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KLEINE KORREKTUR,<br />
GROSSE WIRKUNG<br />
FOTOS: Harald Mair<br />
Je technischer eine Sportart,<br />
desto wichtiger der<br />
Coach! Harald Mair von<br />
der Bundessportakademie<br />
erklärt, was Österreichs<br />
Tennis-„Lehrende“ draufhaben<br />
und was sie wem<br />
vermitteln wollen.<br />
Ein guter Tenniscoach<br />
hilft Spitzen-<br />
und Hobbysportlern.<br />
Am<br />
wichtigsten aber<br />
ist es, Bewegungen<br />
von Beginn<br />
an richtig zu erlernen.<br />
„Die besten<br />
Coaches zu<br />
den Kindern“,<br />
ist daher Harald<br />
Mairs Credo.<br />
Nr. 4; Nr. <strong>August</strong> 4; <strong>August</strong> / September / September <strong>2016</strong> <strong>2016</strong><br />
Was ist eigentlich das Schöne am<br />
Beruf des Tenniscoaches?<br />
Zum Beispiel, dass man schon mit<br />
geringsten Veränderungen im technischen,<br />
taktischen oder mentalen Bereich<br />
Großes bewirken kann. Das gilt<br />
für Spitzen- wie für Hobbyspieler. Qualitativ<br />
hochwertiger Unterricht vermittelt<br />
Spaß und Freude. Besonders<br />
schön ist auch das Begleiten eines Entwicklungsprozesses<br />
im Kinder- und<br />
Jugendbereich.<br />
Für wen zahlen sich Stunden beim<br />
Profi coach im besonderen Maß aus?<br />
Der entscheidende Faktor im Tennis<br />
ist der Beginn. Wenn man sofort Erfolgserlebnisse<br />
hat, ist die Wahrscheinlichkeit<br />
groß, dass man sich<br />
auch tiefer mit der Sportart auseinandersetzt.<br />
Ich kann nur empfehlen, gerade<br />
zu Beginn eine staatliche umd<br />
ÖTV-lizensierte „Fachkraft“ zu<br />
engagieren. Falsche Techniken,<br />
die einmal abgespeichert<br />
sind, kann man nur schwer<br />
wieder umprogrammieren.<br />
Mein Leitspruch in<br />
der Ausbildung heißt daher<br />
auch: „Die besten Coaches<br />
zu den Kindern!“<br />
Mit welchen Wünschen und<br />
Problemen kommen gerade<br />
die Hobbyspieler in der Praxis<br />
zu einem Coach?<br />
Auch da gibt es unterschiedlichste<br />
Motive. Oft<br />
sind es sportmotorische Ziele<br />
– darunter fällt alles im<br />
technischen, koordinativen<br />
und konditionellen Bereich.<br />
Genauso gibt es affektive<br />
Zielsetzungen, etwa Durchhaltevermögen,<br />
Willensschulung<br />
oder Selbstbeherrschung<br />
betreffend; oder<br />
kognitive Ziele: zum Beispiel<br />
zur Spieltaktik oder<br />
zur Biomechanik. Die Kunst<br />
eines guten Tennislehrenden<br />
ist es, den Unterricht nach<br />
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den individuellen Wünschen hin abstimmen<br />
und gestalten zu können.<br />
Was muss man können, um in Österreich<br />
Tennis „unterrichten“ zu dürfen?<br />
Grundsätzlich sind die staatlichen<br />
Tennisausbildungen an den Bundessportakademien<br />
dreistufig angelegt,<br />
und die Ausbildungen können nur<br />
nacheinander absolviert werden: jene<br />
zum staatlich geprüften Instruktor,<br />
dann zum Lehrer und zum Trainer. Für<br />
jede Ausbildungsstufe gibt es spezifische<br />
Aufnahmekriterien und eine Eignungsprüfung,<br />
die ein hohes spielerisches<br />
Können gewährleisten.<br />
Was unterscheidet die drei Ausbildner<br />
Instruktor, Lehrer, Trainer?<br />
Stark verkürzt ausgedrückt können<br />
Instruktoren Freizeit- und Breitensportler<br />
coachen, Lehrer bereits<br />
Leistungssportler und Trainer Spitzenund<br />
Hochleistungssportler.<br />
Und wie findet man einen Coach, der<br />
zu einem passt?<br />
Der ÖTV bietet auf seiner Homepage<br />
eine Auflistung sämtlicher Lizenzcoaches<br />
mit allen Biografien der<br />
Betreffenden. Alle gelisteten Coaches<br />
verfügen über eine abgeschlossene<br />
staatliche Ausbildung und bekennen<br />
sich zu regelmäßigen Fortbildungen.<br />
TENNISCOACH FINDEN: oetv1.<br />
azurewebsites.net/Home/VisitorView<br />
Der Experte<br />
PROF. MAG. HARALD MAIR aus<br />
Innsbruck ist ÖTV-Lehrreferent und<br />
leitet bzw. verantwortet die Tennisausbildungen<br />
an den österreichischen<br />
Bundessportakademien in Wien, Linz,<br />
Graz und Innsbruck.<br />
WEB: bspa.at