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Henselowsky Boschmann – Verlagsprospekt 2016

Der regionale Literaturversorger Ruhrgebiet

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Helmut Spiegel<br />

Ich schäbiges Frikadellchen<br />

Roman über die Kriegs- und<br />

Nachkriegszeit im Ruhrgebiet<br />

264 Seiten · gebunden<br />

7. Auflage · 14,90 Euro<br />

ISBN 978-3-922750-20-8<br />

Er wuchs heran in einem Krieg,<br />

in der Großstadt des Reviers,<br />

als Evakuierter auf dem Dorf in<br />

Westfalen, als Jugendlicher in der<br />

Trümmerwelt der unmittelbaren<br />

Nachkriegszeit. Und das war für<br />

ihn eine ganz normale Zeit. Seine<br />

Erlebnisse spiegeln immer<br />

auch die Welt der Erwachsenen<br />

wider, in dieser normalen,<br />

außergewöhnlichen Zeit.<br />

Helmut Spiegel<br />

Ich schäbiges Frikadellchen<br />

2 Audio-CDs, ca. 140 Min.<br />

gelesen von Helmut Spiegel<br />

14,90 Euro<br />

ISBN 978-3-922750-76-5<br />

Liesel ist auf dem Hof, meine Schulgefährtin aus dem zweiten<br />

Schuljahr. »Wollen wir was spielen?« <strong>–</strong> »Hinkeln«, schlägt Liesel<br />

vor. Hinkeln? Das ist ja eigentlich ein Spiel für Mädchen.<br />

Aber Heinz und Männe, mit denen ich lieber spielen würde,<br />

sind nirgendwo zu entdecken. Ich gehe durch den Keller auf<br />

den Hof.<br />

Liesel bricht aus der Hecke an der Bleiche einen kleinen Stock.<br />

Mit dem zeichnet sie auf den Hof ein Hinkelhaus. Es sieht aus<br />

wie ein Kreuz. Der Längsbalken hat sechs quadratische Felder,<br />

der Querbalken drei. »Abzählen«, sagt Liesel, und sie beginnt<br />

auch gleich.<br />

Pille-, Pille-Ente ging in’ Laden,<br />

wollt für zwei Pfennig Knackwurst haben.<br />

Für zwei Pfennig Knackwurst gibt es nicht.<br />

Pille-, Pille-Ente ärgert sich.<br />

Pille-, Pille-Ente ist nicht dumm.<br />

Schmeißt den ganzen Laden um.<br />

Wer kam da rein?<br />

Die Po-li-zei!<br />

Liesel darf anfangen. Liesel darf anfangen. Sie holt aus der<br />

Schürzentasche ihren Hinkelstein. »Wo hast du deinen Hinkelstein?«<br />

Ich zucke mit den Achseln. »Warte!«, sagt Liesel. Sie<br />

läuft ins Haus und kommt mit dem kleinen Bruchstück einer<br />

Fliese zurück. »Das ist aber so zackig!«, maule ich. »Musst<br />

du schleifen! Guck mal hier!« Sie zeigt mir ihren Hinkelstein.<br />

Das ist auch ein Stück Fliese, aber dessen Ecken sind rund<br />

geschliffen. Ich gehe zu der kleinen Mauer an der Kellertreppe<br />

und beginne zu schleifen. Doch das Stück Fliese ist härter als<br />

der Backstein, und ich ratsche nur Riefen in die Mauer. »Da<br />

doch nicht, komm mit!«, sagt Liesel. Sie geht mit mir durch die<br />

Gasse auf die Straße und zeigt auf die Bordsteinkante. Also<br />

schleife ich an der Bordsteinkante. Mein Hinkelstein wird zwar<br />

nicht so schön wie Liesels, aber die scharfen Ecken und Kanten<br />

sind weg.<br />

Liesel beginnt das Hinkelspiel. Zuerst hüpft sie auf einem Bein<br />

die Felder des Hinkelhauses hinauf und wieder hinunter. Dabei<br />

muss sie im Kreuzstück um das Mittelstück herumhüpfen und<br />

kann dann in das Mittelquadrat mit beiden Füßen hineinspringen,<br />

um sich auszuruhen. Beim Hinkeln darf Liesel nicht auf<br />

einen Strich treten, denn dann ist sie »ab«. Im zweiten Durchgang<br />

legt man sich den Hinkelstein auf den Fuß und schreitet<br />

vorsichtig durch das Hinkelhaus. Fällt der Stein vom Fuß oder<br />

tritt man auf einen Strich, ist man auch »ab«. Im dritten Teil des<br />

Spiels wird der Stein beim Hüpfen mit dem Fuß von Feld zu<br />

Feld durch das Hinkelhaus gestupst. Verfehlt man ein Feld, ist<br />

man »ab«. Der vierte Teil des Spiels ist der spannendste. Der<br />

Spieler stellt sich mit dem Rücken zum Hinkelhaus und wirft<br />

über die Schulter den Hinkelstein in eines der Felder. Trifft er<br />

eines, darf er es mit einem diagonalen Kreuz markieren. Der<br />

Mitspieler muss beim Hinkeln dieses Feld überspringen. [...]<br />

Den Helmut Spiegel hab ich auf einer »Frikadellchen«-<br />

Lesung in Frohnhausen erlebt. Weißte noch?! Schön,<br />

dass du das »Bollerrad« jetzt frisch aufgelegt hast.<br />

War mir ein ganz großes Bedürfnis; war ein toller Mensch<br />

und ein grandioser Erzähler und Vorleser. Hab mir diesen<br />

Wunsch noch erfüllen wollen.<br />

Ey, Büchermacher, noch nippelste ja nich ab.<br />

8

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