Paradise Ausgabe 02 / 2016

paradise Welt-Zone
Seychellen (SYC)
IN
SIDER
Motto: Wer kombiniert mehr Luxus mit
noch mehr Urnatur?
Spätestens an dieser Stelle muss man ein
wenig weiter ausholen. Etwa bis zu dem
Moment, wo man sich im Helikopter die
Kopfhörer aufsetzt und das angenehme
Rauschen der meerseitigen Brise gegen
Technik-Gekrächze eintauscht. Denn
für den nachmittäglichen Bootstranfer
von der zweitgrößten Insel Praslin zum
kleinen Cousine Island – einer weiteren
Öko-Resortinsel – ist das Meer gerade
zu rau. Und so sehen die Seychellen
Sekunden später wie ein Werbeplakat
aus, über das sich ein wenig Staub gelegt
hat. Das regnerische Wetter hat die Farben
heruntergedimmt und die Palmen
stumpf gemacht. Es verdüstert am Ende
der drei kurzen Helikopterminuten,
die es von Praslin zum Cousine Island
braucht, sogar das Empfangsteam. Guest
Relation Manager Janine: dunkler, harter
Blick. General Manager Jock: irgendwie
vereinsamt wirkend. Sie sind hier
Inselmann und Inselfrau, und es wirkt
wie einer der härteren Seychellen-Jobs.
Um die ganze Population der Privatinsel,
die sich ein reicher Südafrikaner
hier als Öko-Spielzeug hält, handelt es
sich aber nicht. Da wären ferner: Vier,
fünf Allround-Freitags plus zwei Insel-
Zoologen, die Australseeschwalben und
Reptilien zählen, während sich nebenan
Aldabra-Riesenschildkröten gemächlich
durchs Buschwerk schieben. Ökotourismus
wird auf Cousine à la carte serviert
– im wahrsten Sinne des Wortes. Denn
statt Speisemenü wird den wenigen Gästen
eine Liste mit den Charaktereigenschaften
der vorzeitlichen Hornkugeln
in die Hand gedrückt. Samt Foto und
Narbenbild, zum besseren Erkennen.
Schildkröte McGregor, männlich, 230
Kilo schwer, liebt es, an den Hinterbeinen
und am Hals gekratzt zu werden,
steht da zu lesen – ein individueller Zugang,
der auch die vier Luxus-Chalets
charakterisiert. Nicht dass der Besitzer
nicht ein paar zusätzliche Cottages über
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Das Resort an der Petite Anse, Mahé
Island, verbindet moderne, luftige Bauweise
mit Pastellfarben. Die Bungalows
thronen über einer eigenen Bucht.
fourseasons.com/de/seychelles
Das Coral Strand Smart Choice Hotel in
Mahés lebhafter Beau Vallon Bay setzt
auf Premium Komfort zu erschwinglichem
Preis. 161 Gästezimmer und Suiten.
coralstrand.com
Das Constance Lémuria Resort an der
Grand Anse Praslin verfügt über gute
Sport-Möglichkeiten und einen atemberaubenden
18-Loch-Golfplatz am Meer.
constancehotels.com
Für Naturliebhaber: Die einsame Denis
Island ist die zweitnördlichste Insel der
Seychellen und liegt 103 km von Mahé
entfernt: Robinson-Crusoe-Feeling!
denisisland.com
Die Chalets Cote Mer auf Praslin lassen
sich über den spezialisierten Veranstalter
SeyVillas buchen, der in engem Kontakt
mit den lokalen Hoteliers steht.
chaletcotemer.com, SeyVillas.com
Das Hilton Northolme Resort & Spa holt
aus der felsigen Lage das Optimale heraus.
Besonderes Plus: die relative Nähe
zu Victoria und dem Flughafen.
hiltonhotels.de/Seychellen
Das familienfreundliche 5-Sterne Labriz
Resort von Hilton befindet sich auf der
einsamen Silhouette Island. Tolles Spa,
viel Natur, flach verlaufende Strände.
hiltonseychelleslabriz.com
Das Mitglied der luxuriösen JA Resorts
& Hotels belegt die kleine Round Island
im Sainte Anne Marine Park. Das Serena
Spa fügt sich harmonisch in die Gegend.
enchantedseychelles.com
Fotos: Sey Villas, Coral Strand, JA Resorts, Denis Island
CHECK-IN
Die exklusivsten Insel-Resorts der Seychellen
operieren auf eindrucksvollem Preisniveau
ab etwa 1.200 Euro pro Nacht und
sind auch im weltweiten Vergleich kaum
zu toppen. Doch zugleich diversifizierte
sich das Angebot in den vergangenen
Jahren. Die staatliche Tourismusbehörde
seychelles.travel fördert Small Hotels,
kreolische Pensionen und Guesthouses
auf B&B- Basis. Und natürlich lohnt sich
auch die Recherche mit Hilfe des neuen
ONLINE Reisetools von paradise:
paradise-mag.com/exklusive-reisenuber-paradise-mag-com/.
paradise-mag.com
Geld regiert die Welt. Aber auf
Cousine Island ist Idealismus
zumindest ebenso wichtig. Der
südafrikanische Betreiber setzt
Tourismus weniger zur Profitmaximierung
ein, sondern zum Erhalt
eines traumhaften Flecken Natur,
der sich im Wesentlichen selbst
überlassen bleibt.
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