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SPORTaktiv August 2016

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Rechtzeitiges Trinken ist für<br />

sportliche Leistungsfähigkeit<br />

das oberste Kriterium. Aber<br />

auch die Frage nach dem „Was“<br />

ist überaus wichtig. Dass Wasser ein<br />

optimales Getränk ist, trifft schon im<br />

Training nur bedingt zu. Konkret: Bei<br />

Belastungen bis zu einer Stunde ist Wasser<br />

tatsächlich ausreichend; bei einer<br />

Trainingsdauer von über einer Stunde<br />

empfiehlt es sich bereits, dass sowohl<br />

Freizeit- als auch Leistungssportler zu<br />

einem speziellen Sportgetränk greifen.<br />

Das gilt umso mehr, wenn es um Wettkampfbelastungen<br />

geht.<br />

Ganz allgemein gesprochen, bieten<br />

Sportgetränke die beste Möglichkeit,<br />

Athleten mit Flüssigkeit, Energie<br />

und Elektrolyten zu versorgen.<br />

Diese Getränke<br />

werden in verschiedenen<br />

Zusammensetzungen<br />

angeboten<br />

und können<br />

den eigenen Bedürfnissen<br />

entsprechend<br />

gewählt<br />

werden. Wichtigster<br />

Energie lieferant sind bekanntlich<br />

Kohlenhydrate – deren Vorteil<br />

in flüssiger Form liegt im Allgemeinen<br />

darin, dass sie schneller<br />

aufgenommen werden können als jene<br />

in fester Form (z. B. Riegel, Banane,..).<br />

Neben Kohlenhydratgetränken gibt es<br />

auch solche, die zusätzlich Proteine<br />

enthalten, was zusätzlich die Regeneration<br />

unterstützt.<br />

Gleich ein Tipp, der generell<br />

gilt: Bevor ein Sportgetränk im<br />

Wettkampf zum Einsatz<br />

kommt, sollte es im Training<br />

mehrmals auf die individuelle<br />

Verträglichkeit<br />

getestet werden.<br />

Denn nicht jeder<br />

Sportler verträgt<br />

jedes Getränk.<br />

AUFTANKEN SCHON VORM SPORT<br />

Sowohl vor, während, als auch nach dem<br />

Training können Sportgetränke sinnvoll<br />

eingesetzt werden. Speziell bei Sportarten<br />

wie Laufen, bei denen der Magen-<br />

Darm-Trakt Erschütterungen ausgesetzt<br />

ist, empfiehlt es sich, bereits zwei Stunden<br />

vor dem Start mit dem Trinken zu<br />

beginnen (500-1000 ml). Um das Ausmaß<br />

der Dehydratation zu verringern,<br />

sollten dann unmittelbar vor der Belastung<br />

(5-10 Minuten) noch einmal 150-<br />

200 ml getrunken werden. Radfahrer können<br />

dagegen auch knapper vor der<br />

Belastung (20-40 Minuten vorher) größere<br />

Mengen trinken (etwa 400-600 ml).<br />

RASCHER TRANSPORT ZUM MUSKEL<br />

Entscheidend für ein gutes Sportgetränk<br />

ist zunächst ein möglichst rascher Transport<br />

der Flüssigkeit in die Muskelzelle.<br />

Wichtig ist dabei, dass das Getränk die<br />

richtige Teilchenkonzentration (Osmolarität)<br />

hat, die durch<br />

den Gehalt an Elektrolyten<br />

und Kohlenhydraten<br />

beeinflusst<br />

wird. Getränke,<br />

die die Magenentleerung<br />

verzögern<br />

oder durch ihre hohe<br />

Osmolarität eine verlangsamte<br />

Flüssigkeitsaufnahme<br />

verursachen,<br />

können für<br />

Sportler einen wesentlichen<br />

Nachteil<br />

darstellen. Zur Erklärung:<br />

Hat ein Getränk<br />

die gleiche Teilchenkonzentration<br />

wie unser Blut, ist es isotonisch. In diesem<br />

Fall ist die Osmolarität mit 280-300 mosmol/l<br />

gleich der des Blutes, weshalb sich<br />

diese Getränke gut für den schnellen Flüssigkeitsersatz<br />

eignen. Hypotonische Getränke<br />

haben einen geringeren osmotischen<br />

Druck als das Blutplasma, die<br />

Flüssigkeitsaufnahme erfolgt daher sehr<br />

rasch.<br />

Hypertonische Getränke dagegen<br />

(darunter fallen zum Beispiel Limonaden,<br />

100-prozentige Fruchtsäfte, zu gering verdünnte<br />

Sportgetränke oder Energy<br />

Drinks) haben einen höheren osmotischen<br />

Druck als das Blut. Sie entziehen<br />

dem Körper somit Wasser, was zu Bauchschmerzen<br />

und Durchfall führen kann,<br />

weshalb sie während der Belastung nicht<br />

geeignet sind.<br />

„Bei Lauf- oder Spielsportarten,<br />

bei denen<br />

der Magen-Darm-Trakt<br />

Erschütterungen ausgesetzt<br />

ist, sollte man<br />

bereits zwei Stunden<br />

vor Trainingsstart mit<br />

gezieltem Trinken<br />

beginnen.“<br />

TREIBSTOFF KOHLENHYDRATE<br />

Ein wichtiger Schritt zum Finden des individuell<br />

optimalen Sportgetränks ist das<br />

Studium der Zutatenliste. Werfen wir zuerst<br />

einen Blick auf die Kohlenhydrate: Je<br />

nach Zielsetzung und Intensität des Trainings<br />

sollten bei einer Belastung von einer<br />

bis zweieinhalb Stunden 30-60 g<br />

Kohlenhydrate pro Liter enthalten sein,<br />

wobei die Kohlenhydratart bei dieser Belastungsdauer<br />

noch eine untergeordnete<br />

Rolle spielt. Vorsicht ist lediglich bei einer<br />

größeren Menge Fruktose geboten,<br />

da diese bei mehr als 35 g/Liter zu Verdauungsproblemen<br />

führen kann.<br />

Ab einer Belastungsdauer von mehr<br />

als 2,5 Stunden empfiehlt sich eine Konzentration<br />

von 60-90 g/l. Außerdem sollte<br />

in dem Getränk zusätzlich Fruktose<br />

enthalten sein, da für den Transport von<br />

Fruktose vom Darm ins Blut ein anderer<br />

Transporter zur Verfügung steht und somit<br />

insgesamt mehr Energie aufgenommen<br />

werden kann.<br />

Dies kann bei längeren<br />

Einheiten durchaus<br />

von Vorteil sein.<br />

Achtung: Diese<br />

Empfehlung gilt freilich<br />

nicht, wenn<br />

Sportler an einer<br />

Fruktose-Unverträglichkeit<br />

leiden. In jedem<br />

Fall empfiehlt<br />

sich ein Blick aufs<br />

Etikett: In der Zutatenliste<br />

lassen sich<br />

nicht nur die Menge,<br />

sondern auch die<br />

Kohlenhydratarten, die im jeweiligen<br />

Sportgetränk enthalten sind, erkennen.<br />

WEITERE WICHTIGE INHALTSSTOFFE<br />

Neben Kohlenhydraten spielen auch<br />

Mikronährstoffe wie Natrium, Kalium<br />

oder Magnesium eine wichtige Rolle bei<br />

Sportgetränken:<br />

• Natrium dient dazu, dass zugeführtes<br />

Wasser im Körper gebunden und nicht<br />

sofort wieder ausgeschieden wird. Dies<br />

hat während des Sports den zusätzlichem<br />

Vorteil, dass man durch eine größere<br />

Natriummenge Harndrang entgegenwirken<br />

kann. Da Natrium die<br />

Flüssigkeits- und Kohlenhydrataufnahme<br />

im Darm beschleunigt, sind Wasser<br />

und natriumarme Getränke mit einem<br />

Gehalt von weniger als 200 mg/l nicht<br />

für den Sport geeignet. Die optimale<br />

Nr. 4; <strong>August</strong> / September <strong>2016</strong><br />

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