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MATERIAL<br />
ERKLÄR<br />
MIR ...<br />
EINE LAUFUHR<br />
Brauchen Läufer im App-Zeitalter eigentlich noch einen Trainingscomputer am Handgelenk?<br />
„Unbedingt“, sagt Gigasport-Experte Thomas Grossegger, der hier die wichtigen<br />
Fragen zur aktuellen Laufuhren-Generation beantwortet.<br />
1. LAUFUHR ODER APP? Der größte Vorteil<br />
der Laufuhr liegt im Handling: Viele<br />
Läufer schätzen die permanente Ablesbarkeit<br />
der Herzfrequenz am Handgelenk<br />
– das ist angenehmer als am Display<br />
des Smartphones, das beim Laufen<br />
im Oberarmtascherl steckt. Für die<br />
Herzfrequenzmessung benötigt man<br />
auch als App-Nutzer einen Brustgurt –<br />
also ebenfalls Zusatz-Equipment.<br />
Moderne Laufuhren mit breitem<br />
Funktions umfang gibt es heute zudem<br />
als unglaubliche Leichtgewichte.<br />
Das Smartphone mit App (oder der<br />
Computer) ist für Lauf uhr-User eher ein<br />
Zusatzgerät, wo man Trainingsdaten<br />
wunderbar grafisch auswerten kann.<br />
2. DER UNTERSCHIED VON LAUF- ZU<br />
OUTDOORUHREN? Outdoorruhren haben<br />
in der Regel zusätzlich einen barometrischen<br />
Höhenmesser sowie eine<br />
Navigationsfunktion eingebaut und<br />
auch einen stärkeren Akku. Bei einer<br />
reinen Laufuhr hält der Akku im Schnitt<br />
8 bis 16 Stunden, bei einer Triathlon-/<br />
Outdooruhr je nach Modell 20 bis 50<br />
Stunden. Übergänge zwischen den Modellen<br />
und Einsatzbereichen verschwimmen<br />
aber: Trailrunner sind zum Beispiel<br />
mit einer Outdooruhr perfekt ausgestattet.<br />
Wer aber auf die nur am Berg relevanten<br />
Funktionen verzichten kann,<br />
erhält mit einer Laufuhr ein leichteres<br />
Gerät, das alles zum Laufen Wichtige<br />
drauf hat – zu einem günstigeren Preis.<br />
3. WAS SIND DIE FÜR LÄUFER<br />
WICHTIGSTEN FUNKTIONEN?<br />
• Puls- bzw. Herzfrequenzkontrolle;<br />
• Geschwindigkeit/Distanz/Pace –<br />
meist alles über GPS gemessen;<br />
• Timer mit Rundenfunktion;<br />
• programmierbare Intervalltrainingsfunktion;<br />
• Bewegungssensoren in der Uhr (oder<br />
im Brustgurt) ermöglichen z. B. auch<br />
Der Experte<br />
THOMAS GROSSEGGER ist stv.<br />
Leiter der Fitness-Abteilung bei<br />
Gigasport in Graz.<br />
WEB: gigasport.at<br />
beim Indoorsport die Distanzmessung;<br />
• Verbindungsmöglichkeit mit einer App<br />
oder mit einem speziellen Webportal zur<br />
Trainingssteuerung, -planung und -auswertung,<br />
mit Community-Funktion usw.;<br />
• viele Laufuhren zeichnen auf Wunsch<br />
(wie die immer beliebter werdenden<br />
Activitytracker) auch das Alltags-<br />
Bewegungspensum auf. Auch zwischen<br />
Activitytrackern und Laufuhren werden<br />
somit die Grenzen fließend.<br />
4. BRUSTGURT ODER HANDGELENKS-<br />
SENSOR? Handgelenkssensoren messen<br />
die Blutwelle am Handgelenk – also den<br />
Puls. Ein Brustgurt liefert dagegen den<br />
Herzfrequenz-Wert. Die Zahl ist zwar<br />
vordergründig die gleiche – der Zusatzvorteil<br />
der Herzfrequenzmessung mittels<br />
Brustgurt ist aber, dass viele Geräte<br />
die Herzfrequenzvariabilität mitmessen.<br />
Diese ermöglicht Aussagen über<br />
den Stress- bzw. Erholungszustand, der<br />
Wert wird vom Computer oder der Uhr<br />
in die Trainings- bzw. in die Regenerationsteuerung<br />
miteinbezogen. Zudem<br />
wirken sich am Handgelenk doch einige<br />
Faktoren auf die Messgenauigkeit aus<br />
– zum Beispiel, wie die Uhr platziert ist.<br />
Meine Empfehlung: Ambitionierte Läufer<br />
greifen zur Uhr mit Brustgurt – zum<br />
Walken, Wandern oder zum Tracken der<br />
Alltagsaktivität reicht die Messung mit<br />
Handgelenkssensor dagegen aus.<br />
FOTOS: Thomas Polzer<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
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