Ausgabe 12 / 2010 - BankPraktiker
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eitrag<br />
» Eine gemeinsamen<br />
Kreditkultur lässt sich<br />
nicht verordnen,<br />
sondern muss sich<br />
durch gemeinsame<br />
Bekenntnisse<br />
zur Kreditstrategie<br />
entwickeln (z. B.<br />
Kundenbonitäten,<br />
Analyse von Kreditanfragen).<br />
«<br />
4 im Vertrieb eher menschenorientiert und<br />
kreativ: in der Marktfolge eher analytisch und<br />
aufgabenorientiert.<br />
5 gegenüber dem kunden oder auch bankpart<br />
nern.<br />
482<br />
<strong>12</strong>–01 / 2011 <strong>BankPraktiker</strong><br />
Haus einzuleiten. Hier ist das Verständnis für<br />
die unterschiedlichen erwartungen und Menschentypen<br />
zu berücksichtigen 4 . in der bank<br />
ist zudem ein Verständnis zu entwickeln, dass<br />
sich bei den Mitarbeitern aller bereiche der<br />
Wille zur eigenständigen Identifikation und<br />
Ausarbeitung von Prozessoptimierungsmaßnahmen<br />
bildet und solche ideen nicht bei den<br />
für die Prozessgestaltung zuständigen stellen<br />
„abgeladen“ werden.<br />
2. Ablauforganisation<br />
in der gestaltung ist stets das Maßgeblichkeitsprinzip<br />
zu beachten. auf der einen seite<br />
sind dies die Prozesse, die in relativ hoher<br />
stückzahl abgearbeitet werden bzw. die<br />
abläufe, die für den höchsten ergebnisbeitrag<br />
sorgen aber auch oftmals durch einen hohen<br />
anteil an den risikokosten bestimmt sind. die<br />
diskussion über einzelfälle ist in konsequenter<br />
kurshaltung durch den Prozessverantwortlichen<br />
in richtung der o. g. themen zu lenken.<br />
durch die bildung von größenklassenabhängigen<br />
Prozessvarianten die sich z. b. durch die<br />
intensität in der bonitätsanalyse unterscheiden<br />
können und müssen, wird der Forderung<br />
einer effektiven aber risikoorientierten bearbeitung<br />
rechnung getragen. Zudem ist bei<br />
der betrachtung stets zu berücksichtigen,<br />
dass in den Markteinheiten größtenteils mehrere<br />
kernprozesse bearbeitet werden (neben<br />
aktivprozessen z. b. auch Passiv bzw. Wertpapierprozesse)<br />
und die serviceeinheiten der<br />
Marktfolge auf die bearbeitung eines kernprozesses<br />
spezialisiert sind. kann in den serviceeinheiten<br />
immer eine singuläre betrachtung<br />
der Prozesse erfolgen, muss in den Markteinheiten<br />
auch die Wechselwirkung zu anderen<br />
Kernprozessen berücksichtigt werden. Wird<br />
z. b. der Zeitbedarf für die abarbeitung eines<br />
kernprozesses im Markt erhöht, hat dies automatisch<br />
auswirkungen (u. a. Qualitäts oder<br />
Nettomarktzeitverluste) auf die abwicklung<br />
der restlichen kernprozesse. die verwendeten<br />
itapplikationen haben sich grundsätzlich an<br />
den für die bank optimalen schnittstellen auszurichten<br />
und nicht umgekehrt (Flexibilisierung<br />
der Systeme).<br />
3. Zielsystem<br />
die ausgestaltung der Zielsysteme darf in<br />
Markt und Marktfolge nicht konkurrieren, sondern<br />
muss an einem gemeinsamen Zielkorridor<br />
ausgerichtet sein. dabei zählt die Maßgabe<br />
„gesamtbank vor ressortdenken“ und damit<br />
die ausrichtung auf ein qualitatives kreditwachstum,<br />
welche z. b. durch eine deckungsbeitragsbetrachtung<br />
nach risikokosten gemessen<br />
werden kann.<br />
4. Kreditkultur<br />
Abbildung 3: Basis des adjustierten Prozessmanagementmodells<br />
QUALITÄT/<br />
RISIKO<br />
KUNDE<br />
KOSTEN<br />
KREDITKULTUR<br />
ebenfalls wichtig ist die entwicklung einer<br />
bankweiten gemeinsamen Kreditkultur. die<br />
kreditkultur eines Hauses lässt sich nicht verordnen,<br />
sondern muss sich durch die gemeinsamen<br />
erkenntnisse und bekenntnisse über<br />
wichtige eckpunkte der kreditstrategie entwickeln.<br />
Hierzu gehört z. b. das gemeinsame<br />
bekenntnis, mit welchen Parametern kundenbonitäten<br />
ermittelt, kreditanfragen analysiert<br />
bzw. beurteilt werden. eingeschlossen ist das<br />
einheitliche Verständnis der angewendeten<br />
betriebswirtschaftlichen auswertungen und<br />
kennzahlen (z. b. ebida, roi, Verschuldungskapazität,<br />
gearing). Hieraus ergibt sich eine<br />
„einheitliche Sprache“ innerhalb aber auch<br />
außerhalb der bank 5 .<br />
ZEIT