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PS 09/2016

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NEU 2017: Ducati 939 Supersport<br />

<strong>09</strong><br />

SEPTEMBER<br />

<strong>2016</strong><br />

Mit<br />

FAHR-<br />

TIP<strong>PS</strong><br />

l gefahren<br />

l getestet<br />

l bewertet<br />

DIE<br />

BESTEN<br />

KURVEN<br />

Zonkos Attacke<br />

Rennstrecken-Test<br />

3x APRILIA RSV4 R<br />

TEST DSB<br />

Ducati 999 R<br />

PRAXISTEST<br />

14 Reifenwärmer<br />

TEST KARTHIN<br />

Suzuki GSR 750 IDM-Replika<br />

MOTOGP<br />

Die Teams<br />

im Technik-<br />

Check<br />

SPENCER-<br />

HONDA<br />

RC30<br />

Deutschland € 4,20<br />

Österreich € 4,80; Schweiz sfr 7,20;<br />

BeNeLux € 4,90; Dänemark DKR 47,00;<br />

Italien € 5,60; Slowenien € 5,60;<br />

Spanien € 5,60<br />

<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


INHALT <strong>09</strong>/<strong>2016</strong><br />

Titelfotos: fact, Markus Jahn, Yamaha, mps-Fotostudio, Andreas Riedmann, Jacek Bilski, MCN/Kar Lee<br />

Inhaltfotos: Markus Jahn, Jörg Wießmann<br />

32<br />

Vier Superbikes, ein Super<br />

Naked: Scharfe Tuning-Bikes von<br />

Aprilia, Ducati und Suzuki im<br />

Tracktest auf dem Lausitzring<br />

SZENE<br />

04 NEWS/PRODUKTE<br />

Ducati 939 Supersport; starke Eurosport-Quote<br />

beim GP Sachsenring;<br />

<strong>PS</strong>-Action auf der INTERMOT<br />

TEST<br />

08 APPLAUSKURVEN<br />

Die besten Kehren und Radien<br />

24 ZONKOS ATTACKE<br />

Auf Spencers edler Honda RC30<br />

32 TUNERGP, TEIL 2<br />

SERVICE<br />

52 REIFENWÄRMER-TEST<br />

14 Heizdecken glühen im Vergleich<br />

62 TECHNIK-FRAGEN<br />

Wie findet man die optimale Übersetzung<br />

für die Rennstrecke?<br />

SPORT<br />

72 YAMAHA-CUP<br />

<strong>PS</strong>-Racer Tobi sucht das Limit<br />

78 PITLANE-NEWS<br />

84 MOTOGP-TECHNIK<br />

Neue Reifen, einheitliche Elektronik:<br />

Wie kommen die Teams zurecht?<br />

94 SPORT-NEWS<br />

Vorschau Superbike-WM Lausitzring<br />

RUBRIKEN<br />

64 MARKT<br />

71 LESERPOST<br />

80 DSK-NACHRICHTEN<br />

98 VORSCHAU/IMPRESSUM<br />

72<br />

Tobi im Rennstress: Drei<br />

Yamaha-Cup-Rennen standen<br />

im Juli für den <strong>PS</strong>-Racer an<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper fürs iPad.<br />

Mehr Infos: www.ps-online.de/ps-epaper<br />

Offizielle<br />

Mitgliederzeitschrift<br />

<strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 3


SZENE<br />

NEWS<br />

Foto: Ducati<br />

Defintiv sportlicher und schon zu haben<br />

ist das auf 500 Stück limitierte Jubiläumsmodell<br />

„Anniversario“ der 1299<br />

Panigale S zum 90. Ducati-Geburtstag.<br />

Kostenpunkt: 29 950 Euro<br />

Foto: MCN/Kar Lee<br />

So ähnlich könnte die neue Ducati<br />

mit moderaten Supersport-Genen<br />

aussehen. Monster und Hypermotard<br />

liefern die Komponenten<br />

VOLKSNÄHE<br />

BOLOGNA. 2017 dürfen wir eine ganze<br />

Bandbreite an sportlichen Maschinen<br />

erwarten, und auch in Bologna kommen<br />

neben Euro 4-getrimmten alten Bekannten<br />

ganz neue Modelle auf den Markt.<br />

Eine Neuheit war bei der World Ducati<br />

Week in Misano unlängst zu sehen –<br />

zumindest für all jene, die stundenlang<br />

in der Sonne anstanden, um einen Blick<br />

in den geheimnisvollen Container zu<br />

werfen. Darin stand eine „abgesoftete“<br />

Supersportlerin, nennen wir sie 939 Supersport.<br />

Ducati-Fans ist das nicht neu.<br />

Schon in den 1990ern hatte die Marke<br />

softere Ableitungen ihrer radikalen<br />

Sportmotorräder im Programm, etwa die<br />

legendäre 900 Supersport. Nach ähnlichem<br />

Muster geht man wohl auch 2017<br />

vor und bringt eine sportliche Maschine,<br />

die mehr Alltagsqualitäten haben wird<br />

als die Panigale-Modelle. Optisch pflegt<br />

die neue Ducati freilich die Nähe zum<br />

Superbike, aber allem Anschein nach<br />

spendiert die Monster das Rahmenkonstrukt,<br />

denn die Einarmschwinge und die<br />

an den Zylinderköpfen befestigten dicken<br />

Gitterstahlrohre gibt es auch an der<br />

Monster 1200. Das verspricht moderatere<br />

Ergonomie-Daten. Den Motor dürfte<br />

die neue Ducati mit der Hypermotard<br />

939 teilen. Der wassergekühlte V-Twin<br />

leistet demnach um die 110 <strong>PS</strong>.<br />

Allerdings gibt Ducati an, den Motor<br />

nochmals kräftig überarbeitet zu haben.<br />

Um Marktanteile in diesem Segment zu<br />

erobern, braucht es freilich einen entsprechend<br />

moderaten Kurs, denn die<br />

Kundschaft ist preissensibel. Gerüchte<br />

nennen 13 000 Euro für das Basismodell.<br />

TRW Lucas-Fußraste<br />

DIE EINSTELLBARE „BLACK EDITION“ GIBT ES MIT DEN<br />

NEUEN AUSFÜHRUNGEN FÜR DIE AKTUELLE KAWASAKI<br />

NINJA ZX-10R UND DIE KTM 1290 SUPER DUKE R FÜR<br />

ÜBER 100 MODELLE. PREIS PRO STÜCK: 359,95 EURO.<br />

Foto: TRW<br />

4 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


Foto: Nolan<br />

HELDEN-AKTION AM SACHSENRING<br />

MIT <strong>PS</strong> BEIM GROSSEN PREIS<br />

Bei der <strong>PS</strong>-Heldenclub-Aktion zum<br />

Sachsenring-Grand Prix hatte Frank<br />

Säuberlich aus Torgau das große Los gezogen.<br />

Kurz nach seinem 50. Geburtstag<br />

gewann er mit Unterstützung von Ducati<br />

Deutschland eine Eintrittskarte für das<br />

ganze Wochenende inklusive Sitzplatz<br />

auf der Tribüne der Roten aus Bologna,<br />

Fan-Paket und Ducati-Party am Samstagabend.<br />

Völlig begeistert zeigte sich<br />

der Motorradfan und Rennsport-Liebhaber<br />

auch vom ausgedehnten Rundgang<br />

810000<br />

ZUSCHAUER VER-<br />

FOLGTEN DIE RENNEN<br />

BEIM SACHSENRING-<br />

GP AUF EUROSPORT<br />

UND BESCHERTEN<br />

DEM SENDER NACH<br />

DEM AUSTRALIAN<br />

OPEN-SIEG DER<br />

DEUTSCHEN TENNIS-<br />

SPIELERIN ANGE-<br />

LIQUE KERBER DIE<br />

ZWEITBESTE QUOTE<br />

DES JAHRES.<br />

AM SACHSENRING<br />

SELBST WAREN ÜBER<br />

DAS GP-WOCHENEN-<br />

DE GROSSARTIGE<br />

212 411 ZUSCHAUER.<br />

Foto: Landesmesse Stuttgart/Achim Mende<br />

durchs Fahrerlager und den zahlreich<br />

umherwimmelnden Promis aus der<br />

Rennszene inklusive Max Neukirchner<br />

und Markus Reiterberger, die Herr Säuberlich<br />

mit Sohn Eddie in der Nolan-<br />

Lounge traf. Dort wurden beide über das<br />

ganze Wochenende mit Speiß und Trank<br />

versorgt. Die Krönung: Mit <strong>PS</strong>-Chef Uwe<br />

Seitz kam Rossi-Fan Säuberlich seinem<br />

Hero schließlich ganz nah und freute<br />

sich über ein unvergessliches Grand<br />

Prix-Wochenende.<br />

Frank Säuberlich (l.) und Sohn<br />

Eddie mit <strong>PS</strong>-Mann Uwe Seitz<br />

als Gäste in der Nolan-Lounge<br />

NEUE MESSE<br />

STUTTGART KOMMT<br />

Zum Saisonstart wird es vom 10. bis 12.<br />

Februar 2017 auch in Stuttgart eine große<br />

Motorrad-Frühjahrsmesse geben. In einem<br />

230-Kilometer-Radius rund um die<br />

Landeshauptstadt von Baden-Württemberg<br />

wohnen rund 25 Millionen Menschen.<br />

Fast jedes dritte Motorrad<br />

in Deutschland ist in dieser<br />

Region zugelassen. Zusammen<br />

mit den Messen in<br />

Leipzig (3.-5. Februar) und<br />

Dortmund (2.-5. März)<br />

bieten die drei Frühjahrsmessen<br />

eine Marktabdeckung<br />

von etwa 85 Prozent.<br />

Foto: Yvonne Hertler<br />

EDITORIAL<br />

AM RICHTIGEN ORT<br />

Tobi hatte eine Idee. „Wir fahren zu<br />

den Applauskurven der <strong>PS</strong>-Leser<br />

und gehen mal richtig viel Kurven<br />

ballern.“ Warum nicht – jungendlicher<br />

Enthusiasmus reißt gestandene <strong>PS</strong>ler<br />

aus dem Testalltag. Statt Rennund<br />

Teststrecke mal da hinfahren, wo<br />

sich Deutschlands sportliche Motorradfahrer<br />

so herumtreiben und Spaß<br />

auf zwei Rädern haben. Allerdings<br />

mussten wir überall feststellen, dass<br />

es mit dem Spaß ganz schön schwierig<br />

geworden ist. Gerade da, wo sich<br />

Motorradfahrer gerne treffen, wird<br />

alles dafür getan, den Spaß im Keim<br />

zu ersticken. Streckensperrungen,<br />

Rüttelstreifen oder rigorose Tempolimits<br />

– fünf Stichproben und fast alle<br />

„vermint“. Ganz schnell kommt da<br />

das ungute Gefühl auf, als sei man<br />

als Motor rad fahrer schon per se ein<br />

„Outlaw“ – wir gegen den Rest der<br />

Welt. Wir wollen hier aber nicht die<br />

Diskussion führen, ob man sich da als<br />

steuerzahlender Bürger so gängeln<br />

und aus dem öffentlichen Verkehrsraum<br />

vertreiben lassen muss und<br />

auch nicht auf andere zeigen, die es<br />

nicht besser machen und trotzdem<br />

weniger Repressalien ausgesetzt sind<br />

– nicht, weil es unnötig wäre, der<br />

Platz hier an dieser Stelle ist nur sehr<br />

begrenzt. Aber schließlich gibt es<br />

noch andere schöne Kurven im Land.<br />

Wer beim Motorradfahren allerdings<br />

unbedingt auffallen will, sollte sich<br />

sowieso überlegen, auf der Rennstrecke<br />

richtig Gas zu geben. Wir können<br />

das nur jedem, der es wirklich wissen<br />

will, empfehlen!<br />

Uwe Seitz, leitender Redakteur<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


KURZ & KNAPP<br />

++ MOTOREX & KTM ++<br />

Schon bei den Serienmotorrädern<br />

aus Mattighofen<br />

stammen die Flüssigkeiten<br />

meist von Motorex.<br />

Foto: Delius Klasing<br />

Die Schweizer Ölspezialisten<br />

haben jetzt mit KTM auch die<br />

Kooperation beim MotoGP-<br />

Projekt beschlossen.<br />

++ 120 JAHRE ++<br />

Zwar hatte Shozo Kawasaki<br />

1878 absolut nichts mit Motorrädern<br />

im Sinn, als er in<br />

Tokios Stadtteil Tsukiji eine<br />

Schiffsreparaturwerkstatt<br />

gründete. Aber als diese<br />

1896 offiziell als Kawasaki<br />

Dockyard Company ins Handelregister<br />

eingetragen wurde,<br />

war der Grundstein für<br />

Kawasaki Heavy Industries<br />

gelegt, die deshalb heuer ihr<br />

120-jähriges Bestehen feiern<br />

dürfen. Glückwunsch!<br />

++ CURVE ITALIANE ++<br />

Mit Curves Sizilien<br />

präsentiert der Delius<br />

Klasing Verlag<br />

den siebten Band<br />

der von Stefan Bogner<br />

klasse fotografierten<br />

schönsten<br />

Pass- und Küstenstraßen.<br />

Das dicke<br />

Heft kostet im<br />

Fachhandel<br />

15 Euro.<br />

++GEFASST++<br />

Die Polizei in Kärnten nahm<br />

einen 74-jährigen Rentner<br />

fest, der zugab, Stein- und<br />

Kiesfallen für Motorrad fahrer<br />

meist in Kurven ausgelegt zu<br />

haben. Er wurde wegen Nötigung<br />

und ge fähr lichem Eingriff<br />

in den Straßenverkehr<br />

angezeigt.<br />

Foto: Motorex<br />

Foto: Superprestigio<br />

Fotos:Metzeler<br />

INTERMOT KÖLN<br />

<strong>PS</strong>-ACTION AUF DER MESSE<br />

In diesem Jahr bietet die INTERMOT<br />

den Besuchern wieder Motorrad-<br />

Faszination satt. Auch im Außenbereich<br />

wird dem Messepublikum einiges<br />

geboten. In Kooperation mit dem<br />

Industrieverband Motorrad (IVM) und<br />

der britischen Dirt Track-Schule um<br />

den europäischen Champion von<br />

20<strong>09</strong>, Peter Boast (www.flattrackschool.co.uk),<br />

sucht <strong>PS</strong> für den Donnerstag<br />

(6.10.), Freitag (7.10.) und<br />

Samstag (8.10.) je zwei Vierer-Teams<br />

für die Lehrgänge. Der jeweils<br />

Schnellste wird dann zum Finale am<br />

ERGEBNIS LABORUNTERSUCHUNG<br />

VOLLSTOFF FÜLLSTOFF<br />

Beim diesjährigen Sportreifentest prüften<br />

wir stellvertretend für einen Vergleich<br />

„Alt gegen Neu“ den Metzeler Racetec<br />

Interact in K3-Mischung. Der ältere von<br />

zwei Vorderreifen lagerte bei uns schon<br />

weit über vier Jahre, der jüngere kam<br />

vom Hersteller und war erst ein knappes<br />

Jahr alt (<strong>PS</strong> 07/<strong>2016</strong>). Der<br />

frische Gummi fegte formidabel über<br />

Trocken- wie Nasskurs, der ältere schwächelte<br />

dagegen beim Kalt- und Nassgrip<br />

deutlich. Selbst durchgewärmt baute er<br />

spürbar weniger Grip auf als sein jüngeres<br />

Pendant. „Nicht normal“, befand der<br />

Links (junger Reifen): alles okay. Rechts<br />

sind Verklumpungen von Füllstoffen zu<br />

erkennen ( weiße Punkte rot umrandet)<br />

Sonntag eingeladen. Teilnehmer und<br />

Groupies erhalten freien Eintritt zur<br />

Messe. Motorradausrüstung ist mitzubringen,<br />

Stahlschuhe und 125er-<br />

Motorräder werden gestellt. Wer also<br />

auf Marc Márquez‘ und Valentino<br />

Rossis Spuren wandeln möchte und<br />

richtig driften lernen will, möge sich<br />

mit seinem Vier-Mann- oder -Frau-<br />

Team per E-Mail bewerben unter<br />

<strong>PS</strong>@motorpresse.de, unbedingt den<br />

Wunschtag und „Dirt Track“ im<br />

Betreff angeben. Einsendeschluss<br />

ist der 19. September.<br />

Hersteller und schickte die Reifen ins<br />

Labor. Die Ergebnisse liegen nun vor.<br />

Danach zeigt der ältere Gummi auffällige<br />

Verklumpungen sogenannter Füllstoffe.<br />

Diese Stoffe erhöhen laut Metzeler „die<br />

Stressresistenz der Verbindung in Bezug<br />

auf Eigenschaften wie Zug- und Torsionskraft,<br />

Schubkraft und Abriebswiderstand“.<br />

Heißt vereinfacht etwa: Füllstoffe<br />

halten den Gummi geschmeidig. Verklumpen<br />

diese Stoffe statt sich fein im<br />

Gummi zu verteilen, härtet die Mischung<br />

aus und verliert Grip. Metzeler führt das<br />

auf eine falsche Lagerung unsererseits<br />

zurück. Das können wir nicht hundertprozentig<br />

ausschließen. Fakt ist aber auch,<br />

dass unser zirka zweieinhalb Jahre alter,<br />

gleich gelagerter Hinterreifen völlig<br />

problemlos funktioniert hat. Wir meinen:<br />

Speziell Sportreifen sollten nicht länger<br />

als vier Jahre lagern – auch nicht unter<br />

perfekten Bedingungen.<br />

6 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


Foto: Yvonne Hertler<br />

Fotos: mps-Fotostudio<br />

Der Magnetverschluss der beiden<br />

Laschen aktiviert den Westen-Airbag<br />

RACE-AIRBAG<br />

ALPINESTARS<br />

TECH-AIR<br />

Die Redaktion testet derzeit das Tech-<br />

Air-Race-Airbag-System von Alpinestars.<br />

Abhängig von zwei unterschiedlichen<br />

Modi für den Betrieb auf der<br />

Straße und der Rennstrecke erkennt<br />

es einen Abflug und löst unterschiedlich<br />

aus. Für die Nutzung der Airbag-<br />

Weste ist ein mit dem System kompatibler<br />

Anzug erforderlich. Routinemäßig<br />

steht alle zwei Jahre eine<br />

Wartung an, für die das Produkt<br />

zum Händler gebracht werden<br />

muss. Die Straßenpreise für die<br />

Airbag-Weste bewegen sich ohne den<br />

Anzug bei etwa 1200 Euro.<br />

GESCHÜTZT<br />

BRUSTPANZER<br />

Bei Ortema in Markgröningen kann man<br />

sich einen Brustpanzer anfertigen lassen,<br />

der für perfekten Sitz direkt vor Ort angepasst<br />

wird. Er besteht aus weichem Polyethylen,<br />

ist flexibel und als Durchschlagschutz<br />

gedacht. Er deckt den Bereich vom<br />

Brustbein über die Rippen bis zum Bauchnabel<br />

ab und verteilt die Energie eines Aufpralls<br />

auf eine größere Fläche. Kosten inkl.<br />

Anpassung: 245 Euro. Lieferbar in verschiedenen<br />

Grundmodellen, Farben und Designs.<br />

Ein spezielles Modell für Damen ist ebenfalls<br />

erhältlich. Bei Interesse einfach eine<br />

E-Mail an motobike@ortema.de senden.<br />

Der Protektor wird später einfach unter<br />

die Lederkombi geschoben und sitzt top<br />

Foto: Ortema<br />

Foto: Ortlieb<br />

Rucksack mit Bild<br />

VOM TASCHENSPEZIALIST ORTLIEB GIBT ES DEN KURIER-RUCK-<br />

SACK „VELOCITY“ JETZT MIT INDIVIDUELLEM FOTODRUCK. AUF 34<br />

MAL 56 ZENTIMETERN KÖNNTE ALSO AUCH DAS EIGENE MOTOR-<br />

RAD PRANGEN. PREIS: 129,95 EURO, WWW.ORTLIEB.COM<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 7


TEST<br />

DIE SCHÖNSTEN APPLAUSKURVEN<br />

Mit Hilfe der <strong>PS</strong>-Community wollen wir eine Charakterstudie der besten Kehren<br />

und Radien im deutschsprachigen Raum zeichnen. Gibt es die perfekte Kurve?<br />

Wenn ja, was macht sie so besonders?<br />

Text: Tobias Münchinger; Fotos: Jacek Bilski<br />

Die schönste Verbindung zwischen zwei Punkten muss<br />

eine Kurve sein. Jeder, der ein halbwegs sportliches<br />

Motorrad besitzt, weiß das. Aber wo lässt sich dem Kurvenrausch<br />

am besten frönen? In der pittoresken Umgebung<br />

spektakulärer Bergpässe? Wäre eine Möglichkeit, die sich<br />

aber zumindest als Hausstrecken-Highlight aufgrund großer<br />

räumlicher Distanz für viele verwehrt. Also eher griffige und<br />

verkehrsarme Landstraßen? Klingt super, wäre nur deren<br />

Seltenheitswert nicht so hoch. Und was macht man, wenn<br />

sich in Schlagdistanz vom Wohnort so gar keine schöne<br />

Straßenrichtungsänderung darbieten möchte? Folglich<br />

lieber gleich zum Bikertreff um die Ecke, Benzin quatschen<br />

und Käffchen schlürfen? In diesem Fall käme die Action<br />

vielleicht doch etwas zu kurz.<br />

Um mehr herauszufinden, starteten wir vor einiger Zeit<br />

über ein großes soziales Netzwerk einen Aufruf. Wir wollten<br />

von euch wissen, welche Favoriten ihr im deutschsprachigen<br />

Raum habt und was die Kurve auszeichnet.<br />

Das Ergebnis: Am meisten Sympathien in Form von<br />

digital erhobenen Daumen und Kommentaren gehen an die<br />

„Applauskurve“ auf der B 276 zwischen Schotten und<br />

Laubach. Es folgt auf Platz zwei die lange 180-Grad-Kurve<br />

am großen Feldberg im Taunus. Weiterhin wurden der sogenannte<br />

Buchhübel am Schleizer Dreieck und die Kurvenkombination<br />

an der Schwarzenbach-Talsperre nahe der<br />

B 500 im Schwarzwald genannt. Gleichstand herrscht laut<br />

Online-Community zwischen der letzten Links am Lochenpass<br />

bei Balingen auf der Schwäbischen Alb sowie Kurve<br />

8 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


zehn der Wartenbergstraße bei Hohnstein in der Sächsischen<br />

Schweiz. Hinter Mitteldeutschland bis hoch zur Küste<br />

scheinen sich die meisten Kurven plötzlich in Geraden zu<br />

verwandeln. Aus diesen Regionen kamen im Gegensatz zum<br />

Süden so gut wie keine Vorschläge – wir fühlen mit euch<br />

und sprechen unser herzliches Beileid aus!<br />

Das Thema Kurve an sich und Applauskurven im Speziellen<br />

birgt leider einige unangenehme Aspekte und „Aufreger“.<br />

Es wurden nämlich im Zuge unserer Umfrage häufig Ecken<br />

vorgeschlagen, die als Unfallschwerpunkte verschrien sind.<br />

Darunter der Kesselberg, das Sudelfeld oder der Kyffhäuser,<br />

um nur die „Klassiker“ zu nennen. Um diese Gebiete machen<br />

wir lieber einen großen Bogen. Doch selbst unter den Routen,<br />

die es in unsere Kurvenstudie geschafft haben, befindet<br />

sich „verbrannte Erde“. Fiese Rüttelstreifen, hinterhältige<br />

Polizeikontrollen insbesondere an den Wochenenden sowie<br />

Anwohner mit hauchdünnen Nerven nehmen vielen Orten<br />

ihre Attraktivität. „Fast immer beginnt es mit Anwohnerbeschwerden<br />

über Lärm und Raserei“, verrät uns ein Insider<br />

bei den Cops. „Leider gehen damit meistens zahlreiche<br />

Unfälle einher und machen die extremste aller Maßnahmen,<br />

nämlich Streckensperrungen für Motorräder, erst möglich.“<br />

Klar, physikalische Limits lotet man am besten auf einer<br />

Rennstrecke mit Auslaufzonen und Kiesbetten aus. Nicht umsonst<br />

ergattert „die längste Linkskurve der Welt“ am Sachsenring<br />

bei unserer Online-Umfrage ziemlich viele „Likes“.<br />

Das Problem mit der Lautstärke tritt allerdings selbst hier<br />

auf. Wer am Sachsenring zu viel Lärm in Höhe des Messgeräts<br />

am Eingang der Boxengasse verursacht, fliegt raus.<br />

Auch mit Serienauspuff. So toll das Fahren auf abgesperrter<br />

Schwarzenbach-<br />

Talsperre<br />

Schotten<br />

Großer<br />

Feldberg<br />

Schleiz<br />

Lochenpass<br />

bei Balingen<br />

Hohnstein<br />

Unsere Suche<br />

nach den Top-<br />

Kurven führte<br />

uns 1500 Kilometer<br />

durchs Land –<br />

mit Ausnahme<br />

des Nordens. Wir<br />

fühlen mit euch!<br />

Piste sein mag: Rennstrecke und zügiges Landstraßenfahren<br />

ist nicht dasselbe. Schon aus Zeit- und Kostengründen kann<br />

das eine das andere schwerlich vollständig ersetzen.<br />

Wir finden es absolut legitim, eine Lieblingskurve auf<br />

der öffentlichen Straße zu haben, die man so oft auf und ab<br />

fährt, wie man möchte. Unsere Empfehlung lautet allerdings,<br />

Lärm in „heiklen Zonen“ gering zu halten. Benehmt euch<br />

nicht wie Hooligans und meidet bekannte Hotspots, vor<br />

allem zu Hauptverkehrszeiten und am Wochenende. Unsere<br />

1500-Kilometer-Tour von Applauskurve zu Applauskurve<br />

zeigt sowieso: Auf die reizvollsten Strecken und Kurven stößt<br />

man nicht unmittelbar am Bikertreff, sondern im weiteren<br />

Gebiet drumherum.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 9


Foto: Tobias Münchinger<br />

Lochen, „Turn 6“. Mit mäßiger Geschwindigkeit anfahren, spät<br />

nach links einlenken und die Kurve so „hinterschneiden“. Sofern<br />

kein Gegenverkehr kommt (gut einsehbar), leicht zur Mittellinie<br />

orientieren und sachte das Gas aufziehen<br />

Bremsen<br />

Stützgas<br />

Am Wochenende ist der Lochen für Motorradfahrer<br />

eine Einbahnstraße – in die<br />

falsche Richtung!<br />

Aufziehen<br />

10 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


„EINE KURVE WIE GE-<br />

MACHT FÜR APPLAUS-<br />

FAHRTEN – LEIDER<br />

AUCH HIER WEGREGLE-<br />

MENTIERT“<br />

Uwe Seitz<br />

Das Voting der Facebook-User schickt<br />

uns also auf eine 1500 Kilometer lange<br />

Runde, die wir mit unseren vier Bikes abspulen.<br />

An jeder Autobahnabfahrt steigt<br />

der Herzschlag und wir freuen uns auf die<br />

Applauskurven, denn nichts ist öder als<br />

geradeaus zu fahren – egal wie schnell.<br />

Die erste Kurve liegt aber quasi vor der<br />

Haustür. Lochenpass klingt etwas hochtrabend,<br />

aber immerhin geht es mit sechs<br />

schönen Kehren 300 Höhenmeter auf die<br />

Schwäbische Alb – perfektes Sportler-Terrain<br />

für leichte 600er. Die letzte Kurve erfüllt<br />

dann alle Anforderungen, um es als Applauskurve<br />

in die Herzen der Landstraßenfeger<br />

zu schaffen: guter Asphalt, schöner Radius,<br />

gute Übersicht und ein angrenzender<br />

Parkplatz – fehlt nur die Würstchenbude!<br />

Dass der Lochen unter Motorradfahrern<br />

beliebt ist, weiß man spätestens bei der<br />

Anfahrt aus Weilstetten. Dort prangt nämlich<br />

jene Zweiraddiskriminierung, die uns unmissverständlich<br />

darauf hinweist, dass der<br />

Lochen am Wochenende zumindest aus<br />

dieser Fahrtrichtung tabu ist. An diesem<br />

Montag kann uns aber lediglich das Tempo-<br />

80-Limit etwas anhaben. Und der Trottel<br />

in seinem ausgemusterten THW-Magirus vor<br />

uns, der den Tank nicht voll genug bekam<br />

und in fast jeder Linkskehre die Straße mit<br />

überschwappendem Diesel einsaut. Sperrt<br />

die Straßen gefälligst für solche gemeingefährlichen<br />

Vollpfosten!<br />

Kehren wie die „Lochen Turn 6“ sind für<br />

Showfahrer eine Wucht. Man muss nicht<br />

rasen wie verrückt, um eine gute Figur zu<br />

machen und das Knie an den Asphalt zu<br />

bekommen. Fahrkönnen, klar, die richtige<br />

Linie ist wichtig, schönes Wetter und griffige,<br />

warme Reifen. Damit versetzt man dann alle<br />

schaulustigen Kollegen auf dem Parkplatz in<br />

Verzückung, ohne auch nur den Hauch einer<br />

Gesetzesübertretung.<br />

Wichtig bei solchen Linkskurven ist es,<br />

lange genug mit dem Einlenken zu warten<br />

und die Kurve am Eingang zu „hinterschneiden“.<br />

Denn nicht nur am Lochen kommen<br />

gern mal Lkw oder etwas zu sportlich<br />

ambitionierte Autofahrer entgegen, die am<br />

Kurvenscheitel über den Mittelstrich hinaus<br />

drängen. Aber wer beim Einlenken die richtige<br />

Blickführung hat und weit in die Kurve<br />

hineinschaut, wird in diesem Eck mit dem<br />

vollen Überblick belohnt, denn innen ist<br />

nur eine leicht ansteigende Wiese, die volle<br />

Sicht über das Geschehen gewährt.<br />

Von allen Kurven unserer Tour hat mir<br />

diese mit am besten gefallen. Aber einmal<br />

durch reicht völlig, denn geile Kurven liegen<br />

auf der Schwäbischen Alb und im benachbarten<br />

Schwarzwald genug und wenn ich<br />

aufs Motorrad steige, dann fahre ich in<br />

erster Linie für mein eigenes Vergnügen.<br />

Da braucht es keine Zuschauer, und nahe<br />

der berühmten Applauskurven ist mir die<br />

Rennleitungsdichte schlicht zu hoch.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 11


„BIN KEIN FAN DER<br />

TALSPERRE. HIER<br />

SCHREIT ALLES<br />

NACH KLICKENDEN<br />

HANDSCHELLEN“<br />

Tobi Münchinger<br />

Früher war ich gerne auf der Strecke<br />

nach Oppenau hinunter unterwegs.<br />

Sie kreuzt nur kurz die Schwarzwaldhochstraße,<br />

dann folgt Kehre um<br />

Kehre. Meistens war nicht besonders<br />

viel los. Im Ort dann an der Tanke<br />

schnell einen Kaffee, und über die mittlerweile<br />

frisch geteerte Zuflucht hinauf<br />

wieder zurück nach Stuttgart.<br />

Die Schwarzenbach-Talsperre kenne<br />

ich bis dato noch nicht. In Richtung<br />

Baden-Baden geht es auf der B 500 irgendwann<br />

rechts ab nach Forbach und<br />

zum Stausee. Die besagten Kurvenkombinationen<br />

ziehen sich direkt am Wasser<br />

entlang und enden an einem großen<br />

Wanderparkplatz mit einer kleinen<br />

Imbissbude für hungrige Ausflügler.<br />

Wir treffen einen Einheimischen aus<br />

der Umgebung, der sich mit seiner<br />

ZX-10R zu uns gesellt. „Samstags und<br />

sonntags ist hier die Hölle los, da<br />

kannst du kaum fahren“, erzählt er uns.<br />

„Die Zuschauer stehen in den Asphaltflächen<br />

hinter den Kurven herum,<br />

da legt sich früher oder später immer<br />

einer hin. Ich habe hier schon viele<br />

schlimme Unfälle erlebt.“ Er berichtet<br />

weiterhin von häufigen Geschwindigkeitskontrollen,<br />

meistens „aus dem<br />

Hinterhalt“ ausgeführt. Zum Quatschen<br />

und Leute treffen würde er trotzdem<br />

gerne hierher kommen.<br />

Wir beziehen Posten, besehen die<br />

Kurven am See genauer und stellen<br />

fest: Hier muss auf jeden Fall ein Supersportler<br />

ran. Die Radien erlauben<br />

tiefe Schräglage, wenn die Geschwindigkeit<br />

verbotenerweise entsprechend<br />

hoch ausfällt. Verschätzen sollte man<br />

sich besser nicht. Die asphaltierten<br />

Flächen hinter den Kurven taugen<br />

überhaupt nicht als Auslaufzonen.<br />

Sie sind zu klein, und es liegt Rollsplitt<br />

herum. Und wenn dort an den Wochenenden<br />

wirklich Zuschauer stehen,<br />

wird es natürlich besonders heikel.<br />

Ein Abflug wäre eine Katastrophe.<br />

In den Parkplatzkurven mit den<br />

Asphaltflächen im Hintergrund hat man<br />

gute Sicht auf den von links kommenden<br />

Gegenverkehr. Rechts herum<br />

befindet man sich aber immer einige<br />

Meter im Blindflug. Wenigstens ist der<br />

Asphalt so griffig, dass er Abwinkeln<br />

bis zu einem gewissen Grad erlaubt.<br />

Ein paar Fotoaufnahmen später kommt<br />

mir auf der Gegenfahrbahn ein Lkw<br />

entgegen. Urplötzlich steht er da und<br />

ragt ein gutes Stück in meine Spur<br />

hinein, als ich auf der R1 gerade in<br />

Schräglage gar nicht so langsam angeflogen<br />

komme. Weiter durchziehen, das<br />

passt gerade so. Danach packen wir<br />

ein und setzen die Reise fort. Hier engagiert<br />

andrücken? Muss nicht sein!<br />

Der See als Panorama im Hintergrund,<br />

da kann man sich gut vorstellen, dass<br />

die Gegend Erholungssuchende lockt<br />

12 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


Stützgas<br />

Um die blinden Ecken nach rechts fährt<br />

man am besten mit Halbgas, bis freie<br />

Sicht auf den weiteren Kurvenverlauf<br />

nach links und die Gegenfahrbahn<br />

gewährleistet ist. Dann zur Mittellinie<br />

orientieren und Gas geben<br />

Gummipoller grenzen die Freiflächen<br />

hinter der Kurve ab. Aber dagegen<br />

fahren? Eher keine gute Idee!<br />

Aufziehen<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 13


Stützgas<br />

Rollphase<br />

Am Kurveneingang an der Mittellinie<br />

halten und sachte einlenken.<br />

Bei günstiger Verkehrslage nicht<br />

zu weit rechts fahren, sondern nach<br />

außen zur Mittellinie tragen lassen.<br />

In Richtung Kurvenausgang zunehmend<br />

nach rechts abklappen<br />

und das Gas weiter aufziehen<br />

Aufziehen<br />

14 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


„EINE SCHÖNE KURVE. LEIDER<br />

GEWINNT MAN DEN EINDRUCK,<br />

DASS MOTORRADFAHRER DORT<br />

WEGGEEKELT WERDEN SOLLEN“<br />

Ralf Schneider<br />

Auch wenn nichts los ist und keine Randalierabsicht<br />

besteht: Motorradfahrer<br />

müssen draußen bleiben. Was soll das?<br />

Modifizierte Wanderkarte vor Ort: Zum<br />

Glück verfügen die Motorradfahrer am<br />

Feldberg über Humor und Selbstironie<br />

In der Auffahrt zum Feldberg im Taunus<br />

ist die Applauskurve die erste<br />

Kurve nach etlichen Kilometern weitgehend<br />

gerader Strecke. Vermutlich<br />

macht das ihren Rang aus. Auch der<br />

Verlauf gefällt: Eine weit herumgezogene<br />

Schlinge, ordentliches Tempo,<br />

langes, spannungsvolles Schweben<br />

in Schräglage. In beiden Richtungen<br />

macht die Kurve nach dem Eingang etwas<br />

auf, zieht sich also – egal, ob bergauf<br />

oder bergab – gegen Ende wieder<br />

zu. Kein Problem, wenn man ein wenig<br />

Schräglagenfreiheit in Reserve behält,<br />

zumal der Belag ordentlich Grip bietet<br />

und nur wenige Schadstellen aufweist.<br />

Also alles gut? Leider nicht. Der relativ<br />

starke Verkehr ist dabei das kleinere<br />

Problem. Wahrscheinlich sind dort<br />

Motorradfahrer im Übereifer gestürzt<br />

oder der dortige Treff ist den Behörden<br />

ein Dorn im Auge oder beides. Jedenfalls<br />

setzte das Straßenbauamt ein Tempolimit<br />

von 50 km/h und ließ an beiden<br />

Enden Rüttelstreifen über die Fahrbahn<br />

ziehen. Die sind nicht ganz harmlos.<br />

Selbst sensibel ansprechende Federelemente<br />

können sie nicht glattbügeln.<br />

Das nervt in der Bergauffahrt, weil man<br />

in Schräglage Zug am Rad hat, während<br />

man über den ersten Zweierpack<br />

an Rüttelstreifen rumpelt. Selbst bei<br />

moderater Beschleunigung hüpfte dort<br />

das Hinterrad der Brutale 800 zur Seite,<br />

der Motor knallte in die Traktionskontrolle.<br />

Also gibt man lieber kein Gas,<br />

und damit ist der Rhythmus futsch. Bei<br />

Nässe grenzen die Streifen an einen<br />

gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr.<br />

Außerdem bremsen viele Autofahrer<br />

angesichts der Streifen auf unter<br />

30 km/h herunter. Das zwingt zu mehr<br />

als dem üblichen Sicherheitsabstand.<br />

Und schließlich taugt die Kurve<br />

nicht einmal als Treffpunkt. Der Parkplatz<br />

im Inneren ist für Motorräder gesperrt.<br />

Motorradfahrer müssen sonstwo<br />

parken und zu Fuß dorthin gehen.<br />

Warum? Die Antwort geben einige Mad<br />

Max-Kreise auf dem Parkplatz. Eine<br />

Steilvorlage für verbotswütige Sicherheitsbeauftragte.<br />

Fragt sich nur, ob der<br />

Platz auch für Autos gesperrt werden<br />

würde, wenn sich dort Burn-out-Künstler<br />

auf vier Rädern verwirklichen?<br />

Und inwiefern es der Sicherheit dienen<br />

soll, dass Motorradfahrer auf der<br />

Straße umherwandern, ist auch schwer<br />

zu verstehen.<br />

Aber darum geht es wahrscheinlich<br />

nicht. Hier sollen die oft lästigen<br />

Begleiterscheinungen eines Motorradtreffs<br />

durch pure Gängelei unterdrückt<br />

werden. Diese erzeugt jedoch mehr<br />

Widerstand als Einsicht und ist<br />

deshalb dumm und dysfunktional.<br />

Mein Tipp: massiv gegen Rüttelstreifen<br />

und Sperrung protestieren und<br />

andere Treffpunkte und Fahrstrecken<br />

suchen.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 15


Schon wieder<br />

Rüttelstreifen!<br />

Autos fahren<br />

meist langsamer<br />

drüber als<br />

Motorräder, für<br />

die es tendenziell<br />

durch die<br />

Balken auch<br />

noch gefährlich<br />

wird<br />

Rollphase<br />

In der Anfahrt bergauf an der Mittellinie<br />

halten und dort bleiben. Mit Stützgas um<br />

die Kurve, in Richtung Kurvenausgang<br />

nach rechts scheren und weiter Gas<br />

aufziehen. Darauf gefasst sein, das<br />

Motorrad im letzten Drittel noch weiter<br />

in Schräglage abzuklappen<br />

Stützgas<br />

Aufziehen<br />

16 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


Vom Feldberg aus zieht die <strong>PS</strong>-Karawane<br />

weiter nach Schotten im<br />

Vogelsbergkreis. Meine R1 fordert im<br />

Bummeltempo und über Land eine<br />

gewisse Leidensfähigkeit. Die Maschine<br />

geht hart ans Gas, nervt mit ihrer<br />

unpräzisen Kupplung und martert die<br />

Gelenke. Wird Zeit für mehr Speed und<br />

Schräglage.<br />

Auf der B 276 in Richtung Laubach<br />

liegt der Bikertreff Falltorhaus, an dem<br />

wir uns eine kalte Apfelschorle und<br />

eine Portion Pommes, respektive einen<br />

Salat genehmigen. Das Getränk geht<br />

runter wie nix, das Essen…na ja, wir<br />

sind ja wegen der Kurve hier. Und die<br />

befindet sich nur wenige Meter hinterm<br />

Falltorhaus am Ende einer Bergabpassage.<br />

Genau am Scheitelpunkt liegt die<br />

Einfahrt zu einem Feldweg, an dem wir<br />

anhalten und die Lage inspizieren. Zum<br />

Fahrbahnaußenrand hin wirkt die Kurve<br />

relativ stark überhöht. Sie verläuft<br />

ähnlich wie am Großen Feldberg in<br />

wunderbarer Hufeisenform, jedoch etwas<br />

enger. Eine Art Grüninsel grenzt<br />

an die Innenspur. Dort herumliegende<br />

Dosen und Kippen deuten auf zeitweiligen<br />

Publikumsbesuch hin. Hinter der<br />

Einfahrt zum Feldweg hat die Leitplanke<br />

bergab einen Unterfahrschutz.<br />

Scheint so, als wären sämtliche Attribute<br />

einer beispielhaften Applauskurve<br />

versammelt. Eine Kehre wie aus dem<br />

Bilderbuch, leider mit ein paar Dornen.<br />

Schon wieder Rüttelstreifen! Dafür hält<br />

sich das allgemeine Verkehrsaufkommen<br />

in Grenzen, zum Glück kommt kein<br />

einziger Lkw vorbei. Rauf auf die R1,<br />

und erst mal Reifen warmfahren.<br />

Die Applauskurve ist gut einsehbar<br />

und der Asphalt einer der bisher griffigsten.<br />

Hier und da weisen Kratzer auf<br />

dem Belag darauf hin, dass einige<br />

Kandidaten das Gripniveau allerdings<br />

überschätzt haben. Wie man hier stürzen<br />

kann, liegt nicht ganz auf der Hand.<br />

Zu kalte Reifen, zu viel Adrenalin im<br />

Blut? Die Kurve an sich ist nicht besonders<br />

schnell. Aufgrund des überhöhten<br />

Fahrbahnrands kann man es aber<br />

zügig hineinlaufen lassen. So was gibt<br />

es in freier Wildbahn bestimmt nicht<br />

oft. Mit der R1 fahre ich die Kehre im<br />

zweiten Gang bei moderater Drehzahl.<br />

Tricky: Am Kurvenausgang macht die<br />

Kurve hoch wie runter im letzten Moment<br />

zu. Richtig Durchladen geht nicht,<br />

weil die Maschine in Schräglage noch<br />

mal etwas Nachdruck braucht. Kein<br />

Problem mit der R1. Die Rüttelstreifen<br />

nerven, weil sie am Kurveneingang voll<br />

in der Anbremszone liegen und am<br />

Kurvenausgang beim Herausbeschleunigen<br />

wieder derb ins Fahrwerk schlagen.<br />

Für mich trotzdem ein Highlight<br />

auf unserer Tour, auch wenn ich den<br />

weiteren Verlauf der B 276 eher langweilig<br />

finde. Als ein älterer Autofahrer<br />

unseren Fotografen anschnauzt („Was<br />

machen Sie da, ich rufe die Polizei“)<br />

fahren wir schließlich weiter.<br />

„WÄRE DIESE KURVE EINE FRAU, WÜRDE<br />

MAN SIE ALS ‚INTERESSANT‘ BEZEICHNEN<br />

UND NACH EINEM ZWEITEN DATE FRAGEN“<br />

Tobi Münchinger<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 17


Foto: Stephen Bower<br />

„DASS SCHLEIZ<br />

EIGENTLICH EINE<br />

NORMALE STRASSE<br />

IST, MERKT MAN<br />

GLEICH BEI DEN<br />

RENNEN – HIER<br />

BRAUCHT MAN<br />

COJONES!“<br />

Uwe Seitz<br />

Das Schleizer Dreieck ist etwas<br />

Besonderes! Für mich neben der<br />

Nürburgring-Nordschleife einer dieser<br />

viel zu seltenen deutschen Anachronismen.<br />

Eine Rennstrecke, auf der sonst<br />

der Alltagsverkehr rollt – wo gibt es<br />

das noch? Leider macht uns auf dieser<br />

„Tour de Virage“ Thüringer Regen<br />

einen Strich durch die Rechnung, gemäß<br />

unserem Leser-Voting die Kurvenkombination<br />

am Buchhübel auf ihre<br />

Applaus-Qualitäten zu prüfen – und<br />

das im Landstraßen-Trimm. Da ich hier<br />

schon zwei Mal mit der German Twin<br />

Trophy Rennen gefahren bin, fällt mir<br />

jedoch die Aufgabe zu, über die Vorzüge<br />

der Schleizer Kurve zu sinnieren.<br />

Wenn man hier Rennen fährt, ist es<br />

sicher ein großes Plus, dass nichts<br />

entgegenkommt, die Straßenmeisterei<br />

Leitpfosten und andere Hindernisse<br />

entlang der Straße entfernt hat und<br />

die Ordnungshüter höchstens mal aus<br />

Neugier dem Motorradtreiben zuschauen.<br />

Allerdings ist auch der Buchhübel<br />

in der Rennstreckenbeurteilung<br />

etwas heikel, weil die Auslaufzone nicht<br />

besonders groß ist und spätestens<br />

in der zweiten, der Rechtskurve, bei<br />

einem Abflug das Schicksal „Kornfeld<br />

auf, Motorrad rein, Kornfeld zu, Motorrad<br />

weg“ droht und man im hohen<br />

Bogen über den Acker fliegt.<br />

Fahrerisch ist die Links-Rechts-<br />

Kombination mit gutem Grip großartig,<br />

und bei den Rennen sitzt hier viel Volk<br />

auf der Tribüne. Man bleibt am besten<br />

lange rechts, sogar rechts neben der<br />

weißen Linie, lenkt dann entschlossen<br />

ein und sollte am Scheitel nicht ganz<br />

innen am Curb sein, denn da ist es<br />

verdammt wellig mit Sturzgefahr übers<br />

Vorderrad. Im Alltagsbetrieb geht dieser<br />

Strich natürlich nicht, denn die Mittellinie<br />

und der Gegenverkehr stehen<br />

der Ideallinie ungesund entgegen.<br />

Gleiches gilt für die sofort folgende<br />

Rechts, die man im Rennen von ganz<br />

links außen nimmt. Die Kurve hängt<br />

etwas. Auf der Bremse bis zum Scheitel<br />

muss man deshalb wieder aufpassen,<br />

dass einem nicht das Vorderrad einklappt.<br />

Wer so fährt, sprengt natürlich<br />

die StVO-gemäßen 100 km/h. Leider<br />

sind wir nicht im Alltag gefahren, das<br />

wäre sicher für uns, die wir Schleiz<br />

nur als Rennstrecke kennen, verdammt<br />

interessant gewesen.<br />

18 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


Aufziehen<br />

Rollphase<br />

Bremsen<br />

Ob Buchhübel oder die weite Schikane hinüber zur<br />

Seng – solche Kurven und dazu Curbs auf öffentlichen<br />

Straßen gibt es nur hier in Schleiz. Zu dumm,<br />

dass uns der Regen ausgebremst hat!<br />

Die Grafik zeigt den Buchhübel. Von ganz<br />

rechts außen nach links scheren, sachte am<br />

Gas an den Curbs um die Kurve. Bodenwellen,<br />

nicht zu viel Druck aufs Vorderrad bringen!<br />

Dann nach links außen fahren, um scharf an<br />

den Curbs die nächste Rechts zu kriegen<br />

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Von Rathewalde aus kommend,<br />

nähern wir uns dem finalen Ziel:<br />

Hohnstein in der Sächsischen Schweiz.<br />

Über eine große, ziemlich unübersichtliche<br />

Kreuzung geht´s bergab auf der<br />

Wartenbergstraße ins Kurvengetümmel.<br />

Ganz früher wurden hier unter<br />

anderem Bergrennen ausgetragen,<br />

aber das war vor einer Ewigkeit und<br />

drei Tagen. Eigentlich schade, denn die<br />

ganzen kleinen bis mittelscharfen<br />

180-Grad-Kehren runter ins Polenztal<br />

sind ein Genuss. „Kehren“ ist nicht ganz<br />

die richtige Bezeichnung, weil sich<br />

diese hier viel flüssiger als auf Pässen<br />

fahren lassen. Freilich gibt´s auf Pässen<br />

keine Verzögerungsschwellen, von<br />

denen ich mir den Spaß auf der Super<br />

Duke aber nicht nehmen lasse.<br />

Unten im Polenztal angekommen,<br />

folgt der ähnlich kurvige Aufstieg nach<br />

Hohnstein. Der Asphalt hat auf diesem<br />

Streckenabschnitt allerdings schon<br />

bessere Tage gesehen. Im kleinen Örtchen<br />

Hohnstein angekommen, stellt<br />

sich mir die Frage: Wo war denn nun<br />

die gesuchte Kurve zehn? Muss sie im<br />

Schräglagentaumel wohl übersehen<br />

haben. Fahre ich die Achterbahn eben<br />

noch einmal zurück. Auch nicht<br />

schlimm, ganz im Gegenteil! Die Etappe<br />

macht mir in umgekehrter Richtung<br />

sogar noch mehr Spaß, weil sie vom<br />

Polenztal aufwärts gut asphaltiert ist,<br />

sich flüssig fahren lässt und doppelspurig<br />

verläuft. Selbst bei Einhaltung<br />

der erlaubten 60 bzw. 80 km/h Höchstgeschwindigkeit<br />

sind fette Schräglagen<br />

möglich. Die Situation gewinnt etwas<br />

an Schärfe, sobald es, wie jetzt, leicht<br />

zu nieseln beginnt. Wegen der über die<br />

Straße ragenden Bäume ist der Boden<br />

unterschiedlich nass und rutschig. Hui,<br />

schon klappt das Vorderrad ein. Da ich<br />

mich an die 80 km/h gehalten habe,<br />

kann ich es gerade noch so abfangen.<br />

Plötzlich liegt Kurve zehn genau vor<br />

uns. Am Fahrbahnrand leicht überhöht<br />

und sehr weitläufig, das muss sie sein.<br />

Es handelt sich um die allererste Links,<br />

wenn man über die fette Kreuzung die<br />

Wartenbergstraße herunterfährt.<br />

Jetzt wird´s interessant. Veranstalten<br />

wir hier zu viel Halligalli, droht uns<br />

bestimmt gleich wieder einer mit der<br />

Staatsgewalt. Auf dem Wanderparkplatz<br />

direkt im Scheitelpunkt der Kurve<br />

machen gerade ein paar Jungs vom<br />

Straßenbauamt Mittag. Mir nichts, dir<br />

nichts sperren sie für ein paar Augenblicke<br />

die Straße für uns ab. Was sind<br />

wir Glückskinder! Mit einem Supersportler<br />

würde man diese Kurve mit<br />

heftigem Speed herunterhämmern<br />

können, hätte man die Piste nur für<br />

sich allein. Auf der Super Duke bieten<br />

sich satte Slides an, man kann irre weit<br />

hineindriften. Schräglagenwheelies<br />

gehen sowieso. Gäbe es diese Kurven<br />

nicht, würde ich der Gegend trotzdem<br />

wieder einen Besuch abstatten. Mittagstisch<br />

für sechs, Bier für zwei Euro.<br />

Klingt doch nach einer echten Alternative<br />

zu der anderen Schweiz, oder?<br />

„WIR MUSSTEN WEIT FAHREN BIS ZUR<br />

WARTENBERGSTRASSE. DOCH WIE SAGT<br />

MAN SO SCHÖN? DIE STRAPAZEN HABEN<br />

SICH GELOHNT!“<br />

Jo „Stunt“ Bauer<br />

20 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


Das Ausflugslokal „Einkehr zur Rennstrecke“<br />

erinnert an vergangene Tage und liegt ganz in<br />

der Nähe der Wartenbergstraße<br />

Rollphase<br />

Bergab führt die lange Links hinunter ins<br />

Polenztal. Sie ist zur Außenseite leicht<br />

überhöht und griffig, geht also theoretisch<br />

zügig. Am besten in der Fahrbahnmitte<br />

halten, im Kurvenverlauf nur leicht nach<br />

außen tragen lassen. Mit zunehmender<br />

Geschwindigkeit etwas nach links einscheren<br />

und weiter beschleunigen<br />

Halbgas<br />

Aufziehen<br />

Der Nationalpark<br />

Sächsische<br />

Schweiz liegt im<br />

Elbsandsteingebirge.<br />

Vermutlich<br />

stellt das Symbol<br />

auf dem Stein eine<br />

Applauskurve dar.<br />

Nicht etwa einen<br />

Fluss<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 21


„VIELLEICHT SPRINGE ICH MIT DER<br />

ENFIELD EINES TAGES ÜBER DEN GRENZ-<br />

ZAUN, SO ÄHNLICH WIE STEVE MCQUEEN“<br />

Rod, politischer Gefangener der Eidgenossen<br />

Fotos: fact<br />

Das waren noch Zeiten, als ich für <strong>PS</strong> mit den schärfsten Bikes Rundenzeiten<br />

drücken durfte. Ich muss ehrlich sagen, diese Kawasaki<br />

H2R hätte mich schon gereizt. Aber das wird wohl nix mehr. Jetzt sitze<br />

ich zwar in der Schweiz nicht länger im Knast, hänge aber trotzdem<br />

noch im Land der verkehrsbegrenzten Möglichkeiten fest. Dauernd<br />

sehe ich die Horden von hier aus gen Schwarzwald ziehen. Könnte wetten,<br />

die lassen es dort ordentlich fliegen. Ich habe mich Bike-technisch<br />

für die Schweiz neu organisiert. Meine Enfield Classic 500 rennt stramme<br />

145 Sachen nach Tacho, das kann ich schon riskieren.<br />

Die 28 <strong>PS</strong> des Einzylinders quetsche ich<br />

auf jeden Fall an jedem Kurvenausgang<br />

voll aus, ich schwör‘s!<br />

Als mich <strong>PS</strong>-Tobi nach der schönsten<br />

Kurve in Österreich fragte,<br />

zuckte ich zunächst hilflos mit den<br />

Schultern. Da hätte er auch nach dem<br />

mathematischen Beweis der Riemann-<br />

Hypothese (Verteilung der Primzahlen)<br />

fragen können. Keine Ahnung. Die<br />

sogenannte Alpenrepublik ist voll von<br />

göttlichen Radien. Aber es gibt tatsächlich<br />

eine relativ weite 180-Grad-<br />

Kehre, die mir mehr bedeutet als alle<br />

anderen. Es ist die „zweite Schloss Ambras-Kurve“<br />

auf der Straße von Innsbruck<br />

nach Aldrans. Hier habe ich bereits<br />

die Yamaha FS1 fest umgelegt, habe<br />

bei meiner Puch 250 SG die Auspuffe<br />

durchgeschliffen und hätte einmal<br />

beinahe die XS 650 meines Bruders in<br />

die umliegenden Felder geschossen,<br />

weil ich durch David Bowies „Starman“<br />

im Walkman dermaßen<br />

abgelenkt und<br />

euphorisiert war,<br />

dass ich den idealen Bremspunkt<br />

verpasste. Diese Kurve löst viele Erinnerungen<br />

aus – auch an das nächstgelegene<br />

Schwimmbad „Schönruh“, das<br />

später aufgelassen wurde, zuwuchs<br />

und jetzt ein Anwesen mit Villa ist.<br />

Da ich aber auf der Straße immer<br />

mit einer gewissen Reserve unterwegs<br />

bin, ist jene Kurve, die ich im Sinne der<br />

schrägen Dynamik am meisten liebe,<br />

die Vierer-Kurve am Pannoniaring. Hier<br />

gelingt das Ausbremsen des Gegners<br />

innen oft sehr gut, und beim vollen<br />

Rausbeschleunigen hebt auf der kleinen<br />

Kuppe das Vorderrad ab, sofern<br />

man ausreichend motorisiert ist. In dieser<br />

Kurve spüre ich die Kraft und die<br />

Herrlichkeit und die volle Qualität der<br />

Maschine. Dass mich die Vierer einmal<br />

per Highsider direkt ins Spital nach<br />

Sarvar geschossen hat, nehme ich ihr<br />

nicht übel. Bin ja nicht nachtragend.<br />

Fotos: andreasriedmann.at<br />

„FREI NACH CASANOVA: ICH LIEBE ALLE<br />

KURVEN! ABER DIE EINE, DIE HAT ES MIR<br />

DOCH BESONDERS ANGETAN“<br />

Fritz „Zonko“ Triendl<br />

22 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


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ZONKOS ATTACKE<br />

HONDA RC30-AMA-SUPERBIKE<br />

FRED<br />

<br />

Fast Freddie Spencer kehrte 1990 auf einer Honda RC30<br />

vom Two Brothers Team in die AMA-Superbike-Meisterschaft<br />

zurück. Exakt diese Maschine stand am<br />

Pannoniaring für eine Attacke bereit. Was steckt in dem<br />

Rennflügel, der damals kaum zu schlagen war?<br />

Text: Zonko; Fotos: Andreas Riedmann


DIES<br />

COMEBACK<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 25


01<br />

02<br />

01 Die hoch über der oberen Gabelbrücke aufragenden<br />

Holme sind der Beleg dafür, dass die Werks-NW6 (RC24)<br />

vorn deutlich höher baute als die Spencer-RC30 02 Das<br />

hydraulische Anti-Dive-System: Beim Ankern bewegt<br />

die Bremszange den kleinen Hebel, der ein Ventil schließt,<br />

womit der Fluss des Gabelöls, das beim Eintauchen der<br />

Gabel nach oben drängt, verringert wird<br />

26 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


Der größte Moment? „Drei Tage<br />

nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft<br />

in der Königsklasse<br />

wurde ich von Soichiro<br />

Honda zu Hause empfangen. Er öffnete<br />

die Tür, nahm mich bei den Schultern,<br />

schaute mir tief in die Augen und<br />

sagte: Danke!“, erinnert sich Freddie<br />

Spencer. 1983 hatte der damals 21-jährige<br />

Amerikaner dem japanischen<br />

Visionär und Imperiumgründer einen<br />

großen Traum erfüllt. Honda war zum<br />

ersten Mal Weltmeister in der höchsten<br />

Motorrad-Rennsportklasse geworden.<br />

Als mir das Fast Freddie vor zwei<br />

Jahren beim Oldtimer-GP in Schwanenstadt<br />

erzählte, lief mir ein Schauer über<br />

den Rücken. Da ging mir das Herz auf,<br />

wie man so sagt. Der größte Moment<br />

war also nicht draußen auf der Strecke<br />

passiert, wo Spencer äußerst spektakuläre<br />

Rennen fuhr (1985 wurde er noch<br />

Doppelweltmeister für Honda in der<br />

500er- und in der 250er-Klasse), sondern<br />

an der Türschwelle eines 77 Jahre<br />

alten Mannes. „Gewinnen ist gut.<br />

Aber richtig gut ist es nur, wenn man<br />

den Sieg mit jemandem teilen kann.<br />

Die tief empfundene Freude und Zufriedenheit<br />

in Mr. Hondas Augen werde<br />

ich nie vergessen“, sagte mir Spencer.<br />

Und dann stieg er auf die Two<br />

Brothers-RC30, die er bei seinem<br />

Comeback 1990 in der AMA-Superbike-<br />

Meisterschaft gefahren war, und feuerte<br />

sie auf dem Straßenkurs in Schwanenstadt<br />

dermaßen befreit ab, dass gleich<br />

einmal ein neuer Streckenrekord auf<br />

der Welt war. Fast Freddie! Ein Wahnsinn,<br />

wie locker und spielerisch er<br />

die knapp ein Vierteljahrhundert alte<br />

AMA-RC30 bewegte! Die Menge tobte.<br />

Original Spencer RC30?<br />

Da Spencer auch heuer wieder beim<br />

Oldtimer-GP in Schwanenstadt (17./18.<br />

September) starten wird und Bertl<br />

Gastinger, der Besitzer von Freddies<br />

damaliger RC30, noch Runden am<br />

Pannoniaring abspulen wollte, um<br />

sicherzustellen, dass die Maschine<br />

top in Schuss ist, bekam ich die Gelegenheit,<br />

eine <strong>PS</strong>-Attacke auf dem<br />

Wahnsinns flügel zu reiten. Wow!<br />

Die VFR 750 R mit dem internen<br />

Kürzel RC30 war bei ihrem Erscheinen<br />

1988 ein unfassbar gutes Sportmotor-<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 27


ad, das mittels Kit zur echten Rennmaschine<br />

mutierte. Honda gewann<br />

damit die 1988 erstmals ausgetragene<br />

Superbike-WM, holte sich Siege auf der<br />

Isle of Man-TT und war jahrelang auch<br />

bei den AMA-Superbikes eine Macht.<br />

Spencer selbst konnte zwar keine<br />

Meisterschaft mehr gewinnen, fuhr<br />

aber mit der RC30 noch einige spektakuläre<br />

Siege ein. Anfang der 90er Jahre.<br />

„Die schaut genauso aus wie die<br />

Maschine vom Spencer, aber sie ist<br />

es natürlich nicht mehr“, sagte ich jetzt<br />

zu Bertl Gastinger und erntete dafür<br />

Empörung: „Die ist komplett original.<br />

Genauso ist er 1990 gefahren. Die Magnesium-Werksgabel<br />

von der NW6, also<br />

der Werksrennmaschine auf Basis der<br />

RC24, die kurze Kit-Schwinge, das<br />

Öhlins-Federbein mit der Showa-Feder,<br />

der kurze erste Standard-Gang, die<br />

Geometrie, die Jet-Titanpleuel von der<br />

RC15. Wir haben nichts verändert.<br />

Vor zwei Jahren in Schwanenstadt hat<br />

er es nicht gepackt, dass sich das Gefühl<br />

von damals sofort wieder einstellte.<br />

Als er nach den ersten Runden zurückkam,<br />

hatte er ein breites Grinsen im<br />

Gesicht. Und er war ja auch vom Fleck<br />

weg unheimlich schnell gewesen.“<br />

„Unheimlich schnell werde ich jetzt<br />

nicht sein. Aber muss ich sie schonen?<br />

Wie hoch darf ich sie drehen?“, wollte<br />

ich noch wissen, während ich den<br />

Kinnriemen in den Doppel-D des Arai<br />

fädelte. 13 500/min wären kein Problem,<br />

Schonung wäre überflüssig, eine<br />

Schrottung allerdings keine gute Idee,<br />

meinte Bertl, ehe er sich zum Anschieben<br />

bereit machte. Ich nickte. Alles klar.<br />

Bin ja kein Barbar.<br />

Diesseits heutiger<br />

Traktions kontrollen<br />

Den zweiten Gang nach unten drücken,<br />

den schiebenden Bertl auf Geschwindigkeit<br />

kommen lassen, den Allerwertesten<br />

mit Nachdruck in den Sattel<br />

pressen, die Kupplung auslassen – der<br />

V4 lebt! Mörder Klang! Nicht wahnsinnig<br />

laut, aber rau, heiser, voll und sehr,<br />

„DIE RC30 VON SPENCER IST GANZ UND<br />

GAR NICHT NERVÖS, SONDERN BRAUCHT<br />

EINEN ORDENTLICHEN LENKIMPULS“


sehr ehrlich. Ich meine, unter mir werkt<br />

ein 750er-Vierzylinder mit 135 <strong>PS</strong><br />

Spitzenleistung, der es Ende der 80er<br />

und Anfang der 90er allen so richtig<br />

besorgt hat, und der darf einfach nicht<br />

klingen wie ein topmoderner Knebelmotor<br />

im Euro-4-Wahn.<br />

Während ich verhalten durch die<br />

Boxengasse in Richtung Strecke rolle,<br />

wundere ich mich noch über die angenehme<br />

Sitzposition. Okay, der Kniewinkel<br />

ist supersportlich ernst und das flache<br />

HRC-Sitzpolster spartanisch hart,<br />

aber Sattel und Lenker haben einen<br />

für mich perfekten Abstand, der Oberkörper<br />

ist leicht nach vorne geneigt,<br />

doch von großem Druck auf die Handgelenke<br />

kann keine Rede sein. Die extreme<br />

Vorderrad-Orientierung heutiger<br />

Superbikes hat die RC30 definitiv nicht.<br />

Wird das Einlenken ein Kraftakt?<br />

Wird das Fahrwerk, das mir beim Aufsteigen<br />

sehr weich vorgekommen ist,<br />

beim Ankern und Beschleunigen in<br />

die Knie gehen? Bremst das überhaupt<br />

würdig? Werde ich den markanten<br />

Bereich des V4 dosieren können, wenn<br />

zwischen 7000 und 8000/min der<br />

echte Schub zündet?<br />

Ich war wirklich gespannt. Aber<br />

nervös war ich nicht. Ich bin in meinem<br />

Leben schon Hunderte Hondas gefahren,<br />

und es gab keine einzige, die heimtückisch<br />

gewesen wäre. Selbst die<br />

RC211V vom Rossi damals, mit der ich<br />

fünf Runden fahren durfte, war keine<br />

hinterlistige oder heikle Diva, sondern<br />

brillierte mit einem absolut logischen,<br />

selbsterklärenden Fahrverhalten.<br />

Spencers RC30 würde mir jetzt das Leben<br />

nicht schwer machen, dessen war<br />

ich mir absolut sicher. Ohne Fahrmodi,<br />

ohne Traktionskontrolle, ohne ABS.<br />

Edle Teile, irrer Aufwand<br />

Da man sich bei den AMA-Superbikes<br />

viel weiter von der Serie entfernen<br />

konnte als in der Superbike-WM, finden<br />

sich in der Two Brothers-RC30 von<br />

Spencer unfassbar edle Teile und irr<br />

aufwendige technische Lösungen. Die<br />

Unfassbar spektakulär sind das<br />

V4-Konzept und die vielen edlen<br />

Rennteile der RC30 auch noch nach<br />

über 25 Jahren – legendär eben<br />

DATEN<br />

ANTRIEB<br />

90-Grad-V4, vier Ventile/Zylinder, 99,2 kW<br />

(135 <strong>PS</strong>) bei 13000/min, 82 Nm bei 11000/<br />

min, 748 cm³, Bohrung/Hub: 70,0/48,6 mm,<br />

Keihin-Gleichdruckvergaser, Ø 36,5 mm,<br />

Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, Kette<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

65,3 Grad, Nachlauf: 91 mm, Radstand:<br />

1390 mm, Showa-Magnesium-HRC-Werksgabel<br />

mit hydraulischem Anti-Dive-System,<br />

Öhlins-Zentralfederbein mit Showa-Feder,<br />

Magnesiumfelgen, 3.50 x 17/6.00 x 17, Reifen<br />

vorn: Michelin Pilot Power 3, 120/70-17, hinten:<br />

Michelin Pilot Power 3, 180/55-17, 320-<br />

mm-Doppelscheibenbremse mit Vierkolben-<br />

Festsätteln vorn, 220-mm-Einzelscheibe mit<br />

Einkolben-Schwimmsattel hinten<br />

MAϐE UND GEWICHT<br />

Sitzhöhe: 795 mm, Gewicht: 160 kg (trocken)<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 29


„ICH HATTE SCHON VERGESSEN, WIE VOLL<br />

UND WEICH EIN PERFEKT ABGESTIMMTER<br />

VERGASER ANS WERK GEHT“<br />

Gabel zum Beispiel ist ein HRC-Showa-<br />

Werksteleskop, das in der Werks-NW6<br />

(RC24) eingesetzt wurde. Die Tauchrohre<br />

sind aus Stahl, die Füße aus<br />

Magnesium – aus dem Vollen gefräst.<br />

Extrem wirkungsvoll ist das hydraulische<br />

Anti-Dive-System. Beim Ankern<br />

bewegt die Bremszange einen kleinen<br />

Hebel, der ein Ventil schließt. So wird<br />

der Fluss des Öls, das beim Eintauchen<br />

der Gabel nach oben drängt, gedrosselt.<br />

Dieses System hatte Honda auch<br />

bei den Gabeln der GP-Rennmaschinen.<br />

Das Innenleben wird beherrscht<br />

von ultrapräzise gefertigten Teilen aus<br />

Titan. Wer kann bei so einem edlen<br />

Stück den Service machen? „Zunächst<br />

habe ich die Gabel zum deutschen<br />

Showa-Techniker Andi Vogt gebracht“,<br />

erzählt Bertl Gastinger, „und er war<br />

wirklich beeindruckt. Kit-Gabeln aus<br />

Aluminium konnte man kaufen, aber<br />

eine echte Werksgabel nicht. So eine<br />

hatte er selber noch nicht gesehen.<br />

Mittlerweile kann auch mein Bruder<br />

Peter den Service erledigen.“<br />

Dass die Tauchrohre weit aus der<br />

oberen Gabelbrücke ragen, wirkt irgendwie<br />

eigenartig, hat aber einen guten<br />

Grund: Die RC24 war höher als die<br />

RC30. Hinten vertraute Spencer der Kit-<br />

Schwinge (die HRC-Techniker schnitten<br />

die Originalschwinge auseinander,<br />

kürzten sie um 15 mm und schweißten<br />

Versteifungsprofile ein) und einem<br />

Öhlins-Federbein mit Showa-Feder.<br />

Die hintere, ultraleichte 6-Zoll-Felge aus<br />

Magnesium stammt aus einer NR 750,<br />

die 320-mm-Bremsanlage von der NW6.<br />

Nach vorn orientierte<br />

Geometrie?<br />

„Spencers RC30 ist hinten etwas höher<br />

gestellt, als die meisten RC30 damals<br />

im Renneinsatz waren“, hatte mir Bertl<br />

erklärt. In Verbindung mit der kurzen<br />

Kit-Schwinge, dem daraus resultierenden<br />

sehr kompakten Radstand von<br />

1390 mm und dem geringen Gewicht<br />

(160 Kilo) erwartete ich ein scharfes<br />

Handling. Aber schon nach den ersten<br />

Radien war klar, dass Spencers RC30<br />

auf keinen Fall nervös ist, sondern<br />

durchaus einen gewissen Input beim<br />

Einlenken braucht. Für mich und meinen<br />

Speed aber absolut gutmütig und<br />

Vertrauen fördernd. Die knapp 30 Jahre<br />

alte Bremse war natürlich nicht superscharf,<br />

aber auch keineswegs schlaff.<br />

Die Dosierbarkeit taugte mir sehr, für<br />

den echten Biss musste ich jetzt den<br />

Hebel aber schon erheblich würgen.<br />

Richtig begeistert war ich vom Fahrwerk.<br />

Beim Aufsteigen und der Bummelei<br />

durch die Boxengasse hatte ich noch<br />

das Gefühl, die Federelemente wären zu<br />

weich abgestimmt, aber in voller Fahrt<br />

lieferte das Fahrwerk wunderbare<br />

Straffheit und Stabilität. Das Anti-Dive-<br />

System funktionierte beim Anbremsen<br />

– im Gegensatz zu den nahezu wirkungslosen<br />

Serienablegern damals –<br />

dermaßen gut, dass ich während der<br />

gesamten Phase des Gewichtstransfers<br />

nach vorne ein sehr klares Gefühl fürs<br />

Vorderrad hatte. Wow!<br />

Und obwohl ich bei echter Affenhitze<br />

in Pannonien mit Michelin Pilot Power<br />

3 mit Straßenluftdruck unterwegs<br />

war (Spencer wird die Maschine ja<br />

nur in Schwanenstadt fahren), legte ich<br />

Runde für Runde immer schärfer um,<br />

weil ich die Maschine in ihrer Gesamtheit<br />

so logisch wie einen Hammer bedienen<br />

konnte. Irgendwann schrie dann<br />

der Vogel im Hirn: „Fahr in die Box!<br />

Du wirst es übertreiben!“ Gute Idee.<br />

Im Motor spielt es Jet-Granada<br />

Nachdem ich die RC30 dann wieder<br />

dem Besitzer übergeben hatte, sprudelte<br />

es aus mir heraus: „Wahnsinn, wie<br />

leinwand und mördergut Fahrwerk und<br />

30 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


zum ersten Mal komplett zerlegt haben.<br />

Bekannt ist, dass die Amis damals beim<br />

Titan besser waren als die Japaner.<br />

Die RC15-Jet-Pleuel sind jedenfalls<br />

noch immer in einem bemerkenswert<br />

guten Zustand.“<br />

Die eigenen Wege der Amerikaner<br />

beim Tunen scharfer Motoren sieht man<br />

auch in den Zylinderköpfen dieser<br />

RC30: „Die Einlaufphase vor dem Ventilbereich<br />

ist extrem ausgenommen, damit<br />

das Frischgas noch schneller zum<br />

Ventil kommt. Von europäischen Tunern<br />

kennt man diese Art der Bearbeitung<br />

nicht. Two Brothers-Köpfe sind ganz<br />

speziell“, weiß Bertl.<br />

Ebenfalls einsatzbereit: RC15<br />

Gastinger besitzt nicht nur die RC30<br />

von Spencer, sondern auch die beiden<br />

RC15, mit denen Fast Freddie 1983 und<br />

1984 die 200 Meilen von Daytona gewonnen<br />

hat. Nachdem die AMA für die<br />

Saison 1983 den zulässigen Hubraum<br />

von 1000 auf 750 Kubik reduziert hatte,<br />

setzte Honda alles daran, mit der V4-Interceptor<br />

den Titel zu holen. Die Serien-<br />

VF 750 wog damals 240 Kilo, die Rennversion<br />

mit Trockenkupplung und Titanpleueln<br />

nur 180 und leistete 120 <strong>PS</strong>.<br />

Wir sitzen nach dem Test bei einem<br />

Kaffee, der Bertl brennt ein Feuerwerk<br />

an V4-Wissen ab, und ich muss noch<br />

eine Frage klären: „Warst du immer<br />

schon ein Honda-Fan?“ Nein, war er<br />

nicht. Für ihn war damals Kenny<br />

Roberts der Größte, und er lackierte<br />

sein Moped wie die GP-Yamaha. Als<br />

der Spencer Roberts besiegte, war<br />

Bertl gar nicht erfreut.<br />

Aber als er dann sein erstes Motorrad<br />

kaufen konnte, fragte er seinen<br />

Bekannten Gotthard Gugler, in technischen<br />

Belangen eine Koryphäe, nach<br />

dessen Meinung. Und die war eindeutig:<br />

„Unbedingt eine Honda mit V4.<br />

Die sind aus technischer Sicht weit in<br />

Führung. Ein geniales Konzept. Da kommen<br />

die anderen nicht mit.“ Also kaufte<br />

er sich eine VF 500 mit 70 <strong>PS</strong> und fuhr<br />

Honda-Cup. Und bis heute brennt die<br />

Leidenschaft für den V4 von Honda.<br />

Letzte Frage: „Würdest du die Spencer-<br />

RC30 verkaufen?“ – „Niemals. Da steckt<br />

so viel Herzblut drin. Ich bin nicht<br />

reich, aber ich komme durch.“<br />

Motor zusammenpassen. Ich hatte<br />

schon vergessen, wie voll und weich<br />

ein perfekt abgestimmter Vergaser<br />

ans Werk geht. Herrlich ist auch, wenn<br />

der V4 bei 8000 Touren forsch zulegt.<br />

Toller Punch! Ich hätte nicht geglaubt,<br />

dass sich ein 26 Jahre altes Motorrad<br />

so gut am Ring bewegen lässt. Geschmeidig<br />

und thrillreich zugleich.<br />

Ein großartiges Erlebnis. Danke, Bertl!“<br />

Was steckt im Motor? Im Wesentlichen<br />

sind es die Teile des HRC-Kits.<br />

Allerdings kommen die TT-F1-Gleichdruckvergaser<br />

von 1988 zum Einsatz,<br />

die aufgrund des 36,5-mm-Querschnitts<br />

(Serie: 35,3) in der Superbike-<br />

WM verboten waren. Mit 39er-Flachschiebern<br />

hatte die RC30 etwas mehr<br />

Spitzenleistung (ca. 140 <strong>PS</strong>), die Leistungsentfaltung<br />

war aber deutlich giftiger<br />

und das nutzbare Band schmäler.<br />

Ein weiterer, großer Unterschied<br />

zum Superbike sind die Pleuel: In der<br />

Two Brothers-RC30 arbeiten nicht die<br />

HRC-Titanpleuel, sondern die ausgehonten<br />

und mit neuen Buchsen versehenen<br />

Jet-Titanpleuel der RC15. Warum<br />

denn? Bertl Gastinger zuckt mit den<br />

Schultern: „Genau weiß ich das nicht.<br />

Der Gotthard Gugler und ich haben<br />

selber fest gestaunt, als wir den Motor<br />

FAZIT<br />

WENN ICH SO ÜBER DIE AMA-RC30<br />

NACHDENKE …<br />

… bin ich tief beeindruckt, wie großartig sich<br />

diese mehr als 25 Jahre alte Maschine auf<br />

der Rennstrecke bewegen lässt. Diese perfekt<br />

abgestimmte und bestens ausbalancierte<br />

RC30 führte mir wieder vor Augen,<br />

wie herrlich und direkt das Fahren ohne<br />

elektronische Assistenz-Systeme ist. Große<br />

Bewunderung habe ich auch für den Gastinger<br />

Bertl, der in seiner Garage alte V4-<br />

Racing-Hondas mit großem, technischem<br />

Know-how in unermüdlicher Kleinarbeit<br />

und unter Mithilfe des Motorengenies Gotthard<br />

Gugler am Leben erhält. Nicht, weil er<br />

damit Kohle machen will, sondern, weil er<br />

diese Maschinen als unwiederbringliches<br />

Kulturgut versteht. Angesichts der RC30<br />

komme ich nicht umhin, eine dringende<br />

Bitte nach Japan zu schicken: „Hochverehrte<br />

Honda-Techniker, lasst euch nicht von<br />

den regierenden Rotstift-Managern unterkriegen,<br />

die keine Ahnung davon haben,<br />

wie sehr die Seele des Motorradfahrers für<br />

außergewöhnlich scharfe Geräte brennt,<br />

und baut wieder einen zulassungsfähigen,<br />

halbwegs erschwinglichen V4-Meilenstein,<br />

der es allen besorgt. Danke!“<br />

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TUNERGP<br />

DIE BESTEN RACING-<br />

APRILIA RSV4 R<br />

Achtung, extrascharf! Beim<br />

diesjährigen TunerGP rollten<br />

gleich drei der ebenso<br />

raren wie edlen Aprilia<br />

RSV4 R an den Start. Ein<br />

Fest für Augen und Ohren.<br />

Und für vollgassüchtige<br />

Rennstrecken-Junkies.<br />

Text: Volkmar Jacob; Fotos: fact, Markus Jahn<br />

32 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


ARMADA<br />

ARRABBIATA<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 33


ZWEIRADTECHNIK<br />

GREBENSTEIN<br />

Hermann-Drechsler-Str. 1<br />

07548 Gera<br />

www.zt-grebenstein.de<br />

GREBENSTEIN<br />

RUNDENZEIT: 1.43,667 MIN<br />

DATEN<br />

GEWICHT<br />

200 kg<br />

VORN/HINTEN 53,0/47,0 %<br />

LEISTUNG<br />

196 <strong>PS</strong><br />

UMBAUKOSTEN 30 000 EURO<br />

01 02 03<br />

34 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


Die Hitliste der Verkaufszahlen<br />

führte sie zwar nie an. Doch<br />

trotz des Fehlstarts bei ihrer<br />

Präsentation im Herbst 20<strong>09</strong>,<br />

als der internationalen Presse die<br />

Motoren wegen fehlerhafter Pleuel<br />

reihenweise um die Ohren flogen, hat<br />

die RSV4 R eine kleine, aber treue Fangemeinde.<br />

Durchschnittlich rollte der<br />

Renner in Deutschland zwischen 2010<br />

und 2015 jährlich immerhin 266 Mal<br />

vom Hof der Händler. Obwohl immer<br />

mehr Hobbyracer mit der RSV4 R über<br />

die Rennstrecken bügeln, sieht man<br />

das Bike dort immer noch vergleichsweise<br />

selten. Völlig zu Unrecht! Denn<br />

die Aprilia ist ein erstklassiges Wetzeisen,<br />

das trotz des jüngsten Ausstiegs<br />

aus der Superbike-WM puren Racing-<br />

Spirit versprüht. Umso stärker fieberten<br />

wir dem TunerGP entgegen, da sich<br />

gleich drei Teams mit dem Hammerbike<br />

aus Noale angemeldet hatten.<br />

Zweiradtechnik Grebenstein<br />

Nehmen wir uns zunächst die Meistermaschine<br />

des diesjährigen Deutschen<br />

Langstreckencups (DLC) zur Brust.<br />

Nach dem Titel 2014 und dem Vizetitel<br />

letztes Jahr schlugen die Jungs und<br />

Mädels aus Gera heuer erneut zu:<br />

Sieger der Klasse 4, Dritte der Gesamtwertung.<br />

„Wir achten besonders auf<br />

eine angenehme Fahrposition“, erklärt<br />

Teamchef und Aprilia-Händler Karsten<br />

Grebenstein. „Dass die Piloten während<br />

langer Turns entspannt sitzen, ist<br />

extrem wichtig.“ Tatsächlich bietet die<br />

Sitzbank (Sebimoto) viel Platz. Kein<br />

Vergleich zum Serienbike, bei dem sich<br />

Piloten ab zirka 1,80 Metern Körpergröße<br />

stark zusammenfalten müssen.<br />

Ein weiteres Schlüsselkriterium ist die<br />

Zuverlässigkeit. „Die Motor-Hardware<br />

ist komplett serienmäßig“, bekennt<br />

Grebenstein. „Wir haben den Antrieb<br />

lediglich zerlegt, vermessen und akkurat<br />

wieder zusammengebaut.“<br />

01 Das trichterförmige Gebilde<br />

(Pfeil) nimmt den pneumatischen<br />

Motorradständer auf<br />

02 Schnellverschlüsse an den<br />

Bremsschläuchen für rasche<br />

Wechsel. Bis auf dickere Scheiben<br />

und dauerhaltbare Beläge<br />

entsprechen die Stopper der<br />

Serie 03 Dank Eigenbau-<br />

Schnellwechselvorrichtungen<br />

dauert ein kompletter Radwechsel<br />

nur zirka zehn Sekunden<br />

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Änderungen nahmen die Thüringer<br />

dagegen an der Peripherie vor.<br />

Einspritzdauer und Zündzeitpunkte<br />

bestimmt nun die Elektronik aus der<br />

Aprilia-Rennabteilung. Obwohl das<br />

Elektronik-Kästchen (APX II) allerlei<br />

Eingriffe zulässt, fährt das Team mit<br />

der Standardeinstellung. „Bei Langstreckenrennen<br />

sind umfangreiche<br />

Änderungen bei der Elektronik nicht<br />

kriegsentscheidend“, weiß der Chef.<br />

Über Sieg oder Niederlage entscheidet<br />

allerdings, wie kräftig die<br />

Piloten aus den Ecken beschleunigen.<br />

In diesem Punkt zeigt die Grebenstein-<br />

Aprilia des aktuellen Jahrgangs eine<br />

kleine Schwäche. Dem <strong>PS</strong>-Zeitenjäger<br />

und ehemaligen Moto2-WM-Piloten Arne<br />

Tode fällt auf, dass sie beim Herauspowern<br />

aus Kurven auf der letzten Rille<br />

von der Elektronik etwas eingebremst<br />

wird: „Trotz deaktivierter Traktionskontrolle<br />

spürt man feine Eingriffe, die<br />

maximales Beschleunigen verhindern.“<br />

Woher diese Eingriffe letztlich rühren,<br />

lässt sich vor Ort nicht bestimmen.<br />

Sie spielen sich jedoch offenbar in<br />

Bereichen ab, in die Normalsterbliche<br />

nicht gelangen. Denn die weiteren<br />

<strong>PS</strong>-Tester stellen kein unerwünschtes<br />

Regeln der Elektronik fest. Im direkten<br />

Vergleich mit den anderen beiden<br />

Aprilias fehlt lediglich etwas Punch<br />

ab mittleren Drehzahlen.<br />

Diesen subjektiven Eindruck bestätigt<br />

das Leistungsdiagramm (Seite 41).<br />

Der mobile Dynojet-Prüfstand, seit Beginn<br />

fester Bestandteil des TunerGP,<br />

attestiert der Aprilia 196 <strong>PS</strong> an der Kurbelwelle.<br />

Das ist zwar kein Spitzenwert,<br />

die Konkurrenz schickt 201 <strong>PS</strong> (WSC<br />

Neuss) und 205 <strong>PS</strong> (Peuker & Streeb)<br />

ins Rennen. Doch der Grebenstein-V4<br />

serviert seinen Punch schön linear,<br />

weder Leistungseinbrüche noch -spitzen<br />

stören bei der Hatz durchs Drehzahlband.<br />

Auch das spielt bei Langstre-<br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Auf der Zubehör-Gabelbrücke (serienmäßiges<br />

Offset) steckt das Data Recording. Die<br />

bunten Knöpfe an den Lenkerenden variieren<br />

beispielsweise die TC und das Motormapping.<br />

Außerdem lässt sich mit ihnen die Zündung<br />

ein- und ausschalten 02 Sündteurer, aber<br />

äußerst wirksamer Brembo-Bremsenmix<br />

03 Speziell angefertigter, kombinierter<br />

Wasser-/Ölkühler mit riesiger Kühlleistung<br />

DATEN<br />

GEWICHT<br />

193,5 kg<br />

VORN/HINTEN 53,0/47,0 %<br />

LEISTUNG<br />

201 <strong>PS</strong><br />

UMBAUKOSTEN 26 000 EURO


WSC NEUSS<br />

RUNDENZEIT: 1.43,614 MIN<br />

WSC NEUSS<br />

Am Hummelbach 30<br />

41469 Neuss<br />

www.wsc-neuss.de<br />

<strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 37


ckenrennen eine große Rolle. Außerdem<br />

geht der Renner fein ans Gas, was<br />

die Kondition ebenfalls schont.<br />

Dazu trägt auch das Fahrwerk bei.<br />

Zwar rüttelt der Lausitzring mit seinen<br />

teils groben Runzeln die Fuhre mitunter<br />

ordentlich durch. Eine Schlüsselstelle<br />

bildet die mit üblen Buckeln<br />

gespickte Zieleingangskurve. Doch<br />

letztlich bleibt davon kaum ein Bike<br />

verschont. Und was die Aprilia von<br />

Grebenstein in den Kurven draufhat,<br />

ist einfach herrlich. Sie erlaubt engste<br />

Linien, winkelt leichtfüßig und zielgenau<br />

ab, auch auf der Bremse. Darüber<br />

hinaus liegt sie in Schräglage äußerst<br />

stabil und liefert viel Feedback. Für<br />

diese Performance modifizierten die<br />

Techniker die Serienfederelemente<br />

und hoben das Niveau vorn und hinten<br />

etwas an. Um genügend Bremsstabilität<br />

und Traktion zu konservieren und die<br />

Wheelie-Neigung zu minimieren, verlängerten<br />

sie außerdem die Kette und<br />

rückten das Rad ganz nach hinten.<br />

Zu den wirkungsvollen Änderungen<br />

am Fahrwerk mag die stumpfe Bremse<br />

nicht so recht passen. Bis auf dickere<br />

Scheiben und andere Beläge entspricht<br />

die Anlage der Serie. Zwar bleibt der<br />

Druckpunkt stabil und auch die Wirkung<br />

ist beachtlich. Doch der Kraftaufwand<br />

beim Kampfankern ist riesig.<br />

„Das ist alles eine Frage der Beläge“,<br />

grinst Grebenstein. „Wir fahren Langstrecken-Pads.<br />

Die halten locker ein<br />

Acht-Stunden-Rennen durch.“<br />

Besonders stolz ist man im Team<br />

auf den Eigenbau-Tank (Volumen:<br />

24 Liter) und die ebenfalls selbst entwickelten<br />

Schnellwechsel-Vorrichtungen<br />

der Räder. „Beim WM-Gaststart<br />

letztes Jahr in Oschersleben waren wir<br />

beim Boxenstopp Viertschnellste. Ein<br />

Komplettservice mit Räderwechsel<br />

und Nachtanken dauert im Idealfall nur<br />

zirka 20 Sekunden.“ Zum Vergleich:<br />

Die Werksteams benötigen für diese<br />

01<br />

PEUKER & STREEB<br />

RUNDENZEIT: 1.43,853 MIN<br />

DATEN<br />

GEWICHT<br />

185 kg<br />

VORN/HINTEN 51,9/48,1 %<br />

LEISTUNG<br />

205 <strong>PS</strong><br />

UMBAUKOSTEN 22 000 EURO


02 03<br />

01 Eine Kombination aus Aprilia-Stocksport-ECU<br />

und Power<br />

Commander übernimmt die<br />

Motorsteuerung 02 Falls die<br />

Racing-Lichtmaschine nicht<br />

genügend Saft generiert,<br />

kommt die Batterie-Ladevorrichtung<br />

(rechts am Rahmen)<br />

zum Einsatz 03 Eigenbau-<br />

System für schnelle und<br />

unkomplizierte Radwechsel.<br />

Kostenpunkt: 600 Euro<br />

PEUKER & STREEB<br />

Bachstraße 3<br />

75334 Straubenhardt<br />

www.peuker-streeb.de


DIE STRATEGIE?<br />

IMMER VOLLE ATTACKE!<br />

Übung 12 bis 15 Sekunden. Auch dieses<br />

Jahr plant Grebenstein einen Einsatz<br />

in der Magdeburger Börde. Start:<br />

27. August. Wir drücken die Daumen!<br />

WSC Neuss<br />

Als TunerGP-Neuling pilgerte die Firma<br />

WSC Neuss in die Lausitz. Im Gepäck<br />

hatte Inhaber Roland Matthes eine<br />

piekfein aufgebaute <strong>2016</strong>er-RSV4 R.<br />

Auch der Händler aus Nordrhein-Westfalen<br />

beließ die Innereien des V4 im<br />

Serienzustand. Er justierte lediglich die<br />

Steuerzeiten penibel auf die Werkseinstellung<br />

ein. Dazu steckt an dem Bike,<br />

wie auch an den anderen beiden Aprilias,<br />

ein Volltitanauspuff (EVO) von Akrapovic<br />

inklusive Karbon-Endtopf. Bei<br />

dieser Maßnahme sind sich die Aprilia-<br />

Tuner offensichtlich einig. Die Motorsteuerung<br />

übernimmt eine auf die<br />

Änderungen abgestimmte Superstock-<br />

Werks-ECU. Ums thermische Wohl<br />

kümmert sich ein speziell angefertigter,<br />

riesiger Kühler. „Er erhöht die Kühlleistung<br />

um zirka 35 Prozent“, freut sich<br />

Matthes. „Selbst bei Außentemperaturen<br />

um 25 Grad kleben wir ihn noch etwas<br />

ab. Das Teil hat enorme Reserven.“<br />

Auch Zeitenfahrer Arne hat Grund<br />

zum Schwärmen. „Die RSV4 nimmt super<br />

Gas an“, strahlt er. „Dadurch kann<br />

ich die Leistung am Kurvenausgang<br />

perfekt dosieren, was sehr angenehm<br />

ist. Zeitenmäßig bringt das aber wohl<br />

keine Vorteile.“ Ein Blick aufs Rundenzeitenprotokoll<br />

bestätigt seine Vermutung.<br />

Die drei Aprilias liegen mit pfeilschnellen<br />

1.43er-Runden sehr dicht<br />

beeinander, maximal zwei Zehntel trennen<br />

das Trio. Damit reihen sich die Italienerinnen<br />

nahtlos ins hochkarätige<br />

Superbike-Testfeld des diesjährigen<br />

TunerGP ein. Lediglich die bärenstarke<br />

Wilbers-BMW S 1000 RR aus der Superbike-IDM<br />

(217 <strong>PS</strong>) und die Klein-<br />

Yamaha YZF-R1 (212 <strong>PS</strong>) schafften<br />

42er-Zeiten (siehe <strong>PS</strong> 08/<strong>2016</strong>).<br />

Diese Dichte belegt die durchweg<br />

hohe Qualität der Bikes. Da macht die<br />

WSC Neuss-Aprilia keine Ausnahme.<br />

Allerdings musste ihr Fahrwerk hierfür<br />

deutlich umgekrempelt werden. Die<br />

zunächst soft abgestimmten Federelemente<br />

bügelten die fiesen Wellen und<br />

Kanten des Lausitzrings weg wie keine<br />

andere Maschine – top! Dafür fuhr die<br />

RSV4 am Kurvenausgang etwas weite<br />

Linien, insgesamt hielt sich das jedoch<br />

in akzeptablen Grenzen. Erst als unsere<br />

schnellen Ex-Racer böse am Kabel<br />

zogen, kam das Bike an seine Grenzen.<br />

„In der Schikane nach der Gegengerade<br />

sackt die Front am Kurveneingang<br />

ab. Außerdem knickt das Heck beim<br />

Herauspowern an den Kurvenausgängen<br />

ein und die RSV4 fährt weite Bögen“,<br />

monierten die Rennfahrer einhellig.<br />

„Dadurch kann man erst sehr spät<br />

40 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


MESSWERTE<br />

1,3596 <strong>PS</strong> = 1 kW<br />

0,7355 kW = 1 <strong>PS</strong><br />

140<br />

210<br />

200<br />

190<br />

205<br />

180<br />

200<br />

200<br />

ans 195Gas gehen. Außerdem rührt die<br />

190<br />

190<br />

170<br />

Aprilia 185 beim Beschleunigen deutlich<br />

180<br />

180<br />

160<br />

mit 175 dem Lenker, und beim scharfen<br />

170<br />

170<br />

Anbremsen kommt sie quer.“ 150<br />

165<br />

160<br />

160<br />

155 Uff, ganz schön heftige Kritik! 140Die<br />

150<br />

150<br />

Radikalkur 145 erledigt WSC Neuss 130 selbst:<br />

140<br />

140<br />

Dämpfung 135 der überarbeiteten Federelemente<br />

125 vorn und hinten stark 110 straf-<br />

120<br />

130<br />

130<br />

120<br />

120<br />

fen, 115dazu den statischen Negativfederweg<br />

105des Federbeins für eine bessere<br />

110 110<br />

100<br />

100<br />

100<br />

90<br />

Bremsstabilität 95<br />

von vier auf 18 Millimeter<br />

anheben. „Viel besser“, versichern 80<br />

90<br />

90<br />

85<br />

die 80<br />

80<br />

Racer. „Doch superenge Linien 70<br />

75<br />

wie<br />

70<br />

70<br />

die 65 beiden anderen Aprilias erlaubt 60<br />

das 60<br />

60<br />

55Bike immer noch nicht.“ Das 50mag<br />

mit 50<br />

45 dem um einen 50 Millimeter abgesenkten<br />

35 Schwingendrehpunkt zusammen-<br />

40<br />

40<br />

40<br />

hängen. 30<br />

30<br />

30<br />

25 Eine flacher stehende Schwinge<br />

bietet 20<br />

20<br />

20<br />

15 theoretisch eine bessere<br />

10<br />

10<br />

Traktion 5 und mehr Stabilität, was<br />

10<br />

aber<br />

zulasten 0 des Handlings 0 geht. 0 Doch insgesamt<br />

rangiert das Fahrwerk nun auf<br />

absolutem Top-Niveau.<br />

Motorleistung<br />

160<br />

Die Motorinnereien entsprechen<br />

bei allen drei Ma-<br />

210 Peuker & Streeb<br />

150 150,8 kW (205 <strong>PS</strong>) bei 13 600/min<br />

Peuker & Streeb<br />

200 116 Nm bei 10 500/min<br />

schinen der Serie. Das 150,8 Tuning<br />

beschränkt sich über-<br />

kW (205 <strong>PS</strong>) bei 13 600/<br />

116 Nm bei 10 500/min<br />

140 190 WSC Neuss<br />

147,9 kW (201 <strong>PS</strong>) bei 13 300/min<br />

180<br />

wiegend auf einen Zubehör-<br />

116 Nm bei 10 300/min<br />

130<br />

Racingauspuff und Eingriffe WSC Neuss<br />

170 Grebenstein<br />

144,4 kW (196 <strong>PS</strong>)<br />

in die elektronische Motorsteuerung.<br />

Daher liegen<br />

147,9 kW (201 <strong>PS</strong>) bei 13 300/<br />

120<br />

160 bei 13 500/min<br />

116 Nm bei 10 300/min<br />

112 Nm bei 10 300/min<br />

110 150<br />

Leistung und Drehmoment<br />

140<br />

vor allem bei den Bikes Grebenstein von<br />

100<br />

WSC Neuss und Peuker 144,4 & kW (196 <strong>PS</strong>) bei 13 500/<br />

130<br />

Streeb eng beieinander, 112 mit Nm bei 10 300/min<br />

90 120<br />

leichten Vorteilen für Letztgenannte.<br />

Die Kurve der<br />

80 110<br />

100<br />

Grebenstein-Aprilia verläuft Peuker<br />

70<br />

ab dem mittleren Drehzahlbereich<br />

etwas unterhalb der<br />

90<br />

WSC<br />

60<br />

Grebenstein<br />

80<br />

Konkurrenz, was man auch<br />

50 70<br />

beim Fahren spürt. Was<br />

60<br />

das Diagramm nicht zeigt:<br />

40<br />

Gasannahme und Teillast-<br />

50<br />

120 Verhalten. Diese Übung<br />

30 40<br />

110 meistern die drei Kandidaten<br />

vorbildlich, den Maßstab<br />

100<br />

20<br />

30<br />

90<br />

20<br />

80 setzt hier jedoch die WSC<br />

10<br />

70 Neuss-Aprilia. Immerwährende<br />

Weisheit: Mehr als<br />

10<br />

60<br />

kW <strong>PS</strong><br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Spitzenleistung zählt die<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

Fahrbarkeit!<br />

Drehmoment in Nm<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 41


Das gilt erst recht für die Bremse.<br />

Das System stammt von Brembo und<br />

umfasst Pumpe (Racing PR19), Sättel<br />

(Racing XA7G) und 6,5 Millimeter dicke<br />

Scheiben. Die Beißer sind der Hammer:<br />

ultrastabiler Druckpunkt, supertransparent,<br />

extrem wirkungsvoll, unkaputtbar.<br />

Das hat allerdings seinen Preis.<br />

Das Komplettsystem kratzt schon an<br />

der 15 000-Euro-Marke – man gönnt<br />

sich ja sonst nichts.<br />

Peuker & Streeb<br />

Solch teure Komponenten kommen bei<br />

der RSV4 RR Racepack (Baujahr 2015)<br />

des baden-württembergischen Händlers<br />

Peuker & Streeb nicht zum Einsatz.<br />

Dennoch überzeugt auch ihr Bremsenmix<br />

aus mit Titankolben ausgestatteten<br />

Originalsätteln, 17er-Brembo-Bremspumpe<br />

(Kraft-Wege-Verhältnis einstellbar)<br />

und 5,5 Millimeter starken Moto<br />

Masters-Scheiben. Selbst harte Bremsattacken<br />

steckt diese Kombi klaglos<br />

weg. Lediglich Einfinger-Bremser wünschen<br />

sich etwas giftigere Beläge und<br />

mehr Biss – reine Geschmackssache.<br />

Eine fahrwerkstechnische Besonderheit<br />

bietet die Motoraufhängung der<br />

Aprilia. Der Antrieb steckt etwas tiefer<br />

im Rahmen, wovon sich Techniker und<br />

Ex-Racer Michael Rapp eine enge Linienwahl<br />

und besseres Handling verspricht.<br />

Tatsächlich sticht die Italienerin<br />

– ähnlich wie das höhergelegte Grebenstein-Bike<br />

– auf der Wunschlinie<br />

und supereasy in die Ecken. Kurventanz<br />

vom Feinsten! Offenbar führen bei<br />

dem Superbike mehrere Wege zum Ziel.<br />

Unterschiedliche Einstellmöglichkeiten<br />

bieten auch die IMA-Zubehör-<br />

Gabelbrücken. Ihr Versatz („Offset“)<br />

lässt sich variieren, was sich auf die<br />

Geometrie (Nachlauf, Radstand) auswirkt.<br />

„Wir haben hin und her probiert,<br />

doch die Standardposition funktioniert<br />

am besten“, schlussfolgert Rapp.<br />

Auch beim Setup der Federelemente<br />

experimentierte der Fahrwerksspezialist.<br />

Mit ähnlichem Erfolg wie anfänglich<br />

WSC Neuss: top bei Bodenwellen,<br />

flop in Kurven. Obwohl die Buckelpiste<br />

dazu verleitet, darf man das Fahrwerk<br />

in der Lausitz nicht zu weich abstimmen.<br />

Im Zweifelsfall lieber etwas Unruhe<br />

in Kauf nehmen und dafür lasergenau<br />

und mit reichlich Dämpfungsreserven<br />

fürs Herausballern aus den Ecken<br />

um die Piste jagen. Das gilt auch für<br />

den bereits erwähnten, heiklen Streckenabschnitt<br />

am Eingang Start/Ziel.<br />

Erst nach dem Event erfuhr der Autor<br />

von einer geheimen Linie in dieser<br />

Passage: möglichst lange möglichst<br />

weit innen bleiben. Mist, warum hat<br />

das keiner früher gesagt! Beim nächsten<br />

Ausflug in die Lausitz muss ich<br />

diese Linie unbedingt ausprobieren!<br />

Bis es so weit ist, widmen wir uns<br />

dem Antrieb. Wie die beiden RSV4 der<br />

Konkurrenz kommt auch dieses Bike<br />

ohne aufwendiges Motortuning aus.<br />

„Werks-Racingteile packen zwar richtig<br />

Leistung in den V4“, weiß der Peuker &<br />

Streeb-Techniker. „Doch dann muss<br />

der Motor alle 2500 Kilometer überholt<br />

werden, was ziemlich aufwendig und<br />

teuer ist. Für Hobbyracer lohnt sich<br />

das einfach nicht.“ Recht hat er. Zumal<br />

das Triebwerk auch ohne kostspielige<br />

Spezialteile formidabel puncht und seine<br />

205 Pferde wunderbar gleichmäßig<br />

von der Leine lässt. Dazu geht die<br />

Italienerin fein ans Gas – zumindest im<br />

Fahrmodus „S“. Möglich machen das<br />

ein überarbeitetes Lufteinlasssystem<br />

und ein durchsatzfreudiger Luftfilter,<br />

wie er auch in der Superbike-WM<br />

eingesetzt wird. Außerdem steckt eine<br />

Racing-Lichtmaschine im Motor, wodurch<br />

der Antrieb schneller hochdreht.<br />

Das Ganze sauber mit einem Power<br />

Commander im Verbund mit der Stocksport-ECU<br />

abgestimmt, fertig ist der<br />

Rennstrecken-Brenner. Extrascharf –<br />

wie die beiden anderen.<br />

NOCH MEHR<br />

FOTOS?<br />

DA DRÜBEN<br />

42 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


in <strong>PS</strong> 08/<strong>2016</strong><br />

DIE TEILNEHMER<br />

<strong>2016</strong><br />

HERTRAMPF RACING<br />

Sachsenstraße 5<br />

48529 Nordhorn<br />

Tel.: 05921/3 77 78<br />

www. hertrampf-racing.de<br />

in <strong>PS</strong> 08/<strong>2016</strong> in <strong>PS</strong> <strong>09</strong>/<strong>2016</strong><br />

BIKESHOP LÜCHOW<br />

Bergstraße 3<br />

29439 Lüchow<br />

Tel.: 0 58 41/97 40 40<br />

www. bikeshop-luechow.de<br />

WSC Briefbögen 20.02.04 12.03.2004 12:23 Uhr Seite 1<br />

ZWEIRADTECHNIK<br />

GREBENSTEIN GBR<br />

Hermann-Drechsler-Str.1<br />

07548 Gera<br />

Tel.: 0 36 58/30 48 40<br />

https://www.facebook.<br />

com/apriliagrebenstein<br />

in <strong>PS</strong> 08/<strong>2016</strong> in <strong>PS</strong> <strong>09</strong>/<strong>2016</strong><br />

WSC<br />

NEUSS<br />

MOTORRAD KLEIN<br />

GMBH<br />

Röntgenstraße 5<br />

66763 Dillingen/Saar<br />

Tel.: 0 68 31/7 31 40<br />

www.motorradklein.de<br />

in <strong>PS</strong> 08/<strong>2016</strong> in <strong>PS</strong> <strong>09</strong>/<strong>2016</strong><br />

W S C Neuss · Am Hummelbach 30 · 41469 Neuss<br />

WSC NEUSS<br />

Am Hagelkreuz 10<br />

41469 Neuss<br />

Tel.: 0 21 37/95 99 74<br />

www.wsc-neuss.de<br />

R<br />

H<br />

A<br />

4<br />

T<br />

W<br />

B<br />

F<br />

e<br />

I<br />

WILBERS TRIPLE<br />

TUNING GMBH<br />

Alfred-Mozer-Straße 82<br />

48527 Nordhorn<br />

Tel.: 0 59 21/7 12 08 53<br />

www.Tripletuning.de<br />

PEUKER & STREEB<br />

RACING<br />

Bachstraße 3<br />

75334 Straubenhardt<br />

Tel.: 0 70 82/2 04 61<br />

www.peuker-streeb.de<br />

in <strong>PS</strong> 08/<strong>2016</strong> in <strong>PS</strong> <strong>09</strong>/<strong>2016</strong><br />

Team<br />

TOURATECH SUSPENSION<br />

Auf dem Zimmermann 7-9<br />

78078 Niedereschach<br />

Tel.: 0 77 28/9 27 90<br />

www.touratech.de<br />

TEAM KARTHIN<br />

Wanheimer Straße 435<br />

47055 Duisburg<br />

Tel.: 02 03/70 63 56<br />

www.karthin-rennsport.de<br />

in <strong>PS</strong> 08/<strong>2016</strong> in <strong>PS</strong> <strong>09</strong>/<strong>2016</strong><br />

PROJECT MOTO RÜTTER<br />

& HOLTE GMBH<br />

Pfälzer Straße 77<br />

46145 Oberhausen<br />

Tel.: 02 08/62 95 60<br />

www.ktmteamwest.de<br />

MOTO ITALIA GMBH<br />

Alt-Friedrichsfelde 65c<br />

10315 Berlin<br />

Tel: 0 30/51 65 69 00<br />

www.dsb-berlin.de<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />

<strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 43


<strong>PS</strong>-TUNERGP<br />

KARTHIN-SUZUKI GSR 750 IDM-REPLIKA<br />

MEISTER-<br />

HEIZER<br />

Kjel<br />

Text: Uwe Seitz; Fotos: fact, M. Jahn<br />

Obwohl die GSR 750 Rennsport nicht<br />

gerade ausstrahlt, gehört ihr immerhin ein<br />

deutscher Meistertitel. <strong>PS</strong> fuhr die Replika<br />

– und hatte Spaß dabei.<br />

Karthin ist ein pfeilschneller<br />

Mann. Aktuell auf einer<br />

600er von Hertrampf-Racing<br />

in der IDM Supersport unterwegs<br />

und 2014 Meister in der GSX-R<br />

750 Challenge, startete der junge Duisburger<br />

2015 in der IDM SuperNaked –<br />

und wurde prompt Deutscher Meister.<br />

Diese damals neu geschaffene Klasse<br />

sollte für Action wie einst zu den glorreichen<br />

Superbike-Zeiten eines Eddie<br />

44 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


Lawson sorgen. Leider blieb das große<br />

Interesse bei den Racern aus, was<br />

nicht nur an der nötigen A-Lizenz gelegen<br />

haben dürfte. Die zugelassenen<br />

Naked Bikes der IDM-Poolpartner hatten<br />

nicht die Ausstrahlung der „dicken<br />

Eimer“ von einst. Yamahas MT-<strong>09</strong>,<br />

BMWs R 1200 R, Kawasakis Z 800 oder<br />

eben die Suzuki GSR 750 standen bei<br />

den Rennfans eher für Bummel-Bikes<br />

und Mutti-Möhren, aber nicht für Infights,<br />

Beschleunigungsduelle und andere<br />

wüste Manöver auf der Piste.<br />

Kjel brachte die GSR 750 trotzdem<br />

zum TunerGP – und dazu auch noch<br />

in Form einer Race-Replika, ergo: mit<br />

allem Mutti-Möhren-Trallala, damit die<br />

GSR auch auf die Straße darf. Angesichts<br />

der 1000er im Feld und den<br />

anderen Kraftmeiern des diesjährigen<br />

TunerGPs musste die GSR deshalb<br />

geduldig darauf warten, bis sich der<br />

Redakteur in den Sattel schwang.<br />

Was sollte auch herauskommen, wenn<br />

der Motor nahezu der Serie entspricht?<br />

Aber Moment mal: 118 <strong>PS</strong> gegenüber<br />

105 der zuletzt gemessenen Serie sind<br />

jetzt nicht so schlecht. Dieses Plus<br />

brachte nicht nur der Power Commander<br />

und die Arrow-Auspuffanlage.<br />

Karthin hat aber lediglich noch die<br />

Einspritzung aufgemotzt und den Zylinderkopf<br />

bearbeitet.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 45


KARTHIN<br />

RENNSPORT<br />

Wanheimerstraße 435<br />

47056 Duisburg<br />

www.karthin-rennsport.de<br />

Statt gautschigen und durchschlagenden<br />

Serien-Dämpfern kam das<br />

Fahrwerk von Mupo, und an der Geometrie<br />

haben Vater Detlef und Sohn<br />

Kjel ebenfalls gefeilt. Der Nachlauf ist<br />

über den flacheren Lenkkopfwinkel<br />

etwas angewachsen, um die Stabilität<br />

und Zielgenauigkeit in aggressiver<br />

Schräglage zu erhöhen. Die ersten<br />

Runden zeigten dann vor allem eins:<br />

Karthin hat echt den Plan, wenn es darum<br />

geht, dieses Bike bestmöglich für<br />

die Piste abzustimmen. Die GSR war in<br />

allen Phasen stabil und trotzdem ultrahandlich.<br />

Das Mupo-Material sprach<br />

sehr schön an, Kjel hat genau den richtigen<br />

Kompromiss getroffen zwischen<br />

nötiger Rennhärte und genug Dämpfung<br />

für die wellige Piste in der Lausitz.<br />

Da Kjel kleiner ist als die <strong>PS</strong>-Tester<br />

Seitz und Pascal Eckhardt und die GSR<br />

durch ihre Ur-Bestimmung auch nicht<br />

viel zulässt, entsprach die Ergonomie<br />

nicht ganz unserem Geschmack.<br />

Statt diesem ABM-Lenker hätten wir<br />

uns ein etwas breiteres, anders<br />

gekröpftes Lenkeisen gewünscht.<br />

Und die Leistung? Na ja, aus der<br />

Kombi fetzen einen die 118 <strong>PS</strong> nicht.<br />

„Du musst bis zur Anschlagsnadel des<br />

Drehzahlmessers drehen lassen. Nach<br />

13 000/min kommt noch was“, lacht<br />

Kjel nach dem ersten Turn und ergänzt<br />

auf unseren skeptischen Blick hin:<br />

„Hält, hab‘s lange genug ausprobiert.“<br />

Karthin behielt recht. Der extrem<br />

drehfreudige GSR-Vierzylinder<br />

machte nicht nur bis zum Anschlag<br />

mit und hielt, sondern<br />

generierte auf den letzten 1000<br />

Umdrehungen tatsächlich<br />

noch das Quäntchen an<br />

Druck, dass einem in einer<br />

leistungsmäßig eng aufgestellten<br />

Klasse das nötige Extra<br />

für Siege bringt. Und genau<br />

das macht irre Spaß, denn mit<br />

keinem Bike im TunerGP war es<br />

lustiger mit den Brems- und Einlenkpunkten<br />

zu spielen als mit<br />

diesem leicht zu steuernden Rennfloh<br />

– und das trotz Mutti-Möhren-<br />

Trallala! Schade eigentlich, dass es die<br />

Klasse nicht mehr gibt.<br />

46 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


1,3596 <strong>PS</strong> = 1 kW<br />

0,7355 kW = 1 <strong>PS</strong><br />

205<br />

145<br />

200<br />

200<br />

195<br />

140<br />

190<br />

190<br />

135<br />

185<br />

01<br />

02 180<br />

180<br />

130<br />

175<br />

125<br />

170<br />

170<br />

120<br />

165<br />

160<br />

160<br />

115<br />

155<br />

110<br />

150<br />

150<br />

145<br />

105<br />

140<br />

140<br />

100<br />

135<br />

95<br />

130<br />

130<br />

125<br />

90<br />

120<br />

120 100<br />

85<br />

115<br />

80<br />

110 110<br />

105<br />

75<br />

100<br />

100<br />

70<br />

95<br />

65<br />

90<br />

90<br />

85<br />

60<br />

80<br />

80<br />

55<br />

75<br />

70<br />

70<br />

50<br />

65<br />

45<br />

60<br />

60<br />

40<br />

55<br />

50<br />

50<br />

35<br />

45<br />

30<br />

40<br />

40<br />

25<br />

35<br />

30<br />

30<br />

20<br />

25<br />

15<br />

20<br />

20<br />

10<br />

15<br />

10<br />

10<br />

5<br />

5<br />

0 0<br />

0<br />

0<br />

03<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

01Mit beherzter Hand am Kurzhub-<br />

Gasgriff dreht der Motor an die<br />

14 000/min. Die Drehzahlmesser-<br />

Nadel geht bis zum Anschlag<br />

02 Mit gezielten Maßnahmen hat<br />

Karthin dem Mittelklasse-Vierzylinder<br />

knapp 15 <strong>PS</strong> zusätzlich entlockt<br />

03 Die Arrow-Anlage beschert der<br />

GSR 750 einen schönen Supersport-<br />

Sound und die entsprechende<br />

Racer-Optik<br />

DATEN<br />

RUNDENZEIT <br />

1.53,468 min<br />

GEWICHT <br />

195 kg<br />

VORN/HINTEN 52,2/47,8 %<br />

LEISTUNG <br />

118 <strong>PS</strong><br />

UMBAUKOSTEN ca. 17 950 Euro<br />

Motorleistung<br />

100<br />

130<br />

90<br />

Suzuki GSR 750<br />

120 IDM-Replika<br />

80 110 87 kW (118 <strong>PS</strong>)<br />

bei 13 000/min<br />

100<br />

70 77 Nm bei<br />

90 9400/min<br />

60 80<br />

50 70<br />

40<br />

60<br />

50<br />

30 40<br />

80<br />

20 30<br />

70<br />

20<br />

60<br />

10<br />

10<br />

50<br />

kW <strong>PS</strong><br />

40<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

Drehmoment in Nm<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf<br />

Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />

Diese letzte Erhebung im Leistungsband<br />

ist spürbar und kann den Sieg bringen.<br />

Das Drehmoment-High ist ebenfalls nach<br />

hinten verschoben<br />

0 200040006000800010000120001400016000<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 47


Die Berliner Jungs von DSB<br />

beliefern den TunerGP seit<br />

Jahren mit außergewöhnlichem<br />

Ducati-Material. „Bigger is<br />

better“ lautet dabei ihr<br />

Text: Uwe Seitz; Fotos: Markus<br />

Motto.DR<br />

Jahn, fact<br />

TUNERGP<br />

DSB-DUCATI 999 R<br />

48 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


Die 999 war ein extrem ambivalentes<br />

Motorrad. Designer<br />

Pierre Terblanche kam damit<br />

nicht besonders bei den Ducatisti<br />

an, aber als Rennbike war sie<br />

sehr erfolgreich: Neil Hodgson, James<br />

Toseland und Troy Bayliss holten je<br />

einen Superbike-WM-Titel damit.<br />

Das ist schon über eine Dekade her.<br />

Zu lange für die DSB-Jungs aus Berlin,<br />

um einfach eine rennfertig gemachte<br />

999 R als TunerGP-Beitrag in die Lausitz<br />

zu karren. DSB wäre also nicht<br />

DSB, wenn unter der Verkleidung nicht<br />

etwas gehörig Verrücktes lauern<br />

würde. Und in der Tat: Meister Mark<br />

Rittmeier rückte dem Testastretta<br />

nachhaltig zu Leibe. Statt den<br />

ursprünglichen 999 durchhämmern<br />

die Kolben jetzt 1<strong>09</strong>9 cm³ Hubraum.<br />

Riesiger Umbauaufwand im<br />

Testastretta-Twin<br />

Dafür hat DSB neben einer aufwendig<br />

geänderten Kurbelwelle die Kopfdichtung<br />

als Vorlage für eine Zylinder-Erweiterung<br />

genommen und diese passgenau<br />

pro Zylinder aus einer Platte gefräst.<br />

Statt der 2004er-Köpfe besorgten<br />

sich die Jungs welche der letzten 999 R<br />

aus 2006 mit größeren Ein- und Auslassventilen.<br />

Hoch verdichtende 104er-<br />

Kolben sitzen jetzt auf edlen Pankl-H-<br />

Shaft-Pleueln aus Titan und treiben die<br />

Verdichtung auf satte 14,8:1.<br />

Über den Drosselklappen sitzen neben<br />

den Einspritzdüsen der ursprünglichen<br />

R noch extra 12-Loch-Düsen.<br />

Ein Druckregler sorgt mit 4 bar dafür,<br />

dass die nötige Benzinmenge die Luft<br />

aus der Airbox anreichert. Das Regiment<br />

darüber führt der Powercommander.<br />

Ein weiteres Highlight sitzt schließlich<br />

am Ende der „Leistungskette“.<br />

Die Akrapovic-SBK-Anlage wurde damals<br />

exklusiv für Pierfrancesco Chilis<br />

WM-Ducati gebaut und war so nie im<br />

freien Handel zu haben.<br />

Nach all diesen Erläuterungen sind<br />

wir natürlich gespannt darauf, wie<br />

sich dieser hochgezüchtete italienische<br />

Hengst denn nun fährt. Gespannt ist<br />

UCK-DUC<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 49


DSB<br />

Moto Italia GmbH<br />

Alt-Friedrichsfelde 65c<br />

10315 Berlin<br />

www.dsb-berlin.de<br />

Tel. 0 30/51 65 69 00<br />

vor allem zunächst der Oberkörper –<br />

nämlich weit über den Tank und tief an<br />

die LSL-Stummel. Unfassbar, wie sich<br />

in knapp zehn Jahren die Ergonomie<br />

der Superbikes geändert hat und wie<br />

sehr entwöhnt wir uns davon haben.<br />

Dann orgeln wir am Startknopf der<br />

Ducati und spüren gleich, wie hart sie<br />

bei der Verdichtung für das Entfachen<br />

der Power arbeiten muss. Dann allerdings<br />

springt sie mit einem Rums an<br />

und unterstreicht auch, dass der dicke<br />

Testastretta kein Nähmaschinchen ist.<br />

Die obligatorische offene Trockenkupplung<br />

rasselt dazu, wie Hui Buh, das<br />

Schlossgespenst.<br />

Doch draußen auf der Piste überströmt<br />

einen statt Grusel-Schauer die<br />

volle Pracht eines großen Racing-<br />

Twins, der von ganz unten bis weit<br />

über 9000/min Drehmoment satt liefert.<br />

Gar kein Vergleich zu aktuellen, sehr<br />

drehzahlorientierten Supersportlern<br />

aus Bologna. Dafür macht der Motor<br />

deutlich mehr Rabatz, schüttelt und<br />

rüttelt – man hätte es fast vergessen.<br />

Ansonsten ist dem Testastretta nichts<br />

anzulasten, bleibt nur die Mehr-Leistung<br />

zu genießen, denn in Serie hatte<br />

die 999 R zuletzt auf dem <strong>PS</strong>-Prüfstand<br />

147 <strong>PS</strong>. Die Berliner Pracht-Wumme<br />

mobilisiert dagegen mächtige 182<br />

Pferdchen. Am ersten Tag machte die<br />

DSB-999 nur etwas Probleme mit der<br />

schlecht trennenden Kupplung, ging<br />

in Anbremszonen auch mal aus. An der<br />

verbauten Grip One-Anti-Hopping-<br />

Kupplung kann es nicht gelegen haben.<br />

Aber DSB bekam das rechtzeitig in<br />

den Griff. Genauso wie das Fahrwerk<br />

mit den von DSB überarbeiteten originalen<br />

Öhlins-Dämpfern. Die 999 hatte<br />

ja den Ruf, besonders in engen Kehren<br />

gern etwas weiter zu gehen, aber dieses<br />

Exemplar ließ sich dann sogar<br />

so widerwillig einlenken, als wäre<br />

Schräglage der Erzfeind. Und holte<br />

am Kurvenausgang arg weit aus.<br />

Durch die etwas durchgesteckte<br />

Gabel, das Anheben des Hecks und<br />

schließlich eine andere Feder hinten<br />

(der Besitzer der 999 ist deutlich<br />

größer und schwerer als die <strong>PS</strong>-Tester)<br />

konnten wir das allerdings abstellen.<br />

Dass die Gabelfüße wie auch die<br />

Standrohre schwarz sind, ist übrigens<br />

eine Eigenheit der Berliner Tuner, die<br />

das Schwedengold zu sehr in ihrem ästhetischen<br />

Anspruch stört und es deshalb<br />

eloxieren. Funktioniert haben die<br />

Dämpfer von damals dank passender<br />

Shims und Co. jedenfalls gut am Bike<br />

und auf den Holperpassagen in der<br />

Lausitz. Mit der entsprechenden Härte,<br />

für die die 999 R immer bekannt<br />

war, und dennoch akkuratem Ansprechverhalten<br />

ging auch nie das<br />

Gefühl für das Gripniveau verloren.<br />

Selbst mit 180er-Hinterreifen – aus<br />

heutiger Superbike-Sicht geradezu<br />

eine Flex-Trennscheibe – tauchte die<br />

999 in tiefe Schräglagen und servierte<br />

dort diese typische Ducati-Stabilität,<br />

mit der man die langen Kehren in<br />

der Lausitz mit purem Fahrvergnügen<br />

nehmen kann.<br />

Aber eins darf man nicht<br />

vergessen: Zehn Jahre sind<br />

im Motorradbau gerade in<br />

der heutigen Zeit eine<br />

Ewigkeit, und wer es<br />

nicht mit seinem<br />

Renneisen aufnehmen,<br />

es niederkämpfen und<br />

mit vollem Krafteinsatz<br />

dahinpeitschen will, der<br />

sollte sich bei aktuellen<br />

Bikes umtun. Da mag<br />

diese 999 R noch so<br />

schlank sein. Wer jedoch<br />

etwas Spezielles braucht,<br />

für den ist Berlin eine Reise<br />

wert, denn irgendetwas Verrücktes<br />

fällt den DSB-Jungs<br />

garantiert immer ein. Wir warten<br />

schon gespannt aufs nächste Jahr.<br />

50 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


DATEN<br />

RUNDENZEIT <br />

1.48,539 min<br />

GEWICHT <br />

180,4 kg<br />

VORN/HINTEN 52,7/47,3 %<br />

LEISTUNG <br />

182 <strong>PS</strong><br />

UMBAUKOSTEN<br />

10000 Euro<br />

Motorleistung<br />

150<br />

200<br />

140 190 DSB-Ducati 999 RR<br />

130 180 133,6 kW (182 <strong>PS</strong>)<br />

170<br />

120 bei 11000/min<br />

160 133 Nm bei<br />

110 150<br />

100 140<br />

8100/min<br />

130<br />

90 120<br />

80 110<br />

70 100<br />

90<br />

60 80<br />

50 70<br />

140<br />

40<br />

60<br />

50<br />

130<br />

30 40<br />

120<br />

20 30<br />

110<br />

20<br />

10<br />

100<br />

kW <strong>PS</strong><br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

Drehmoment in Nm<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf<br />

Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />

01<br />

02 03<br />

01 Gab es so nie zu kaufen: Akrapovic-Anlage<br />

aus der Superbike-<br />

WM 02 Der Testastretta-Motor bekam<br />

ordentlich mehr Hubraum und<br />

Power, die Trockenkupplung spielt<br />

dazu die Rassel 03 Fernversteller<br />

für die passende Rennbremse<br />

am Lenkerstummel. Sowohl Kupplungs-<br />

als auch Bremspumpe<br />

stammen von Brembo<br />

Ducati 999S DSB: 133,6 kW (182 <strong>PS</strong>) bei 11025/min 133 Nm bei 8082/min<br />

Wenn 999-Fans der Druck nicht mehr<br />

reicht und was völlig Verrücktes her<br />

muss, warum nicht 40 <strong>PS</strong> aufstocken?<br />

01000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000 10000 11000 12000 13000<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 51


SERVICE<br />

REIFENWÄRMER-VERGLEICH<br />

VORGLÜHEN!<br />

Alles glüht, jeder zieht: Das Partyvolk glüht zu Hause vor, ehe es um die Häuser<br />

zieht. Echte Racer glühen dagegen ihre Reifen vor, ehe sie am Kabel ziehen.<br />

Im Test elf Reifenwärmer plus drei Produkte außer Konkurrenz.<br />

Text: Volkmar Jacob<br />

Fotos: mps-Fotostudio<br />

52 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


Manche machen es ohne.<br />

Viel zu gefährlich! Es<br />

könnte etwas dumm laufen.<br />

Mit den bekannten<br />

Folgen: erst Bums, dann Arzt, dann das<br />

große Jammern. Daher gilt: Vor der Action<br />

unbedingt überziehen! Damit ist es<br />

definitiv sicherer. Deshalb gehören Reifenwärmer<br />

zur Grundausrüstung bei<br />

jeder Rennstreckensause.<br />

Mittlerweile ist dieser Markt sehr<br />

unübersichtlich geworden. Bei unseren<br />

Recherchen zählten wir 14 Anbieter,<br />

die teils mehrere Varianten im Sortiment<br />

führen. Um den Rahmen dieses<br />

Vergleichs nicht zu sprengen, lautete<br />

unsere Testvorgabe: Preislimit 450 Euro,<br />

ein Artikel pro Anbieter. Die Ausnahme<br />

bildet Racefoxx. Stellvertretend<br />

bestellten wir bei den Remscheidern<br />

zwei Sätze eines ähnlichen Typs. Der<br />

erste ist bis 99 Grad Zieltemperatur frei<br />

einstellbar, der zweite bietet zwei voreingestellte<br />

Temperaturen (60/80<br />

Grad). Welche Unterschiede bestehen<br />

beim Aufheizen? Weil wir außerdem<br />

wissen wollten, was hochpreisige<br />

Produkte ausmacht, orderten wir bei<br />

zwei Firmen Reifenwärmer, die auch im<br />

MotoGP eingesetzt werden. Im krassen<br />

Gegensatz dazu prüften wir die Teile<br />

eines Kollegen, der sie vor ein paar<br />

Jahren für 120 US-Dollar direkt aus<br />

China übers Internet geschossen hat.<br />

Diese drei Heizdecken (siehe Kasten<br />

Seite 60) laufen außer Konkurrenz.<br />

Von den 14 Anbietern schafften es<br />

letztlich zehn in den Test. Eine Firma<br />

hatte kein Interesse an der Teilnahme<br />

(Biketek). Eine andere reagierte erst<br />

gar nicht auf unsere Anfrage (IRC).<br />

Außerdem sind die Heizdecken der Filialkette<br />

Polo derzeit nicht lieferbar.<br />

Tragisch lief’s für den „Superbike Radial“<br />

der Firma Renngrib. Beim Aufheizen<br />

löste sich der Kippschalter fürs Umstellen<br />

der Temperatur aus seinem Sitz.<br />

Daraufhin trennte sich auch die Steckverbindung,<br />

und die Kabel lagen innerhalb<br />

des Sitzes frei. Mit der Folge, dass<br />

die Decke nicht mehr heizte. Kurz nachdem<br />

wir die Kabel wieder angeschlossen<br />

hatten, löste sich der Stecker erneut:<br />

Testabbruch, Ausschluss! Bei den<br />

technisch nahezu identischen Reifenwärmern<br />

von Hein Gericke (Pro Sports<br />

3D) und Constands (Superbike<br />

schwarz) droht das gleiche Szenario.<br />

Daher haben wir sie entsprechend<br />

abgewertet.<br />

Außer dem Aufwärmverhalten<br />

mussten sich die Kandidaten noch drei<br />

weiteren Prüfungen unterziehen: Passform,<br />

Ausstattung/Verarbeitung, Handhabung.<br />

Was fiel in den einzelnen Kate-<br />

gorien auf? Auf was kommt es an?<br />

Hier ein kurzer Überblick.<br />

Aufwärmverhalten<br />

Foto: Yvonne Hertler<br />

SO REIFEN LIEF DER TEST<br />

Während einer Stunde Aufwärmzeit führten wir<br />

pro Reifenwärmer insgesamt 63 Messungen an<br />

den Reifenflanken und der Mitte durch<br />

Beim Aufheizen der Reifen unterscheiden<br />

sich die Kandidaten teils sehr<br />

stark. Die besten Wärmer zogen mit<br />

dem Referenzprodukt aus der MotoGP<br />

gleich, einer hat es gar überboten.<br />

Auch die abgewerteten Heizdecken von<br />

Constands und Hein Gericke zeigten<br />

ein exzellentes Aufwärmverhalten. Umso<br />

bedauerlicher der Kippschalter-<br />

Lapsus. Andere heizten den Reifen<br />

vergleichsweise langsam auf, überschritten<br />

nach 60 Minuten jedoch die<br />

magische Marke von 70 Grad. Nur<br />

die Heizdecke von Louis schaffte diese<br />

Hürde nicht, Punktabzug. Die meisten<br />

Hersteller sind sich bei der Zieltemperatur<br />

einig und propagieren einen Wert<br />

nicht unter 80 Grad. Doch wie hoch<br />

sollte die Reifentemperatur idealerweise<br />

sein? Welchen Wert sollte der Gum-<br />

HEIZEN & MESSEN<br />

Die Messungen führten wir<br />

ausschließlich an Hinterrädern<br />

durch. Auf drei baugleiche<br />

5,5-Zoll-Felgen der<br />

Triumph Street Triple respektive<br />

Daytona 675 zogen wir<br />

einheitlich Bridgestone<br />

V01-Slicks in der Dimension<br />

190/650 auf. Innerhalb einer<br />

Stunde Aufwärmzeit prüften<br />

wir die Reifentemperaturen in<br />

festen Abständen sieben Mal<br />

an neun verschiedenen Stellen<br />

(sechs Mal Flanke, drei<br />

Mal Mitte). Macht nach Adam<br />

Riese 63 Messungen pro<br />

Reifenwärmer. Die Werte von<br />

jedem Messzyklus haben wir gemittelt, ein Tabellen-Kalkulationsprogramm formte<br />

daraus eine Kurve. Bei jedem Zyklus ermittelten wir zusätzlich die Felgentemperatur.<br />

Sie ist ein wichtiges Indiz, wie intensiv der Gummi durchgewärmt wurde. Als Referenz-<br />

Reifenwärmer diente der „Pro-X TCU“ von KLS. Das sündteure Teil wird auch im<br />

MotoGP eingesetzt. Begonnen haben wir sämtliche Messungen bei Reifen- und Felgentemperaturen<br />

zwischen 24 und 28 Grad (Raumtemperatur). Bei kühleren Anfangstemperaturen<br />

können die Ergebnisse abweichen. Wir nahmen die Temperaturen an<br />

der Reifenoberfläche ab. Zwar sind Messungen mit Einstichthermometer aussagekräftiger.<br />

Sie ermitteln die Temperatur innerhalb des Gummis (zwischen drei und<br />

sieben Millimeter Tiefe). Vor allem wenn der Gummi noch nicht vollständig durchgewärmt<br />

ist, können die Innen- und Außenwerte stark voneinander abweichen. Reifenhersteller<br />

und professionelle Rennteams arbeiten mit solchen Messgeräten. Die<br />

Vergleichbarkeit innerhalb des Tests ist jedoch auch mit der Oberflächentemperatur<br />

absolut gegeben.<br />

Die Testräder spendierten die Cup-Triumph Street Triple (Foto) sowie zwei<br />

Daytona 675 vom MOTORRAD action team – herzlichen Dank<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 53


CAPIT CONSTANDS HEIN GERICKE<br />

SUPREMA SPINA SUPERBIKE SCHWARZ PRO SPORTS 3D<br />

Kontakt: Tech Moto<br />

04425 Taucha<br />

Tel: 0341/39281829-0<br />

www.techmoto.de<br />

Preis je Satz: 357 Euro<br />

Herstellungsland: Italien<br />

Material außen: Polyester<br />

Material innen: flammfestes Polyester<br />

Temperatur einstellbar: nein<br />

Länge der Zuleitungen: 1,55 Meter<br />

Zubehör/Sonstiges: ausführliche Bedienungsanleitung,<br />

Tragetasche mit Henkel und<br />

Sichtfenster, in zahlreichen Farben erhältlich,<br />

Bedrucken möglich (ab 60 Euro)<br />

Kontakt: Motea<br />

51674 Wiehl<br />

Tel: 02262/99920<br />

www.motea.com<br />

Preis je Satz: 174,99 Euro<br />

Herstellungsland: China<br />

Material außen: Oxford-Baumwolle<br />

Material innen: Nomex<br />

Temperatur einstellbar: umschaltbar (60/80<br />

Grad)<br />

Länge der Zuleitungen: 1,50 Meter<br />

Zubehör/Sonstiges: englische Bedienungsanleitung,<br />

Tragetasche mit Henkel, in mehreren<br />

Farben erhältlich, Bedrucken nicht möglich<br />

Kontakt: Hein Gericke<br />

40589 Düsseldorf<br />

Tel: 0211/98989<br />

www.hein-gericke.de<br />

Preis je Satz: 229 Euro<br />

Herstellungsland: China<br />

Material außen: Oxford-Baumwolle<br />

Material innen: Nomex<br />

Temperatur einstellbar: umschaltbar (60/80<br />

Grad)<br />

Länge der Zuleitungen: 1,50 Meter<br />

Zubehör/Sonstiges: englische Bedienungsanleitung,<br />

Tragetasche mit Henkel, nur in abgebildeter<br />

Farbkombination (schwarz/rot/gelb)<br />

erhältlich, Bedrucken nicht möglich<br />

Temperatur in Grad<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Reifen<br />

Capit Suprema Spina<br />

KLS Pro-X TCU<br />

Felge<br />

Capit Suprema Spina<br />

KLS Pro-X TCU<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Zeit in Minuten<br />

PUNKTE: 79<br />

NOTE: GUT - BEFRIEDIGEND<br />

FAZIT Als Einzige des Tests stecken in<br />

den italienischen Heizdecken wasserresistente<br />

Teflondrähte. Was den Hersteller<br />

veranlasst, die Decken auf Messen schon<br />

mal in einem Aquarium zu präsentieren.<br />

Anfangs fühlt sich das Material etwas<br />

sperrig an, doch das soll sich nach<br />

einigen Heizvorgängen legen. Der sehr<br />

ordentlich verarbeitete Spina wärmt die<br />

Reifen vergleichsweise langsam, aber<br />

beständig auf. Erst nach 60 Minuten erreicht<br />

der Gummi die maximale Temperatur<br />

von sehr guten 78 Grad.<br />

54 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong><br />

Temperatur in Grad<br />

110<br />

Referenz Reifen Felge<br />

100<br />

Constands<br />

Referenz 90 KLS Reifen Pro-X TCU<br />

80<br />

Capit 70 Suprema Spina Felge<br />

60<br />

Capit Suprema Spina Reifen<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

Felge<br />

Constands<br />

10<br />

KLS Pro-X TCU<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Zeit in Minuten<br />

PUNKTE: 75<br />

NOTE: AUSREICHEND*<br />

FAZIT Licht und Schatten liegen hier<br />

dicht beisammen. Ein hervorragendes<br />

Aufheizverhalten steht einer teils leichtsinnigen<br />

Verarbeitung gegenüber: Der<br />

Kippschalter zur Wärmeregulierung löst<br />

sich mühelos aus seinem Sitz. Dadurch<br />

kann es vorkommen, dass sich die<br />

Steckverbindungen ebenfalls lösen und<br />

Strom führende Kabel freiliegen – so<br />

geschehen bei einem baugleichen Konkurrenzprodukt.<br />

Im besten Fall heizt die<br />

Decke dann nicht, im ungünstigsten gibt‘s<br />

einen Kurzschluss oder Stromschlag.<br />

Temperatur in Grad<br />

110<br />

Referenz Reifen Felge<br />

100<br />

Hein Gericke<br />

Referenz 90 KLS Reifen Pro-X TCU<br />

80<br />

Constands 70 Felge<br />

60<br />

Constands Reifen<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

Felge<br />

Hein Gericke<br />

10<br />

KLS Pro-X TCU<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Zeit in Minuten<br />

PUNKTE: 77<br />

NOTE: AUSREICHEND*<br />

FAZIT Für die technisch nahezu identischen<br />

Wärmer von Hein Gericke gilt<br />

grundsätzlich die gleiche Aussage wie für<br />

die Teile von Constands (siehe links): hervorragendes<br />

Aufwärmen von Reifen und<br />

Felge – die Heizleistung ist sogar noch<br />

geringfügig besser und holt die maximale<br />

Punktzahl –, doch dafür Mängel bei der<br />

Verarbeitung des Wärmeregulierungsschalters.<br />

Das ist sehr schade, denn abgesehen<br />

davon bieten die HG-Decken viel<br />

Gegenwert fürs Geld. Das Finish geriet<br />

etwas nachlässig.<br />

* Abwertung wegen Sicherheitsmangel<br />

60-64 Punkte = ausreichend; 65-69 Punkte = befriedigend bis ausreichend; 70-74 Punkte = befriedigend<br />

75-79 Punkte = gut bis befriedigend; 80-84 Punkte = gut; 85-89 Punkte = sehr gut bis gut; ab 90 Punkte = sehr gut


HSR<br />

RADIAL XXL<br />

mi nicht über- oder unterschreiten?<br />

Auch zu diesem spannenden Thema<br />

gibt es einen extra Kasten (Seite 59).<br />

Wie sich die einzelnen Kandidaten<br />

im Vergleich zur Referenz schlagen,<br />

veranschaulicht ein Diagramm im<br />

jeweiligen Produktkasten. Außerdem<br />

zeigt dort ein Thermopapier-Abdruck,<br />

wie die Heizdrähte („Heizleiter“) innerhalb<br />

der Decken verlaufen. Sieben von<br />

elf Heizdecken arbeiten mit groben<br />

Schlaufen und Drahtabständen um 30<br />

Millimeter. Beim „Radial XXL“ von HSR<br />

liegen die Stränge sogar 40 Millimeter<br />

auseinander. Schonender für den<br />

Reifen sind dicht beieinander laufende<br />

Bitte lesen Sie weiter auf Seite 59<br />

Kontakt: HSR<br />

55218 Ingelheim<br />

Tel: 06132/711957<br />

www.heisse-socken.de<br />

Preis je Satz: 349 Euro<br />

Herstellungsland: Deutschland<br />

Material außen: Nylon oder Baumwolle (bei<br />

farbigen Varianten)<br />

Material innen: Nomex<br />

Temperatur einstellbar: nein<br />

Länge der Zuleitungen: 1,82 Meter<br />

Zubehör/Sonstiges: sehr kurze Bedienungsanleitung,<br />

Beutel mit Schnürverschluss,<br />

Temperaturanzeige gegen Aufpreis (25 Euro),<br />

Bedrucken von Name und Startnummer frei<br />

01<br />

03<br />

02<br />

04<br />

05<br />

06<br />

Temperatur in Grad<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Reifen<br />

HSR<br />

KLS Pro-X TCU<br />

Felge<br />

HSR<br />

KLS Pro-X TCU<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Zeit in Minuten<br />

PUNKTE: 83<br />

NOTE: GUT<br />

FAZIT Wohl aufgrund eines Missverständnisses<br />

schickte HSR die XXL-Ausführung<br />

der hinteren Heizdecke. Dadurch<br />

sitzt sie auf der 5,5-Zoll-Testfelge etwas<br />

locker. Probeweise zogen wir das Teil<br />

auch auf ein 6-Zoll-Rad mit 200er-Schluffe,<br />

doch selbst da liegt es nicht besonders<br />

eng an. Bis auf ein etwas gemächliches<br />

Ansteigen der Temperatur funktioniert<br />

das Aufwärmen prima, der Wert nach einer<br />

Stunde liegt bei 82 Grad. Die ordentlich<br />

verarbeiteten Heizdecken sind angenehm<br />

leicht, die Handhabung bestens.<br />

Referenz Felge<br />

Referenz Reifen<br />

HSR Felge<br />

HSR Reifen<br />

01 Grobes Foul: Beim Superbike Radial der Firma Renngrib löste sich der Kippschalter<br />

zur Temperaturregulierung aus seinem Sitz. Als Folge trennte sich auch die Steckverbindung<br />

der Kabel, die dann freilagen. Folgeschäden nicht ausgeschlossen 02<br />

Umständliches Festzurren mit Kordel bei den Heizdecken von Motorrad Racing Grün<br />

03 Racefoxx lieferte den „Pro“ mit Adaptersteckern Typ J für die Schweiz. Tipp: Auf<br />

die Rennstrecke besser blaue „Camping“-Adapter für die Verteilerkästen mitnehmen<br />

04 Vorgeformter Rahmen für einfachstes Aufstecken am KLS Sport 05 + 06 Dank der<br />

breiten seitlichen Gummibänder liegen die Heizdecken von TTSL (links) und Q-Racing<br />

schön eng an. Dadurch treten an der Überlappung jedoch hohe Spannkräfte auf, denen<br />

die großzügigen Klettflächen des Q-Racing etwas besser gewachsen sind 07 + 08<br />

Als Einzige im Testfeld bieten der Wärmer von Q-Racing (links) und der Pro Digital<br />

von Racefoxx eine über ein Steuergerät frei wählbare Temperatur (bis 99 Grad).<br />

Die kleinen Kunststoffstecker von Q-Racing wirken etwas einfach, wertiger sind die<br />

Stahl-Pendants von Racefoxx. Steckmarkierungen haben indes beide nicht<br />

07<br />

08<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


KLS LOUIS MOTORR. RACING GRÜN<br />

SPORT RACING SUPERBIKE<br />

Kontakt: KLS Motorsport<br />

82065 Baierbrunn<br />

Tel: 089/37952306<br />

www.kls.de<br />

Preis je Satz: 449 Euro<br />

Herstellungsland: Deutschland<br />

Material außen: Supratex<br />

Material innen: Nomex<br />

Temperatur einstellbar: nein<br />

Länge der Zuleitungen: 1,75 Meter<br />

Zubehör/Sonstiges: wertige Tragetasche mit<br />

Henkel und Klettverschluss, keine Bedie -<br />

nungsanleitung, Bedrucken nicht möglich,<br />

nur in schwarz erhältlich<br />

Kontakt: Detlev Louis<br />

21035 Hamburg<br />

Tel: 040/73419360<br />

www.louis.de<br />

Preis je Satz: 129,99 Euro<br />

Herstellungsland: China<br />

Material außen: Oxford-Baumwolle<br />

Material innen: Nomex<br />

Temperatur einstellbar: nein<br />

Länge der Zuleitungen: 1,72 Meter<br />

Zubehör/Sonstiges: Bedienungsanleitung,<br />

kleiner Kunststoffkoffer, nur in rot/schwarz<br />

erhältlich, Bedrucken nicht möglich<br />

Kontakt: Motorrad Racing Grün<br />

41542 Dormagen<br />

Tel: 02133/885961<br />

www.motorrad-racing.de<br />

Preis je Satz: 159 Euro<br />

Herstellungsland: Großbritannien<br />

Material außen: Nylon<br />

Material innen: Nomex<br />

Temperatur einstellbar: nein<br />

Länge der Zuleitungen: 1,70 Meter<br />

Zubehör/Sonstiges: Bedienungsanleitung,<br />

Stoffbeutel mit Schnürverschluss, nur in<br />

schwarz erhältlich, Bedrucken möglich<br />

(10 Euro)<br />

Temperatur in Grad<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Reifen<br />

KLS Sport<br />

KLS Pro-X TCU<br />

Felge<br />

KLS Sport<br />

KLS Pro-X TCU<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Zeit in Minuten<br />

PUNKTE: 88<br />

NOTE: SEHR GUT - GUT<br />

FAZIT Der KLS Sport ist hervorragend<br />

verarbeitet, hat eine klasse, eng anliegende<br />

Passform und lässt sich dank eines<br />

vorgeformten Rahmens (siehe Seite<br />

55) kinderleicht aufziehen. Bei der Aufwärmzeit<br />

rangiert er im guten Mittelfeld,<br />

die Maximaltemperatur liegt bei 75 Grad.<br />

Mit besseren Werten in diesem Kriterium<br />

wäre ihm der Testsieg sicher, so landen<br />

die Heizdecken auf einem immer noch<br />

sehr guten zweiten Platz. Preislich liegt<br />

der in Deutschland gefertigte Sport am<br />

oberen Ende der Preisskala.<br />

Temperatur in Grad<br />

110<br />

Referenz Reifen Felge<br />

100<br />

Louis<br />

Referenz 90 KLS Reifen Pro-X TCU<br />

80<br />

KLS 70 Sport Felgen<br />

60<br />

KLS Sport Reifen<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

Felge<br />

Louis<br />

10<br />

KLS Pro-X TCU<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Zeit in Minuten<br />

PUNKTE: 63<br />

NOTE: AUSREICHEND<br />

FAZIT Vor allem beim Aufwärmverhalten<br />

schwächelt der mit rund 130 Euro günstigste<br />

Reifenwärmer im Test. Zwar heizt<br />

der Racing die Reifen anfangs zügig auf,<br />

verfehlt aber mit 67 Grad Maximaltemperatur<br />

die 70-Grad-Marke – Punktabzug!<br />

Bis auf die fehlende Temperaturregelung<br />

entspricht er in Aufbau, Materialien und<br />

Verarbeitung den Teilen von Constands<br />

und Hein Gericke. Sehr wahrscheinlich<br />

handelt es sich um den gleichen Hersteller.<br />

Der leichte Faltenwurf bei der Passform<br />

ist in dieser Preisliga verschmerzbar.<br />

Temperatur in Grad<br />

110<br />

Referenz Reifen Felge<br />

100<br />

Motorrad Racing Grün<br />

Referenz 90 KLS Reifen Pro-X TCU<br />

80<br />

Louis 70 Felge<br />

60<br />

Louis Reifen<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

Felge<br />

Motorrad Racing Grün<br />

10<br />

KLS Pro-X TCU<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Zeit in Minuten<br />

PUNKTE: 84<br />

NOTE: GUT<br />

FAZIT Zum absoluten Kampfpreis von<br />

159 Euro offeriert Motorrad Racing Grün<br />

den Superbike. Die Heiz-Performance ist<br />

enorm und übersteigt sogar unser Referenzprodukt<br />

– volle Punktzahl! Dazu ist er<br />

sehr sauber verarbeitet und brilliert auch<br />

bei der Passform. Der Haken: Statt Gummizügen<br />

an den Seiten arbeitet der Hersteller<br />

mit simplen Kordeln, die bei jedem<br />

Anlegen neu festgezurrt und an die<br />

Reifenform angepasst werden müssen.<br />

Wen das nicht schreckt, der bekommt ein<br />

absolutes Top-Produkt für kleines Geld.<br />

56 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong><br />

60-64 Punkte = ausreichend; 65-69 Punkte = befriedigend bis ausreichend; 70-74 Punkte = befriedigend<br />

75-79 Punkte = gut bis befriedigend; 80-84 Punkte = gut; 85-89 Punkte = sehr gut bis gut; ab 90 Punkte = sehr gut


Name:<br />

WILLKOMMEN<br />

IM CLUB<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso<br />

erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Christina Dohmann, Dr. Michael Rathje, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

Biker-Rucksack<br />

Multifunktionaler Rucksack mit großem<br />

Reflektor, Rücken-/Beckenpolsterung,<br />

Volumenerweiterung mit integriertem<br />

Nassfach um ca. 6 Liter, herausnehmbaren<br />

Regenschutz in Signalfarbe,<br />

wasser- und schmutzabweisender<br />

Boden. Material: Polyester 420D und<br />

strapazierfähiges Ripstop, Maße: ca.<br />

28 x 22 x 49 (64) cm, ca. 15 Liter (+ 6 Liter),<br />

Gewicht: ca. 695 g<br />

GRATIS<br />

3x <strong>PS</strong> frei Haus<br />

+ Biker-Rucksack<br />

+ Clubmitgliedschaft<br />

für nur 12,90 €<br />

IHRE VORTEILE: Biker-Rucksack zur Begrüßung • 3 Ausgaben <strong>PS</strong> pünktlich<br />

frei Haus • Mitglied im MOTORRAD-HELDEN-Club • Voller Zugriff auf exklusive<br />

Inhalte und Angebote im geschlossenen Bereich von www.motorrad-helden.de<br />

<strong>2016</strong><br />

Club-Partner:<br />

Name:<br />

Mitgliedsnummer:<br />

Max Mustermann<br />

1 2 3 4 56 7 8 91 2 3<br />

201<br />

016<br />

Ja, ich möchte <strong>PS</strong> frei Haus im Probeabo testen Bestell-Nr. 1539806<br />

Senden Sie mir die nächsten 3 Ausgaben von <strong>PS</strong> zusammen mit dem Biker-Rucksack für nur 12,90 € (A: 13,90 €; CH: 24,50 SFr.)<br />

frei Haus. Wenn ich per Bankeinzug bezahle, erhalte ich zusätzlich eine GRATIS-Ausgabe. Außerdem werde ich für den Zeitraum<br />

von 3 Monaten automatisch Mitglied bei den MOTORRAD-HELDEN. Falls ich nach dem Test keine weiteren Hefte<br />

wünsche, kann ich nach Erhalt der 2. Ausgabe beim <strong>PS</strong> Aboservice, 70138 Stuttgart kündigen. Die Clubmitgliedschaft endet<br />

dann automatisch. Ansonsten erhalte ich <strong>PS</strong> weiterhin frei Haus zum Jahrespreis von zzt. nur 50,40 € (A: 54,50 €; CH: 84,– SFr.;<br />

weitere Auslandspreise auf Anfrage) für 12 Ausgaben mit jeder zeitiger Kündigungsmöglichkeit.<br />

Meine persönlichen Angaben: (bitte unbedingt ausfüllen)<br />

Name, Vorname<br />

Geburtsdatum<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ<br />

Wohnort<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich damit einverstanden, dass<br />

mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG<br />

Verlagsgesellschaft mit ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses<br />

Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

Ich bezahle per Bankeinzug und erhalte eine GRATIS-Ausgabe zusätzlich<br />

IBAN<br />

BIC<br />

Geldinstitut<br />

Ich bezahle per Rechnung und erhalte nur eine GRATIS-Ausgabe zusätzlich<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer<br />

DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut<br />

an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir<br />

separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages<br />

verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Widerrufsrecht: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem Tag, an<br />

dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1 Abs.<br />

2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen.<br />

Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>PS</strong> Aboservice, Postfach,<br />

70138 Stuttgart, Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: ps@dpv.de<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

Lieferung der Zugabe nach Zahlungseingang solange Vorrat reicht, Ersatzlieferung vorbehalten.<br />

GLEICH CLUBMITGLIED WERDEN: WWW.MOTORRAD-HELDEN.DE/<strong>PS</strong>ABO<br />

+49 (0)711 3206-8899 +49 (0)711 182-2550 ps@dpv.de <strong>PS</strong> Aboservice, 70138 Stuttgart Bitte Bestell-Nr. angeben


Q-RACING RACEFOXX RACEFOXX<br />

PRO<br />

PRO DIGITAL<br />

TESTSIEGER<br />

Kontakt: Q-Racing<br />

81739 München<br />

Tel: 0151/59460010<br />

www.q-racing.de<br />

Preis je Satz: 270 Euro<br />

Herstellungsland: China<br />

Material außen: k. A.<br />

Material innen: k. A.<br />

Temperatur einstellbar: frei einstellbar bis<br />

99 Grad<br />

Länge der Zuleitungen: 2,50 Meter<br />

Zubehör/Sonstiges: Benutzerhinweise auf<br />

Englisch, Nylonbeutel mit Schnürverschluss,<br />

in schwarz und blau erhältlich, Bedrucken<br />

nicht möglich<br />

Kontakt: Racefoxx<br />

42859 Remscheid<br />

Tel: 02191/71035<br />

www.racefoxx.com<br />

Preis je Satz: 229 Euro<br />

Herstellungsland: China<br />

Material außen: Nylon<br />

Material innen: Nylon mit zwei Lagen Aluminium<br />

Temperatur einstellbar: umschaltbar 60/80<br />

Grad<br />

Länge der Zuleitungen: 1,85 Meter<br />

Zubehör/Sonstiges: kleine, kofferähnliche Tasche,<br />

Adapterstecker Typ J (Schweiz), Bedrucken<br />

mit Text möglich (20 Euro/Satz), nur in<br />

schwarz lieferbar, keine Bedienungsanleitung<br />

Kontakt: Racefoxx<br />

42859 Remscheid<br />

Tel: 02191/71035<br />

www.racefoxx.com<br />

Preis je Satz: 269 Euro<br />

Herstellungsland: China<br />

Material außen: Nylon<br />

Material innen: Nylon mit zwei Lagen Aluminium<br />

Temperatur einstellbar: frei einstellbar bis<br />

99 Grad<br />

Länge der Zuleitungen: 2,30 Meter<br />

Zubehör/Sonstiges: kleine, kofferähnliche Tasche,<br />

Bedrucken mit Text möglich (20 Euro/<br />

Satz), nur in schwarz lieferbar, keine Bedienungsanleitung<br />

Temperatur in Grad<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Reifen<br />

Q-Racing<br />

KLS Pro-X TCU<br />

Felge<br />

Q-Racing<br />

KLS Pro-X TCU<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Zeit in Minuten<br />

PUNKTE: 84<br />

NOTE: GUT<br />

FAZIT An den Seiten arbeitet der Hersteller<br />

mit breiten Gummibändern, wodurch<br />

die Heizdecken bestens sitzen und sich<br />

hervorragend anbringen lassen. Die Zieltemperatur<br />

ist in Ein-Grad-Schritten bis<br />

99 Grad vorn und hinten separat einstellbar.<br />

Die Aufwärmzeit ist durchschnittlich,<br />

und bei voreingestellten 80 Grad beträgt<br />

die maximale Temperatur nur 72 Grad.<br />

Bis auf die etwas billig wirkenden Steckverbindungen<br />

(siehe Seite 55) sind die<br />

Heizdecken gut verarbeitet. 270 Euro sind<br />

ein sehr faires Angebot.<br />

Temperatur in Grad<br />

110<br />

Referenz Reifen Felge<br />

100<br />

Racefoxx Pro<br />

Referenz 90 KLS Reifen Pro-X TCU<br />

80<br />

Q-Racing 70 Felge<br />

60<br />

Q-Racing Reifen<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

Felge<br />

Racefoxx Pro<br />

10<br />

KLS Pro-X TCU<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Zeit in Minuten<br />

PUNKTE: 85<br />

NOTE: SEHR GUT - GUT<br />

FAZIT Die günstigere der beiden Racefoxx-Varianten<br />

heizt die Reifen zügig<br />

auf, die maximale Temperatur beträgt<br />

nach 60 Minuten tadellose 78 Grad. Der<br />

Kippschalter für die Wärmeregulierung<br />

(60/80 Grad) sitzt fest, lose Kabel sucht<br />

man vergebens. Auch sonst sind die Heizdecken<br />

anständig verarbeitet. Mit dem<br />

großflächigen Klett an der Überlappung<br />

lassen sich die Wärmer gut fixieren, was<br />

der Handhabung zugutekommt. Unterm<br />

Strich sammelt der günstige Pro stattliche<br />

85 Punkte und landet auf Platz drei.<br />

Temperatur in Grad<br />

110<br />

Referenz Reifen Felge<br />

100<br />

Racefoxx Pro Digital<br />

Referenz 90 KLS Reifen Pro-X TCU<br />

80<br />

Racefoxx 70 Pro Felge<br />

60<br />

Racefoxx Pro Reifen<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

Felge<br />

Racefoxx Pro Digital<br />

10<br />

KLS Pro-X TCU<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Zeit in Minuten<br />

PUNKTE: 89<br />

NOTE: SEHR GUT - GUT<br />

FAZIT Eine kleine Sensation ist es schon,<br />

dass ein relativ günstiger Reifenwärmer<br />

den Testsieg abräumt. Doch der Pro Digital<br />

heizt sowohl Reifen als auch Felge<br />

zügig auf. Und wer möchte, kann mit der<br />

stufenlosen Regelung deutlich höhere<br />

Temperaturen erzielen als die 77 Grad, die<br />

das Teil bereits nach 45 Minuten erreicht<br />

hat. Dazu sind die Decken gut verarbeitet,<br />

reichen in dieser Hinsicht jedoch nicht<br />

ganz an den Spitzenreiter (KLS) heran.<br />

Gute Noten gibt‘s auch bei den anderen<br />

Kriterien, macht unterm Strich Platz eins!<br />

58 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong><br />

60-64 Punkte = ausreichend; 65-69 Punkte = befriedigend bis ausreichend; 70-74 Punkte = befriedigend<br />

75-79 Punkte = gut bis befriedigend; 80-84 Punkte = gut; 85-89 Punkte = sehr gut bis gut; ab 90 Punkte = sehr gut


TTSL<br />

LIGHT DUNLOP SPEZIAL<br />

Kontakt: TTSL-Rennsporttechnik<br />

52441 Linnich<br />

Tel: 02462/90898-10<br />

www.ttsl.de<br />

Preis je Satz: 379 Euro<br />

Herstellungsland: Deutschland<br />

Material außen: Nylon<br />

Material innen: hitzebeständiges Baumwollgewebe<br />

Temperatur einstellbar: nein<br />

Länge der Zuleitungen: 2,35 Meter<br />

Zubehör/Sonstiges: Tasche mit Henkeln, aber<br />

mickrigen Reißverschlüssen, Bedienungsanleitung,<br />

Bedrucken mit Name oder Startnummer<br />

momentan gratis, nur in schwarz erhältlich<br />

Drähte. Sie benötigen geringere Temperaturspitzen<br />

und wärmen den Gummi<br />

gleichmäßiger durch. Bei den Teilen<br />

von Capit, TTSL und Motorrad Racing<br />

Grün liegen die Heizleiter enger zusammen<br />

– sehr schön! Spitzenreiter ist<br />

jedoch der „Sport“ von KLS. Bei ihm beträgt<br />

die Distanz zwischen den Drähten<br />

lediglich acht Millimeter.<br />

Bei den meisten Reifenwärmern zeigen<br />

kleine Leuchtdioden den Aufwärmprozess<br />

an. Manche Modelle arbeiten<br />

mit zwei unterschiedlichen Farben (Rot<br />

und Grün). Mitunter leuchten deren<br />

Lämpchen bereits nach relativ kurzer<br />

Zeit (unter einer halben Stunde) trügerisch<br />

grün, obwohl die Zieltemperatur<br />

noch nicht erreicht ist. Daher die Reifen<br />

zu diesem Zeitpunkt keinesfalls voll<br />

belasten! Erst nach zirka einer Stunde<br />

ist der Gummi voll durchgewärmt.<br />

Passform<br />

REIFEN<br />

VORM FEUERN PERFEKT HEIZEN<br />

Nur ein möglichst faltenfrei und eng<br />

anliegender Reifenwärmer stellt den<br />

Kontakt zum Gummi und damit den<br />

idealen Wärmetransport sicher. Besonders<br />

dicht schmiegen sich der KLS<br />

Sport und der Wärmer von Motorrad<br />

Racing Grün an. Letzterer arbeitet allerdings<br />

mit Kordeln, die bei jedem<br />

Auflegen umständlich neu festgezurrt<br />

werden müssen. Die Heizdecken von Q-<br />

Racing und TTSL haben an den Seiten<br />

breite Gummibänder, wodurch die Decken<br />

ebenfalls sauber anliegen. Kleine<br />

bis mittlere Falten werfen die übrigen<br />

Marken. Bei ihnen sollen im Flankenbereich<br />

eingenähte Gummizüge einen<br />

guten Sitz garantieren – mehr oder<br />

weniger erfolgreich. Manchmal handelt<br />

es sich bei diesen Produkten um Einheitsgrößen,<br />

die mehrere Reifendimensionen<br />

abdecken müssen. Zwar fiel bei<br />

dieser Übung keiner dieser Reifenwärmer<br />

wirklich durch. Doch besser<br />

geeignet sind spezielle, den verschiedenen<br />

Reifendimensionen angepasste<br />

Modelle allemal. Gute Marken haben<br />

verschiedene Größen im Sortiment.<br />

Verarbeitung/Ausstattung<br />

Nichts bringt dieses Kriterium so auf<br />

den Punkt wie der geflügelte englische<br />

Temperatur in Grad<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Reifen<br />

TTSL<br />

KLS Pro-X TCU<br />

Felge<br />

TTSL<br />

KLS Pro-X TCU<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Zeit in Minuten<br />

PUNKTE: 81<br />

NOTE: GUT<br />

FAZIT Die getestete Dunlop Light-Variante<br />

(andere Versionen möglich) hat eine Zieltemperatur<br />

von 95 Grad. Über die gesamte<br />

Zeit hinweg klettern die Temperaturen<br />

eher gemächlich, nach einer Stunde liegen<br />

85 Grad an – Tendenz steigend (siehe<br />

oberes Diagramm). Wie die Decken von<br />

Q-Racing arbeitet der Hersteller mit breiten<br />

Gummibändern, wodurch die Wärmer<br />

super sitzen und sich easy überstülpen lassen.<br />

Seitliche Klettflächen sind allerdings<br />

etwas klein (siehe Seite 55). Bis auf eine<br />

gelöste Naht sehr anständig verarbeitet.<br />

Grundsätzlich gilt: Slicks immer vorheizen!<br />

Denn die speziellen Mischungen<br />

funktionieren nur bei ausreichend hohen<br />

Temperaturen. Wie warm müssen<br />

die Pellen mindestens sein? Das ist je<br />

nach Hersteller unterschiedlich. Beim<br />

Vorderreifen betragen die Mindestwerte<br />

Referenz meist zwischen Felge 50 und 70 Grad, hinten<br />

zwischen 70 und 90 Grad. Die ideale Betriebstemperatur<br />

Reifen liegt oft noch höher.<br />

Referenz<br />

Lediglich Metzeler und Pirelli geben keine<br />

konkreten Felge Temperaturen an, sondern<br />

TTSL<br />

legen, wie sämtliche andere Hersteller<br />

TTSL Reifen<br />

auch, großen Wert auf den richtigen<br />

Luftdruck. Dazu gleich mehr. Zunächst<br />

ist es wichtig, die Reifen immer komplett<br />

durchzuwärmen – wenigstens 60,<br />

besser 80 Minuten. Nur dann konservieren<br />

die Pellen ihre Temperatur auch bei<br />

Verzögerungen, wie sie beispielsweise<br />

am Vorstart vorkommen. Ein gutes Indiz<br />

für vollständig durchgewärmte Reifen<br />

ist die Felgentemperatur. Sie sollte nicht<br />

unter 40 Grad, besser etwas höher liegen.<br />

Mit welcher Temperatur sollte vorgeheizt<br />

werden? Auch diese Angaben<br />

unterscheiden sich je nach Hersteller.<br />

Die meisten empfehlen jedoch um 80<br />

Grad. Ausnahme: Michelin. Die Franzosen<br />

befürworten das Aufwärmen auf die<br />

ideale Betriebstemperatur. Macht bei<br />

der hinteren Profi-Pelle „Power Slick<br />

Ultimate“ bis zu 120 Grad! Bridgestone<br />

regt dagegen an, ihre Slicks nicht stärker<br />

als die erwähnten 80 Grad vorzuheizen.<br />

Mindestens ebenso wichtig wie die<br />

richtige Temperatur ist der passende<br />

Reifenluftdruck. Hier zählt vor allem jener<br />

beim Fahren. Da sich die Pellen wegen<br />

der mechanischen Belastung beim<br />

Kreiseln nochmals erwärmen, steigt<br />

auch der Luftdruck weiter an. Am besten<br />

nach fünf schnellen Runden messen<br />

und gegebenenfalls anpassen. Sämtliche<br />

Mindest-, Höchst- und Idealwerte<br />

für jedes Produkt in allen Bereichen und<br />

für jeden Reifenbäcker aufzulisten, können<br />

wir an dieser Stelle aus Platzgründen<br />

leider nicht leisten. Für diese Infos<br />

bitte an den Hersteller des Vertrauens<br />

wenden. Meist bieten die Firmen im Internet<br />

ausführliche Infos. Beim Aufwärmtest<br />

der Heizdecken sind uns teils<br />

große Temperaturspitzen um 100 Grad<br />

aufgefallen. Die sind laut Reifenhersteller<br />

aber unbedenklich. Auch dauerhaftes<br />

Aufwärmen während eines Renntrainings<br />

oder einer Rennveranstaltung<br />

schadet nicht. Einige Reifenfirmen empfehlen<br />

sogar ausdrücklich, die Pneus<br />

immer auf der idealen Temperatur zu<br />

halten. Die Verluste von Weichmachern<br />

sind offenbar so gering, dass die Performance<br />

selbst im gehobenen Hobbyracing<br />

nicht eingeschränkt wird. Ebenfalls<br />

unbedenklich sind die geringeren Reifentemperaturen<br />

an der Überlappung<br />

der Heizdecken. Diese kleinen Flächen<br />

erreichen nach einer Aufwärmrunde<br />

Betriebstemperatur.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 59


HEIZDECKEN AUSSER KONKURRENZ<br />

01 Der „Pro-X TCU“ der Firma KLS diente bei diesem Test als<br />

Referenz und läuft außerhalb der Wertung. Diesen knapp 1300<br />

Euro teuren Profiwärmer verwendet beispielsweise das Honda-<br />

Werksteam mit den Piloten Marc Márquez und Dani Pedrosa im<br />

MotoGP. Über die Temperatur-Kontrolleinheit TCU (Temperature<br />

Control Unit) lassen sich zwei unterschiedliche Werte bis 120<br />

Grad voreinstellen. Für eine bessere Vergleichbarkeit wählten wir<br />

jedoch eine Zieltemperatur von 80 Grad. In den Wärmern steckt<br />

statt Heizdrähten ein Hybridgewebe aus Kohlefaser und Aramid.<br />

Die Matten sollen die Reifen großflächig, gleichmäßig und ohne<br />

Temperaturspitzen erwärmen. Der Thermopapier-Abdruck<br />

(mittleres Foto) zeigt das großflächige Aufwärmverhalten deutlich.<br />

Auch auffällig: Die Flanken werden stärker vorgeheizt als die<br />

Reifenmitte. „Das ist Absicht“, erklärt KLS-Macher Tobias Leonhardt.<br />

„Falls einmal die Zeit fehlt, die Reifen komplett durchzuwärmen,<br />

liegen an den Flanken schon höhere Temperaturen an,<br />

was einem Abflug vorbeugen kann.“ Außerdem heizen die Decken<br />

sehr fix. Bei unseren Versuchen lagen an der Reifenoberfläche<br />

nach 25 Minuten bereits 75 Grad an, die Felgentemperatur betrug<br />

38 Grad. Immerhin vier Testkandidaten schafften ähnliche oder<br />

gar bessere Werte. Da die Heizdecken zum Testzeitpunkt nicht<br />

lieferbar waren, half freundlicherweise die Firma TGP Moto<br />

Racing aus – dafür nochmals besten Dank.<br />

02 Auch den „Suprema Vision“ von Capit setzen viele Teams in<br />

den höchsten internationalen Rennklassen wie der MotoGP oder<br />

der Superbike-WM ein. Preis: rund 820 Euro. Diese Heizdecke<br />

läuft ebenfalls außer Konkurrenz. Ihre Besonderheit laut Hersteller:<br />

robuste und absolut wasserfeste Teflondrähte. „Auf Messen<br />

habe ich die Reifenwärmer schon in einem Aquarium präsentiert“,<br />

lächelt Verkaufschef Martin Lochmann zufrieden. Auch der<br />

mit 357 Euro deutlich günstigere Testkandidat „Suprema Spina“<br />

arbeitet mit dieser Technik. Die Thermoabdrücke beider Versionen<br />

sind identisch (siehe Produktkasten Seite 54) und zeigen<br />

ein gleichmäßiges Aufwärmbild. Ein wesentlicher Unterschied<br />

zwischen Spina und Vision: Beim günstigeren Spina liegt die<br />

Zieltemperatur fix bei zirka 85 Grad, der Vision ist dagegen bis<br />

110 Grad frei einstellbar. Außerdem ist der Vision – wie auch das<br />

KLS-Konkurrenzprodukt – mit einer flammfesten Außenhülle aus<br />

Nomex erhältlich.<br />

Auch für den dritten Reifenwärmer im Bunde (ohne Foto) gibt’s<br />

keine Wertung. Dabei handelt es sich um den Eigenimport eines<br />

Kollegen bei einer chinesischen Firma übers Internet. Preis vor<br />

vier Jahren: 120 US-Dollar. Beim Aufwärmtest lieferte das Teil<br />

passable Werte. Bereits nach 25 Minuten erhitzte es die Reifenoberfläche<br />

auf die Maximaltemperatur von 72 Grad. Die Felgentemperatur<br />

erreichte allerdings erst nach knapp 50 Minuten ihren<br />

Höchstwert (41 Grad). Experimentierfreudige schauen im Netz<br />

unter www.xp-motor.com<br />

01 02<br />

Satz „What you pay is what you get“.<br />

Heißt frei übersetzt: Anständige Qualität<br />

kostet Geld! Wer für einen Satz Heizdecken<br />

nicht mehr als 130 Euro berappen<br />

möchte, darf sich nicht über eine<br />

nachlässige Verarbeitung wundern.<br />

Vor allem Billigprodukte aus China<br />

fallen hierbei negativ auf, wie der<br />

erwähn te lose Kippschalter oder die<br />

eingeschränkte Aufwärmleistung der<br />

Louis-Decke eindrücklich zeigen.<br />

Auch unsaubere Nähte oder Ränder<br />

mit asymmetrischen Formen zeugen<br />

von achtlosem Finish.<br />

Aus Fernost kommt jedoch auch<br />

bezahlbare hochwertige Ware, wie die<br />

Heizdecken von Racefoxx oder Q-Racing<br />

eindrücklich beweisen. Außer auf<br />

die Verarbeitung achteten wir bei der<br />

Punktevergabe auch auf die Ausstattung.<br />

Einen Zähler zogen wir für fehlende<br />

oder in Fremdsprache verfasste<br />

Bedienungsanleitungen ab. Vorbildlich<br />

sind die ausführlichen Nutzerinfos<br />

der Firmen Louis und Motorrad Racing<br />

Grün. Modelle ohne einstellbare Zieltemperaturen<br />

ahndeten wir mit zwei<br />

Punkten Abzug.<br />

Hier noch kurz ein Wort zu Nomex.<br />

Bei diesem Begriff handelt es sich um<br />

eine flammfeste Spezialfaser, die auch<br />

in Feuerwehrbekleidung vorkommt. Die<br />

meisten Hersteller verwenden Nomex<br />

an der Innenseite als schützende<br />

Schicht zwischen Heizdraht und Reifen.<br />

Bei manchen Bikes läuft der Auspuff<br />

respektive Sammler sehr knapp am<br />

Hinterrad vorbei (Beispiel: Ducati<br />

Panigale). Bei diesen Maschinen am<br />

besten auf Produkte zurückgreifen, bei<br />

denen die Spezialfaser auch als Außenhülle<br />

verwendet wird. Andernfalls<br />

BEWERTUNG<br />

max.<br />

Punkte CAPIT<br />

SUPREMA<br />

SPINA<br />

CONSTANDS<br />

SUPERBIKE<br />

SCHWARZ<br />

HEIN GERI-<br />

CKE PRO<br />

SPORTS 3D<br />

HSR<br />

RADIAL XXL<br />

KLS<br />

SPORT<br />

LOUIS<br />

MOTORRAD<br />

RACING<br />

GRÜN<br />

Aufwärmverhalten 40 32 38 40 35 33 20 40<br />

Passform 20 15 15 15 14 19 15 19<br />

Ausstattung/Verarbeitung 20 16 6 6 16 17 12 17<br />

Handhabung 20 16 16 16 18 19 16 8<br />

GESAMTPUNKTE 100 79 75 77 83 88 63 84<br />

PLATZIERUNG 8. ohne Platzierung * ohne Platzierung * 6. 2. 9. 4.<br />

* Keine Platzierung wegen Sicherheitsmangel<br />

60 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


Bei Wind und Wetter im Fahrerlager durchaus<br />

sinnvoll: wärmeisolierende Windstopper, hier von<br />

HSR. Preis je Satz: 80 Euro<br />

könnte der Reifenwärmer Schaden nehmen.<br />

Diesen Service bieten jedoch nur die teuren, in<br />

diesem Test außer Konkurrenz laufenden Modelle<br />

gegen entsprechenden Aufpreis.<br />

Handhabung<br />

Wie mühelos lassen sich die Überzieher anbringen?<br />

Wie einfach fixieren? Auch in diesem Kriterium<br />

herrschen teils große Unterschiede. Genial<br />

ist der in Reifenform vorgebogene Rahmen des<br />

KLS Sport. Einfach auf den Reifen stecken, weiteres<br />

Fixieren mit den üblichen Klettriemen ist<br />

nicht nötig. Nach dem Aufziehen nur die Lasche<br />

an der Überlappung befestigen – fertig. Wie<br />

bereits geschildert, läuft diese Übung beim einzigen<br />

Modell mit Kordelzügen deutlich umständlicher<br />

ab. Die weiteren Heizdecken bilden die<br />

goldene Mitte und lassen sich problemlos überstülpen.<br />

Lediglich beim Wärmer von TTSL fallen<br />

die vergleichsweise kleinflächigen Klettverschlüsse<br />

seitlich unterhalb der Flanken auf.<br />

Da dieser Part beim Schließen stark beansprucht<br />

wird, wünschen wir uns dort etwas mehr Klett.<br />

Größere Bedenken haben wir jedoch bei tief<br />

sitzenden vorderen Kotflügeln wie bei der Panigale.<br />

Die Heizdecken ließen sich nur mit viel Kraft<br />

durchziehen, was mit der Zeit Schäden am Wärmer<br />

und/oder dem Kotflügel verursachen kann.<br />

In diesen Fällen lieber den Kotflügel per Langlöcher<br />

etwas höher setzen. Personenschäden sind<br />

aber folgenreicher. Um sie zu vermeiden, immer<br />

daran denken: Vor der Action Überzieher drauf!<br />

Man könnte sich sonst ja was einfangen.<br />

Q-RACING<br />

RACEFOXX<br />

PRO<br />

RACEFOXX<br />

PRO DIGITAL<br />

TTSL<br />

LIGHT DUN-<br />

LOP SPEZIAL<br />

31 36 38 30<br />

18 17 17 18<br />

17 15 17 15<br />

18 17 17 18<br />

84 85 89 81<br />

4. 3. 1. 7.<br />

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dass mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH<br />

& Co. KG Verlagsgesellschaft mit Ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren.<br />

Dieses Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

Ich bezahle per Bankeinzug und erhalte zusätzlich eine GRATIS-Ausgabe.<br />

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SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer<br />

DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich<br />

mein Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz<br />

wird mir separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungs datum, die Erstattung<br />

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TECHNIK<br />

LESERFRAGEN<br />

WERNER KOCH<br />

<strong>PS</strong>-Technik-Versteher und<br />

Motorrad-Flüsterer Werner<br />

„Mini“ Koch tüftelt und bastelt<br />

ständig selbst in seiner eigenen<br />

Werkstatt, und kein Technik-<br />

Thema ist ihm zu verworren.<br />

Und weiß er tatsächlich mal<br />

selbst nicht weiter, weiß er<br />

genau, wo man fragen muss.<br />

Sie haben eine<br />

Technik-Frage, die<br />

Sie schon lange<br />

umtreibt? Im Forum<br />

behauptet jeder<br />

etwas anderes?<br />

Sie sind mit Ihrem<br />

Latein am Ende?<br />

Dann stellen Sie uns<br />

Ihre Frage. <strong>PS</strong> geht<br />

der Sache hier auf<br />

den Grund, erklärt<br />

die Zusammenhänge<br />

oder fragt die<br />

Experten der Industrie<br />

oder Rennteams.<br />

Fragen an:<br />

<strong>PS</strong>@motorpresse.<br />

de, bitte „Technik“<br />

im Betreff angeben.<br />

Text: Werner Koch<br />

Fotos: 2snap (2), Koch, Schermer,<br />

fact<br />

KETTEN­<br />

REAKTION<br />

? Wie findet man die passende<br />

Übersetzung für die Rennstrecke?<br />

Gerald Knitt<br />

<strong>PS</strong>-Antwort Hallo Gerald, rein theoretisch<br />

sollte die Endübersetzung so<br />

gewählt sein, dass Du auf der längsten<br />

Geraden den letzten Gang kurz vor<br />

dem Bremspunkt ausgedreht hast oder<br />

sogar für einen kurzen Moment im<br />

Begrenzer „anstehst“. Damit steht dir in<br />

der Beschleunigungsphase die höchstmögliche<br />

Zugkraft am Hinterrad zur<br />

Verfügung. Diese Zugkraft ist der entscheidende<br />

Faktor bei der Beschleunigung.<br />

Die Formel, wonach der letzte<br />

Gang in der schnellsten Sektion ausdrehen<br />

sollte, gilt allerdings nur noch<br />

für Bikes mit einer Leistung deutlich<br />

unter 100 <strong>PS</strong>. Deshalb nutzen die rund<br />

55 <strong>PS</strong> starken Moto3-Maschinen auf<br />

fast allen Strecken sämtliche zur Verfügung<br />

stehenden sechs Gangstufen.<br />

Allerdings wird auch hier darauf<br />

geachtet, dass der Motor aus Kurven<br />

heraus mit der optimalen Drehzahl auf<br />

eine anschließende lange Gerade<br />

beschleunigen kann, um den Speed<br />

62 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


perfekt mitzunehmen. Bei dieser Feinabstimmung<br />

können die Fahrer der<br />

kleinsten Klasse nicht nur die Gesamtüber<br />

setzung zwischen Ritzel und<br />

Hinterrad (Sekundärantrieb), sondern<br />

auch die jeweiligen Gangstufen im<br />

Getriebe anpassen. Zudem erlaubt das<br />

<strong>2016</strong>er-Reglement die Verwendung von<br />

drei unterschiedlichen Primär-Übersetzungen,<br />

also die Zahnrad-Konfiguration<br />

zwischen der Kurbelwelle und dem<br />

Kupplungskorb (Primärantrieb).<br />

Dieser Trick erlaubt es, den Sekundärantrieb<br />

aus Ritzel und Kettenblatt<br />

Schnellwechselgetriebe<br />

im GP-<br />

Sport erlauben die<br />

optimale Anpassung<br />

der einzelnen<br />

Gangstufen an das<br />

Strecken-Layout.<br />

Dafür sind jedoch<br />

unzählige Zahnradpaarungen<br />

notwendig<br />

Bei Serienmotorrädern<br />

wird die<br />

passende Übersetzung<br />

in der<br />

Kombination Ritzel<br />

(vorn) und Kettenrad<br />

(hinten) hergestellt.<br />

Dabei<br />

ändern sich jedoch<br />

Radstand und<br />

Kettenspannung<br />

Bei jeder Änderung<br />

von Ritzel oder<br />

Kettenrad muss die<br />

Kettenspannung<br />

überprüft und neu<br />

justiert werden.<br />

Wodurch sich auch<br />

Radstand und<br />

Gewichtsverteilung<br />

mehr oder weniger<br />

stark ändern<br />

für viele Rennstrecken beizubehalten.<br />

Denn die Durchmesser von Kettenritzel/Kettenblatt<br />

haben einen entscheidenden<br />

Einfluss auf die Kräfte und<br />

Reaktionen des Kettenzuges, das sogenannte<br />

„Anti-Squating“, und die möchte<br />

man nur ungern verändern. Mit diesem<br />

Anti-Squating wird verhindert, dass<br />

das Motorrad beim Beschleunigen<br />

hinten eintaucht und sich die Lenkgeometrie<br />

zum Nachteil verändert.<br />

Bei den 600er-Supersport- und<br />

Moto2-Motorrädern hingegen sind die<br />

Primär- und Getrieberäder festgeschrieben,<br />

die Übersetzung darf also<br />

nur über den Sekundärantrieb verändert<br />

werden. Im MotoGP ändern die<br />

Techniker nur in ganz wenigen Fällen<br />

die Kettenräder, sondern passen die<br />

einzelnen Getriebestufen und die Primärübersetzung<br />

der Strecke an. Wobei<br />

es der immense Leistungsüberschuss<br />

der rund 260 <strong>PS</strong> starken Maschinen<br />

erlaubt, dass die Fahrer nicht zwingend<br />

alle Gangstufen nutzen. So kommen<br />

beispielsweise auf dem engen GP-<br />

Kurs in Valencia nur vier Gänge zum<br />

Einsatz. In Brünn geht man davon aus,<br />

dass Rossi und Konsorten nur die<br />

drei oberen Gangstufen verwenden.<br />

Was natürlich nur deshalb möglich ist,<br />

weil die 1000er ein extrem breites<br />

nutzbares Drehzahlband aufweisen,<br />

bei dem jeder unnötige Schaltvorgang<br />

trotz Seamless-Getriebe den idealen<br />

Strich der Piloten stören könnte.<br />

Für den Hobby-Racer mit einem<br />

kräftigen 1000er-Motor gilt diese Maßnahme<br />

genauso. Man sollte also bei der<br />

Wahl der Übersetzung darauf achten,<br />

dass man in komplizierten Streckenpassagen<br />

so wenig als möglich schalten<br />

muss. Dazu kann man auch ruhig<br />

die Sekundärübersetzung so wählen,<br />

dass man auf den sechsten Gang verzichtet<br />

und stattdessen die Sektionen<br />

rund und geschmeidig durchfährt.<br />

Da die aktuellen 1000er serienmäßig<br />

auf 300 km/h übersetzt sind,<br />

kann man für die Rennstrecke generell<br />

vorne einen Zahn kleiner (Radstand<br />

wird rund 8 mm länger), respektive<br />

hinten drei Zähne größer fahren<br />

(Radstand wird rund 24 mm kürzer bei<br />

gleicher Kettenlänge). Diese Änderung<br />

verbessert nicht nur subjektiv, sondern<br />

auch messbar die Beschleunigung,<br />

ohne die auf der Rennstrecke erreichbare<br />

Höchstgeschwindigkeit zu<br />

beschneiden.<br />

Wer das Spiel mit der Übersetzung<br />

ernst meint und damit seine Rundenzeiten<br />

verbessern möchte, sollte sich<br />

eine Übersetzungstabelle anlegen, um<br />

die verschiedenen Übersetzungsmöglichkeiten<br />

(Ritzel/Kettenblätter) mit den<br />

einzelnen Gangstufen und der Drehzahl<br />

abzugleichen. Ganz wichtig zu beachten:<br />

der Abrollumfang am Hinterrad,<br />

der nach Dimension und Reifentyp<br />

stark variieren kann und damit natürlich<br />

die Endübersetzung beeinflusst.<br />

Und nicht vergessen: Eine Übersetzung,<br />

die im Training auf das Rennstrecken-Layout<br />

perfekt passt, kann<br />

im Rennen – wenn es richtig zur Sache<br />

geht – dann schon mal einen Tick zu<br />

kurz sein.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 63


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LESERPOST<br />

AUFSCHLUSSREICH<br />

Power-Naked-Vergleich, <strong>PS</strong> 08/<strong>2016</strong><br />

Foto: Hiller<br />

Starke Leistung 1958 auf dem Nürburgring: Ernst Hiller mit der BMW (#18) in der<br />

ersten Startreihe zwischen den Werks-MV von John Surtees (#6) und John Hartle<br />

ZWEI HABEN GEFEHLT<br />

Helden der Königsklasse, <strong>PS</strong> 08/<strong>2016</strong><br />

Bei dem Beitrag fehlt ein Mann, der<br />

zwischen 1958 und 1972 in der Königsklasse<br />

erfolgreicher war als die meisten<br />

der von Ihnen genannten Fahrer:<br />

nämlich Ernst Hiller. Mindestens acht<br />

Mal war er in den Top Ten und zwei<br />

Mal auf dem Podest mit dritten Plätzen<br />

in Hockenheim und am alten Sachsenring<br />

(1970). Sowie zwei Mal Platz vier<br />

in Assen und am Nürburgring (1958).<br />

Außerdem schaffte er es, sich bei diesem<br />

Rennen im Training zwischen den<br />

beiden Werks-MV von John Surtees<br />

und John Hartle zu platzieren. 1958 war<br />

Ernst Hiller als WM-Siebter bester Privatfahrer<br />

der 500er-Klasse. Er startete<br />

in seiner Rennkarriere mit BMW-Motorrädern,<br />

auf der Kawasaki H1R 500 und<br />

der König 500. Hannes Hiller, Verl<br />

Ein schöner und interessanter Artikel,<br />

der schon lange „überfällig“ war.<br />

Allerdings hat der Autor einen Fahrer<br />

vergessen, der unbedingt dazugehört:<br />

Peter Schleef aus Spenge auf einer<br />

Honda RS 500. Hier einige seiner Erfolge:<br />

1987 Vierter und 1988 Dritter der<br />

deutschen Meisterschaft, 1988 Platz 13<br />

und drei Punkte beim WM-Lauf auf<br />

dem Nürburgring, neunter Startplatz<br />

beim Grand Prix in Assen 1989. Leider<br />

endete seine Karriere abrupt durch<br />

einen schweren, unverschuldeten Trainingssturz<br />

Anfang 1990 in Rijeka.<br />

Jürgen Karrenberg, Penzberg<br />

Unsere Leser haben recht: Die beiden<br />

genannten Fahrer hätten eine<br />

Erwähnung im Text verdient gehabt.<br />

In der Hektik haben wir das<br />

leider nicht bemerkt und möchten<br />

uns dafür entschuldigen. Die Red.<br />

ZU GENAU GEPRÜFT?<br />

Zu Lautstärkelimits auf Rennstrecken<br />

Ich verstehe noch bis zu einem bestimmten<br />

Grad, dass es Lärmlimits auf<br />

Rennstrecken gibt, aber:<br />

1. Es ist doch krank, dass ich mit meiner<br />

S 1000 RR legal an Schulen, Krankenhäusern<br />

und Pflegeheimen vorbei,<br />

aber mit dem straßenzugelassenen<br />

Fahrzeug nicht auf der Rennstrecke<br />

fahren darf.<br />

2. In Hockenheim bauen Anwohner<br />

neue Häuser direkt neben der Rennstrecke<br />

beziehungsweise kaufen dort<br />

Häuser. Es kann doch nicht angehen,<br />

dass diese Personen danach das Recht<br />

haben, gegen die „plötzlich“ aufgetauchte<br />

Rennstrecke zu protestieren.<br />

3. Die Städte und Gemeinden sollten<br />

sich einmal des Wirtschaftsfaktors<br />

einer Rennstrecke bewusst werden.<br />

4. Am 4. Juli waren vor dem Montagstraining<br />

in Hockenheim Sportautoclubs<br />

auf der Strecke. Deren McLaren, Lamborghini<br />

und Ferrari hatten nichts mit<br />

den 98 dB zu schaffen und brüllten,<br />

dass es eine Freude war. 30 Minuten<br />

später wurde jedes Motorrad peinlich<br />

genau auf das 98-dB-Limit geprüft,<br />

viele durften nicht auf die Strecke. Verstehen<br />

muss man dieses Verhalten des<br />

Betreibers nicht. In Spanien, Italien und<br />

Tschechien gibt‘s diesen Unsinn nicht.<br />

Maik Altendorf per E-Mail<br />

Vielen Dank für den wieder mal aufschlussreichen<br />

Test. Beim Zugkraftdiagramm<br />

habe ich mich aber gefragt,<br />

ob es wirklich sinnvoll ist, bei so leistungsstarken<br />

Bikes die Zugkraft im<br />

zweiten Gang anzugeben, weil meiner<br />

Erfahrung nach ein Motorrad je nach<br />

Konfiguration ab 2500 bis 3000 Newton<br />

Zugkraft mit dem Vorderrad zum<br />

Himmel strebt. Der angegebene Wert<br />

ist also nur theoretisch, weil in der<br />

Praxis nicht abrufbar. Wäre da nicht<br />

der dritte Gang praxisrelevanter?<br />

Und noch ein Punkt, der im Text keinerlei<br />

Erwähnung findet – der Verbrauch.<br />

Wenn ich mit der Tuono nach<br />

150 Kilometern an die Säule muss, weil<br />

sie über neun Liter frisst, finde ich das<br />

schon erwähnenswert. Das geht, da<br />

bin ich ganz sicher, mit einer guten Motorabstimmung<br />

ohne nennenswerten<br />

Verlust an Fahrbarkeit oder Leistung<br />

mit drei Litern weniger. Dass die Yamaha<br />

mit gut acht Litern kaum besser dasteht,<br />

macht die Sache auch nicht wirklich<br />

gut. Da sollten die Herren in Noale<br />

oder Iwata mal nach München schauen<br />

– da kann man das offenbar besser.<br />

Kai Lunau per E-Mail<br />

Auf engen Landstraßen ist der<br />

zweite Gang beim Herausschnalzen<br />

aus Kurven schon entscheidend.<br />

Im dritten Gang bewegt man<br />

sich schnell in illegalen Geschwindigkeiten.<br />

Und so ein Wheelie am<br />

Kurvenausgang hat doch auch<br />

etwas, oder?<br />

Die Red.<br />

NEUES MODELL?<br />

Zur Yamaha YZF-R6<br />

2017 soll eine neue R6 kommen. Haben<br />

Sie dazu irgendwelche Informationen?<br />

Josef Fuchs per E-Mail<br />

Während Honda, Triumph und<br />

wohl auch Kawasaki den hohen<br />

Entwicklungsaufwand ihrer 600er<br />

für die Euro-4-Norm scheuen und<br />

die Produktion deshalb einstellen,<br />

wird Yamaha eine neue R6 bringen.<br />

Details erwarten wir allerdings<br />

nicht vor der INTERMOT-<br />

Messe im Herbst.<br />

Die Red.<br />

LESERBRIEFE AN DIE REDAKTION: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Redaktion <strong>PS</strong>, 70162 Stuttgart,<br />

E-Mail: ps@motorpresse.de Leserbriefe bitte mit vollständigem Namen und Wohnort unterzeichnen<br />

Facebook: <strong>PS</strong> Das Sport-Motorrad Magazin


PITLANE<br />

YAMAHA-CUP<br />

VOR-<br />

WARTS-<br />

DRANG<br />

Ehrgeizige Speed-Fanatiker<br />

schwören auf den Intensivkurs<br />

Yamaha-R6-Dunlop-Cup, der sich<br />

jetzt in der zweiten Saisonhälfte<br />

befindet. Mittendrin: <strong>PS</strong>-Redakteur<br />

Tobi auf der Suche nach schnellen<br />

Rundenzeiten. Geschenkt gibt es<br />

die nicht, wie die Läufe in Zolder<br />

und Schleiz beweisen.<br />

Text: Tobias Münchinger; Fotos: Andreas Weinand,<br />

Felix Wießmann, Buenos Dias, Münchinger<br />

72 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 73


01 Ross ohne Reiter. Letzterer sitzt<br />

gerade im Medical Center und isst Eis<br />

02 Von irgendwoher kommen ungesunde<br />

Geräusche. Sind es die Zündkerzen<br />

oder droht ein Motorschaden?<br />

Aufatmen, am Ende ist es nur eine<br />

Dichtung im Bereich der Airbox, die<br />

nicht richtig sitzt<br />

03 Teamchef Uli, Manni und André<br />

beim Zaubern. In kürzester Zeit ist die<br />

R6 wieder fit<br />

04 Dank des Data Recordings lassen<br />

sich die Gründe für fast alles herausfiltern,<br />

was draußen auf der Strecke<br />

passiert 05 „Siehst du die stark voneinander<br />

abweichenden Drehzahlen<br />

von Vorder- und Hinterrad? In diesem<br />

Moment hattest du sie verloren“<br />

01 03<br />

02<br />

04<br />

05<br />

Geschenkt gibt es höchstens<br />

mal Dinge wie ein Eis. Ich sitze<br />

im belgischen Zolder im<br />

Medical Center und esse ein<br />

Cornetto Haselnuss. Der freundliche<br />

Sani hat es mir lächelnd in die Hand<br />

gedrückt, als er mit der Familienpackung<br />

unterm Arm an mir vorbei<br />

in Richtung seiner Kollegen läuft.<br />

Es schmeckt nicht so richtig, weil ich<br />

nicht genau weiß, wie stark meine Maschine<br />

beschädigt ist, von der ich etwa<br />

fünf Minuten zuvor abgeflogen bin –<br />

Highsider auf Start/Ziel. Quasi ein Klassiker.<br />

Das Hinterrad verlässt wie in<br />

Zeitlupe den Zustand eines für mich<br />

noch kontrollierbaren Rutschers und<br />

ich weiß: den fängst du nicht mehr. Augenblicke<br />

später liege ich rücklings auf<br />

den Curbs und warte, bis mein System<br />

wieder hochfährt. Einundzwanzig,<br />

zweiundzwanzig…na also, der Datensatz<br />

meiner Festplatte scheint unbeschädigt.<br />

Die Hardware müsste bis auf<br />

starke Prellungen an der linken Hand<br />

und noch viel stärkere im Bereich der<br />

rechten Gesäßhälfte auch okay sein.<br />

Bevor ich ins Safety Car bugsiert werde,<br />

erhasche ich einen Blick auf meine<br />

R6. Die Streckenposten lehnen sie gerade<br />

an die Leitplanke. Oh Baby, hoffentlich<br />

geht es dir gut! Mir fällt ein<br />

schlauer Satz meines Kumpels Aaron<br />

ein. In weiser Voraussicht meinte er<br />

bereits Wochen vor dem heutigen Tag:<br />

„Du wirst im Cup am Limit fahren, und<br />

irgendwann findest du es halt auch.“<br />

Daran habe ich nie gezweifelt. So<br />

ist das eben in diesem Sport. Trotzdem<br />

könnte ich mich schwarz ärgern. Der<br />

Plan, mich mit einer schnellen Rundenzeit<br />

im zweiten Qualifying auf eine gute<br />

Startposition zu stellen, ging gründlich<br />

daneben. Yamaha-Cup fahren ist einfach<br />

eine irre Nummer. Wenn eine ordentliche<br />

Zeit im ersten Qualifying gelingt,<br />

kann man Gift darauf nehmen, dass<br />

das gesamte Feld im zweiten Qualifying<br />

nochmals einen drauflegt. Jetzt stehe<br />

ich auf Startplatz 26, weit weg von meinen<br />

eigenen Erwartungen und den ersehnten<br />

ersten Punkten.<br />

Früher hat es mich beim Downhill<br />

fahren oder beim Skaten öfters auf die<br />

Klappe gelegt. Die Frage ist immer,<br />

wie geht man mit einem Crash um? Ich<br />

„DU WIRST IM<br />

CUP AM LIMIT<br />

FAHREN, UND<br />

IRGENDWANN<br />

FINDEST DU ES<br />

HALT AUCH“<br />

finde einen Sturz nicht schlimm, solange<br />

ich weiß, warum ich abgestiegen bin.<br />

Da fällt es leichter, direkt danach weiterzumachen.<br />

In diesem Fall kenne ich<br />

den Grund genau. Die Linie war falsch<br />

und ich hätte dem neuen Reifen noch<br />

eine weitere Runde geben sollen, anstatt<br />

gleich drauflos zu ballern. Mit der<br />

Brechstange klappt´s halt nicht.<br />

Vor unserem Zelt kommt Joachim mit<br />

meiner R6 angefahren. Für einen kapitalen<br />

Highsider sieht die Yamaha erstaunlich<br />

gut aus. Ein neuer Gaszug<br />

wird fällig. Außerdem müssen der Lenkerstummel<br />

rechts, der Bremshebel und<br />

74 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


die Fußraste ausgetauscht werden. Ansonsten<br />

hat das Bike nur ein paar Kratzer<br />

abbekommen – dem Crashpad sei<br />

Dank. Teamchef Uli besorgt die nötigen<br />

Ersatzteile aus dem Cup-Truck, während<br />

Manni bereits technische Zeichnungen<br />

wälzt, um herauszufinden, wie<br />

genau der neue Gaszug verlegt werden<br />

muss. Kurz darauf gelingt es André, den<br />

Gaszug unterhalb der Airbox durchzufummeln.<br />

Die R6 steht wieder einsatzbereit<br />

da, und ich kann meinem Team<br />

Schüller-Racing nur ein riesengroßes<br />

Dankeschön aussprechen. So ein Einsatz<br />

und Zusammenhalt ist unbezahlbar.<br />

In Zolder fahren wir ausnahmsweise<br />

zwei Rennen an einem Wochenende, da<br />

Oschersleben in diesem Jahr nicht im<br />

Kalender steht. Einige Stellen des Kurses<br />

sind verdammt knifflig. Mehrmals muss<br />

aus hoher Geschwindigkeit stark abgebremst<br />

und dann scharf abgewinkelt<br />

werden. Über den sogenannten Sakramente-Hügel<br />

hebt das Vorderrad ab,<br />

und gleich dahinter kommt eine gemeine<br />

Schikane. Wer hier nicht beherzt über<br />

die Curbs ballert, verliert bestimmt eine<br />

Sekunde. Hinfallen ist prinzipiell überhaupt<br />

keine gute Idee. In Zolder kommt<br />

an einigen Stellen rasch die Mauer.<br />

Den Start des ersten Rennens erwische<br />

ich so mittelprächtig, aber in der<br />

Bei den heißen Temperaturen in Zolder und der herunterknallenden Sonne<br />

hilft der Schirm ausnahmsweise einmal. Noch einen Schluck Wasser und ein<br />

bisschen Zuversicht tanken, dann geht´s los<br />

ersten Kurve staut sich sowieso alles.<br />

Nach der ersten Runde habe ich ein<br />

paar Plätze gutgemacht und hänge mich<br />

an eine Vierergruppe dran, die sich<br />

einige Meter vor mir heftig bekriegt.<br />

Das Anbremsduell in der Spitzkehre<br />

vor dem Medical Center endet in einer<br />

großen Staubwolke, zwei oder drei<br />

Fahrer liegen im Dreck. Gegen Ende des<br />

Rennens wird es bei den heißen Tem-<br />

Voll über die Curbs.<br />

In der Schikane<br />

hinterm Sakramente-<br />

Hügel liegt mindestens<br />

eine Sekunde<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />

<strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 75


Den Buchhübel herunter<br />

nimmt man<br />

das Panorama auf<br />

der Maschine sitzend<br />

gar nicht wahr<br />

peraturen richtig anstrengend, und es<br />

gibt noch ein paar weitere Ausfälle.<br />

Meine Prellungen an Arm und Hüfte stören<br />

mich kaum, aber die Konzentration<br />

lässt stark nach. Wie lange geht es<br />

denn noch? Die schwarz-weiß karierte<br />

Zielflagge will einfach nicht kommen!<br />

Plötzlich verdreht sich mein rechter<br />

Lenkerstummel nach innen und steht<br />

völlig schief. Verdammt, haben wir das<br />

Ding etwa nicht richtig festgezogen?<br />

Ich kann nicht mehr aggressiv bremsen<br />

und die Maschine kaum in Rechtskurven<br />

drücken. Was nun, rausfahren?<br />

In der ersten Linkskurve nach Start/Ziel ist es anfangs nur auf einem<br />

schmalen Streifen Asphalt trocken, doch alle Cuppies kommen heil durch<br />

Auf gar keinen Fall! Ich rechne jeden<br />

Moment mit einer Attacke der Piloten<br />

hinter mir, doch die kommt nicht mehr.<br />

Am Ende des Rennens stehe ich im<br />

eigenen Saft, bin völlig platt und mit<br />

einem 19. Platz echt zufrieden.<br />

Alle Fahrer, die im ersten Rennen<br />

einen Ausfall erlitten haben, sind zum<br />

zweiten Lauf wieder am Start. Daryl<br />

war in den Crash an der Spitzkehre<br />

involviert und meint: „Motorrad läuft.<br />

Und ich hab eine Ibu eingeworfen, es<br />

geht schon.“<br />

Auch bei mir passt alles. Diesmal hält<br />

mein Lenker. Trotz schnellerer Rundenzeiten<br />

als im ersten Rennen komme ich<br />

aber nicht weiter vor als bis Rang 22.<br />

Drei Wochen später werden die Karten<br />

am Schleizer Dreieck neu gemischt.<br />

Schleiz ist keine permanente Rennstrecke.<br />

Unter der Woche rollt auf der Landstraße<br />

der Berufs- und Pendlerverkehr.<br />

Das alte Fahrerlager befindet sich auf<br />

der grünen Wiese und alles schmeckt<br />

stark nach Roadracing, was mir gut in<br />

den Kram passt. Hier gibt es einige berüchtigte<br />

Stellen, an denen man „Eier“<br />

braucht. Den Buchhübel Richtung Stadt<br />

hinunter wird es eng und sauschnell.<br />

Und dann erst die brenzlige Seng. Eine<br />

ewig lange Links bergab, die Vollgas im<br />

76 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


„DER KOPF SOLL-<br />

TE EINGESCHAL-<br />

TET SEIN, DARF<br />

ABER NICHT IM<br />

WEG STEHEN“<br />

sechsten Gang mit herber Schräglage<br />

genommen wird. Mein Wunsch fürs Wochenende:<br />

alles, nur bitte keinen Regen!<br />

Im Osten herrscht noch richtige<br />

Begeisterung für den Motorsport, das<br />

fällt deutlich auf. 30 000 Fans füllen die<br />

Tribünen in Schleiz. Für mich fühlt es<br />

sich großartig an, hier zu fahren. Obwohl<br />

ich den Kurs bislang nicht kenne,<br />

gelingt mir im ersten Qualifying eine<br />

Rundenzeit von 1.35,1 Minuten. Ich bin<br />

mir sicher, dass ich die Zeit im zweiten<br />

Qualifying mit neuen Reifen noch verbessern<br />

kann. Aber jetzt nicht wieder<br />

ablegen, sondern mit Gefühl.<br />

Zum Teufel mit dem Gefühl, im zweiten<br />

Qualifying will mir rein gar nichts<br />

gelingen! Zuerst stecke ich über mehrere<br />

Runden im Pulk fest und komme<br />

nicht auf Geschwindigkeit. Deshalb fahre<br />

ich einmal durch die Boxengasse und<br />

lasse die Meute ziehen. Endlich auf meiner<br />

persönlichen Rekordrunde, fällt der<br />

Laptimer runter und baumelt irgendwo<br />

im Bereich der Kanzel herum. Später<br />

hänge ich wieder hinter einem langsameren<br />

Fahrer fest und komme ewig<br />

nicht vorbei. In Schleiz zu überholen<br />

ist nicht einfach. Anschließend liegt ein<br />

Trümmerteil vom Curb auf der Ideallinie.<br />

Dann fällt zum zweiten Mal der Laptimer<br />

runter. Am Schluss verbremse ich<br />

mich noch einmal an der Schikane auf<br />

Start/Ziel, und schon ist der Turn vorbei.<br />

Ich bin zwei Zehntel langsamer als<br />

im ersten Qualifying, trotz neuer Reifen.<br />

Startplatz 25. Unterm Helm fluche ich<br />

wie ein Rohrspatz.<br />

Wenn man kein Glück hat, kommt<br />

manchmal sogar noch Pech dazu. In der<br />

Nacht zum Rennsonntag regnet es bis<br />

sechs Uhr morgens. Wir sind erst um<br />

zehn Uhr dran, sodass die Piste bis auf<br />

wenige nasse Stellen abtrocknen kann.<br />

Gleich nach dem Start wird es in der<br />

ersten Links in Richtung Buchhübel<br />

ernst, nur ein schmaler Streifen Asphalt<br />

ist dort schon trocken. Entgegen aller<br />

Erwartungen kommen alle Fahrer heil<br />

durch die erste Kurve. Das Feld liegt<br />

ziemlich dicht beisammen, wobei die<br />

Spitze mit 1.31er-Zeiten keine Gefangenen<br />

macht. Einfach verrückt, wie<br />

schnell der gesamte Cup auf der<br />

schwierigen Strecke fährt. Ich kann<br />

in den ersten paar Runden Plätze gutmachen.<br />

Meine beste Runde steht bei<br />

1.34,1 Minuten und ich merke: Junge,<br />

hier ist das Limit. Der Grip am Hinterrad<br />

reißt beim Herausbeschleunigen nicht<br />

nur einmal ab, und der letzte Anbremsdrift<br />

hätte mich schier in die Botanik<br />

befördert. Um schnell zu sein, muss<br />

man genauso intelligent wie abgebrüht<br />

fahren. Der Kopf sollte eingeschaltet<br />

sein, darf aber nicht im Weg stehen.<br />

Eine schmale Gratwanderung, die Marc<br />

Zellhöfer, Patrik Kosiniak und Daniel<br />

Rubin mit den Plätzen eins bis drei<br />

super beherrschen.<br />

Abzüglich der beiden Gaststarter<br />

wird es für mich in Schleiz ein hart<br />

erkämpfter 18. Platz. Das kalte Bier mit<br />

Teamchef Uli und den Kumpels<br />

schmeckt heute ganz hervorragend –<br />

gerade, weil es das geschenkt gibt.<br />

01 02<br />

03 04<br />

01 Wieder der Buchhübel, diesmal<br />

im Scheitelpunkt von vorn. Die<br />

Anfahrt ist komplett blind<br />

02 Gemütliches Beisammensein<br />

am Abend. Bier und Grillgut sind<br />

die Begleiter jedes Rennevents<br />

03 In Schleiz laufen die Dinge<br />

anders. Wir beziehen Quartier im<br />

alten Fahrerlager, das auf der<br />

grünen Wiese liegt<br />

04 Nach dem Rennen im Parc<br />

fermé. Uli: „Abzüglich der beiden<br />

Gaststarter Platz 18. Die Richtung<br />

stimmt“<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 77


PITLANE<br />

NEWS<br />

Fotos: Trackriders.eu<br />

ENDE GUT<br />

T-Cup, T-Challenge und Trofeo Italiano gastierten in der<br />

Börde, brannten Fabelzeiten hin und krönten den ersten<br />

Meister der auslaufenden Saison.<br />

Erneut Meister der Italien-Superbikes:<br />

der Schwabe und Pro Superbike-Veteran<br />

Michael Tränklein<br />

OSCHERSLEBEN<br />

Die Rennstrecke in der<br />

Börde hatte schon immer<br />

etwas ganz Spezielles.<br />

So auch dieses Jahr:<br />

tropische Temperaturen,<br />

latente Gewitterneigung,<br />

fiese Stechmücken. Zutaten,<br />

die die Helden aus T-Cup, Trofeo Italiano und T-Challenge<br />

aber nicht einbremsten. Ganz besonders den Cheffe bei den<br />

Trofeo Italiano-Superbikes nicht: Michael „Fliege“ Tränklein<br />

(Ducati) holte sich trotz sensationell schlechtem Start vorzeitig<br />

erneut die Krone bei den Superbikes. Die beiden Aprilia-Verfolger<br />

Oli Martin und Dirk Fuhrmann werden sich beim Saisonfinale<br />

in Most (10./11. September) einen fairen Kampf um den<br />

Vizetitel liefern. Bei den italienischen Supersportlern dominierte<br />

die krisengeplagte Marke MV Agusta. Die Meisterehre werden<br />

der Meisterschaftsführende Erich Embacher und Frank<br />

Kaulich (beide auf F3) unter sich ausmachen.<br />

Seit 2008 gastiert die Triumph Street Triple-Meute nun<br />

schon ununterbrochen in Oschersleben, und jedes Jahr erstaunen<br />

die kleinen Dreizylinder mit immer neuen Fabelzeiten. Vor<br />

allem seit Reifenpartner Bridgestone mit dem V01 und V02 mit<br />

hervorragenden Slicks aufwarten kann. T-Cup-Newcomer<br />

Florian Müller (#90), vorher durch die knallharte Yamaha-R6-<br />

Cup-Schule gegangen, markierte mit den knapp 105 <strong>PS</strong> am<br />

Hinterrad die schnellste Rennrunde in 1.33,760 min. Vor dem<br />

Finale in Most steht nun fest, dass die beiden Kaufmänner<br />

Harald und Jörn den Meistertitel unter sich ausfahren werden.<br />

Ebenfalls viel Spannung verspricht Most für die T-Challenge.<br />

Der amtierende Meister Tim Holtz und der Meisterschaftsführende<br />

Ole Bartschat werden sich keine Geschenke machen.<br />

Der Druck liegt klar bei Holtz. Das Konzept der drei Rennserien<br />

wird übrigens für 2017 fortgeschrieben. Infos: www.t-cup.de<br />

Foto: Bike Promotion<br />

Dreikampf in Dijon<br />

HEISSE WINDSCHATTENFIGHTS LIEFERTE DIE MOTO-<br />

LIGHTWEIGHT DER DRC IN DIJON/FRANKREICH, AL-<br />

LEN VORAN DAS SPITZENTRIO RENÉ RAUB, NICK WEI-<br />

DEMANN UND UWE VOLMARI. DIE 650ER-TWIN-PILO-<br />

TEN MACHTEN IN BEIDEN RENNEN DEN SIEG UNTER<br />

SICH AUS. EINMAL GEWANN RAUB, EINMAL VOLMARI.<br />

78 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


LÄRMBESTIMMUNGEN<br />

„LOUD IS OUT“ IN OSCHERSLEBEN<br />

Foto: Markus Jahn<br />

Offiziell lag das Geräuschlimit in<br />

Oschersleben schon länger bei 98 dB.<br />

Aber die Rennstrecke in der Börde<br />

behandelte das Thema recht großzügig.<br />

Damit ist es aber offensichtlich<br />

vorbei, denn seit einigen Wochen führen<br />

die Verantwortlichen dort ebenfalls<br />

Phon-Messungen durch und<br />

überprüfen die Fahrzeuge auf die<br />

Einhaltung der 98 dB. Massive Überschreitungen<br />

können jetzt auch in<br />

Oschersleben zum Abbruch des Turns<br />

führen – die Verursacher bekommen<br />

die schwarze Flagge. Rennauspuffanlagen<br />

mit dB-Killer sollten allerdings<br />

keine Probleme machen.<br />

Durch die Lärmbelastung der Umgebung<br />

wurden auch die Fahrzeiten<br />

entsprechend angepasst, sodass auch<br />

in der Motorsportarena künftig nur<br />

noch in Ausnahmefällen nach 18 Uhr<br />

gefahren werden kann.<br />

GLADIUS TROPHY<br />

GASTSTARTER<br />

Konrad Ammenhäuser, legendärer<br />

Heckentrimmer und TT-Maskottchen,<br />

in der Szene besser bekannt als<br />

„Wheelie Konny“, machte bei der World<br />

of Motorcycles-Veranstaltung in der<br />

Lausitz den Gaststarter in der Gladius<br />

Trophy und seinem Namen alle Ehre<br />

(Foto). Wer selbst mal Lust hat, bei<br />

einem Rennen mitzufahren, kann auf<br />

www.world-of-motorcycles.de einen<br />

Gaststart inklusive Bike für einen guten<br />

Zweck ersteigern. Letzte Möglichkeit<br />

ist am 17./18.9. in Oschersleben.<br />

Foto: jksportsfoto<br />

Foto: Michael Praschak<br />

ROADRACING<br />

IRRC IN CHIMAY<br />

Die deutschen Roadracing-Piloten der<br />

Internationalen Roadracing Championship<br />

(IRRC) schlugen sich beim dritten<br />

Meeting der Saison im belgischen Chimay<br />

wieder beachtlich. Allen voran der Sachse<br />

Didier Grams, der in der Superbike-<br />

Klasse mit einem dritten Platz im ersten<br />

Rennen und trotz eines Ausfalls in Rennen<br />

zwei seinen dritten Gesamtrang verteidigen<br />

konnte. David Detzer ist Gesamt-<br />

Neunter. Bester deutscher Supersport-<br />

Pilot ist Thomas Walther auf Rang vier<br />

trotz eines Nullers und einem sechsten<br />

Platz in Chimay. Stefan Wauter liegt auf<br />

dem zehnten Gesamtrang. Das Saisonfinale<br />

startet am 24./25.9. in Frohburg.<br />

Didier Grams kämpft mit der BMW<br />

S 1000 RR um Podeste in der IRRC<br />

Foto: Weisse<br />

GEWINNSPIEL FÜR „HELDEN“<br />

HELMTESTER AM SACHSENRING<br />

Gewinne mit X-lite und <strong>PS</strong> einen exklusiven<br />

Teilnahmeplatz bei einem<br />

action team-Renntraining auf dem<br />

Sachsenring inklusive Motorrad und<br />

Rennhelm. Mit etwas Glück bringt<br />

dich der X-lite Riders-Club zum<br />

Renntraining am 5./6. September<br />

mit Übernachtung, X-lite X-802 RR-<br />

Helm, Verpflegung und Suzuki GSX-<br />

R. So funktioniert’s: Teile uns per E-<br />

Mail an kontakt@motorrad-helden.<br />

de mit, warum du der Auserwählte<br />

bzw. die Auserwählte für dieses einmalige<br />

Rennstrecken erlebnis sein<br />

solltest. Etwas Rennstreckenerfahrung<br />

sowie ein aktuelles <strong>PS</strong>-Abonnement<br />

mit der automatischen Heldenclub-Mitgliedschaft<br />

sind Voraussetzung.<br />

Infos: www.x-lite-riders.de<br />

oder www.motorrad-helden.de<br />

Tolle Chance: den aktuellen<br />

802 RR testen und<br />

die nächste Helmgeneration<br />

im X-<br />

lite Riders-Club<br />

mitentwickeln<br />

<strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 79


Die europaweit größte Vereinigung von a<br />

Mitglied werden<br />

Mitglied werden ist ganz einfach: Besuchen<br />

Sie uns im Internet unter www.<br />

dskev.de und klicken Sie im rechten Bereich<br />

der Website auf<br />

den entsprechenden<br />

Menüpunkt – oder<br />

scannen Sie mit Ihrem<br />

Mobiltelefon den<br />

rechts abgedruckten Code ein, der Sie<br />

automatisch auf die richtige Seite weiterleitet.<br />

Förderpartner<br />

Editorial: Rennfahrer und Touristen<br />

DSK-Präsident<br />

Dr. Karl-Friedrich Ziegahn<br />

Und wieder hat die Nordschleife ihren<br />

Tribut gefordert. Zwei junge Menschen<br />

aus Frankreich haben ihre Freude am<br />

Fahren bei einer touristischen Besichtigungsrunde<br />

mit dem Leben bezahlt.<br />

Und mindestens genauso tragisch sind<br />

die schweren Verletzungen zweier<br />

Sicherungsposten, die einem zuvor<br />

verunglückten Fahrzeug helfen wollten<br />

und dann von dem Unglücksfahrzeug<br />

getroffen wurden. Der Nürburgring ist<br />

nicht umsonst die herausforderndste<br />

Rennstrecke der Welt.<br />

Auch wenn noch keine Details geklärt<br />

sind, ist eine genaue Analyse des Hergangs<br />

und Konsequenzen unerlässlich.<br />

Rennen sind wettbewerbliche Ereignisse und Touristenfahren eben nur<br />

Besichtigungen, auch wenn das manche Teilnehmer vergessen. Wer<br />

seine Runden dreht, um die Schönheit der Nordschleife zu genießen, darf<br />

sich nicht als verhinderten Rennfahrer begreifen. Natürlich will niemand<br />

den Fahrern die Freude nehmen, auf abgesperrter Fahrbahn ohne Gegenverkehr<br />

sich durch herausfordernde Kurven zu wedeln. Auch beim Freien<br />

Fahren des DSK nutzen wir regelmäßig die schönsten Rennstrecken zum<br />

Fahrgenuss.<br />

Die Problematik aber fängt im Kopf an. Touristenfahrten sind keine Trainingseinheit<br />

für die nächste RCN- oder VLN-Veranstaltung. Wer Rennen<br />

fahren will, muss sich in das sportliche Geschehen einbringen, eine<br />

Lizenz erwerben und an den Start gehen. Je mehr dies tun umso besser,<br />

schließlich steigert dies die Zahl der aktiven Motorsportler. Verhinderte<br />

Rennfahrer aber haben bei den touristischen Besichtigungsfahrten nichts<br />

verloren. Hier hilft tatsächlich nur scharfes Durchgreifen, um die einen<br />

von den anderen zu trennen.<br />

Der DSK vertritt die Interessen der aktiven Sportfahrer. Das sind<br />

Menschen, denen das Fahren Freude macht und die auf dem Weg sind,<br />

ihre Fahrzeugbeherrschung weiter zu verbessern. Wir wollen beides:<br />

Mitglieder sollen interessante Rennstrecken mit ihren eigenen Fahrzeugen<br />

besichtigen können und Mitglieder sollen sich im organisierten<br />

Motorsport beteiligen. Beides ist möglich, aber auch deutlich zu trennen.<br />

DSKler sind erfolgreich bei Rallyes, Slalom und Rennen auf den Pisten<br />

unterwegs. Hier steht der Wettbewerbsgedanke im Mittelpunkt und das<br />

soll so bleiben.<br />

Ganz anders muss es bei den Besichtigungsfahrten zugehen. Unser DSK<br />

Freies Fahren erfreut sich seit Jahren wachsender Beliebtheit, vor allem,<br />

weil bei uns strenge Regeln beachtet werden. Wer spinnt, fliegt raus und<br />

fährt nach Hause. Das sind wir unseren Teilnehmern schuldig und das<br />

funktioniert immer besser. Sicherheit, Fairness und Zukunftsfähigkeit sind<br />

schließlich die drei strategischen Ziele des DSK. Dies gilt auch für die<br />

Freien Fahren.<br />

Herzlichst Euer<br />

Partnerserien<br />

®<br />

MotoGP: Gemischte<br />

Gefühle am Sachsenring<br />

Es ist das Motorrrad-Mekka in Deutschland: Wenn die<br />

Rennfahrer des MotoGP zum Großen Preis von Deutschland<br />

an den Sachsenring kommen, dann pilgern Jahr für<br />

Jahr mehr als 200.000 Besucher nach Hohenstein-Ernstthal.<br />

Nicht ohne Grund, denn ihnen wird Motorrad-Rennsport<br />

vom Feinsten geboten – und drumherum findet eine gigantische<br />

mehrtägige Party statt. Die Stars der Szene haben<br />

eine enorme Strahlkraft: Alleine wegen Valentino Rossi<br />

kommen unzählige Fans aus Deutschland, den Niederlanden,<br />

Italien, der Schweiz, Tschechien oder Polen nach Sachsen.<br />

Dort erleben sie nicht nur Stars zum Anfassen sondern<br />

erleben jede Menge Attraktionen abseits der Strecke.<br />

Und aus sportlicher Sicht? Der Sachsenring war für deutsche<br />

Piloten noch nie ein gutes Pflaster. In diesem Jahr<br />

erwischte es Stefan Bradl, der nach einem Sturz im Warmup<br />

Startverbot für das Rennen erhielt und zum Zuschauen<br />

verbannt war. In der Moto2-Klasse sorgte Jonas Folger für<br />

Aufsehen. Der 22-Jährige zeigte eines seiner besten Rennen<br />

der vergangenen Wochen, kämpfte sich von Startplatz<br />

13 nach vorne und lag in der letzten Kurve sogar in Führung.<br />

Erst auf der Zielgeraden musste er sich dann doch noch<br />

dem Franzosen und WM-Führenden Johann Zarco geschlagen<br />

geben. Als Zweiter durfte Folger bei der Siegerehrung<br />

jubeln. Das Rennen der MotoGP gewann übrigens der<br />

Spanier Marc Márquez, der damit auch seine Führung in der<br />

WM ausbaute.<br />

Wie es mit der MotoGP am Sachsenring weitergeht, ist<br />

indes noch nicht klar. Zwar hat der ADAC mit dem Vermarkter<br />

Dorna den Vertrag um weitere fünf Jahre verlängert,<br />

ob das Rennen in Zukunft aber weiterhin am Sachsenring<br />

ausgetragen wird, ist alles andere als sicher. Das hat vor<br />

allem finanzielle Gründe.<br />

Haben eine Einigung erzielen können: Wolfgang Srb (FIM-Präsident),<br />

Joachim Jahnke (Vorsitzender des MSC Teutschenthal),<br />

Giuseppe Luongo (Youthstream) und Günter Scholz (MSC Teutschenthal)<br />

Teutschenthal gerettet<br />

Nun ist es offiziell: Auch 2017 findet ein Motocross-Weltmeisterschaftslauf<br />

in Deutschland – genauer gesagt in<br />

Teutschenthal – statt. Bis zur Verkündung durch den Promoter<br />

Youthstream im Rahmen des WM-Laufs in Belgien hatte es<br />

düster für die traditionsreiche Veranstaltung ausgesehen.<br />

Joachim Jahnke, Vorsitzender des MSC Teutschenthal e.V. im<br />

ADAC, hatte noch im Juli verkündet: „Wir sehen uns unter den<br />

aktuelle Rahmenbedingungen nicht in der Lage, im kommenden<br />

Jahr den deutschen Grand Prix finanziell erfolgreich zu<br />

gestalten. Wir werden uns zurückziehen, um die weitere Existenz<br />

des MSC und der Rennstrecke nicht zu gefährden, auch<br />

wenn uns dieser Schritt sehr schwer fällt.“ Probleme bereiten<br />

dem Veranstalter insbesondere die Zuschauerzahlen – mit<br />

28.000 Zuschauer in diesem Jahr blieb man deutlich unter den<br />

Erwartungen – und die stetig steigenden Anforderungen an<br />

Infrastruktur und die technische Ausstattung der Rennstrecke<br />

während einer WM. Nun scheinen alle Beteiligten eine Lösung<br />

gefunden zu haben, so dass der ‚MXGP of Germany‘ am 14.<br />

Mai 2017 stattfinden kann.


ktiven Fahrern und Motorsport-Fans mit fast 13 000 Mitgliedern<br />

Über den DSK<br />

Unterwegs im Zeichen der Sicherheit mit Unterstützung von Hyundai Deutschland: Das DSK-Info-Mobil im Einsatz<br />

Rallye-Einsätze mit Informationsgehalt<br />

Seit Beginn der Saison <strong>2016</strong> ist der DSK bei Rallye-Veranstaltungen<br />

wieder mit einem Info-Mobil vertreten. Zum<br />

Einsatz kommen ein Hyundai i30 und ein Hyundai Tuscon,<br />

pilotiert von Rallye-Experte Thomas Mühlhausen, der seit<br />

1985 dem DSK treu verbunden ist. Fünf Rallyes sind in<br />

der laufenden Saison bereits absolviert – von der kleinen<br />

Rallye 35 bis hin zu Läufen der Deutschen Rallye Meisterschaft<br />

– fünf weitere stehen bis zum Herbst noch auf dem<br />

Programm.<br />

Dabei erweisen sich die beiden Hyundai-Fahrzeuge als<br />

echte Rallye-Spezialisten. „Der i30 eignet sich hervorragend<br />

für Rallyes mit hohem Asphalt-Anteil, der Tuscon<br />

Thomas Mühlhausen (links) interviewt DSK-Mitglied Fabian<br />

Kreim nach seinem Ausfall bei der Rallye Vogelsberg<br />

spielt seine Stärken als SUV vor allem auf losem Geläuf,<br />

wie der Lausitz-Rallye aus“, sagt Mühlhausen. Und neben<br />

den positiven Fahreigenschaften ist auch das Wohlbefinden<br />

im Fahrzeug von großer Bedeutung. „Ich verbringe bei den<br />

Rallyes sehr viel Zeit im Auto – da ist es von Vorteil, wenn<br />

man sich gut fühlt. Mein Fazit nach den ersten Events:<br />

Daumen hoch!“<br />

Mühlhausen bestreitet seit 2003 Rallyes im Auftrag des jeweiligen<br />

Veranstalters. Ehe er durch den DSK die Fahrzeuge<br />

von Hyundai zur Verfügung gestellt bekam, nutzte er seine<br />

privaten Autos. „Der Rallyesport liegt mir sehr am Herzen“,<br />

sagt er. „Ich habe mich in den Neunzigern selber als Beifahrer<br />

versucht, konnte aber vor allem durch meinen Beruf<br />

nicht die notwendige Zeit aufbringen, das Rallyefahren<br />

seriös zu betreiben. So habe ich mich dazu entschlossen,<br />

im Orgabereich zu helfen.“ Unmittelbar bevor die Wertungsprüfungen<br />

über die Bühne gehen, bekleidet Mühlenhausen<br />

eine sehr wichtige Aufgabe. Er fährt die Prüfung mit seinem<br />

Info-Mobil ab und versorgt die Zuschauer mit Informationen,<br />

wie dem aktuellen Zwischenstand oder Zeitplanänderungen.<br />

Wenn er Zuschauer in gefährlichen Bereichen<br />

sieht, spricht er diese direkt an und weist ihnen den Weg<br />

zu sicheren Zuschauerpunkten. Die Infos sind zuvor mit der<br />

Rallyeleitung abgestimmt.<br />

Natürlich läuft nicht immer alles glatt und es kommt hin und<br />

wieder zu zum Teil recht kuriosen Momenten. Dann ist Improvisation<br />

gefragt. „Bei der Sachsen-Rallye gab es kürzlich<br />

eine im Nachhinein sehr unterhaltsame Situation“, erinnert<br />

sich Mühlhausen. „Zwei Herren im gesetzten Alter, die mit<br />

ihren Fahrrädern unterwegs waren, wollten ihre Radtour für<br />

die bevorstehende Wertungsprüfung partout nicht unterbrechen.<br />

Ich hatte den Leiter der Streckensicherung mit<br />

an Bord und natürlich hätten wir in letzter Instanz von dem<br />

Hausrecht des Veranstalters Gebrauch machen können. Wir<br />

haben uns dann dazu entschlossen, ihre gemächliche Fahrt<br />

über die Lautsprecheranlage zu kommentieren – ganz zur<br />

Freude der Zuschauer auf der WP übrigens. Den beiden<br />

Protagonisten war das dann sehr unangenehm, so dass sie<br />

die WP schließlich doch rechtzeitig verlassen ha-ben.“ Derartige<br />

Erlebnisse sind natürlich die Ausnahme, sie zeigen aber<br />

doch, wieso der Einsatz der Info-Mobile stets von großer<br />

Bedeutung ist. „Ich freue mich schon jetzt auf die zweite<br />

Saisonhälfte“, sagt Mühlhausen.<br />

Mit fast 13 000 Mitgliedern ist der<br />

Deutsche Sportfahrer Kreis e.V. die<br />

europaweit größte Vereinigung von<br />

aktiven Fahrern und Motorsport-<br />

Fans – und das mit langer Tradition.<br />

1958 wurde der DSK mit dem Ziel<br />

gegründet, den Motorsport – und<br />

vor allem die Sicherheit in selbigem<br />

– zu fördern und zu verbessern und<br />

als Bindeglied zwischen Fahrern,<br />

Organisationen und Funktionären<br />

zu agieren. Zu den prominentesten<br />

Gründungsmitgliedern gehört Wolfgang<br />

Graf Berghe von Trips. Dabei<br />

setzt sich der DSK damals wie<br />

heute für die gleichen Ziele ein.<br />

Heute, mehr als fünf Jahrzehnte<br />

nach der Gründung, bestimmen<br />

auch die Themengebiete Sicherheit,<br />

Fairness und Zukunftsfähigkeit die<br />

Arbeit des DSK. Das elfköpfige<br />

Team rund um Präsident Dr. Karl-<br />

Friedrich Ziegahn hat zusammen<br />

einen Erfahrungsschatz aus mehr<br />

als 250 Jahren Motorsport – ob als<br />

Fahrer bei Rundstrecken- oder Bergrennen,<br />

im Rallye-Sport oder als<br />

Funktionär hinter den Kulissen; die<br />

Präsidiumsmitglieder kennen sich in<br />

der Szene aus.<br />

Die Mitglieder profitieren in vielerlei<br />

Hinsicht von den Stärken des DSK:<br />

Regelmäßig führt der DSK das beliebte<br />

„Freie Fahren“ auf deutschen<br />

Rennstrecken durch, und auf viele<br />

Eintrittskarten und die Produkte der<br />

Partner erhalten Mitglieder satte Rabatte.<br />

Zudem ist im Mitgliedsbeitrag<br />

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Nürburgring +++ 22.08. DSK Freies<br />

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16.-18. September <strong>2016</strong><br />

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SPORT<br />

MOTOGP<br />

Repsol-Honda Movistar-Yamaha Ducati<br />

EINE NEUE ÄRA<br />

RE<strong>PS</strong>OL-HONDA<br />

RC213V<br />

Auf der Bremse erreicht die Honda<br />

schon fast wieder alte Stärke.<br />

Große Probleme bereitet aber die<br />

Elektronik beim Beschleunigen<br />

84 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


Ecstar-Suzuki<br />

Gresini-Aprilia<br />

Diese Saison brachte den größten Technik-Umbruch für den MotoGP seit dem<br />

Ende der Zweitakt-Ära. Wie haben sich die Hersteller zur Saisonmitte auf die<br />

neuen Einheitsreifen und die Elektronik eingestellt? Eine Standortbestimmung.<br />

Text: Mat Oxley, Uwe Seitz; Fotos: Hersteller, 2snap<br />

Sie gleichen äußerlich zwar<br />

ihren Vorgängern aus 2015,<br />

aber wenn man die MotoGP-<br />

Bikes genauer betrachtet,<br />

entpuppen sich die aktuellen Werksmaschinen<br />

als komplett andere Motorräder.<br />

Der WM-Vermarkter Dorna hat<br />

<strong>2016</strong> den größten technischen Eingriff<br />

seit 2002 unternommen und damit die<br />

Boxen-Akteure heftiger beschäftigt als<br />

all die Jahre zuvor. Die elementarsten<br />

Änderungen – Reifen und Elek tronik –<br />

zwangen die Ingenieure, die Chassis<br />

und die Fahrer, ihre Fahr technik anzupassen.<br />

Der wichtigste Einschnitt war<br />

sicher der Wechsel von Bridgestonezu<br />

Michelin-Reifen. Am Anfang<br />

lieferte der Michelin-Slick vorn<br />

weniger Grip, während der<br />

hintere richtig viel Grip hatte.<br />

Das machte größte Änderungen<br />

an der Chassis-<br />

Steifigkeit und Balance<br />

der MotoGP-Motorräder<br />

notwendig. Allerdings<br />

ändert sich die Situation<br />

gegenwärtig von<br />

Rennen zu Rennen, da<br />

Michelin den Vorderreifen<br />

langsam auf<br />

Touren bekommt.<br />

Mit der Elektronik ist<br />

es ähnlich. Rennen für<br />

Rennen knacken die Data<br />

Recording-Jungs die Geheimnisse des<br />

Einheitsprogramms, das die Magneti<br />

Marelli-Ingenieure entwickelt haben.<br />

Die Software ist langsamer und<br />

weniger aus gereift als die auf Maß<br />

geschneiderten Werksprogramme<br />

der Vorsaison. Gleichzeitig müssen<br />

die Fahrer wieder mehr selbst „in die<br />

Hand“ nehmen als die Jahre zuvor.<br />

Repsol-Honda RC213V<br />

Honda war sicher die nervöseste Truppe<br />

am Anfang der Saison <strong>2016</strong>. Ihre<br />

RC213V war das perfekte Bridgestone-<br />

Bike mit einer unglaublichen Brems-<br />

Performance, die das Maximum aus<br />

dem Front-Slick herausholte. Die<br />

Elek tronik der Honda war von einem<br />

an deren Stern und lieferte am Kurvenausgang<br />

genau das richtige Maß an<br />

Leistung. Wie gelang ihnen also der<br />

Umstieg auf Michelin und die Dorna-<br />

Einheitselektronik?<br />

Im ersten Rennen zog Honda gegen<br />

Yamaha und Ducati den Kürzeren – entsprechend<br />

schlecht war wohl ihr Umstiegsmanagement.<br />

„Marcs Vorteile auf<br />

der Bremse aus der Bridgestone-Ära<br />

waren einfach weg“, berichtet Takeo<br />

Yokoyama, technischer Direktor bei<br />

Repsol-Honda. „Aber mit den Fortschritten<br />

bei Michelin am Vorderreifen<br />

kam zuletzt auch Marcs üblicher Fahrstil<br />

mehr und mehr zurück.“ Tatsächlich<br />

beschert der Reifen Marc Márquez<br />

<strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 85


mit seiner sehr aggressiven Technik<br />

am Kurveneingang jetzt wieder gewisse<br />

Vorteile, da der Spanier mehr<br />

Gewicht auf das Vorderrad bringt. Das<br />

wiederum liefert ihm mehr Grip besonders<br />

bei kühlen Bedingungen. Die<br />

anderen Hersteller haben dann ihre<br />

Probleme, wie der Deutschland-Grand<br />

Prix am Sachsenring zeigte. „Auf Strecken,<br />

auf denen andere Fahrer Probleme<br />

haben, den Reifen auf Temperatur<br />

zu bekommen, hilft uns Marcs Fahrstil“,<br />

erklärt Yokoyama. „Allerdings passt es<br />

dann auf anderen Strecken bei heißen<br />

Temperaturen überhaupt nicht.“ Márquez<br />

bremste schnell wieder wie gewohnt<br />

sehr hart und tief – und gewann<br />

das zweite und dritte Rennen der Saison.<br />

Aber das hat offensichtlich etwas<br />

in die Irre geführt, denn in den folgenden<br />

fünf Rennen wurde er besiegt.<br />

Hondas wirklich großes Problem<br />

heißt Beschleunigung. Die Ursache<br />

liegt jedoch nicht an mangelnder Leistung<br />

als vielmehr in unzureichender<br />

Elektronik – verglichen mit der des<br />

Vorjahres. „Power haben wir“, sagt<br />

Márquez. „Letztes Jahr haben wir die<br />

Leistung voll auf die Straße gebracht,<br />

denn die Slides waren mit unserer<br />

Elektronik viel besser. Mit der neuen<br />

Elektronik bekommen wir das nicht so<br />

hin.“ Sein Problem hört man am Streckenrand.<br />

Die anderen Bikes kommen<br />

mit einem langen „waaaaah“ aus der<br />

Kurve. Die RC dagegen macht „wah…<br />

wah…wah“ und damit wird hörbar,<br />

dass der Hinterreifen nach Grip wimmert<br />

und die Elektronik sehr stark eingreift.<br />

„Die neue Elektronik reagiert<br />

viel träger. Sie hat eine fühlbare<br />

Ver zögerung. Deshalb schießen<br />

wir schnell über die gewünschte<br />

Schlupfgrenze hinaus und kommen<br />

dann aber zu brutal wieder zurück“,<br />

erläutert Yokoyama das Honda-Problem.<br />

Sie haben sich bei der<br />

Digital- Beherrschung<br />

verlaufen und mühen<br />

sich nun, die Mag-<br />

01<br />

MOVISTAR-YAMAHA<br />

YZF-M1


02 03 04<br />

01 Bei warmen Bedingungen ist Yamaha mit dem Vorderreifen<br />

mittlerweile zufrieden 02 Gleiches gilt zumindest bei<br />

Valentino Rossi für die Magneti Marelli-Elektronik, die viel<br />

mehr dem Fahrer überlässt als die bisherigen Werksfahrhilfen<br />

03 Crew-Chef Galbusera baut auf die Erfahrung Rossis,<br />

mit weniger Elektronik schneller als die jungen Konkurrenten<br />

zu sein 04 Jorge Lorenzos Leistungen schwanken wie<br />

die Qualität der Reifen unter verschiedenen Bedingungen<br />

neti Marelli-Idee der Traktionskon trolle<br />

feiner umzusetzen.<br />

Aber das ist es nicht allein.<br />

„Das Problem mit der Beschleunigung<br />

ist eine Kombination aus Elektronik,<br />

Chassis-Steifigkeit und so weiter“, fügt<br />

Yokoyama hinzu, der unlängst eine<br />

neue Version des 2014er-Rahmens<br />

mitbrachte, den Márquez immer noch<br />

favorisiert. „Es ist nur eine kleine Modifikation,<br />

die sich dem Michelin-Hinterreifen<br />

anpasst, aber damit haben wir<br />

mehr Grip beim Beschleunigen.“<br />

Movistar-Yamaha YZF-M1<br />

In der Vorsaison galt die Yamaha als<br />

das Motorrad, das am besten mit den<br />

Veränderungen für <strong>2016</strong> klarkommen<br />

würde. Die M1 ist ein sehr neutrales<br />

Motorrad, und Yamaha hat in den vergangenen<br />

Jahren sehr viel mit Magneti<br />

Marelli gearbeitet. Die fünf Siege aus<br />

den ersten sieben Rennen schienen<br />

das zu bestätigen. „Als wir mit Michelin<br />

erstmals testeten, waren wir sehr besorgt,<br />

denn wir waren langsam, sind<br />

viel gestürzt und hatten kein Gefühl<br />

am Vorderrad“, erzählt Valentino Rossi.<br />

„Aber der Vorderreifen ist sehr viel<br />

besser geworden, sodass wir jetzt mit<br />

ganz ähnlichen Abstimmungen fahren<br />

wie zu Bridgestone-Zeiten. Außerdem<br />

bin ich mit Michelin groß geworden,<br />

deshalb fühle ich mich jetzt ganz wohl.“<br />

Rossis Alter und Erfahrung halfen<br />

ihm mit der deutlich dezenter agierenden<br />

Einheitselektronik. „Eigentlich haben<br />

wir einen sehr großen Rückschritt<br />

erwartet“, sagt er. „Aber letztendlich ist<br />

es nur ein kleiner Schritt zurück und<br />

insgesamt ist das Bike heute nicht viel<br />

anders als letzte Saison.“ Tatsächlich<br />

dürfte die einfachere Elektronik Rossi<br />

in die Karten spielen, der seine drei<br />

ersten Jahre in der Königsklasse komplett<br />

ohne Traktionskontrolle bestritt.<br />

„Valentino sagt, er habe jetzt mehr<br />

Kontrolle in der eigenen Hand. Das ist<br />

meistens gut, denn damit kann er<br />

selbst den Unterschied zu den anderen<br />

Fahrern machen“, grinst Crew-Chef<br />

Silvano Galbusera. „Die beste ECU ist<br />

immer noch das Hirn des Fahrers.“<br />

„Der Nachteil, den Valentino an<br />

der neuen Elektronik merkt, ist die<br />

Geschwindigkeit, mit der sie eingreift.<br />

Die Berechnungen aus der ECU sind<br />

einfach langsamer – zwar nur um<br />

Milli sekunden, aber die Spitzenfahrer<br />

merken das sofort“, betont Galbusera.<br />

Praktischerweise haben zwei andere<br />

technische Veränderungen den Qualitätsverlust<br />

bei der Elektronik kompensiert.<br />

„Wenn der Michelin hinten durchzudrehen<br />

beginnt, hast du immer noch<br />

Vortrieb. Beim Bridgestone ging dann<br />

nicht mehr viel“, weiß der Italiener. „Außerdem<br />

ist die Beschleunigung heute<br />

weicher, da wir 22 statt nur 20 Liter<br />

Sprit haben und dadurch ein besseres<br />

Benzin-Luft-Verhältnis hinbekommen.“<br />

Im Juni gab Yamaha den Piloten<br />

überarbeitete Rahmen mit unterschiedlicher<br />

Steifigkeit, um besser mit den<br />

Michelins klar zu kommen. Rossi wollte<br />

ihn nicht haben, während Lorenzo ein<br />

Motorrad mit dem alten und eines mit<br />

dem neuen Rahmen benutzt. „Der neue<br />

Rahmen hat Vorteile in bestimmten<br />

Sequenzen, aber für Vale fühlt sich die<br />

Front nicht stabil genug an“, erklärt<br />

Galbusera. „Die Balance an seiner M1<br />

entspricht ziemlich der des letzten<br />

Jahres, aber wir haben die Geometrie<br />

vorn verändert und verwenden härtere<br />

Gabelfedern, um den Vorderreifen<br />

weniger zu beanspruchen.“<br />

Trotzdem hat Yamaha ein Problem:<br />

Die M1 bekommt nicht genug Temperatur<br />

ins Vorderrad, wenn es kalt<br />

und/oder nass ist. Genau deshalb<br />

hatten Rossi und Lorenzo erhebliche<br />

Schwierigkeiten bei den Rennen in<br />

Assen und auch am Sachsenring.<br />

Lorenzo hat die allergrößten Probleme,<br />

wenn die Sonne nicht scheint, denn<br />

seine M1 arbeitet am wenigsten mit<br />

Gewichtstransfer, dem „Vor-undzurück-Pitch“,<br />

sodass sich die Reifen<br />

noch schwerer auf heizen.<br />

Ducati Desmosedici GP16<br />

Es war oft nur ganz knapp und dennoch<br />

so unerreichbar für Ducati in den<br />

letzten Jahren. Seit Gigi Dall’Igna zum<br />

Ende der Saison 2013 das Ruder nach<br />

einigen Jahren erbärmlicher Niederlagen<br />

bei Ducati Corse übernommen<br />

hat, haben die Roten aus Bologna die<br />

Lücke zu Honda und Yamaha deutlich<br />

verkleinert. Jetzt ist sie sehr klein –<br />

aber eben immer noch eine Lücke.<br />

Ständig ist Ducati ganz vorn dabei<br />

bei den besten Rundenzeiten, aber auf<br />

der anderen Seite scheint die Lücke<br />

dieses Jahr wieder etwas aufgerissen<br />

zu sein – und das liegt an den Reifen.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 87


02<br />

01<br />

01 Wenn es für Ducati bei den Rennen eigentlich gut lief, vereitelte die Rivalität<br />

zwischen Iannone (#29) und Dovizioso (#04) mögliche Podestplätze 02 Die<br />

Frontflügel sind für Ducati sehr wichtig. Sie werden 2017 aber verboten 03 Gigi<br />

Dall‘Igna (links) hat Ducati auf die richtige Spur zurückgebracht<br />

03<br />

2015 schaffte Ducati bei fast jedem<br />

zweiten Rennen einen Podestplatz,<br />

denn Dall’Igna hatte dem Bike seine<br />

schon fast notorische Widerspenstigkeit<br />

in Kurven ausgetrieben. Doch dieses<br />

Jahr ist das Problem zurück. Wahrscheinlich,<br />

weil die Ducati sich mit den<br />

Michelins nicht so richtig anfreunden<br />

will. „Ich habe wirklich kein gutes<br />

Gefühl am Vorderrad“, sagt Andrea<br />

Dovizioso. „Es ist schwer, das Motorrad<br />

einzulenken, weil der Vorderradgrip<br />

fehlt.“ Andrea Iannone stimmt dem zu:<br />

„Es ist schwierig am Limit zu pushen,<br />

denn das Limit fühlt sich ständig sehr<br />

nah an und ständig droht ein Sturz.“<br />

In anderen Bereichen geht es<br />

Ducati dagegen jetzt besser als zuvor.<br />

An die Einheitselektronik haben sie<br />

sich sehr gut angepasst. Trotzdem<br />

weist Dall’Igna alle Vorwürfe vehement<br />

zurück, Ducati habe dank langjähriger<br />

Geschäftsbeziehungen zu Magneti Marelli<br />

einen Elektronikvorteil gegenüber<br />

DUCATI<br />

DESMOSEDICI GP16


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01<br />

01 Espargaros Crew-Chef Tom O’Kane (rechts) sieht zur Vorsaison kaum einen<br />

Unterschied bei der Elektronik 02 Im Fahrerlager halten viele die GSX-RR für<br />

das Bike mit dem besten Handling, und Suzuki erntet für das Erreichte größten<br />

Respekt 03 Vinales dominiert als Suzuki-Pilot, fährt 2017 aber für Yamaha<br />

02<br />

ECSTAR-SUZUKI<br />

GSX-RR<br />

der Konkurrenz. „Die diesjährige Software<br />

und die aus der letzten Saison<br />

sind zwei völlig unterschiedliche Paar<br />

Stiefel“, sagt der Teamchef. „Klar ist<br />

die jetzige Software nicht so raffiniert.<br />

Sie entspricht unserem Stand vor etwa<br />

fünf, sechs Jahren. Aber gerade weil sie<br />

so einfach ist, ist es viel komplizierter,<br />

das passende Setup zu finden. Der<br />

einzige Grund, warum wir ganz gut zurechtkommen,<br />

liegt daran, dass wir<br />

letzte Saison sehr viel Erfahrung mit<br />

der offenen Software in unseren<br />

Kundenbikes gesammelt haben.“<br />

Obwohl die V4-Ducati mit über 260<br />

<strong>PS</strong> das stärkste Motorrad in der Klasse<br />

ist, hat die Marke weniger Wheelie-<br />

Probleme als andere Hersteller, denn<br />

ihre Frontspoiler sorgen für mächtig<br />

Anpressdruck. „Die Flügel helfen uns<br />

sehr – es ist total idiotisch, dass man<br />

90 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


03<br />

sie für die neue Saison verbieten wird“,<br />

ist Dall’Igna darüber sauer.<br />

Ecstar-Suzuki GSX-RR<br />

Suzuki hat in dieser Saison den wohl<br />

größten Schritt vorwärts gemacht.<br />

Maverick Vinales holte das erste Podium<br />

seit der Rückkehr letztes Jahr in<br />

die Top-Klasse. Unter passenden Bedingungen<br />

und auf entsprechenden<br />

Strecken schnüffelt der Reihenvierzylinder<br />

der GSX-RR an den Hacken<br />

der WM-Leader – dank Suzukis harter<br />

und exzellenter Arbeit und den neuen<br />

Regeln. Noch letztes Jahr belegte die<br />

Suzuki auf der schnellsten Geraden im<br />

MotoGP in Mugello den 18. Platz beim<br />

Topspeed. Dieses Jahr war sie dort<br />

Siebtschnellste. Ein sattes Plus von 15<br />

<strong>PS</strong> und das Seamless-Getriebe halfen<br />

dabei, aber gleiches gilt für die Reifen<br />

und die Einheitselektronik.<br />

„Die neue Software kann man sehr<br />

gut mit der vergleichen, die wir schon<br />

letzte Saison benutzt haben. Deshalb<br />

können wir auch nicht über einen<br />

Rückschritt klagen wie Honda oder<br />

Yamaha. Das hat uns schon geholfen,<br />

um aufzuholen“, erzählt<br />

Tom O’Kane, Crew-Chief<br />

von Aleix Espargaro. Die<br />

GSX-RR, so spekuliert das<br />

Fahrerlager, könnte sogar<br />

das MotoGP-Bike<br />

mit dem besten Handling<br />

sein und nutzt den<br />

Michelin Front-Slick<br />

deshalb wohl auch<br />

besser als die anderen.<br />

„Wenn ich mir das Data-Recording<br />

von Aleix anschaue, nutzt er den Michelin<br />

gar nicht so sehr viel anders als<br />

den Bridgestone“, fügt O’Kane hinzu.<br />

„Am Saisonanfang hat die Grip-Balance<br />

nicht gestimmt – vorne gab es zu wenig<br />

Grip, hinten dafür viel zu viel. Jetzt ist<br />

die Front viel besser und hinten haben<br />

sie etwas rausgenommen, die Balance<br />

passt besser. Der Michelin hinten<br />

hat grundsätzlich besseren Vortrieb.<br />

Wenn dagegen der Bridgestone hinten<br />

rutschte, rutschte auch das Motorrad.“<br />

Ein überarbeiteter Rahmen half<br />

Vinales zusätzlich. „Dadurch habe<br />

ich hinten noch ein wenig mehr Grip<br />

bekommen und das hilft mir beim Einlenken,<br />

denn extra Grip hinten lässt<br />

mich vorn besser umlegen“, so Vinales,<br />

der allerdings Suzuki verlässt und<br />

nächstes Jahr dann im Team von Rossi<br />

die Werks-Yamaha fährt.<br />

Das vermutlich beste Feature der<br />

GSX-RR sind ihre Motorhalter aus Karbon,<br />

die es dem Team erlauben, binnen<br />

Minuten die Chassis-Steifigkeit zu verändern.<br />

„Die haben wir seit unserer<br />

Rückkehr in den MotoGP“, sagt Ken Kawauchi,<br />

Suzukis technischer Manager.<br />

„Wir haben zwei Typen davon, die wir<br />

vor allem bei Tests immer wieder austauschen.<br />

An Rennwochenenden haben<br />

wir sie bisher noch nicht getauscht.“<br />

Gresini-Aprilia RS-GP<br />

Man bedenke das Dilemma von Aprilia:<br />

Ducati und Honda haben jeweils über<br />

hundert Leute, die in der Rennabteilung<br />

arbeiten, Aprilia verfügt nur über<br />

sieben Mann. Doch nicht nur das, sie<br />

sind die einzige Schmiede, die für <strong>2016</strong><br />

ein komplett neues Motorrad gebaut<br />

hat. Ein Motorrad, das auf Daten mit<br />

Bridgestone-Reifen und Aprilia-Fahrhilfen<br />

beruht und nun mit Michelins und<br />

Magneti Marelli funktionieren muss.<br />

Das bereitet der kleinen Truppe gewaltiges<br />

Kopfzerbrechen. Und trotzdem<br />

ist die RS-GP ein deutlich besseres<br />

Rennmotorrad als das auf der RSV4<br />

basierende Bike der Vorsaison. In der<br />

ersten Saisonhälfte <strong>2016</strong> hat die RS-GP<br />

immerhin acht Top Ten-Plätze eingefahren.<br />

Letztes Jahr gab es in der ganzen<br />

Saison nur vier davon.<br />

<strong>2016</strong> hat sich Aprilia aber hauptsächlich<br />

mit denselben Problemen herumgeschlagen<br />

wie die anderen Werke.<br />

Da Michelin quasi über null Erfahrung<br />

nach sieben Jahren Abwesenheit in der<br />

Königsklasse verfügte, entwickelt man<br />

die Reifen von Rennen zu Rennen. Für<br />

Rennmotorrad-Entwicklungsingenieure<br />

ist das ein Horror, denn sie sollen den<br />

Ball in das Loch einer Torwand hauen,<br />

die sich permanent bewegt. „Momentan<br />

müssen wir die Reifenentwicklung<br />

durch neue Setups am Bike in den Griff<br />

bekommen, denn am Ende sind heute<br />

die Reifen für ein gutes Ergebnis immer<br />

wichtiger als das Motorrad an<br />

sich“, klagt Aprilia-Renndirektor Romano<br />

Albesiano. „Aber wir probieren auch<br />

unterschiedlich steife Rahmen oder<br />

verschieden geklemmte Gabelbrücken.<br />

Wir haben drei Rahmen. Stefan Bradl<br />

bevorzugt einen flexiblen Rahmen,<br />

denn er mag mehr Feeling und es<br />

<strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 91


01<br />

01 Kopfzerbrechen bei Aprilia-Renndirektor<br />

Albesiano: Aprilia ist chronisch<br />

unterbesetzt 02 Bradl (#6) und<br />

Bautista (#19) gehen am Saisonende<br />

02<br />

stört ihn dabei nicht, dass sich das<br />

Bike mehr bewegt. Alvaro Bautista<br />

bevorzugt den steifen Rahmen, denn<br />

er wünscht sich ein stabiles Bike.“<br />

Im Gegensatz zu den anderen Werken,<br />

deren Motoren seit Saisonbeginn<br />

„eingefroren“ sind, darf Aprilia noch<br />

daran weiterentwickeln. Sie bringen<br />

zu fast jedem Rennen ein Upgrade.<br />

„Seit Katar haben wir zehn <strong>PS</strong> zugelegt“,<br />

sagt Albesiano. „Noch mal zehn<br />

würden uns sehr glücklich machen.“<br />

Aber glaubt Albesiano allen Ernstes,<br />

dass David Goliath schlagen<br />

kann? „Klar, das ist möglich“, lacht er.<br />

„Hätten wir mehr Leute, könnten wir<br />

schneller vorwärts kommen. Aber wir<br />

haben alles, was wir brauchen, um<br />

ein gutes Level zu erreichen. Es ist nur<br />

eine Frage der Zeit.“ Und die Zeit bis<br />

zum WM-Finale im November wird zeigen,<br />

wie gut die Werke weiterhin mit<br />

den Herausforderungen dieser besonderen<br />

Saison umgehen werden.<br />

GRESINI-APRILIA RS-GP


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SPORT<br />

NEWS<br />

Aus dem Zweikampf am Start zwischen Valentino<br />

Rossi (#46) und Marc Márquez (#93) entwickelte<br />

sich nach dem Motorradwechsel ein Fernduell<br />

Foto: 2snap<br />

Stefan Bradl musste den Heim-GP nach<br />

einem Warm-up-Sturz auslassen – und<br />

sagt der MotoGP-WM adieu<br />

Foto: 2snap<br />

AUF UND AB<br />

Auch beim MotoGP-Rennen<br />

auf dem Sachsenring<br />

spielte das Wetter eine<br />

entscheidende Rolle.<br />

MOTOGP-WM. Die Fahrbahn war<br />

klatschnass, als sich die MotoGP-Piloten<br />

beim Sachsenring-GP in der Startaufstellung<br />

für ihr Rennen versammelten –<br />

alle rollten auf Regenreifen zu ihrer<br />

Position. Und alle wussten: Würde sich<br />

das Wetter wie vorhergesagt entwickeln,<br />

steht unweigerlich ein Reifenwechsel an.<br />

Ex-Weltmeister Marc Márquez war in<br />

der 17. von 30 Runden der erste der<br />

Spitzenfahrer, der den Umstieg wagte,<br />

trotz immer noch nasser Piste auf Slicks<br />

wechselte, einige Runden lang fast hilflos<br />

herumeierte, dann aber in Runde 25<br />

unaufhaltsam an die Spitze stürmte und<br />

schließlich mit fast zehn Sekunden<br />

Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Cal<br />

Crutchlow siegte. Die Yamaha-Piloten<br />

Valentino Rossi und Jorge Lorenzo dagegen<br />

wechselten viel zu spät, und dann<br />

trotz trocknender Bahn auch noch auf<br />

Intermediates – die Plätze acht und 15<br />

waren die arg enttäuschende Ausbeute.<br />

Der Deutsche Stefan Bradl lag da schon<br />

mit einer Gehirnerschütterung nach<br />

einem Sturz im Warm-up im Hospital<br />

und wird die MotoGP-WM Ende des<br />

Jahres Richtung Honda in die Superbike-<br />

WM verlassen. Mit Philipp Öttl (Moto3),<br />

Marcel Schrötter und Sandro Cortese<br />

(beide Moto2) blieben drei weitere<br />

Deutsche weit unter ihren Möglichkeiten.<br />

Doch Jonas Folger versöhnte die Fans<br />

beim Heimrennen, kämpfte bis ins Ziel<br />

um den Moto2-Sieg und wurde Zweiter.<br />

Jonas Folger (#94) war am Sachsenring<br />

der Lichtblick für die deutschen Fans –<br />

Platz zwei im Moto2-Rennen<br />

WM-STÄNDE NACH NEUN<br />

VON 18 LÄUFEN<br />

MOTOGP: 1. Marc Márquez (E), Honda<br />

(170 Punkte); 2. Jorge Lorenzo (E),<br />

Yamaha (122); 3. Valentino Rossi (I),<br />

Yamaha (111); … 15. Stefan Bradl (D),<br />

Aprilia (37).<br />

MOTO2: 1. Johann Zarco (F), Kalex (151<br />

Punkte); 2. Alex Rins (E), Kalex (126);<br />

3. Sam Lowes (GB), Kalex (121); …<br />

6. Jonas Folger (D), Kalex (83); …<br />

18. Marcel Schrötter (D), Kalex (22); …<br />

20. Sandro Cortese (D), Kalex (15).<br />

MOTO3: 1. Brad Binder (RSA), KTM (159<br />

Punkte); 2. Jorge Navarro (E), Honda<br />

(112); 3. Romano Fenati (I), KTM (93); …<br />

17. Philipp Öttl (D), KTM (32).<br />

Foto: 2snap<br />

SUPERBIKE-IDM IN SCHLEIZ<br />

MAGIC MARVIN<br />

Es ist wahr: Das zweite Superbike-Rennen beim IDM-Wochenende<br />

in Schleiz hat Marc Moser gewonnen. Pokal und Ehre seien<br />

dem Gaststarter auf der Superstock 1000-Werks-Ducati gegönnt,<br />

aber der Mann der Stunde ist definitiv Marvin Fritz. Der 23-Jährige<br />

holte sich auf dem vom Bayer-Bikerbox-Langenscheidt-Team<br />

mit geringstem Aufwand vorbereiteten Yamaha R1M-Superbike<br />

bereits den vierten Sieg in Folge – in der Superbike-IDM-Wertung<br />

galt auch der zweite Platz hinter Moser als Sieg und brachte<br />

volle Punkte. Zuletzt konnte BMW-Fahrer Mathieu Gines Fritz<br />

noch Paroli bieten. Doch der Franzose stürzte im zweiten<br />

Schleiz-Rennen, brach sich den rechten Unterarm und dürfte<br />

Fritz im Titelkampf kaum gefährlich werden.<br />

Wenig Geld für viele Punkte: Marvin Fritz und seine Mini-<br />

Mannschaft haben den optimalen Wechselkurs gefunden<br />

Foto: Wießmann<br />

94 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


ACHT STUNDEN VON SUZUKA<br />

STUNDE DER STARS<br />

Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha –<br />

alle vier japanischen Motorrad-Hersteller<br />

engagieren sich mit Werksteams in der<br />

Langstrecken-Weltmeisterschaft. Doch<br />

für ihr Heimrennen, die legendären Acht<br />

Stunden von Suzuka, stellen alle zusätzliche<br />

Spezialteams zusammen, mit schnellen<br />

Gaststartern aus MotoGP- und Superbike-WM<br />

und in den Werken sorgfältigst<br />

vorbereiteten Bikes für die Acht-Stunden-<br />

Hatz – nach Endurance-Maßstäben ein<br />

Sprintrennen. Für Yamaha waren GP-Ass<br />

Pol Espargaró, Superbiker Alex Lowes und<br />

Katsuyuki Nakasuga am Start. Einen Feh-<br />

ler hätten sie sich nicht leisten dürfen,<br />

denn nach acht Stunden hatten sie 218<br />

Runden abgespult – ebensoviele wie das<br />

zweitplatzierte Team Green von Kawasaki<br />

(Akira Yanagawa/Leon Haslam/Kazuki<br />

Watanabe). Die Spezialeinheit von Yoshimura-Suzuki<br />

(Takuya Tsuda/Joshua<br />

Brookes/Noriyuki Haga) lag auf Rang drei<br />

auch nur eine Runde zurück. Das prominent<br />

besetzte Honda-Team mit Nicky<br />

Hayden, Michael van der Mark und Takumi<br />

Takahashi stoppte nach 74 Runden mit<br />

einem Motorschaden. Bestes permanentes<br />

WM-Team: die österreichische YART-<br />

Truppe auf Platz vier – ein lang ersehnter<br />

Erfolg für Teamchef Mandy Kainz.<br />

Foto: yamaha-racing.com<br />

Katsuyuki Nakasuga (Foto), Pol Espargaró<br />

und Alex Lowes sorgten für den zweiten<br />

Suzuka-Sieg der Yamaha YZF-R1M in Folge<br />

Foto: GEPA/Red Bull<br />

RED BULL ROOKIES CUP<br />

ZWEI SIEGER AUS FERNOST<br />

Gleich zwei Rennen durften die Youngsters des Red Bull Rookies<br />

Cup beim Sachsenring-GP fahren, zweimal wurde bei der<br />

Siegerehrung die japanische Hymne gespielt – samstags für<br />

Ayumu Sasaki, der die Meisterschaft anführt, sonntags für Kaito<br />

Toba. Die beiden deutschen Talente Kevin Orgis und Matthias<br />

Meggle stürzten am Samstag, Meggle brach sich dabei die<br />

Speiche im linken Unterarm und war damit für Rennen zwei<br />

und den Northern Europe<br />

Cup schachmatt<br />

gesetzt. Orgis wurde<br />

im zweiten Lauf Elfter<br />

und fuhr direkt im<br />

Anschluss im NEC-<br />

Rennen (siehe rechts)<br />

auf Rang sechs.<br />

8974786-77-4.QXD_Layout 1 03.05.16 16:44 Seite 1<br />

Die Japaner Ayumu<br />

Sasaki (#71) und Kaito<br />

Toba (#67) siegten<br />

in Sachsen, Aleix Viu<br />

(Spanien, #81) fuhr<br />

zweimal aufs Podest<br />

Foto: ADAC Motorsport<br />

MOTO3 NORTHERN EUROPE CUP<br />

STANDARD STICHT<br />

Mit nur drei Teilnehmern präsentierte sich die GP-<br />

Kategorie des Northern Europe Cups beim Rennen<br />

im Rahmen des Sachsenring-GP nicht gerade<br />

als Erfolgsmodell. Rund 20 Starter in der Standardklasse<br />

gaben da ein überzeugenderes Bild ab.<br />

Zumal auch mit dem 14-jährigen Dirk Geiger ein<br />

Standard-Pilot als Gesamtsieger des Rennens<br />

feiern durfte. Mit seinem ersten Saisonsieg hat<br />

Geiger die Tabellenführung vor Matthias Meggle<br />

übernommen, der verletzt nicht starten konnte.<br />

Dirk Geiger vom<br />

deutschen Kie-<br />

fer-Moto2-GP-<br />

Team führt die<br />

Meisterschaft<br />

der NEC-Standardklasse<br />

an


SPORT<br />

SUPERBIKE-WM-VORSCHAU<br />

COMEBACK IN<br />

DER LAUSITZ<br />

Mitte September wird die Superbike-WM nach zweijähriger<br />

Pause wieder in Deutschland Station machen. Pünktlich zu<br />

den Rennen auf dem Lausitzring wird auch der deutsche<br />

BMW-Fahrer Markus Reiterberger wieder fit sein.<br />

Text: Andreas Schulz<br />

Fotos: Wießmann, 2snap<br />

Sein letztes Rennen auf dem<br />

gigantischen Lausitzring fuhr<br />

Markus Reiterberger 2015 in<br />

der Superbike-IDM. Dieses<br />

Jahr startet er als WM-Pilot<br />

96 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong>


Die Kawasaki-Werksfahrer<br />

im Sandwich<br />

zwischen den Ducati-<br />

Kollegen: Das ist<br />

derzeit das Spitzenquartett<br />

der Superbike-Weltmeisterschaft<br />

Sogar neun Jahre ist es schon<br />

her, dass die Superbike-WM<br />

letztmals auf dem Lausitzring<br />

gastierte – damals siegten die<br />

Superbike-Legenden Noriyuki Haga<br />

aus Japan und der Australier Troy Bayliss.<br />

Heute geben die Briten den Ton an:<br />

Jonathan Rea und Tom Sykes vom Kawasaki-Werksteam<br />

sowie Chaz Davies<br />

bei Ducati. Alle drei siegten schon zwei<br />

Mal bei deutschen Superbike-WM-Läufen<br />

– allerdings auf dem Nürburgring.<br />

Um so spannender wird es sein, die<br />

aktuelle Creme des Straßenrennsports<br />

mit seriennahen Motorrädern in der<br />

Lausitz zu beobachten, wo alle bei<br />

null anfangen. Der Einzige, der einen<br />

Heimvorteil hätte haben können, ist<br />

der deutsche BMW-Pilot Markus Reiterberger,<br />

der in den letzten Jahren bei<br />

der Superbike-IDM regelmäßig auf dem<br />

Lausitzring startete. Vor seinem ersten<br />

WM-Auftritt dort war noch ein Training<br />

vorgesehen, doch das verpasste Reiterberger,<br />

nachdem er sich beim Sturz in<br />

Misano/Italien schwer verletzt hatte.<br />

Für die Rennen auf dem Lausitzring<br />

wird er allen Prognosen seiner Therapeuten<br />

nach wieder auf dem Motorrad<br />

sitzen, und nicht nur das ist ein Grund,<br />

dort dabei zu sein. Die Veranstalter<br />

haben ein pralles Programm geschnürt.<br />

Neun Rennen sind geplant, neben den<br />

beiden Läufen zur Superbike-WM als<br />

Highlight auch zwei zur Superbike-IDM<br />

(siehe Infokasten). Am Donnerstag wird<br />

das Fahrerlager zwischen 14 und 18<br />

Uhr für alle Fans ohne spezielles Ticket<br />

geöffnet sein. Am Freitagabend ist eine<br />

Topless-Show mit DJ vorgesehen, am<br />

Samstag gibt die „Rammstein“-Coverband<br />

„Stahlzeit“ ein Konzert hinter<br />

der Haupttribühne. Im Fahrerlager und<br />

auf der Start-Ziel-Geraden wird es<br />

außerdem Stunt-Shows geben.<br />

Ein besonderes Paket hat Pirelli, der<br />

Reifen-Exklusivlieferant der Superbike-<br />

WM, für diejenigen parat, die Renn-Feeling<br />

in Reinstform erleben wollen. Für<br />

100 Euro gibt es eine kleine Anzahl<br />

Wochenendtickets mit Fahrerlager-Zugang<br />

und am Montag nach den Rennen<br />

die Möglichkeit, mit dem eigenen Bike<br />

ein Renntraining auf dem Lausitzring<br />

mitzumachen. Mehr Informationen dazu<br />

unter www.pirelli.de/moto.<br />

SUPERBIKE-WM <strong>2016</strong><br />

WM-STAND NACH 18 VON 26 RENNEN<br />

1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki (368 Punkte);<br />

2. Tom Sykes (GB), Kawasaki (322); 3. Chaz<br />

Davies (GB), Ducati (260); 4. Davide Giugliano (I),<br />

Ducati (185); 5. Michael van der Mark (NL), Honda<br />

(185); 6. Nicky Hayden (USA), Honda (173);<br />

7. Jordi Torres (E), BMW (155); 8. Leon Camier<br />

(GB), MV Agusta (110); 9. Lorenzo Savadori (I),<br />

Aprilia (110); 10. Xavier Forés (E), Ducati (97); …<br />

12. Markus Reiterberger (D), BMW (68).<br />

SUPERBIKE-WM AUF DEM LAUSITZRING:<br />

ZEITPLAN<br />

Der vollständige, detaillierte Zeitplan lag bis<br />

zum Redaktionsschluss dieser <strong>PS</strong>-Ausgabe<br />

noch nicht vor. Soweit bekannt, ist der Ablauf<br />

des Wochenendes wie folgt geplant:<br />

Freitag, 16. September <strong>2016</strong>: Trainingsläufe<br />

aller Klassen. Abends Topless-Show mit DJ.<br />

Samstag, 17. September: 13 Uhr Superbike-<br />

WM, 1.Rennen; Superbike-/Superstock-<br />

1000-IDM, 1. Rennen; Superstock-600-IDM,<br />

1. Rennen; 21 Uhr Konzert „Stahlzeit“ mit<br />

freiem Eintritt für Superbike-Ticket-Inhaber.<br />

Sonntag, 18. September: 13 Uhr Superbike-<br />

WM, 2. Rennen; Supersport-WM, Rennen;<br />

Superstock-1000-FIM-Cup, Rennen; European<br />

Junior Cup, Rennen; Superbike-/Superstock-<br />

1000-IDM, 2. Rennen; Superstock-600-IDM,<br />

2. Rennen.<br />

EINTRITTSPREISE<br />

Freitag: 19 Euro. Samstag: 49 Euro. Sonntag:<br />

59 Euro (Vorverkauf 52 Euro). Wochenendticket:<br />

69 Euro (VVK 59 Euro). Fahrerlager:<br />

15 Euro (VVK 10 Euro), nur gültig in Verbindung<br />

mit einem Tages- oder Wochenendticket, 4000<br />

Stück verfügbar. Pitwalk: 19 Euro (VVK 14 Euro),<br />

nur gültig in Verbindung mit einem Fahrerlagerticket,<br />

2000 Stück verfügbar. Tages- und<br />

Wochenendtickets gelten auf allen geöffneten<br />

Tribünen. Ermäßigte Preise: für Jugendliche<br />

und Schwerbehinderte, Kinder bis 12 Jahre frei.<br />

Parken: einmalig 5 Euro.<br />

INFORMATIONEN IM INTERNET<br />

www.lausitzring.de, www.worldsbk.com,<br />

www.stahlzeit.com<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong> 97


VORSCHAU<br />

<strong>PS</strong> 10/<strong>2016</strong> ERSCHEINT AM MITTWOCH, 14. SEPTEMBER <strong>2016</strong><br />

TEST: KIT-SUPERBIKES<br />

Die Serienmodelle der Superbikes sind<br />

oft handzahme Straßenmotorräder.<br />

Doch die Hersteller bieten Kits für<br />

echte Angreifer. <strong>PS</strong> testet die aktuellen<br />

Superbikes in Kit-Version. Mit dabei:<br />

die neue Kawasaki Ninja ZX-10R<br />

WEITERE THEMEN<br />

NEUHEITEN:<br />

Im Vorfeld der INTER-<br />

MOT dringen erste<br />

News für das neue Modelljahr<br />

in die Redaktion.<br />

Ein erster Überblick<br />

BREMSEN<br />

BIS ZUM UMFALLEN<br />

In einem handfesten Test ermittelt <strong>PS</strong> Daten<br />

und Fakten zum Bremsen bis zum Scheitelpunkt<br />

und sagt, wo die Grenzen liegen<br />

ZONKOS ATTACKE:<br />

Zonko trifft einen<br />

Shaolin-Mönch mit<br />

seiner rennfertigen<br />

Ducati Monster auf<br />

dem Hockenheimring<br />

TUNEUP<br />

Nicht jeder möchte sich einen<br />

hochgezüchteten neuen Supersportler<br />

leisten. Im <strong>PS</strong>-TuneUp<br />

testen wir alle gängigen Nachrüst-Traktionskontrollen<br />

auf<br />

Einbau- Qualität und Funktion<br />

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Exklusiv: <strong>PS</strong> bekommt<br />

Einblick in die MotoGP-<br />

Elektronik. Daten und<br />

Fakten, wie die Superstars<br />

wirklich fahren<br />

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Falls Sie nach dem Test keine weiteren Hefte wünschen, sagen Sie spätestens 14 Tage nach Erhalt der 2. Ausgabe ab.<br />

Ansonsten erhalten Sie <strong>PS</strong> weiterhin monatlich zu den im Impressum angegebenen Preisen mit jederzeitigem Kündigungsrecht.<br />

98 <strong>PS</strong> 9/<strong>2016</strong><br />

Fotos: 2snap, Kawasaki, fact<br />

IMPRESSUM<br />

MOTOR PRESSE STUTTGART GMBH & CO. KG<br />

Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />

Postfachanschrift: 70162 Stuttgart<br />

Telefon 07 11/182-13 74 (Redaktion)<br />

Telefax 07 11/182-17 81 (Redaktion)<br />

E-Mail: ps@motorpresse.de<br />

HERAUSGEBER Paul Pietsch †<br />

REDAKTIONELLE GESAMTLEITUNG<br />

UND CHEFREDAKTEUR<br />

Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfeiffer<br />

CHEF VOM DIENST Matthias Ackermann<br />

LEITENDER REDAKTEUR Uwe Seitz M. A.<br />

REDAKTION Volkmar Jacob, Tobias Münchinger<br />

SCHLUSSREDAKTION Lothar Kutschera<br />

FOTOSTUNTS Volkmar Jacob, Jo Bauer<br />

GRAFIK UND PRODUKTION<br />

Jörg Rettenmayr (Ltg.), Andrea Lehre,<br />

Thomas Waldhauer<br />

MEDIENPRODUKTION<br />

Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />

Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert,<br />

Yvonne Hertler (verantwortl. Bild redaktion),<br />

Ralph Söhner (Archiv/Dokumen tation)<br />

SEKRETARIAT Gaby Dussler<br />

FOTOS Jacek Bilski, fact, Rossen Gargolov,<br />

Markus Jahn, Friedemann Kirn, Jörg Künstle<br />

STÄNDIGE MITARBEITER Alan Cathcart, Friedemann<br />

Kirn, Mat Oxley, Jo Bauer, Pascal Eckhardt, Fritz<br />

„Zonko“ Triendl, Werner Koch<br />

LEITUNG GESCHÄFTSBEREICH MOTORRAD<br />

Peter-Paul Pietsch<br />

STELLVERTRETENDE VERLAGSLEITUNG<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Eva-Maria Gerst<br />

BRANDMANAGER Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Natalie Lehn<br />

ANZEIGENLEITER<br />

Marcus Schardt, verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

Iris Eifrig. Anzeigenpreisliste Nummer 61.<br />

Bei Anzeigen aus dem Ausland Vorkasse.<br />

Gerichtsstand Stuttgart.<br />

VERTRIEB EINZELVERKAUF<br />

Vertriebsleiter: Dirk Geschke,<br />

DPV Deutscher Pressevertrieb,<br />

22773 Hamburg<br />

HERSTELLUNG Rainer Jüttner (verantwortlich)<br />

DRUCK Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />

97204 Höchberg<br />

<strong>PS</strong> erscheint monatlich mittwochs. Lieferung durch<br />

den Verlag, Post, Buch- und Zeitschriftenhandel.<br />

Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der<br />

Lieferungspflicht. Ersatzansprüche können in einem<br />

solchen Fall nicht anerkannt werden. Alle Rechte<br />

vorbehalten © by Motor Presse Stuttgart GmbH &<br />

Co. KG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr<br />

übernommen.<br />

FOTOSERVICE/SYNDICATION/LIZENZEN<br />

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Einzelpreis 4,20 Euro; Jahresabonnement über<br />

12 Aus gaben frei Haus: 50,40 Euro im Inland<br />

(A: 54,50 Euro; CH: 84,00 sfr).<br />

Übriges Ausland auf Anfrage.<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer<br />

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