Wähler die Bewerber, denen er seine Stimme<br />

geben will, durch jeweils ein Kreuz oder in sonst erkennbarer Weise.<br />

Werden die Namen von mehr Bewerbern angekreuzt, als in diesem<br />

Wahlkreis Mitglieder insgesamt zu wählen sind, so ist die Stimmabgabe<br />

ungültig.<br />

- Es ist nicht zulässig, weitere Vermerke neben dem Stimmabgabevermerk<br />

einzutragen.<br />

- Der Wähler legt den mit seinem Stimmabgabevermerk versehenen<br />

Stimmzettel in den leeren inneren Briefumschlag und verschließt diesen.<br />

Der Briefumschlag darf keine Kennzeichen haben, die auf die Person<br />

des Wählers schließen lassen.<br />

- Der Wähler unterschreibt die auf dem Wahlausweis enthaltene Erklärung<br />

unter Angabe des Ortes und Datums mit seinem Vor- und Zunamen.<br />

- Der Wähler legt den verschlossenen inneren Briefumschlag und den unterschriebenen<br />

Wahlausweis in den äußeren Briefumschlag, verschließt<br />

diesen, versieht ihn mit den Absenderangaben und übersendet diesen<br />

Brief (Wahlbrief) auf seine Kosten an den Wahlleiter.<br />

- Der Wahlbrief muss spätestens an dem Tag, mit dessen Ablauf die Wahlzeit<br />

endet, dem Wahlleiter bis 18:00 Uhr zugegangen sein.<br />

Der Wahlausschuss legt die Reihenfolge der Wahlvorschläge nach dem<br />

Alphabet fest.<br />

70 niedersächsisches ärzteblatt


Amtlich<br />

Ausschreibungen für Nachfolgezulassungen in<br />

gesperrten Planungsbereichen<br />

Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) schreibt hiermit<br />

folgende Vertragsarzt-/Vertragspsychotherapeutensitze aus:<br />

Fachgebiet/ Praxisort Planungsbereich Praxisübernahme Vollständige Bewer- Ausschrei- Anmerkungen<br />

Arztgruppe Praxisform zum: bungen richten Sie bungsende<br />

bitte an (hier erhalten<br />

Sie auch nähere<br />

Auskünfte):<br />

Hausarzt* Clausthal-Zellerfeld HPB nächstmöglichen KVN-Bezirksstelle 28.09.2016 Es können sich Allge-<br />

(bisher Innere Medizin) Einzelpraxis Clausthal-Zellerfeld Termin Braunschweig meinmediziner und<br />

(hälftiger Geschäftsbereich Internisten bewerben,<br />

Versorgungsauftrag) Vertragsärztliche die eine hausärztliche<br />

Versorgung<br />

Tätigkeit anstreben.<br />

An der Petrikirche 1<br />

38100 Braunschweig<br />

Tel. (05 31) 24 14-2 20<br />

Hausarzt* Einbeck HPB 01.12.2016 KVN-Bezirksstelle 15.09.2016 Es können sich auch<br />

(bisher Allgemeinmedizin) Einzelpraxis Einbeck Göttingen Internisten bewerben,<br />

Geschäftsbereich<br />

die eine hausärztliche<br />

Vertragsärztliche<br />

Tätigkeit anstreben.<br />

Versorgung<br />

Elbinger Straße 2<br />

37083 Göttingen<br />

Tel. (05 51) 7 07 09-1 73<br />

Augenarzt Osterode am Harz Osterode am Harz - 01.01.2017 KVN-Bezirksstelle 15.09.2016<br />

Einzelpraxis Landkreis Göttingen<br />

Geschäftsbereich<br />

Vertragsärztliche<br />

Versorgung<br />

Elbinger Straße 2<br />

37083 Göttingen<br />

Tel. (05 51) 7 07 09-1 73<br />

Frauenarzt Wolfsburg Wolfsburg - nächstmöglichen KVN-Bezirksstelle 28.09.2016<br />

Berufsausübungs- kreisfreie Stadt Termin Braunschweig<br />

gemeinschaft<br />

Geschäftsbereich<br />

Vertragsärztliche<br />

Versorgung<br />

An der Petrikirche 1<br />

38100 Braunschweig<br />

Tel. (05 31) 24 14-2 20<br />

HNO-Arzt Wolfenbüttel Wolfenbüttel - nächstmöglichen KVN-Bezirksstelle 28.09.2016<br />

Berufsausübungs- Landkreis Termin Braunschweig<br />

gemeinschaft<br />

Geschäftsbereich<br />

(hälftiger<br />

Vertragsärztliche<br />

Versorgungsauftrag)<br />

Versorgung<br />

An der Petrikirche 1<br />

38100 Braunschweig<br />

Tel. (05 31) 24 14-2 20<br />

Hautarzt Seesen Goslar - 01.01.2017 KVN-Bezirksstelle 15.09.2016<br />

Einzelpraxis Landkreis Göttingen<br />

Geschäftsbereich<br />

Vertragsärztliche<br />

Versorgung<br />

Elbinger Straße 2<br />

37083 Göttingen<br />

Tel. (05 51) 7 07 09-1 73<br />

Fachärztlicher Internist Braunschweig ROR 01.04.2017 KVN-Bezirksstelle 28.09.2016<br />

(bisher Rheumatologie) Berufsausübungs- Braunschweig Braunschweig<br />

gemeinschaft<br />

Geschäftsbereich<br />

8 | 2016<br />

71


Amtlich<br />

Fachgebiet/ Praxisort Planungsbereich Praxisübernahme Vollständige Bewer- Ausschrei- Anmerkungen<br />

Arztgruppe Praxisform zum: bungen richten Sie bungsende<br />

bitte an (hier erhalten<br />

Sie auch nähere<br />

Auskünfte):<br />

Vertragsärztliche<br />

Versorgung<br />

An der Petrikirche 1<br />

38100 Braunschweig<br />

Tel. (05 31) 24 14-2 20<br />

Kinderarzt Braunschweig Braunschweig - nächstmöglichen KVN-Bezirksstelle 05.09.2016 Umwandlung einer<br />

Berufsausübungs- kreisfreie Stadt Termin Braunschweig Angestelltenstelle in<br />

gemeinschaft Geschäftsbereich eine Zulassung.<br />

(bisher Angestellten-<br />

Vertragsärztliche<br />

stelle -<br />

Versorgung<br />

hälftiger An der Petrikirche 1<br />

Versorgungsauftrag)<br />

38100 Braunschweig<br />

Tel. (05 31) 24 14-2 20<br />

Kinderarzt Goslar Goslar - nächstmöglichen KVN-Bezirksstelle 28.09.2016<br />

Einzelpraxis Landkreis Termin Braunschweig<br />

Geschäftsbereich<br />

Vertragsärztliche<br />

Versorgung<br />

An der Petrikirche 1<br />

38100 Braunschweig<br />

Tel. (05 31) 24 14-2 20<br />

Kinderarzt Velpke Helmstedt - nächstmöglichen KVN-Bezirksstelle 28.09.2016<br />

Einzelpraxis Landkreis Termin Braunschweig<br />

Geschäftsbereich<br />

Vertragsärztliche<br />

Versorgung<br />

An der Petrikirche 1<br />

38100 Braunschweig<br />

Tel. (05 31) 24 14-2 20<br />

Kinderarzt Lengede Peine - 01.01.2017 KVN-Bezirksstelle 28.09.2016<br />

Einzelpraxis Landkreis Braunschweig<br />

Geschäftsbereich<br />

Vertragsärztliche<br />

Versorgung<br />

An der Petrikirche 1<br />

38100 Braunschweig<br />

Tel. (05 31) 24 14-2 20<br />

Kinderarzt Bad Sachsa Osterode am Harz - 01.01.2017 KVN-Bezirksstelle 15.09.2016<br />

Einzelpraxis Landkreis Göttingen<br />

Geschäftsbereich<br />

Vertragsärztliche<br />

Versorgung<br />

Elbinger Straße 2<br />

37083 Göttingen<br />

Tel. (05 51) 7 07 09-1 73<br />

Ärztlicher Göttingen Göttingen - 01.01.2017 KVN-Bezirksstelle 15.09.2016<br />

Psychotherapeut Einzelpraxis Landkreis Göttingen<br />

(bisher Psychosomatische (hälftiger Geschäftsbereich<br />

Medizin und Psychothera- Versorgungsauftrag) Vertragsärztliche<br />

pie - psychotherapeutisch<br />

Versorgung<br />

tätiger Arzt) Elbinger Straße 2<br />

37083 Göttingen<br />

Tel. (05 51) 7 07 09-1 73<br />

Es wird darauf hingewiesen, dass sich in der Warteliste eingetragene Ärzte/Psychotherapeuten ebenfalls bewerben müssen. Hinsichtlich der vorzulegenden<br />

Bewerbungsunterlagen wird auf § 18 Ärzte-ZV verwiesen. Unter mehreren Bewerbern entscheidet der Zulassungsausschuss nach pflichtgemäßem Ermessen<br />

gemäß den Kriterien des § 103 Abs. 4 bis 6 SGB V.<br />

* Gem. § 103 Abs. 4 SGB V sind bei ausgeschriebenen Hausarztsitzen vorrangig Allgemeinmediziner zu berücksichtigen.<br />

72 niedersächsisches ärzteblatt


Veranstaltungen<br />

Fortbildungen der ÄKN<br />

Eine komplette Übersicht über alle ärztlichen Fortbildungsveranstaltungen<br />

finden Sie auf www.aekn.de/fortbildung. Für Medizinische Fachangestellte<br />

sind alle Fortbildungsangebote unter www.aekn.de/mfa/fortbildung abrufbar.<br />

Fortbildungen für Ärzte<br />

Zwischen Vegan und Paleo – Der neue Hype<br />

ums Essen<br />

20. Niedersächsisches Ernährungsforum<br />

Diese Veranstaltung wird mit vier Fortbildungspunkten von der Ärztekammer Niedersachsen anerkannt und für die kontinuierliche<br />

Fortbildung von Zertifikatsinhabern der DGE, des VDD und des VDOE mit drei Punkten berücksichtigt.<br />

Termin:<br />

Veranstaltungsort:<br />

Tagungsgebühr:<br />

Mittwoch, 26. Oktober 2016, 14 bis 18 Uhr<br />

Vortragssaal Ärztehaus, Berliner Allee 20, 30175 Hannover<br />

50 Euro<br />

Anmeldung: www.aekn.de/fortbildung, Suchbegriff: „Ernährungsforum“<br />

Informationen: Ärztekammer Niedersachsen, Fortbildung, Berliner Allee 20, 30175 Hannover,<br />

Jan Thielbörger, Tel.: 0511 380-2171; Fax: 0511 380-2499, E-Mail: jan.thielboerger@aekn.de<br />

Strahlenschutzveranstaltungen der<br />

Ärztekammer Niedersachsen 2016<br />

Grundkurse im Strahlenschutz<br />

(inklusive Kenntniserwerb für Ärzte – 4 Stunden)<br />

Termine: 26. bis 28. August 2016 / 21. bis 23. Oktober 2016 / 25. bis 27. November 2016<br />

Spezialkurse im Strahlenschutz bei der Untersuchung mit Röntgenstrahlen (Röntgendiagnostik)<br />

Termine: 2. bis 4. September 2016 / 11. bis 13. November 2016 / 2. bis 4. Dezember 2016<br />

Aktualisierungskurs<br />

Termin: 12. November 2016<br />

27<br />

21<br />

9<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.aekn.de > Fortbildung > Kalender, unter dem jeweiligen<br />

Veranstaltungsdatum<br />

8 | 2016<br />

73


Veranstaltungen<br />

Fortbildungswochen der<br />

Ärztekammer Niedersachsen 2016<br />

Norderney<br />

Themenwochen<br />

Psychotherapie 18./19. bis 24. September 2016<br />

Interdisziplinäre Medizin 18./19. bis 23. September 2016<br />

Notfallsonographie 28. bis 29. September 2016<br />

Sonographie Grund- und Aufbaukurs 29. September bis 3. Oktober 2016<br />

Notfallmedizin 24. September bis 1. Oktober 2016<br />

Kinder- und Jugendpsychotherapie / Pädiatrie 25. bis 30. September 2016<br />

Psychotherapie<br />

18./19. bis 24. September 2016 „Vertrauensfragen“<br />

Vortragender<br />

Strauß<br />

Haller<br />

Pflichthofer<br />

Hautzinger<br />

te Wildt<br />

Knaevelsrud<br />

de Zwaan<br />

Schedlowski<br />

Saß<br />

Heuft<br />

Kruse<br />

Thema<br />

Bindung und Vertrauen<br />

Vertrauen und die Macht der Kränkung<br />

Misstrauensbildung. Zehn Ratschläge,<br />

wie Sie das Vertrauen in die Psychotherapie minimieren können<br />

Moderne Kognitive Verhaltenstherapie bei Depression<br />

Psychosoziale Gesundheit in einer virtualisierten Welt<br />

Vertrauensbrüchen und Trauma<br />

Psychotherapie der Binge-Eating-Störung<br />

Placebo in der psychotherapeutischen Beziehung<br />

Radikalisierung und Extremismus<br />

Vertrauen im Alter<br />

Abschlussvortrag<br />

Außerdem werden 32 Gruppen angeboten<br />

Interdisziplinäre Medizin<br />

18./19. bis 23. September 2016 Manuelle Medizin – Basiskurs<br />

Suchtmedizinische Grundversorgung<br />

Psychosomatische Grundversorgung<br />

EKG – Kardiale Differenzialdiagnose: Vom Symptom zur<br />

Diagnose und Therapie<br />

Doppler-Duplex-Sonographie<br />

74 niedersächsisches ärzteblatt


Veranstaltungen<br />

26. bis 28. September 2016 Arzneimitteltherapie<br />

Neue orale Antikoagulanzien:<br />

- Vitamin-K-Antagonisten – Standard in der Prophylaxe bei<br />

Vorhofflimmern und hohem thromboembolischem Risiko<br />

- Für welche Patienten die neuen oralen Antikoagulanzien<br />

eine Option sein können<br />

- Fragen nach gebotenen Vorsichtsmaßnahmen beim Einsatz<br />

bei Patienten<br />

- Bestimmte patientenindividuelle klinische Situationen<br />

Fallbeispiele zu Nebenwirkungen und Medikationsfehlern<br />

aus dem Spontanmeldesystem:<br />

- Kontinuierliche Überwachung von Arzneimitteln durch<br />

die Pharmakovigilanz<br />

- Spontanmeldungen von Nebenwirkungen<br />

- Fallbeispiele<br />

- Informationsquellen zum Thema Nebenwirkungen<br />

Lipidwirksame Therapie zur Prävention kardiovaskulärer<br />

Erkrankungen:<br />

- Medikamentöse Behandlung von Fettstoffwechselstörungen<br />

- Für welche Arzneistoffe liegen ausreichend Belege zur<br />

Wirksamkeit in der Primär- und Sekundärprävention<br />

vor?<br />

- Diskussion: Praktisches Vorgehen<br />

Zweckmäßige Osteoporosediagnostik und -therapie:<br />

- Indikationsstellung<br />

- Antiosteoporotika und deren Auswahl hinsichtlich<br />

Kontraindikationen, Begleiterkrankungen oder Unverträglichkeiten<br />

- Substanzwechsel oder eine Wiederaufnahme der medikamentösen<br />

Behandlung?<br />

28. bis 29. September 2016 Fokussierte Notfallsonographie<br />

29. September bis 3. Oktober 2016 Sonographie des Abdomens, Grund- und Aufbaukurs<br />

Notfallmedizin<br />

24. September bis 1. Oktober 2016<br />

80-Stunden-Kurs zur Erlangung der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin gemäß den Vorgaben der DIVI (bis zu 80 Fortbildungs -<br />

punkte). Interessierte können auch nur die Vorträge (insgesamt 30 Stunden) aus dem oben angegebenen 80-Stunden-Kurs buchen.<br />

Kinder- und Jugendpsychotherapie / Pädiatrie<br />

25. bis 30. September 2016 „Das Kind. Entwicklungspsychiatrie und Pädiatrie“<br />

Vortragender<br />

Schulte-Markwort<br />

Mudra<br />

von der Wense<br />

Stojanov<br />

Huppertz<br />

Renner<br />

Stock<br />

Schulte-Markwort<br />

Hochgatterer<br />

Karow<br />

Resch<br />

Thema<br />

Das Kind<br />

Pränatalzeit und kindliche Entwicklung<br />

Das Frühgeborene als Kind<br />

Inflammation und Psycho-Somatik – eine Herausforderungdes Cartesischen Dualismus<br />

Fieber<br />

Kein Kinderkram – Anorexia nervosa im Kindes- und Jugendalter<br />

Nahrungsmittel und andere Allergien<br />

Teilleistungsstörung<br />

Kommunikation<br />

Der Verlauf psychischer Erkrankungen über die Lebenszeitspanne<br />

Zukunft der Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen<br />

Außerdem werden Kasuistiken und 17 Gruppen angeboten<br />

Detaillierte Programme und Anmeldeformulare:<br />

www.aekn.de/fortbildung/fortbildungswochen<br />

Auskunft und Organisation: Ärztekammer Niedersachsen, Fortbildung, Berliner Allee 20, 30175 Hannover,<br />

Tel.: 0511 380-2496 /-2497 /-2171, E-Mail: fortbildung@aekn.de<br />

8 | 2016<br />

75


Veranstaltungen<br />

Fortbildungen für Medizinische Fachangestellte<br />

Ernährungsmedizin (120 Stunden)<br />

Diese Fortbildung ist für jede/n MFA zugänglich. Für MFA, die die Fortbildung zum/zur Fachwirt/-in für ambulante medizinische<br />

Versorgung anstreben, ist dieser Kurs ein Wahlmodul.<br />

Veranstaltungsort:<br />

Termin:<br />

Kursgebühr:<br />

Ärztehaus Hannover<br />

17. bis 21. Oktober und 31. Oktober bis 4. November 2016, täglich von 9 bis 16.30 Uhr.<br />

580 Euro inklusive Script und Prüfungsgebühr<br />

Information und Anmeldung:<br />

Ärztekammer Niedersachsen, Berliner Allee 20, 30175 Hannover, Tel.: 0511 380-2198, Fax: 0511 380-2199,<br />

E-Mail: kathrin.wichmann@aekn.de<br />

Hygienebeauftragte<br />

in der ärztlichen Praxis<br />

Ziel dieses Lehrgangs ist es, das Praxispersonal für hygienerelevante Schwachstellen im Praxisablauf zu sensibilisieren und<br />

sinnvolle Vorgehensweisen zur Verbesserung der aktuellen Gegebenheiten zu vermitteln. Voraussetzung ist eine abgeschlossene<br />

Ausbildung in einem medizinischen Assistenzberuf (MFA, MTA, Krankenschwester/-pfleger)<br />

Veranstaltungsort:<br />

Termin:<br />

Kursgebühr:<br />

Ärztehaus Hannover<br />

31. Oktober bis 4. November 2016, täglich von 9 bis 16.30 Uhr<br />

410 Euro<br />

Information und Anmeldung:<br />

Ärztekammer Niedersachsen, Berliner Allee 20, 30175 Hannover,Tel.: 0511 380-2198, Fax: 0511 380-2199,<br />

E-Mail: kathrin.wichmann@aekn.de<br />

76 niedersächsisches ärzteblatt


Veranstaltungen<br />

Patientenbegleitung<br />

und Koordination (40 Stunden)<br />

Diese Fortbildung ist für jede/n MFA zugänglich. Für MFA, die die Fortbildung zum/zur Fachwirt/-in für ambulante medizinische<br />

Versorgung anstreben, ist dieser Kurs ein Wahlmodul.<br />

Veranstaltungsort:<br />

Termin:<br />

Kursgebühr:<br />

Ärztehaus Hannover<br />

7. bis 11. November 2016, täglich von 9 bis 16.30 Uhr (Teilnehmer der Fortbildung<br />

FAMV nehmen nur vom 9. bis 11. November teil).<br />

370 Euro (200 Euro bei absolviertem Modul 2) inklusive Script und Prüfungsgebühr<br />

Information und Anmeldung:<br />

Ärztekammer Niedersachsen, Berliner Allee 20, 30175 Hannover, Tel.: 0511 380-2198, Fax: 0511 380-2199,<br />

E-Mail: kathrin.wichmann@aekn.de<br />

Sachkenntnis gemäß § 4(3) MPBetreibV für die<br />

Instandhaltung von Medizinprodukten in der<br />

ärztlichen und zahnärztlichen Praxis<br />

Sachkunde A-Sterilgutassistenz (40 Stunden)<br />

Diese Fortbildung ist für jede/n MFA zugänglich. Für MFA, die die Fortbildung zum/zur Fachwirt/-in für ambulante medizinische<br />

Versorgung anstreben, ist dieser Kurs ein Wahlmodul.<br />

Veranstaltungsort:<br />

Termin:<br />

Kursgebühr:<br />

Ärztehaus Hannover<br />

21. bis 25. November 2016, täglich von 9 bis 17 Uhr<br />

370 Euro inklusive Script und Prüfungsgebühr<br />

Information und Anmeldung:<br />

Ärztekammer Niedersachsen, Berliner Allee 20, 30175 Hannover, Tel.: 0511 380-2198, Fax: 0511 380-2199,<br />

E-Mail: kathrin.wichmann@aekn.de<br />

8 | 2016<br />

77


Veranstaltungen<br />

Aktualisierung der Kenntnisse im Strahlenschutz<br />

für medizinisches Assistenzpersonal gemäß<br />

§ 18a der Röntgenverordnung (RöV)<br />

Dieser Kurs ist nicht für Ärzte und MTA-R geeignet!<br />

Emden<br />

MFA E 31 (Acht-Stunden-Kurs)<br />

MFA E 32 (Acht-Stunden-Kurs)<br />

Kursgebühr:<br />

Veranstaltungsort:<br />

Hannover<br />

MFA H 45 (Acht-Stunden-Kurs)<br />

Kursgebühr:<br />

Veranstaltungsort:<br />

Samstag,10. September 2016, 9 bis 17.30 Uhr<br />

Samstag, 24. September 2016, 9 bis 17.30 Uhr<br />

95 Euro pro Teilnehmer<br />

Klinikum Emden gGmbH, Röntgenabteilung, Bolardusstr. 20, 26721 Emden<br />

Freitag, 28. Oktober 2016, 9 bis 17 Uhr<br />

95 Euro pro Teilnehmer<br />

Ärztehaus Hannover – Vortragssaal, Berliner Allee 20, 30175 Hannover<br />

Anmeldung: Sonja Ullrich, Tel.: 0511 380-2197, Fax: 0511 380-2199, E-Mail: sonja.ullrich@aekn.de<br />

78 niedersächsisches ärzteblatt


Veranstaltungen<br />

Zentrum für Qualität und Management im Gesundheitswesen<br />

www.aekn.de/zq<br />

13. ZQ-Forum<br />

PATIENTENSICHERHEIT & RISIKOMANAGEMENT<br />

Time for TAKE-OFF<br />

DIALOG FÜR NEUE ZIELE IN<br />

DER MEDIKATIONSSICHERHEIT<br />

ÄRZTEKAMMER NIEDERSACHSEN<br />

BERLINER ALLEE 20, 30175 HANNOVER<br />

VORTRAGSSAAL<br />

11. NOVEMBER 2016<br />

9.30 BIS 16 UHR<br />

Auch 2016 geben wir Ihnen die Möglichkeit zum konstruktiven<br />

interdisziplinären Austausch, diesmal zu<br />

den Kernfragen des Themas Medikationssicherheit:<br />

Die Arzneimitteltherapie ist ein Hochrisikoprozess.<br />

Warum eigentlich? Und warum nicht gemeinsam an<br />

Lösungen arbeiten?<br />

9:30 Uhr Begrüßung, Einführung<br />

Dr. phil. Brigitte Sens, Leitung ZQ<br />

9:45 Uhr Wie groß ist das Problem? Einführung<br />

in die Problematik<br />

Prof. Dr. med. Dirk Stichtenoth,<br />

Professor für Arzneimittelsicherheit, Institut für<br />

klinische Pharmakologie, MHH<br />

Dr. rer. biol. hum. Gesine Picksak,<br />

Zentralapotheke, MHH<br />

10:30 Uhr Arbeitsverdichtung und Qualität der<br />

Dokumentation im Medikationsprozess<br />

- Ergebnisse der WorkSafeMed-Studie<br />

Dr. Antje Hammer, Dipl.-Soz.,<br />

Institut für Patientensicherheit, Bonn<br />

11:00 Uhr Pause<br />

13:15 Uhr Mittagspause<br />

14:00 Uhr „Hands On“ Interdisziplinäres<br />

Risikomanagement<br />

Dr. med. Ulrike Heesemann, Helios Klinikum Uelzen<br />

Arzneimittelanamnese, aber sicher!<br />

Dipl. Clinc. Pharmacist Ulrike Cohrs,<br />

Städtisches Klinikum Lüneburg gGmbH<br />

Tandemvisite: Ärzte - Apotheker -<br />

Pflege: Geht das?<br />

Dr. med. Olaf Krause,<br />

Institut für Allgemeinmedizin, MHH<br />

Dr. rer. biol. hum. Gesine Picksak<br />

Jens Heimlich, Stationsleitung der<br />

anästhesiologischen Intensivstation, MHH<br />

16:00 Uhr Ende der Veranstaltung<br />

Veranstalter:<br />

Zentrum für<br />

Qualität und Management im Gesundheitswesen<br />

Einrichtung der Ärztekammer Niedersachsen<br />

11:30 Uhr Wenn Schweigen gefährlich wird:<br />

„speak up“ bei Sicherheitsbedenken<br />

Prof. Dr. David Schwappach, MPH,<br />

Stiftung für Patientensicherheit, Zürich<br />

12:30 Uhr „Mindmap-Session“ Experten und<br />

Teilnehmer diskutieren<br />

Moderation: Dr. med. Anouk Siggelkow, Patientensicherheit ZQ<br />

Die Veranstaltung ist kostenfrei! Um Anmeldung wird gebeten!<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Zentrum für Qualität und Management im Gesundheitswesen (ZQ), Ärztekammer Niedersachsen<br />

Berliner Allee 20, 30175 Hannover, Tel.: 0511/380-2506, FAX: 0511/380-2118<br />

E-Mail: zq@aekn.de, Internet: www.aekn.de/zq<br />

Diese Veranstaltung wird mit 6 Fortbildungspunkten vom Sachgebiet FORTBILDUNG der Ärztekammer Niedersachsen anerkannt.<br />

Fortbildungspunkte<br />

6<br />

8 | 2016<br />

79


Rubrikenanzeigen<br />

Per Post oder Fax an: Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH, Berliner Allee 20, 30175 Hannover,<br />

Telefon 0511/380-2282, Fax 0511/380-2281<br />

Kleinanzeigenauftrag niedersächsisches ärzteblatt<br />

Heft-Nummer<br />

Zeile 1 (Überschrift fett, 9,5 Punkt/Schriftgrad)<br />

Zeile 2 (Fließtext normal, 6 Punkt/Schriftgrad)<br />

Zeile 3 (Fließtext normal, 6 Punkt/Schriftgrad)<br />

Zeile 4 (Fließtext normal, 6 Punkt/Schriftgrad)<br />

Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen:<br />

q unter Chiffre (Gebühr € 11,00)<br />

Name, Vorname<br />

Straße<br />

PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Rubrik:<br />

q Stellenangebote<br />

q Stellengesuche<br />

q Freie Praxisräume<br />

q Praxisabgabe<br />

q Praxissuche<br />

q Praxisvertretung<br />

q Gemeinschaftspraxis<br />

q Kooperation/MVZ<br />

q Praxiseinrichtung<br />

q Verschiedenes<br />

q Immobilien<br />

q An- und Verkauf<br />

q Kurse und Kongresse<br />

Ort, Datum Unterschrift<br />

Sepa-Basis-Lastschrift bis auf Widerruf<br />

DE85ZZZ00000994338<br />

Gläubiger-Identifikationsnummer<br />

Mandatsreferenz (wird von uns ausgefüllt und separat mitgeteilt)<br />

Kleinanzeigenauftrag im Internet unter www.haeverlag.de<br />

oder per E-Mail: info@haeverlag.de<br />

Anzeigenschluss für Heft 09/2016<br />

vom 15.09.2016 ist der 31.08.2016<br />

Ich/Wir ermächtige(n) die Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH Zahlungen von meinem/unseren Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise(n)<br />

ich/wir mein/unser Kreditinstitut an, die von der Hannoverschen Ärzte-Verlags-Union GmbH auf mein/unser Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann/Wir können innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrags verlangen.<br />

Es gelten dabei die mit meinem/unserem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Kontoinhaber (wenn nicht mit Auftraggeber identisch)<br />

IBAN<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift<br />

Anzeigenpreise<br />

2 Zeilen Text = 10mm Höhe 3 Zeilen Text = 12mm Höhe 4 Zeilen Text = 15mm Höhe<br />

Grundpreis je mm € 5,70 € 57,00 zzgl. MwSt € 68,40 zzgl. MwSt*) € 85,50 zzgl. MwSt*<br />

Ermäßigter Grundpreis<br />

Stellenangebote, Kurse/Kongresse je mm € 4,70 € 47,00 zzgl. MwSt* € 56,40 zzgl. MwSt* € 70,50 zzgl. MwSt*<br />

private Stellengesuche je mm € 3,80 € 38,00 zzgl. MwSt* € 45,60 zzgl. MwSt* € 57,00 zzgl. MwSt*<br />

Chiffregebühren € 11,00 zzgl. MwSt € 11,00 zzgl. MwSt € 11,00 zzgl. MwSt<br />

Stand: 01.12.2015<br />

80<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Rubrikenanzeigen<br />

Stellenangebote<br />

WB-Assistent/in für Pädiatrie in Hannover<br />

von großer Kinderarztpraxis baldmögichst gesucht. Schwerpunkte: Asthma bronchiale,<br />

Neurodermitis. WB-Ermächtigung für Allg. Pädiatrie 18 Monate und Kinderkardiologie 18<br />

Monate vorhanden. Chiffre 160709<br />

Gastroenterologische Praxis im Raum Hannover<br />

sucht ab 01.10.2016 oder später Gastroenterologin/en zur Mitarbeit für 2-3 Tage/Woche.<br />

Weitere Nebentätigkeiten kein Hindernis. Infos: ip-hm@t-online.de<br />

Verstärkung gesucht!<br />

Große Gemeinschaftspraxis mit 4 Allgemeinmedizinern im Nahbereich von Braunschweig,<br />

sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt, eine/einen FÄ/FA für Allgemeinmedizin oder<br />

Weiterbildungsassistent/-in (2 Jahre Weiterbildungsermächtigung vorhanden).<br />

Alle Kooperationsvarianten denkbar. Kontakt Telefon 01 71 / 8 17 79 35<br />

Weiterbildungsassistent/in Gynäkologie<br />

für große Gemeinschaftspraxis mit breitem Spektrum ab sofort in Hannover-City gesucht<br />

(gerne halbtags). Schriftliche Bewerbungen bitte an E-Mail: info@med14.de<br />

Moderne Allgemeinpraxis in Dörpen<br />

sucht zur Anstellung junge(n) Ärztin/Arzt in TZ oder VZ. Tel. 0151/12515962, Chiffre 160302<br />

Albert-Schweitzer-Therapeutikum<br />

Holzminden<br />

Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

und -psychotherapie<br />

Wenn Sie ein gutes Arbeitsklima und perfekte Arbeitsbedingungen schätzen,<br />

sollten Sie unsere Stellenausschreibung lesen.<br />

<br />

naturbelassenen Freizeitgelände - besteht aus zwei Stationen mit 24<br />

<br />

Tagesklinik. Wir arbeiten multimodal mit einem systemisch<br />

konstruktivistischen Schwerpunkt.<br />

Wir verstärken unser Team und suchen (in Vollzeit / Teilzeit) eine/-n<br />

Assistenzarzt /-ärztin<br />

für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

Die Leiterin verfügt über die Facharzt-Weiterbildungsermächtigung. Wir<br />

freuen uns über Ihr Interesse und bewerben uns bei Ihnen als zukünftiger<br />

Arbeitgeber. Mehr Informationen: www.therapeutikum-holzminden.de.<br />

Albert-Schweitzer-Therapeutikum<br />

Pipping 5, 37603 Holzminden<br />

Telefon: 0 55 31 / 93 11 - 10<br />

WB-Assistent/in für Allgemeinmedizin in Braunschweig<br />

von großer hausärztlicher Gemeinschaftspraxis ab sofort gesucht.<br />

Schwerpunkte: DMP, Hausbesuche, Allergieth., LZRR, LZEKG, Ergometrien, SONO,<br />

Chirotherapie, Reisemedizin, kl. Chirurgie, Akupunktur und TCM<br />

VZ oder TZ möglich. WB-Ermächtigung für 24 Monate und für Akupunktur vorhanden.<br />

Praxis Dr. Wörffel, Tel. 05307/6025 oder 0178/1872468, E-Mail: praxis@woerffel.de<br />

Anstellung H-Innenstadt<br />

Wir su. nächstm. FÄ/FA in Anstell. für hausärztl. Tätigkeit, sowie WB-Assistent(in) in Voll-/<br />

Teilzeit. Tel. 0511/642478-2, Ansprechpartner Dr. Prager, E-Mail: praxis@praxis-e-damm.de<br />

HNO-Praxis Region Hannover<br />

sucht HNO-Kollegin/Kollegen für 18 Std./Woche ab 01.10.2016, ggf. auch später.<br />

Langfristig auch BGA möglich. E-Mail: berger.58@gmx.de<br />

Radiologie<br />

Fachübergreifende radiologische, nuklearmedizinische Gemeinschaftspraxis mit mehreren<br />

Standorten in Hannover sucht engagierten, in allen radiologischen Verfahren versierten<br />

Radiologen m/w mit Zukunftsvision als gleichberechtigten Partner ab 2017 (KV-Sitz vorh.).<br />

Kontakt: E-Mail: drs.polley@web.de, Telefon 01 77 / 3 23 56 99<br />

FA/FÄ für Allg./Internist/in u. AiW/ÄiW gesucht<br />

Freundliche Hausarztpraxis in Delmenhorst (Bahnhofsnähe) sucht zur langfristigen<br />

Erweiterung seines Teams ab Oktober oder später eine(n) FA/FÄ für Allgemeinmedizin<br />

oder hausärztl. tätige(n) Internisten/in zur Anstellung und einen Arzt/ Ärztin in Weiterbildung<br />

zum FA/ FÄ für Allgemeinmedizin. Voll- oder Teilzeitbeschäftigung jeweils möglich.<br />

Lernen Sie uns kennen. Infos unter Tel. 0 42 21 / 1 78 10, per Mail an info@gpss14.de<br />

oder im Internet unter www.gpss14.de. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!<br />

Gynäkologe w/m<br />

Großes MVZ in Ost-Niedersachsen sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

einen Gynäkologen w/m. Chiffre 160801<br />

Chirurgie in Teilzeit<br />

Große chirurgisch-orthopädische 4-er Gemeinschaftspraxis mit amb. und stat. OPs,<br />

Nähe Bremen bietet Anstellung für FÄ/FA für Chirurgie/Unfallchirurgie mit Berufserfahrung<br />

in Teilzeit (20 Std.) ab Januar 2017. Bewerbungen unter E-Mail: burkhardtsteffen@web.de<br />

Dialyse in Oldenburg<br />

Arzt/Ärztin in Teilzeit, 20 bis 30 Std./Woche gesucht.<br />

Weiterbildungsermächtigung Innere Med./Nephrologie vorhanden. Telefon 04 41 / 4 44 02<br />

8 | 2016<br />

81


Rubrikenanzeigen<br />

Facharzt für Arbeitsmedizin (m/w)<br />

Arzt in Weiterbildung (m/w)<br />

unbefristet, ab sofort, in Voll-/Teilzeit am Standort Hannover<br />

Sie suchen eine Alternative zur Klinik- oder<br />

Praxistätigkeit? Sie möchten Menschen präventiv<br />

beraten? Dann sind Sie bei uns richtig!<br />

Die ias-Gruppe zählt mit 130 Standorten bundesweit<br />

und rund 1.200 Mitarbeitern zu den führenden und expandierenden<br />

Beratungsunternehmen im betrieblichen<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz. Namhafte Unternehmen<br />

der deutschen Wirtschaft vertrauen auf unsere<br />

langjährige Kompetenz. Für die ias Aktiengesellschaft<br />

suchen wir ärztliche Mitarbeiter (m/w) für eine langfristige<br />

Zusammenarbeit.<br />

Unser Angebot<br />

– Vielseitige Aufgaben im gesamten Bereich der<br />

Arbeitsmedizin für Kundenunternehmen<br />

verschiedenster Branchen und Größen<br />

– Interdisziplinäre Zusammenarbeit in einem<br />

Expertenteam aus Arbeitspsychologen, betrieblichen<br />

Sozialberatern und Sicherheitsingenieuren<br />

– Optionale Einbindung in die verkehrsmedizinische<br />

Betreuung von Großkunden<br />

– Interne und externe Fortbildungen, ausführliche<br />

und strukturierte fachliche Einarbeitung sowie<br />

Begleitung<br />

– Zusammenarbeit mit sympathischen und<br />

erfahrenen Kollegen aller Altersgruppen<br />

– Eine geregelte Arbeitswoche in Teil- oder<br />

Vollzeit ohne Wochenend-, Bereitschaftsoder<br />

Hausbesuchsdienste<br />

– 30 Urlaubstage<br />

– Auf Wunsch kurzfristige Hospitations<br />

möglichkeiten im Zentrum Ihrer Wahl<br />

– Attraktive Rahmenbedingungen,<br />

strukturierte berufliche Förderung und<br />

individuelle Entwicklungsmöglichkeiten<br />

Ihr Profil<br />

– Facharzt für Arbeitsmedizin (m/w) oder<br />

Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin<br />

– Für die Weiterbildung im Fach<br />

Arbeitsmedizin ist eine mindestens zweijährige<br />

Tätigkeit in der Inneren Medizin<br />

oder Allgemeinmedizin wünschenswert<br />

– Freude an der Beratungstätigkeit sowie an<br />

präventivmedizinischen Leistungen bei<br />

Kunden und im Zentrum<br />

– Bereitschaft zur Außendiensttätigkeit<br />

– Sicherer Umgang mit Microsoft Office<br />

Anwendungen, wie Outlook<br />

Werden Sie ein Teil unseres Teams. Wir freuen uns auf Sie.<br />

Fragen im Vorfeld beantwortet Ihnen unser Personalreferent Recruiting,<br />

Herr Gunnar Schwartz unter Telefon 0171 / 55 29 021<br />

Wir präferieren Ihre Onlinebewerbung unter www.ias-gruppe.de/karriere<br />

www.ias-gruppe.de<br />

FA/FÄ AUGENHEILKUNDE<br />

Konservative Tätigkeit · 20 Std/Woche<br />

ab sofort gesucht · Reinbek (bei Hamburg)<br />

Etablierte Augenarztpraxis im Hamburger Speckgürtel<br />

mit direkter S-Bahn-Anbindung an die Hamburger Innenstadt<br />

Unser Leistungsspektrum:<br />

Konservative Augenheilkunde, Laserbehandlungen und Sehschule<br />

Wir bieten Ihnen:<br />

Flexible Arbeitszeiten, ein herzliches Team und eine<br />

überdurchschnittliche Bezahlung<br />

Wir freuen uns über Ihre Bewerbung:<br />

Per E-Mail an Herrn Kolorz: jobs.reinbek@qan-augenarztpraxis.de<br />

DR. MED. JOY PATRICIA WERMANN,<br />

RAFAEL KOLORZ & PARTNER<br />

Bahnhofstraße 2 b · 21465 Reinbek<br />

www.qan-augenarztpraxis.de<br />

Wichtig zu wissen:<br />

Anzeigenschluss für Heft 09/16<br />

vom 15.09.2016<br />

ist der 31.08.2016.<br />

Spätestens zu diesem Termin sollten uns der Text<br />

bzw. die Druckunterlagen für Ihre Anzeige vollständig<br />

vorliegen.<br />

Wir setzen und gestalten Ihre Anzeige gerne nach<br />

Ihren Wünschen und berechnen dafür lediglich die<br />

uns entstehenden Kosten.<br />

Text, Layout sowie eventuelle Bilder und Logos für<br />

Ihre Anzeige sollten dann aber möglichst schon 8<br />

Tage vor Anzeigenschluss bei uns im Hause sein.<br />

Besten Dank für Ihr Verständnis und Ihre Hilfe<br />

Ihre<br />

Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH<br />

82<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Rubrikenanzeigen<br />

Mensch. Medizin. Miteinander.<br />

KRH Klinikum Zentrale Bereiche<br />

eiche<br />

PD Dr. Andrea R. | KRH Klinikum Agnes Karll Laatzen<br />

| Agnes Karll Laatzen | Großburgwedel | Lehrte | Neustadt am Rübenberge | Nordstadt | Robert Koch Gehrden | Siloah-Oststadt-Heidehaus<br />

| Geriatrie Langenhagen | Psychiatrie Langenhagen | Psychiatrie Wunstorf<br />

Als ein Verbund von 10 Krankenhäusern in der Trägerschaft der Region<br />

Hannover sind wir einer der größten öffentlichen Klinikbetreiber<br />

Deutschlands. Jährlich versorgen wir rund 135.000 Patientinnen und<br />

Patienten stationär und mehr als 180.000 ambulant. Von der Medizin<br />

und der Pflege schlagen wir eine Brücke direkt zu den Menschen:<br />

durch Nähe, Menschlichkeit und Dialog – heute und in Zukunft.<br />

In der Medizinischen Klinik im KRH Klinikum Agnes Karll Laatzen<br />

bieten wir Ihnen beste Perspektiven:<br />

Assistenzarzt | -ärztin<br />

in der Inneren Medizin zur Weiterbildung zum/zur Facharzt/-ärztin<br />

Facharzt | -ärztin<br />

Innere Medizin<br />

zur möglichen Weiterbildung Gastroenterologie/Kardiologie/<br />

Akut Geriatrie<br />

Zeigen Sie Profil:<br />

Sie sind ein/-e fachlich und menschlich qualifizierte/-r Kollege/<br />

Kollegin, der/die eine Ausbildung zum/zur Internisten/-in anstrebt<br />

Berufserfahrung, möglichst auch im Rahmen der Intensivrotation,<br />

ist wünschenswert Sie haben auch Interesse an einer kardiologischen<br />

u./o. gastroenterologischen Weiterbildung Sie besitzen ein hohes<br />

Maß an sozialer Kompetenz, Flexibilität, Belastbarkeit und Kooperationsbereitschaft<br />

innerhalb der Klinik und des gesamten Hauses.<br />

Das KRH Klinikum Agnes Karll Laatzen verfügt über 240 Planbetten<br />

und ist ein Krankenhaus der Regelversorgung und Akademisches<br />

Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover.<br />

Die Medizinische Klinik mit den Schwerpunkten Gastroenterologie<br />

und Kardiologie umfasst 88 Betten; davon 4 Betten als Palliativbereich,<br />

darüber hinaus ist eine eigene Intensivstation mit 6 Betten<br />

sowie 2 Chest-Pain Unit Betten vorhanden. Die Medizinische Klinik<br />

ist zur vollen Weiterbildung in Innerer Medizin, Gastroenterologie<br />

und Kardiologie ermächtigt. Darüber hinaus wurde inerhalb der<br />

Medizinischen Klinik eine Einheit für Akut Geriatrie etabliert.<br />

Die Klinik ist hochmodern ausgestattet und führt auf dem Gebiet<br />

der Gastroenterologie spezialisierte endoskopische Untersuchungen<br />

routinemäßig durch (u. a. diagnostische und interventionelle<br />

Endosonographie mit Zystendrainagen und Nekrosektomien am<br />

Pankreas, Mukosektomien auch in ESD Technik, Kapselendoskopie,<br />

HR-Manometrie, Impedanz-Ph-Metrie, Kontrastmittelsonographie<br />

etc.). Das Spektrum wird komplettiert durch die Gastrointestinale<br />

Onkologie und einen Palliativbereich.<br />

Auf dem Gebiet der Kardiologie und Angiologie führt die Klinik alle<br />

gängigen nicht-invasiven Verfahren durch (u. a. TTE, TEE, Stressechokardiographie,<br />

Schrittmacher-Implantationen, Kipptischuntersuchungen,<br />

Bodyplethysmographie, venöse und arterielle Dopplersonographie).<br />

Die Durchführung von Herzkathetern, EPU etc. erfolgt<br />

in Kooperation mit dem Kardiologischen Zentrum des KRH.<br />

Bei uns erwarten Sie z. B. modernste Technik, flexible Arbeitszeiten<br />

und Sonderurlaub. Und selbstverständlich auch Unterstützung bei<br />

der Kinderbetreuung und im Umzugsfall. Schwerbehinderte<br />

Menschen berücksichtigen wir bei gleicher Eignung vorrangig.<br />

Für weitere Details steht Ihnen die Chefärztin, Frau PD Dr.<br />

med. Andrea Riphaus, telefonisch unter 0511 8208 2400 gerne<br />

zur Verfügung.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns darauf,<br />

Sie kennenzulernen! Ihre Bewerbung richten Sie bitte an das<br />

KRH Klinikum Region Hannover<br />

KRH Personalmanagement<br />

Frau Inga Klages<br />

Stadionbrücke 6 | 30459 Hannover<br />

jobs@krh.eu<br />

TOP<br />

NATIONALER<br />

ARBEITGEBER<br />

2013<br />

GESUNDHEIT<br />

DEUTSCHLANDS<br />

BESTE<br />

ARBEITGEBER<br />

IM VERGLEICH<br />

www.krh.eu<br />

Rubrikenanzeigen auch im Internet<br />

alle im Kleinanzeigenteil aufgegebenen Anzeigen erscheinen (ohne zusätzliche Kosten)<br />

unter www.haeverlag.de/nae<br />

8 | 2016<br />

83


Rubrikenanzeigen<br />

Freie und Hansestadt Hamburg<br />

Bezirksamt Bergedorf<br />

Der ganze Mensch im Mittelpunkt<br />

Vorbeugen, fördern, selbstständiges Leben und Teilhabe ermöglichen.<br />

Das Gesundheitsamt Bergedorf sucht<br />

Fachärztin/-arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

oder Kinderheilkunde<br />

im Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst<br />

Fachärzte/Fachärztinnen für Psychiatrie<br />

im Sozialpsychiatrischen Dienst<br />

mit einem Sonderarbeitsvertrag<br />

in Anlehnung an den Tarif für Ärztinnen/Ärzte an Universitätskliniken.<br />

Wir bieten Hilfen und Schutz bei psychischen Krankheiten. Wir fördern<br />

Kinder und Jugendliche mit drohender oder schon eingetretener<br />

Behinderung. Wir beraten Eltern und Angehörige.<br />

Sie reizt eine sehr abwechslungsreiche und spannende Tätigkeit in einem<br />

multiprofessionellen Team. Sie wollen raus aus dem Nachtdienst und<br />

die vielfältigen individuellen Gestaltungsmöglichkeiten im öffentlichen<br />

Gesundheitsdienst nutzen.<br />

Weitere Informationen zu den Stellenangeboten finden Sie unter<br />

http://www.hamburg.de/bergedorf.<br />

Sie können auch gern anrufen unter 040-42891-2224 (Herr Dr. Galle).<br />

Die Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH ist ein Unternehmen<br />

der Evangelischen Stiftung Neuerkerode. Diese ist mit<br />

2.400 Beschäftigten einer der größten Anbieter sozialer<br />

Dienstleistungen in Süd-Ost-Niedersachsen.<br />

Für unsere Tagesklinik in Braunschweig suchen wir ab dem 01.12.2016 eine/n<br />

Oberärztin/arzt für die medizinische<br />

Rehabilitation bei Abhängigkeitserkrankungen<br />

mit einer Wochenarbeitszeit von 30 Stunden<br />

Ihr Profil<br />

> Abgeschlossenes Studium der Humanmedizin mit Qualifikation zur/m Fachärztin/Facharzt<br />

mit den Gebietsbezeichnungen Psychiatrie oder Innere Medizin oder Allgemeinmedizin und<br />

der Zusatzbezeichnung Psychotherapie<br />

Unser Angebot<br />

> Vergütung nach TV DN (A II)<br />

> Vielfältige Fort- und Weiterbildung<br />

> Familien- und gesundheitsbewusstes Arbeitsumfeld<br />

> Planbare Arbeitszeiten ohne Bereitschafts-, Spätund<br />

Wochenenddienste<br />

Wir freuen uns<br />

auf Ihre Bewerbung.<br />

www.lukas-werk.de<br />

Wege finden.<br />

Kontakt<br />

Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH<br />

z.H. Petra Sarstedt-Hülsmann<br />

Geschäftsführung<br />

Rosenwall 3A<br />

38300 Wolfenbüttel<br />

T 05331.8852 11<br />

p.sarstedt-huelsmann@lukas-werk.de<br />

Mitglied im Diakonischen<br />

Werk evange lischer Kirchen<br />

in Niedersachsen e. V.<br />

www.grafschaft-bentheim.de<br />

Der Landkreis Grafschaft Bentheim sucht für das Gesundheitsamt zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/einen<br />

stellvertretende Amtsärztin / stellvertretenden Amtsarzt<br />

Schwerpunkte des Aufgabengebietes:<br />

• Allgemeinmedizinische und internistische Untersuchungen<br />

zu vielfältigen Fragestellungen vom Kleinkind bis zum Senior<br />

• Infektionsschutz der Bevölkerung gegen übertragbare<br />

Krankheiten einschließlich der Impfsprechstunde<br />

• Sozialmedizinische Untersuchungen zur Erwerbsfähigkeit,<br />

<br />

Behinderteneinrichtungen<br />

Sie bieten uns:<br />

• eine abgeschlossene Facharztausbildung für das öffentliche<br />

Gesundheitswesen, alternativ kann die Weiterbildung zum/zur<br />

Facharzt/Fachärztin für öffentliches Gesundheitswesen auch<br />

im Gesundheitsamt erfolgen (Voraussetzung sind drei<br />

Jahre Weiterbildungszeit in der behandelnden Medizin)<br />

• Flexibilität hinsichtlich der Verteilung der Arbeitszeit<br />

Wünschenswert ist darüber hinaus:<br />

• Kontaktfreude und ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit<br />

• selbstständige und selbstbewusste Arbeitsweise<br />

• Freude an Koordinationsaufgaben<br />

Wir bieten Ihnen:<br />

• eine unbefristete Vollzeitstelle, die grundsätzlich teilbar ist<br />

• eine Vergütung nach dem Tarifvertrag<br />

für den öffentlichen Dienst (TVöD)<br />

• bei Vorliegen der persönlichen Voraussetzungen Übernahme<br />

in das Beamtenverhältnis nach 6-monatiger Erprobungszeit<br />

<br />

Arbeitszeiten und einem vielseitigen Fortbildungsangebot<br />

Der Landkreis Grafschaft Bentheim fördert die Gleichstellung<br />

von Frauen und Männern. Schwerbehinderte werden<br />

bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Die Arbeit im Gesundheitsamt ist eine interessante<br />

Alternative zum Krankenhaus und der eigenen Praxis.<br />

Falls Sie Fragen haben, setzen Sie sich gerne mit dem<br />

Abteilungsleiter, Herrn Dr. Gerd Vogelsang, oder dem<br />

Verwaltungsleiter, Herrn Joachim Knobloch, unter der<br />

Telefonnummer 05921/961850 in Verbindung.<br />

Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige<br />

Bewerbung bis zum 27.08.2016 an den:<br />

Landkreis Grafschaft Bentheim<br />

Leiter der Abteilung Personal und Organisation<br />

Jens Reimers<br />

van-Delden-Str. 1-7 · 48529 Nordhorn<br />

Telefon (05921) 96-1416<br />

Email: jens.reimers@grafschaft.de<br />

84<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Rubrikenanzeigen<br />

Als Hausarzt mal nicht in der Großstadt...<br />

Wir suchen Sie<br />

als Fachärztin/Facharzt für Allgemeinmedizin<br />

oder Fachärztin/Facharzt für Innere Medizin<br />

für eine hausärztliche Tätigkeit in Hoyerswerda<br />

Warum Hoyerswerda?<br />

Weil die Stadt…<br />

• mit ihren derzeit knapp 34.000 Einwohnern ein regionales Zentrum ist,<br />

• ein modernes Krankenhaus der Schwerpunktversorgung hat,<br />

• unweit von Dresden und Berlin liegt,<br />

• ein lebenswertes Umfeld mit einer großen Seenlandschaft hat,<br />

• alle Schulformen bis hin zum Beruflichen Schulzentrum anbietet,<br />

• ein reichhaltiges Kulturleben, insbesondere auch der sorbischen Kultur zu bieten hat.<br />

Was können Sie erwarten?<br />

Flexible Möglichkeiten der hausärztlichen Tätigkeit, insbesondere…<br />

• die Niederlassung in Einzelpraxis<br />

• die Tätigkeit als angestellte/r (teilzeitangestellte/r) Ärztin/Arzt<br />

• den Eintritt als weiterer Partner in bestehende Praxen<br />

Was bringen Sie mit?<br />

• Abschluss als Fachärztin/Facharzt für Allgemeinmedizin oder für Innere Medizin<br />

• Interesse an einer ambulanten vertragsärztlichen Tätigkeit als Hausarzt<br />

• Bekenntnis zur Durchführung von Hausbesuchen und zur Teilnahme am organisierten Bereitschaftsdienst<br />

• Verantwortungsbewusstsein und Einsatzbereitschaft für die hausärztlichen Belange<br />

Was bieten wir?<br />

• Unterstützung beim Einstieg in die vertragsärztliche Tätigkeit<br />

• Unterstützung bei der Bewältigung der persönlichen Belange und der Familie<br />

• Zahlung Investitionskostenzuschuss von bis zu 60.000 € sowie Gewährung Mindestumsatz<br />

Bei Fragen und Interesse:<br />

KV Sachsen, Bezirksgeschäftsstelle Dresden, Herr Stefan Topp<br />

Telefon: 0351 8828-300, E-Mail: stefan.topp@kvsachsen.de<br />

Alternative zu Praxis oder Akutklinik gesucht?<br />

Freundliches, kompetentes Ärzteteam in Rehabilitationsklinik, Region Hannover,<br />

sucht Verstärkung. Umfangreiche und sehr interessante Weiterbildungsermächtigungen<br />

liegen vor. Teilzeittätigkeit gut möglich. Telefon 0 57 23 / 7 07 – 4 70<br />

GROSSE KINDER- UND JUGENDARZTPRAXIS<br />

im Landkreis Oldenburg sucht Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin oder<br />

Weiterbildungsassistenten in Voll- oder Teilzeit mit der Option eines Jobsharings (sofort)<br />

oder KV-Sitz-Übernahme (ab 2020). Weiterbildungsermächtigung für allg. Pädiatrie 18 Mo.<br />

Antwort bitte an: teamerweiterung@web.de<br />

Facharzt/ärztin Allgemeinmed./Internist/in in TZ<br />

Kollege/in ges. für hausärztl. intern. Praxis mit breitem Leistungsspektrum in Garbsen<br />

für ca. 21 Std/Woche. Flexible Arbeitszeiten. Bewerbung: arztsuche@gmx.de<br />

Ärztin in Teilzeit gesucht<br />

für große allg.med.Landarztpraxis. Gute Verkehrsanbindung, Anstellung ab 01.10.2016<br />

möglich. Praxisgemeinschaft J.Hübel und Ärzte, Pestalozziallee 26, 29227 Celle<br />

8 | 2016<br />

85


Rubrikenanzeigen<br />

Wir suchen Ärzte, die den jungen Patienten genauso<br />

wichtig finden wie wir.<br />

Das AMEOS Klinikum mit seinen Standorten in Anklam, Pasewalk und Ueckermünde ist ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit<br />

insgesamt 332 Betten. Das Klinikum in Anklam verfügt über 101 Betten und 12 tagesklinische Plätze und umfasst die Fachbereiche Anästhesie<br />

und Intensivmedizin, Innere Medizin, Chirurgie, Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin, eine Kinder- und Jugendpsychiatrische<br />

Institutsambulanz (PIA) und eine Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie.<br />

Zur Verstärkung unseres Teams der neu eröffneten Klinik für Pädiatrie des AMEOS Klinikums Anklam suchen wir einen<br />

• Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin (m/w)<br />

• Assistenzarzt in fortgeschrittener Facharztweiterbildung (m/w)<br />

Gemeinsam mit unseren 4 Fachärzten betreuen Sie die 16 Betten der im Februar 2016 eröffneten Kinderklinik sowie den Kreißsaal. Werden Sie<br />

Teil des Teams und gestalten die neue Klinik mit!<br />

Wir bieten Ihnen:<br />

– die Möglichkeit flexibler Arbeitszeitmodelle sowie einen eigenen Betriebskindergarten am Standort Ueckermünde.<br />

– eine Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Standort Ueckermünde sowie eine PIA in Anklam, die auf Wunsch<br />

eine Einsatzmöglichkeit im Rahmen der Weiterbildung bietet.<br />

Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen: Chefarzt Dr. med. Christian Niesytto, Tel. + 49 3971 834 5402<br />

Gern erwarten wir Ihre Bewerbung, vorzugsweise über unser Online-Bewerbungsportal: www.ameos.eu.<br />

Anklam befindet sich in einer verkehrsgünstig und landschaftlich äußerst reizvoll gelegenen Umgebung am Stettiner Haff in unmittelbarer Nähe<br />

zur Urlaubsinsel Usedom. Die weitläufige Landschaft und die direkte Lage am Wasser bieten zahlreiche Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten sowie<br />

Wassersport. Alle weiterführenden Schulen sowie Sportvereine befinden sich am Ort. Die Städte Greifswald und Berlin sind in einer bzw. zwei<br />

Stunden erreichbar. Für eine dauerhafte Ansiedlung oder die Verwirklichung von Lebensprojekten finden sich günstige Immobilien, Resthöfe oder<br />

Grundstücke.<br />

Unseren Job-Newsletter und die aktuellen Stellenangebote finden Sie unter: www.ameos.eu<br />

FA/FÄ für Augenheilkunde<br />

zur Mitarbeit in moderner AA-Praxis Großraum Hannover tageweise/stundenweise gesucht.<br />

Ideal für Berufswiedereinsteiger. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Chiffre 160802<br />

FÄ/FA Allgemeinmedizin VZ/TZ in Anstellung<br />

Hannover-Stadt gesucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt.<br />

Kontakt: info@allgemeinmedizin-doerger.de, Telefon 05 11 / 42 60 20<br />

Suche Frauenärztin/-arzt<br />

als selbständige(n) Mitarbeiter(in) in meiner gyn.-gebh. Praxis in Hannover. Vorerst<br />

Honorarbasis. Nach Einarbeitung sämtl. Formen der Zus.-Arb. möglich. Chiffre 160803<br />

Augenheilkunde Hannover<br />

Für unsere GP mit operativem Schwerpunkt im Zentrum von Hannover<br />

suchen wir eine/n FÄ/FA in VZ oder TZ.<br />

Augenklinik am Aegi, Hildesheimer Str. 9, 30169 Hannover<br />

Telefon 05 11 / 8 50 30 40, www.augenklinik-hannover.de<br />

Engagierter Nachfolger<br />

für etablierte gynäkologisch/geburtshilfliche Praxis mit mehreren Ärzten ab sofort und<br />

später gesucht, als Angestellter, weiteres denkbar, ideal mit Schwerpunkt Pränatalmedizin<br />

(ggf. auch andere Qualifikationen) in Südniedersachsen. Einarbeitung ab 01.10.2016 optimal.<br />

Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit! Chiffre 160806<br />

Nettes Praxisteam Allgemeinmedizin<br />

Allg.med. Gemeinschaftspraxis Gehrden sucht zum 01.01.2017 Weiterbildungassistent/in<br />

oder Entlastungsassistent/in, 20-25 h/Woche, als Ergänzung für ihre Praxis mit breitem<br />

Spektrum und engagiertem, freundlichem Team.<br />

Kontakt 01 57 / 74 50 27 16, E-Mail: kontakt@hausaerztin-gehrden.de<br />

Fachärztin für Innere oder Allgemeinmedizin<br />

zur Anstellung in Teilzeit in der Region Schaumburg für Hausarztpraxis gesucht. Nettes<br />

Team und flexible Arbeitszeiten. Späterer Einstieg als Teilhaberin möglich. Chiffre 160804<br />

WB-Assistent/in Allgemeinmedizin VZ/TZ<br />

von hausärztlicher Praxis in Peine ab 01.01.2017 gesucht. WBE 18 Monate.<br />

www.praxisknabe.de, Telefon 0 51 71 / 90 57 09, E-Mail: praxis-knabe@arcor.de<br />

Weiterbildungsassistent/in Allgemeinmedizin<br />

für Hausarztpraxis in Hannover gesucht. Naturheilverfahren, psychosomatische<br />

Grundversorgung, 18 Monate WBE, Teilzeittätigkeit. Chiffre 160805<br />

Weiterbildungs-Ass., Kollegin/en<br />

in mod., top laufend. allg.-med., internist. Praxis mit breitem Spektrum, kl. Chirurgie,<br />

15 Min. von BS, ab sofort gesucht. Chiffre 160807<br />

86<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Rubrikenanzeigen<br />

Der MDK Niedersachsen berät als unabhängiger sozialmedizinischer<br />

Beratungs- und Begutachtungsdienst die niedersächsischen Kranken- und<br />

Pflegekassen. In ihrem Auftrag erstellen wir Gutachten zu Fragen der<br />

Behandlung, Verordnung und Abrechnung in der medizinischen Versorgung,<br />

nehmen Pflege-Einstufungen vor und prüfen die Qualität von Pflege-<br />

Einrichtungen.<br />

Der MDK Niedersachsen sucht kurzfristig<br />

Fachärzte (w/m)<br />

im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit als Gutachter/-in<br />

aus dem Gebiet Psychiatrie, Neurologie und Onkologie. Psychologische und<br />

ärztliche Psychotherapeuten sind ebenfalls willkommen.<br />

Sie unterstützen den MDK Niedersachsen bei der Bearbeitung von stationären<br />

Fragestellungen gemäß Bundespflegesatzverordnung (BPflV) bzw.<br />

PEPP-Begutachtungen sowie Gutachten aus anderen Fachrichtungen. Wenn<br />

Sie im Bundesgebiet niedergelassen, in der Klinik oder im medizinischen<br />

Dienst eines Sozialversicherungsträges tätig sind und sich vorstellen<br />

können, Gutachten per Aktenlage im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit<br />

auf Honorarbasis zu erstellen, dann senden Sie bitte Ihre Interessenbekundung<br />

per E-Mail an: Bewerbung@mdkn.de<br />

In Ausnahmefällen auf dem Postweg an die nachfolgende Anschrift:<br />

Medizinischer Dienst<br />

der Krankenversicherung<br />

Niedersachsen (MDKN) KdöR<br />

– Personalverwaltung –<br />

Hildesheimer Str. 202, 30519 Hannover<br />

Landeshauptstadt<br />

Stellenausschreibung<br />

Die Landeshauptstadt Hannover sucht für den Fachbereich<br />

Personal und Organisation zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

befristet für 3 Jahre eine/einen<br />

Ärztin/Arzt<br />

für die Weiterbildung<br />

Arbeitsmedizin<br />

in der Arbeitsmedizin des<br />

Betrieblichen Gesundheitsservice<br />

(E 13 TVöD sowie Zulage nach E 14).<br />

Voraussetzung für die Weiterbildung ist neben der Approbation<br />

eine anrechenbare internistische und/oder allgemeinmedizinische<br />

Weiterbildungszeit von mindestens zwei Jahren.<br />

Ein bereits absolvierter arbeitsmedizinischer Weiterbildungskurs<br />

ist von Vorteil.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.stellenausschreibungen-hannover.de<br />

Informationen zur Landeshauptstadt Hannover als Arbeitgeberin<br />

erhalten Sie unter www.arbeiten-in-Hannover.de<br />

Wichtig zu wissen:<br />

Anzeigenschluss für Heft 09/16<br />

vom 15.09.2016<br />

ist der 31.08.2016.<br />

Spätestens zu diesem Termin sollten uns der Text<br />

bzw. die Druckunterlagen für Ihre<br />

Anzeige vollständig vorliegen.<br />

Wir setzen und gestalten Ihre Anzeige gerne nach<br />

Ihren Wünschen und berechnen dafür lediglich die<br />

uns entstehenden Kosten.<br />

Text, Layout sowie eventuelle Bilder und Logos für<br />

Ihre Anzeige sollten dann aber möglichst schon 8<br />

Tage vor Anzeigenschluss bei uns im Hause sein.<br />

Besten Dank für Ihr Verständnis und Ihre Hilfe<br />

Ihre<br />

Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH<br />

8 | 2016<br />

87


Rubrikenanzeigen<br />

Stellengesuche<br />

Weiterbildungsassistentin für Pädiatrie<br />

sucht Teilzeitstelle in päd. Praxis im Raum Hannover. Chiffre 160808<br />

Rheumatologe (Inn. Med.)<br />

sucht neue Perspektive ambulant oder stationär, auch Verwaltung. Chiffre 160809<br />

Besonderer Hinweis:<br />

Der Verlag weist darauf hin, dass bei den Angeboten für die<br />

Rubriken „Praxisabgabe, Freie Praxisräume, Immobilien” keine Gewähr<br />

dafür übernommen werden kann, dass zugesicherte Eigenschaften,<br />

insbesondere die der Eignung für Niederlassungen, tatsächlich vorhanden sind.<br />

Es wird daher dringend empfohlen, vor der Niederlassung die Beratung durch<br />

die zuständige Kassenärztliche Vereinigung in Anspruch zu nehmen.<br />

Praxisabgabe<br />

Studienarzt/-ärztin sofort oder später<br />

Interesse und mind. Grundkenntnisse in der Durchführung klinischer Studien.<br />

E-Mail: hoffmann@pneumologicum.de<br />

Staatlich geförderte Nachfolgeberatung<br />

Erfolgreiche Praxisvermittlung seit mehr als 15 Jahren<br />

Wir suchen und beraten den passenden Käufer für Ihre Praxis!<br />

MMC GmbH - Tel. 0511- 169796 -00 Fax -69 - www.mmc-gmbh.de<br />

Facharzt für Innere Medizin<br />

sucht Anstellung in hausärztlicher Praxis 01/2017, gerne mit Option zum späteren<br />

Einstieg, Region Hannover. E-Mail: HausarztHannover@gmail.com<br />

Attraktive Allgemeinpraxis Hildesheim<br />

Attraktive Allgemeinpraxis in Hildesheim OT Sorsum mit Immobilie (Verkauf oder<br />

Vermietung) abzugeben. www.hirschochs.de, Kontakt: praxis@hirschochs.de<br />

Freie Praxisräume<br />

<br />

Ärztehaus / OP-Zentrum Goslar Wachtelpforte<br />

wird neu konzipiert und erweitert<br />

Attraktive Praxisräume im Gesundheitszentrum Wachtelpforte zu günstigen Konditionen zu<br />

vermieten.<br />

Hervorragende Lage mit Parkmöglichkeiten, Bushaltestelle, Apotheke und bestehenden<br />

OP-Räumen.<br />

Die OP-Räume mit integriertem Praxis Trakt sind zum Betreiben einer Privatklinik oder<br />

einer Praxisklinik bestens geeignet.<br />

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Herrn Süß Firma Mediplan Concept<br />

Mobil: 0171 748 33 88 / email: margit.suess@t-online.de<br />

Diabetologische Schwerpunktpraxis<br />

Abgabe zu sofort oder Übergabe im Verlauf. Ertragreiche DSP in Südniedersachsen mit<br />

sehr guter Ausstattung und Kooperation mit KH und Gemeinschaft mit Angiologie, ideal<br />

mit Kenntnissen Phlebologie/Angiologie, aber nicht Bedingung. 3 Beraterinnen,<br />

1 Assistentin; Anfragen per E-Mail an: diabetes.nds@yahoo.com<br />

1/2 Sitz Allgemeinmedizin in Hannover<br />

abzugeben. E-Mail: mk@mario-krause.com, Chiffre 160811<br />

Moderne hausärztlich-internistische Landpraxis<br />

mit 1,5 Arztsitzen ganz oder teilweise in gute Hände abzugeben, ca. 1.300 Patienten,<br />

großer Privatanteil, Röntgen u. Sono, Lage zw. HH und H. E-Mail: eluapchen1@web.de<br />

KV-Sitz Anästh.-Schmerztherapie Region Hannover<br />

Nachfolge für ausscheidende Praxispartner in Anästh.-Schmerzther. GP ab 01.01.17 ges.<br />

Alle Kooperationsformen und Einarbeitung möglich. E-Mail: schmerznachfolge@gmx.de<br />

Dermatologische Einzelpraxis<br />

Region Hannover zu verkaufen. Ute Grebe-Thiel, Telefon 01 77 / 5 21 60 29<br />

<br />

Gynäkologische Gemeinschaftspraxis<br />

sucht Nachfolge für Praxissitz in WOB, auch Anstellung möglich, zum nächstmöglichen<br />

Zeitpunkt. Chiffre 160812<br />

Praxisräume in Altencelle<br />

Praxisräume in kleinem medizinischen Zentrum mit Ärzten und Apotheke in Altencelle zu<br />

vermieten. EG 100-250 qm, Räume gestaltbar, exzellente Parkmöglichkeiten. Chiffre 160810<br />

Praxissuche<br />

Praxisräume in Braunschweig<br />

160 qm im Elbe Gesundheitszentrum, beste Lage, 300 kostenlose Parkplätze.<br />

www.elbe-gesundheitszentrum.de, Telefon 05 31 / 84 72 84<br />

Zuschriften auf Chiffre-Anzeigen bitte nur an:<br />

Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH<br />

Anzeigenabteilung<br />

Berliner Allee 20, 30175 Hannover<br />

Chiffre-Nr. bitte deutlich auf dem Umschlag vermerken!<br />

Allgemeinmedizinische Praxis in Hannover-Stadt<br />

zur Übernahme gesucht. E-Mail: info@med14.de<br />

KV-Sitz Psychiatrie/PT Hannover/Region<br />

Gerne Garbsen. E-Mail: sonnen001@gmx.de<br />

Praxisvertretung<br />

Augenarzt – Vertretung/Anstellung<br />

1-3 halbe Tage/Woche in moderner, konservativer Praxis (LK, OCT, KL, Foto),<br />

Reg. Hann.-Süd ges. Evtl. Weiterb. mögl. Evtl. Praxisabg. in 3 J. Tel. 01 51 / 46 44 56 52<br />

88<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Rubrikenanzeigen<br />

Gemeinschaftspraxis<br />

Hausärztliche GP in Barsinghausen<br />

sucht Partner/in in Vollzeit. Haben Sie Interesse an einem eingespielten netten Team,<br />

kollegialer Zusammenarbeit, Flexibilität bei den Arbeitszeiten und einer sicheren Existenz,<br />

dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf. E-Mail : praxis@jm2m.de<br />

oder Telefon 01 70 / 8 32 52 61, Homepage: hausarzt-barsinghausen.de<br />

Kooperation/MVZ<br />

Praxiserfahrene hausärztliche Internistin<br />

mit gr. Spektrum (L/-EKG, 24h-RR-Messg., US/OB, SD, Palliativmed., Psychosom., DMP,<br />

Ergom. etc.) sucht Anstellung o. Teilhabe in Praxis/MVZ in/bei BS. Chiffre 160813<br />

Praxiseinrichtung<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

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Zentrale Frankfurter Str. 3a (ARTmax) | 38122 Braunschweig | NEU Oldenburger Allee 18 | 30659 Hannover (vormals Leomed)<br />

FREECALL 0800 – 500 300 1 | FREEFAX 0800 – 11 77 245 | info@com2med.de<br />

Auskünfte über Anzeigen, die unter<br />

Chiffre<br />

erscheinen, können nicht gegeben werden.<br />

Bei Chiffreanzeigen ist Geheimhaltung des Auftraggebers<br />

verpflichtender Bestandteil des Auftrages.<br />

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Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH<br />

www.buchholz-gmbh.de<br />

Verschiedenes<br />

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Wir sind Ihr neuer Ansprechpartner –<br />

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Tel. 05031 - 962 25 0 · info@amt-abken.de · www.amt-abken.de<br />

8 | 2016<br />

89


Rubrikenanzeigen<br />

Verschiedenes<br />

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für Heft 09/2016<br />

vom 15.09.2016<br />

ist der 31.08.2016<br />

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Studienberatung und NC-Seminare. Unser Ziel: Ohne ZVS schnell ins Studium (Human-, Zahn-,<br />

Tiermedizin, Biologie, Psychologie) Vorbereitung für Auswahlgespräche und Medizinertest<br />

Info und Anmeldung: Verein der NC-Studenten e.V. (VNC),<br />

Argelanderstraße 50, 53115 Bonn, Tel. (02 28) 21 53 04, Fax 21 59 00<br />

Immobilien von Ärzten für Ärzte<br />

Verkauf - Vermietung - Verwaltung<br />

Wir suchen und bieten ständig neue Objekte<br />

MMC GmbH - Tel. 0511- 169796 -00 - www.mmc-immobilien.de<br />

Kurse und Kongresse<br />

Psychosom. Grundversorgung 80 h, Supervision, Balint<br />

in Westerstede. Dr. Wendt, Tele fon 01 73 / 8 82 66 22, dr.wendt@gmx.net<br />

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BRAUNSCHWEIG – GÖTTINGEN E.V.<br />

Berufsbegleitende tiefenpsychologisch fundierte Ausbildung<br />

zum/r KJP- oder ErwachsenenpsychotherapeutIn<br />

‣ Einstieg sofort möglich <br />

für Ärzte (fachgebundene PT) und Psychologen (nach PsychThG)<br />

Kontakt: Tel. 0531/61837211 - info@ifp-bs.net –<br />

http://institut-psychotherapie-bs-goe.net<br />

Psychosomatische Grundversorgung<br />

Intensivkurs 80 Std. (Theorie, Balint, Intervention) für Facharztausbildung,<br />

Abrechnung 35100/ 35110, Hausarztverträge, Akupunktur, anerkannt von ÄK und KV<br />

10.08.2016 – Infoabend, 6 Termine ab September 2016: 09.09.2016-18.03.2017<br />

in Braunschweig<br />

freitags 17:30-21:45, samstags 9:00-18:00 Uhr<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Institut für Psychotherapie BS-GÖ e.V., www.institut-psychotherapie-bs-goe.net<br />

E-Mail: info@ifp-bs.net<br />

neue selbsterfahrungsgruppe<br />

für Zusatztitel „Psychotherapie“, psych. grundversorgung.<br />

www.psychosomatik-pervan.de<br />

Neue Balintgruppe in Hannover-Südstadt<br />

Ab 24.08. 1 x Mo. Mi. Nachmittag 2 Doppelstunden<br />

Dr. med. Peters, Telefon 0 50 31 / 77 93 02 oder E-Mail: peterswunstorf@t-online.de<br />

VASOSONO Kurszyklus Doppler-/Duplexsonographie<br />

in Zusammenarbeit mit der ÄK Sachsen-Anhalt – nach KBV Richtlinien<br />

interdisziplinärer Grundkurs (alle Gebiete): 23.09.-25.09.2016<br />

Aufbau- & Abschlusskurse: extracraniell: 25.11.-26.11.2016 |<br />

peripher: 20.01.-21.01.2017 | intracraniell: 24.03.-25.03.2017 |<br />

retrop./mediast./abdom.: 25.03.-26.03.2017<br />

Dr. T. Schilling • Gefäßzentrum/Angiologie • Klinikum Wernigerode<br />

www.vasosono.de • Tel.: 03943/61-1595 • info@vasosono.de<br />

90<br />

niedersächsisches ärzteblatt


Nach Redaktionschluss<br />

Ärzte können ab 2017 Präventionsempfehlungen<br />

geben<br />

Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte können ab Januar<br />

2017 in Form einer ärztlichen Bescheinigung ihren Patienten<br />

Präventionsleistungen empfehlen. Ziel ist es, verhaltensbezogene<br />

Risikofaktoren für bestimmte Erkrankungen zu<br />

senken.<br />

Dabei geht es um die Bereiche Bewegungsgewohnheiten,<br />

Ernährung, Stressmanagement und Suchtmittelkonsum, wie<br />

der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) kürzlich in entsprechenden<br />

Beschlüssen zur Änderung der Früherkennungs-Richtlinien<br />

für Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />

festgelegt hat. Dies hat das 2015 in Kraft getretene Präventionsgesetz<br />

vorgegeben.<br />

Schriftliche Empfehlung<br />

Wenn Ärztinnen und Ärzte bestimmte verhaltensbezogene<br />

Präventionsmaßnahmen anraten wollen, können sie diese<br />

künftig auf einer ärztlichen Bescheinigung vermerken. Darauf<br />

sind Felder für die Präventionsempfehlung in den vom<br />

G-BA festgelegten vier Bereichen vorgesehen.<br />

Zudem wird es ein Feld für Hinweise des behandelnden Arztes<br />

zu Kontraindikationen geben. Auch kann er dort die Präventionsempfehlung<br />

konkretisieren. KBV und GKV-Spitzenverband<br />

haben den Auftrag, bis Jahresende einen entsprechenden<br />

Vordruck zu vereinbaren.<br />

Kassen müssen Angebote bereitstellen<br />

Es handelt sich bei diesem „Rezept“ jedoch nicht um eine ärztliche<br />

Verordnung im Sinne einer veranlassten Leistung, sondern<br />

lediglich um eine Empfehlung, mit der ein Patient zum<br />

Beispiel einen Sportkurs oder eine Ernährungsberatung bei seiner<br />

Krankenkasse beantragen kann. Dort erfährt er auch, welche<br />

Angebote seine Kasse bereithält und finanziell fördert.<br />

Die Krankenkassen wiederum sollen die ärztliche Präventionsempfehlung<br />

berücksichtigen, wenn sie über den Leistungsanspruch<br />

eines Versicherten entscheiden. Sie können<br />

entsprechend zertifizierte Leistungen bezuschussen oder<br />

selbst anbieten. Wie bisher haben Versicherte weiterhin die<br />

Möglichkeit, auch ohne ärztliche Präventionsempfehlung<br />

entsprechende Leistungen oder Zuschüsse bei ihrer Krankenkasse<br />

zu beantragen.<br />

Die ärztliche Präventionsempfehlung stellt eine Maßnahme<br />

dar, mit der der Gesetzgeber die Gesundheitsförderung der<br />

Bürger im Land stärken möchte. Die vier vom G-BA festgelegten<br />

Bereiche orientieren sich an dem „Leitfaden Prävention“<br />

des GKV-Spitzenverbandes. In dem Leitfaden wurden<br />

für sogenannte Handlungsfelder wie Ernährung und Stressmanagement<br />

Kriterien festgelegt, welche Kurse oder Beratungsangebote<br />

von den Krankenkassen bezuschusst oder gefördert<br />

werden.<br />

■ KBV/KVN<br />

Impressum<br />

niedersächsisches ärzteblatt<br />

Mitteilungsblatt der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN)<br />

und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN)<br />

ISSN: 0028-9795<br />

Herausgeber:<br />

Ärztekammer Niedersachsen, Hannover<br />

Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Hannover<br />

Namentlich gekennzeichnete Veröffent lichun gen geben in erster Linie die Auf fas sung des Autors<br />

wieder. Bei Einsendungen an die Schriftleitung wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen<br />

Veröffentlichung vorausgesetzt. Die angegebenen Dosierungen, Indikationen und<br />

Applikations formen, vor allem von Neuzulassungen, sollten in jedem Fall mit den Beipackzetteln<br />

der verwendeten Medikamente verglichen werden.<br />

Redaktionsausschuss (ÄKN): Dr. med. Martina Wenker, Marion Charlotte Renneberg,<br />

Prof. Dr. med. Nils R. Frühauf, MBA, Hon.-Prof. Dr. jur. Karsten Scholz, Ass. jur. Ralf Noordmann,<br />

Raimund Dehmlow<br />

Redaktion (ÄKN): Dipl.-Geogr. Jörg Blume (v.i.S.d.P.)<br />

Anschrift der Redaktion<br />

Postfach 3 26, Berliner Allee 20, 30003 Hannover<br />

Telefon (05 11) 3 80-22 20, Telefax (05 11) 3 80-22 60, E-Mail: presse@aekn.de<br />

Redaktionsausschuss (KVN): Mark Barjenbruch, Dr. Jörg Berling, Dr. Christoph Titz,<br />

Dr. Detlef Risch, Wolfgang Schaepers, Thorsten Schmidt<br />

Redaktion (KVN):<br />

Detlef Haffke (v.i.S.d.P.), Dr. Uwe Köster<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

Berliner Allee 22, 30175 Hannover<br />

Telefon (0511) 3 80-32 31 oder 33 08, Telefax (0511) 3 80-3491, E-Mail: detlef.haffke@kvn.de<br />

Verlag und Anzeigenverwaltung<br />

Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH<br />

Berliner Allee 20, 30175 Hannover<br />

Telefon (0511) 3 80-22 82, Telefax (0511) 3 80-22 81<br />

Internet: www.haeverlag.de, E-Mail: info@haeverlag.de<br />

Geschäftsführung: Wolfgang Schaepers, Hon.-Prof. Dr. jur. Karsten Scholz<br />

Anzeigen: Hiltrud Steffen<br />

Gestaltungskonzeption: Tim Schmitz-Reinthal, Hiltrud Steffen<br />

Satz und Layout: Tim Schmitz-Reinthal, Hiltrud Steffen, Birgit Kelm<br />

Titelbildgestaltung: Homann Güner Blum, Visuelle Kommunikation<br />

Konto<br />

Deutsche Apotheker- und Ärztebank<br />

IBAN: DE49 3006 0601 0003 7295 08, BIC: DAAEDEDD<br />

Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 57, gültig ab 1. Januar 2016.<br />

Die Zeitschrift erscheint jeweils am 15. des Monats.<br />

Bezugspreis jährlich Euro 56,40<br />

für Studenten Euro 36,00<br />

Einzelheft Euro 6,60<br />

Die Kündigungsfrist beträgt 6 Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Für Mitglieder der<br />

Ärztekammer Niedersachsen ist der Bezugspreis durch den Kammerbeitrag abgegolten.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Alle Rechte zur Vervielfältigung, Mikrokopie und zur Einspeicherung in elektronische Datenbanken<br />

sowie zur Übersetzung in Fremdsprachen für alle veröffentlichten Beiträge<br />

vorbehalten.<br />

Nachdruck und Aufnahme in elektronische Datenbanken, auch auszugsweise,<br />

nur mit Genehmigung des Verlages.<br />

Herstellung: Vogel Druck und Medienservice GmbH, Leibnizstr. 5, 97204 Höchberg<br />

8 | 2016<br />

91


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Hannoversche Ärzte-Verlags-Union GmbH, Berliner Allee 20, 30175 Hannover<br />

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Online-Anzeigenaufgabe: info@haeverlag.de oder unter<br />

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