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SPORTaktiv August 2016

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Abschalten ist nicht so leicht:<br />

Auf kurze Touren nimmt<br />

man die Sorgen mit, nach der<br />

Rückkehr fühlt man sich<br />

zwar wohler, aber ganz weg waren die<br />

Grübeleien nie. Auf langen Touren dagegen<br />

schreiben sich die Eindrücke<br />

wie auf einer Wachsmatritze immer<br />

tiefer und nachhaltiger in unsere Gefühls-<br />

und Gedankenwelt ein. Irgendwann<br />

nehmen wir Geräusche, Gerüche,<br />

Bilder und Berührungen bewusst<br />

wahr, landen im Hier und Jetzt.<br />

Dieser Moment des sinnlichen<br />

„Resets“, der psychischen Erneuerung,<br />

kann sehr tief und emotional<br />

sein – vor allem in ursprünglichen Naturräumen<br />

wie dem Gebirge, besonders<br />

in Abgeschiedenheit. Wer dieses<br />

spirituelle Erlebnis gezielt sucht, sollte<br />

Osttirol als Ziel wählen. Hier gibt es<br />

etliche Wege zum Weitwandern, die<br />

je nach Länge, Anforderungen, Höhenprofil<br />

und landschaftlicher Umgebung<br />

ein hohes Maß an individueller<br />

Gestaltung zulassen, bis hin zur „Portionierung“<br />

durch Abstiege in Talorte.<br />

WEGE FÜR DIE „AUSZEIT“<br />

Der bekannteste unter diesen Weitwanderwegen<br />

ist sicherlich der Karnische<br />

Höhenweg. In acht oder elf Etappen<br />

legen Wanderer üblicherweise<br />

die rund 150 Kilometer zurück, die<br />

dem Grenzverlauf zwischen Österreich<br />

und Italien folgen. Die Distanz<br />

ist also ideal für einen zweiwöchigen<br />

Urlaub. Der alternative Name „Friedensweg<br />

403“ verweist auf den ehemaligen<br />

Frontverlauf im Ersten Weltkrieg,<br />

der an vielen Stellen mit dem<br />

Wegeverlauf übereinstimmt. Heute<br />

bezaubert hier die vielseitige Landschaft<br />

– mit sanftem Charakter im<br />

östlichen Teil und mit gebirgigen<br />

Etappen in den westlichen Abschnitten<br />

des Karnischen Höhenwegs.<br />

Wer nur eine Woche Auszeit hat,<br />

durchquert auf dem Großen Törl-Weg<br />

die Lienzer Dolomiten von West nach<br />

Ost. Es geht über sieben „Törln“ – also<br />

Gebirgsübergänge; gerastet wird in<br />

drei Hütten und sportlich ambitionierte<br />

Bergsteiger können en passant<br />

Nr. 4; <strong>August</strong> / September <strong>2016</strong><br />

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<strong>SPORTaktiv</strong>

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