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SPORTaktiv August 2016

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TENNIS SPECIAL<br />

DER<br />

THIEM-<br />

EFFEKT<br />

TENNIS<br />

SPECIAL<br />

MIT DOMINIC THIEM,<br />

der schon auf Platz 7 der<br />

ATP-Weltrang liste kletterte,<br />

hat Österreich wieder<br />

einen Tennis-Superstar.<br />

Beste Voraussetzungen also<br />

für einen echten Tennisboom,<br />

wie es ihn seit Thomas<br />

Muster nicht mehr<br />

gab. Als Einstieg in unser<br />

„Tennis Special“ hat sich<br />

Jens Huiber, Redakteur<br />

von tennisnet.com, in der<br />

Szene umgehört und analysiert<br />

mit Experten die<br />

Gründe und Auswirkungen<br />

des „Thiem-Effekts“: vom<br />

Spitzensport über den<br />

Nachwuchs bis in die<br />

Hobbyspielerszene.<br />

Günter Bresnik bahnt sich<br />

eine schmale Gasse durch<br />

die Menge, die sich auf der<br />

Anlage des TC Weißenhof<br />

in Stuttgart gebildet hat. Bresnik<br />

kommt anstandslos an sein Ziel – die<br />

hauptsächlich jungen Menschen haben<br />

sich an diesem Juni-Montag nicht<br />

seinetwegen an den Aufgang eines der<br />

Trainingsplätze des MercedesCups gedrängt.<br />

Bresnik trägt, natürlich, nichts<br />

anderes als seine Berufskleidung. 27<br />

Tennisprofis, die in den Top 100 der<br />

Welt waren, hat der legendäre Coach<br />

betreut, mit Boris Becker einen sogar<br />

bis ganz an die Spitze – aber keinem<br />

einzigen hat er die Tasche, den Schläger,<br />

das Handtuch getragen.<br />

Dominic Thiem, die Ursache für<br />

den Menschenauflauf, kennt das<br />

nicht anders und würde es nicht anders<br />

wollen. Der 22-jährige Lichtenwörther<br />

trainiert seit jenen Tagen bei<br />

Bresnik, als Mutter Karin und Vater<br />

Wolfgang noch eine einstellige Anzahl<br />

an Kerzen auf Dominics Geburtstagstorte<br />

platzieren durften.<br />

Vor ein paar Wochen nun hat sich<br />

ihr Sohn in den Geschichtsbüchern<br />

verewigt, vorerst einmal in jenen des<br />

heimischen Tennissports. Jürgen Melzer<br />

war als bis dahin letzter Österreicher<br />

unter die besten zehn Profis weltweit<br />

gerauscht. 2011 war das, als<br />

Melzer seiner bis dahin vor allem im<br />

Doppel (zwei Grand-Slam-Siege) bemerkenswerten<br />

Karriere noch die<br />

Krone aufsetzte.<br />

Melzer aber ist dem Schatten Thomas<br />

Musters nie ganz entkommen:<br />

Der Leibnitzer führte 1996 insgesamt<br />

sechs Wochen lang die Weltrangliste<br />

an. Für Thiem dagegen sollte das Karriere-Hoch<br />

mit Platz 7 wohl eher nur<br />

eine Momentaufnahme sein, in der absoluten<br />

Weltspitze jedenfalls ist er mit<br />

dem Erreichen des Halbfinales von Paris<br />

bereits angekommen. Neben den<br />

Turniersiegen in Buenos Aires, Acapulco<br />

und Nizza, die in der Fachwelt mit<br />

größter Aufmerksamkeit und von den<br />

Tennisfans mit großer Bewunderung<br />

registriert wurden.<br />

ANDERS ALS ZU MUSTERS ZEITEN<br />

Gibt es derzeit in Österreich also beste<br />

Voraussetzungen für das, was man so<br />

FOTO: GEPA Pictures/Sportministerium<br />

TEXT: Jens Huiber /tennisnet.com<br />

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