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TENNIS SPECIAL<br />
DER<br />
THIEM-<br />
EFFEKT<br />
TENNIS<br />
SPECIAL<br />
MIT DOMINIC THIEM,<br />
der schon auf Platz 7 der<br />
ATP-Weltrang liste kletterte,<br />
hat Österreich wieder<br />
einen Tennis-Superstar.<br />
Beste Voraussetzungen also<br />
für einen echten Tennisboom,<br />
wie es ihn seit Thomas<br />
Muster nicht mehr<br />
gab. Als Einstieg in unser<br />
„Tennis Special“ hat sich<br />
Jens Huiber, Redakteur<br />
von tennisnet.com, in der<br />
Szene umgehört und analysiert<br />
mit Experten die<br />
Gründe und Auswirkungen<br />
des „Thiem-Effekts“: vom<br />
Spitzensport über den<br />
Nachwuchs bis in die<br />
Hobbyspielerszene.<br />
Günter Bresnik bahnt sich<br />
eine schmale Gasse durch<br />
die Menge, die sich auf der<br />
Anlage des TC Weißenhof<br />
in Stuttgart gebildet hat. Bresnik<br />
kommt anstandslos an sein Ziel – die<br />
hauptsächlich jungen Menschen haben<br />
sich an diesem Juni-Montag nicht<br />
seinetwegen an den Aufgang eines der<br />
Trainingsplätze des MercedesCups gedrängt.<br />
Bresnik trägt, natürlich, nichts<br />
anderes als seine Berufskleidung. 27<br />
Tennisprofis, die in den Top 100 der<br />
Welt waren, hat der legendäre Coach<br />
betreut, mit Boris Becker einen sogar<br />
bis ganz an die Spitze – aber keinem<br />
einzigen hat er die Tasche, den Schläger,<br />
das Handtuch getragen.<br />
Dominic Thiem, die Ursache für<br />
den Menschenauflauf, kennt das<br />
nicht anders und würde es nicht anders<br />
wollen. Der 22-jährige Lichtenwörther<br />
trainiert seit jenen Tagen bei<br />
Bresnik, als Mutter Karin und Vater<br />
Wolfgang noch eine einstellige Anzahl<br />
an Kerzen auf Dominics Geburtstagstorte<br />
platzieren durften.<br />
Vor ein paar Wochen nun hat sich<br />
ihr Sohn in den Geschichtsbüchern<br />
verewigt, vorerst einmal in jenen des<br />
heimischen Tennissports. Jürgen Melzer<br />
war als bis dahin letzter Österreicher<br />
unter die besten zehn Profis weltweit<br />
gerauscht. 2011 war das, als<br />
Melzer seiner bis dahin vor allem im<br />
Doppel (zwei Grand-Slam-Siege) bemerkenswerten<br />
Karriere noch die<br />
Krone aufsetzte.<br />
Melzer aber ist dem Schatten Thomas<br />
Musters nie ganz entkommen:<br />
Der Leibnitzer führte 1996 insgesamt<br />
sechs Wochen lang die Weltrangliste<br />
an. Für Thiem dagegen sollte das Karriere-Hoch<br />
mit Platz 7 wohl eher nur<br />
eine Momentaufnahme sein, in der absoluten<br />
Weltspitze jedenfalls ist er mit<br />
dem Erreichen des Halbfinales von Paris<br />
bereits angekommen. Neben den<br />
Turniersiegen in Buenos Aires, Acapulco<br />
und Nizza, die in der Fachwelt mit<br />
größter Aufmerksamkeit und von den<br />
Tennisfans mit großer Bewunderung<br />
registriert wurden.<br />
ANDERS ALS ZU MUSTERS ZEITEN<br />
Gibt es derzeit in Österreich also beste<br />
Voraussetzungen für das, was man so<br />
FOTO: GEPA Pictures/Sportministerium<br />
TEXT: Jens Huiber /tennisnet.com<br />
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